DE2539435C3 - Verfahren zur Herstellung von Nicotinsäure- und lsonicotinsaureamid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Nicotinsäure- und lsonicotinsaureamidInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Nicotinsäure- bzw. Isoriicotinsäurcaniid durch
katalylisehe Hydratation von 3- bzw. 4-Cyanopyridin, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Hydratation
in Gegenwart eines kombinierten Nickeloxid/ Eisenoxid-Kalalysators. in welchem das Alomverhältnis
Ni zu Fc 100:1 bis 1:100 beträgt, und der Ibis lOOfachen
stöchiometrischen Menge Wassers bei Raumtemperatur bis 300"C durchführt.
Das Nicotinsäure- und Isonicotinsäureamid werden im folgenden der Kürze halber als Pyridincarbonsäurcamid.
das 3- und 4-Cyanopyridin als Cyanopyridin bezeichnet.
Es ist bekannt, daß sich Pyridincarbonsäurcamid
durch katalytische Hydratation von Cyanopyridin herstellen läßt. Zu diesem Zweck geeignete Katalysatoren
sind beispielsweise konzentrierte Schwefelsäure, alkalisches Wasserstoffperoxid und kleine Mengen an
alkalischen Substanzen, wie Natriumhydroxid oder Natriumcarbonat. Wenn jedoch derartige Katalysatoren
verwendet werden, werden gleichzeitig mit dem gewünschten Pyridincarbonsäureamid beträchtliche
Mengen an Pyridincarbonsäure als Nebenprodukt gebildet, wodurch sich die Gesamtausbeute an dem
Säureamid erniedrigt. Obwohl aus geringen Mengen alkalischer Substanzen bestehende Katalysatoren relativ
hohe theoretische Ausbeuten an dem Säureamid liefern, ermöglichen sie jedoch keine ausreichend hohe
Umwandlung des Cyanopyridins. Weiterhin erfordern die Abtrennung und Reinigung des gewünschten
Säureamids aus dem nicht umgesetztes Cyanopyridin, als Nebenprodukt gebildetes Alkalimctallcarboxylat
und die alkalische Lösung des Katalysator enthaltenden Reaktionsgemisch kompilierte und aufwendige
Verfahrensschritte.
Fs wurden nun umfangreiche Untersuchungen hinsichtlich der Möglichkeit eines Einsatzes von im
Rekationsgemisch unlöslichen festen Katalysatoren durchgeführt. Hierbei zeigte es sich, daß ein aus
Nickeloxid und Eisenoxid bestehender Katalysator unter Vermeidung der den bekannten löslichen Katalysatoren
eigenen Schwierigkeiten die Hydratationsreaktion in hervorragender Weise zu katalysieren vermag.
Die Verwendung von Nickeloxid als Katalysator für die Hydratation von 3-Cyanopyridin ist bereits aus
»Bull. Chem. Soo, Japan«, Band 40, Seite 1660 (1967),
bekannt Die in der genannten Literaturstelle beschriebene katalytische Aktivität des Nickeloxids ist jedoch
gering, wobei die Umsetzung normalerweise 7 bis 10 h dauert und die Ausbeute an Nicotinsäureamid niedrig
ist. Soweit bekannt, wurde bisher über die Verwendung von Eisenoxid als Hydratationskatalysator für Cyanopyridin
noch nicht berichtet. In der Tat kommt es bei alleiniger Verwendung von Eisenoxid als Hyorataüonskatalysator
nur zu einer sehr niedrigen Umwandlung.
Es ist daher überraschend, daß die erfindungsgemäßc Verwendung eines kombinierten Nickeloxid/Eisenoxid-Katalysators
infolge synergistischen Effekts der beiden Bestandteile eine hohe Umwandlung und Selektivität,
wie sie bei alleiniger Verwendung des Nickeloxids nie erreichbar wären, ermöglicht. Der crfindungsgemäß
verwendete kombinierte Katalysator zeichnet sich durch eine hohe katalytische Aktivität, eine lange
Lebensdauer und eine leichte Abtrennbarkeit aus dem Reaktionsgemisch aus und ermöglicht hohe Umwandte
lungsgrade des Cyanopyridins zu dem Pyridincarbonsäureamid.
Das Atomverhältnis Ni und Fe in dem erfindungsgemäß verwcndten Nickel/Eisenoxid-Katalysator liegt
zwischen 100:1 und 1:100, vorzugsweise zwischen 10:1
l-s und I :IO. Allgemein steigt mit größerem Nickclantcil die
Selektivität, ein übermäßig hoher Nickelantcil führt jedoch zu einer Erniedrigung des Umwandlungsgrades.
Die Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten
Katalysatoren kann nach üblichen bekannten Verfahren zur Herstellung fester Oxidkatalysatoren erfolgen. So
können die Katalysatoren beispielsweise durch Kalzinieren eines innigen Gemisches aus Nickelhydroxid und
tisenhydroxid zur Umwandlung derselben in die entsprechenden Oxide hergestellt werden. Solche
.)> innigen Hydroxidgemische lassen sich am einfachsten
durch Mitfällung gewinnen. Bei einem solchen Mitfällungsverfahren wird eine wäßrige Lösung, in der
wasserlösliche anorganische oder organische Nickcl- und Eisensalze, z. B. deren Halogenide. Nitrate, Sulfate,
so Formiate, Acetate, Propionate, Oxalate, Succinate und
dergleichen, im gewünschten Mengenverhältnis gelöst sind, mit einer wasserlöslichen basischen Substanz,
vorzugsweise einem Alkalimetallhydroxid, -carbonat oder -bicarbonat, wie NaOH, KOH, Na2CO1, NaHCOi
«s und Ammoniumcarbonat oder -bicarbonat, zur gleichzeitigen
Ausfällung der Nickel- und Eisenhydroxide versetzt, worauf das gebildete innige Hydroxidgemisch
abfiltriert, mit Wasser gewaschen und schließlich getrocknet wird. Das benötigte innige Hydroxidgemisch
(κι läßt sich andererseits auch nach anderen Verfahren,
beispielsweise durch Verkneten der vorher getrcnnl hergestellten Nickel- und Eisenhydroxide mit Wasser
oder durch gründliches Vermischen der pulvcrförmigcn
Bestandteile mittels geeigneter Vorrichtungen, /. I).
<>> einem Mahlwerk, herstellen. Bei einer weiteren
Ausführungsform kann ein inniges Gemisch aus wasserlöslichen Nickel- und Eisensalzen kalziniert und
hierbei zu der als Katalvsator dienenden Oxidkombina-
tion umgewandelt werden. Das innige Gemisch der wasserlöslichen Salze erhält man beispielsweise durch
Pulverisieren und Vermischen eines der genannten Nickelsalze mit einem der genannten Eisensalze oder
durch Konzentrieren und Trocknen einer diese Salze enthaltenden wäßrigen Lösung. Weiterhin erhält man
den kombinierten Katalysator durch Vermischen von vorher getrennt zubereitetem Nickeloxid und vorher
gelrennt zubereitetem Eisenoxid im gewünschten Mengenverhältnis und mechanisches Vermählen des
erhaltenen Gemischs oder durch Vermischen des getrennt pulverisierten Nickeloxids mit dem getrennt
pulverisierten Eisenoxid im gewünschten Mengenverhältnis.
Der nach sämtlichen geschilderten Verfahren hergestellte kombinierte Katalysator läßt sich erfindungsgemäß
verwenden. Zweckmäßigerweise bedient man sich durch Kalzinieren eines innigen Gemischs der wasserlöslichen
Salze, vorzugsweise durch Kalzinieren eines durch Mitfällung erhaltenen innigen Hydroxidgemischs
gewonnenen kombinierten Katalysator. Am meisten bevorzugt wird jener kombinierte Katalysator, den man
durch Kalzinieren eines innigen Gemisches aus Nickel- und Eisenhydroxiden, der durch Zugabe von Ammoniumcarbonat,
Natriumcarbonat oder Natriumhydroxid zu einer Lösung von Nickel- und Eisennitraten oder
-Sulfaten gleichzeitig ausgefällt wurde, gewinnt. Das
kalzinierte Produkt läßt sich ohne weiteres in die gewünschte Form bringen, die dann während des
Gebrauchs kaum zerbricht. Der kombinierte Oxidkatalysator kann gegebenenfalls auf einen geeigneten
Träger, wie aktiviertes Aluminiumoxid, Diatomerde, Aktivkohle. Silikagel, ein Molekularsieb und dergleichen,
aufgebracht sein und in dieser Form zum Einsat/ gelangen. Da jedoch der kombinic.te Nickeloxid/
Eisenoxid-Katalysator als solcher leicht ausformbar ist, kaum zerbröckelt oder /.erbricht und bereits seine volle
katalytische Aktivität entfaltet, braucht er nicht unbedingt auf einen Träger aufgetragen zu sein.
Das Kalzinieren des innigen Gemischs der Hydroxide oder der wasserlöslichen Salze erfolgt in der Regel bei
Temperaturen von 100" bis 10000C, zweckmäßigerweisc
von 200" bis 8000C, vorzugsweise von 300" bis 600"C.
Das Gemisch wird unter Hindurchleiten von Luft durch das System etwa 2 bis 10 h bei einer Temperatur
innerhalb des angegebenen Bereichs gehalten.
Die mikroskopische Struktur und der Aktivitätsmechanismus der erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren
sind noch nicht vollständig geklärt, es läßt sich jedoch aus dem optimalen Bereich für das Atomgewichtsverhältnis
Nickel/Eisen und dem Einfluß der Katalysatorherstellung auf das kataiytische Leistungsvermögen der Schluß ziehen, daß das Nickeloxid und
Eisenoxid in dem Katalysator möglicherweise nicht ausschließlich in Form eines physikalischen Gemischs
vorliegen, sondern daß Nickel, Eisen und Sauerstoff unter Bildung eines zu dem katalytischen Leistungsvermögen
in erheblichem Maße beitragenden zusammengesetzten Oxid eine chemische Bindung eingegangen
sind. In der Tat dürften jedoch das Nickeloxid, Eisenoxid und das zusammengesetzte Nickel/Eisenoxid gleichzeitig
in geeigneten Mengenverhältnissen vorliegen und aufeinander einwirken, so daß der Katalysator als
Ganzes eine hervorragende katalytische Fähigkeit erhält.
Die Hydratation des Cyanopyridins in Gegenwart des
geschilderten kombinierten Oxidkatalysators läßt sich bei Temperaturen von Raumtemperatur bis 300"C
bewerkstelligen. Mit höheren Reaktionstemperaturen steigt die Reaktionsgeschwindigkeit, das Auftreten von
Nebenreaktionen führt hierbei jedoch zu einer Erniedrigung der Selektivität bezüglich des gewünschten
Säureamids. Folglich sollte in der Praxis vorzugsweise bei Reaktionstemperaturen von 50° bis 200"C gearbeitet
werden.
Selbstverständlich läuft die Hydratationsreaktion in
Gegenwart von Wasser ab. Obwohl die Reaktion in Gegenwart einer zur Menge an Ausgangscyanopyridin
gerade äquivalenten Wassermenge ablaufen kann, wird in der Regel das 1- bis lOOfache, vorzugsweise 5- bis
50fathe der stöchiometrischen Wassermenge verwendet. Mit einem Wasserübersi:huß zu arbeiten, ist deshalb
von Vorteil, weil sich hierdurch die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht und die Abtrennung und Rückgewinnung
des Reaktionsprodukts erleichtern lassen.
Die Umsetzung kann in der Dampfphase erfolgsn, in der Regel arbeitet man jedoch in der flüssigen Phase.
Die Reaktion kann chargenweise oder kontinuierlich durchgeführt werden. Ferner kann der Katalysator in
beliebiger Form, z. B. als Festbett, Wirbelschicht oder in sonstiger für Katalysatorsysteme üblicher Form zum
Einsatz gebracht werden.
Die Reaktionsdauer ist je nach der gewählten Reaktionstemperatur, den Katalysatormemren, Wassermengen
und dergleichen.sehr verschieden. In der Regel erreicht man jedoch bei chargenweiser Durchführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung innerhalb von 2 bis 4 h unter geeigneten Bedingungen zufriedenstellende
Ergebnisse.
Für die zu verwendende Katalysatormenge gibt es keine kritische Grenze. Mit zunehmender Katalysatorinenge
erhöht sich die Reaktionsgeschwindigkeit und verkürzt sich die Reaktionsdauer. Aus praktischen
Gesichtspunkten bedient man sich, bei chargenweiser Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung,
etwa 25 bis 200 Gew. % zum Äquivalent an Ausgangscyanopyridin. Der bei der chargenweisen
Durchführung verwendete Katalysator kann aus dem flüssigen Reaktionsgemiscli abgetrennt und ohne
weitere Behandlung oder Reinigung wiederverwendet werden.
Wenn das Verfahren gemäß der Erfindung kontinuierlich durchgeführt wird, sollte der Katalysator
vorzugsweise in körniger oder pelletisierter Form zur Gewährleistung eines ausreichenden Kontakts mit der
wäßrigen Cyanopyridinlösiing zum Einsatz gebracht werden. Die Korngröße kann innerhalb eines ein
ungestörtes Fließen der wäßrigen Lösung gestatteten Bereichs beliebig gewählt werden. Vorzugsweise sollte
die Korngröße zur Gewährleistung einer geeigneten Reaktionsgeschwindigkeit 0,1 mm bis 6 mm (durchschnittlicher
Durchmesser) betragen. Wegen seines niedrigen Fließpunkts bereitet es keine Schwierigkeiten,
dem Reaktor flüssiges Cyanopyridin zuzuführen. In der Regel wird das Cyanopyridin dem Reaktor jedoch in
Form einer wäßrigen Lösung zugeführt. Die Fließgeschw'.iidigkeit
der wäßrigen Cyanopyridinlösung kann je nach der Korngröße des Katalysators, der Reaktionstemperatur, der Konzentration der Lösung und
dergleichen sehr verschieden sein. In der Regel sollte sie
so groß sein, daß die Kontaktzeit 10 min bis 5 h beträgt. Zur Gewährleistung einer ausreichend hohen Umwandlung
reicht eine Reaktionsda jer von 20 min bis 3 h völlig aus.
Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren gemäß der Erfindung näher veranschaulichen.
5
Beispiel 1
291 g Nickelnitrat [Ni(NOj)2 · 6H3O] und 81 g
Eisen(III)-nitrat [Fe(NO])) · 9H2O] wurden in 1,2 1
Wasser gelöst. Getrennt davon wurden 219 g Ammoniumcarbonat in 1 I Wasser gelöst. Hierauf wurden die
beiden Lösungen unter Aufrechterhaltung eines pH-Wertes von 8,3 gleichzeitig in 300 ml Wasser
eintropfen gelassen. Der hierbei gebildete Niederschlag wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen, 9 h lang bei
einer Temperatur von 1100C in einem Vakuumtrockner
getrocknet und schließlich 3 h lang in Luft bei einer Temperatur von 400° C kalziniert, wobei ein erfindungsgemäß
verwendbarer kombinierter Oxidkatalysator erhalten wurde.
Eine 20 ml fassende Glasampulle wurde mit 1 g des in
der geschilderten Weise hergestellten Katalysators und 10 m! einer 10°/oigen (Gewicht/Volumen) wäßrigen
Lösung von 3-Cyanopyridin beschickt, dann verschlossen und schließlich in einen Schütte'thermostai gestellt.
Die Hydratationsreaktion wurde bei einer Temperatur von 135°C 2 h lang ablaufen gelassen. Nach beendeter
Umsetzung wurde die Ampulle abgeschreckt und geöffnet. Der Katalysator wurde abfiltriert und mit
Wasser gewaschen. Das Waschwasser wurde mit dem Filtrat vereinigt, worauf der Gehalt (der mit dem
Waschwasser vereinigten Lösung) an nicht umgesetztem 3-Cyanopyridin und gebildetem Nicotinsäureamid,
gaschromatographisch ermittelt wurde. Ferner wurde ein Teil der Reaktionsflüssigkeit unter vermindertem
Druck zur Trockene eingedampft, worauf der Nicotinsäuregehalt des so erhaltenen kristallinen rohen
Nicotinsäureamids mit 0,1 η Natronlauge ermittelt
wurde. Die Umwandlung des 3-Cyanopyridins betrug 98,6%, die Selektivität bezüglich Nicotinsäureamid
betrug97,9%,bezüglich Nicotinsäure 2,1%.
In der im Beispiel 1 geschilderten Weise wurden bei pH-Werten von 7,5 bis 8,5 aus wäßrigen Lösungen mit
Nickelnitrat [Ni(NOj)2 · 6H2O] und Eiscn(III)-nitrat
[Fe(NOj)j · 9H2O] in verschiedenen Verhältnissen und
einer wäßrigen Ammoniumcarbonatlösung verschiedene Niederschläge gebildet. Die einzelnen Niederschläge
wurden abfiltriert, mit Wasser gewaschen, getrocknet und 3 h lang in Luft bei einer Temperatur von 4000C
kalziniert.
Sämtliche erhaltenen Katalysatoren wurden in der im Beispiel 1 geschilderten Weise zur Hydratation von
3-Cyanopyridin verwendet, wobei die in der folgenden Tabelle zusammengestellten Ergebnisse erhalten wurden:
Atom | Umwandlung | Selektivität | Selektivität |
verhältnis | von 3-Cyano | bezüglich | bezüglich |
der Kataly- | pyridin | Nicotinsäure | Nicotinsäure |
saiorbesiand- | amid | ||
teile | |||
Ni :Fe | (%) | (%) | (%) |
10:1 | 88,0 | 98,5 | 1,5 |
5:1 | 93.7 | 97,7 | 2,3 |
3: 1 | 98,2 | 97,6 | 2,4 |
1 :l | 97,3 | 96,9 | 3,1 |
0.5:1 | 96.1 | 94.8 | 5.2 |
jeweils 0,5 g bzw. 1 g des gemäß Beispiel 1 hergestellten Katalysators wurde zusammen mit jeweils
ί 10 ml einer IO%igen (Gewicht/Volumen) wäßrigen
Lösung von 3-Cyanopyridin in eine 20 ml Glasampulle gefüllt. Die beiden Glasampullen wurden in einen
Schüttelthermostat gestellt, worauf der Ampulleninhalt 3 h lang bei einer Temperatur von 1300C reagieren
ία gelassen wurde. Eine Analyse der jeweils erhaltenen
Reaktionsprodukte in der im Beispiel 1 geschilderten Weise zeigte, daß die Umwandlung des 3-Cyanopyridins
in der ersten Ampulle (mit 0,5 g Katalysator) 84,6%, in der zweiten Ampulle (mit I g Katalysator) 95,0%
is betrug.
Eine 20-ml-Glasampulle wurde mit 1 g 4-Cyanopyridin,
10ml Wasser und Ig des gemäß Beispiel 1
hergestellten Katalysators besch.-.;«t und dann verschlossen.
Die Umsetzung erfolgte in der im Beispiet 1 geschilderten Weise. Es zeigte sich, daß die Umwandlung
des 4-Cyanopyridins 97,4%, die Selektivität bezüglich Isonicotinsäureamid 97,2% betrug.
Vergleichsbeispiel 1
Bei diesem Versuch wurde Nickeloxid allein als Katalysator verwendet.
Aus einer wäßrigen Lösung von Nickelnitrat
Aus einer wäßrigen Lösung von Nickelnitrat
in [Ni(NOj)2 · 6H2O] und einer wäßrigen Ammoniumcarbonatlösung
wurde entsprechend Beispiel 2 ein Niederschlag gebildet. Der erhaltene Niederschlag
wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen, 9 h lang bei einer Temperatur von 1100C getrocknet und schließlich
.15 3 h bei einer Temperatur von 4000C an der Luft
kalziniert, wobei der Katalysator erhalten wurde.
Unter Verwendung von 1 g des so erhaltenen Katalysators bei der Hydratation von 3-Cyaiiopyridin
entsprechend Beispiel 1 zeigte sich, daß die Umwandlung des 3-Cyanopyridins nur 69,2% bei einer
Selektivität bezüglich Nicotinsäureamid von 98,6% betrug.
Vergleichsbeispiel 2
Im vorliegenden Fall wurde als Katalysator lediglich
Eisenoxid verwendet.
Aus einer wäßrigen Lösung von Eisen(lli)-nitrat
[Fe(NOj)) ■ 9H2O] und einer wäßrigen Ammoniumcarbonatlösung
wurde entsprechend Vergleichsbcispiel 1 ein Niederschlag hergestellt. Der erhaltene Niederschlag
wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen, getrocknet und 3 h lang bei einer Temperatur von
400'C an der Luft kalziniert, wobei der Katalysator erhalten wurde.
Bei Verwendung von 1 g des so erhaltenen Katalysators
zur Hydratation von 3-Cyanopyridin entsprechend Beispiel 1 zeigte es sich, daß die Umwandlung von
3-Cyanopyridin bei einer Selektivität für Nicotinsäureamid von 99,3% lediglich 29,2% betrug.
Pulverförmiges Nickeloxalat (NiC2O4 ■ 2H2O) und
pulverförmiges Eisen(ll)-oxalat (FeC2O4 · 2H2O) wurden
im Mengenverhältnis entsprechend einem Atomverhältnis
Ni zu Fe von 5:1 in einen Mörser gefüllt und darin unter gründlichem Vermählen gemischt. Dann
wurde das so erhaltene Gemisch zur Herstellung eines
Katalysators 10 h lang an der Luft auf eine Temperatur von 300° C erhitzt.
Unter Verwendung von 2 g des so erhaltenen Katalysators und 10 ml einer 10%igen (Gewicht/Volumen)
wäßrigen Lösung von 3-Cyanopyridin wurde entsprechend Beispiel 1 4 h lang bei einer Temperatur
von 120°C die Hydratation durchgeführt. Hierbei wurde
bei einer Selektivität bezüglich Nicotinsäureamid von 99,1 % eine Umwandlung von 78,9% erreicht.
Ein entsprechend Beispiel 1 durch Mitfällung aus wäßrigen Lösungen mit Nickelsulfat und E:isen(IH)-sulfat
sowie von Natriumhydroxid hergestelltes inniges Gemisch aus Nickel- und Eisenhydroxiden wurde zur
Herstellung eines Katalysators 6 h lang bei einer Temperatur von 3500C kalziniert.
0,5 g des so erhaltenen Kaiaiysaiur s wuiuc /.uSäiViiVicü
mit 2 g 3-Cyanopyridin und 8 g Wasser in eine 20 ml fassende Glasampulle eingebracht, worauf diese verschlossen
und 2,5 h bei einer Temperatur von 1500C
geschüttelt wurde.
Als Ergebnis der hierbei ablaufenden Hydratation wurde bei einer Selektivität bezüglich Nicotinsäureamid
von 98.7% eine Umwandlung von 85,8% erreicht.
Ein aus wäßrigen Lösungen von Nickelsulfat und Eisen(lll)-sulfat sowie von Natriumcarbonat durch
Mitfällung entsprechend Beispiel 1 erhaltenes inniges Gemisch aus Nickel- und Eisenhydroxiden wurde zur
Herstellung eines Katalysators 2 h lang bei einer Temperatur von 3500C kalziniert
4 g des so erhaltenen Katalysators wurden in 50 ml einer 5%igen (Gewicht/Volumen) wäßrigen Lösung von
3-Cyanopyridin eingetragen, worauf das Ganze 2 h lang unter Rückfluß gerührt wurde.
Es zeigte sich, daß die Umwandlung des 3-Cyanopyridins
bei einer Selektivität bezüglich Nicotinsäureamid von 99.1 % 73,4% betrug.
1164 g Nickelnitrat und 324 g Eisen(IIl)-nitrat wurden
in 4 1 Wasser gelöst. Getrennt davon wurden 876 g Ammoniumcarbonat in 3 I Wasser gelöst Unter Rühren
und bei einem pH-Wert von 83 wurden die erhaltenen beiden Lösungen während 1,5 h in 1,21 Wasser
eintropfen gelassen. Hierauf wurde das Reaktionsgemisch 1 h lang weitergerührt Der hierbei ausgefallene
Niederschlag wurdi abfiltriert, mit Wasser gewaschen,
6 h lang in einem Heißluftstrom bei einer Temperatur von 110° C getrocknet und schlieBiich 4 h lang bei einer
Temperatur von 500° C kalziniert Das erhaltene kombinierte Oxid wurde mittels einer Tablettiervorrichtung
zu Tabletten ausgeformt Diese wurden granuliert und gesiebt wobei ein Katalysator eines durchschnittlichen
Durchmessers von 0,5 bis 1,0 mm erhalten wurde.
Ein röhrenförmiger Reaktor aus rostfreiem Stahl eines Innendurchmessers von 21,6 mm und eines
Fassungsvermögens von 80 ml wurde mit 75 g des so erhaltenen körnigen Katalysators beschickt Unter
Aufrechterhaltung einer Systemtemperatur von 1300C
und eines Systemdracks von 6 kg/cm2 wurde eine auf
eine Temperatur von 85° C vorerhitzte 20%ige (Gewicht/Gewicht)
wäßrige Lösung von 3-Cyanopyridin in den röhrenförmigen Reaktor vom unteren Ende des
Katalysatorbetts her mit einer Fließgeschwindigkeit von 1,6 l/kg Katalysator/h (3,3 Mole/kg Katalysator/h)
zugeführt. Die am oberen Ende der gepackten Säule austretende Reaktionsflüssigkeit wurde entsprechend
Beispiel I analysiert, wobei es sich zeigte, daß die .s Umwandlung nach lOstündiger Umsetzung bei einer
Selektivität bezüglich Nicotinsäureamid von 98,5% 97,4% betrug. Die Umwandlung nach 70stündiger
Umsetzung betrug bei einer Selektivität bezüglich Nicotinsäureamid von 98,5% immer noch 97,2%.
Ein Teil der gemäß Beispiel 8 hergestellten kombi nierten Hydroxide wurde 4 h lang bei einer Temperatur
von 4000C kalziniert und dann entsprechend Beispiel 8 is weiterbehandelt, wobei ein Katalysator eines durchschnittlichen
Korndurchmessers von 0,5 bis 1,0 mm erhalten wurde. Der so erhaltene Katalysator wurde
ünief eiltSprcvi leimen ucufTlgiirigcTi, Wie 5i6 ίϊϊ u€i5piCi 8
eingehalten wurden, zur Hydratation von 3-Cyanopyri μ din verwendet. Die Umwandlung nach lOstündiger
Umsetzung bei einer Selektivität bezüglich Nicotinsäu reamid von 98,2% und bezüglich Nicotinsäure von 1,8%
betrug 99,4%.
Beispiel 10
Entsprechend Beispiel 9 wurde ein Katalysator hergestellt wobei jedoch die kombinierten Hydroxide
4 h lang bei einer Temperatur von 600°C kalziniert wurden. Ein entsprechender röhrenförmiger Reaktor
wie er auch im Beispiel 8 verwendet wurde, wurde mit dem so erhaltenen Katalysator beschickt. Unter
Aufrechterhaltung einer Systemtemperatur von 1400C und eines Systemdrucks von 7 kg/cm2 wurde in den
röhrenförmigen Reaktor eine 20%ige (Gewicht/Ge
3s wicht) wäßrige Lösung von 3-Cyanopyridin mit einer
Fließgeschwindigkeit von 0,7 l/kg Katalysator/h (I1*
Mole/kg Katalysator/h) einfließen gelassen. Die au; dem röhrenförmigen Reaktor austretende Reaktions
flüssigkeit wurde entsprechend Beispiel 1 analysiert wobei es sich zeigte, daß die Umwandlung nach
lOstündiger Umsetzung bei einer Selektivität bezüglich
Nicotinsäureamid von 98,5% und bezüglich Nicotinsäu re von 1,5% 93,1 % betrug.
Beispiel 11
Ein entsprechend Beispiel 8 aus Nickelsulfat Eisen(III)-sulfat und Natriumcarbonat erhaltenes inni
ges Gemisch aus Nickel- und Eisenhydroxid wurde 2 r lang bei einer Temperatur von 5000C kalziniert unc
dann entsprechend Beispiel 8 weiterbehandelt, w-ybe
ein körniger Katalysator des durchschnittlichen Durch messers von 1,7 bis 3,4 mm erhalten wurde. Der se
erhaltene Katalysator wurde in einen röhrenförmiger Reaktor, wie er auch im Beispiel 8 verwendet wurde
gefüllt
Unter Aufrechterhaltung einer Systemtemperatui von 1300C und eines Systemdrucks von 6 kg/cm2 wurd«
in den röhrenförmigen Reaktor eine 5%ige (Gewicht Gewicht) wäßrige Lösung von 3-Cyanopyridin mit einei
Fließgeschwindigkeit von 2,0 l/kg Katalysator/h (1,(
Mol/kg Katalysator/h) einströmen gelassen. Die au·
dem röhrenförmigen Reaktor austretende Reaktions flüssigkeit wurde in der im Beispiel 1 geschilderter
Weise analysiert, wobei es sich zeigte, daß die Umwandlung nach lOstündiger Umsetzung bei einei
Selektivität bezüglich Nicotinsäureamid von 98,1 % unc bezüglich Nicotinsäure von 13% 88,5% betrug.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Nicotinsäure- bzw. Isonicotinsäureamid durch katalytische Hydratation
von 3- bzw. 4-Cyanopyridin, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Hydratation in
Gegenwart eines kombinierten Nickeloxid/Eisenoxid-Katalysators, in welchem dar Atomverhältnis
Ni zu Fe 100:1 bis 1:100 beträgt, und der 1- bis lOOfachen stöchiometrischen Menge Wassers bei
Raumtemperatur bis 3000C durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen kombinierten Katalysator
verwendet, in dem das Atomverhältnis Ni zu Fe 10:! bis 1:10 beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydratation in flüssiger Phase
durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Hydratation in Gegenwart der 5- bis 50fachen stochiometrischen Wassermcnge
durchführt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Hydratation bei einer Temperatur von 50 bis 200"C durchführt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP49103789A JPS5817462B2 (ja) | 1974-09-11 | 1974-09-11 | ピリジンカルボンサンアミド ノ セイゾウホウ |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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