DE256411C

DE256411C -

Info

Publication number: DE256411C
Application number: DENDAT256411D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT,

PATENTSCHRIFT

KLASSE ZOd. GRUPPE

Firma HEINRICH LOEWY in BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Juni 1912 ab.

Die Erfindung betrifft einen Geradehalter, durch den die Schultern rückwärts gezogen werden, und bezweckt, im wesentlichen ein Verschieben des Geradehalters beim Bücken und bei heftigen Bewegungen des Trägers zu vermeiden. Dies wird dadurch erreicht, daß die Leibgurtbänder, welche in bekannter Weise die Fortsetzung der Achselbänder bilden, so weit verlängert sind, daß sie von neuem nach

■ίο hinten am unteren Beckenrand entlang geführt werden können, so daß sie mit den den Leibgurt bildenden Teilen einen zweiteiligen unverschiebbaren Beckengurt bilden.
Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι eine Rückenansicht,

Fig. 2 eine Vorderansicht.

Der Geradehalter besitzt ein federndes Rückenstück a, das von der Schulterblatthöhe bis unterhalb des Steißes reicht und in bekannter Weise aus vier miteinander verbundenen elastischen Stäben besteht. Oben an dem Rückenstück sind zwei Bänder b, c

''5 befestigt, welche zunächst als Schulterbänder dienen, um die Schultern kräftig nach rückwärts zu ziehen. Zu diesem Zweck werden sie, nachdem sie über die Schultern gelegt sind, auf dem Rücken kreuzweise übereinandergelegt, indem sie durch einen Metallbügel d hindurchgezogen und mittels einiger in Abständen vorgesehener Löcher auf Stifte f, die an dem Rückenstück sitzen, befestigt werden. Durch einen am Rückenstück α befestigten steifen Querstab g werden die Stifte f in genauem Abstand voneinander gehalten, und es sitzt infolgedessen der als Schulterband dienende Teil der Bänder b, c vollkommen fest.

Es werden dann die Bänder b, c als Leibgurt h nach vorn derart weitergeführt, daß sie zunächst oben auf den Darmbeinkämmen aufliegen. Mittels eines in ein entsprechendes Loch eingreifenden Stiftes i werden diese Bänder vorn kreuzweise miteinander verbunden. Darauf werden die Enden k der Bänder wieder nach hinten geführt, so daß sie auf dem unteren Becken zwischen Spina und Trochanta aufliegen und in den Punkten I und V mit dem unteren Rande des Rückenstückes befestigt werden können. Der Leibgurt h und die Bandenden k bilden dann einen zweiteiligen unverschiebbaren Beckengurt, der das Becken in seiner ganzen Breite umgibt. Infolgedessen kann sich der Geradehalter nicht verschieben, da die Anfangspunkte f und die Endpunkte Z des Beckengurtes vollkommen festliegen, wodurch die Hauptgegenstütze zum Oberkörper nicht wie bei anderen Geradehaltern auf die Taille und den Magen, sondem nur auf das Becken verlegt wird. Ein weiterer Vorteil besteht in der Leichtigkeit des Halters und in der Entbehrlichkeit der lästigen Schenkelriemen am Leibgurt.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Geradehalter, dessen als Armschlaufen über die Schultern geführte Gurte auf dem

Rücken sich kreuzend nach vorn in einen Leibgurt sich fortsetzen, dadurch gekennzeichnet, daß die den Leib umschließenden Gurtenden (h) von ihrer vorderen Kreuzungsstelle (i) aus wieder nach hinten geführt und an der Rückenstütze mittels Schnallen o. dgl. angeschlossen sind, so daß diese Verlängerungsstücke mit dem Leibgurt zusammen die Beckenränder oben und unten fest umspannen.
2. Geradehalter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Befestigung der Schulterbänder in der Nähe ihrer Kreuzungsstelle auf dem Rücken Stifte (f) dienen, deren Abstand voneinander durch eine Querschiene (g) gesichert ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.