DE2530173A1 - Proportionalventil zur steuerung des vorderachsbremsdruckes in pneumatischen bremseinrichtungen - Google Patents
Proportionalventil zur steuerung des vorderachsbremsdruckes in pneumatischen bremseinrichtungenInfo
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Description
KNORE-BBEMSE GMBH, 8000 München 40, Moosacher Str. 80
Proportionalventil zur Steuerung des Vorderachsbremsdruckes in pneumatischen Bremseinrichtungen
Die Erfindung betrifft ein Proportionalventil zur
Steuerung des Vorderachsbremsdruckes in pneumatischen Bremseinrichtungen für .Fahrzeuge mit lastabhängig geregeltem
Hxnterachsbremsdruck, mit einem Stufenkolben, dessen kleinere i'läche vom Bremsventildruck beaufschlagt
wird, mit einer an die größere Kolbenseite angrenzenden Kammer, die mit den Vorderradbremszylindern in Verbindung
steht mit einer vom Hinterachsbremsdruck beaufschlagten, auf den Stufenkolben wirkenden Kolbenfläche
und mit einem die Kammer gegebenenfalls mit der Atmosphäre oder dem Brems- bzw. Vorratsdruck verbindenden
Doppelventil, das vom Stufenkolben betätigt wird.
Es ist bekannt, die auf die Hinterräder wirkende Bremskraft
mit Hilfe eines automatischen Bremskraftreglers in Abhängigkeit vom Beladungszustand zu regeln. Der
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Bremskraftregler wird dabei von dem veränderlichen Abstand
zwischen Achse unddem Wagenkasten beeinflußt, der sich aus der Zusammendrückung der Fa^zeugtragfedera
ergibt. Anstelle eines zweiten Bremskraftreglers für die Vorderachse, dessen Einbau sich einerseits aus wirtschaftlichen
Gründen und andererseits aus konstruktiven Gründen, wegen des Platzmangels an der Vorderachse, nicht
empfiehlt, ist es bereits bekannt (DT-PS 1 270 429), ein Proportionalventil zu verwenden, das in Abhängigkeit vom
in den Hinterachsbremszylindern eingesteuerten Druck den
der Vorderachsbremszylinder steuert. Das Übersetzungsverhältnis des Proportionalventils kann dabei so gewählt
werden, daß das Verhältnis der eingesteuerten Drücke gleich dem Verhältnis der unterschiedlichen Belastungen
auf Hinter- und Vorderachse ist. Mit Hilfe dieses Proportionalventils wird bei Verwendung nur eines einzigen
lastabhängigen Bremskiaftreglers erreicht, daß den Vorderrad-
und Hinterradbremsen proportional zur Achslast steigende Bremsdrücke,zugeführt werden.
Das bekannte Proportionalventil hat jedoch eine Eeihe
von Nachteilen. Bei Ausfall des Hinterachsbremskreises
werden die Bremszylinder des Vorderaelisbremskreises ungeachtet
der Pahrzeugbeladung mit einem geringeren Druck als dem bei Leerlast vorgesehenen Bremsdruck beaufschlagt.
Dies wird dadurch verursacht, daß die Differensflache
des in dem Proportionalventil verwendeten Stufenkolbens
normalerweise vom Hinterachsbremsdruck beaufschlagt wird. Bei Wegfall dieses Druckes reicht die mit dem
Bremsventildruck beaufschlagte, kleinere Kolbenfläche nicht mehr aus, dem Vorderachsbremskreis genügend Druck
zuzuführen.
Ein weiterer Nachteil des bekannten Ventils ist darin zu sehen, daß der Vorderachsbremskreis von dem Hinterachsbremskreis
lediglich durch eine einzige Dichtung am Umfang des Stufenkolbens getrennt ist. Ein allmähliches
Undichtwerden dieser Dichtung bleibt unbemerkt, so daß bei einem plötzlichen Ausfall eines Kreises auch
der andere Bremskrei.s über die undichte Stelle leck werden kann. Das bekannte Ventil ist daher nicht für
Bremsanlagen mit getrennten Vorder- und Hinterachsbremskreisen verwendbar.
Ein weiterer Nachteil des bekannten Ventils zeigt sich bei Verwendung eines dynamischen Breafik raftreglers.
Beim Verzögern des Fahrzeuges sinkt der Hinterachsbremsdruck infolge einer Entlastung der Hinterachse ab, was
ebenfalls zu einem Absinken des auf einen Teil des Stufenkolbens einwirkenden Druckes führt. Damit wird auch
der eingesteuerte Druck, z.B. bei einer Vollbremsung nicht mehr in der vollen Höhe an die Vorderachsbremszylinder
weitergeleitet. Eine Abhilfe kann nur durch eine entsprechend größer Dimensionierung der Bremszylinder
bzw. durch eine Vergi-ößerung der Bremskraftübersetzung
ausgeglichen werden. Diese Maßnahmen sind jedoch aus Gründen des damit verbundenen größeren Bauvolumens
und des gesteigerten Druckluftverbrauchs nicht empfehlenswert.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Proportionalventil zu schaffen, das bei Ausfall des Hinterachsbremskreises
die volle Druckhöhe im Vorderachsbremskreis aufrecht erhält. Weiterhin sollen die beiden Bremskreise so voneinander
getrennt werden, daß es zu keiner unbemerkten Verbindung zwischen beiden Kreisen kommen kann. Schließlich
soll das Proportionalventil so beschaffen sein, daß bei Verwendung eines dynamischen Bremskraftreglers auch
bei Verzögern des Fahrzeuges bei einer Vollbremsung der Maximaldruck an die Vorderachsbremszylinder weitergeleitet
wird.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß ein begrenzt
verschiebbar am Stufenkolben anliegender Zuschaltkolben vorgesehen ist, der die von dem Hinterachsbremsdruck
beaufschlagte Kolbenfläche aufweist und der ein Ventil steuert, durch welches bei Ausfall des Hinter—
achsbremsdruckes auch die Differenzfläche des Stufenkolbens
mit dem Bremsventildruck be auf schlagbar ist. In
diesem Fall steht für den Vorderachsbremskreis also der volle Bremsventildruck zux· Verfugung. Der von dem Stufenkolben
getrennte Zuschaltkolben verhindert ein unbemerktes Undichtwerden der Kolbendichtungen. Schließlich
kann der Zuschaltkolben so dimensioniert werden, daß auch bei infolge einer Fahrzeugverzögerung vermindertem
Hinterachsbremsdruck der volle Vorderachsbremsdruck erreicht wird; es muß hierzu größer als die Differenzflache
des Stufenkolbens sein.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung besteht der Stufenkolben aus zwei auf einer hohlen Kolbenstange fest
angeordneten, voneinander getrennten Kolben und steht
das Innere der hohlen Kolbenstange über eine Bohrung mit dem Baum zwischen den Kolben OBd über eine öffnung mit
dem Raum in Verbindung, welcher von dem Kolben mit der kleineren Fläche begrenzt wird. Dabei ist in der hohlen
Kolbenstange eine mit dem Zuschaltkolben starr verbundene Hülse verschiebbar angeordnet, die den Kolbenboden
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4·
des Stufenkolbens dichtend durchsetzt und zur Atmosphäre
führt, wobei die Hülse eine Ringdichtung trägt, ijuf deren den Kolben abgewandten Seite die Hülse eine
Öffnung aufweist, wobei die Hingdichtung so angeordnet ist, daß sie bei druckbeaufschlagtem, mit dem Stufenkolben
gekoppeltem Zuschaltkolben zwischen der Bohrung und der Öffnung und bei nicht druckbeaufschlagtem Zusatzkolben
auf der anderen Seite der Bohrung zu liegen kommt. Damit wird erreicht, daß bei normaler Funktion
. des Zuschaltkolbens der Raum zwischen den beiden Kolben über die Bohrung in der hohlen Kolbenstange und
die Öffnung in der Hülse mit der Atmosphäre in Verbindung steht, .b'ällt jedoch der Hinterachsdruck aus, so
verschiebt sich die Hülse mit der Ringdichtung so, daß der Raum zwischen den Kolben über die Bohrung in der
Wand des Hohlkolbens und die weitere Öffnung mit dem Raum in Verbindung steht, welcher von dem Kolben, mit
der kleineren Fläche begrenzt wird und in dem Bremsventildruck herrscht. Im schlimmsten Pail steht daher
zur Bremsung der Vorderachse der volle Bremsventildruck
zur Verfügung. Es stört bei Ausfall des Hinterachsbremskreises nicht, daß der Vorderachsbremskreis mit
einem höheren als dem normal vorgesehenen Bremsdruck beaufschlagt wird.
Vorzugsweise ist die Hülse mit der Kolbenstange des Zuschaltkolbens
starr verbunden und ist am Ende der hohlen Kolbenstange des Stufenkolbens ein Doppelanschlag ausgebildet,
der die Verschiebung des Zuschaltkolbens begrenzt. Damit ist eine Entkoppelung der beiden Bremskreise
konstruktiv besonders günstig gelöst.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist der auf der dem Stufenkolben abgewandten Kolbenfläche vom Hinterach
sbremsdruck beaufschlagte Zuschaltkolben von einer
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diese Kolben auseinanderspreizendenDruckfeder belastet.
Weiterhin kann die Ringdichtung zwei axial hinterein- , ander liegende Lippen aufweisen. Damit wird verhindert,
daß beim Uberschleifen der Bohrung in der Wandung des Hohlkolbens der Baum, der von dem Kolben mit der kleineren
Fläche begrenzt wird, mit der Atmosphäre in Verbindung gerät.
Nachfolgend ist eine Ausführungsform der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen beispielsweise beschrie
ben. Es zeigen:
Figur 1 das Schaltbild einer pneumatischen Bremseinrichtung mit der Anordnung des Proportionalventils,
und
Figur 2 ein schematisches Schnittbild des Proportionalventils.
Der automatisch lastabhängige Bremskraftregler 1 wird in
bekannter Weise von der Hinterachse 2 über einen Federkörper 4 und ein Gestänge 6 mechanisch beeinflußt. Über '
die Leitung 8 steht der Bremskraftregler 1 mit dem Druck luftvorratsbehälter 10, hingegen über Leitung 12 mit dem
Bremsventil 14 und Leitung 16 mit den Hinterachsbremszylindern
18 in Verbindung.
Me Leitung 20 schließt das Bremsventil 14- an den Vorratsbehälter
10 an. Vom Bremsventil 14 führt eine Leitung 22 zum Proportionalventil 24. Durch eine weitere
Leitung 26 wird der vom Bremskraftregler 1 geregelte Druck ebenfalls dem Proportionalventil 24 zugeführt. Von
dem Proportionalventil führen schließlich Leitungen 30
zu den beiden Vorderachsbremszylindern 28..Diese an sich bekannte Schaltung kann insofern verändert werden, als
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das Proportionalventil 24 noch über eine zusätzlicheren
Figur 1 nicht dargest<e Leitung mit dem Druckluftvor-'
ratsbehälter 10 verbunden sein kann. Der Vorderachsbremskreis wird in diesem !'alle direkt vom Druckluftvorratsbehalter
gefüllt, während der Bremsventildruck nur als Steuerdruck wirkt. Es wird damit eine Relaiswirkung
des Proportionalventils 24 erzielt.
Das in Figur 2 genauer dargestellte Proportionalventil 24 ist mit dem Bremsventildruck über Leitung 22, mit
dem Hinterachsbremsdruck über Leitung 26 und mit den Vorderachsbremszylindern 28 über Leitung 30 beaufschlagt.
Ein weiterer Anschluß 32 führt zur Atmospäre.
Ein an sich bekannter,vollständig entlasteter Doppelventilteller
34 wird von der Feder 36 auf den gehäusefesten Einlaßventilsitz 38 gedrückt und hält diesen geschlossen.
Mit dem Doppelventilteller 34 wirkt eine Auslaßventilsitz 39 zusammen, der starr mit einem noch näher
zu beschreibenden Kolbensystem verbunden ist. Dieses System wird in Ruhestellung von einer Feder 40 gegen
einen Anschlag 42 gedrückt, so daß der Auslaßventilsitz über Leitung 32 mit der Atmosphäre in Verbindung steht.
Das Auslaßventil 34, 39 überwacht eine Kammer 44, die
über Leitungen 30 mit den Vorderachsbremszylindern 28 verbunden ist. Die Kammer 44 wird von einem Kolben 46
begrenzt, der dichtend im Gehäuse des Ventils verschiebbar ist und der die größere Kolbenfläche des Stufenkolbens
trägt.
Vom Kolben 46 geht eine hohle Kolbenstange 48 aus, an
der in einem bestimmten Abstand zum ersten Kolben 46 ein kleinerer, zweiter Kolben 50 befestigt ist, der
ebenfalls dichtend im Gehäuse geführt ist. Zwischen dem
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ersten Kolben 46 und dem zweiten, kleineren Kolben 50
entsteht somit ein Raum 52, der über eine Bohrung 54
id der Wandung der hohlen Kolbenstange 48 mit dem Innenraum dieser Kolbenstange in Verbindung steht. Die
beiden fest miteinander verbundenen Kolben 46 und 50 werden nachfolgend als" Stufenkolben bezeichnet.
Der Stufenkolben begrenzt mit seiner kleineren Fläche, d.h. mit dem Kolben 50» einen weiteren Raum 56, der mit
dem Bremsventildruck aus Leitung 22 in Verbindung steht. Nahe dem Kolben 46 ist in der hohlen Kolbenstange 48
eine Öffnung 58 angebracht, über die das Innere der Kolbenstange 48 mit dem Raum 56 verbunden ist.
Im Inneren der Kolbenstange 48 ist eine Hülse 60 geführt, welche den Kolbenboden des Kolbens 46 dichtend
verschiebbar durchsetzt. Auf der Hülse 60 ist eine Ringdichtung 62 mit zwei Dichtlippen 64, 66 fest angebracht.
Unterhalb der Ringdichtung 62 weist die Hülse 60 eine öffnung 68 auf.
Die Hülse 60 stellt die Verlängerung der Kolbenstange 70 dar, an deren unterem Ende ein Zuschaltkolben 72
befestigt ist.
Der ZuschaltkoIben 72 begrenzt einen Raum 74, der über
Leitung 26 mit dem Hinteracüsbremsdrucfc in Verbindung
steht.
Die hohle Kolbenstange 48 des Stufenkolbens 46,
durchsetzt dichtend eine Wandung des Raumes 56 und endet
axt einem ringförmigen Flansch eine bestimmte Strecke oberhalb <ies Zuschaltkolbens 72. Dieser Flansch stellt
einen Anschlag 76 dar, der von einem entsprechenden,
auf dem Zuschaltkolben 72 befestigten Gegenanschlag
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• //f.
übergriffen wird. Die Relativbewegung des Zuschaltkolbens
72 mit Kolbenstange 70 und Hülse 60 gegenüber dem Stufenkolben
46, 50 und der hohlen Kolbenstange 48 wird damit
in beiden Eichtungen begrenzt. Die Feder 40 belastet den Zuschaltkolben 72 in Abspreizrichtung vom Stufenkolben
46, 50.
Der Raum 80 auf der anderen Seite des Zußchaltkolbens 72
ist über eine öffnung 82 und Öffnung 68 in Hülse 60 ständig mit der Atmosphäre verbunden. Die auf der Hülse 60
angeordnete Dichtung 62 ist in einer solchen Höhe befestigt, daß in Ruhelage, d.h. in der sich unter der Kraft der Feder
40 einstellenden, untersten Stellung des Zuschaltkolben 72 die Bohrung 54 mit öffnung 58 in Verbindung steht.
Die Entfernung des Gegenanscnlages 78 vom Zuschaltkolben
ist so bemessen, daß in der anderen Extremstellung des Zuschaltkolbens 72 beide Dichtlippen 64, 66 die Öffnung 54
überschliffen haben, so daß die Verbindung zwischen dem Raum 52 und Raum 56 unterbrochen und Raum 52 über öffnung
68 an die Atmosphäre angeschlossen ist.
Die Wirkungsweise des Ventils ist wie folgt:
In Lösestellung der Bremseinrichtung sind alle Funktionsräume mit der Atmosphäre verbunden. Der Doppelventilteller
34 nimmt die in Figur 2 gezeigte Stellung ein, d.h. er verschließt den Einlaßventilsitz 38, während "der Auslassventilsitz
39 offen ist. Damit steht Raum 44 und über die Leitungen 30 auch die Vorderachsbremszylinder 28 mit
der Atmosphäre in Verbindung. Das Kolbensystem wird von Feder 40 gegen Anschlag 42 gedrückt und befindet sich in
seiner unteren Ruhelage, gleichzeitig wird über den ebenfalls von Feder 40 belasteten Gegenanschlag 78 der Zuschaltkolben
72 in seiner unteren Lage fixiert, was bedeutet, daß Dichtung 62 unterhalb der Bohrung 54 zu
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,ft-
liegen kommt und Baum 52 über Bohrung 54 und öffnung 58
mit dem Kaum 56 in Verbindung steht. Baum 80 ist über
die öffnung 82 in der Kolbenstange 48 und öffnung 68 in
der Hülse 60 mit der Atmosphäre verbunden.
Beim Bremsen beaufschlagt der vom Bremskraftregler eingesteuerte
Hinterachsdruck den Zuschaltkolben 72, während
gleichzeitig der Bremsventildruck von Leitung 22 die beiden Kolben 50 und 46 beaufschlagt. Nach Überw-indung
der Kraft der Druckfeder 40 kommt der Zuschaltkolben 72
am Anschlag 76 zur Anlage. Dabei wird die Bohrung 54 von
den beiden Dichtlippen 64 und 66 überschliffen und gibt vom Saum 52 einen Weg zur Atmophäre frei. Durch die Doppelanordnung
der Dichtlippen 64 und 66 wird beim Überschleifen der Bohrung 54 eine Verbindung des im Raum 56
herrschenden Bremsventildruckes mit der Atmosphäre vermieden. Das gesamte Kolbensystem bewegt sich nach oben,
so daß der Auslaßventilsitz 39 geschlossen/wird. Es erfolgt nun beim Bremsen und Lösen ein Abwiegen des auf
die Flache des Zuschaltkolbens 72 wirkenden Druckes der
Hinterachsbremszylinder und des auf den Kolben 50 einwirkenden
Bremsventildruckes mit dem auf der gegenüber liegenden Kolbenfläche des Kolbens·46 wirkenden Vorderachszylinderbremsdruck.
Bei Ausfall des Hinterachsbremskreises drückt die Druckfeder
40 den Gegenanschlag 78 an den Anschlag 76 zurück, so daß über Bohrung 54 wieder eine Verbindung zwischen
Raum 56 und Raum 52 hergestellt ist und der Bremsventildruck
auch den Kolben 46 von seiner Unterseite beaufschlagt. Damit wird beim Bremsen und Lösen unabhängig
vom Beladungszustand ein Abwiegen von 1 : 1 mit dem in den Vorderachsbremszylindern herrschenden Druck bewirkt.
+/ und der Einlaßventilsitz 38 zweitweise geöffnet
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Bei einer Undichtigkeit der Dichtung des Zuschaltkolbens 72 wird dieser Defekt beim Bremsen sofort durch Absinken
des Druckes in den Hinterachsbremszylindern und damit im,
gesamten Hinterachsbremskreis bemerkt. Der Vorderachsbremskreis
bleibt dagegen intakt.
Bei Verwendung eines dynamischen Bremskraftreglers an der Hinterachse kann die Kolbenfläche des Zuschaltkolbens
72 so gewählt werden, daß sich zusammen mit der Fläche des Kolbens 50 eine größere Aktionsfläche ergibt,
als die Heaktionsflache, d.h. die Fläche des Kolbens
Es kann also bei entsprechend größerer Dimensionierung der Zuschaltkolbenfläche, z.B. bei Vollast, auch der
durch die dynamische Achslastverlagerung abgesenkte Druck in den Bremszylindern der Hinterachse ausreichen, um
eine volle Durchsteuerung des Bremsventildruckes nach den Vorderachsbremszylindern zu gewährleisten. Das nachfolgende
Rechenbeispiel soll dies verdeutlichen. In dem Beispiel bedeuteten:
A Fläche des Kolbens 46 A- Fläche des Kolbens 50
A Fläche des Zuschaltkolbens 72 Maximaler Betriebsventildruck
Statischer Brems zylinderdruck der Hinterachse bei Vollast und Vollbremsung
Statischer Bremszylinderdruck der Hinterachse bei Leerlast und Vollbremsung Statischer Bremszylinderdruck der Vorderachse
bei Vollast und Vollbremsung
PLVA Statischer Bremszylinderdruck der Vorderachse
bei Leerlast und Vollbremsung
Ein mit einem Strich zusätzlich gekennzeichneter Druck bedeutet den dynamischen Bremszylinderdruck.
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Der Außendurchmesser des Stufenkolbens 46 sei mit 65 mm .
2 gegeben, dies ergibt eine Reaktionsfläche A_ von 33,18 cm
Der Berechnungsdruck oder Vollbremsdruck p„ soll 6.0 bar
betragen. Damit ergibt sich der statische Bremszylinderdruck der Hinterachse bei Vollast und Vollbremsung Pyg^ ■
6*0 bar. Der Bremskraftregler ist so eingestellt, daß sich
der statische Bremszylinderdruck bei Leerlast und Vollbremsung
auf P τ τι» = 1,5 bar einstellt. Unter der Annahme, daß
der dynamische Bremszylinderdruck der Hinterachse um 10%
reduziert ist, ergibt sich damit der dynamische Bremszylinderdruck bei Vollast und Vollbremsung zu Pyjj^i = 5,4 bar
und bei Leerlast und Vollbremsung Pttiai m 1*35 bar.
Der Zuschaltkolben soll nun so ausgelegt werden, daß der dynamische Bremszylinderdruck der Vorderachse bei Vollast
und Vollbremsung Ργγ.ι = 6,0 bar und bei Leerlast und Voll
bremsung 3,0 bar sein soll.
Aus dem Kräftegleichgewicht ergibt sich die wirksame Fläche des Kolbens 50 zu:
m
PLVA - PLHA
= 1
Die wirksame Zuschaltkolbenfläche beträgt unter der Annahme, daß sich der Hinterachsdruck um 10%verringert und
trotzdem noch der volle Vorderachsbremsdruck erreicht werden soll, zu:
Az = (Aa -
100-10
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Ai · | P11 + | Az · |
Aa | ||
A1 . | PM + | Az ' |
Aa | ||
Ai · | P11 + | Az ' |
a | ||
A1 . | % + | Az ■ |
' PLHA | ||
" PVHA' | ||
' PVHA |
4 /i '
Es lassen sich nun die statischen und dynamischen Bremsdrücke in Leerlast und Vollast bei einem eingesteuerten
Vollbremsdruck vom Bremsventil her bei einem Bremsventildruck von 6 bar ausrechnen. Es gelten hierzu nach dem
Kräftegleichgewicht folgende Beziehungen:
i % z LHA - 3,0 bar pLVA -
PLVA - ζ " ίίΊίί Dar
A1 . PM + A2 . PvHA,
PVVA, ■ j;
= 6,0 bar
'WA 3Γ
= 6>45 bar
Die bei stehendem Fahrzeug auftretende leichte Überbremsung ist nicht als Nachteil zu betrachten.
Das beschriebene Proportionalventil kann in anderer
Ausführungsform auch so ausgebildet sein, daß am Einlaßventilsitz 38 der Druck des Vorratsbehälters 10
anliegt und daß Raum 56 über eine getrennte Leitung mit dem Bremsmitteldruck beaufschlagt wird. Die in
Figur 2 dargestellte Verbindungsleitung zwischen Leitung 22 und Raum 56 entfällt dabei. Auch der über die
Öffnung 82 und die Hülse 60 mit der Atmosphäre in Verbindung stehende Raum 80 kann selbstverständlich auch
direkt nach außen entlüftet werden, ohne daß dabei vom Prinzip des erfindungsgemäßen Proportionalventils abgewichen
würde.
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Claims (4)
- PatentansprücheΛ.)Proportionalventil zur Steuerung dee Vorderachs- · bremsdruckes in pneumatischen Bremseinrichtungen für Fahrzeuge mit lastabhängig geregeltem Hinterachsbremsdruck mit einem Stufenkolben, dessen kleinere Fläche vom Bremsventildruck beaufschlagt wird, mit einer an die größere Kolbenseite angrenzenden Kammer, die mit den Vorderradbremszylindern in Verbindung steht, mit einer vom Hinterachsbremsdruck beaufschlagten, auf den Stufenkolben wirkenden Kolbenfläche und mit einem die Kammer gegebenenfalls mit der Atmosphäre oder dem Brems- bzw. dem Vorratsdruck verbindenden Doppelventil, das vom Stufenkolben betätigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein begrenzt verschiebbar am Stufenkolben (46, 50) anliegender Zuschaltkolben (72) vorgesehen ist, der die vom Hinterach sbremsdruck beaufschlagte Kolbenfläche aufweist und der ein Ventil (54, 64, 66) steuert, durch welches bei Ausfallen des Hinterachsbremsdruckes auch die Differenzfläche des Stufenkolbens (46, 50) mit dem Bremsventildruck beaufschlagbar ist.
- 2. Proportionalventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stufenkolben aus zwei auf einer hohlen Kolbenstange (48) fest angeordneten, voneinander getrennten Kolben (46, 50) besteht und das Innere der hohlen Kolbenstange (48) über eine Bohrung (54) mit dem Raum (52) zwischen den Kolben und über eine öffnung (58) mit dem Raum (56) in Verbindung steht, welcher von dem Kolben (50) mit der kleineren Fläche begrenzt wird, und daß in der hohlen Kolbenstange (48) eine mit dem Zuschaltkolben (72) starr verbundene Hülse (60) verschiebbar angeordnet7098 18/039 6 ~15~ist, die den Kolbenboden des Stufenkolbens dichtend durchsetzt und zur Atmosphäre führt, wobei die Hülse (60) eine Ringdichtung (62) trägt, auf deren den Kolben (46, 50) abgewandten Seite die Hülse (60) eine Öffnung (68) aufweist, wobei die Ringdichtung (62) so angeordnet ist, daß sie bei druckbeaufschlagtem, BtLt dem Stufenkolben (46, 50) gekoppeltem Zuschaltkolben (72) zwischen der Bohrung (54) und der öffnung (58) und bei nicht druckbeaufschlagtem Zuschalt kolben (72) auf der anderen Seite der Bohrung (54) zu liegen kommt.
- 3- Proportionalventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (60) mit der Kolbenstange (70) des Zuschaltkolbens (72) starr verbunden ist und am Ende der hohlen Kolbenstange (48) des Stufenkolbens ein Doppelanschlag (76, 78) ausgebildet ist, der die Verschiebung des Zuschaltkolbens (72) begrenzt.
- 4. Proportionalventil nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß der auf der dem Stufenkolben (46, 50) abgewandfcen Kolbenfläche vom Hinterachsbremsdruck beaufschlagte Zuschaltkolben (72) von einer diese Kolben auseinanderspreizenden Druckfeder (40) belastet ist.5- Proportionalventil nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringdichtung (62) zwei axial hintereinander liegende Lippen (64, 66) aufweist.7 0 9818/0396
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