DE261C - Mechanismus für Trittbewegung - Google Patents
Mechanismus für TrittbewegungInfo
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Classifications
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16H—GEARING
- F16H33/00—Gearings based on repeated accumulation and delivery of energy
- F16H33/02—Rotary transmissions with mechanical accumulators, e.g. weights, springs, intermittently-connected flywheels
- F16H33/04—Gearings for conveying rotary motion with variable velocity ratio, in which self-regulation is sought
- F16H33/08—Gearings for conveying rotary motion with variable velocity ratio, in which self-regulation is sought based essentially on inertia
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Finish Polishing, Edge Sharpening, And Grinding By Specific Grinding Devices (AREA)
Description
1877.
— JV2 261 —, ίί ~"Kiassel47.'
JULIUS PFUNGST in FRANKFURT a. M. und OTTO FRORIEP in RHEYDT.
Mechanismus für Trittbrettbewegung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. August 1877 ab.
Diese Erfindung bezweckt, durch eine Fufstrittbewegung eine constante, rotirendeBewegung
zu erzeugen, deren Geschwindigkeit aber nicht unmittelbar von der der Trittbewegung abhängt,
wie bei gewöhnlichen Fufstrittbewegungen, sondern von der Kraft und der Anzahl der in
einer gewissen Zeit ausgeübten Trittbewegungen. Der neue Mechanismus überträgt die Kraft,
welche ein Mensch durch das Niedertreten eines Trittbrettes erzeugt, auf eine Welle mit Schwungrad,
worin die Kraft angesammelt wird, um von dem Widerstände allmälig aufgezehrt zu
werden. In dem Mafse, als dies letztere geschieht, wird durch neue Fufstritte wieder Kraft
zugeführt.
Der Arbeiter braucht daher, um die rotirende Welle in ihrer Umdrehungsgeschwindigkeit zu
erhalten, nicht eine gleiche Zahl der Bewegungen des Trittbrettes mit zu machen, wie bei den
seitherigen Trittbrettern, sondern er giebt nach Bedürfnifs von Zeit zu Zeit neue Kraft durch
das Niedertreten des Trittbrettes an die Welle ab. Die Kraft eines Menschen wird durch
diesen Mechanismus viel vorteilhafter ausgenutzt, als bei den seitherigen Mechanismen, wo
die Trittbewegung durch eine Kurbel auf die Welle übertragen wird.
Um möglichst viel Kraft in dem Schwungrad aufspeichern zu können, ohne dasselbe übermäfsig
grofs und schwer machen zu müssen, wurde dem Mechanismus, welcher die Kraft auf die Welle überträgt und die Trittbewegung in
eine constant rotirende verwandelt, die Anordnung gegeben, dafs bei einer vollständig
ausgezogenen Trittbewegimg eine gröfsere Anzahl Umdrehungen der Welle entstehen.
Dies wird in der einfachsten Weise durch eine eigenthümliche Construction erreicht, welche
in beiliegender Zeichnung dargestellt ist.
Fig. ι ist die Seitenansicht einer Schleifmaschine
mit Schmirgelrädern, worin der neue Mechanismus zur Anwendung kommt. Fig. 2 ist eine Stirnansicht desselben. Fig. 3 ist eine
Darstellung des eigentlichen Uebertragungsmechanismus.
A ist ein Trittbrett, welches mit einem verstellbaren Gegengewicht B versehen ist. Mit
dem Trittbrette ist eine flache Gliederkette oder ein Riemen C verbunden, welcher einmal über
eine Rolle D (mit Einkehlung) geschlungen und mit seinem Ende daran befestigt ist. In
einer zweiten Einkehlung der Rolle ist ein Riemen E befestigt und ebenfalls einmal über
dieselbe geschlagen. An dem freien Ende des. Riemens ist ein Gewicht F befestigt, das in
einer Holzröhre frei auf- und absteigen kann. Das Gewicht F giebt dem Riemen und der
Kette die nöthige Spannung. Die Rolle D ist lose auf der Welle G; dicht neben der Rolle D
und von derselben wie in einer Kapsel eingeschlossen, sitzt fest auf der Welle G, das
Sperrrad H. Eine Sperrklinke J im Innern der Rolle D am Rande derselben befestigt, greift
in das Sperrrad ein. Wenn man das Trittbrett niedertritt, so wird die Gliederkette oder der
Riemen C gestreckt und dreht so die Rolle D. Bei dieser Drehung nimmt aber auch die
Sperrklinke J, das Sperrrad Ii und die Welle G
mit herum, während in der umgekehrten Richtung, wenn das Gewicht F wieder herabgeht,
die Sperrklinke über die Zähne des Rades gleitet. Auf diese Weise wird also die Welle ff in Umdrehung versetzt. Die
Geschwindigkeit dieser Umdrehung wäre aber für die Zwecke der Schleifbank etc. viel zu
gering und man müfste aufserdem ein sehr grofses und schweres Schwungrad anwenden, um
eine einigermafsen beträchtliche Kraft darin aufspeichern zu können. Um eine grofse Umdrehungs-Geschwindigkeit
des Schwungrades zu erzeugen, ist folgender Mechanismus angebracht.
Das Rad K ist fest auf der Welle G, r'ofirt also mit dieser und greift in ein Rad L ein,
welches sich um einen im Bocke M befestigten Zapfen dreht. Rad L greift in ein Rädchen
N. Letzteres ist fest mit dem Rad O verbunden und beide zusammen kufen lose auf
der Welle G.
Da das Gröfsen-Verhältnifs von K: L= 2,^: 1
ist und das Verhältnifs von L:N—ia\i, so
macht M bei einer Umdrehung von K (weil KL 2,25 X 1,4
= ~~7χ~ϊ~= 3 ~ 3'15 Umdrehunsen·
Das Verhältnifs der Räder OPQ ist gerade so
genommen, wie das der Räder KLN; nur ist das Rad P ein Planetenrad, da es auf dem
Stuhlchen R gelagert ist, welches sich mit der
Welle G dreht. Rad O dreht sich in entgegengesetzter
Richtung der Welle G. Um die Umdrehungen des Plänetenrades zu berechnen,
Hiufs man daher arttre-hmen, das Rad O stehe
fest und das Planetenradxdrehe sich 3,1s -j- 1
mal um die Axe G. Daraus resultirt eine Umdrehungszahl des Planetenrades P— 4,1s X 2,25=
9,3375 und weil P: Q — 1,4: 1, so ist die Umdrehungszahl
des Rades Q = 9,3375 X 1,4 = 13,0725. Während das Rad 0 diese Umdrehungszahl
macht, dreht sich das Planetenrad aber einmal um die Hauptaxe G, weshalb das Rad Q
in Wirklichkeit 13,0725 -j-i =^ 14,0725 Umdrehungen
und zwar in derselben Richtung, wie die Welle G. Das Rädchen Q sitzt auf einer langen Büchse S,
die frei auf der Welle G läuft. Auf dieser Büchse sitzt das Schwungrad T und eine
Riemscheibe U, welche beide also während einer Umdrehung der Welle G 14,07 Umdrehungen
machen. Die Riemscheibe U überträgt mittelst eines Riemens die Bewegung auf
eine kleinere Riemscheibe V, deren Verhältnifs ι : 10 ist und man hat somit durch diesen
aufserordentlich einfachen Mechanismus eine Geschwindigkeits-Uebersetzung von 1 : 140,7 Umdrehungen.
Das Stühlchen R ist symetrisch, d. h. es hat zwei gleiche Arme, und könnte
man in jedem ein Planetenrad lagern, ohne im wesentlichen etwas zu ändern. Da aber
hierdurch nur die Zahnreibung vergröfsert würde, so verzichten die Erfinder auf das Anbringen
von zwei Rädern und benutzen den einen Arm als Gegenhalter für den anderen und ersetzen das Gewicht des fehlenden Rades
durch eingegossenes Blei.
Statt des Sperrradmechanismus in der Rolle D könnte man auch eine Vorrichtung anbringen,
welche nach einer Seite hin klemmend wirkt, nach der anderen dagegen frei ist, wie man
derartige Mechanismen bei Sägegattern findet zum Bewegen der Schaltwerke. — Die Vortheile
dieser Trittbewegung liegen darin, dafs man hier unabhängig von der Umdrehung der
Schleifspindel, Drehbankspindel etc. durch eine Trittbewegung neue Kraft in die rotirende
Welle und in die rotirende Schwungmasse bringt, welche Kraft allmälig vom Widerstand aufgezehrt
wird und nach Bedürfnifs durch neue Tritte ersetzt wird. Man ermüdet daher weniger, als
dies bei der alten Fufstrittbewegung der Fall ist und nutzt seine Kraft besser aus. Ein
weiterer Vortheil liegt darin, dafs man unmittelbar eine sehr grofse Uebersetzung erhält, daher
auch ein rasch rotirendes Schwungrad, welches eine bedeutende lebendige Kraft besitzt.
Der neue Mechanismus ist für Schleifmaschinen mit Schmirgelscheiben oder anderen Schleifsteinen
bestimmt, kann aber für viele andere Zwecke benutzt werden, z. B. für Drehbänke,
zum Bohren von Glas und anderen harten Körpern, für Band- und Zirkelsägen, Laubsägen,
Bohrmaschinen, Feldschmieden, Ventilatoren und Exhaustern etc.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Die hier beschriebene Combination eines Trittes mit einer Kette, welche um eine Rolle geschlungen ist. Die Rolle nimmt mittelst einer Sperrklinke oder mittelst einer anderen, nur nach einer Seite wirkenden Vorrichtung eine Welle mit herum. Auf der Welle sitzt ein konisches Rad fest und bewegt mittelst eines Zwischenrades ein lose auf der Welle laufendes, kleineres Rad. An diesem sitzt ein gröfseres, konisches Rad, das in ein Planetenrad eingreift und vermittelst dieses ein ebenfalls lose auf der Welle sitzendes Rädchen herumdreht. Die Räder sind so angeordnet, dafs eine Differentialbewegung entsteht, wodurch eine starke Geschwindigkeits - Uebersetznng hervorgebracht wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE261T | 1877-08-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE261C true DE261C (de) |
Family
ID=70961336
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE261DA Expired - Lifetime DE261C (de) | 1877-08-17 | 1877-08-17 | Mechanismus für Trittbewegung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE261C (de) |
-
1877
- 1877-08-17 DE DE261DA patent/DE261C/de not_active Expired - Lifetime
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