11 Verfahren zur Herstellung von phenolfreien Dialkylpentaerythrit-diphosphiten
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Priorität: 24. März 1975, V.St.A., Nr. 56I 129
Stabilisatoren sollen den Abbau von Polymerisaten während ihrer Verarbeitung bei hohen Temperaturen verändern. Sie sollen ferner
die Herstellung von Formteilen mit verbessertem Widerstand gegen den thermischen Abbau und Lichtabbau während der Anwendung
gestatten. Da diese Produkte schärferen Bedingungen unterzogen werden können, steigt ihre Verwendbarkeit, wobei neue Anwendungsbereiche
eröffnet werden.
Dialkylpentaerythrit-diphosphite der allgemeinen Formel I
, /CI?2°\
OCH
2°
(I)
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in der R Alkylreste bedeuten, sind seit einiger Zeit als wirksame Stabilisatoren für Viny!polymerisate bekannt. Sie werden
vorwiegend zur Stabilisierung von Vinylchlorid-Polymerisaten und Polyolefinen, aber auch zur Stabilisierung von Styrol-Polymerisaten,
wie Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisaten eingesetzt.
Trotz ihrer verbreiteten Anwendung sind jedoch diese Dialkylpentaerythrit-diphosphite
in einigen Anwendungsbereichen nicht vollständig zufriedenstellend, da die Verunreinigung mit Phenol
während ihrer Herstellung nicht zu vermeiden ist. Spuren von Phenol sind nämlich wegen des leicht feststellbaren Geruchs und/
oder Geschmacks nicht annehmbar.
Beim bekannten Verfahren zur Herstellung von Dialkylpentaerythrit-diphosphiten
wird zuerst Triphenylphosphit mit Pentaerythrit umgesetzt. Das erhaltene Diphenylpentaerythrit-diphosphit
wird anschließend mit einem Alkohol, wie Stearylalkohol, zum
Endprodukt nach folgendem Reaktionsschema umgesetzt:
(C6H5O)3P + C(CH2OH)4.
C6H5OP
OCH2-J
C6H5OP
OCH-T-J
+ C18H37OH-
C18H37OP
OCHr^-
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Das bei dieser Umesterung erhaltene Endprodukt enthält Spuren von Phenol, die nicht leicht entfernt werden können. Ein wichtiger
Einwand gegen eine derartige Verunreinigung betrifft die Verwendung von Vinylchlorid-Polymerisaten als Verpackungsmaterial
im Nahrungsmittelbereich, beispielsweise zur Herstellung von Behältern,
wie Flaschen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, phenolfreie Dialkylpentaerythfit-diphosphite
zur Verfügung zu stellen." Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Die Erfindung betrifft somit den in den Ansprüchen gekennzeichneten
Gegenstand.
Die Umsetzung von Dichlorpentaerythrit-diphosphit wird durch folgendes
Reaktionsschema erläutert:
OCH jr-*-\
./ \; P Cl+2 C18H37OH : >
\ y\ / --2ΗΘ1
/ 2V
I2 Ov^2"
(OCH^ OCH.O
Das Verfahren läuft mit Dirnethoxypentaerythrit-diphosphit als
Ausgangsverbindung in ähnlicher Weise ab. Jedoch ist diese Umsetzung
ein Esteraustausch.
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Die Herstellung von Dichlorpentaerythrit-diphosphit wurde zuerst
von Lucas u. Mitarb, in J. Am. Chem. Soc, Bd. 72 (1950), S.5491
beschrieben". Es wird durch Umsetzung von Pentaerythrit mit
Phosphortrichlorid gewöhnlich in einem Lösungsmittel, wie Benzol oder Methylenchlorid, hergestellt; vgl. US-PS 3 192 243 und
US-PS 3 210 398. Das Produkt kann durch Destillieren oder Kristallisieren gereinigt werden. Das reine farblose kristalline
Produkt schmilzt bei 121 bis 123°C.
Dimethoxypentaerythrit-diphosphit kann durch Umsetzung von Trimethylphosphit
mit Pentaerythrit hergestellt werden. Trimethylphosphit soll in geringem Überschuß, d. h. etwa 2,2 Mol pro Mol
Pentaerythrit, verwendet werden. Im allgemeinen xfird ein Lösungsmittel
verwendet. Die Reaktionsteilnehmer werden rasch vermischt. Anschließend wird das Methanol und jedes andere Lösungsmittel
abdestilliert. Das Endprodukt wird als Rückstand erhalten.
Die Umsetzung von Dichlorpentaerythrit-diphosphit mit Äthanol in Chloroform ist von Mitchell u. Mitarb., J. Am. Chem. Soc,
Bd. 72 (1950), S. 5^91 bis 5^97 beschrieben. Die Ausbeute beträgt
70 % d. Th, 4-Äthylmorpholin wird als Chlorwasserstoffacceptor
verwendet.
In der US-PS 3 201 ^37 ist die Herstellung von Bis-neopentylpentaerythrit-diphosphiten
beschrieben. Dabei werden Neoalkano-Ie der allgemeinen Formel ρ
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mit Dialkylpentaerythrit-diphosphiten umgesetzt, Die sich aus den Alkylgruppen ableitenden aliphatischen Alkohole haben einen
niedrigeren Siedepunkt als die Neo- Ikanolpj vgl. Spalte 3, Zeile
21 bis 26.
In der US-PS 2 96I W, Spalte 5, Zeile 70 bis Spalte 6, Zeile
20, ist eine ähnliche Umsetzung beschrieben. Dabei wird Stearylalkohol mit Bis-2-chlorpropylpentaerythrit-diphosphit umgesetzt.
In dieser Esteraustauschreaktion werden die 2-Chlorpropyl
gruppen gegen die Stearylgruppen (Octadecylgruppen) ausgetauscht. Die zwei Reaktionsteilnehmer werden vermischt. Anschließend
wird das 2-Chlorpropanol bei 10 bis 15 Torr so lange
abdestilliert, bis eine Bodentemperatur von 150 C erreicht ist,
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird eines der im Anspruch 1 genannten
Diphosphite mit dem Alkohol in geringem Überschuß umgesetzt. Der überschüssige Alkohol, insbesondere Alkohole mit
höherem Molekulargewicht, kann im Endprodukt zurückbleiben, da er diesem den erwünschten bröckeligen Charakter verleiht.
Bei Verwendung von Dichlorpentaerythrit-diphosphit muß ein Chlorwasserstoffacceptor, wie ein Amin oder eine wäßrige alkalische
Lösung, verwendet werden. Spezielle Beispiele für verwendbare Amine sind Trimethylamin, Triäthylamin, Tri-n-butylamin,
Methyldiäthylamin, Dirnethylanilin, Dimethyl-n-octadecylamin
und Dimethyldodecylamin. Tertiäre Amine sind bevorzugt, insbesondere tertiäre aliphatisch^ Amine. Von den tertiären aliphatischen
Aminen werden bevorzugt Amine mit weniger als 10
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Kohlenstoffatomen eingesetzt. Spezielle Beispiele für wäßrige alkalische Chlorwasserstoffacceptoren sind Lösungen von Ammoniak,
Natriumcarbonat, Natriumhydroxid und Kaliumcarbonat. Bezogen auf die Menge Alkohol sollen etwa äquimolare Mengen des HCl-Acceptors
eingesetzt werden. Auf molarer Basis entspricht dies etwa oder etwas mehr als der molaren Menge des Dichlorpentaerythrit-diphosphits.
Wegen der erleichterten Isolierung des Endproduktes wird zur Um-Setzung
im allgemeinen ein Lösungsmittel verwendet. Nach beendeter Umsetzung wird das Reaktionsgemisch filtriert, um das
Amin-hydrochlorid oder andere feste Chloride, wie Ammoniumchlorid,
zu entfernen, die durch Umsetzung des entstandenen Chlorwasserstoffs mit einer Base erhalten wurden. Spezielle Beispiele für
bevorzugte Lösungsmittel sind Benzol, Toluol, Xylol, Methyläthylketon
-und Aceton. Niedrigsiedende Lösungsmittel sind bevorzugt, da sie erneut eingesetzt werden können» Aus dem gleichen Grund
sind niedrigsiedende Amine als HCl-Acceptoren bevorzugt!
Bei Verwendung der Dimethoxyverbindung als Ausgangsverbindung
wird vorzugsweise eine kleine Menge einer basischen Verbindung, d· h, eines Protonen-Acceptors, als Katalysator eingesetzt. Dabei
kommen als basische Verbindungen für diese Katalysezwecke hauptsächlich tertiäre Amine in Frage, vorzugsweise 1,8-Bis-(dimethylamino)-naphthalin.
Als Alkohole kommen Alkohole mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen in Frage, Spezielle Beispiele für verwendbare Alkohole sind
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Decyl-, Dodecyl-, Tetradecyl-, Hexadecyl-, Octadecyl- und Eicosylalkohol.
Der Octadecylalkohol ist bevorzugt, da das Dioctadecylpentaerythrit-diphosphit ein besonders wertvoller Stabilisator
ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Temperaturen von 20 bis etwa 2000C, vorzugsweise von 20 bis 75°C, durchgeführt werden.
Bei Temperaturen oberhalb etwa 75°C wird die Umwandlung des Endproduktes zu einem Isomeren nach folgender Gleichgewichtsreaktion begünstigt:
OCH2 s ,-.
alkyl OP C PO alkyl~ ^ (alkyl
OCH, CH„O/
^ A
Die Amine können durch einfaches Regenerieren aus dem Hydrochlorid
und Trocknen erneut in das Verfahren eingesetzt werden. Auch die Lösungsmittel können leicht zur Wiederverwendung wiedergewonnen
werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
Eine Lösung von 567 g (2,1 Mol) Stearylalkohol und 212 g (2,1
Mol) Triäthylamin in I800 ml Toluol wird bei 3O0C gerührt und
mit einer Lösung von 265 g (l|0 Mol) Dichlorpentaerythrit-diphosphit
in 6OO ml TqIuoI in Anteilen innerhalb einer Stunde ■·
versetzt. Unter fortdauerndem Rühren wird das Gemisch auf 45 bis
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5O0C erwärmt. Danach wird das Reaktionsgemisch abgekühlt und vom
auskristallisierten Triäthylamin-hydrochlorid abfiltriert. Das Piltrat wird bis zu einer Endtemperatur von 85°C/2O Torr eingedampft.
Als fester Rückstand wird in quantitativer Ausbeute Distearylpentaerythrit-diphosphit
vom F. 68 bis 700C erhalten.
Das Triäthylamin-hydrochlorid kann auch durch Zugabe von Wasser zum abgekühlten Gemisch unter Rühren abgetrennt werden. Die Toluolphase
wird eingedampft.
Beispiel 2
Ein Gemisch von 248 g (2,0 Mol) Trimethylphosphit, 126 g (1,0
Mol) Pentaerythrit und 1,1 g l,8-Bis-(dimethylamino)-naphthalin
wird kurz auf 80 C erwärmt und anschließend durch Erhitzen bis auf eine Endtemperatur von l40 C vom Methanol befreit. Der
Rückstand wird auf Toluol umkristallisiert; P. 122 bis 1280C.
Das Produkt wird mit 592J g (2,2 Mol) Stearylalkohol und zusätzliches
1,1 g l,8-Bis-(dimethylamino)-naphthalin versetzt und so lange auf 1700C erhitzt, bis kein Methanol mehr gebildet wird.
Anschließend wird das Lösungsmittel bis auf eine Endtemperatur von 208 C/5 Torr abgezogen. Das als Rückstand erhaltene Distearylpentaerythrit-diphosphit
hat einen Phosphorgehalt von 7,68 %.
Beispiel 3
Eine Lösung von 1188 g (4,4 Mol) Stearylalkohol, 512 g (2,0 Mol) Dimethoxypentaerythrit-diphosphit und 2,0.g 1,8-Bis-(dimethylamino)-naphthalin
in 2000 ml Xylol wird eine Stunde unter Rück-
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fluß erhitzt. Anschließend wird das Methanol bis zu einer Endtemperatur
von 2O8°C/5 Torr abdestilliert. Der Phosphorgehalt des als Rückstand erhaltenen Distearylpentaerythrit-diphosphits
beträgt 7,74 #.
Beispiel 4
Eine Lösung von 143 g (1,1 Mol) 2,2,4-Trimethylpentanol-l und
111 g (1,1 Mol) Triäthylamin in 500 ml Heptan wird bei O0C gerührt
und innerhalb von 30 Minuten mit einer Lösung von 132,5 g (0,5 Mol) Dichlorpentaerythrit in 250 ml Hexan in Anteilen versetzt.
Das erhaltene Gemisch wird weitere 30 Minuten bei 00C
gerührt und anschließend filtriert. Das Piltrat wird unter Erhitzen bis auf eine Endtemperatur von 75°C/l6 Torr vom Lösungsmittel
befreit. Das als fester Rückstand erhaltene Bis-(2,2,4-trimethylpentyD-pentaerythrit-diphosphit
schmilzt bei 40 bis 450C.
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