DE2635080A1 - Verfahren und vorrichtung zur beschleunigten umbildung der kristallform von rohren aus isotaktischem polybuten - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur beschleunigten umbildung der kristallform von rohren aus isotaktischem polybutenInfo
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Description
PATE NTANWÄLTE
HENKEL, KERN, FEILER &HÄNZEL
Societe Chimique des Charbonnages
la Defense
Paris*, Frankreich
Paris*, Frankreich
BETRIFFT:
Ti MG. 1976
Verfahren und Vorrichtung zur beschleunigten Umbildung der Kristallform von Rohren aus isotaktischem Polybuten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur beschleunigten Umwandlung von isotaktischen Polybut-1-en-Rohren
von der Kristallform II in die Kristallform I0
Es ist bekannt, daß man durch Abkühlen von im geschmolzenen
Zustand vorliegendem isotaktischen Polybut-1-en selbst bei
hoher Geschwindigkeit unweigerlich Kristalle der metastabilen tetragonalen Form II erhält, deren mechanische Eigenschaften
mittelmäßig sind. Diese Form entwickelt sich spontan und irreversibel zur stabilen und rhomboedrischen Form I unter
Veränderung des Aussehens und der physikalischen Eigenschaften (Schmelzpunkt, Dichte) des Materials© Bei Normaltemperaf»
tür und -druck ist die Kristallumbildung innerhalb von 1 bis 7 Tagen abgeschlossen, was vom Molekulargewicht und von der
Taktizität des Polymeren, seinem Herstellungsverfahren (insbesondere
vom Druck) oder dem Vorhandensein von Verunreinigungen und verschiedenen Zusätzen abhängt» Diese Polymorphie
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führt zu Schwierigkeiten bezüglich der Lagerung von Formteilen großer Abmessungen, speziell von Rohren, weil es unmöglich
ist, diese Formteile während der ersten Tage nach dem Extrudieren derselben ohne die Gefahr einer Verformung zu
transportieren und handzuhaben· Unmittelbar nach dem Extrudieren werden die Rohre häufig auf Trommeln aufgespult. Wenn
nach einigen Tagen die Kristallumbildung im aufgewickelten Zustand stattgefunden hat, ist es praktisch unmöglich, ein solches, in Form steifer Wendeln vorliegendes Rohr abzuwickeln.
Aus diesem Grund besteht ein Bedarf für ein Verfahren zur beschleunigten Alterung, um diese Erzeugnisse mit Rohren aus
anderen Kunststoffen wettbewerbsfähig zu machen.
Es sind zahlreiche Methoden zur Beschleunigung dieser Kristallumbildung
mit unterschiedlichem Erfolg bekannt, doch sind alle diese Methoden mit zahlreichen Nachteilen bezüglich der
anschließenden Umwandlung der Erzeugnisse behaftet«» Eine erste Möglichkeit besteht darin, dem Polybuten verschiedene Zusätze
oder Comonomere zuzusetzen, wobei Stearinsäure, cc-Chloropren, Diphenyläther, Isocumylacetat und Dioctylphthalat als Zusätze
und Äthylen, Propylen und Penten als Comonomere geeignet sind. Abgesehen von der erheblichen Erhöhung der Umwandlungsgeschwindigkeit
ist ein Alterungsverfahren dieser Art nicht zufriedenstellend, weil die Copolymerisation und die Einverleibung von
Zusätzen die mechanischen und optischen Eigenschaften der Form I des Erzeugnisses ungünstig beeinflussen.
Eine zweite Möglichkeit besteht darin, das Rohr in Form II bei Raumtemperatur einer Zugkraft und dadurch einer Dehnung in der
Größenordnung von 200# zu unterwerfen« Dieses Verfahren ist jedoch
einerseits bei Teilen großer Abmessungen technisch schwierig durchzuführen, während dabei andererseits eine anisotrope
Wirkung herbeigeführt wird, die für die mechanischen Eigenschaften nachteilig ist. Gemäß der GB-PS 1 349 286 besteht eine
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Abwandlung dieses Verfahrens in der Durchführung einer geringeren Dehnung bei einer niedrigeren Temperatur. Auf diese
Weise ist es möglich, innerhalb von 5 min 90% der Form II in die Form I umzuwandeln, indem bei einer Temperatur zwischen
-15° und +70C eine Dehnung von 22 bis 50% längs einer oder
mehrerer Achsen hervorgerufen wird. Abgesehen von den im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform dieses Verfahrens
geschilderten Nachteilen ist die gewünschte Umwandlungsrate um so höher, je niedriger die für eine vorgegebene Dehnung erforderliche
Temperatur ist, was zu zusätzlichem Energieverbrauch in der Extrudierstraße führt.
Andererseits ist es aus der US-PS 3 205 289 bekannt, den Berstwiderstand
eines thermoplastischen Rohrs durch dessen Kaltbearbeitung auf einem Innendorn mit einem Außendurchmesser zu
erhöhen, der größer oder genauso groß ist wie der Innendurchmesser des Rohrs, wobei das Rohr einer Verformung durch eine
rotierende Druckeinrichtung unterworfen wird, die gleichzeitig je eine Kraft in Längs- und in Umfangsrichtung zu übertragen
vermag, während der Innendurchmesser des Rohrs konstant gehalten und die Temperatur des thermoplastischen Materials zwischen
den Übergangspunkten der ersten und zweiten Ordnung (Schmelz-und Einfriertemperatur) gehalten wird. Dennoch zeigt
es sich im Fall von Polybut-1-en, daß bei gleich lange aufrechterhaltener
Berstbeständigkeit die zulässige Querbelastung in einem diesem Verfahren unterworfenen Rohr bei. 200C um mehr
als 25% und bei 800C um mehr als 40% gegenüber einem Vergleichsrohr abnimmt, so daß sich die Verwendung solcher Rohre in den
meisten Anwendungsfällen aus Sicherheitsgründen verbietet,
Aufgabe der Erfindung ist damit die Schaffung eines Verfahrens zur beschleunigten Umwandlung der Kristallform von Rohren aus
isotaktischem Polybuten, wobei dieses Verfahren unabhängig von den Abmessungen der zu behandelnden Teile einfach durchzuführen
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sein und Einsparungen sowohl bezüglich des Energieverbrauchs als auch der nötigen BehuMlungszeit ermöglichen soll. Mit
diesem Verfahren sollen außerdem die Lagerungsmöglichkeiten, die Maßgenauigkeit sowie die Oberflächengüte (Glanz) des Erzeugnisses
verbessert werden·
Zudem bezwefvt die Erfindung die Schaffung einer Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens, die unmittelbar in einer kontinuierlichen Extrudier- bzw. Strangpreßstraße anwendbar
ist.
Die genannte Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs umrissenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Rohr
geradlinig bewegt und das sich bewegende Rohr einer Vielzahl von gleichzeitigen äußeren Radialbeanspruchungen unterworfen
wird, die längs eines Radius oder mehrerer Radien des gleichen geraden Abschnitts und in einem oder mehreren, benachbarten geraden
Abschnitten wirken. Die Spannungsbereiche im gleichen geraden Abschnitt legen dabei eine vieleckige bzw. polygonale
Linie fest, die im allgemeinen von einem konzentrisch zum ursprünglichen geraden Abschnitt des Rohrs liegenden Kreis umschrieben
wird. Gemäß einer speziellen Durchführungsform der
Erfindung führt diese polygonale Linie eine Bewegung, z.B. eine wendel- oder schraubenförmige Drehbewegung, gegenüber
dem Rohr aus. Die dem Rohr erteilte Verformung kann stufenlos variiert werden, nämlich durch Abwandlung der Form der
polygonalen Linien und der Art der ihnen erteilten Bewegungen, und sie kann eine Längsverschiebung des Materials zur Folge
haben, ohne daß deren Wirkungen in diejenigen eines Ziehvorgangs übergehen. Aus diesem Grund wurden für die Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens verschiedene Durchführungsformen
gewählt, ohne die Erfindung darauf beschränken zu wollen.
Die erste Durchführungsform besteht in der Anlegung von
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zyklischen Radialbelastungen, d.h. einem sog. wechselnden Biegen. Dabei wird der ursprüngliche kreisförmige Querschnitt
des Rohrs mit dem Durchmesser 0 einer rotierenden polygonalen Verformung unterworfen, indem die geradlinige bzw. Linearbewegung
des Rohrs und die Drehbewegung des die Elemente zur Spannungserzeugung tragenden Futters kombiniert werden. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform liegt dieses Polygon regelmäßig und konzentrisch zum "ursprünglichen Querschnitt des Rohrs,
und jedes Futter trägt eine begrenzte Zahl von Mitteln zur Spannungserzeugung. Wenn es sich beim Polygon beispielsweise
um ein gleichseitiges Dreieck handelt (drei Elemente zur Span«* nungserzeugung pro Futter), werden die transversale Aufrechterhaltung
und das Gleichgewicht der Spannungen in jedem Spannungsbereich in besonders zufriedenstellender Weise gewährleistet,
während bei einer Vergrößerung der Zahl der spannungserzeugenden Elemente pro Futter ein Verschwinden der Hauptquerbiegewirkung
zugunsten einer Kompression längs des Rohrumfangs entsprechend einer anderen, zu beschreibenden Abwandlung erreicht
wird. Außerdem ist es möglich, mehrere Futter in Reihe anzuordnen, die richtungs- und größenmäßig mit unterschiedlichen
Drehzahlen umlaufen, um die Nebenwirkung einer Längsverdrallung des Rohrs aufgrund von Reibung zu vermindern. In diesem
Fall kann die Intensität der durch die Elemente auf jedem Futter erzeugten Spannungen oder Beanspruchungen jeweils unabhängig
geregelt werden. Da 0 der Durchmesser der inneren Umgrenzungslinie der spannungserzeugenden Elemente ist, wird
die Quetschgröße
0O - 0
η<= -υ-* vorzugsweise kleiner als 15% oder gleich diesem
η<= -υ-* vorzugsweise kleiner als 15% oder gleich diesem
^o
Wert gewählte Der Glanz bzw. die Oberflächengüte des Rohrs wird durch die mechanische Behandlung verbessert, wenn die
Vorschubgeschwindigkeit ^- kleiner als 2 mm/t oder diesem Wert
gleich ist.
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Die zweite Durchführungsform ist ein Verfahren zur Anlegung
von Radialspannung bzw. einer sog, Umfangskompression. Dabei werden die Spannungserzeugenden Einrichtungen längs eines
oder mehrerer Paare regelmäßiger identischer Polygonsätze angordnet, wobei die beiden Polygone des gleichen Paars mit
derselben Drehzahl und mit konstanter Phasenverschiebung entsprechend der Hälfte einses Sektors des Polygons rotieren«,
Wenn beispielsweise jedes Futter sechs spannungserzeugende
Elemente trägt, ist die Phasenverschiebung zwischen den beiden regelmäßigen Sechsecken, die von den beiden starr verbundenen
Futtern getragen werden, gleich 30°. Bei dieser Festlegung der Phasenverschiebung, und wenn der Abstand zwischen den
Ebenen der beiden Polygone des gleichen Paars ausreichend verkürzt wird, um einen gegenseitigen Spielraum der Längsausdehnungen
oder -ausbreitungen zu ermöglichen, ist die Verformung des Abschnitts des derart unter Spannung gesetzten Rohrs quasizylindrisch.
Die dritte Durchführungsform betrifft ein Verfahren zur Erzeugung
von Radialbeanspruchung mit zyklischer Querauslenkung.
Dabei wird der ursprüngliche kreisförmige Querschnitt des Rohrs mit dem Durchmesser 0 einer Verformung unterworfen, die
durch die Kombination der Linearbewegung des Rohrs mit der Schwingbewegung (mit zwei Querkomponenten) eines zwischen
zwei festen Trägern angeordneten, bewegbaren Trägers erreicht wird. Die Abstände dieses bewegbaren Trägers von jedem feststehenden
Träger sind vorzugsweise so gewählt, daß das Verhältnis des größten Abstands zum kleinsten Abstand zwischen
2:1 und 10:1 liegt. Andererseits werden bei dieser Beanspruchungsart die besten Ergebnisse dann erzielt, wenn die Auslenkungs-
oder Abweichungsfrequenz weniger als 300 Hz beträgt
und die Amplitude A der Auslenkung so gewählt ist, daß das Verhältnis von A/0 kleiner als 0,3:1 oder genau 0,3s1 ist.
Diese erfindungsgemäße Durchführungsform bietet den speziellen
Vorteil, daß die Arbeit der Reibungskräfte zwischen dem beweg-
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baren Träger und dem Rohr, die auf die Arbeit der einzigen Längskomponenten dieser Kräfte längs des Rohrs reduziert ist,
vernachlässigt werden kann, so daß eine Erwärmung des Rohrs verhindert und der Energiebedarf verringert wird.
Die vierte Durchführungsform, bestehend aus der Kombination
zweier Spannungen oder Beanspruchungen der vorgenannten Art in Gegenphasigkeit, betrifft ein Verfahren zur Anlegung von
Radialspannungen, sog, wechselnden Querscherspannungen, die beispielsweise durch Verteilerelemente zur Erzeugung von
Spannung oder Beanspruchung zwischen einem oder mehreren Paaren von parallelen und ähnlichen homothetischen Polygonsätzen
geliefert werden, welche gegenphasig (mit einer Phasenverschiebung von 180°) um die ursprüngliche Achse des Rohrs rotieren.
Bei diesem Verfahren, das dem Verfahren unter Anwendung der Umfangskompression ähnelt, ist die Hauptscherwirkung
von sekundären Quer- und Längsbiegewirkungen begleitet.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform
der Vorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 3 einen schematischen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung,
709808/1043 -
Fig. 4 und 5 eine perspektivische Darstellung bzw. einen schematischen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
lematische Querschnitte durch Ausführungsformen
der erfindungsgemaBeJ
Fig. 6 eine graphische Darstellung der erfindungsgemäß erzielbaren
Ergebnisse.
Fig. 1 ist eine schematische perspektivische Darstellung einer Vorrichtung für die erste Durchführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Diese Vorrichtung weist mindestens ein Futter 2 auf, das sich mit einer Drehzahl O) dreht, infolge
derer sich ein Rohr 1 mit einer Geschwindigkeit V vorwärtsbewegt. Dieses Futter wird von einem feststehenden Rahmen auf
der Extrudierstraße in Flucht mit dem Extruder getragen. Das
Futter dient zum Antreiben von drei Rollen 3» die einen konzentrisch
zum ursprünglichen Außenumfang des Rohrs liegenden Innenkreis umschreiben. Wenn mehrere Futter vorgesehen sind,
sind die Durchmesser dieser Kreise voneinander unabhängig einstellbar. Das Rohr verschiebt sich haiterungsfrei durch an
Vorder- und Rückseite des Futters angeordnete Führungen 4 hindurch vorwärts. Die Rollen sind auf Gleitstücken bzw. Bakken
5 gelagert, die am Futter sternförmig angeordnet sind und die durch einen im Körper des Futters angeordneten Mechanismus
6 gesteuert werden, welcher ein Verstellen des Rollenabstands ermöglicht und dabei gewährleistet, daß die die Rollen
tangierenden Innenkreise koaxial bleiben« Ein derartiger Mechanismus
kann durch an jeder Backe vorgesehene Quernuten bzw. Querverzahnungen gebildet werden, die in eine Spiralnut auf
einer im Inneren des Futters gelagerten drehbaren Platte eingreifen, welche ihrerseits über eine Schlüsselaufnahme 7 von
außen her steuerbar ist. Infolge der Kombination der Linearbewegung des Rohrs mit der Drehbewegung des Futters beschreibt
709808/1043
jede Rolle auf der Außenfläche des Rohrs eine Wendel oder Schraubenlinie, die auf einem innerhalb der Rollen umschriebenen
Kreis liegt und eine Steigung entsprechend =~ besitzt.
Zur Ausschaltung jeglichen Widerstands gegenüber einer Vorschubbewegung des Rohrs kann eine mechanische Vorrichtung vorgesehen
sein, welche jede Rolle ungehindert in Berührung mit dem Rohr längs einer die Schraubenlinie tangierenden Linie
ablaufen läßt. Ein Beispiel für eine solche Vorrichtung sind sogo "Drehgelenk"-Rollen. Dieser Mechanismus ermöglicht es
somit, daß jeder Grundringschnitt (basic torus cut) im Rohr einer bestimmten Anzahl zyklischer Verformungen mit einer Frequenz
entsprechend 3CO unterworfen wirde
Fig. 2 ist eine schematische perspektivische Darstellung
einer Vorrichtung für die zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, Diese Vorrichtung weist zwei starre
Scheiben 5 auf, die jeweils sechs Rollen 4 tragen und die durch parallel zum Rohr 6 verlaufende Stangen 3 miteinander
verbunden sind. In jedem geraden Abschnitt des Rohrs legen diese Rollen hierbei regelmäßige Sechsecke 1 und 2 mit einer
konstanten Phasenverschiebung von 30° fest.
Fig. 3 ist ein schematischer Längsschnitt durch eine andere Vorrichtung für die zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Diese Vorrichtung umfaßt eine Anordnung von Kugeln 4, die in einer Nut oder Rille 5 laufen, deren Quermittelebene praktisch unter einem· rechten Winkel bzw. senkrecht
zur Achse des Rohrs 8 liegt. Diese Rille 5 ist jeweils in einem Ring 6 ausgebildet, der mit benachbarten Ringen gleicher
Art in einen um das Rohr herum drehbaren Zylinder 7 eingesetzt ist. Diese Ringe können dabei derart im Zylinder angeordnet
sein, daß zunehmend ansteigende Kompressions- bzw. Verdichtungsgrade erzielt werden,.
709808/10 4 3
- ίο -
Die Fig. 4 und 5 veranschaulichen schematisch eine Vorrichtung für die dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Dabei ist eine um die ursprüngliche Achse des Rohrs 2 herum drehbare, steife Scheibe 1 mit zwei Rollensätzen
3 und 4 versehen, die auf gegenüberliegenden Seiten ihrer Mittelebene symmetrisch zu ihrem Mittelpunkt angeordnet
sind» Bei der Bewegung um das Rohr herum beschreibt hierbei jeder Rollensatz einen mit dem Zentrum auf der Scheibenachse
liegenden Kreis mit einem Durchmesser R, der kleiner ist als der ursprüngliche Außendurchmesser R0 des Rohrs. Der zwischen
den an Vorder- und Rückseite der Scheibe angeordneten Führungen 5 befindliche Rohrabschnitt erfährt hierbei eine sinusförmige
Verformung mit einer maximalen Amplitude entsprechend RQ - R, wobei der zwischen den Berührungsebenen der Rollen befindliche
Rohrabschnitt einer wechselnden Querscherkraft unterworfen
wird, deren Frequenz der DrehzahlCt) der Scheibe entspricht.
Der Kompressionsgrad des Rohrs bestimmt sich daher
R-R
durch das Verhältnis —s . Durch Vergrößerung der Zahl der
ο
Rollen kann hierbei die Stütz- oder Angriffsfläche zu beiden Seiten der Scheibe vergrößert werden, um die ovale Verformung des Rohrs bei seinem Durchlauf durch die Rollen zu vermindern. Offensichtlich ist es auch möglich, mehrere derartige Vorrichtungen in Reihenanordnung vorzusehen»
Rollen kann hierbei die Stütz- oder Angriffsfläche zu beiden Seiten der Scheibe vergrößert werden, um die ovale Verformung des Rohrs bei seinem Durchlauf durch die Rollen zu vermindern. Offensichtlich ist es auch möglich, mehrere derartige Vorrichtungen in Reihenanordnung vorzusehen»
Unabhängig von der jeweils angewandten Vorrichtung werden im allgemeinen die Einrichtung zur Ausübung einer Beanspruchung
bzw. Spannung sowie die an Vorder- und Rückseite der Vorrichtungen
angeordneten Führungen so gewählt, daß an der Rohrwandung keine wesentliche Reibung auftritt. Die Führungen können
eine Direktberührung über Abwälzmittel oder eine indirekte Berührung mittels einer Hydraulikflüssigkeit herstellen.
Obgleich die Erfindung vorstehend in Verbindung mit bevorzugten, einfachen Ausführungsformen beschrieben ist, soll sie
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auch gleichwertige Ausführungsformen mit einschließen, sofern diese die gleiche Beanspruchung auf das Rohr ausüben.
Ein Rohr aus Polybut-1-en mit einem Schmelzindex von 0,1 dl/min
wird mit Hilfe einer Vorrichtung der Art gemäß Fig.1 einer wechselnden Biegung bzw. Verformung unterworfene Das Rohr, dessen
Vorschubgeschwindigkeit variiert werden kann, besitzt dabei einen ursprünglichen Außendurchmesser 0Q - 32,4 mm. Mit 0 wird
der Durchmesser des äußeren Hüllkreises der Rollen am stromabseitigen Futter bezeichnet. Die Größe des Verhältnisses
—a— wird als Quetschgrad f bezeichnet. Gemäß Tabelle I ent-
^o
spricht die Größe 7,4% dem Wert 0 = 30 mm und die Größe 13,5% dem Wert 0 = 28 mm0 Die Verformungs- oder Beanspruchungszeit bestimmt sich durch folgende Gleichung:
spricht die Größe 7,4% dem Wert 0 = 30 mm und die Größe 13,5% dem Wert 0 = 28 mm0 Die Verformungs- oder Beanspruchungszeit bestimmt sich durch folgende Gleichung:
. _ 1 χ η χ Η
■c _ ^
1 = das mittlere Längsmaß der Anschlagfläche einer Rolle auf dem Rohr, welches eine zunehmende Funktion
des Quetschgrads darstellt,
η = Zahl der Rollen pro Futter und N = Zahl der Futter
bedeutenβ
In diesem Fall ist η = 3» N= 2, und 1 entspricht etwa 5 mm«,
Unter diesen Bedingungen dauert die Beanspruchung 1,2 s an, wenn V = 1,5 m/min«
Der zu einem Zeitpunkt T nach jedem Versuch gemessene Hauptwert ist der Anteil an Polybuten der Form I an der Außen- und
Innenseite des Rohrs. Dieser Wert wird durch Röntgenbeugung
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nach dem von R. Zanetti in "Chimica e 1»Industrie", Band 43,
Nr. 7, Seite 735 (1961), erläuterten Verfahren ermittelt. Eine Viertelstunde nach der Behandlung werden auch die Elastizitätsgrenze
LE und der Biegeelastizitätsmodul MEF gemessen, wobei die Mittelwerte aus fünf dynamometrischen Versuchen errechnet
und in kg/cm ausgedrückt werden.
Tabelle I gibt die Ergebnisse dieser Messungen an, während in Fig. 6 die Entwicklung des Anteils der (Kristall-)Form I als
Funktion von T graphisch in halblogarithmische Koordinaten
umgesetzt ist.
Bei gleicher Dauer T ist die Kristallumwandlung um so vollständiger,
je niedriger die Drehzahl Co bei sonst gleichen Bedingungen
ist;
je höher die Quetschgröße tr bei sonst gleichen Bedingungen
ist.
Dennoch ist es nicht immer vorteilhaft, die Größe ^C zu erhöhen;
tatsächlich ergaben unter den Bedingungen 0 = 26 mm oder T= 19,8% durchgeführte Versuche ovalgedrückte Rohre,
die zerbröckeln bzw. brüchig sind0 Der Wert der Größe t, bei
dem der Kompromiß zwischen Kristallumwandlung und Oberflächengüte des Produkts nicht mehr industriell vorteilhaft erscheint,
hängt von zahlreichen Faktoren ab, insbesondere von der Qualität des Polybutens und der Dauer der Behandlung»
Die dynamometrischen Eigenschaften des Polybut-1-ens sind nach
der Behandlung die gleichen oder gegenüber einem Vergleichsmuster verbessert. Genauer gesagt, beträgt die Längsbruchfestigkeit
363 kg/cm beim Versuch Nr. 4A und 418 kg/cm beim Ver-
such IB gegenüber 316 kg/cm beim Vergleichsmuster. Die Bruchdehnung
bleibt konstant, und die Flexibilität des Erzeugnisses
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wird verbessert, weil der Biegeelastizitätsmodul MEF, sieben Tage nach der Behandlung gemessen, 3500 kg/cm beim Versuch
1B gegenüber 4025 kg/cm beim Vergleichsmuster beträgt. Der Außendurchmesser des Rohrs beträgt nach der Behandlung 31,0 mm
bei einem Quetschgrad von 7,4% und 29,9 mm bei einem Quetschgrad
von 13,5%. Nach der Behandlung besaß das Rohr eine mittlere
Wanddicke von 3,5 mm.
Bestimmte Eigenschaften eines Vergleichsrohrs (TT), des nach Versuch 1B gemäß Beispiel 1 behandelten Rohrs (TS) und eines
gemäß der US-PS 3 205 289 behandelten Rohrs (TL) werden miteinander verglichen. Diese Eigenschaften sind einmal die Gesamt-Kristallinität
der Probe, bestimmt nach Differential-Enthalphieanalyse, und zum anderen der Sekansmodul MS sowie
die zulässige Querbeanspruchung CT (in kg/cm) der Probe für
■χ
eine Berstbeständigkeitszeitspanne von 10^ Stunden. Die Werte
dieser Eigenschaften sind in der folgenden Tabelle II angegeben:
Probe | Kristallinitat (%) |
Sekansmodul | Querbean spruchung X200C) |
Querbean spruchung ([8O0C) |
TT TS TL |
57,7 61,8 51,5 |
8 300 4 800 3 500 |
185 160 133 |
120 90 70 |
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_14- 263508Q
Elastizi- Biegeela-
Versuch V/ / „ ω*/ ΐ:% täisgrenze stizitäts- T(h) (%) Form I
Nr m/mn ^modul
Nr. m/mn ^ modul
Vergleich 1,5 k-
1A 1,5 700 7,4
1B 1,5 700 13,5
2 10 700 13,5
3 0,7 300 7,4
4A 0,7 500 7,4
4B 0,7 500 13,5
5k 0,7 700 7,4
5B 0,7 700 13,5
6 0,3 700 7,4
7A 0,3 500 7,4
7B 0,3 500 13,5
8A 0,3 300 7,4
8B 0,3 300 13,5
709808/104
1 | 4 | |
2225 | 10 | 67 |
100 | 93 | |
0,3 | 51 | |
3050 | 1 | 71 |
10 | 88 | |
0,3 | 77 | |
3350 | 1 | 86 |
10 | 93 | |
0,3 | 86 | |
1 | 88,5 | |
10 | 93 | |
0,3 | 82 | |
1 | 86 | |
10 | 91 | |
0,3 | 62 | |
1 | 75 | |
10 | 87 | |
0,3 | 89 | |
1 | 91 | |
10 | 93,5 | |
0,3 | 55 | |
1 | 74 | |
10 | 90 | |
0,3 | 84 | |
-. | 1 | 88,5 |
10 | 93 | |
0,3 | 55 | |
1 | 73 | |
10 | 86 | |
0,3 | 81 | |
1 | 88 | |
10 | 93 | |
0,3 | 87,5 | |
- | 1 | 90,5 |
10 | 93 | |
0,3 | 72 | |
1 | 81 | |
10 | 92 | |
0,3 | 92 | |
1 | 93,5 | |
10 | 94 |
Claims (1)
- Γΐ «Κ11976PATENTANSPRÜCHEVerfahren zur beschleunigten Umbildung der Kristallform von Rohren aus isotaktischem Polybuten, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr geradlinig bewegt und das sich bewegende Rohr einer Vielzahl von gleichzeitigen äußeren Radialbeanspruchungen unterworfen wird, die längs eines Radius oder mehrerer Radien des gleichen geraden Abschnitts und in einem oder mehreren, benachbarten geraden Abschnitten wirken.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beanspruchungs- oder Spannungsbereiche im gleichen geraden Abschnitt eine von einem Kreis umschriebene polygonale Linie festlegen.3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreis konzentrisch zum geraden ursprünglichen Abschnitt des Rohrs liegt.4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3» dadurch gekennzeichnet, daß die polygonale Linie eine wendel- bzw. schraubenförmige Drehbewegung gegenüber dem Rohr ausführt.Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Radialbeanspruchungen wechselnde Biegebeanspruchungen sind, die durch eine begrenzte Zahl, von um die Rohrachse herum rotierenden Elementen herbeigeführt werden.6. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß der0 - 0
Quetschgrad X= —^-x kleiner als 15% ist oder 15% entspricht,wenn 0 den ursprünglichen Durchmesser des Rohrs und 0 den709808/10432G3508QDurchmesser der inneren Umgrenzungslinie der die Beanspruchung erzeugenden Elemente bedeuten.7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Radialbeanspruchung eine Umfangskompression bzw. -verdichtung ist, die dadurch erreicht wird, daß die die Beanspruchung erzeugenden Elemente in Form eines oder mehrerer Sätze regelmäßiger, identischer polygonaler Paare angeordnet werden, wobei die beiden Polygone des gleichen Paars mit der gleichen Drehzahl und mit konstanter Phasenverschiebung entsprechend der Hälfte des Sektors des Polygons rotieren.8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Radialbeanspruchung eine wechselnde Querscherbeanspruchung ist, die dadurch erzielt wird, daß die die Beanspruchung erzeugenden Elemente zwischen einem oder mehreren Sätzen von parallelen und homothetischen polygonalen Paaren aufgeteilt werden, die gegenphasig um die ursprüngliche Achse des Rohrs rotieren.9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Elemente-(3; 4), die gleichzeitige Radialbeanspruchungen längs eines Radius oder mehrerer Radien desselben geraden Abschnitts und in einem oder mehreren geraden Abschnitten des Rohrs (ij 2j 6) einzuführen vermögen.10. Vorrichtung nach Anspruch 9 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens ein Futter (2) aufweist, durch welches sich das Rohr (1) unter freier Führung durch an Vorder- und Rückseite des Futters angeordnete Führungen (4) hindurchbewegt, daß das Futter von einem auf der Extrudierstraße des Rohrs angeordneten, feststehenden Rahmen in Flucht mit dem Extruder ge-709808/1043263508Q. 41-tragen wird und eine begrenzte Zahl von Rollen (3) antreibt, die zwischen sich einen Innenkreis umschreiben und konzentrisch zum ursprünglichen Außenumfang des Rohrs angeordnet sind, und daß die Rollenkuf Gleitstücken bzw, Backen (5) gelagert sind, die durch einen von außen her mittels eines Maschinenschlüssels betätigbaren, im Körper des Futters untergebrachten Mechanismus steuerbar sind, welcher gleichzeitig eine Einstellung des Rollenabstands und eine koaxiale Lage der die Rollen tangierenden Innenkreise zu gewährleisten vermag.11« Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen sog. "Drehgelenk"-Rollen sind.12. Vorrichtung nach Anspruch 9 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Anordnung aus zwei starren Scheiben (5) vorgesehen ist, die jeweils Hollen (4) tragen und durch parallel zum Rohr (6) verlaufende Stangen (3) miteinander verbunden sind, und daß die Rollen in jedem geraden Abschnitt des Rohrs regelmäßig Polygone mit einer Phasenverschiebung entsprechend der Hälfte eines Sektors festlegen.13e Vorrichtung nach Anspruch 9 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Anordnung von in einer Rille, deren Quer-Mittelebene praktisch senkrecht zur Rohrachse liegt, laufenden Kugeln aufweist und daß die Rille zusammen mit benachbarten Rillen gleicher Art in einem um das Rohr herum rotierenden Zylinder angeordnet ist.14. Vorrichtung nach Anspruch 9zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, daß sie eine um die ursprüngliche Achse des Rohrs herum rotierende starre709808/1043Scheibe aufweist, die mit zwei jeweils auf gegenüberliegenden Seiten ihrer Mittelebene und symmetrisch zu ihrem Mittelpunkt angeordneten Paaren von Rollen versehen ist.15· Verfahren nach einem der Ansprüche ί bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Radialbeanspruchung eine zyklische Querauslenkung ist, die dadurch eingeführt wird, daß das Rohr einer zwei Querkomponenten besitzenden Schwingbewegung eines zwischen zwei festen Trägern angeordneten bewegbaren Trägers ausgesetzt wird.16. Verfahren nach Anspruch 15» dadurch gekennzeichnet, daß die Abstände des bewegbaren Trägers von jedem festen Träger so gewählt sind, daß das Verhältnis des größten Abstands zum kleinsten Abstand zwischen 2:1 und 10:1 liegt.17· Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslenkfrequenz weniger als 300 Hz beträgt.18. Verfahren nach Anspruch 15» dadurch gekennzeichnet, daß bei einem ursprünglichen Durchmesser 0O des Rohrs die Amplitude der Auslenkung so gewählt wird, daß das Verhältnis A/0O kleiner ist als 0,3s1 oder diesem Wert entspricht.709808/1.043
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Date | Code | Title | Description |
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Representative=s name: HENKEL, G., DR.PHIL. FEILER, L., DR.RER.NAT. HAENZ |
|
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D2 | Grant after examination | ||
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