DE2602575A1 - Entflammungshemmende abs- und urethanpolymerisate - Google Patents
Entflammungshemmende abs- und urethanpolymerisateInfo
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Description
Tr% tjr
Patentanwälte:
IEDTKE - DÜHLING - fclNNE Dipl.-lng. Tiedtke
Dipl.-Chem. Bühling Dipl.-lng. Kinne
2602575 8 München 2, Postfach 202403
Bavariaring 4
Tel.:(0 89)53 96 53-56 Telex: 5 24845 tipat
cable: Germaniapatent München 23.Januar 1976 B 7005/case F-5179
Uniroyal Ine.
New York, N.Y.10020/USA
New York, N.Y.10020/USA
Entflammungshemmende ABS-und Ürethanpolymerisate
Die Erfindung bezieht sich auf neue entflammungshemmende Polymermassen, die ABS-oder ürethanpolymerisate und 2,2',
3,3',4,4', 5,5', 7,7,7',7'-DOdBCaChIOr 1,1«, 2,2', 5,5', 6,6'-octahydro-2,2',
5,5'-methanobiphenyl, mit oder ohne Antimonverbindungen
enthalten und auf Verfahren, um Polymermaterialien mit einem Gehalt an den genannten Polymerisaten nicht entflammbar
bzw. flammfest zu machen. Der Einfachheit halber sollen die feuerhemmenden Mittel als RIS bezeichnet werden.
Die zunehmende Verwendung von Polymermaterialien, insbesondere im Bauwesen, hat zu einem vermehrten Interesse geführt,
diese Materialien feuerhemmend oder flammfest zu machen.
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VIII/13
Gegenwärtig besitzen die meisten im Handel erhältlichen Kunststoffe
keine befriedigende Feuerfestigkeit. Dieser Mangel stellt eins der größeren Hemmnisse bei der Verwendung dieser Materialien
dar.
Zur Zeit sind die am meisten verwendeten feuerhemmenden Chemikalien in Polymermaterialien Antimontrioxid und OrganohaIogenverbindungen.
Von den Organohalogenverbindungen sind am besten bekannt: Chlorendicanhydrid (1,4/5,6,7,7-hexachlorbicyclof2.2.i]
-hept-5-en-2,3-dicarbonsäureanhydrid); Tetrabrom-oder Tetrachlorphthalsäure; 1,4'-Isopropyliden-bis-(2,6-dichlorphenol)
Π Tetrachlorbisphenol Ajoder die entsprechende
bromhaltige Verbindung ; "Chloran", d.h. 2,3-Dicarboxyl-5,8-endomethylen-5,6,7,8,9,9-hexachlor-1,2,3,4,4a,5,8,8a-octahydronaphthalin-anhydrid;
chlorierte Paraffine; und cycloaliphatische Chlorverbindungen wie die Dechlorane.
Diese Organohalogenverb±ndungen sind infolge einer
Reihe von Nachteilen in Polymermassen nur begrenzt verwertbar. Wenn solche Halogenverbindungen beispielsweise in ein Polymerisat
einverleibt werden, treten Änderungen in verschiedenen physikalischen Eigenschaften des Polymerisats auf, beispielsweise,
eine Änderung in der Schmelzviskosität, welche höhere Verarbeitungstemperaturen erforderlich macht, eine «Minderung
der Lichtbeständigkeit und der thermischen Beständigkeit, ein Dichteanstieg, nachteilige Wirkungen auf den Warmverformungspunkt,usw.
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In der US-Patentschrift 3 313 763 wird die Verwendung von RIS als ein entflammungshemmendes Mittel für verschiedene Polymermassen
beschrieben, welche "gesteigerte physikalische Eigenschäften fz.B.
den Warmverformungspunkt, über die Eigenschaften des Basisharzes" aufweisen. Die erwähnten Polymermaterialien
sind die Homopolymerisate und Copolymerisate voniungesättigten aliphatischen, a; .v^yclischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen,
die beispielsweise aus folgenden Monomeren hergestellt werden Äthylen, Propylen, Buten, Penten, Hexen, Hepten, Octen,
2-Methylpropen-1, 3-Methylbuten-1, 4-Methylpenten-1, 4-Methylhexen-1,
5-Methylhexen-1, B icyclo-i.2.2.Ό -2-hepten, Butadien,
Pentadien, Hexadien, Isopren, 2,3-Dimethylbutadien-1,3,
2-Methylpentadien-1,3, 4-Vinylcyclohexen, Vinylcyclohexen,
Cyclopentadien, Styrol und Methylstyrol und dergl.,In dieser Patentschrift findet sich kein Hinweis auf die Verwendung von
RIS in ABS-oder Urethanpolymerisaten.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung von RIS, mit oder ohne Antimonverbindungen, als ein entflammungshemmendes
Mittel für ABS-und Urethanpolymerisate und daraus hergestellter Massen. Die Erfindung beruht auf der Entdeckung, daß durch
Zugabe von RIS zu den ABS-oder Urethanpolymerisaten, thermoplastische Harzverbindungen mit ausgezeichneten selbst-erlöschenden
Eigenschaften erzeugt werden, ohne daß die erwünschten physikalischen oder chemischen Eigenschaften der unmodifizierten
Gemische wesentlich geändert werden.
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Die Herstellung von 2,2',3,3',4,4S 5,5', 7, I1 7',
7·-Dodecachlor-1,1', 2,2', 5,5', 6,6J-octahydro-2,2', 5,L1-methanobiphenyl
ist in der US-Patentschrift Nr. 2 60ό 910
beschrieben. Der Einfachheit halber wird diese Verbindung als RIS bezeichnet. Sie kann hergestellt werden, indem man zwei
Mol Hexachlorcyclopentadien mit einem Mol 1,3-Butadien bei einer Temperatur unterhalb etwa 200°C kondensiert und danach
das Reaktionsprodukt aus Toluol umkristallisiert. Diese Verbindung schmilzt bei etwa 238 .
Der Ausdruck "ABS-Polymerisat" bezeichnet die bekannten
thermoplastischen Polymermassen , die gebundenes Acrylnitril, Butadien und Styrol enthalten; sie werden auch ABS-Harze oder
ABS-pfropfcopolymerisate genannt, und sie sind beispielsweise in den US-Patentschriften 2 439 303, 2 600 024, 2 830 773,
3 111 501, 3 198 853, und 3 261 887 beschrieben. Der Fachmann weiß, daß der ABS-Kunststoff ein Pfropfcopolymerisat oder ein
physikalischer Mischtyp(Eolygemisch) oder eine Kombination von beiden sein kann. Die herkömmlichen ABS-Pfropfcopolymerisate
werden hergestellt, indem man harzbildende Monomere, beispielsweise Styrol und Acrylnitril, auf ein vorher hergestelltes
Gummigerüst aus Polybutadien, oder einem Gummigerüst aus Butadien-Styrol-Copolymerisat pfropfcopolymerisiert; in
dem fertigen Pfropfcopolymerisat sind der Harzanteil und der Gummianteil teilweise chemisch verbunden. Das sog. Pfropfcopolymerisat
enthält in der Praxis einiges nicht aufgepfropftes Harz,
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d.h./nicht alle harzbiidenden Monomeren werden auf das
gummiartige Gerüstpolymer im Verlauf des Pfropfpolymerisationsverfahrens
pfropfpolymerisiert. Das Pfropfcopolymerisat
kann durch eine Emulsionspolymerisationstechnik hergestellt werden, bei welcher ein vorher hergestellter Polybutadien-
oder ein ähnlicher Gummilatex, welcher als ein Gerüst dient, mit einer Monomermischung von Styrol und darin emulgiertem
Acrylnitril den Emulsionspolymerisationsbedingungen unterworfen wird. Alternativ kann das Pfropfcopolymere durch Lösungspolymerisat ionsverfahren oder durch eine sog. Block-Suspensionstechnik
hergestellt werden. Andererseits ist der physikalische Mischtyp von ABS typischerweise eine Mischung
von Butadien-Acrylnitril-gummi mit gesondert hergestelltem
Styrol-Acrylnitril-Harz. Häufig enthält das ABS-Pfropfpolymerisat
zusätzlich gesondert hergestelltes Styrol-ücrylnitril-Harz, das mit dem Pfropfcopolymerisat gemischt wird, Jeder
ABS-Harztyp ist für die Anwendung geeignet. Gewünschtenfalls kann ferner ein anderes Styrolmonomeres (beispielsweise alpha-Methylstyrol)
etwas oder das gesamte Styrol selber ersetzen, und andere Acrylmonomere (z.B. Methacrylnitril, Äthylacrylat,
Methylmetha.crylat) können etwas oder das gesamte Acrylnitrilmonomere
ersetzen.
Da das ABS-Material sowohl einen gummiartigen Bestandteil
(z.B. ein Polybutadien-oder Butadien-Styrolgerüst oder ein Butadien-Acrylnitril-Copolymerbestandteil) als auch einen
Harzbestandteil (Styrol-Acrylnitril) aufweist, kann es daher
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als ein "Guirani-Kunststoffmaterial" angesehen werden, üblicherweise
beträgt der Anteil des gummiartigen Bestandteils im ABS 5 bis 35 %, während der Harzanteil· entsprechend 95 bis
65 % beträgt. Der Gesamtanteil· des Acry^itrii -,Butadien-
und Styroimonomeren fäl·^ meist innerhaib der Bereiche:
10 bis 40 % Acryinitril·; 5 bis 65 % Butadien; 25 bis 85% Styrol·.
In der US-Patentschrift 3 111 501 wird ein Verfahren
zur Herstellung eines ABS-Hr ztyps beschrieben, in dem man
alpha-Methyl·styrol·-Acryl·nitril·-Harz mit einem Pfropfcopoiymeren
aus Styrol· und Acry^itril· auf Polybutadien vermischt.
Somit können beispieisweise die bei diesem Verfahren verwendeten Massen hergeste^t werden, in dem man al·pha-Methyl·styrol/
Acrylnitril-Harz (69/31)(US-Patentschrift 3 111 501, Spalte
2, Zeilen 34 bis 35) mit einem Pfropfcopolymeren aus Styrol/
Acrylnitril-Monomeren (70/30) auf einer Polybutadienlatex (46 % Styrol/Acrylnitril und 54 % Gummifeststoffe) (UB-Patentschrift
3 111 501, Spalte 3, Zeilen 32 bis 37) vermischt.
Ferner ist in obiger US-Patentschrift Spalte 1, Zeilen
68 bis 70 angegeben, daß einiges oder das gesamte Styrol im Pfropfcopolymeren durch al·pha-Methyl·styrol· ersetzt werden
kann. Ebenso ist in der US-Patentschrift 3 261 887, Spalte 5,
Zeilen-48, 49; Spalte 10, Tabe^en 6 und 7; Spa^e .11, Zeiien
50, 51, 54, 55 die Verwendung von alpha-Methylstyrol als
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_ 7 —
das Comonomere mit Butadien beschrieben, um ein aipiia-Methylstyrol-Butadien-Copolymergerüst
für das Auipfropfen Lorzustellen.
In der US-Patentschrift 3 130 177, Spalte 4, Zeil.-n
13 bis 15, findet sich ferner der Hinweis, daß man dcis Styrol
teilweise oder ganz durch alpha-Methylstyrol bei der herstellung
des Pfropfcopolymerisates ersetzen kann. In ähnlicher Weise
ist in der US-Patentschrift 3 198 853 ein ABS beschrieben, v/o Ich c
ein Pfropfcopolymerisat von Styrol und Acrylnitril auf Polybutadien enthält, das mit einem gesondert hergestellten harzhaltigen
Copolymerisat von alpha-Methylstyrol und Acrylnitril
vermischt wird. Hier ist den. Zeilen 39 bis 42, Spalte 3 der US-Patentschrift 3 189 853 zu entnehmen, daß das Mischen des
Pfropfcopolymerisats mit einem gesondert hergestellten harzhaltigen Copolymerisat von Styrol oder alpha-Methylstyrol und
Acrylnitril "durchgeführt werden kann. Ferner ist in Spalte 4, Zeilen 6-12, die Verwendung einer Mischung von 35 Teilen eines
Pfropfcopolymeren aus 50 Teilen Styrol und Acrylnitril (Verhältnis 7O/3O) auf 50 Polybutadiengummiteilen, die mit 65 Gewichtsteilen
eines gesondert zubereiteten Harzcopolymeren von alpha-Methylstyrol und Acrylnitril (Verhältnis 69/31) vermischt
wird, beschrieben. Jeder der aufgeführten ABS-Harztypen kann erfindungsgemäß verwendet werden.
Die Erfindung kann ferner auf andere Gummikunststoffe
als ABS-Polymerisate angewandt werden, z.B.diejenigen,die durch
Aufpfropfen von geeigneten Monomeren, wie Styrol und Acryl-
nitril auf ein Gerüstgummi, welches ein gummiartiges Terpolymeres (im allgemeinen als "EPDM-Gummi bezeichnet") von
Äthylen, Propylen und wenigstens einem copolymerisierbaron
Dien, beispielsweise 1,4-Hexadien, Dicycloopentadien, Cyclooctadien,
Methylennorbornen, Äthylidennorbornen, Isopropylidennorbornen
oder Mischungen davon,, ist. Typische Herstellungsarten sind in der US-Patentschrift
3 642 950 angegeben.
Die Urethanpolymerisate oder Polyurethane, auf welche
diese Erfindung angewandt werden kann, sind die üblichen Polymerisate, welche durch Umsetzung eines Polyisocyanates
mit einem Polymerpolyol (beispielsweise einem Polyätherglykol,
einem Polyesterglykol, Rizinusöl oder einem Glykol) erhalten werden. Verbindungen, die solche' Gruppen wie Amino-und Carboxylgruppen
enthalten, können ebenso verwendet v/erden (siehe beispielsweise, "Encyclopedia of Chemical Technology" 2nd
Kirk-Othmer, Inter science Publishers, 197Ox 2ϊ_, S. 56-106).
Ein bevorzugter Urethanpolymerisattyp stellen die thermoplastischen
Polyurethanelastomere dar. Beispiele dieser Elastomere sind die Polyurethane auf Polyätherbasis, die aus
zwei Molen Polytetramethylenätherglykol, 3 Molen MDI und 1 Mol 1,4-Butandiol hergestellt sind. Beispiele für Polyurethane
auf Polyesterbasis sind solche, die in ähnlicher Weise aus 1,4-Butandiol-Adipinsäurepolyester und MDI hergestellt sind.
(Schollenberger et al: Rubber Chemistry and Technology, Vol.35, 742 (1962)). Im Handel erhältliche Polymerisate dieser
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Klasse sind "Estane", und "Roylar". Viele solcher Polymerisate
können als Reaktionsprodukte eines Polmerpolyols (beispielsweise ein Polyesterglykol oder ein Polyätherglykol) mit einem
organischen Polyisocyanate üblicherweise ein Diisocyanat,
meistens zusammen mit einem niedermolekularen bifunktionellen Stoff mit zwei reaktionsfähigen Wasserstoffatomen, wie beispielsweise
ein Glykol oder Diamin, beschrieben werden (siehe auch die US-Patentschrift 3 462 326, insbesondere Spalte 3,
Zeile 1 bis 35).
RIS ist sowohl mit ABS als auch mit Urethanpolymerisaten äußerst verträglich, und kann durch einfaches Vermischen,
entweder in üblichen Gummi-oder Kunststoffmischern, beispielsweise
einem Innenmischer, etwa einem Banbury-Mischer und/oder
einem offenen Mischer, etwa einem Differentialwalzenstuhl, vermischt werden, bis eine einheitliche !Mischung erhalten
wird. Erhöhte Temperaturen (beispielsweise 149°-215°C) unterstützen das Mischen. Für die besten Ergebnisse ist es erwünscht,
daß eine ausreichend erhöhte Temperatur zum Erweichen der Materialien während wenigstens einem Teil des
Mischungscyclus erreicht wird. Kalis gewünscht, können die Materialien zuerst vor dem Mischen bei erhöhter Temperatur
trocken gemischt werden. Die Polymerisatmischung kann zusätzliche gewünschte kompoundierende Bestandteile, beispielsweise
Stabilisatoren, Füllstoffe oder Pigmente und dergl. enthalten.
Das RIS wird in die Polymerisate in e^ner wirksamen Kenge,
gewöhnlicherweise mit 5 bis 35 Gewichtsteilen auf IOO Polymerteile
, vorzugsweise mit 15 bis 30 Gewichtsteilen (pph) eingearbeitet. Ein verbesserter Feuerschutz kann geschaffen
werden, indem man Metallverbindungen, wobei das Metall aus der Gruppe Antimon, Arsen und WLsmuth ausgewählt ist, in die
Polymermassen in einer Menge von etwa 1 bis etwa 30 Gewichtsteilen der Polymermasse, vorzugsweise von etwa 3-15 Gewichtsteilen einarbeitet.
Antimontrioxid (Sb2O3) ist die Metallverbindung, die
gegenwärtig bei Verwendung in der Erfindung bevorzugt ist. Jedoch können viele andere Antimonverbindungen eingesetzt
werden. Zu geeigneten Antimonverbindungen zählen die Sulfide von Antimon, Salze der Alkalimetalle der Gruppe I des Periodensystems,
Antimonsalze organischer Säuren und ihre fünfwertigen
Derivate, die Ester der antimonigen Säure, und ihre fünfwertigen Derivate. Geeigneterweise wird Natrium antiraonit
oder Kaliumantimoni t verwendet, wenn die Verwendung eines
Alkalimetallsalzes von Antimon für Massen der Erfindung erwünscht ist. In der US-Patentschrift 2 996 528 sind geeignete
Antimonsalze von organischen Säuren und ihre fünfwertigen Derivate beschrieben. Zu Verbindungen dieser Klasse gehören:
Antimonbutyrat, Antimonvalerat, Antimoncaprat, Antimonheptylat,
Antimoncaprylat, Antimonpelargonat, Antimonsalz der
Zimtsäure, Antimonanisat und ihre fünfwertigen Dihalogenidderivate. In ähnlicher Weise sind die Ester der antimonigen
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Säure und ihre fünfwertigen Derivate in der US-Patentschrift 2 993 924 beschrieben; z.B. Tri-n-octyl-antimonit, Tri-2-äthylhexyl-antimonit,Tribenzylantimonit,
Tri-beta-chloräthylantimonit, Tri-beta-chlorbutyl-antimonit, und ihre fünfwertigen
Dihalogenidderxvate. Weitere organische Antimonverbindungen sind die cyclischen Antimonite, beispielsweise
Trimethylolpropanantimonit, Pentaerythritolantimonit und Glycerolantimonit. Die entsprechenden Arsen-und Wismuthverbindungen
können ebenso verwendet werden, insbesonders die Oxide von Arsen und Wismuth.
Die ABS/RIS-Massen der Erfindung weisen eine unerwartet
bessere Feuerfestigkeit auf, als die Kohlenwasserstoffpolymermassen, beispielsweise Polyäthylen/RIS-iPolypropylen/RIS-
und Polystyröl/RIS-Mischungen. Wenn daneben Antimontrioxid vorhanden ist, werden die ABS/RIS-Mischungen
selbst-erlöschend, wohingegen die Polyäthylen/RIS-und PoIypropylen/RIS-Mischungen
bei gleichen Einfüllungen dies nicht sind.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele
näher erläutert. Wenn nicht anders vermerkt, sind alle Teile auf das Gewicht des Zusatzes pro 10 0 Polymerteile bezogen.
Alle Polymermassen wurden hergestellt, indem man zuerst die
Bestandteile bei Raumtemperatur vormischt, und danach auf einen erhitzten (149-177°C) Zwei-Walzenstuhl unter Verwendung
herkömmlicher Verfahren erweichen läßt. Die Mischungen wurden dann unter Druck geformt und die Teststücke wurden aus den
DruckfÖrmlingen gestaltet. In den nachstehenden Beispielen
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wurden die Prüfstücke hinsichtlich der Entflammungshemmung gemäß den folgenden Testverfahren der "American Society for
Testing Materials" (ASTM) getestet; (1) ASTM D635-56T ein Test für die Bewertung der horizontalen Brenneigenschaften
(Brenngeschwindigkeit, cm/Min.), und (2) ASTM D-2863 der Sauerstoffindextest; ferner wurden (3) ein Test für die Bewertung
der vertikalen Brenneigenschaften (ÜL-94(v)) durchgeführt. Die verschiedenen Bewertungen der Brenneigenschaften
für den ÜL-94 (v) -Test und ihre Bedeutungen sind nachstehend aufgeführt.
Bewertung " Bedeutung
SE-O Erlöscht innerhalb 5 Sekunden - Gruppe O.
SE-I Erlöscht innerhalb 30 Sekunden - Gruppe I es tritt kein Abtropfen ein.
SE-II Erlöscht innerhalb 30 Sekunden - Gruppe II - es tritt Abtropfen ein, aber tut nicht Baumwolle
entzünden.
B-C Herabtropfende Teile entzünden Baumwolle und Probe erlöscht. Beides innerhalb 30 Sekunden.
B-D . Brenndauer überschreitet 30 Sekunden und es tritt Abtropfen ein.
B-ND Brenndauer überschreitet 30 Sekunden und es tritt kein Abtropfen ein.
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Die physikalischen Eigenschaften von bestimmten Polymermassen sind gemäß den folgenden Verfahren der "American
Society for Testing Materials" (ASTM) getestet:
Härte: ASTM D-785-65
Warmverformungspunkt: ASTH D-648-72
2 ' (unter Verwendung von 14,9 kg/cm Faserbeanspruchung)
Kerbschlagfestigkeit nach Izod: ASTM D-256-72a
RIS verleiht Polymerisaten vom ABS-Typ eine unerwartet wirkungsvolle
Flammfestigkeit. Diese unerwartete Wirksamkeit wurde im Vergleich mit derjenigen Flammfestiakeit festgestellt, die erhalten
wird, wenn RIS in solchen Kohlenwasserstoffpolymeren wie Polyäthylen, Polypropylen und Polystyrol verwendet wird.
Die Proben der Pplymermischungen mit einem Gehalt von jeweils 25 ppH RIS wurden auf einem herkömmlichen Zweiwalzenstuhl bei den
empfohlenen Erweichungstemperaturen, d.h. zwischen etwa 149 und 166 C heiß gemischt. Teststücke wurden durch Formpressen
aus den Probenmischungen gebildet und auf ihre Flammfestigkeit, wie im Verzeichnis der nachstehend aufgeführten Tabelle I
gezeigt, untersucht.
Polymere
ABS(1) 1OO 1OO -
Polyäthylen(2) - - 100 100
Polypropylen(3) - - - - 100 100
Polystyrol(4) - - - - - - 100 100
RIS - 25-25-25-25
Brenngeschwindig- 3,81 S.E. 2,54 1,78 2,79 0,76 3,04 1,53
keit (cm/Min.)
(ASTM D-635)
Sauerstoffindex 18,5 22,3 18,4 18,7 18,4 20,6 19,2 21,6
(ASTM D-2863)
(1) Ein Pfropfcopolymerprodukt mit einem Gehalt von 22 Gew.-% Acrylnitril, 23 Gew.-% Butadien und 55 Gew.-% Styrol.
(2) K60-1000-Polyäthylen mit hoher: Dichte, Schmelzindex bei
1900C 10,0 (Celanese-Corporation).
(3) Profax 6623-Polypropylen für allgemeine Zwecke, hitzestabilisiert,
Schmelzfluß (I2 bei 23O°C) 2,0 (Hercules)
(4) Styron 666U - Polystyrol für allgemeine Zwecke, Erweichungspunkt
nach Vicat 100°C, Schmelzviskosität 1 800 Poise, Schmelzflußrate 7,5g/1O min.(Dow Chemical).
(B(D 9 8 3 W GD D 87
Wie.in Tabelle I gezeigt ist, ist RIS bei 25 ppH im ABS-Polymerisat selbst-erlöschend (S.E.), wohingegen in allen
drei Kohlenwasserstoffpolymerisaten dies nicht der Fall ist.
Diese-Verbesserung wird durch die Sauerstoffindexwerte, die
nach dem ASTM-D-2863-Test gemessen wurden, bestätigt. Hiernach
erhöht die RIS-Zugabe den Sauerstoffindexwert für ABS
um mehr als 50 % gegenüber den anderen Polymerisaten.
Beispiel Ί
Die bessere Flammfestigkeit, die das RIS dem ABS-Polymerisat verleiht, wird ferner in Gegenwart von Antimonoxid
gezeigt. Die Proben mit Polymermischungen, die sowohl RIS als auch Antimonoxid enthielten, wurden gemäß dem Verfahren
von Beispiel 1 hergestellt und nach, dem in Tabelle II angegebenen
Verzeichnis getestet. Die ABS-,Polyäthylen-,Polypropylen- und BoIystyrolpolymerisate waren die gleichen wie in Beispiel
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Versuch B-I B-2 B-3 B-4 B-5 B-6 B-7 B-8 B-9
Polymere
ABS-PoIy- 100 - - - 100 100 100 100 100
merisat
Polyäthylen -100-
Polypropylen - - 100 -
Polystyrol - - -.100- - - -
RIS 15 25 25 25 15 15
Chloran - - -.- - -25 15 25
Sb2O3 44 44- 6- 46
Brenngeschwindigkeit (cm/Min)N.B. 0,76 1,27 S.E.2,28 N.B.3,56 3,84 N.B.
(ASTM D-635)
Sauerstoff - 23,6 20,3 23,1 22,2 20,3 24,7 21,4 22,1 24,7
(ASTM-D-2863)
Wie in Tabelle II gezeigt ist, bleibt die unerwartet bessere Leistung von RIS in ABS in Gegenwart von Antimontrioxid
bestehen. Die Massen, die bei der 10,2 cm-Marke zu brennen aufhören,
sind als "SE"(selbst-erlöschend) bezeichnet, während die
Massen, die nach der 2,54 cm-Marke zu brennen aufhören, als "NB" (nicht brennend) bezeichnet sind. Es ist wichtig zu bemerken,
daß ABS mit nur 15 ppH RIS und 4 ppH Antimontrioxid "nicht brennend" gemacht wird. Bei Polystyrol sind 25 pph RIS
und 4 pph Antimontrioxid zum selbst-Erlöschen erforderlich.
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Hingegen weisen Polyäthylen und Polypropylen messbare "Brennraten11
auf. Die bessere Flammfestigkeit der ABS-Masse wird durch die Sauerstoffindexwerte bestätigt.
Es ist ersichtlich, daß RIS unerwarteterweise ein viel wirksameres feuerhemmendes Mittel sowohl allein als auch in
Kombination mit Antimontrioxid in ABS-Polyirferharzen ist, als
in Kohlenwasserstoffpolymerisaten wie beispielsweise in Polyäthylen,
Polypropylen und Polystyrol.
Nach dem Verfahren von Beispiel 1 wurde die Wirksamkeit von RIS als ein entflammungshemmendes Mittel für ABS-Polymerisate
mit "Chloran" verglichen, welches allgemein als eines der wirksameren feuerhemmenden Mittel für ABS-Polymerisate
zusammen mit "Dechlorane 25" betrachtet wird. Die Zusammensetzung der Polymermassen, die Bewertung der Feuerfestigkeit
und die physikalischen Eigenschaften sind in nachstehender Tabelle III aufgeführt. Das ABS-Polymerisat ist das gleiche
wie im Beispiel 1.
Θ09831/0987
Versuch
C-1
C-2 C-3
C-4
Polymere | 100 | 100 | 100 | 11 | 100 | 28 |
ABS-Polymerisat | 24 | - | - | SE-O | - | 11 |
RIS | - | 24 | 36 | 27,0 | - | SE-O |
Chloran (3) | - | - | - | 30,2 | ||
Dechloran25(4) | 11 | 11 | ||||
Sb2O3 | SE-O | B-D | ||||
UL-94 (V-1,59mm) | 31,1 | _ | ||||
Sauerstoffindex | ||||||
(ASTM D-2863)
Kerbschlagfestigkeit nach Izod; (R.T.) cm/kg
121
C-5
100
18,5
40,3 316
Rockwell-Härte 93 R-Skala
Warmverformungs- 84 punkt C
89
84
(3) 1,2,3,4,9,9-Hexachlor-i,4,4a,5,6,7,8,8a-octahydro-1,4-methanonaphthalin-6,7-dicarbonsäureanhydrid.
(4) 1,4:7,10-Dimethanocycloocta-1,2,3,4,7,8,9,10,13,13,
14,14-dodecachlor-1,4,4a,5,6,6a,7,10,10,10a, 11,12,
12a-dodecahydro-1,2:5,6-dibenzol.
609831/0
Wie in Tabelle III gezeigt ist, sind bei Verwendung von
11 pph Sb3O3, 24 pph RIS, jedoch 36 pph "Chloran", sowie 28pph
"Dechloran 25" erforderlich, um das ABS-Polymerisat selbsterlöschend
(Gruppe O) zu machen. Dies unterstreicht die bedeutsame Verbesserung bei Verwendung von RIS gegenüber "Chloran"
und "Dechloran 25". RIS ergibt ferner den höchsten Sauerstoffindex (31,1 gegenüber 27,0 und 30,2). Ferner ergibt RIS eine
bessere Schlagfestigkeit und Härte im Vergleich zu "Chloran" und Hl Dechloran 25" enthaltenden Massen.
Nach dem Verfahren von Beispiel 1 wurde die Wirksamkeit von RIS als ein entflammungshemmendes Mittel in Polyurethanen
unter Verwendung von Roylar (Urethan auf Polytetramethylenätherglykolbasis,
Elastokunststoff für allgemeine Zwecke/Uniroyal Chemiealien ), Sp. gr. = 1,12, Durometer-Härte
(ASTM D-2240) = 85 A, Solenoid - Sprödpunkt (ASTM D-746) = <
32,2°C . Die Ergebnisse sind in nachstehender Tabelle IV gezeigt. Das ABS-Harz, die Polyäthylen-und Polypropylenpolymerisate
waren die gleichen wie in den früheren Beispielen 1 bis 3.
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Versuch
D-1
D-2 D-3 D-4 D~5 D-6
Polymere | 100 | 100 | - | 20 | 100 | - | - | 24 | - | - | - | 11 |
Roylar | - | - | - ■ ' | - | 100 | - | - | 100 | B-D | |||
ABS-Polymerisat | - | - | 10 | - | - | 100 | 11 | 24 | 22,9 | |||
Polyäthylen | - | SE-O | - | - | - | B-D | - | |||||
Polypropylen | 20 | 30,8 | - | 24 | 23,9 | |||||||
RIS | - | 20 | - | |||||||||
Chloran | - | - | 11 | |||||||||
Sb2°3 | B-D' | B-D | SE-O | |||||||||
UL-94(V-3,17mm) | 25,9 | 22,5 | 31,1 | |||||||||
Sauerstoffindex | ||||||||||||
(ASTM D-2863)
Die Daten in Tabelle IV zeigen, daß RIS ein wirksames entflammungshemmendes Mittel in Polyurethanpolymerisaten ist,
die einen beträchtlich höheren Sauerstoffindex als "Cloran" (25,9 gegenüber 22,5) zeigen. Wie bei den ABS-Polymerisaten
wird der Feuerschutz durch den Einschluß von Antimontrioxid
beträchtlich erhöht. Diese Kombination führt zu einer "selbsterlöschenden" Masse. Die Roylar-Masse mit 20 pph RIS und
10 pph Sb3O3 ist im wesentlichen zur ABS-Masse mit 24 pph RIS
und 11 pph Sb3O3 äqualent und sie ist unerwartet besser gegenüber
den entflammungsheinmenden Massen von sowohl Polyäthylen als auqh Polypropylen bei einer 24/11-RIS/Sb2O3-Zugabe.
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Claims (8)
1. Entflammungshemmende Masse, dadurch gekennzeichnet, daß sie (1) ein organisches Polymerisat, bestehend aus einem Acrylnitril-ButadienrStyrol-Polymerisat
oder einem Urethan-Polymerisat, und (2) eine zur Entf lammungsheitunung wirksame Menge von
2,2«, 3,3', 4,4«, 5,5\ 7,7,7', 7 '-Dodecachl-or-i , 1 ■, 2,2«,
5,5', 6,6'-octahydro-2,2', 5,5'-methanobiphenyl enthält.
2,2«, 3,3', 4,4«, 5,5\ 7,7,7', 7 '-Dodecachl-or-i , 1 ■, 2,2«,
5,5', 6,6'-octahydro-2,2', 5,5'-methanobiphenyl enthält.
2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindung (2) in einer Menge von etwa 5 bis 35, insbesondere etwa 15 bis 30 Gewichtsteile η je 100 Gewichtsteile organisches
Polymerisat vorhanden ist.
3. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
organische Polymerisat ein Pfropfcopolymerisat aus Acrylnitril, Butadien oder Styrol oder ein Gemisch aus Acrylnitril-Butadien-Gummi und Styrol-Acrylnitril-Harz ist.
organische Polymerisat ein Pfropfcopolymerisat aus Acrylnitril, Butadien oder Styrol oder ein Gemisch aus Acrylnitril-Butadien-Gummi und Styrol-Acrylnitril-Harz ist.
4. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des Styrols in (1) durch alpha-Methylstyrol
ersetzt ist.
ersetzt ist.
5. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet ( daß zumindest
ein Teil des Acrylnitrils in (1) durch eines der Monomeren:
Methacrylnitril, fithylacrylat und/oder Methylmethacrylat ersetzt ist.
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6. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Polymerisat ein thermoplastisches Polyurethanelastomeres
ist, insbesondere ein solches, das aus Polytetramethylenätherglykol
hergestellt ist.
7. Masse nach Anspruch 1f dadurch gekennzeichnet, daß sie
zusätzlich eine Antimonverbindung, insbesondere Antimontrioxid enthält.
8. Masse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (2) von Anspruch 1 in einer
Menge von etwa 5 bis 35 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteile
organisches Polymerisat und die Antimonverbindung in einer Menge von etwa 3 bis 15 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteile
organisches Polymerisat vorhanden ist.
609831/0987
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DE2602575C3 DE2602575C3 (de) | 1979-07-26 |
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