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Zusammensetzbare Türzarge aus Profilblech
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Die Erfindung betrifft eine auch als Teilzarge" bezeichnete Türzarge
mit einem um die Türöffnung umlaufenden Zargenspiegel U-förmiger Querschnittsform
aus profiliertem Blech, bestehend aus einem waagerechten Kopfstück und zwei damit
zusammensetzbaren senkrechten Holmen, wobei alle Teile auf Gehrung geschnitten sind
und im Bereich der Gehrungen Verbindungselemente zum Verbinden der Holme mit dem
Kopfstück vorhanden sind.
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Hauptsächlich aus Transportgründen ist es seit langem üblich, Türzargen
nicht als geschweißte Einheit, sondern als im wesentlichen aus drei Teilen bestehende
Teilzarge herzustellen. Es lassen sich dadurch nämlich die Transportkosten senken,
weil
eine zerlegte Türzarge wesentlich weniger Raum in Anspruch
nimmt als eine starr zusammengeschweißte, und außerdem ist dadurch ein Transport
in einem PKW oder Kombiwagen möglich, wodurch Verkaufsmöglichkeiten für Selbstabholer
vorhanden sind.
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Weiterhin sind Teilzargen sinnvoll, wenn es sich um gelegentlich im
heutigen Wohnungsbau verwendete deckenhohe Zargen handelt.
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Ihre große Höhe läßt einen vertikalen Transport auf der Straße, der
für niedrigere, geschweißte Zargen der einzig wirtschaftliche ist, da sie sich schlecht
stapeln lassen und dabei leicht beschädigt werden, nicht zu;bei der daraus resultierenden
übergroßen Ladehöhe besteht nämlich mit Brücken und evtl. vorhandenen Fahrdrähten
Kollisionsgefahr. Ein horizontaler Transport dieser deckenhohen Zargen ist jedoch
nur dann sinnvoll, wenn sie zerlegbar, also als Teilzarge ausgebildet sind, da nur
so eine dichte, also kostengünstige Transportraumnutzung möglich ist.
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Immer sind bei derartigen Türzargen zwischen dem Kopfteil und den
beiden vertikalen Holmen Verbindungselemente nötig, die während des Einsetzens der
Türzarge in die Wand den inneren Zusammenhalt der Zarge gewährleisten (DT-GM 75
02 598 als Beispiel).
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Da Türzargen im allgemeinen fest in die Wand eingemauert werden, ist
die notwendige Wirkung der Verbindungselemente wirklich nur auf den Zeitraum des
Einsetzens beschränkt. Nach dem Einmauern könnten die Verbindungselemente theoretisch
gelöst werden, da das Kopfstück und die beiden vertikalen Holme sich aufgrund der
auf Gehrung geschnittenen Stoßflächen auch von selbst im Mauerwerk halten würden.
Die Festigkeit der Verbindung zwischen den drei Teilen einer Türzarge braucht deshalb
nur so hoch bemessen zu sein, daß sie während des Einsetzens der Türzarge den beim
Aufstellen und Ausrichten auftretenden Kräften widersteht.
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Bei bisher üblichen zusammensetzbaren Türzargen ist entweder die Festigkeitsanforderung
überschätzt worden, was zu außerordentlich aufwendigen Lösungen geführt hat, oder
aber die Verbindungselemente sind mit dem Ziel einer preisgünstigen Herstellung
so schwach ausgeführt worden, daß die zum Einsetzen einer Zarge in eine Wand erforderliche
Formstabilität verloren ging.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine aus einem Kopfstück und zwei vertikalen
Holmen zusammensetzbare Teilzarge zu schaffen, deren Verbindungselemente in den
auf Gehrung geschnittenen Ecken außerordentlich preisgünstig gefertigt werden können
und dennoch eine ausreichend starke Befestigung gewährleisten sowie leicht zu betätigen
sind.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Verbindungselemente
aus mindestens einem Paar jeweils an dem Zargenspiegel des Kopfstückes bzw. des
Holmes anliegend befestigten, die Gehrung überragenden, sich paarweise durchdringenden
Halteblechen bestehen, von denen das eine nahe seinem einen Ende einen Schlitz aufweist
und das andere an seinem anderen Ende eine in der Blechebene liegende Lasche besitzt,
welche den Schlitz durchdringt und in sich verdrehbar (tordierbar) ist.
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Die erfindungsgemäße Lösung ist preisgünstig, weil nur zwei einfache,
z. B. durch Stanzen oder dgl. leicht herstellbare Blechstücke erforderlich sind,
die auch leicht durch z. B.
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Punkt-, Elektro- oder Orthogenschweißen mit den Zargenteilen verbunden
werden können. Auch ist eine Klebverbindung oder jede andere Befestigung möglich,
so lange auf der Verkehrsseite der Zarge keine oder kaum Spuren dieser Befestigung
zu sehen sind.
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Zum Zusammensetzen der Zarge ist lediglich eine Zange oder ein ähnliches
Werkzeug notwendig, mit dem nach dem Durchstecken zweier Haltebleche durch ihre
Gegenstücke die Lasche des einen
Haltebleches um einen bestimmten
Torsionswinkel, der je nach den Gegebenheiten im Bereich von z.B. 200 bis 90O liegen
kann, in sich verdreht wird.
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Es ist besonders zweckmäßig, der Lasche eine trapezförmige Gestalt
zu geben, wobei die kurze Parallelseite dem Halteblech zugewandt ist. Dadurch beginnt
wegen der schmalen Stelle am Grund der Lasche die Verdrehung immer an dieser Stelle,
so daß neben der Verbindung zweier Zargenteile diese während des Verbindungsvorganges
durch Verdrehen der Lasche auch noch aneinandergezogen werden.
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Da die lange Seite der trapezförmigen Lasche durch den Schlitz gesteckt
wird, muß dieser eine entsprechende Weite aufweisen, so daß eine derartige Verbindung
eine gewisse Bewegung der Holme gegenüber dem Kopfteil bei Schubbeanspruchung in
den Gehrungsflächen zuläßt. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist deshalb
vorgesehen, daß zwei Paar Haltebleche zur Verbindung vorgesehen sind, die jeweils
mit einer Seitenkante unmittelbar an den entsprechenden inneren Kanten des U-förmigen
Querschnitts des Zargenprofils anliegen. Da sie die Gehrung überragen, ergibt sich
somit ein außerordentlich steifer Formschluß gegen Schubbewegungen in der Gehrungsfläche
nur durch ane geschickte Anordnung der Haltebleche.
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Zur Erhöhung der inneren Stabilität der Haltebleche ist es vorteilhaft,
ihre Seitenkanten um 900 vom Zargenspiegel weg abzukanten. Auf diese Weise bleibt
ihre Verformung stets auf die trapezförmige Lasche beschränkt.
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Bei in großer Stückzahl hergestellten Halteblechen - es werden für
eine Zarge normalerweise bereits acht Stück benötigt - ist die Anfertigung eines
Stanzwerkzeuges außerordentlich vorteilhaft.
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Dabei kann dann ein universal verwendbares Halteblech-gestanzt werden,
das sowohl eine trapezförmige Lasche als auch einen Schlitz aufweist, so daß nur
die Anordnung auf dem Zargenspiegel
in der einen oder anderen Weise
über die Funktion des Haltebleches entscheidet.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische
Ansicht als Ausschnitt einer Ecke der erfindungsgemäßen Türzarge, Fig. 2 eine Schnittansicht
der erfindungsgemäßen Türzarge von oben entlang der Linie I-I in Fig. 1, Fig. 3
eine ausgeschnittene Schnittansicht entlang der Linie Il-Il in Fig. 2.
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In Fig. 1 ist eine Ecke einer Türzarge 1 mit einem horizontalen Kopfstück
2 und einem vertikal verlaufenden Holm 4 perspektivisch dargestellt. Die auf Gehrung
geschnittenen Zargenspiegel liegen ebenso aneinander wie die Schenkel des U-förmigen
Zargenquerschnitts und die an ihren Enden durch Abkanten erzeugte Aussteifungen
6. Die beiden Zargenteile, also das Kopfstück 2 und der Holm 4 sind jeweils mit
einem Halteblech versehen, wobei in diesem Ausführungsbeispiel dem Kopfteil 2 ein
Steckteil 8, dem Holm 4 ein Schlitzteil 10 zugeordnet sind.
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Es ist deutlich zu erkennen, daß mindestens das Schlitzteil 10 mit
einer Seitenkante unmittelbar an die durch das U-Profil der Zarge gebildete, innere
Kante herangerückt ist. Zweckmäßig befindet sich eine identische Anordnung eines
derartigen Halteblechpaares an der gegenüberliegenden Kante des U-Profils (nicht
dargestellt), die zusammen mit dem Steckteil 8 und dem Steckteil 10 die Verbindung
zweier Zargenteile bilden.
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Beide Haltebleche sind bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 vor
der Herstellung der Verbindung zweier Zargenteile vollkommen eben. Das Steckteil
8 besitzt eine die Gehrung überragende Lasche 16, die trapezförmig ausgebildet ist,
wobei die kurze Seite dem Grundkörper des Steckteils 8 zugewandt ist, die lange
Seite hervorragt. Das Schlitzteil 10 besitzt in Fluchtrichtung des Steckteils 8
einen Schlitz 12, dessen Breite so gewählt ist, daß die Lasche 16 mit reichlich
Spiel durch diesen Schlitz hindurchgeführt werden kann. Auch die Höhe des Schlitzes
ist reichlich bemessen; sie kann das dreifache der Steckteil-Blechstärke erreichen.
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Zur Herstellung einer Verbindung zweier Zargenteile werden die beiden
am Kopfteil 2 befestigten Steckteile 8 mit ihren Laschen 16 durch die Schlitze 12
der Schlitzteile 10 gesteckt. Während dieses Einsteckvorganges ist es notwendig,
die beiden Zargenteile seitlich zueinander auszurichten, da das Kopfteil 2 sich
wegen der die Gehrung überragenden Seitenkanten des Schlitzteiles 10 nur in funktionsgemäßer
Ausrichtung auf Gehrung an den Holm annähern läßt. Nach dem Einstecken der Laschen
16 in die Schlitze 12 wird mit Hilfe einer Zange der breite Teil der Lasche 16 erfaßt
und in sich tordiert. Während dieses Tordierens verbleiben Linien, die parallel
zu den Parallelseiten der trapezförmigen Lasche 16 verlaufen, im wesentlich in sich
gerade, nur werden sie um eine gemeinsame Mittelachse fächerförmig auseinandergespreizt,
bis der erforderliche Endwinkel der Tordierung erreicht ist. Diese fächerartige
Bewegung hat zur Folge, daß das Schlitzteil 10 während des Tordierens an das Steckteil
8 herangezogen wird. Aufgrund dieses Effektes ist es nicht notwendig, die beiden
Zargenteile bei der Befestigung fest aneinanderzudrücken. Denn das Tordieren der
Laschen 16 zieht den Holm 4 an das Kopfstück 2 heran und übt abschließend eine Vorspannung
auf die Verbindungsfläche aus. In einigen Fällen genügt dabei bereits ein kleiner
Endwinkel der Tordierung (von z.B. 200 oder sogar noch weniger), während in anderen
Fällen ein größerer Endwinkel bis zu 900 erforderlich sein kann.
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Das zur Herstellung einer solchen Verbindung notwendige Werkzeug beschränkt
sich nur auf das Vorhandensein irgendeiner Zange, die entweder flächig (z. B. Kombizange)
oder zeilig (z. B. Kneifzange) greifen kann. Da auf die äußere Beschaffenheit der
Laschen 16 kein Wert gelegt wird - nach dem Einsetzen der Zarge sind sie unsichtbar
-, kann diese nach dem Tordieren durchaus Spuren des Zangenangriffs zeigen, so daß
auch ein im allgemeinen als ungeeignet zu bezeichnendes Werkzeug (z. B. Seitenschneider)
für eine ordnungsgemäße Befestigung zweier Teilzargen herangezogen werden kann.
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Die Festigkeit der Verbindung richtet sich in erster Linie nach der
gewählten Blechstärke der Haltebleche. Mit steigender Blechstärke steigt zwar die
Festigkeit, gleichzeitig erhöht sich aber der notwendige Kraftaufwand zum Tordieren
der Laschen 16. Eine Blechstärke von 2 - 3 mm wird im allgemeinen der Festigkeit
als auch der Leichtigkeit der Bedienung gerecht.
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In Fig. 2 und 3 sind weitere Ausführungsbeispiele der Haltebleche
dargestellt. Hierbei sind zwei Haltebleche 8' und 10' verwendet worden, die sich,
in ihrer Form für sich betrachtet, nicht voneinander unterscheiden, sondern nur
durch die Orientierung der Befestigung und damit durch ihre Funktion voneinander
abweichen.
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Beide Haltebleche 8' und 10' weisen nämlich sowohl eine Lasche 16
als auch einen Schlitz 12 auf, so daß ein und dasselbe Halteblech je nach Ausrichtung
vor der Befestigung sowohl als Steckteil (8') als auch als Schlitzteil (10') verwendet
werden kann. Diese Universalität läßt zwar ein derartiges Halteblech geringfügig
teurer werden, jedoch werden diese Mehrkosten vollständig überkompensiert, wenn
man die Kosten für ein komplettes Stanzwerkzeug für einen zweiten Typ und den Aufwand
der Lagerhaltung usw. für zwei Halteblechtypen dagegen setzt.
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Neben diesem Merkmal weisen die in dem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig.
2 und 3 gezeigten Haltebleche zur Aussteifung hochgekantete Seitenkanten auf, die
ihr eine größere Stabilität verleihen, wodurch die ausschließliche Verformung der
Lasche 16 während des Tordierens sichergestellt ist. Dieser Abkantvorgang ist bei
der Herstellung in den Stanzvorgang integriert, so daß er keinen zusätzlichen Arbeitsgang
darstellt. Des weiteren sind die Anlageflächen dieser Haltebleche mit Buckeln 20
versehen. Dadurch ist eine elektrische Widerstandsschweißung möglich, die sich von
der Markierung hinterlassenden Punktschweißung insofern unterscheidet, als dem elektrischen
Strom in der Anzahl der Buckel 20 Kontaktstellen angeboten werden, die bevorzugt
und mit kleinem Einflußbereich aufschmelzen und so eine schnelle, sichere, von der
Verkehrs seite der Zarge nicht sichtbare Schweißverbindung ermöglichen.
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In Fig. 2 ist die wechselseitige Anordnung der Halteblechpaare hauptsächlich
aus Darstellungsgründen erfolgt und nicht so sehr, um eine Variante der Erfindung
zu zeigen. Es ist nämlich besonders zweckmäßig, immer entweder beide Steckteile
8 (oder 8') und beide Schlitzteile 10 (oder 10') jeweils an einem Zargenteil, also
dem Kopfteil oder dem Holm zu befestigen. Denn nur so ist das Zusammenstecken der
Zargen vor dem Tordieren der Laschen 16 besonders leicht möglich. Der einfacheren
Darstellung wegen sind die Laschen 16 in den Fig. 2 und 3 stets in dem Zustand gezeichnet,
der vor dem Tordieren der Laschen 16 vorhanden ist.
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Bei üblichen geschweißten Zargen sind die freien Enden der Holme im
allgemeinen mit Hilfe eines fest eingeschweißten Distanzstückes parallel gehalten.
Diese werden nach dem Einsetzen der Zarge entweder von der Schwelle überdeckt oder
sie werden entfernt. Es ist zweckmäßig, auch bei einer Teilzarge ein ähnliches Distanzstück
(nicht gezeigt) zu verwenden, da auf diese Weise die für eine Teilzarge schädlichen
Kräfte aus Winkeländerungen der Ecke zu kleineren Winkeln als 900 vermieden werden.
Es ist
deshalb z. B. am unteren Ende der Holme 4 jeweils ein Loch
vorgesehen, in das das Distanzstück mit Hilfe von je einem Klipp einrastbar ist,
so daß nach dem Einsetzen das Distanzstück mühelos entfernbar ist. Selbstverständlich
sind auch andere Befestigungsarten möglich.
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- Patentansprüche -