DE2600836C3 - Vorrichtung zum Durchführen eines thermochemischen Schnellstarts - Google Patents
Vorrichtung zum Durchführen eines thermochemischen SchnellstartsInfo
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Description
35
— daß die Heizeinrichtung (14, 15) derart ausgelegt ist, daß sie das Drahtende vor Beginn des
Schnellstarts und damit vor seinem Vorschub in Richtung auf das Werkstück auf seine Sauerstoffzündtemperatur
aufheizt,
— daß die Drahtfördereinrichtung (5, 6) derart steuerbar ist, daß sie das so aufgeheizte Drahtende
für jeden Start mit der vorbestimmten Stelle (A), an welcher die Drahtlängsachse die
Werkstückoberfläche schneidet, in mechanisehen Kontakt bringt;
— daß die Steuervorrichtung für die Drahtfördereinrichtung und den Brenner derart abgestimmt
ist, daß der Brenner (2,53,76) zum Einleiten der thermochemischen Flämmreaktion an der vorbestimmten
Stelle (A), an welcher die Drahtlängsachse die Werkstückoberfläche schneidet,
den Sauerstoffstrahl gleichzeitig mit der Herstellung des mechanischen Kontakts zwischen
dem Drahtende und der Werkstückoberfläche auf die Werkstückoberfläche abgibt, und
— daß der Brenner (2,53, 76) als Hochintensitätsbrenner
ausgelegt ist, der als Sauerstoffstrahl einen Sauerstoffstrahl mit einer Intensität abgibt,
die höher als die Intensität des Flämmsau- mi erstoffstromes und ausreichend ist, um die
Flämmreaktion auf 1, n» volle Breite auszudehnen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn- t,<,
zeichnet, daß die Flämmdüsenanordnung Teil eines Flämmbrenners ist, der mit zusätzlichen Düsen zur
Ausbildung von dauernd brennenden Vorwürmflammen
ausgestattet ist, und daß das Drahtende zwecks Erhitzung auf seine Siuerstoffzündtemperatur im
Wirkungsbereich der von der Werkstückoberfläche umgelenkten Vorwärmflammen (22) angeordnet ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Auftreffpunkt (B) des Sauerstoffstrahls
(30) auf der Werkstückoberfläche zwischen 1 und 15 cm hinter der vorbestimmten Stelle
liegt, an welcher die Drahtlängsachse die Werkstückoberfläche
schneidet, und daß die Mittellinie des Sauerstoffstrahls mit der Werkstückoberfläche
einen Winkel fo; zwischen 30° und 80° einschließt
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Auftreffpunkt (B) zwischen 5 und
ί 0 cm hinter der Schnittstelle (A) liegt und der eingeschlossene
Winkel (ex) 50° bis 60° beträgt
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Durchführen eines thermochemischen Schnellstarts auf der
Oberfläche eines Eisenmetall-Werkstückes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-OS 24 24 541) bildet der Draht eine abschmelzende Elektrode,
mit der zum Durchführen eines Starts ein Brennfleck oder eine Brennzone auf der Werkstückoberfläche vorgeheizt
wird. Dazu wird bei dem Startvorgang zwischen dem Elektrodenende und dem Brennfleck oder der
Brennzone ein Lichtbogen gezündet mittels dessen eine bestimmte Menge an Elektrodenmaterial abgeschmolzen
und dem Brennfleck oder der Brennzone zugeführt wird, während gleichzeitig die Werkstückoberfläche
durch die vom Lichtbogen entwickelte Wärme aufgeheizt und gegebenenfalls teilweise geschmolzen wird.
Die thermochemische Reaktion wird ausgelöst, nachdem die Werkstückoberfläche im Brennfleckbereich
vorgeheizt ist und der vorgeheizte Breh.ifleck bzw. die
vorgeheizte Brennzone aufgrund der Relativbewegung zwischen Werkstück und Flämmvorrichtung die Stelle
erreicht, an der die Mittellinie des Sauerstoffstrahls die Werkstückoberfläche schneidet, indem jetzt der Brenner
zur Abgabe des Sauerstoffstrahls eingeschaltet wird. Das Vorheizen auf Schmelztemperatur erfordert
verhältnismäß viel Energie und eine relativ aufwendige Vorheizeinrichtung. Bei Mehrschnitt-Fleckflämmaschinen
besteht außerdem die Gefahr, daß der dem Vorheizen der Werkstückoberfläche dienende, abgeschmolzene
Elektrodenwerkstoff von den Flämmsauerstoffstrom einer eine benachbarte Werkstückbahn flammenden
Vorrichtung weggeblasen und dadurch der Vorheizvorgang gestört und unzuverlässig wird.
Bei einer anderen bekannten Vorrichtung zum Durchführen eines thermpchemischen Flämmstarts
(JP-AS 10936/71) ist ein auf einer Spule aufgewickeltes
dünnwandiges Eisenröhrchen vorgesehen, das zum Starten vorgeschoben wird, bis es die Werkstückoberfläche
am Schnittpunkt zwischen dieser Oberfläche und der Verlängerung der Flämmbrennermittelachse trifft.
Dort wird das Ende des Röhrchens mittels der Vorheizflamme des Brenners auf eine Temperatur von mindestens
9000C erhitzt Dann wird durch das Röhrchen hindurch Sauerstoff zugeführt, und es wird unter weiterem
Vorschub des Röhrchens dessen vorderes Ende abgebrannt. Die dabei entwickelte Verbrennungswärme
heizt die zu flammende Werkstückstelle vor. Es wird ein Schmelzbad ausgebildet. Daraufhin wird der Flämin-
brenner eingeschaltet. Diese Vorrichtung erfordert mit
dem Röhrchen und den Hinrichtungen zum Aufspulen und Zuführen des Sauerstoffs in das aufgespulte Röhrchen hohen Aufwand. Fliegende Starts sind unmöglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung, die es erlaubt, einen SchneUstart an einem
Werkstück auch bei hohen Flämmgeschwindigkeiten durchzuführen, wie sie eingangs genannt ist, zu schaffen,
die bei geringeirr Energie- und apparativen Aufwand zuverlässig arbeitet.
Diese Aufgabe wird ausgehend von der Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die
im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Für die Maßnahmen nach
Patentanspruch 1 wird nur in ihrer Gesamtheit Schutz in Anspruch genommen.
Weil der Draht an seinem Ende nur auf Rotglut erhitzt wird, ist der Energie- und apparative Aufwand für
die Herstellung der Zündbedingungen verhältnismäßig niedrig. Weil ferner der Sauerstoffstrahl gleichzeitig mit
der Herstellung des Kontaktes zwischen dem Drahtende und der Werkstückoberfläche auf letztere gerichtet
wird, besteht keine Gefahr, daß der Zündvorgang durch benachbarte Flämmeinrichtungen gestört wird.
Durch die Maßnahme nach Anspruch 2 läßt sich eine eigene Vorrichtung zum Erhitzen des Startdrahtes vermeiden.
Die Ansprüche 3 bis 7 betreffen Abstimmungen, die einen sicheren Start begünstigen.
Für die Maßnahmen nach den Unteransprüchen wird Schutz nur in Verbindung mit einer Vorrichtung nach
Patentanspruch 1 in Anspruch genommen.
Nachstehend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert In dieser zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Durchführen eines einzelnen gratfreien Fleckflämmschnittes mit einem Schnellstart entsprechend einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
F i g. 2 eine Stirnansicht der Flämmsauerstoffdüsenöffnung entsprechend der Linie 2-2 der F i g. 1;
Fig.3, 4, 5 und 6 schematische Darstellungen, die,
gesehen von oben entlang der Linie 3-3 der Fi g. 1, die Folge von Reaktionen erkennen lassen, die auf dem
Werkstück beim Druchführen eines Schnellstarts unter Verwendung einer Vorrichtung der in F i g. 1 gezeigten
Art stattfinden-,
Fig.7 eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung, die zum Zwecke der Fernsteuerung an einem
Ausleger montiert ist;
Fig.8 eine abgewandelte Ausführungsform der
Vorrichtung nach F i g. 7;
Fig.9 eine perspektivische Ansicht einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, bei der mehrere einander benachbarte Flämrneinheiten vorgesehen sind, um in einem einzigen Durchgang für ein
selektives Mehrschnitt-Fleckflämmen der vollen Werkstückbreite mit SchneUstart zu sorgen;
F i g. 10 eine Stirnansicht der bei den Flammeinheiten
nach F i g. 9 verwendeten Flämmsauerstoffdüsenöffnungen und
Fig. 11 eine Draufsicht auf die Anordnung nach Fig.9, aus der es zu erkennen ist, wie mehrere
Flämmschnitte mit SchneUstart in einem einzigen Durchgang über die volle Werkstückbreite hinweg
durchgeführt werden.
Bei der Anordnung nach F i g. 1 läuft der Startdraht 1, der auf eine (nicht dargestellte) Spule aufgewickelt sein
kann, über ein Drahtrichtgerät 4, eine Drahtvorschub
einrichliing 5 und eine Drahtfühning 9. F.r kommt mit
der Oberfläche des Werkstückes Wan dem l'uiikt A in
Kontakt, d. h. dem Punkt, an dem die Fleckflämmreaktion unmittelbar vor der Fehlerstelle beginnen solL Die
Drahtvorschubeinrichtung 5 ist mit einem Drahtvorschubmotor 6 verbunden, der seinerseits an einem
Befestigungsbügel 7 montiert ist Der Draht 1 kann mittels eines Antriebsrades 8 in Vorwärts- oder
Rückwärtsrichtung verschobein werden. Nach Betätigen
ίο des Motors 6 werden ungefähr 5 cm Draht in
Vorwärtsrichtung vorgeschoben, um den Draht am Punkt A mit der Werkstückoberfläche in Kontakt zu
bringen. Es ist ein Sauerstoffausbreitbrenner 2 vorgesehen, bei dem es sich um eine einfache 1 bis 5 cm
Runddüse handeln kann. Der Brenner bildet Schmelzbäder mit einer Breite von ungefähr 5 cm bis 35 cm aus.
Der Brenner 2 ist an seinem austrittssritigen Ende mit einem solchen Winkel gegenüber der Werkstückoberfläche geneigt daß die projizierte Mittellinie des aus
dem Ausbreitbrenner 2 austretenden f^uerstoffstrahls
30 die Werkstückoberfläche an einem Ftakt B ungefähr
5 cm hinter dem Punkt A trifft Eine Flämmeinheit 3 weist herkömmliche obere und untere Vorwärmblöcke
12 bzw. 13 auf, die mit einer Reihe von Vorwärmfiam
menauslässen 14 bzw. 15 für vorvermischte bzw.
nachvermischte Vorwärmflammen sowie mit geeigneten Gasdurchlässen versehen sein können. Wird mit
nachvermischten Vorwärmflammen gearbeitet was im Hinblick auf eine größtmögliche Sicherheit vorzuziehen
ist tritt aus den Auslassen 14 und 15 ein Brenngas aus, das nach Zünden durch Vermischen mit einem
langsamen Sauerstoffstrom brennt, der den Flämmsauerstoffdüsenschlitz 16 verläßt der von der Unterseite 17
des oberen Vorwärmblockes 12 und der Oberseite 18
des unteren Vorwärmblockes 13 gebildet wird. Die
schlitzförmige Sauerstoffdüse 16 endet in einer Austrittsöffnung 19. Um einen einzelnen gratfreien Fleckflämmschnitt zu erzeugen, ist die öffnung 19 in der in F; g. 2
veranschaulichten Weise geformt Sauerstoff und
Brenngas werden der Flämmeinheit 3 in bekannter
Weis>über die Zuleitungen 20 bzw.21 zugeführt
Die Vorrichtung nach F i g. 1 arbeitet wie folgt Zunächst werden die von der Flämmeinheit 3
ausgehenden Vorwärmflammen gezündet, indem man
Brenngas aus den Reihen der Vorwärmauslasse 14 und
15 austreten läßt und einen niedrigen Sauerstoffgasstrom über die öffnung 19 zuführt Diese mit den Linien
22 angedeuteten Vorwärmflammen erreichen die Werkstückoberfläche und werden nach oben umge
lenkt so daß sie auf das Ende des Drahtes 1 treffen und
diese bis zu einer hellen Rotglut erhitzen, was erkennen läßt daß sich die Drahtspitze auf der Sauerstoffzündtemperstur befindet d. h. ihrer Zündtemperatur in einer
Sauerstoffatmosphäre. Wenn der auszuflämmende
fehlerhafte Bereich £fcs sich bewegenden Werkstückes
Weinen unmittelbar vor dem Punkt A liegenden Punkt
erreicht, wird der Drahtvorschubmotor 6 betätigt wodurch das heiße Ende des Drahtes 1 in festen
Kontakt mit der Werkstückoberfläche am Punkt A
gebracht wird. Gleichzeitig wird ein Hochdruckstrahl
aus Sauerstoff aus dem Brenner 2 abgegeben und zum Auftreffen auf den mit der Werkstückoberfläche in
Kontakt befindlichen heißen Draht gebracht, so daß sofort mit einer Flämmreaktion begonnen und an der
Fehlerstelle ein Schmelzbad ausgebildet wird. Der Draht 1 wird dann zurückgezogen, um sein weiteres
Schmelzen zu verhindern. Der Sauerstoffstrahl aus dem Brenner 2 bewirkt daß das Schmelzbad sehr rasch auf
seine volle Breite anwächst, worauf dieser Sauerstoffsirahl
abgeschaltet und der aus der öffnung 19 austretende Flämmsauerstoffstrahl, der auf den Punkt C
der Werkstückoberfläche gerichtet ist, auf seine Fläinmdurchflußmenge gesteigert wird, um die Reaktion
von dem Ausbreitstrahl zu übernehmen. Der Flämmsauerstoffstrom bleibt eingeschaltet, so lange der
Flämmschnitt erwünscht ist.
Die Schritte, die dem Zünden der von der Flämmeinheit 3 abgegebenen Vorwärmflammen folgen,
lassen sich automatisieren und über eine Reihe von Taktfolgezeiten, Relais und Magnetventilen steuern, so
daß ein Flimmer oder ein zweckentsprechendes Signal die oben erläuterte Schrittabfolge einleitet und selbsttätig
durchführt Ein zweites Signal ist erforderlich, um den Schnitt zu beenden, indem der Flämmsauerstoffstrom
abgeschaltet oder auf einen Wert herabgesetzt wird, der gerade ausreicht, um die Vorwärmflammen
•vciierbrenrien zu lassen, in diesem Zustand ist die
Vorrichtung bereit, um sofort einen weiteren Fleckflämmvorgang
durchzuführen.
Entsprechend einer abgewandelten Arbeitsweise der Vorrichtung wird der Flämmsauerstoffstrom gleichzeitig
mit dem Ausbreitstrahl eingeschaltet Letzterer hat eine wesentlich größere Wucht oder Stoßkraft und
steuert daher den Ablauf der thermochemischen Reaktion, d. h. er bewirkt die Bildung und Ausbreitung
des Schmelzbades. Wenn dann der Ausbreitstrahl abgeschaltet wird, übernimmt der Flämmsauerstoff die
Reaktion sehr allmählich und gleichmäßig, jedoch gleichwohl rasch.
F i g. 2 zeigt die Flämmdüsenöffnung 19, die bei der
Flämmeinheit nach F i g. 1 verwendet wird, um einen einzelnen gratfreien Flämmschnitt auszubilden. Grundsätzlich
kann aber auch mit anderen Arten von Flämmdüsen gearbeitet werden.
Hervorzuheben ist. daß ein kritisches Merkmal einer
solchen Düse darin besteht daß der erzeugte Schnitt eine geringere Breite als die Düse selbst hat Dies ist
notwendig, um einen einzelnen gratfreien Fleckflämmschnitt zu erreichen. Gleichzeitig wird es dadurch
jedoch anmöglich, solche Düsen Seite an Seite mit einer weiteren derartigen Düse zu benutzen, weil die dabei
erhaltenen parallelen Schnitte zwischen den einzelnen Schnitten einen nicht geflammten Oberflächenbereich
stehen lassen würden. Infolgedessen eignen sich derartige Düsen nur zur Ausbildung von einzelnen
gratfreien Schnitten. F i g. 2 läßt den oberen und den unteren Vorwärmblock 12 und 13 erkennen, die mit den
Reihen von oberen und unteren Vorwärmbrenngasauslassen 14 bzw. 15 ausgestattet sind. An beiden Enden der
Öffnung 19 der Sauerstoffdüse befinden sich dreieckige Einsätze 25, die bewirken, daß die Intensität der
Randteile des die Öffnung 19 verlassenden Sauerstoffstromes allmählich abnimmt d. h. daß die auf die
Werkstückoberfläche übertragene Stoßkraft geringer wird.
Bei der Anordnung nach F i g. 1 beträgt der Abstand zwischen den Punkten A und B ungefähr 5 cn. Dieser
Abstand kann jedoch zwischen ungefähr 1 cm und 15 cm schwanken; vorzugsweise wird er zwischen 5 und
10 cm gehalten. Der günstigste Abstand zwischen den Punkten A und B hängt von dem Winkel α ab, unter dem
der Sauerstoffstrahl auf die Werkstückoberfläche gerichtet wird. Je größer dieser Winke! ist, desto kleiner
ist der Abstand zwischen den Punkten. Der Winkel a.
kann zwischen ungefähr 30° und 80° schwanken; vorzugsweise liegt der Winkel zwischen 50° und 60°.
Bei einem Winkel α des Strahls von 30" sollte der
Abstand seinen Höchstwei ι von ungefähr 15 cm haben;
bei einem Winkel von 80° wird vorzugsweise mit dem Kleinstabstand von 1 cm gearbeitet. Die Punkte A und B
dürfen jedoch nicht übereinanderliegen; d. h, die Projektion 30 soll die Projektion des Drahtes 1 nicht auf
der Werkstückoberfläche schneiden, da dies einen augenblicklichen Start verhindert Der Punkt C sollte
geringfügig hinter dem Punkt B liegen; vorzugsweise sollte er sich ungefähr 0 bis 15 cm hinter dem Punkt B
befinden.
Die Skizzen gemäß den Fig.3 bis 6 zeigen, wie
entsprechend dem vorliegend geschilderten Verfahren durchgeführte Schnellstarts oder fliegende: Starts
ablaufen. Es ist dabei hervorzuheben, daß die in den Fig.3 bis 6 veranschaulichte Schrittfolge die Reaktionen
darstellt, die in ungefähr 1 '/2 s ablaufen.
F i g. 3 gilt für den Zeitpunkt, zu dem das Ende des heißen Drahtes i mit dem Punkt A unmittelbar vor der
Fehlerstelle auf der sich bewegenden Werkstückoberfläche in Kontakt gekommen ist Der Pfeil deutet die
Richtung an, in der das Werkstück W mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 15 m pro min läuft.
Gleichzeitig bewirkt aus dem Ausbreitbrenner 2 austretender Sauerstoff ein Zünden des heißen Drahtendes,
das sich mit der Oberfläche des Werkstückes in Kontakt befindet Dadurch wird der den Punkt A
umgebende Bereich 23 aufgeschmolzen. Der Schnelloder Momentanstart hat begonnen.
F i g. 4 zeigt den gleichen Bereich ungefähr eine halbe Sekunde später als im Falle der Fig.3. Während sich
das Stahlwerkstück in Pfeilrichtung weiterbewegt beginnt sich das Schmelzbad 24 unter dem Einfluß des
Sauerstoffausbreitstrahles des Brenners 2 fächerförmig auszubreiten.
Fig.5 stellt den Fehlerbereich ungefähr eine
Sekunde später als F i g. 3 dar. Der Bereich 25' zeig*, das
Schmelzbad, das sich auf dem weiterbewegten Werkstück W aufgrund des fortgesetzten Austritts von
Sauerstoff aus dem Ausbreitbrenner 2 ausgebreitet hat. Der Startdraht 1 ist jetzt zurückgezogen. Wenn das
Schmelzbad auf seine maximale Breite von ungefähr
25 cm ausgebreitet ist wird der den Brenner 2 verlassende Sauerstoff abgestellt; die Durchflußmenge
des die Flämmeinheit 3 verlassenden Flämmsauerstoffs wird erhöht um die Flämmreaktion zu übernehmen. Der
Flämmsauerstoffstrom erfaßt das Schmelzbad und setzt den Flämmschnitt in dem Bereich 26 fort Der Bereich
26 enthält sowohl schmelzflüssiges Metall als auch Schlacke auf der Oberseite von ungeflämmten Stahl; ».r
ist von dem durchgehend aufgeschmolzenen Badbereich 25' klar zu unterscheiden.
Die Art in der die Reaktion fortschreitet ist in F i g. 6
dargestellt die die Reaktion ungefähr 1V2 s später als
die Fig.3 wiedergibt Der Bereich 27 wurde geflammt;
der Bereich 28 ist aufgeschmolzen, jedoch hat noch kein Flämmen stattgefunden; innerhalb des Bereiches 29
befindet sich ein Gemisch aus Schlacke und schmelzflüssigem Metall auf der Oberseite von ungeflämmtem
StahL Während die Oberfläche des metallischen Werkstücks unter der Flämmvom'chtung hindurchbewegt
wird, durchläuft sie drei deutlich unterscheidbare Stufen. Bei der ersten Stufe handelt es sich um einen
Bereich von geschmolzenem Metall und Schlacke auf nicht geflammtem StahL !n der zweiten Stufe ist nur
schmelzflüssiges Metall anzutreffen. In der dritten Stufe ist der betreffende Bereich geflammt Zu dem in F i g. 6
veranschaulichten Zeitpunkt ist der Startdraht zurück-
gezogen; der Ausbreitsauerstoffstrom ist ausgeschaltet; die Flämmeinheit 3 führt einen Flämmschnitt voller
Breite aus. Es ist wichtig festzuhalten, daß die Breite des von der Flämmdüse ausgeführten Schnittes gleich der
Breite ist, über die hinweg die Ausbreitdüse 2 das * Schmelzbad ausgebreitet hat. Dies ist wichtig, um eine
Gratbildung zu vermeiden.
Fig. 7 zeigt eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung nach Fig. I, die an einem Ausleger
montiert ist um die Flämmvorrichtung sowohl in i<
> Querrichtung über die Breite des Werkstückes W hinweg als auch in Längsrichtung entlang der
Längsabmessung des Werkstückes verstellen zu können. Ein waagrechtes Rahmenteil 31 ist an einer auf
Schienen geführten Steuerkanzel 32 befestigt. Die Kanzel 32 enthält die Steuerung für den Betrieb der
Vorrichtung, so unter anderem für den über die Drahtvorschubeinrichtung 5 zugeführten Startdraht,
den den Ausbreitbrenner 2 verlassenden Sauerstoff sowie den Sauerstoff und das Brenngas, die der w
Flämmeinheit 3 über die Zuleitungen 20 bzw. 21 zugeführt werden. Die Kanzel 32 ist in seitlicher
Richtung entlang dem Werkstück W auf Schienen 33 verfahrbar. Eine an einer der Schienen befestigte
Zahnstange 34 steht mit einem unter der Kanzel 32 sitzenden, nicht veranschaulichten, motorisch angetriebenen
Ritzel in Eingriff, wodurch die gesamte an einem Ausleger montierte Flämmanordnung und die Kanzel in
gewünschter Weise entlang den Schienen 33 bewegt werden können. Die aus der Flämmeinheit 3, dem Mi
Brenner oder Blasrohr 2 und der Drahtvorschubeinrichtung 5 bestehende Flämmanordnung ist an einem
Wagen 37 befestigt, der an einer Platte 38 auf- und abläuft, die ihrerseits an ein Gehäuse 40 angebracht ist
Mit Hilfe eines Motors 39 wird die Flämmanordnung über eine nicht veranschaulichte Kombination von
Zahnstange und Ritze! in gesteuerter Weise angehoben und abgesenkt, wobei die Zahnstange an der Platte 38
befestigt ist.
Die Flämmanordnung und das Gehäuse 40 lassen sich ·»<
> über die Breite des Werkstückes W hinweg mit Hilfe eines motorisch angetriebenen Ritzels 35 verstellen, das
mit einer am Rahmen 31 befestigten Zahnstange 36 zusammenwirkt
Mit Hilfe der in F i g. 7 veranschaulichten Vorrichtung -»5
können wahllos auf der Oberfläche des Werkstückes verteilte Fehlerstellen selektiv ausgefiämmt werden,
indem die Vorrichtung mit der Fehlerstelle ausgerichtet und dann in Längsrichtung über die Fehlerstelle hinweg
bewegt wird. Der Bereich 41 stell; einen typischen, mittels der veranschaulichten Vorrichtung ausgeführten
Fleckflämmschicht dar.
F i g. 8 zeigt eine gegenüber der Lösung nach F i g. 7 abgewandelte Anordnung des Brenners Z Bei der
Ausführungsform gemäß F i g. 8 ist der Brenner 2 auf den Punkt B von der rechten Seite des Werkstücks W
ausgerichtet so daß das Schmelzbad in Richtung auf die linke Seite des Werkstückes vor die Flämmeinheit 3
getrieben wird Diese Anordnung erlaubt es, das Startschmelzbad rascher über eine breitere Fläche
hinweg auszubreiten, so daß breitere Flämmschnitte ausgeführt werden können, als dies mit einer Brenneranordnung
gleicher Größe im Falle der F i g. 7 der Fall ist Es versteht sich, daß der Brenner 2 auch auf der
linken Seite oder in einer beliebigen Zwischenstellung (.5 angebracht sein kann. Das heißt, der Brenner 2 kann von
einer hinter dem Punkt ^befindlichen Stellung, einer auf der einen oder der anderen Seite des Punktes B
liegenden Stellung oder von einer beliebigen Zwischenstellung, nicht aber von einer Stellung vor dem Punkt B
aus auf das Werkstück gerichtet werden, weil dadurch das Schmelzbad nach hinten ausgebreitet und somit die
Durchführung eines Schnellstarts verhindert würde. Ferner kann auch mit einer Kombination von zwei
derartigen Brennern oder Düsen gearbeitet werden, wobei die Anordnung nach F i g. 7 dem Starten und die
Anordnung nach F i g. 8 dem Ausbreiten des Schmelzbades dient.
Fig.9 zeigt in perspektivischer Darstellung eine Mehrzahl von Flämmeinheiten, die mit Düsen ausgestattet
sind, um die volle Breite eines Werkstückes Win einem einzigen Durchgang in einer Mehrzahl von
Schnitten unter Durchführung von Schnellstarts oder fliegenden Starts selektiv zu flämmen. Die Flämmeinheiten
51, die entsprechenden Drahtvorschubeinrichtungen 52 und die Ausbreitbrenner oder -Düsen 53 sind
auf einem verfahrbaren Wagen 54 fest montiert, der auf Portalgerüstschienen 55 und 56 läuft und über
Zahnstangen-Ritzel-Antriebe verschoben werden kann. Die Schienen 55 und 56 sind auf Portalgerüstträgern 57
montiert. Die Gesamtanordnung der nebeneinandersitzenden, für einen fliegenden Start geeigneten Flämmeinheiten
kann über die volle Länge des Werkstückes IV hinweglaufen, so daß die gesamte Breite mit normaler
Flämingeschwindigkeit selektiv geflammt werden kann, indem jede der Flämmanordnungen gesondert selektiv
betätigt wird. Obwohl bei der in F i g. 9 veranschaulichten Vorrichtung das Werkstück stillsteht und die
Flämmvorrichtung über das Werkstück hinwegläuft, ist es möglich, und in einigen Fällen günstiger, umgekehrt
vorzugehen, d. h, mit einer stillstehenden Flämmvorrichtung zu arbeiten, unter der die Werkstücke auf
Rollen hindurchlaufen, die mit normaler Flämmgeschwindigkeit angetrieben sind.
Wenn mit der ir. F i g. 9 veranschaulichten Vorrichtung
selektive Fleckflämmvorgänge ausgeführt werden, bei denen zwei oder mehrere Schnitte von einander
überlappender Dauer gemacht werden müssen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten eingeleitet werden können,
bei denen beiden jedoch die Geschwindigkeit durch die Relativbewegung zwischen dem Werkstück und der
Flämmanordnung bestimmt ist, kann keine Pause oder Absenkung der Flämmgeschwindigkeit von dem Augenblick
an toleriert werden, zu dem der erste Schnitt begonnen wird, bis der letzte Schnitt abgeschlossen ist.
Der Grund dafür ist, daß eine Pause in unkontrollierbarer Weise einen von einer benachbarten Einheit gerade
durchgeführten Schnitt beeinträchtigen würde. Mit anderen Worten, wenn beispielsweise die Anordnung zu
dem bei bekannten Anlagen üblichen Vorwärmen verlangsamt werden muß, würde eine benachbarte
Anordnung, bei welcher der Flämmsauerstoff eingeschaltet ist, in dem Werkstück ein tiefes Loch ausbilden.
Daraus ist klar ersichtlich, daß bei einem selektiven Mehrschnitt-Fleckflämmvorgang keine Verlangsamung
toleriert werden kann und daß für eine einwandfreie Funktion einer solchen Vorrichtung ein Sofortstart oder
ein fliegender Start von derart ausschlaggebender Wichtigkeit ist
Außerdem ist es wesentlich, daß bei Anwendung der Vorrichtung keine Flämmschnitte verursacht werden,
die entweder den von einer benachbarten Einheit zu flammenden Bereich überlappen oder aber Grate oder
Wülste zwischen benachbarten Flämmschnitten verursachen.
Dieses Erfordernis wird erfüllt, indem für einen Gruppendurchgang geeignete Flämmsauerstoffdüsen
vorgesehen werden, d. h. mehrere nebeneinander angeordnete Flämmeinheiten mit Düsen der in Fig. 10
veranschaulichten Art.
F i g. 10 zeigt die Stirnfläche der Flämmeinheiten, die für die Gruppendurchgang-Flämmdüsen gemäß Fig.9
vorgesehen sind. Diese Düsen umfassen jeweils eine Reihe von oberen und unteren Nachmisch-Brenngasauslässen
61 bzw. 62, die oberhalb bzw. unterhalb einer Auslaßöffnung 63 für den Flämmsauerstoff sitzen. Die
öffnung 63 ist typischerweise ungefähr 6 mm hoch und in
20 cm breit Ihre Kanten sind durch Endwandteile 64 teilweise abgeschlossen. Diese sind im Bereich ihrer
unteren Kante typischerweise ungefähr 3 cm lang; ihre größte Höhe beträgt 4 mm; sie weisen einen Schrägschnitt
mit einem Innenwinkel β von ungefähr 10° auf. Derartige Endwandteile 64 sind an jedem Ende jeder
Flämmsauerstofföffnung 63 vorhanden, um den Sauerstoffstrom in Richtung auf die Kanten jeder Einheit
süüiähüch zu verringern, ohne jedoch die JCsnts der
Einheit völlig zu verschließen, wie dies für die in F i g. 2 veranschaulichte öffnung der Fall ist. öffnungen der in
F i g. 2 dargestellten Art erzeugen auf dem Werkstück einen Flämmschnitt, dessen Breite geringer als die
Breite der öffnung ist, aus welcher der Sauerstoff austritt, wohingegen die Gruppendurchgang-Öffnung
63 gemäß Fig. 10 zu einem Schnitt führt, der zwar in Richtung auf seine Außenkanten hin flacher wird,
jedoch die gleiche Breite wie die öffnung 63 selbst hat Es wird daher ein Schnitt erhalten, der sich gerade an
den benachbarten Schnitt anschließt, ohne diesen zu ;.o
überlappen, ohne übermäßig hohe Wülste auszubilden und ohne Grate auf der Metalloberfläche entstehen zu
lassen.
F i g. 11 stellt eine Draufsicht dar, die erkennen läßt,
wie die Vorrichtung gemäß Fig. 10 arbeitet wenn ein Werkstück mit fliegenden Starts in mehreren Schnittbahnen
selektiv fleckgeflämmt werden soll. Dabei sind in F i g. 11 mehrere nebeneinandersitzende Flämmeinheiten
71, 72, 73, 74 und 75 dargestellt, von denen jede eine Sauerstoffausbreitdüse 76 und einen heißen -to
Startdraht 77 aufweist und von denen jede mit Sauerstoff und Brenngas aber Kanäle 78 bzw. 79
versorgt wird.
Die Fehlerstellen aufweisenden Bereiche auf der Oberfläche des Werkstückes W, die selektiv ausgeflammt
werden sollen, sind mit 81, 82, 83, 84 und 85 bezeichnet Wenn die sich bewegende Gruppe von
benachbarten Flämmeinheiten mit dem Werkstück Wm Kontakt kommt, muß die Einheit 74 einen fliegenden
Start durchführen, wenn sie das vordere Ende 86 des Bereichs 84 erreicht Die Einheit 74 muß eingeschaltet
bleiben, bis sie am hinteren Ende 87 des Bereichs 84 ankommt Dann wird die Einheit 74 abgeschaltet,
während die Einheiten 71 und 72 fliegend gestartet werden. Während die Gruppe der Flämmeinheiten über
das Werkstück läuft, bleibt die Einheit 72 eingeschaltet bis sie das hintere Ende des fehlerhaften Bereiches 82
erreicht Sie wird dann entweder durch den Flämmer oder aber aufgrund eines mechanischen oder elektrischen
Signals hin abgesperrt, während die Einheit 71 mi
eingeschaltet bleibt Die Einheit 74 wird erneut eingeschaltet, um mit dem Fleckflämmen des Bereiches
85 zu beginnen. Wenn sich die Flämmeinheitengruppe dem Anfang des Bereiches 83 nähert, wird die Einheit 73
eingeschaltet während die Einheit 74 am Ende des t,s
Bereichs 85 abgeschaltet wird. Die Einheit 7! wird abgeschaltet wenn das Ende des Bereichs 81 erreicht ist
Das Abschalten der Einheit 73 erfolgt am Ende des Bereichs 83. Während des gesamten Fleckflämmdurchgangs
bleibt die Einheit 75 ausgeschaltet, da in der von dieser Einheit überlaufenen Zone des Werkstückes
keine Fehler vorlagen.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Vorrichtung zum Durchführen eines thermochemischen Schnellstarts auf der Oberfläche eines
relativ zu der Vorrichtung bewegten Eisenmetall-Werkstückes, mit einer Heizeinrichtung zum Aufheizen
des normalerweise in Abstand von der Werkstückoberfläche gehaltenen Endes eines Drahts, dessen
Längsachse die Werkstückoberfläche an einer vorbestimmten Stelle schneidet, einer Drahtfördereinrichtung
zum Vorschieben des Drahtendes in Richtung auf die vorbestimmte Stelle im Zuge der
Durchführung eines Starts, einem Brenner, der zum Starten von einer bezogen auf die relative Vorschubbewegungsrichtung
hinter oder auf der Seite der Schnittstelle der Drahtlängsachse mit der Werkstückoberfläche
liegenden Stellung aus einem Sauerstoffstrahl mit einer für das Einleiten einer thermochemischec
clämmreaktion mit dem Werkstück und deren ABS&reitung bis auf eine große Breite
ausreichenden Intensität derart zum Auftreffen auf die Werkstückoberfläche bringen kann, daß die Mittellinie
dieses Sauerstoffstrahls mit der Werkstückoberfläche einen spitzen Winkel einschließt und die
Werkstückoberfläche an einem Punkt trifft, der hinter der vorbestimmten Stelle liegt, an weicher die
Drahtlängsachse die Werkstückoberfläche schneidet, sowie mit einer Flämmdüsenanordnung, die einen
Flämmsauerstoffstrom in einem spitzen Winkel mit Bezug auf die Werkstückoberfläche gegen eine
hinter dem Auftreffpunkt des Sauerstoffstrahls liegende Stelle der Werkstückoberfläche richten kann,
dadurch gekennzeichnet,
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