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Geländefahrzeug mit eingebauter Seilschleppwinde
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Geländefahrzeug mit eingebauter
Seilschleppwinde, das aus zwei oder mehreren pontonförmigen Karosseriewannenteilen
besteht, die Jber ein Rollgelenk miteinander verbunden sind.
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Geländefahrzeuge mit eingebauten Seilschleppwinden sind an sich bekannt.
Dicsc Fahrzeuge weisen vorwiegend an der Frontseite des Fahrzeugs eine mit dem Fahrzeugrahmen
fest verbundene Konsole auf, die - ebenfalls fest verbunden - eine Seilwinde trägt.
Diese Seilwinden \lerden vorwiegend durch einen eigenen Antrieb bewegt, der ein
elektrischer oder hydrauli-
scher Motor sein kann, aber oft auch
ein zusätzlicher Verbrennungsmotor ist. In schweren Panzerfahrzeugen wird die Seilschleppwinde
durch den Fahrzeugmotor bzw. -motoren mitbctätigt. Hierzu aber sind sogenannte Fernwellen
mit diversen Übersetzungsgetrieben, zusätzlichen Lagerungen und Halterungen er2orderlich.
Der Aufwand an Einzelbauteilen, deren funktionsgerechte Lagerung und Arretierung
ist so groß, daß er nur f:ir hochwertige und spezielle Fahrzeuge gerechtfertigt
ist.
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Andererseits ist die ungeschitzte und vorwiegend gefährdete Frontlage
der Seilwinde ein Indiz fir die hohe Reparaturanfälligkeit und den großen Verschleiß,
wie er bisher zu verzeichnen ist. Fir Wasserfahrten sind diese Ausbildungen absolut
ungeeignet, denn die Seilwinde kommt hierbei meist unter den Wasserspiegel zu liegen.
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Durch das Deutsche Bundespatent 960 697 ist eine Zugmaschine fir schwere
Anhunqer bekanntgeworden, bei der iber eine ausrUckbare Kupplung eine Seilwinde
angetrieben wird und der Zughaken in einem Fangmaul der Zugmaschinenkarosserie gehalten
bzw.
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arretiert wird. Die hier offenbarte Anordnung bedarf diverser Arretier-
und Freigabeeinrichtungen und erfordert aunerdem sogenannte Langwellen zur Kraftilbertragung.
Ftir leichtgängige und wendige Geländefahrzeuge ist diese offenbarte Ausfihrung
nicht verwendbar.
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Durch die DT-PS 949 866 ist eine mechanisch angetriebene Anbauseilwinde
bekanntgeworden, boi der ein oder mehrere Flhrungen in Rollenform außen am Fahrzeugrahmen
angeordnet sind und Zusatzseile aufnehmen an die das freie Ende des Windenseiles
frei wählbar anschließbar ist. Hierdurch sollen Umlenkrollensysteme iberfllssig
gemacht werden, um ein Fahrzeug auch entgegen der angeordneten Seilzugrichtung abzuschleppen.
Der KraftangriZf erfolgt in diesem Falle jedoch außermittig, das heißt, der sogenannte
Seilwinkel des Zugseiles ist unerwünscht
groß. Bei Verwendung von
Seiltrommeln dirfte er sogar zu groß sein.
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Durch die DT-AS 1 200 143 ist ein gepanzertes Fahrzeug bekanntgeworden,
das an einem Ende eine Seilwinde trägt, di innerhalb der Panzerung in einem zusätzlichen
Wasser- und luftdichten Behälter angeordnet ist. Das Seil kann hier durch verschließbare
Öffnungen sowohl nach vorne, als auch nach hinten gefihrt werden. Auch diese Ausfihrungsform
ist fir Geländefahrzeuge der eingangs genannten Art nicht verwendbar, denn sie erfordern
zusätzliche Anbauten und fihren, vor allem bei der Schwimmfahrt, zu wesentlich verschlechterten
Schwerpunktsverhältnissen.
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Durch die DT-OS 2 146 149 ist eine Seilflhrungsvorrichtung fir eine
seitlich am Fahrzeug angeordnete Seilwinde bekanntgeworden, die aus mehreren Seilrollen
besteht und das Seil durch ein 'ihrungskanalrohr nach vorne fahrt. Auch hier erfolgt
eine unsymmetrische Kraftverteilung und das Zugseil läßt sich nur in einer Fahrtrichtung
verwenden.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, fir gleichermanen auf
Land wie auch im Wasser vollwertig verwendbare Geländefahrzeuc eine Seliwindenanordnung
zu schaffen, die sowohl an Gewicht, wie auch an Bauteilen weniger aufwendig ist,
auerdem geschützt gelagert ist und ohne besonderes Übertragungsgetriebe direkt mit
dem Fahrzeuggetriebe in Wirkverbindung steht.
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Diese Aufgabe findet ihre Lösung dadurch, daß die Seilwinde bei einem
Geländefahrzeug der eingangs genannten Art unter ein- und ausrückbarer Zwischenschaltung
eines Übertragungselementes unmittelbar neben dem Motor in derselben Karosseriewanne
angeordnet ist und mit dem Motorgetriebe in Wirkverbindung steht und das oder die
Schleppseile mit dem oder den
Zughaken silber Klapprollenelemente
frei wahlbar zu den Frontwänden der Karosseriewannen fihrbar sind.
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Durch diese Maßnahmen wird nun ein Geländefahrzeug geschaffen, das
kaum einen Gewichtszuwachs durch die Seilwindenanordnung aufnehmen muß und seine
Wendigkeit in vollem Umfange beibehdit. Vor allem bei Wasserfahrten, die ja das
erfindungsgemane Fahrzeug gleichwertig wie Landfahrten durchffihren soll, zeichnet
sich die vorgeschlagene Anordnung aus, denn weder die Seilwinde selbst noch das
Seil mit dem Zughaken kommt normalerweise mit dem Wasser in Beruhrung, denn auch
der Haken liegt beim schwimmenden Fahrzeug oberhalb des Wasserspiegels. Ein weiterer
wesentlicher Vorteil ist darin zu sehen, daß nur mehr ein sehr kurzes bzw, kleines
Übertragungselement vom Motor zur Seilwinde erforderlich ist.
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Die vorgeschlagenen Mannahmen erlauben aber nunmehr, daß der Seilzugeinsatz
sowohl vorne als auch an der Heckseite des Fahrzeugs erfolgen kann. Hierzu schlägt
die Erfindung in weiterer Ausgestaltung vor, dan die Seilwinde mit einer doppeltgewundenen
Seiltrommel versehen ist und jeweils ein Seil mit Zughaken zum Fahrzeugvorderteil
und zum Fahrzeughinterteil ffihrt. Aber auch die seitliche Seilzugfhrung ist möglich.
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Weitere Ausführungsformen und Merkmale gehen aus den Ansprilchen und
der Beschreibung hervor. In den Fig. der Zeichnung ist ein Ausfiihrungsbeispiel
der Erfindung in schemaitscher Weise dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 etnen Längsschnitt
durch die Fahrzeugkarosserie in schematischer Darstellur3 entlang der Linie A-A
gemäß Fig. 2
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Fahrzeugkarosserie in
schematischer Darstellung.
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Das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel eines Geländewagens gemäß
Fig. 1 und 2 setzt sich aus zwei ponto@@@rmigen Karosseriewannen 10, 11 zusammen,
die :iber einRoll@elenk 12 miteinander verbunden sind und um die Fahrzeuglängsachse
in einem bestimmten Winkel schwenkbar sin. In der Karosscricwannc 11 ist der Motor
13 angeordnet unu das Getriebe 14 für die Ilinterradachsen. Unmittelbar neben dem
Motor 13 liegt eine Seilwinde 16, die entweder ber einen Keilriemen oder über das
Motorritzel und ein Zwischenrad als Übertragungselement 15 mit dem Motor in @irkverbindung
steht. Hierbei ist die Seilwinde so angeox net, daß das bzw. die Zugseile weitgehend
in der Achse des Fahrzeu'-Schwerpunktes und der Fahrzeugsymmetrieachse liegen. Dadurch
werden außermittige Kraftangriffe vermieden und es treten keine Seilwinkel in der
horizontalen Ebene auf, die sowohl die Seiltrommel als auch die Seilfihrungsrollen
belasten.
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In der senkrechten Symmetrieebene, in der auch der Schwerpunkt des
Geländefahrzeugs liegt, richtet sich die Seilfrih rung nach der huhenmäßigen Anordnung
des Rollgelenks 12. In der Fig. 1 ist eine tiefliegende Ausf@hrungsform gezeigt.
Hier treten in der vertikalen Ebene Seilwinkel auf, die zwar in gewissem Umfang
verstärkte Lagerungen der Klapprollenelemente 19 erfordern, aber durch den großen
Seilumschlingungswinkel auf der Seiltrommel ginstige Kraftverhältnisse hervorrufen.
Es 1a13t sich jedoch gerade bei dem erfindungsgemäßen Geländefahrzeug ohne Schwierigkeiten
und ohne besonderen Aufwand die Seilwinde 16 so lagern, daß der Seilzug sowohl in
der horizontalen als auch in der vertikalen Ebene ohne jegliche Winkelabweichung
erfolgt. Durch die unmittelbare Anordnung der Winde an den Motor - bzw. das Motorvorgelege
13 sind keine Fernwellen
mehr erforderlich, die aufwendigen Übersetzungsgetriebe
und Unlenkrollen fallen ebenfalls weg.
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In einer Ausführungsvorm wird nun vorgeschlagen, daß die Seilwinde
16 eine gegenläufig gewundene zweiteilige Seiltrommel aufweist, von der jeweils
ein Seil 17 riit einem Zughaken 13 zum Karosseriewannenteil 10 bzw. dessen Frontwand
20 und zum Karosseriewannenteil 11 bzw. dessen Rickwand 21 fihrt. Nun kannen die
beiden Seiltrommelteile Iber einen, in jeweils einer Richtung gesperrten Freilauf,
evt. mit Rutschkupplung, miteinander verbunden sein, so daß bei Einlegung des Vorwdrtsganges
nur das mit dem zum Fahrzeugbug fahrenden Seil belegt Seiltrommelteil bewegt wird,
während das andere Seiltrommeltcil mit dem Zugseil fir die Fahrzeugrickfront belegt
ist. Die Karosseriefrontwände 20 bzw. 21 weisen Lagerbuchsen @@ auf, in denen die
Zugseilhaken 18 im Nichtgebrauchszustand lagern. Wie bereits erwähnt, werden die
Zugseile 17 Uber sogenannte Klapprollenelemente 19 geführt und zwar so, daß die
Seile in an sich bekannter Weise zwischen zwei Rollenelemente zu liegen kommen.
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Letztere weisen vorzugsweise einen verschwenkbaren bzw. klappbaren
Stehbolzen als Lagerelement auf. Dadurch ist eine schnelle und sichere Einlegung
bzw. Einfädelung des Zugseiles möglich.
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Die Klapprollen sind an allen Punkten der Seilfihrung angeordnet,
wo entweder eine Umlenkung des Seiles erv3nscht bzw. gefordert wird, oder das Seil
eine Winkelabweichung erfährt.
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Die an den Seilenden befestigten Lasthaken, die im Nichtgebrauchszustand
in Lagerbuchsen 20 ruhen und entgegen den bisherigen Anordnungen des Standes der
Technik keine syzezicilen Arretierungen erfordern, werden durch den Seilzug der
Seiltronmel in der Lagerbuchse gehalten und auch durch die Seiltrommel aus ihr herausgestoßen.
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