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Thiazolderivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und pharmazeutische
Zusammensetzungen Die Erfindung betrifft neue Thiazolderivate der allgemeinen Formel
I
worin R einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt, Z eine aliphatische
gesättigte lineare Kohlenwasserstoffkette der Formel -(CH2)n -wobei n eine ganze
Zahl von 1 bis 6 bedeutet, oder eine ungesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffkette
der Formel -CH = CH- oder -CH = CH-CH = CH-darstellt und R1 ein Wasserstoffatom
oder einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt.
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Der Ausdruck "Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen kann beispielsweise
einen Methyl-, Äthyl-, Propyl-, n-Butyl-, Isobutyl-, tert.-Butyl- oder Pentyl-Rest
bedeuten.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls die Additionssalze der Verbindungen
der Formel I mit den starken Mineralsäuren bzw.
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anorganischen Säuren oder organischen Säuren und die Alkali-, Erdalkali-
und Aluminiumsalze der Verbindungen der Formel I, worin R1 ein Wasserstoffatom darstellt.
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Die Additionssalze mit den starken Mineralsäuren oder organischen
Säuren können beispielsweise die Salze sein, gebildet mit Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure, Jodwasserstoffsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure,
Alkylmonosulfonsäuren, wie Methansulfonsäure, Alkyldisulfonsäuren, wie Methandisulfonsäure,
a,ß-Äthandisulfonsäure, Arylmonosulfonsäuren, wie Benzolsulfonsäure, und Aryldisulfonsäuren.
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Die Alkali- oder Erdalkalisalze können beispielsweise die Natrium-,
Kalium- oder Calciumsalze sein.
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Die Erfindung betrifft insbesondere Verbindungen der vorstehend angegebenen
allgemeinen Formel I, worin Z eine aliphatische gesättigte lineare Kohlenwasserstoffkette
der Formel (CH2)n wobei n' eine ganze Zahl von 1 bis 5 bedeutet, und R und R1 die
vorstehend angegebene Bedeutung haben.
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Noch besonders betrifft die Erfindung die Verbindungen der vorstehend
angegebenen Formel I, worin Z eine Kette der Formel -CH2-CH2-, -CH2-CH2-CH2-CH2-,
-CH2- CH2-CH 2-CH2-CH2-CH2-, -CH=CH- oder -CH=CH-CH=CH-bedeutet, sowie die Additionssalze
mit den starken Mineralsäuren oder organischen Säuren der genannten Verbindungen
der Formel I
und die Alkali-, Erdalkali- und Aluminiumsalze der
genannten Verbindungen der Formel I, worin R1 ein Wasserstoffatom darstellt, die
Verbindungen gemäß der vorstehenden Formel I, worin Z eine Kette der Formel darstellt,
-CH2-CH2- oder -CH2-CH2-CH2-CH2-sowie die Additionssalze mit den starken Mineralsäuren
oder organischen Säuren der genannten Verbindungen der Formel I und die Alkali-,
Erdalkali- und Aluminiumsalze der genannten Verbindungen der Formel I, worin R1
ein Wasserstoffatom darstellt.
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Die Erfindung betrifft ganz besonders: die 2-Methyl-5-thiazolpropansäure
bzw. -propionsäure, die 3- ( 2-Methyl-5-thiazolyl )-2-propensäure, die 2-Methyl-5-thiazolpentansäure,
die 5-(2-Methyl-5-thiazolyl )-2, 4-pentadiensäure, den 5-(2-Propyl-5-thiazolyl)-2,4-pentadiensäureäthylester
und das Hemi-äthandisulfonat der 2-Propyl-5-thiazolpentansäure.
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Erfindungsgemäß können die Verbindungen der vorstehenden Formel I
nach einem Verfahren hergestellt werden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
entweder, um die Verbindungen der Formel I zu erhalten, worin Z -(CH2)n~ darstellt,
ein Alkylthioamid der Formel II
worin R einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt,
mit einer Verbindung der Formel III
umsetzt, worin Hal ein Chlor- oder Bromatom darstellt, Z die vorstehend angegebene
Bedeutung hat und R'1 einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt, eine
Verbindung der Formel I, worin R1 einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
darstellt, erhält, welche man gewünschtenfalls hydrolysiert, um eine Verbindung
der Formel I zu erhalten, worin R1 ein Wasserstoffatom darstellt, welche man gewünschtenfalls
mit einem Alkohol der Formel R'1OH worin R'1 einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
darstellt, behandelt, um den entsprechenden Ester der Formel I zu erhalten; oder,
um die Verbindungen der Formel I zu erhalten, worin Z -CH = CM- oder -CH = CH-CH
= CM-darstellt, eine Verbindung der Formel IV
worin R die bereits angegebene Bedeutung hat, entweder mit Malonsäure in Gegenwart
eines basischen Mittels umsetzt, um eine Verbindung der Formel I zu erhalten, worin
Z -CH = CM-darstellt und R1 ein Wasserstoffatom darstellt, welche man gewünschtenfalls
mit einem Alkohol der Formel R'1°H
worin R'1 einen Alkylrest mit
1 bis 5 Kohlenstoffatomen bedeutet, behandelt, um den entsprechenden Ester der Formel
I zu erhalten, oder mit einem Dialkylphosphonoalkylcrotonat der Formel V
umsetzt, worin R'1 einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt und Alk
einen Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen darstellt, um eine Verbindung der
Formel I zu erhalten, worin Z -CH = CH-CH = CM-darstellt und R1 einen Alkylrest
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt, welche man gewünschtenfalls hydrolysiert,
um eine Verbindung der Formel I zu erhalten, worin R1 ein Wasserstoffatom darstellt,
welche man gewünschtenfalls mit einem Alkohol der Formel R'1OM worin R'1 einen Alkylrest
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt, behandelt, um den entsprechenden Ester
der Formel I zu erhalten.
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Gemäß bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird das vorstehend
beschriebene Herstellungsverfahren wie folgt durchgeführt: Die Umsetzung der Verbindung
der Formel II mit der Verbindung der Formel III erfolgt in einem organischen Lösungsmittel,
wie Dichloräthan, Benzol, Toluol, Dioxan, Tetrahydrofuran, Äthyläther, bei der Rückflußtemperatur
des Reaktionsmediums.
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Die Hydrolyse der erhaltenen Verbindung der Formel I, worin R1 einen
Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt, erfolgt in Gegenwart eines alkalischen
Mittels, wie Natrium-oder Kaliumhydroxyd.
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Die Veresterungsreaktion der erhaltenen Verbindung der Formel I, worin
R1 ein Wasserstoffatom darstellt, mit einem Alkohol der Formel R'1°H erfolgt vorzugsweise
in einem sauren Medium. Die Säure kann beispielsweise Chlorwasserstoffsäure oder
p-Toluolsulfonsäure sein.
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Die Umsetzung der Verbindung der Formel IV mit Malonsäure erfolgt
in einem organischen Lösungsmittel, wie Pyridin oder Kollidin.
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Das basische Mittel kann eine starke Base, wie Piperidin oder Triäthylamin,
sein.
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Die Veresterungsreaktion der erhaltenen Verbindungen der Formel I,
worin R1 ein Wasserstoffatom darstellt, mit einem Alkohol der Formel R'1CH, worin
R'1 einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt, erfolgt in derselben
Weise wie vorstehend angegeben.
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Die Umsetzung der Verbindung der Formel IV mit der Verbindung der
Formel V erfolgt in Gegenwart eines basischen Mittels, wie Natriumhydrid, Kaliumhydrid,
Kalium-tert.-amylat, Kalium-tert.-butylat, in einem organischen Lösungsmittel, wie
Tetrahydrofuran, Benzol oder Toluol.
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Die Hydrolysereaktion der erhaltenen Verbindungen der Formel I, worin
R1 einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt, erfolgt in derselben
Weise wie vorstehend angegeben.
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Die Veresterungsreaktion der Verbindungen der Formel I, worin R1 ein
Wasserstoffatom darstellt, erfolgt in derselben Weise wie vorstehend angegeben.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung der
Additionssalze mit starken Mineralsäuren oder organischen Säuren der Verbindungen
der vorstehend angegebenen Formel I,
das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man auf die genannten Verbindungen der Formel I eine starke Mineralsäure
oder organische Säure einwirken läßt.
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Gemäß bevorzugten Ausführungsformen des letztgenannten Verfahrens
wird die Reaktion in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels, wie Äthylacetat,
Chloroform oder Methylenchlorid, durchgeführt.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung der Alkali-,
Erdalkali- und Aluminiumsalze der Verbindungen der vorstehend angegebenen Formel
I, worin R1 ein Wasserstoffatom darstellt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
auf die genannten Verbindungen der Formel I die entsprechenden Basen einwirken läßt.
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Gemäß bevorzugten Ausführungsformen des letztgenannten Verfahrens
arbeitet man wie folgt: Die Base kann eine anorganische oder organische Base sein,
wie Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Calciumhydroxyd, Aluminiumhydroxyd, Natriumäthylat
oder Kaliumäthylat.
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Die Reaktion erfolgt in einem Lösungsmittel oder in einer Lösungsmittelmischung,
wie beispielsweise Wasser, Äthyläther, Äthanol oder Aceton.
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Erfindungsgemäß können die Alkali-, Erdalkali- und Aluminiumsalze
der Verbindungen der vorstehenden Formel I, worin R1 ein Wasserstoffatom darstellt,
auch durch Verseifung der Verbindungen der Formel I, worin R1 einen Alkylrest mit
1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt, erhalten werden.
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Erfindungsgemäß können ferner die Verbindungen der vorstehenden Formel
I, worin Z -CH,-CH2-darstellt und R1 ein Wasserstoffatom darstellt, nach einem Verfahren
hergestellt werden, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man eine
Verbindung der Formel II
worin R einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt, mit einer Verbindung
der Formel VI
worin Hal ein Chlor- oder Bromatom darstellt und R'1 einen Alkylrest mit 1 bis 5
Kohlenstoffatomen darstellt, umsetzt, eine Verbindung der Formel VII
erhält, worin R und R'1 die vorstehend angegebene Bedeutung haben, welche Verbindung
der Formel VII man der Hydrolyse unterwirft, um eine Verbindung der Formel VIII
zu erhalten, worin R die vorstehend angegebene Bedeutung hat, welche Verbindung
der Formel VIII man einer Decarboxylierung durch Einwirkung einer starken Säure
unterwirft, um die entsprechende Verbindung der Formel I zu erhalten.
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Gemäß bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird das soeben
beschriebene Verfahren wie folgt durchgeführt:
Die Umsetzung der
Verbindung der Formel II mit der Verbindung der Formel VI erfolgt in Gegenwart eines
organischen Lösungsmittels.
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Das verwendete organische Lösungsmittel kann Dichloräthan, Benzol,
Toluol, Tetrahydrofuran oder Äthyläther sein.
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Die Reaktion erfolgt vorzugsweise bei der Rückflußtemperatur der Reaktionsmischung.
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Die Hydrolyse der Verbindungen der Formel VII erfolgt durch Einwirkung
einer starken Base, die ein Alkalimetallhydroxyd, wie Natrium- oder Kaliumhydroxyd,
sein kann.
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Die starke Säure, mit deren Hilfe die Decarboxylierung der Verbindungen
der Formel VIII erfolgt, kann beispielsweise Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure
oder Phosphorsäure sein.
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Die Reaktion erfolgt vorzugsweise in der Wärme in einem wäßrigen Milieu.
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Erfindungsgemäß können ferner die Verbindungen der vorstehenden Formel
I, worin Z -CH2-CH2- oder -CH2-CH2-CH2-CH2-darstellt, nach einem Verfahren hergestellt
werden, das darin besteht, daß man zunächst eine Verbindung der Formel I, worin
Z -CH = CM- bzw. -CH = CH-CH = CM-darstellt, nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren
herstellt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die genannte Verbindung der Formel
I mit ungesättigter Kette der Einwirkung eines Reduktionsmittels unterwirft, um
die entsprechende Verbindung der Formel I mit gesättigter Kette zu erhalten.
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Gemäß bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird das soeben
beschriebene Verfahren wie folgt durchgeführt:
Die Reduktion der
Verbindungen der Formel I, worin Z -CH = CM- oder -CH = CH-CH = CM-darstellt, erfolgt
mit Hilfe von Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators, wie Palladium auf Kohle
bzw. Kohlenstoff.
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Die Reduktionsreaktion erfolgt vorzugsweise in Gegenwart eines organischen
Lösungsmittels, wie Äthanol.
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Die Verbindungen der allgemeinen Formel I sowie deren Additionssalze
mit starken Mineralsäuren oder organischen Säuren sowie die Alkali-, Erdalkali-
und Aluminiumsalze der Verbindungen der allgemeinen Formel I, worin R1 ein Wasserstoffatom
darstellt, weisen interessante pharmakologische Eigenschaften auf. Sie weisen insbesondere
eine ausgeprägte antilipolytische Aktivität auf, und sie verringern die Rate bzw.
den Gehalt der freien plasmatischen Fettsäuren im Blut.
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Die Verbindungen der Formel I, worin Z eine aliphatische gesättigte
lineare Kette mit einer geraden Anzahl von Kohlenstoffatomen oder eine Kette der
Formel -CH = CM- oder -CK = CH-CH = CM-darstellt, sind besonders wirksam.
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Diese Eigenschaften rechtfertigen den Einsatz der Verbindungen der
vorstehenden Formel I sowie deren Additionssalze mit den pharmazeutisch annehmbaren
Mineralsäuren oder organischen Säuren sowie der pharmazeutisch annehmbaren Alkali-,
Erdalkali- und Aluminiumsalze der Verbindungen der Formel I, worin R1 ein Wasserstoffatom
darstellt, als Arzneimittel in der Meilkunde.
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Unter diesen Verbindungen, die als Arzneimittel verwendet werden können,
seien insbesondere genannt die Verbindungen, bei denen in der Formel I Z eine Kette
-CH2-CH2-,
CH2-CH2-CEI2-CH2- ' -CH2-CH2-CM2-CH2-CH2 -CM2-, -CH = CH- oder -C1 = CH-CH = CM-darstellt,
und insbesondere die 2-Methyl-5-thiazolpropansäure, die 3-(2-Methyl-5-thiazolyl)-2-propensäure,
die 2-Methyl-5-thiazolpentansäure, die 5-(2-Methyl-5-thiazolyl )-2,4-pentadiensäure,
der 5-(2-Propyl-5-thiazolyl )-2,4-pentadiensäureäthylester und das Hemi-äthandisulfonat
der 2-Propyl-5-thiazolpentansäure.
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Die so definierten Verbindungen stellen für die Humanmedizin sehr
wirksame Arzneimittel dar, insbesondere für die Behandlung der akuten oder chronischen
Hyperlipämie, der Koronarinsuffizienzen, der Herzinsuffizienzen atheromatösen Ursprungs
und der chronischen Anginazustände.
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Die übliche Dosis, die mit der verwendeten Verbindung, dem Patienten
und der Erkrankung variiert, kann beispielsweise 0,1 bis 2,5 g pro Tag beim Erwachsenen,
oral verabreicht, betragen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner pharmazeutische Zusammensetzungen,
die als Wirkstoff mindestens eine der Verbindungen der vorstehenden Formel I oder
mindestens eines ihrer Additionssalze mit den pharmazeutisch annehmbaren starken
Mineralsäuren oder organischen Säuren oder mindestens eines der pharmazeutisch annehmbaren
Alkali-, Erdalkali- oder Aluminiumsalze der Verbindungen der Formel I, worin R1
ein Wasserstoffatom darstellt, enthalten.
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Diese Zusammensetzungen werden derart fertiggestellt, daß sie über
den Verdauungstrakt oder parenteral verabreicht werden können. Sie können fest oder
flüssig sein und in der für die Humanmedizin üblichen pharmazeutischen Form vorliegen,
beispielsweise
als einfache Tabletten oder Dragees, Gelkügelchen,
Granulate, Suppositorien, injizierbare Lösungen, die nach den üblichen Verfahren
hergestellt werden.
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Der Wirkstoff oder die Wirkstoffe kann bzw. können die üblicherweise
in diesen pharmazeutischen Zusammensetzungen verwendeten Excipienten enthalten,
wie Talkum, Gummi arabicum, Lactose, Stärke, Magnesiumstearat, Kakaobutter, wäßrige
oder nicht-wäßrige Vehikel bzw. Träger, Fette tierischen oder pflanzlichen Ursprungs,
paraffinische Derivate, Glykole, die verschiedenen Netzmittel, Dispergiermittel
oder Emulgatoren und die Konservierungsmittel.
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Die Erfindung betrifft schließlich als neue Verbindungen die Zwischenprodukte,
die für die Herstellung der vorstehenden Verbindungen der Formel I notwendig sind,
nämlich: den 3-Propyl-5-thiazolcarboxaldehyd sowie seine Additionssalze mit den
starken Mineralsäuren und organischen Säuren; die Verbindungen der Formel VI
worin Hal ein Chlor- oder Bromatom darstellt und R'1 einen Alkylrest mit 1 bis 5
Kohlenstoffatomen darstellt, und die Verbindungen der Formel IX
worin R einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt und R1 ein Wasserstoffatom
oder einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt, sowie deren Additionssalze
mit den starken Mineralsäuren oder organischen Säuren und die
Alkali-,
Erdalkali- und Aluminiumsalze der Verbindungen der vorstehenden Formel IX, worin
R1 ein Wasserstoffatom darstellt.
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Die Verbindungen der Formel II können nach dem von Gilbert und Rumanowski
in "C.A,", 65, 20020e beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
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Das insbesondere als Ausgangsverbindung für die Herstellung der Verbindung
des Beispiels 7 verwendete 3-Brom-4-oxo-äthylbutyrat ist ebenso wie das Verfahren
zu seiner Herstellung in "Helv.Chim.Acta", 33, 503, 5 (1950) beschrieben.
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Die Verbindungen der Formel III, worin Hal ein Bromatom darstellt,
können, falls sie nicht beschrieben sind, durch Einwirkung von Brom auf die Verbindungen
der Formel
worin n eine ganze Zahl von 1 bis 6 darstellt und R'1 einen Alkylrest mit 1 bis
5 Kohlenstoffatomen darstellt, in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels nach
der für die Herstellung des 3-Brom-4-oxo-äthylbutyrats im vorstehend genannten Artikel
beschriebenen Methode hergestellt werden.
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Die Verbindungen der Formel III, worin Hal ein Chloratom darstellt,
können, falls sie nicht beschrieben sind, durch Einwirkung von gasförmigem Chlor
auf die Verbindungen der Formel
worin n und R' 1 die vorstehend angegebene Bedeutung haben, in Gegenwart eines organischen
Lösungsmittels hergestellt werden.
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Die Ester der Formel
können, falls sie nicht bekannt sind, durch Hydrolyse der bekannten
Ester und anschließende Veresterung hergestellt werden.
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Der 2-Methyl-5-thiazolcarboxaldehyd, der insbesondere als Ausgangsprodukt
für die Herstellung der Verbindung gemäß Beispiel 1 verwendet wird, ist ebenso wie
sein Herstellungverfahren in "C.A.", 62 (1965) 7764d und "C.A.", 48 (1954) 2045g
beschrieben.
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Die Verbindungen der Formel IV, die nicht beschrieben sind, können
durch Oxydation der entsprechenden Alkohole mit Hilfe eines Oxydationsmittels, wie
beispielsweise Mangandioxyd, hergestellt werden, wobei die Reaktion vorzugsweise
in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels, wie beispielsweise Benzol, Toluol
oder Chloroform, erfolgt.
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Das als Ausgangsprodukt zur Herstellung der Verbindung des Beispiels
3 verwendete Diäthylphosphonoäthylcrotonat ist ebenso wie sein Merstellungverfahren
in "J.Org.Chem.r', 32 (1) (1967) 177-180 beschrieben.
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Die Verbindungen der Formel V können, falls sie nicht bekannt sind,
durch Einwirkung eines Trialkylphosphits auf einen Bromcrotonsäurealkylester oder
Chlorcrotonsäurealkylester nach der im vorstehend genannten Artikel beschriebenen
Methode für die Herstellung des Diäthylphosphonoäthylcrotonats hergestellt werden.
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Die Bromcrotonsäurealkylester können, falls sie nicht bekannt sind,
nach einer Methode analog der in "C.A." 1947, 3045 beschriebenen hergestellt werden.
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Die Chlorcrotonsäurealkylester können, falls sie nicht beschrieben
sind, durch Einwirkung eines Chlorierungsmittels, wie N-Chlorsuccinimid, auf Alkylcrotonat
in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels hergestellt werden.
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Die Verbindungen der Formel VI, worin Hal ein Bromatom darstellt,
können durch Einwirkung von Brom auf die Verbindungen der Formel
worin R'1 einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt, in Gegenwart
eines organischen Lösungsmittels hergestellt werden.
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Eine Ausführungsform einer solchen Herstellung wird nachstehend in
den Beispielen angegeben.
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Die Verbindungen der Formel VI, worin Hal ein Chloratom darstellt,
können durch Einwirkung von gasförmigem Chlor auf die Verbindungen der Formel
worin R'1 die vorstehend angegebene Bedeutung hat, vorzugsweise in Gegenwart eines
organischen Lösungsmittels hergestellt werden.
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Der als Ausgangsprodukt für die Herstellung der Verbindungen des Beispiels
3 verwendete ,-Dicarbäthoxybutyraldehyd ist in "J.Am.Chem.Soc.'t, 70, 3470 beschrieben.
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Die Ester der Formel
können, falls sie nicht bekannt sind, ausgehend von einem Derivat der Malonsäure
und von Acrolein nach einem Verfahren hergestellt werden analog dem vorstehend genannten
Artikel für die Herstellung des r,-Dicarbäthoxybutyraldehyds.
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Beispiel 1 3-(2-Methyl-5-thiazolyl)-2-propensäure 3 Man vermischt
29 g 2-Methyl-5-thiazolcarboxaldehyd, 30 cm Pyridin, 29 g Malonsäure und 30 Tropfen
Pyridin, erhitzt ° 5 Stunden bei einer Temperatur von 100 bis 110 C, kühlt auf 3
Raumtemperatur ab, gießt in 500 cm Wasser, stellt die Lösung mit In-Schwefelsäure
auf einen pH-Wert von 3 ein, sammelt den gebildeten Niederschlag, den man absaugt
und trocknet, und erhält 27,8 g kristallisierte 3-(2-Methyl-5-thiazolyl)-2-propen-3
säure, die man aus 800 cm Wasser mit 10 % Äthanol umkristallisiert, wodurch man
23,8 g 3-(2-Methyl-5-thiazolyl)-2-propensäure vom F = 2040C erhält.
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Analyse: C7H7N02S Berechnet: C 49,68 H 4,17 N 8,28 S 18,94 % Gefunden:
49,8 4,1 7,9 19,1 % Beispiel 2 2-Methyl-5-thiazolpropansäure bzw. -propionsäure
Stufe A: a-Carbäthoxy-3-(2-methyl-5-thiazolyl)-propansäureäthylester Man vermischt
108 g aBrom-f,-dicarbäthoxybutyraldehyd, 300 cm wasserfreies Dichloräthan und 27
g Thioacetamid, er-3 hitzt 6 Stunden am Rückfluß, indem man langsam 200 cm Dichloräthan
abdestillieren läßt und der Mischung dieselbe Dichloräthan-Menge zugibt, läßt auf
Raumtemperatur abkühlen, gibt 3 500 cm Eiswasser und eine konzentrierte Ammoniumhydroxydlösung
bis zum pH-Wert von 10 bis 12 hinzu, dekantiert ab, extrahiert mit Methylenchlorid,
trocknet die organischen Extrakte über Magnesiumsulfat, filtriert,konzentriert und
erhält 110 g a-Carbäthoxy-3- ( 2-methyl-5-thiazolyl )-propansäureäthylester.
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Eine Probe des Produkts wird rektifiziert: Kr.0,02 mm Hg 102C
Stufe
B: 2-Methyl-5-thiazol-propansäure Man vermischt 110 g «-Carbäthoxy-3-(2-methyl-5-thiazolyl)-pro-3
pansäureäthylester und 250 cm einer 4n-Natriumhydroxydlösung, hält unter Rühren
16 Stunden bei Raumtemperatur, filtriert ab, wäscht das Filtrat mit Äthylacetat,
reextrahiert die organische Phase mit Wasser und vereinigt die wäßrigen Phasen,
die die a-Carboxy-3-(2-methyl-5-thiazolyl )-propansäure bzw. -propionsäure enthalten.
Man behandelt die erhaltene wäßrige Pha-3 se mit 100 cm konzentrierter Chlorwasserstoffsäure
bis zu einem pH-Wert von 1, erhitzt 5 Stunden am Rückfluß, kühlt auf Raumtemperatur
und dann unter Eiskühlung, gibt eine konzentrierte Ammoniumhydroxydlösung bis zu
einem pg-ert von 10 bis 12 hinzu, läßt bis zu einem p-hlert von 4 bis 5 Schwefligsäureanhydrid
durchperlen, sättigt mit Natriumchlorid und extrahiert mit Äthylacetat, trocknet
den Extrakt über Magnesiumsulfat, filtriert, konzentriert zur Trockne und erhält
43 g des kristallisierten Produkts, welches man aus Äthylacetat umkristallisiert
und 29 g der 2-Methyl-5-thiazol-propansäure vom F- 1300C erhält.
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Analyse: C7H9NO2S Berechnet: C 49,0 H 5,30 N 8,18 S 18,73 % Gefunden:
49,1 5,3 7,9 18,3 % Der als Ausgangsverbindung verwendete a-BromS -dicarbäthoxybutyraldehyd
kann wie folgt hergestellt werden: 3 Man vermischt 150 g ,-Dicarbäthoxybutyraldehyd,
900 cm was-3 serfreien Äthyläther und 8,5 cm Dioxan, rührt und gibt an-³ schließend
tropfenweise bei 200C 2 cm Brom hinzu, kühlt auf 3 gibt gibt anschließend tropfenweise
33,5 cm Brom hinzu, gibt anschließend eine gesättigte wäßrige Natriumcarbonatlösung
hinzu, läßt abdekantieren, isoliert die Ätherphase, die man mit Wasser wäscht, trocknet,
filtriert und zur Trockne konzentriert, und erhält 207 g eines braunen Öls, welches
man im Vakuum rektifiziert. Man erhält 171 g a-Brom- 7,-dicarbäthoxybutyraldehyd
vom 0,02 mm Mg = 1080C.
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Die 2-Methyl-5-thiazol-propansäure bzw. -propionsäure kann auch ausgehend
von der in Beispiel 1 erhaltenen 3-(2-Methyl-5-thiazolyl)-2-propensäure hergestellt
werden.
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Man arbeitet wie folgt: Man vermischt 10 g der 3-(2-Methyl-5-3 3 thiazolyl)-2-propensäure,
260 cm Äthanol, 15 cm Triäthylamin, 5 g 10%-iges Palladium-auf-Aktivkohle, hält
1 Stunde unter Wasserstoff, filtriert und wäscht das Palladium mit Äthanol, konzentriert
das Filtrat und erhält 13,3 g eines farblosen Öls, welches man in 100 cm³ Wasser
löst, wonach man durch die Lösung bis zum sauren pH-Wert Schwefligsäure-anhydrid
durchperlen läßt. Anschließend wird mit Stickstoff überschüssiges Schwefligsäure-anhydrid
verjagt, wonach die erhaltenen Kristalle mit Wasser gewaschen und getrocknet werden.
Man erhält 7,1 g des kristallisierten Produkts, welches man aus Äthylacetat umkristallisiert,
wobei man 6,5 g 2-Methyl-5-thiazol-° propansäure vom F = 120 C erhält.
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Analyse: C7HgN02S Berechnet: C 49,10 H 5,30 N 8,18 S 18,73 % Gefunden:
49,1 5,2 8,0 18,6 % Beispiel 3 5- ( 2-Methyl-5-thiazolyl )-2 14-pentadiensäure 3
Man vermischt 100 cm wasserfreies Tetrahydrofuran und 3 g Natriumhydrid (46%ig in
Ö1), rührt die Mischung, kühlt auf OOC ab, gibt unter Beibehaltung dieser Temperatur
eine Lösung 3 von 12,5 g Diäthylphosphonoäthylcrotonat in 25 cm Tetrahydro-° furan
hinzu, rührt 30 Minuten, gibt bei O C 6,4 g 2-Methyl-5-3 thiazolcarboxaldehyd in
25 cm Tetrahydrofuran hinzu, fügt 3 3 250 cm Eis und 250 cm Wasser zu, extrahiert
mit Methylenchlorid, wäscht den Extrakt mit Wasser, trocknet, filtriert, konzentriert
das Filtrat unter vermindertem Druck und erhält 13 g des Rohprodukts, welches man
in Äther auflöst und in Gegenwart von Florisil und dann von Aktivkohle rührt. Man
filtriert, konzentriert das Filtrat unter vermindertem Druck und erhält 11 g 5-(2-Methyl-5-thiazolyl
)-2,4-pentadiensäureäthylester in Form eines schwachgelben Öls.
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³ Man vermischt 11 g des erhaltenen Rohprodukts mit 100 cm einer
ln-Kaliumhydroxydlösung in Äthanol, rührt 1 1/2 Stunden bei Raumtemperatur, konzentriert,
nimmt den Rückstand in Wasser auf, wäscht mit Äther, läßt Schwefligsäure-anhydrid
durchperlen, saugt die erhaltenen Kristalle ab, wäscht mit Wasser und trocknet.
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Man erhält 4,2 g 5-(2-Methyl-5-thiazolyl )-2,4-pentadiensäure vom
F = 220 bis 222 C.
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Analyse: CgHgN02S Berechnet: C 55,37 H 4,65 N 7,17 S 16,42 % Gefunden:
55,4 4,8 7,0 16,1 % Beispiel 4 2-Methyl-5-thiazolpentansäure Man vermischt 4,2 g
der in Beispiel 3 erhaltenen 5-(2-Methyl-3 5-thiazolyl)-2,4-pentadiensäure, 200
cm3 Äthanol, 2 cm Triäthylamin und 2 g 10%-iges Palladium-auf-Kohlenstoff, hält
unter Rühren 2 Stunden unter Wasserstoff, filtriert, wäscht das Palladium mit Äthanol,
konzentriert das Filtrat, nimmt den 3 Rückstand in 200 cm Wasser auf, wäscht mit
Äther, säuert die wäßrige Phase durch Durchleiten von wasserfreiem Schwefligsäure-anhydrid
an, extrahiert die wäßrige Phase mit Äthylacetat, trocknet den Extrakt über Magnesiumsulfat,
konzentriert zur Trockne und erhält 4,2 g des kristallisierten Produkts, welches
man aus Isopropyläther umkristallisiert. Man 3..
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löst 4 g des Produkts in-60 cm Athylacetat auf, gibt tropfenweise
zu dieser Lösung eine 1n-Salpetersäure-in-Äthylacetat-Lösung bis zu einem pH-Wert
von 2 bis 3 hinzu, saugt ab und trocknet die erhaltenen Kristalle, kristallisiert
aus Isopropanol um und erhält 3,4 g des Nitrats der 2-Methyl-5-thiazol-° pentansäure
(F = 102 C), welches man in mit Natriumyhdroxyd versetztem Wasser auflöst, wonach
man durch Durchleiten von Schwefligsäure-anhydrid ansäuert, mit Methylenchlorid
extrahiert, die Extrakte über Magnesiumsulfat trocknet, filtriert, zur Trockne konzentriert,
aus Isopropyläther umkristallisiert
und 2,1 g 2-Methyl-5-thiazolpentansäure
vom F = 75OC erhält.
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Analyse: CgH13NO2S Berechnet: C 54,25 H 6,58 N 7,03 S 16,09 % Gefunden:
54,2 6,6 6,9 16,3 % Beispiel 5 2-Methyl-5-thiazolessigsäureäthylester 3 Man vermischt
28,7 g 3-Brom-4-oxo-buttersäureäthylester, 300 cm Dichloräthan und 11,2 g Thioacetamid,
erhitzt unter Rühren am Rückfluß, destilliert unter Zugabe von Dichloräthan derart,
daß das Reaktions-Volumen konstant bleibt, und läßt nach 10 Stunden auf Raumtemperatur
abkühlen, wonach man konzentriert und den Rückstand in Äthylacetat aufnimmt. Man
extrahiert mit 2n-Chlorwasserstoffsäure, macht die wäßrige Lösung durch Zugabe von
Ammoniak alkalisch, extrahiert mit Äthylacetat, wäscht mit Wasser, trocknet, konzentriert
und erhält 8,3 g 2-Methyl-5-thiazolessigsäureäthylester.
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IR-Spektrum (CMCl3) Ester-C=O bei 1737 cm -1 C=C und C=N bei 1535
cm Beispiel 6 2-Methyl-5-thiazolessigsäure Man vermischt 2 g 2-Methyl-5-thiazo.lessigsäureäthylester,
erhalten in Beispiel 5, und eine Lösung von 2 g Kaliumhydroxyd 3 in 10 cm Methanol,
rührt 2 Stunden, konzentriert, nimmt mit Wasser auf, läßt Schwefligsäure-anhydrid
bis zu einem sauren pg-ert durchperl en, sättigt mit Natriumchlorid, extrahiert
mit Äthylacetat, wäscht mit Wasser, trocknet, konzentriert, erhält 1,7 g eines gelben
Feststoffs, den man mit Aktivkohle in Methanol behandelt, und erhält 1,7 g des Rohprodukts,
welches man aus Isopropanol umkristallisiert. Man erhält 1,4 g 2-Methyl-5-thiazolessigsäure
vom F = 144 C.
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Analyse: C6H7N02S Berechnet: C 45,84 H 4,48 N 8,91 S 20,39 % Gefunden:
45,6 4,5 8,6 20,6 % Beispiel 7 2-Propyl-5-thiazolessigsäureäthylester Man vermischt
20,6 g 3-Brom-4-oxo-buttersäureäthylester und 10,9 g Thiobutyramid mit 400 ml Dichloräthan
und erhitzt 2 Stunden am Rückfluß unter Hindurchperlen von Stickstoff und Rückführung
des dehydratisierten Kondensats. Man kühlt ab, 3 rührt die Reaktionsmischung mit
45 cm einer gesättigten Natriumbicarbonatlösung, dekantiert ab, trocknet, dampft
zur Trockne ein und reinigt den flüssigen Rückstand durch Chromatographie über Siliciumdioxydgel
unter Eluierung mit einer Cyclohexan/Äthylacetat-Mischung (8/2). Man erhält 15,4
g 2-Propyl-5-thiazolessigsäureäthylester.
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IR-Spektrum (CHCl3) -1 Ester-C=O bei 1737 cm C=C bei 1536 cm Beispiel
8 2-Propyl-5-thiazolessigsäure Man vermischt 2,13 g des in Beispiel 7 erhaltenen
2-Propyl-5-thiazolessigsäureäthylesters und 11 ml Methanol mit 1,1 ml Kalilauge
und rührt 1 Stunde bei Normaltemperatur unter Stickstoffspülung.
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Man destilliert das Methanol unter vermindertem Druck ab, nimmt den
Rückstand in 5 ml Wasser auf, gibt 2 ml konzentrierte Chlorwasserstoffsäure und
dann 2,1 g Natriumacetat hinzu.
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Man extrahiert mit Methylenchlorid, trocknet und verdampft zur Trockne.
Der kristallisierte Rückstand wird aus Toluol umkristallisiert. Man erhält 1,24
g 2-Propyl-5-thiazolessigsäure vom F = 950C.
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Analyse: C8H11N02S Berechnet: C 51,87 H 5,98 N 7,56 S 17,31 % Gefunden:
52,0 6,0 7,3 17,4 % Beispiel 9 5-(2-Propyl-5-thiazolyl)-2,4-pentadiensäureäthylester
In derselben Weise wie in Beispiel 3, jedoch ausgehend von 2-Propyl-5-thiazolcarboxaldehyd
und Diäthylphosphonoäthylcrotonat, erhält man den 5-(2-Propyl-5-thiazolyl)-2,4-pentadiensäureäthylester
vom F = 52 0C.
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Analyse: C11H13N02S Berechnet: C 62,12 H 6,82 N 5,57 S 12,76 % Gefunden:
62,3 7,1 5,5 12,8 % Der 2-Propyl-5-thiazolcarboxaldehyd, der zur Herstellung des
5-(2-Propyl-5-thiazolyl)-2,4-pentadiensäureäthylesters verwendet wurde, kann durch
Einwirkung von Mangandioxyd auf 2-Propyl-5-hydroxymethylthiazol in Benzol erhalten
werden.
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Beispiel 10 Hemi-äthandisulfonat der 2-Propyl-5-thiazolpentansäure
Man behandelt den in Beispiel 9 erhaltenen 5-(2-Propyl-5-thiazolyl)-2,4-pentadiensäureäthylester
mit Wasserstoff in Gegenwart von 10 % Palladium auf Kohle in derselben Weise wie
in Beispiel 4 angegeben und verseift anschließend. Man erhält die 2-Propyl-5-thiazolpentansäure,
behandelt die erhaltene Säure mit Äthandisulfonsäure und erhält das Hemi-äthandisulfonat
der ° 2-Propyl-5-thiazolpentansäure vom F = 124 C.
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Analyse: C12H20N05S2 Berechnet: C 44,70 H 6,25 N 4,34 S 19,84 % Gefunden:
44,9 6,2 4,3 19,8 %
Beispiel 11 Pharmazeutische Formen a) Tabletten
Man stellt Tabletten her, die der folgenden Formulierung entsprechen: 2-Methyl-5-thiazolpropansäure
. . . . . . . . . . 300 mg Excipient quantum satis für eine Tablette (Excipient:
Lactose, Getreidestärke, behandelte Stärke, Reisstärke, Magnesiumstearat, Talkum)
b) Gelkügeichen Man stellt Gelkügelchen her, die der folgenden Formulierung entsprechen:
2-Methyl-5-thiazolpentansäure . . . . . . . . . . 300 mg Excipient für ein fertiges
Gelkügelchen von . . . 350 mg (Excipient: Talkum, Magnesiumstearat, Aerosil) Pharmakologische
Untersuchung 1) Bestimmunq der akuten Toxizität Die akute Toxizität wurde an einer
Gruppe von 10 Mäusen von 18 bis 22 g bestimmt. Die Verbindung wurde intraperitoneal
als Suspension in Carboxymethylcellulose verabreicht.
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Die Tiere wurden 1 Woche unter Beobachtung gehalten. Man bestimmte
die Dosis letalis 50 (DL50) und erhielt die folgenden Ergebnisse:
Verbindung des Beispiels DL50 mg/kg |
1 > 1000 |
2 bs 600 |
4 N 500 |
2) Bestimmung der antilipolytischen Aktivität Bestimmung der freien
plasmatischen Fettsäuren Männliche Ratten des Stammes Sprague Dawley S.P.F. mit
einem Gewicht von 180 bis 200 g, die während 24 Stunden nüchtern gehalten worden
waren, erhalten die Verbindung oral verabreicht. 1 Stunde nach der Verabreichung
werden die Tiere durch Schlagaderschnitt getötet, und man bestimmt an den entnommenen
Blutproben den Gehalt an freien Fettsäuren.
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Die Extraktion der freien Fettsäuren erfolgt nach der Technik von
V.P Dole ("J.Clin,Invest,", 38 (1959) 1544-1554), modifiziert von D.L. Trout, H.H.
Estes jr. und S.J. Friedberg ("J.Lipid.Res.", 1 (1960) 199-202).
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Der von Phospholipoiden befreite plasmatische Extrakt wird kolorimetrisch
nach der Methode von A. Anthonis ("J.Lipid.
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Res.", 6 (1965) 307-312) analysiert bzw. bestimmt.
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Man bestimmt die Dosis der Verbindungen, die unter den experimentellen
Bedingungen die Rate der freien Fettsäuren bei den behandelten Tieren im Vergleich
zu Vergleichstieren um 50 % verringert (DA50).
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Man erhält die folgenden Ergebnisse:
Verbindung des Beispiels DA50 mg/kg |
1 -5 |
2 ~ 1,5 |
4 -5 |
Es folgt somit, daß die Verbindungen der Beispiele 1, 2 und 4 eine ausgeprägte antilipolytische
Aktivität aufweisen.