DE2640225A1 - Kathode fuer die elektrolyse und verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Kathode fuer die elektrolyse und verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
8 AiÜNOHEN 9O
SCHWEIGERSTHASSE 8
TBI1KFON (089) 66 20 51
TELEX 3 24t 070
1A-48 379 2640225
Beschreibung zu der Patentanmeldung
DIAMOND SHAMROCK CORPORATION 1100 Superior Avenue, Cleveland, Ohio
U.S.A.
betreffend
Kathode für die Elektrolyse und Verfahren zu deren Herstellung
Die Erfindung betrifft eine Kathode für die Elektrolyse
von Wasser oder einer wäßrigen Lösung eines Alkalihalogenide, welche lange Zeit geringere WasserstoffÜberspannung
besitzt, in Form eines elektrisch leitenden Substrats und darauf einer Schicht aus schmelzgespritztem
Gemisch von Nickel oder Kobaltpulver mit Aluminium, weichletzteres ausgelaugt worden ist.
in Elektrolysezellen für die Wasser- oder Chloralkalielektrolyse
mit Diaphragma oder Membran ist die Arbeitsspannung im
wesentlichen die Zersetzungsspannung der zu elektrolysierenden
Substanz und die Spannungen, die zur Überwindung des Ohm·sehen Widerstands des Elektrolyten und des uDergangswider-Standes
an den Anschlußstellen erfordeilich ist, sowie die Potentiale,
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die man als Überspannungen bezeichnet und welche erforderlich sind, um den Stromdurchgang an den Oberflächen der
Elektroden zu ermöglichen. Diese Überspannungen hängen ab von der Art der zu entladenden oder aufzuladenden Ionen,
der Stromdichte an der Elektrodenoberfläche, dem Elektrodenwerkstoff,
dem Zustand der Elektrodenoberfläche, d.h. ob diese glatt oder rauh ist, der Temperatur und der Anwesenheit
von Verunreinigungen in den Elektroden oder im Elektrolyt. Obwohl bereits verschiedene Theorien zur Klärung
der Überspannung aufgestellt worden sind, ist das Wissen über dieses Phenomen derzeit noch vollständig empirisch.
Es kann beobachtet werden, daß eine charakteristische Überspannung für jede spezielle Kombination von zu entladendem
(oder aufzuladendem) Ion,Elektrode, Elektrolyt, Stromdichte
usw. besteht.
Im Hinblick auf die vielen Millionen Tonnen von Wasser und
Chloralkali, die jährlich elektrolysiert werden, erbringt die Herabsetzung der Arbeitespannung um auch nur 0,05 V bereits
eine wesentliche Einsparung an Energiekosten. Die Industrie macht daher große Anstrengungen zur Herabsetzung
der Arbeitsspannung. Eine Möglichkeit besteht in der Herstellung
von Kathoden mit geringerer Wasserstoffüberspannung, z.B. Kathoden aus gesintertem Nickel oder Stahlpulver oder
überzogen damit oder auch Kathoden mit speziellen Metalloder Legierungsschichten auf den Oberflächen (US-PS 3 282 808,
3 291 714 und 3 350 294)o Es scheint jedoch, daß sich diese
Kathoden bisher nicht durchsetzen konnten, denn die Eisenoder Stahlkathoden überwiegen noch immer. Während die Ursachen
für diese Nichtverwendung derartiger Kathoden nicht klar ist, so kann sein,daß deren Herstellungskosten unter
Berücksichtigung der Standzeit gegenüber der· Energieeinsparung diese nicht attraktiv erscheinen lassen. Ein anderer
Grund mag in der Tatsache liegen, daß sie nicht leicht hergestellt werden können. So sind Sintermetallüberzüge schwierig
- 3 -709812/0752
gleichmäßig auf unregelmäßig geformte Kathodensubstrate wie Streckmetall oder Drahtnetze aufzubringen.
Die Erfindung betrifft nun Kathoden, die besonders geeignet sind für die Chloralkalielektrolyse in Zellen mit Diaphragma
oder Membran oder auch für die Elektrolyse von Wasser, welche geringere Wasserstoffüberspannung, eine gute Standzeit
und eine leichte Herstellbarkeit für die verschiedensten Kathodensubstrate der gewünschten Konfiguration bieten. Die
Erfindung betrifft weiters bipolare Elektroden für die Wasserelektrolyse, die außer den obigen Kathodeneigenschaften auch
hervorragende Anodeneigenschaften zeigen, insbesondere geringe Sauerstoffüberspannung und lange Standzeit.
Die erfindungsgemäßen Kathoden weisen auf dem elektrisch leitenden
Substrat zumindest auf einem Teil der Oberfläche einen porösen Überzug an Nickel oder Kobalt auf, welcher hergestellt
wurde durch Schmelzspritzen eines Pulvergemisches von Nickel und/oder Kobalt und Aluminium, woraufhin Aluminium ausgelaugt
wurde. Derartige Kathoden verringern bei der Elektrolyse von Wasser mit Alkalihydroxid als Elektrolyt oder einer
wäßrigen Alkalihalogenidlösung in Zellen mit einem Diaphragma oder einer Membran um etwa 0,05 bis 0,15 V, abhängig vom
Kathodensubstrat und der Stromdichte. Sie zeichnen sich aus durch lange Betriebszeiten, das ist die Zeit, während die
Wasserstoffüberspannung geringer ist als die des Kathoden-
sicrr
Substrats. Befindet auf derartigen Kathoden auf beiden Seiten
der poröse Nickel- oder Kobaltüberzug, so lassen sie sich als bipolare Elektroden bei der Wasserelektrolyse anwenden wegen
ihrer geringen anodischen und kathodischen Überspannungen und der guten Stabilität.
*die Wasserstoffüberspannung
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Das Kathodensubstrat kann aus einem beliebigen elektrisch leitenden
Material entsprechender mechanischer und chemischer Eigenschaften bestehen wie Eisen, Weichstahl, korrosionsbeständiger
Stahl, Titan oder Nickel. Normalerweise sind die Kathodensubstrate durchbrochen (Streckmetall, Metallnetz,
Lochblech) zur Erleichterung der WasserstofBeisetzung an der
Kathodenfläche während der Elektrolyse. Wegen der geringen Kosten, der guten Festigkeit und der leichten Herstellbarkeit
bevorzugt man Weichstahl, im allgemeinen in Form eines Drahtnetzes oder als Lochblech. Werden die erfindungsgemäßen
Kathoden als bipolare Elektrode bei der Wasserelektrolyse angewandt, sollte man massive gasundurchlässige Kathodensubstrate
anwenden.
Vor dem Auftrag des Überzugs wird das Kathodensubstrat gereinigt ,um alle Verunreinigungen zu entfernen, die die Haftung
des Überzugs verschlechtern könnten, ζβΒβ Entfetten
im Dampf, Abätzen, Abstrahlen mit Sand oder Schrot. Eine gute Haftung und niedere Wasserstoffüberspannung erhält man
mit Stahlsubstraten, die abgestrahlt worden sind»
Die ganze oder ein Teil der Kathodenfläche kann-abhängig von der Art der Elektrolysezelle-beschichtet werden. Soll die
Kathode in Chloralkalizellen mit Diaphragma, welches direkt, auf der Anodenseite der Kathode aufliegt, angewandt werden,
wird im allgemeinen nur die andere Seite elektrolytisch aktiviert und muß daher überzogen werden. Wird jedoch die
Kathode in einer Chloralkalizelle mit Diaphragma oder Membran angewandt, die nicht auf der Kathode aufliegen, so sollten
beide Kathodenseiten überzogen werden. Für die Wasserelektrolyse wird nun die Kathode auf beiden Seiten überzogen; dies
gilt auch, wenn sie als bipolare Elektrode angewandt werden soll. Der Überzug kann entweder vor oder nach der Formgebung
der Kathode selbst vorgenommen werden, abhängig von der Zugänglichkeit der Kathodenflächen, welche überzogen werden
sollen,und dem Verfahren dazu.
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Das angewandte Nickel·- und/oder Kobaltpulver ist vorzugsweise
ein solches hoher Reinheit, d.h. zumindest etwa 95 % Ni oder Co mit üblichen Begleitelementen. Man kann
auch Pulver von Nickel- oder Kobaltlegierungen mit ausreichendem Nickel- bzw. Kobaltgehalt für die Herabsetzung
der WasserstoffÜberspannung anwenden, z.B. solche mit etwa
zumindest 50 Gew.-% Nickel und/oder Kobalt, Rest andere Elemente, die im wesentlichen in wäßrigen Laugen unlöslich
sind wie Eisen oder Kupfer. Im allgemeinen sind Pulver von Nickel- oder Kobaltlegierungen kostspieliger und
nicht so wirksam zur Herabsetzung der Wasserstoffüberspannung als reines Nickel bzw. Kobalt. Werden solche Legierungen
jedoch ausschließlich oder anstelle eines Teils von Nickel oder Kobalt angewandt, so sollte die Korngröße
und die Menge der Legierungen so bemessen sein, daß die angestrebte Verringerung der Wasserstoffüberspannung erreicht
wird. Was die Korngröße anbelangt, so liegt diese für Nickelpulver zwischen etwa 10 und 106 /um und für
Nickellegierungen bei maximal 150 /um. Bessere Ergebnisse
erzielt man mit einem Nickelpulver von 10 bis 45 /um. Pulver von Nickel und/oder Kobaltmetall oder -legierung mit
kleinerer oder größerer Körnung sind gegebenenfalls auch geeignet. Im folgenden umfaßt der Begriff Nickel -und/oder
Kobaltpulver jeweils auch die entsprechenden Legierungen und Legierungsgemische.
ver
Das Aluminiumpul soll eine Körnung von 45 bis 90 /um aufweisen
und eine Reinheit von mindestens 99 % haben. Aluminiumpulver unterschiedlicher Zusammensetzungen und Körnungen
können auch angewandt werden,solang sie auslaugbar sind und die damit hergestellten Kathoden die gewünschte
Herabsetzung der Wasserstoffüberspannung zeigen. All diese Produkte umfaßt der Begriff Aluminiumpulver.
70981270752
In dem zu verspritzenden Pulvergemisch soll der Anteil an Nickel und/oder Kobalt zu Aluminium etwa 50 bis 95,
vorzugsweise 67 bis 90 %,zu etwa 50-5 % bezogen auf das Gewicht des Pulvergemisches betragene Außerhalb dieses
Mengenverhältnisses steigt die Wasserstoffüberspannung unannehmbar und/oder die Lebensdauer des Überzugs ist
verringert, wodurch auch die Standzeit der Kathode herabgesetzt ist β
Verdünnende Stoffe wie Pulver von Eisen, Zinn, Aluminiumoxid, Titandioxid, Raney-Nickel oder dgl. können im zu
verspritzenden Pulvergemisch in geringen Mengen angewandt werden, doh. weniger als 50 Gew.-% bezogen auf Pulvergemisch.
Im allgemeinen erreicht man dadurch jedoch keine Vorteile. Zusammensetzung, Menge und Korngröße der Verdünnungsmittel
müssen so gewählt werden, daß die angestrebte WasserstoffÜberspannungsverringerung erreicht
wird.
Eine merkliche Herabsetzung der Wasserstoffüberspannung erreicht man bereits durch Schichtstärken von nur 76 bis 100 /um·
Gute Beständigkeit und Lebensdauer der Kathoden erfordert jedoch üblicherweise Schichtstärken von zumindest 127 /um«
Im allgemeinen werden Schichtstärken von mehr als 381 ,um wegen der hohen Kosten und keines weiteren Vorteils mehr
nicht angewandt. Für optimale Gleichmäßigkeit wird mehrfach gespritzt, wobei bei jeder Teilschicht mit etwa 25 bis 76 /um
gerechnet werden kann.
Diese Schichtstärke entspricht dem aufgespritzten Überzug vor Auslaugen des Aluminiums.
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Der Überzug wird durch Schmelzspritzen des Pulvergemisches aufgetragen unter im wesentlichen nicht-oxidierenden
Bedingungen in einem Trägergasstrom unter entsprechenden Spritzbedingungen.
Dieses Schmelzspritzen wird leicht und wirksam durchgeführt durch Flammspritzen oder Plasmaspritzen. Beim Flammspritzen
wird das Pulver in der Flamme eines organischen Brennstoffes (Acetylen) und eines oxidierenden Gases (Sauerstoff) geschmolzen
und verspritzt. Die Flamme ist nicht oxidierend einzustellen, d.he SauerstoffUnterschuß im Hinblick auf die
vollständige Oxidation des Brennstoffes. Beim Plasmaspritzen wird das Pulver in einem Plasmastrahl, der in einem elektrischen Lichtbogen bei hoher Temperatur aus einem inerten Trägergas
wie Argon oder Stickstoff,gegebenenfalls enthaltend geringe .Mengen an Wasserstoff^ erhalten wird, eingeschmolzen
und verspritzt.
Die Spritzbedingungen wie Volumen und Temperatur des Spritzstrahls,
Spritzabstand,Pulverzuführungsgeschwindigkeit und dgl. werden so eingestellt, daß das Pulver im Strahl geschmolzen
wird und sich auf dem Kathodensubstrat abscheidet, wenn es im wesentlichen noch in schmelzflüssiger Form vorliegt,
so. daß man einen im wesentlichen ununterbrochenen Überzug, d.h. daß die aufgespritzten Teilchen nicht erkennbar
sind als eine durchbrochene Struktur. Hinsichtlich der verringerten Wasserstoffüberspannung erhält man etwas bessere
Ergebnisse, wenn man während des Schmelzspritzens das Kathodensubstrat auf nahezu Raumtemperatur hält. Dies erreicht
man durch Anblasen mit Luft oder indem das Substrat zwischen den einzelnen Überspritzungen gekühlt wird.
Nach dem Schmelzspritzen wird die überzogene Kathode in eine alkalische Lösung getaucht,um im wesentlichen das gesamte
Aluminium herauszulösen. Art und Konzentration der
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alkalischen Lösung und der Auslaugbedingungen (Zeit und Temperatur) sind nicht besonders kritisch. Als alkalische
Lösung eignet sich beispielsweise eine 10 bis 20 %ige Natron- oder Kalilauge. Ausgelaugt wird in zumindest
16 Stunden zwischen 25 und 8O0C. Längere Auslaugzeiten
sind bei geringer konzentrierten Laugen und/oder tieferen Temperaturen erforderlich. Im allgemeinen wird das
meiste Aluminium ausgelaugt, bevor die erfindungsgemäße Kathode in Betrieb genommen wird. Das restliche lösliche
Aluminium kann während der Elektrolyse vom Elektrolyt gelöst werden. Eine Möglichkeit besteht auch darin, in
einer Elektrolysezelle mit Alkalihydroxid,wie es bei der Wasserelektrolyse von Anfang an vorliegt oder bei der
Chloralkalielektrolyse gebildet wird, auszulaugen. Damit werden aber die Elektrolyte mit Aluminiumionen verunreinigt,
so daß diese Alternative weniger bevorzugt wird.
Wie erwähnt, eignen sich die erfindungsgemäßen Kathoden besonders in Elektrolysezellen mit Diaphragma oder Membran
zur Chloralkalielektrolyse nach üblichen Verfahren, insbesondere für die Elektrolyse von Natrium-oder Kaliumchlorid.
Die erfindungsgemäßen Kathoden können auch als Kathode und/ oder Anode in Wasserelektrolyseuren angewandt werden, bei
denen als Elektrolyt eine Alkalilauge dient und zwar wegen . der verringerten Wasserstoffüberspannung und/oder der gelingen
Sauerstoffüberspannung während langer Arbeitszeiten. Derartige Wasserelektrolyseure und Elektrolyseverfahren sind
bekannt ("Water Electrolysis", 11561160, Encyclopedia of ■ Electrochemistry).
Wird die erfindungsgemäße Kathode in einer Chloralkalizelle
mit Diaphragma direkt auf der Kathode angewandt, wobei das Diaphragma aus einer wäßrigen Aufschlämmung von
Fasermaterial (üblicherweise Asbest) abgeschieden worden ist, so ist es im allgemeinen vorteilhaftdas Aluminium
vor der Abscheidung des Diaphragmas auszulaugen, um eine
JA
Beschädigung des Diaphragmas oder den Zusammenhalt zwischen
Diaphragma und Kathodej der eventuell gelockert
*zu vermeiden
709812/0752 "9:
werden kann, beim Auslaugen nicht zu stören. Es wurde beobachtet, daß manchen Überzüge nach dem Auslaugen bei
einem Erwärmen an der Luft auf beispielsweise 2800C oder
darüber die Wasserstoffüberspannung erhöhen. Wenn es also
wünschenswert erscheint, die überzogenen Kathoden nach dem Auslaugen zu erwärmen, z.B. zum Verfestigen des
Fasermaterials des Diaphragmas, so sollte dies in Schutzgas wie Stickstoff oder Argon geschehen, um eine mögliche
Erhöhung der Wasserstoffüberspannung zu vermeiden.
Im Gegensatz zu Raney-Nickel-oder-Kobaltblechen (US-PS
3 637 473), die erhalten worden sind durch Plasmaspritzen von pulverförmigen Raney-Nickel- oder-Kobaltlegierungen
(45 bis 55 % Ni oder Co und 55 bis 45 96 Al) und Auslaugen
des AlUmInIUmSx zeigen die erfindungs gemäß en Kathodenwenn
überhaupt-mr einen geringen pyrophoren Charakter,
d.h. sie sind im wesentlichen nicht pyrophor, wenn sie Luft oder Sauerstoff ausgesetzt werden.
Weiters wurde festgestellt, daß die erfindungsgemäßen Überzüge schmelzgespritzt aus im wesentlichen Nickel- und Aluminiumpulvern,
d.h. ohne feinteiligen Raney-Nickel-Legierungsverdünnungsmittel.
keine feststellbaren Mengen (Röntgenbeugungsdiagramm) von Raney-Nickel-Legierung enthalten
und ein Erwärmen einer solchen überzogenen Kathode in Sauerstoff oder Wasserstoff während 1 Stunde bei 7000C unter
geringer Bildung einer feststellbaren Legierung keine nennenswerte Änderung des Kathodenpotentials nach dem Auslaugen
zeigen.
Prüfkörper (25 x 86 mm) eines Stahldrahtnetzes (Maschenweite 3,36 mm) wurden abgestrahlt und auf beiden Seiten nach
folgender Tabelle überzogen. Das Metallspritzen erfolgte entweder durch Flammspritzen oder durch Plasmaspritzen, Auf
709812/0752 " 1° "
- -κι - AA
jeder Seite wurde viermal darübergespritzt für einen Auftrag
-von einer mittleren Stärke von etwa 127 bis 254 /um.
JDas Flammspritzen geschah mit einer Pistole(ausgerüstet
mit einer P7-G Düse:
Acetylendruck: . 0,9 atü 0,93. m3/h (33 ft3/h,13psi)
Sauerstoff: ' 1,4 atü 1,7 m3/g (60 ft3/h,20psi)
Auftraggeschwindigkeit: etwa 100 g/min Abstand zwischen Pistole
und Substrat: 127 bis 178 mm
Das Plasmaspritzen erfolgte mit einer Pistole,ausgerüstet
mit einerDüse G und einer Pulverzuführung Nr. 2}
bei folgenden Bedingungen:
Stickstoff "4,2 atü 4,24m3/h (150ft3/h,5O psi)
Wasserstoff 0,3 atü 0,28 m^/h (1p ft3/h,5o psi)
Auf tragsgeschwindigkeit
etwa 80 g/min Bogenspannung 65 bis 70 V
Stromstärke 400 A
Abstand zwischen Pistole und Substrat . 102 bis 152 mm
Abstand zwischen Pistole und Substrat . 102 bis 152 mm
Nach dem Schmelzspritzen wurden die Kathoden in eine 10 %ige Natronlauge bei Raumtemperatur zumindest 16 Stunden
zum Auslaugen des Aluminiums getaucht. Nach 16 Stunden steine^ man,wenn überhaupt, so nur eine geringe Wasserst
off entwicklung fest.
- 11 70981270752
1A-48 379
Das Kathodenpotential wurde ermittelt durch Eintauchen einer Fläche von 25 x 25 mm der Prüfkathode in eine Natronlauge
(100 g/l NaOH) von 900C, wobei eine beschichtete Seite
einer eingetauchten dimensionsstabilen Anode 6,45 cm
eingetauchter Bereich gegenüberstand. Gegenüber einer Kalomel-Elektrode (Luggin Capillare) wurde das Potential
in der. Mitte der überzogenen Kathodenfläche ermittelt für _eine Stromdichte von 15,5; 31; 46,5 bzw. 62 A/dm (1,2,3,4 A)
zwischen den Elektroden. Zum Vergleich diente ein unüberzogenes Substrat, welches nur sandgestrahlt worden ist.
Die Verringerung der Wasserstoffüberspannung (nach der Tabelle und der Beschreibung) ist die Differenz zwischen
dem Potential der unbeschichteten und der beschichteten Kathode bei einer beliebigen gegebenen Stromdichte; sie
beträgt zumindest etwa 0,05 V bei einer Kathodenstromdichte von 15,5 A/dm und einer erfindungsgemäßen Schicht mit
einer-Stärke von zumindest 127 /um auf obigem Drahtnetz als Kathodensubstrat.
Aus Tabelle 1 ergibt sich, daß
die in den Beispielen 1 bis 12 besprochenen Überzüge die Wasserstoffüberspannung um 0,05 bis 0,16 V verringern,
daß das Plasmaspritzen etwas besser zu sein scheint als das Flammspritzen, daß Nickelpulver (10 bis 45 /um) etwas
besser in der Verringerung der Wasserstoffüberspannung als gröberes Pulver (45 bis 106 /um) und daß
ein Pulver einer Nickel-Eisen-Legierung anstelle von Nickelpulver angewandt werden kann, obwohl das auf Kosten
der WasserstoffÜberspannungsverringerung.
- 12 -
709812/0752
In weiteren Versuchen in Abwandlung der Beispiele 1 bis
12 konnte festgestellt werden, daß man ähnliche Ergebnisse erhält, wenn als Kathodensubstrat ein Lochblech
aus Stahl angewandt wird. Die Wasserstoffüberspannungsverringerung ist jedoch geringer.
aus Stahl angewandt wird. Die Wasserstoffüberspannungsverringerung ist jedoch geringer.
Im Gegensatz zu den Ergebnissen nach den Beispielen 1 bis 12 erhält man bei Kathoden, die mit einem Pulvergemisch
von Eisen und Aluminium (50:50, 67:33 und 80:20) auf obigem Drahtnetz durch Plasmaspritzen beschichtet worden sind,
nach dem Auslaugen die gleichen oder nur geringfügig geringere .Wasserstoffüberspannungen (0,01 bis 0,04 V) als
an dem unbeschichteten Substrat. .
Eine Kathode aus obigem Stahldrahtnetz mit einem Durchmesser von 58,7 mm wurde abgestrahlt und dann auf einer
Seite durch mehrfaches Überspritzen in Plasmabogen während gleichzeitiger Luftkühlung mit einem Überzug von
zumindest 127 /um überzogen. Das verspritzte Gemisch war eine homogene Mischung von 80 % Nickelpulver und 20 %
Aluminium. Das Aluminium wurde ausgelaugt mit einer 10 %igen Natronlauge in etwa 16 h. Die unbeschichtete Kathodenseite
wurde mit einem Asbestfaserdiaphragma modifiziert mit Polytetrafluorathylenfasern versehen und in einer Laboratoriumsdiaphragmazelle
geprüft, wozu als Elektrolyt eine Natriumchloridlösung mit 310 g/l NaCl,angesäuert
mit HCl auf einen pH-Wert von etwa 2,und eine Katholytkonzentration
von 130 bis 140 g/l NaOH bei einer Stromdichte von 15,5 A/dm und einer Katliolyttemperatur von
65 bis 750C diente. Zum Vergleich diente eine ähnliche Diaphragmazelle, deren Kathode jedoch nur.sandgestrahlt
war und Potentiale während der Versuchszeit von 1,29 + 0,01 V ergab. Die erfindungsgemäße Kathode arbeitete
- 13 7 098127 075 2
AH
unter einer verringerten Wasserstoffüberspannung um
anfänglich 0,11 V, welche nach einer ununterbrochenen Arbeitszeit von 12 Monaten noch unverändert das gleiche
niedere Potential von 1,18 V ohne sichtbare Anzeichen für Beschädigung hatte.
Eine zweite Kathode wurde analog behandelt, jedoch ein Pulvergemisch von 67 % Nickel und 33 % Aluminium verspritzt.
Die Potentiale lagen anfänglich bei 1,17 V und nach 12 Monaten bei 1,21 V, wobei sich noch keine Anzeichen
für einen Ausfall der Kathode bemerkbar machten. In allen Fällen waren die Potentiale gegen gesättigte
Kalomel-Elektrode bestimmt worden. ·
Aus obigem Stahldrahtnetz wurden zwei Proben 25 x 76 mm als Kathodensubstrate geschnitten, sandgestrahlt und auf beiden
Seiten im Plasma mit einem homogenen Gemisch von 80 % Nickel und 20 % Aluminium bespritzt und zwar vier
Überspritzungen auf Jeder Seite, so daß man eine durchschnittliche
Schichtstärke von etwa 127 /um erhielt. Während des Spritzens wurde das Substrat zum Kühlen mit
Luft angeblasen. Die Proben wurden dann 16 h in eine 10 %ige Natronlauge zum Herauslösen des gesamten Aluminiums
getaucht.
Wurden diese Kathoden zur Elektrolyse von Natronlauge (100 g/lNaOH,900C; 15,5;31 ,'46,5. u. 62 A/dm2) geprüft, so
beobachtete man gegenüber gesättigter Kalomel-Elektrode Anodenpotentiale von 0,39, 0,41, 0,43 bzw. 0,44 V und
Kathodenpotentiale von 1,09, 1,12, 1,14 bzw, 1,16 V.
Die Proben wurden als einpolare Elektroden in -einem
Wasserelektrolyse^ angewandt, wobei die Laugenkonzentration durch Zugabe von Wasser auf etwa 100 g/l gehalten
wurde; Temperatur etwa 25 bis 300C; Stromdichte 46,5A/dm .
- 14 709812/0752
Nach ununterbrochener Betriebszeit von 65 Tagen wurden neuerlich die Potentiale bestimmt und zwar an der Anode
0,38, 0,40, 0,41 bzw. 0,43 V und an der Kathode 1,12, 1,15, 1,17 bzw. 1,19 V.
Aus obigem ergibt sich, daß die erfindungsgemäße Elektrode bei der Wasserelektrolyse im wesentlichen konstantes
Anodenpotential und einen Anstieg des Kathodenpotentials von nur 0,03 V zeigte. Gegenüber einem nicht beschichteten
Drahtnetz unter den gleichen Bedingungen sank die Wasserstoffüberspannung bei den erfindungsgemäßen um
0,09, 0,10., 0,11 bzw. 0,12 V.
Obiges Stahldrahtnetz wurde abgestrahlt und im Plasma auf einer Seite mit einem homogenen Gemisch von 67 % Ni und
33 % Al in zwei Spritzungen für eine Schichtstärke von etwa 152,4 bis 203 /um überzogen und während des Spritzens
mit Luft gekühlt; dann wurden aus diesem Drahtnetz Prüfkörper 25 χ 76 mm geschnitten und jede dieser Proben an
Luft oder Wasserstoff 1 h auf 700°C erhitzt. Nach dem Erhitzen wurden erhitzte und einige unerhitzte Proben bei
Raumtemperatur in zumindest 16h in 10 %iger Natronlauge
ausgelaugt und das Kathodenpotential nach den Beispielen 1 bis 12 ermittelt. Darüberhinaus wurde durch Röntgenbeugungsanalyse
die Zusammensetzung der Überzüge der verschiedenen Proben, also nichterhitzt, erhitzt, ausgelaugt
und nicht-ausgelaugt, festgestellt und die Ergebnisse in der Tabelle 2 zusammengefaßt.
Aus Tabelle 2 ergibt sich, daß keine nennenswerten Mengen an Raney-Nickel-Legierung (NiA^ und/oder Ni2Al^) in dem
schmelzgespritzten Überzug vorhanden waren. Die an Luft oder Wasserstoffatmosphäre erhitzten Überzüge zeigten eine
geringe Menge an Raney-Nickel-Legierung NipAl^z, die jedoch
keinen Einfluß auf die Verringerung der Wasserstoffüberspannung hatte.
709812/0 7 52 Tabelle 1;
Beispiel Vergleich
Überzug.
aus
67 % Ni + 33 % Al
80 % Ni + 20 9έ Al
90 % Ni + 10 90 Al
50 % Ni +. 50 tf Al n
a)flammtespritzt b)plasma£espritzt |
Kathoden- Potential |
1.21 1.25 1,28 1,31 |
|
ar | 1,13 1,18 1,22 1,24 |
a)·' | 1,10 1,13 1,16 1,19 |
a)-
b)
1.13
1,20
1,22
1,22
1,14
Ijl6
1,18
Ijl6
1,18
ELp-Überspannungs-Verringerung
V
0,08 0 07 0 06 0 07
0,11 0 12
o;i2
0 ,12
0 r08 0 ,08 0 ,08 0;09
2 I11 0 12
0 13
Beispiel
5
5
O CO CD
to
-J
Tabelle 1(Forts.) | m J | H2-tJberspannung Verringerung^ V |
I | V | |
Überzug aus |
a)flammgespritzt b)pla sma^e spritzt |
KathodenT Potential |
0,io OJiO S n 0r12 |
CD | |
67 % Ni + 33 96 Al |
b) ■ | 1,-11 1,15 I117 1,19 |
0 12 0 ,14 0 ,15 0 ,16 |
CD K3 |
|
80 % Ni + 20 % Al |
b) - | 1,09 1,11 1,13 1,15 |
0 ,13 0 ,15 0 ,15 0 ,15 |
||
90 % Ni + 10 % Al |
b) | 1.08 1,10 1,13 1;16 |
0 ,13 0 ,12 0,H 0 ,12 |
||
67 % Ni + 33 # Al |
b) | 1,08 1,13 |
0 υ 0 r,08 |
||
30 56 Ni + 20 # Al |
b) ■ | 1,10 . 1,16 lr19 • 1,23 |
|||
Cn
Überzug a)flammgespritzt
Beispiel aus /__ b )plasmagespritzt
10 ' 90 % Ni +-■ b)
λ1 _ 80 % NiFe (80:20) b)
% Al
2 12 ' .. ■ 80 % NiFe" (50:50)
n> 20 % Al
Kathoden- Potential |
Hp-tJberspsnnungST Verrinserunp; V |
1T12 | 0,09 |
1J22 | n'09 |
1 11 1 16 ■ 1,18 lT20 |
O7IO 0J10 |
1,16 l)l8 |
0]07 |
1J2O | 0^11 |
Fußnoten: In allen Beispielen hatte das Aluminiumpulver eine Körnung von 45 bis 90 /um -das
Nickelpulver der Beispiele 1-7 10 bis 45 /um und der Beispiele 8-10 45 bis 106 /um. In den
Beispielen 11 und 12 wurde eine Nickel-Eisen-Legierung mit einer Körnung von maximal 150 /Um
angewandt·
* Spannungen bei 15,5; 31; 46,5 und 62 A/amr eingetauchter Kathode.
* Spannungen bei 15,5; 31; 46,5 und 62 A/amr eingetauchter Kathode.
<K>
CXl ISJOJ
Beispiel 15 Wärmebehandlung
A
B
B
nein
nein
nein
ausgelaugt
nein
Kathoden-Potential
1,10 1 13 1,16 1,17
Ni, MiO, Fe, Al, , - —
Ni, NiO, , . NiAl,
O
CO
CO
C
D
D
E
F
F
IhC 700° inLuft nein-
lh C 700 C in
neinda
1,11 1,12 1,14 1,15
1,13
1,15 1,16 1,18
Fußnoten;
1) In Wasserstoff zumindest lh bei 7000C
2) Zusammensetzung ermittelt durch Röntgenbeugungsanalyse
Ni, NiO, , Al, , Ni2Al3
Ni, , Fe, , NiAl, Ni2Al3
Ni, , , , NiAl, Ni2Al3 US»
Ni, NiO, , , , Ni2 Al3
CD JJJ
-!>■ VO
CD NJ NJ cn
Claims (4)
1. Kathode für die Wasserelektrolyse oder Chloralkalielektrolyse
in Form eines elektrisch leitenden Substrats, gekennzeichnet durch zumindest auf einem
Teil der Fläche einen durch Schmelzspritzen aufgebrachten Überzug aus Nickel und/oder Kobalt.
2. Kathode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug hergestellt worden ist
durch Verspritzen eines Pulvergemisches von 50 bis 95 Gew.-% Nickel und/oder Kobalt und 50 bis 5 Gew.-% Aluminium und
Auslaugen des Aluminiums.
3. Kathode nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug hergestellt worden ist
durch Verspritzen eines Gemisches von 67 bis 90 Gew.-% Nickel und/oder Kobalt und 30 bis 10 Gew.-# Aluminium.
4. Verfahren zur Herstellung der Kathoden nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß man
durch Flammspritzen oder Plasmaspritzen eines Pulvergemisches von 50 bis 90 Gew.-% Nickel und/oder Kobalt und
50 bis 5 Gew.-% Aluminium das elektrisch leitende Substrat überzieht und aus dem Überzug mit einer alkalischen Lösung
das Aluminium herauslöst.
8188
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