DE2613540B2

DE2613540B2 - Verfahren zum Herstellen einer Biegung in einer geraden Profilschiene, insbesondere mit komplizierter Profilform

Info

Publication number: DE2613540B2
Application number: DE2613540A
Authority: DE
Inventors: Serge Andre Vaux-Sur-Seine Yvelines Leroux (Frankreich)
Original assignee: Leroux Sa Meulan (frankreich) Ets
Current assignee: Leroux Sa Meulan (frankreich) Ets
Priority date: 1975-05-12
Filing date: 1976-03-30
Publication date: 1978-04-27
Also published as: ES238148U; ES447549A1; NL7604556A; DE2613540A1; ES235785U; FR2310814A1; ES235785Y; ES238148Y; NL165389C; GB1545319A; FR2310814B1; US4073177A; DE2613540C3

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Biegung in einer geraden Profilschiene, insbesondere mit komplizierter Profilform, bei dem in der Profilschiene eine senkrecht zur Biegungsebene verlaufende, an der Biegungsinnenseite offene, trapezförmige Ausnehmung gebildet wird, deren Ränder zu einem Bodenabschnitt hin konvergieren und dabei einen etwa dem Biegungswinkel entsprechenden Winkel einschließen, und bei dem auf die beiden, beiderseits der Ausnehmung liegenden Profilschienenabschnitte ein Biegemoment ausgeübt wird.

Ein solches Verfahren ist bekannt (GB-PS 8 58 628; Aluminium-Merkblatt B 1 der Aluminium-Zentrale e. V. Düsseldorf, 3.70.5). Die Ausnehmung muß nach den bisherigen Erkenntnissen der Biegetechnik dabei so groß gewählt werden, daß die Dehnung im Biegescheitel möglichst gering sind. Bei komplizierten Profilformen sind große Ausschnitte besonders nachteilig, da nach dem Biegen die einzelnen Profilabschnitte nur schwer und mit großem Aufwand wieder miteinander verschweißt werden können.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Herstellen einer Biegung in einer geraden Profilschiene zu vereinfachen, d. h. auch die Schweißarbeiten nach dem Biegen möglichst zu sparen bzw. auf leicht zugängliche Profilteile zu beschränken.

Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Gattung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß gleichzeitig mit dem Biegemoment eine von der Biegungsinnenseite her schräg auf die Ausnehmung zu gerichtete Druckkraft auf die beiden Profilschienenabschnitte ausgeübt wird.

Durch dieses Vorgehen wird erreicht, daß Werkstoff aus dem Bereich des Bodenabschnitts nach außen in Richtung auf den Biegescheitel fließt, so daß eine schädliche Dehnung im Scheitelbereich weitgehend vermieden wird. Die Ausnehmung kann beim erfindungsgemäßen Verfahren verhältnismäßig klein gewählt werden. Insbesondere bei komplizierten Profilformen führt dies zu dem zusätzlichen Vorteil, daß die Ausnehmung auf für die nachträgliche Schweißung leicht zugängliche Profilteile beschränkt werden kann.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung behandeln die Unteransprüche.

Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. Es zeigt

F i g. 1 eine perspektivische Ansicht einer U-Profilschiene,

F i g. 2 eine Draufsicht zu F i g. 1 vor dem Biegen,
F i g. 3 eine Draufsicht zu F i g. 1 nach dem Biegen,
Fig.4 eine perspektivische Ansicht einer anderen Profilschiene,
Fig.5 eine Ansicht gemäß Fig.4 mit einer

?s Ausnehmung und einer Ausformung der Profilschiene im Biegebereich,

F i g. 6 eine Draufsicht zu F i g. 5 und
F i g. 7 eine Draufsicht auf die Profilschiene gemäß F i g. 6 nach dem Biegen.

jo Die in F i g. 1 dargestellte Profilschiene besitzt ein U-Profil mit einem Steg I und zwei seitlichen Schenkeln 2,3. Außerdem springen Wülste 2a, 3a vom Steg 1 in der Verlängerung der Schenkel 2,3 vor.

Als Vorbereitung für das Biegen wird zunächst in den

J5 Schenkeln 2,3 eine Ausnehmung 4 durch Ausschneiden, Fräsen, Fugenhobeln od. dgl. hergestellt, deren Ränder 5, 5a konvergieren, und zwar unter einem Winkel, welcher dem Winkel entspricht, um welchen die Profilschiene gebogen werden soll. Die Ränder 5, 5a

4» konvergieren zu einem geraden Bodenabschnitt 6 der Ausnehmung 4, welcher auf der Höhe der Innenfläche la des Stegs 1 oder in unmittelbarer Nähe derselben gebildet isi. Die Breite L des Abschnitts 6 hängt im wesentlichen von der Abmessung E, die sich aus der Dicke des Stegs 1 und der Länge der Wülste 2a, 3a ergibt, sowie von dem Winkel ab, um welchen die Profilschiene gebogen werden soll. Je größer die Abmessung fist, um so größer muß die Breite L sein.

Der nächste Arbeitsgang besteht darin, die beiden beiderseits der Ausnehmung 4 liegenden Abschnitte A, B der Profilschiene in Zangen oder Klauen 7,8 zu halten und diese so zu verschieben, daß sie jeweils eine Druckkraft in Richtung der Pfeile /1 und gleichzeitig ein Biegemoment in Richtung der Pfeile h ausüben. Auf diese Weise wird während des Biegevorgangs eine hohe Druckkraft an der Stelle des den Boden der Ausnehmung 4 bildenden Abschnitts 6 ausgeübt, während gleichzeitig das Biegemoment in Richtung der Pfeile /₂ das Metall an der Stelle der Oberfläche \b des

bo Steges 1 zu dehnen sucht.

Die in Richtung der Pfeile f\ ausgeübten Druckkräfte müssen hoch sein, damit das Metall der Innenfläche la zu der Oberfläche \b fließen kann. Man erreicht so, daß am Ende des Biegevorgangs die beiden Ränder 5, 5a

'ή miteinander in Berührung gebracht werden, wie in Fig.3 dargestellt, während der Bodenabschnitt 6 auf einen Kreisbogen kleinsten Durchmessers verringert wird, ohne daß Profilschienenteile reißen oder brechen.

Infolge des durch die in Richtung der Pfeile /i ausgeübten Kräfte erzeugten Fließens des Metalls wird erreicht, daß die Oberfläche Xb des Stegs 1 einwandfrei gebogen ist, und daß die Wülste 2a, 3a nur wenig abgeplattet werden, ebenfalls ohne irgendwelche Risse aufzuweisen, da die auftretende Dehnung stets unter der Streckgrenze des Metalls bleibt.

F i g. 4 bis 7 zeigen die Anwendung des beschriebenen Verfahrens auf das Biegen einer Profilschiene mit komplizierter Profilform, welche durch Rollen eines Blechstreifcss erzeugt ist und z. B. die Bauart aufweist, welche zur Herstellung der Einfassungen von Kraftfahrzeugfenstern benutzt wird.

Fig.4 zeigt eine Profilschiene, welche im wesentlichen so hergestellt ist, daß zwei durch zwei Stege c. c\ verbundene doppelte Schenkel a, b entstehen, wobei der Steg α durch einen weiteren Schenkel t/verlängert wird, der über einen Wulst e in einen Randteil / ausläuft, welcher eine zu den Stegen hin gebogene Kante g aufweist, so daß zwischen dem Steg c\ und dem Randteil /eine Rinne h entsteht. Derartige Profilschienen werden zur Herstellung der Einfassungen der Scheiben von Kraftfahrzeugtüren benötigt Die zwischen den Schenkeln a, b gebildete Nut 9 dient dabei zum Einsetzen von Dichtungen zur Aufnahme der Ränder einer Scheibe; die Rinne h dient zum Einsetzen eines nachgiebigen Wulstes z. B. aus Gummi, welcher durch die Kante g zusammengedrückt wird und die Abdichtung zwischen der Tür und dem Wagenkasten herstellt.

Der Biegevorgang entspricht grundsätzlich dem zu den F i g. 1 bis 3 beschriebenen Verfahren, d. h. man schneidet in den Schenkeln a, b Ausnehmungen 4 mit einem Bodenabschnitt 6 aus. zu welchem die die Ausnehmung begrenzenden Ränder 5,5a konvergieren.

Ferner nimmt man am Ort der Ausnehmung 4 ein Hochbiegen der Kante g und ein Ziehen sowohl der Kante g als auch des zum Steg parallelen Randteiles / vor, wie dies an der Stelle 10 in F i g. 5 und 6 dargestellt ist. Pas Ziehen erfolgt zur Bildung einer gerundeten Ausformung, z. B. mittels eines durch einen entsprechenden Arbeitszylinder betätigten Zugfingers 11.

Wie bei dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel werden die beiden beiderseits der Ausnehmung 4 und

ίο der Ziehstelle bzw. der Ausformung 10 gebildeten Abschnitte A, B in Zangen 7, 8 eingespannt; eine Druckkraft wird in Richtung der Pfeile /i von diesen Zangen gleichzeitig mit einem Biegemoment in Richtung der Pfeile h ausgeübt, so daß das Metall der Stege c, c\ an der Stelle der eingeleiteten Biegung gestaucht wird, während das Metall des weiteren Schenkels dund der Unterseite des Wulstes e sich etwas zu dehnen versucht. Das vorherige Ziehen des Randteils /und der Kante g an der Stelle 10 verhindert, daß dieser Teil der Profilschiene während des eigentlichen Biegevorgangs übermäßig auf Dehnung beansprucht wird, was zur Folge hat, daß die Breite der Rinne h an der schließlich erhaltenen Biegestelle 12 keine Veränderung erfährt. Dabei kann die Ausnehmung zweckmäßigerweise festgehalten werden, um beim Biegevorgang eine erneute Ziehung des Profils im Bereich der Ausnehmung zu unterbinden.

Da die Ausnehmungen 4 nur in den Schenkeln gebildet werden, ist die Biegestelle 12 der Stege

in einwandfrei ausgebildet; nach dem Biegen genügt eine geringe Werkstoffauftragung in dem schmalen, zwischen den Rändern 5, 5a bestehenbleibenden Schlitz, z. B. durch Funkenschweißung, um ein Fertigprodukt mit einem sehr guten Aussehen zu erhalten.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen einer Biegung in einer geraden Profilschiene, insbesondere mit komplizierter Profilform, bei dem in der Profilschiene eine senkrecht zur Biegungsebene verlaufende, an der Biegungsinnenseite offene trapezförmige Ausnehmung gebildet wird, deren Ränder zu einem Bodenabschnitt hin konvergieren und dabei einen etwa dem Biegungswinkel entsprechenden Winkel einschließen, und bei dem auf die beiden, beiderseits der Ausnehmung liegenden Profilschienenabschnitte ein Biegemoment ausgeübt wird, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit dem Biegemoment (Pfeile /2) eine von der Biegungsinnenseite her schräg auf die Ausnehmung zu gerichtete Druckkraft (Pfeile /1) auf die beiden Profilschienenabschnitte (A, Zy ausgeübt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Profilschiene wenigstens einen auf einer Seite eines den Bodenabschnitt bildenden Steges liegenden Schenkel und auf der bezüglich des Stegs dem Schenkel abgewandten Seite einen weiteren Schenkel mit einem zum Steg parallelen Randteil besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Ausüben des Biegemoments und der Druckkraft in dem Randteil (f) durch Ziehen eine vom Steg (c; c\) weg gerichtete, gerundete Ausformung (10) in Höhe der trapezförmigen Ausnehmung (4) gebildet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Ausüben des Biegemoments und der Druckkraft die Ränder (5,5a) der Ausnehmung (4) miteinander verschweißt werden.