DE2521841B1 - Verfahren zum Abdichten und Ausfuellen von Fugen und zum Beschichten von Oberflaechen - Google Patents
Verfahren zum Abdichten und Ausfuellen von Fugen und zum Beschichten von OberflaechenInfo
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Description
in die Fugen einbringt bzw. auf die Oberflächen aufbringt und unter dem Einfluß von Feuchtigkeit
aushärten läßt, dadurch gekennzeichnet, daß man als di- und/oder polyfunktionelle Enamine
solche verwendet, die durch Umsetzung von
d) Polyaminoamiden, hergestellt durch Kondensation von Di- und/oder Polycarbonsäuren mit 4
bis 54 Kohlenstoffatomen und einem Überschuß an sekundären Diaminen und
e) aliphatischen Aldehyden oder cyclischen Ketonen
erhalten worden sind.
2. In Gegenwart von Feuchtigkeit aushärtende Dichtungsmittel und Überzugsmittel, bestehend aus
einem Gemisch aus
a) Additionsprodukten aus endständige Hydroxylgruppen tragenden linearen oder verzweigten
Polyalkylenoxide^ Polyesterpolyolen und überschüssigen Mengen an Di- oder Polyisocyanaten
mit aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Isocyanatgruppen und
b) di- und/oder polyfunktionellen Enaminen, die durch Umsetzung von
d) Polyaminoamiden, hergestellt durch Kondensation von Di- und/oder Polycarbonsäuren
mit 4 bis 54 Kohlenstoffatomen und einem Überschuß an sekundären Diaminen und
e) aliphatischen Aldehyden oder cyclischen Ketonen erhalten worden sind, sowie
gegebenenfalls
c) üblichen Zusätzen.
3. Dichtungsmittel und Überzugsmittel wie in Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei
den Additionsprodukten gemäß a) um solche aus linearen oder verzweigten Polypropylenglykolen
eines mittleren Molekulargewichtes von 400 bis 6000 und überschüssigen aliphatischen Di- oder Polyisocyanaten
handelt.
4. Dichtungsmittel und Überzugsmittel gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei
den Additionsprodukten gemäß a) um solche aus linearen oder verzweigten Polyolen und überschüssigem
1 -Isocyanato-S-isocyanatomethyl-SAS-trimethylcyclohexan
(Isophorondiisocyanat) handelt.
5. Dichtungsmittel und Überzugsmittel gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
3°
gekennzeichnet, daß die Additionsprodukte gemäß
a) durch Umsetzung von linearen oder verzweigten Polyolen mit aliphatischen Di- oder Polyisocyanaten
in einem Verhältnis von 1,8 bis 2,2 zu 1 der Isocyanatgruppen zu Hydroxylgruppen erhalten
worden sind.
6. Dichtungsmittel und Überzugsmittel gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei
den di- und/oder polyfunktionellen Enaminen gemäß
b) um solche handelt, die unter Verwendung von dimerer Fettsäure als Carbonsäurekomponente
hergestellt worden sind.
7. Dichtungsmittel und Überzugsmittel gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei
den di- und/oder polyfunktionellen Enaminen gemäß b) um solche handelt, die aus heterocyclischen
sekundären Diaminen hergestellt worden sind.
8. Dichtungsmittel und Überzugsmittel gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei
den heterocyclischen sekundären Diaminen um Dipiperidylpropan oder Piperazin handelt.
9. Dichtungsmittel und Überzugsmittel gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei
den cyclischen Ketonen gemäß e) um 3,3,5-Trimethylcyclohexanon handelt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Abdichten und Ausfüllen von Fugen und zum Beschichten
von Oberflächen, wobei man Gemische aus
a) Additionsprodukten aus endständige Hydroxylgruppen tragenden linearen oder verzweigten
Polyalkylenoxide^ Polyesterpolyolen und überschüssigen Mengen an Di- oder Polyisocyanaten
mit aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Isocyanatgruppen und
b) di- und/oder polyfunktionellen Enaminen und gegebenenfalls
c) üblichen Zusätzen
in die Fugen einbringt bzw. auf die Oberflächen aufbringt und unter dem Einfluß von Feuchtigkeit
aushärten läßt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als di- und/oder polyfunktionelle Enamine solche
verwendet, die durch Umsetzung von
50
d) Polyamiden, hergestellt durch Kondensation von Di- und/oder Polycarbonsäuren mit 4 bis 54
Kohlenstoffatomen und einem Überschuß an sekundären Diaminen und
e) aliphatischen Aldehyden oder cyclischen Ketonen
erhalten worden sind.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind in Gegenwart von Feuchtigkeit aushärtende Dichtungsmittel
und Überzugsmittel, bestehend aus einem Gemisch aus
a) Additionsprodukten aus endständige Hydroxylgruppen tragenden linearen oder verzweigten
Polyalkylenoxide^ Polyesterpolyolen und überschüssigen Mengen an Di- oder Polyisocyanaten
mit aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Isocyanatgruppen und
b) di- und/oder polyfunktionellen Enaminen, die durch
Umsetzung von
d) Polyaminoamiden, hergestellt durch Kondensation von Di- und/oder Polycarbonsäuren mit 4
bis 54 Kohlenstoffatomen und einem Überschüß an sekundären Diaminen und
e) aliphatischen Aldehyden oder cyclischen Ketonen erhalten worden sind, sowie gegebenenfalls
c) üblichen Zusätzen.
IO
Elastische einkomponentige Polyurethandichtungsmassen, die eine ähnliche Härtungsgeschwindigkeit wie
Dichtungsmassen aus Polysiloxanen aufweisen und trotzdem befriedigende Lagerstabilität zeigen, waren
bisher nicht bekannt.
Bei den bisherigen einkomponentigen Polyurethandichtungsmassen finden Bindemittel Verwendung, die
durch Addition von überschüssigen aromatischen Dioder Polyisocyanaten an lineare oder verzweigte
Polyäther erhalten wurden. Die Härtung dieser Massen verläuft hierbei unter Zutritt der Luftfeuchtigkeit über
eine Hydrolyse der freien Isocyanatgruppen. Diese Reaktion verläuft trotz Zusatz bestimmter Katalysatoren
nicht sehr schnell und zeigt zudem den Nachteil, daß dabei eine Kohlendioxidentwicklung erfolgt, die zu
einem unerwünschten Aufschäumen der Massen führt Eine zusätzliche Beschleunigung der Reaktion durch
weitere Katalysatoren hat den Nachteil, daß die Lagerstabilität der Massen erheblich verringert wird.
Eine Weiterentwicklung wird in der DT-AS 15 19 432 beschrieben, in der Gemische aus blockierten Isocyanatendgruppen
enthaltenden Polyolen und Diiminen beschrieben werden, die nach der DT-OS 17 19 121 zur
Herstellung von einkomponentigen Dichtungsmassen geeignet sind. Aber auch diese Massen zeigen den
Nachteil, der relativ langsamen und zudem stark temperaturabhängigen Härtung, da trotz der relativ
schnellen Hydrolyse des Diimins die Reaktion des freiwerdenden Diamins mit der geblockten Isocyanatendgruppe
zu träge verläuft. So zeigen z. B. beide vorgenannten Systeme bei Austragung unter Normklima
erst im Verlauf eines Tages eine gewisse Hautbildung. Aus der DT-AS 10 86 372, der GB-PS
10 88 534 sowie der US-PS 35 23 925 sind Dichtungsmassen bekannt, weiche nicht auf Enaminen basieren
und die nicht lagerstabil sind bzw. deren Lagerstabilität unbefriedigend ist.
In der FR-PS 15 26 374 werden — im Gegensatz zu
dem vorliegenden Einkomponentensystem — zweikomponentige Polyurethanmassen beschrieben.
In der DT-OS 21 25 247, weiche der NL-PS 72 04 634 entspricht, werden weiterhin lagerstabile Mischungen
aus Polyisocyanat-Verbindungen und Dienamin-Verbindungen
beschrieben.
Gegenüber den Produkten gemäß dem bekannten Stande der Technik liegt der erhebliche und nicht
vorhersehbare technische Effekt des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Dichtungsund
Überzugsmittel in dem ungewöhnlichen Reaktionsvermögen, durch das diese sich in Gegenwart von
Feuchtigkeit (Luftfeuchtigkeit) auszeichnen, und in deren hoher Lagerstabilität
Mit den erfindungsgemäßen Verfahren und Mischungen ist es erstmals möglich, unter Ausschluß von
Feuchtigkeit lagerstabile einkomponentige Dichtungsmassen auf Polyurethanbasis zu formulieren, die
außerdem eine für einkomponentige Polyurethandichtungsmassen bis dahin nicht bekannte schnelle und
blasenfreie Härtung aufweisen. Dies überrascht um so mehr, als Additionsprodukte aus linearen oder verzweigten
Polyolen und überschüssigen aliphatischen Diisocyanaten allein nur ein sehr geringes Reaktionsvermögen
gegenüber der Luftfeuchtigkeit zeigen.
Für die erfindungsgemäß zu verwendenden Additionsprodukte aus endständige Hydroxylgruppen tragenden
linearen oder verzweigten Polyalkylenoxide^ Polyesterpolyolen und überschüssigen Mengen an Dioder
Polyisocyanaten mit aliphatischen und/oder cydoaliphatischen Isocyanatgruppen kommen folgende
Komponenten in Betracht:
Als Polyalkylenoxide seien z. B. solche genannt, die durch anionische Polymerisation, Copolymerisation und
Blockcopolymerisation von Alkylenoxiden, wie Äthylenoxid, Propylenoxid und Butylenoxid, mit bi- oder
polyfunktionellen Alkoholen, wie Butandiol-(1,4), Hexandiol-(l,6), 3,5,5-Trimethylhexandiol-(l,6), Glycerin,
1,1,1-Trimethyloläthan, 1,1,1-Trimethylolpropan, Hexantriol-(l^,6),
Pentaerythrit und Sorbit oder durch kationische Polymerisation und Copolymerisation cyclischer
Äther, wie Tetrahydrofuran, Äthylenoxid und Propylenoxid, mit sauren Katalysatoren, wie Bortrifluoridätherat
und durch Polykondensation von unter Wasserabspaltung polykondensierbaren Glykolen, wie
Hexandiol-(1,6), in Gegenwart saurer Verätherungskatalysatoren, wie p-Toluolsulfonsäure oder mit Aminen,
wie Methylamin, Äthylendiamin und 1,6-Hexamethylendiamin
als Startkomponenten erhalten werden.
Als Polyesterpolyole sind vorzugsweise die Kondensationsprodukte aus Di- und/oder Polycarbonsäuren
und Di- und/oder Polyolen, die durch Polykondensation z. B. von Adipinsäure, Phthalsäure, Tetrahydrophthalsäure,
Hexahydrophthalsäure und Endomethylentetrahydrophthalsäure mit Äthylenglykol, Butandiol-(1,4),
Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Hexandiol-(1,6), 2,2-Dimethylpropandiol-(l ,3), 1,1,1 -Trimethylolpropan
und Hexantriol-( 1,2,6) hergestellt werden, ferner Polymerisationsprodukte
von Lactonen, wie z. B. ε-Caprolacton, geeignet.
Die Hydroxylgruppen tragenden linearen oder verzweigten Polyalkylenoxide bzw. Polyesterpolyole
weisen mittlere Molgewichte von 200 bis 10 000, vorzugsweise 400 bis 6000, auf. Sie können einzeln oder
als Mischungen eingesetzt werden, wobei die Polyesterpolyole vorzugsweise, zumal wenn größere Schichtdikken
erwünscht sind, in Mischung mit einer der beiden anderen Komponenten zur Anwendung kommen.
Als Isocyanate kommen z. B. 1,6-Hexamethylendiisocyanat,
l-Methyl-2,4-diisocyanato-cyclohexan, Isophorondiisocyanat, 2,4,4-Trimethyl-l,6-diisocyanato-hexan,
N,N'-N"-Tri-(6-isocyanatohexyl)-biuret, das Umsetzungsprodukt aus 3 Mol Isophorondiisocyanat und 1
Mol Wasser, sowie das Additionsprodukt aus 3 Mol Isophorondiisocyanat und 1 Mol 1,1,1-Trimethylolpropan,
in Betracht
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Kondensationsprodukte werden erhalten durch Umsetzung von
1) Di- oder Tricarbonsäuren der allgemeinen Formel I R(-COOH)„ (I)
wobei R ein linearer oder verzweigter, gesättigter oder ungesättigter aliphatischer Kohlenwasserstoffrest
mit 4 bis 54 Kohlenstoffatomen sein kann und wobei n=2 oder 3 sein kann, mit
2) überschüssigen disekundären oder primär-sekundären Diaminen unter den für Amidierungen üblichen
Reaktionsbedingungen und durch anschließende Umsetzung dieser Reaktionsprodukte mit
3) aliphatischen Aldehyden oder cyclischen Ketonen, gegebenenfalls in Gegenwart eines Schleppmittels,
unter Wasserabspaltung.
Als Beispiele für die erfindungsgemäß einzusetzenden Säuren seien die folgenden genannt:
Adipinsäure, Pimelinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebazinsäure, Dekamethylendicarbonsäure, Isomerengemisch,
bestehend aus e-Carbmethoxi-T-carbmethoximethyl-2,4,9-undecatrien
und e-Carbmethoxi-Z-carbmethoxiäthyl-2,4,8-decatrien
im Verhältnis 1 :1,1,8 (1,9) — Heptadecandicarbonsäure, Carboxymethylstearinsäure,
Addukte von ungesättigten höheren Fettsäuren wie z. B. ölsäure, Linolsäure, Linolensäure mit a,jS-ungesättigten
Mono- oder Dicarbonsäuren, wie z.B. Maleinsäure oder Acrylsäure, sowie deren Derivate. Als
besonders geeignet erwiesen sich die dimerisierten und trimerisierten Fettsäuren.
Der Ausdruck dimerisierte (trimerisierte) Fettsäure bezieht sich in allgemeiner Form auf polymerisierte
Säuren, die aus Fettsäuren erhalten werden. Der Ausdruck Fettsäure schließt gesättigte und ungesättigte,
natürliche und synthetische einbasische aliphatische Säuren mit 8 bis 24 Kohlenstoffatomen ein. Diese
Fettsäuren lassen sich nach bekannten Verfahren polymerisieren.
Typische im Handel erhältliche polymere Fettsäuren haben etwa folgende Zusammensetzung:
monomere Säuren (Mo) 5—15 Gewichtsprozent, dimere Säuren (Di) 60—80 Gewichtsprozent,
trimere Säuren (Tri) 10—35 Gewichtsprozent.
35
Der Gehalt an dimerer Säure oder trimerer Säure kann durch allgemein bekannte Destillationsverfahren
bis zu 100 Gewichtsprozent erhöht werden.
Bei den disekundären Diaminen kann es sich um heterocyklische Amine
1) der allgemeinen Formel II
45
HN NH
(II)
wobei R = H ist, jedoch CH3 sein kann, wenn das Amidierungsprodukt in weiterer Umsetzung mit
einem Aldehyd reagiert oder
2) der allgemeinen Formel IN
2) der allgemeinen Formel IN
HN
Χ—Β—Χ
NH
(III)
X = CH, N; B = zweiwertiger Alkylrest mit 2-6 C-Atomen, kann wegfallen, wenn X=CH ist oder
3) der allgemeinen Formel IV
HN N-CH2-CH-NH2
(IV)
65
mit R = H oder CH3
handeln.
handeln.
Beispiele für die vorgenannten Diamine sind:
Piperazin,2,5-Dimethylpiperazin, Dipiperidin, 4,4- Dipiperidylpropan,
1,2-Dipiperazinyläthan, 1,3-Dipiperazinylpropan,
1,4-Dipiperazinylbutan, 1,5-Dipiperazinylpentan,
1,6-Dipiperazinylhexan, N-(2-Aminoäthyl)-piperazin,
N-(2-AminopropyI)-piperazin.
Die Umsetzung der Di- oder Tricarbonsäuren mit den Diaminen erfolgt unter den für Amidierungen üblichen
Reaktionsbedingungen, vorzugsweise bei Temperaturen von 1400C bis 2200C evtl. in Gegenwart eines
hochsiedenden Lösungsmittels wie z. B. Xylol. Die Diamine werden im Überschuß eingesetzt, vorzugsweise
im Verhältnis der Amino- zu Karboxylgruppen von 2:1.
Als Karbonylkomponenten finden Aldehyde der allgemeinen Formel V
CHO
wobei R ein linearer oder verzweigter Kohlenwasserstoffrest mit 2—13 Kohlenstoffatomen sein kann, oder
cyclische Ketone der allgemeinen Formel VI
CH2-C=O
(VI)
wobei R eine gegebenenfalls Alkyl-substituierte Trioder
Tetramethylengruppe sein kann, Verwendung.
Beispiele für die vorgenannten Aldehyde und Ketone sind
Propionaldehyd, n-Butyraldehyd, Isobutyraldehyd,
Diäthylacetaldehyd,2-Äthyl-hexanal, 3-Methylbutanal,2-Methylpentanal, Isotridecylaldehyd, Cyclopentanon, Cyclohexanon,
isomere Trimethylcyclopentanone und Trimethylcyclohexanone.
Die Umsetzung der Karbonylkomponenten mit den Amidierungsprodukten erfolgt unter azeotroper Wasserentfernung,
indem der Aldehyd oder das Keton, gegebenenfalls im Überschuß zugesetzt wird und das
Gemisch, gegebenenfalls unter Zusatz eines Schleppmittels, am Wasserabscheider erhitzt wird.
Nachdem die Wasserabscheidung beendet ist, werden das Lösungsmittel und überschüssige Karbonylkomponente
angezogen.
Die Isocyanataddukte der erfindungsgemäßen Dichtungs- und Beschichtungsmassen werden aus linearen
oder verzweigten Polyolen und aliphatischen Diisocyanaten hergestellt, wobei mit besonderem Vorteil
Polypropylenglykole mit einem mittleren Molekulargewicht von 400 bis 6000 mit Isophorondiisocyanat
umgesetzt werden, vorzugsweise im Verhältnis der Isocyanat- zu Hydroxylgruppen von 1,8—2,2 zu 1.
Besonders günstiges Härtungsverhalten wird gefunden, wenn die erfindungsgemäßen Kondensationsprodukte
in stöchiometrischem Verhältnis mit den Isocyanataddukten gemischt werden.
Es kann aber für eine Abänderung des Härtungsverhaltens oder der mechanischen Eigenschaften auch ein
anderes Verhältnis gewählt werden. Weiterhin kann eine Modifizierung durch Mischung von linearen und
verzweigten Komponenten erreicht werden.
Für eine weitere Formulierung können der Mischung die üblichen Weichmacher, Verdünner, Verdicker,
Thixotropierungsmittel, Füllmaterialien und Einfärbemittel
zugesetzt werden.
Weiterhin können den Massen Antioxidantien, UV-Absorber und Bioeide zugesetzt werden.
Es ist dabei darauf zu achten, daß ausreichend trockene Materialien Verwendung finden, die zudem
keine gegenüber Isocyanat reaktive Anteile enthalten dürfen.
Die Einarbeitung aller Komponenten erfolgt in den üblichen Mischern und Knetern, wobei streng auf
Feuchtigkeitsausschluß zu achten ist.
Die Aushärtung erfolgt, indem man die erfindungsgemäßen Dichtungsmassen und Überzugsmassen entweder
in der gewünschten Weise appliziert und der Einwirkung von Wasser oder Wasserdampf bzw. der
Feuchtigkeit der Luft aussetzt oder sie erst mit Wasser versetzt und dann in der gewünschten Weise anwendet.
Herstellung der Komponenten
20
1.570 g einer dimerisierten Tallölfettsäure (mit einem
Gehalt an dimerer Fettsäure von 96%) werden mit 172,1g wasserfreiem Piperazin und 14OmI Xylol
versetzt. Nach Zusatz von 0,6 g Phosphorsäure wird das Gemisch für drei Stunden unter Rückfluß erhitzt. Dann
wird ein Wasserabscheider zwischengeschaltet und das Produkt weitere 9 Stunden unter Rückfluß erhitzt,
wobei die Sumpftemperatur auf ca. 170° C ansteigt. Nach Bestimmung des freien Amingehaltes der
Mischung wird die äquiv. Menge 3,3,5-Trimethylcyclohexanon,
sowie ein Überschuß von weiteren 20 Prozent, zugesetzt. Dann werden 0,6 g Ameisensäure zugesetzt
und die Mischung für weitere 14 Stunden am Wasserabscheider erhitzt.
Während dieser Zeit steigt die Sumpftemperatur auf etwa 175° C. Es wird eine Wasserausbeute von ca. 90%
d. Th. erhalten. Das Lösungsmittel und überschüssiges Keton werden am Vakuum bis zu einer Temperatur von
ca. 170° C abgezogen. Das hochviskose gelbliche Reaktionsprodukt hat einen Gehalt an tertiären
Amingruppen ( = Enamingruppen) entsprechend 108 mg KOH/g.
2. 73,1 g Adipinsäure werden mit 214 g Dipiperidylpropan und 25 ml Xylol versetzt. Nach Zusatz von 0,3 ml
Phosphorsäure wird das Gemisch für eine Stunde unter Rückfluß erhitzt. Dann wird ein Wasserabscheider
zwischengeschaltet und das Produkt weitere zwei Stunden unter Rückfluß erhitzt, wobei die Sumpftemperatur
auf ca. 200° C ansteigt.
Nach Bestimmung des freien Amingehaltes der Mischung wird eine äquivalente Menge 3,3,5-Trimethylcyclohexanon
sowie ein Überschuß von weiteren 20% zugesetzt. Dann werden 1 ml Ameisensäure und 100 ml
Xylol zugesetzt und die Mischung für weitere 10 Stunden am Wasserabscheider erhitzt. Es wird eine
Wasserausbeute von ca. 92% d. Th. erhalten.
Das Lösungsmittel und überschüssiges Keton werden am Vakuum bis zu einer Temperatur von ca. 170° C
abgezogen. 6a
Das harzartige gelbliche Reaktionsprodukt hat einen Gehalt an tertiären Amingruppen ( = Enamingruppen)
entsprechend 148 mg KOH/g (theoretisch 140).
3. 115 g Decamethylendicarbonsäure werden mit
214 g Dipiperidylpropan und 25 ml Xylol versetzt. Nach
Zusatz von 0,3 ml Phosphorsäure wird das Gemisch für eine Stunde unter Rückfluß erhitzt. Dann wird ein
Wasserabscheider zwischengeschaltet und das Produkt weitere zwei Stunden unter Rückfluß erhitzt, wobei die
Sumpf tempera tür auf ca. 200° C ansteigt.
Nach Bestimmung des freien Amingehaltes der Mischung wird die äquivalente Menge 3,3,5-Trimethylcyclohexanon
sowie ein Überschuß von weiteren 20% zugesetzt. Dann werden 1 ml Ameisensäure und 100 ml
Xylol zugesetzt und die Mischung für weitere 10 Stunden am Wasserabscheider erhitzt. Es wird eine
Wasserausbeute von ca. 88% d. Th. erhalten.
Das Lösungsmittel und überschüssiges Keton werden am Vakuum bis zu einer Temperatur ,von ca. 170" C
abgezogen. Das harzartige gelbliche Reaktionsprodukt hat einen Gehalt an tertiären Amingruppen ( = Enamingruppen)
entsprechend 132,9 mg KOH/g (theoretisch 126,5).
4. 331 g l,8(l,9)-Heptadecandicarbonsäure, Sz. 345, werden mit 172,2 g wasserfreiem Piperazin und 100 ml
Xylol versetzt. Nach Zusatz von 0,5 g Phosphorsäure wird das Gemisch zwei Stunden unter Rückfluß erhitzt.
Dann wird ein Wasserabscheider zwischengeschaltet und das Produkt weitere sieben Stunden unter Rückfluß
erhitzt, wobei die Sumpftemperatur auf ca. 170° C ansteigt.
Nach Bestimmung des freien Amingehaltes der Mischung wird die äquivalente Menge 3,3,5-Trimethylcyclohexanon,
sowie ein Überschuß von weiteren 10% zugesetzt. Dann werden 0,5 ml Ameisensäure und 50 ml
Xylol zugesetzt und die Mischung für weitere 10 Stunden am Wasserabscheider erhitzt.
Es wird eine Wasserausbeute von ca. 86,4% d. Th. erhalten.
Das Lösungsmittel und überschüssiges Keton werden am Vakuum bis zu einer Temperatur von ca. 160° C
abgezogen.
Das hochviskose bräunliche Reaktionsprodukt hat einen Gehalt an tertiären Amingruppen (=Enamingruppen)
entsprechend 163,3 mgXOH/g.
5. 285 g einer trimeren Tallölfettsäure mit einem Gehalt von ca. 80 Gew.-% an trimerer Säure werden mit
85,5 g wasserfreiem Piperazin und 70 ml Xylol versetzt. Nach Zusatz von 0,3 g Phosphorsäure wird das Gemisch
drei Stunden unter Rückfluß erhitzt Dann wird ein Wasserabscheider zwischengeschaltet und das Produkt
weitere neun Stunden unter Rückfluß erhitzt, wobei die Sumpf temperatur auf ca. 160° C ansteigt
Nach Bestimmung des freien Amingehaltes der Mischung wird die äquivalente Menge 3,3,5-Trimethylcyclohexanon
sowie ein Überschuß von weiteren 25% zugesetzt. Dann werden 0,3 ml Ameisensäure zugesetzt
und die Mischung für weitere 14 Stunden am Wasserabscheider erhitzt. Während dieser Zeit steigt
die Sumpf temperatur auf etwa 160° C.
Es wird eine Wasserausbeute von 100% d. Th. erhalten.
Das Lösungsmittel und überschüssiges Keton werden am Vakuum bis zu einer Temperatur von ca. 160° C
abgezogen.
Das hochviskose gelbliche Reaktionsprodukt hat einen Gehalt an tertiären Amingruppen ( = Enamingruppen)
entsprechend 101 mg KOH/g.
6. In einem 50-1-Reaktor mit Rührer und Stickstoffzuleitung
werden 3,5 kg Isophorondiisocyanat unter Rühren mit 30 g Dibutylzinndilaurat versetzt. Anschließend
werden unter langsamer Zugabe 25,75 kg eines verzweigten Polypropylenglykols, mit einem Hydroxylgehalt
entsprechend 35,7 mg KOH/g, zugesetzt.
Das Gemisch wird dann für 3 Stunden auf 75° C erwärmt.
609 541/458
Das Reaktionsprodukt hat einen Isocyanatgehalt entsprechend 27,6 mg KOH/g.
7.114 g einer dimerisierten Tallölfettsäure (mit einem
Gehalt an dimerer Fettsäure von 96%) werden mit 84 g Dipiperidylpropan und 100 g Xylol versetzt.
Nach Zusatz von 02 g Phosphorsäure wird am
Wasserabscheider für vier Stunden auf 1450C erhitzt.
Während dieser Zeit haben sich ca. 5 g Wasser abgetrennt.
Nach Abkühlung werden 29 g Isobutyraldehyd zugesetzt und weitere sechs Stunden am Wasserabscheider
auf 140—145°C erhitzt. Es scheiden sich weitere 7,5 g Wasser ab. Dann wird am Vakuum bis ca.
1500C Lösungsmittel und überschüssiger Aldehyd abgezogen.
Das hochviskose Reaktionsprodukt hat einen Gehalt an tertiären Amingruppen ( = Enamingruppen) entsprechend
108 mg KOH/g.
Beispiel einer erfindungsgemäßen Dichtungsund Beschichtungsmasse
In einem Kneter mit Vakuumanschluß werden
500 g des unter 6. hergestellten Harzes mit
240 g hydrophobierter hochdisperser Kieselsäure
sowie
504 g PVC-Pulver,
67 g Titandioxid,
1215g Diisodecylphthalat,
67 g Titandioxid,
1215g Diisodecylphthalat,
2 g Ruß-Pigment-Paste und
212 g Xylol
212 g Xylol
vermischt.
Dann werden 116,3 g des unter 1. hergestellten Kondensationsproduktes zugesetzt und gut eingearbeitet.
Nach dem Entgasen ist die Masse verarbeitungsfähig.
Unter Feuchtigkeitsausschluß, z. B. in den üblichen Kartuschen, kann die Masse mehrere Monate bei
Raumtemperatur gelagert werden.
Eine 3 Wochen unter Normklima an der Luft gelagerte Probe liefert folgende mechanische Daten:
Bruchdehnung nach DIN 18 540:
530%bei4,lkp/cm2.
530%bei4,lkp/cm2.
Das vorteflhafte Härtungsverhalten ist aus folgender
Tabelle ersichtlich, die sich auf das Formulierungsbeispiel von Seite 16 bezieht, wobei die verschiedenen
Enamine aus Beispiel 1 —5 und 7 eingesetzt wurden.
Erfindungsgemäße Dichtungsmassen:
Enamin | Enamin- | Zusatz | Kenndaten der formulierten | Bruchdehnung | kp/cm2 |
aus Her | gehalt | Dichtungsmasse | nach DlN 18 540 | 4,1 | |
stellungs- | = mg | Haut- | 5.5 | ||
Beispiel | KOH/g | bil- | 4.5 | ||
Nr. | dungs- | % | 4,2 | ||
zeit | 530 | 6,5 | |||
g | min | 400 | 2,7 | ||
1 | 108 | 116,3 | 30 | 450 | Hautbildungszeit |
2 | 148 | 93.2 | 15 | 460 | |
3 | 132,9 | 103,5 | 25 | 420 | |
4 | 163,3 | 84,7 | 25 | 515 | |
5 | 101 | 136,5 | 15 | ||
7 | 108 | 132,4 | 30 | ||
Vergleichsversuche | |||||
handelsübliche Dichtungs- 20 Stunden
masse aus geblockten Isocyanaten und Diiminen
handelsübliche Dichtungs- 30 Stunden
masse basierend auf Produkten mit freien aromatischen Isocyanatgruppen
Claims (1)
1. Verfahren zum Abdichten und Ausfüllen von Fugen und zum Beschichten von Oberflächen, wobei
man Gemische aus
a) Additionsprodukten aus endständige Hydroxylgruppen tragenden linearen verzweigten PoIyalkylenoxiden,
Polyesterpolyolen und überschüssigen Mengen an Di- oder Polyisocyanaten mit aliphatischen und/oder cycloaliphatischen
Isocyanatgruppen und
b) di- und/oder polyfunktionellen Enaminen und gegebenenfalls
c) üblichen Zusätzen
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