DE2441135A1 - Ueberzogene filmmaterialien sowie verfahren zu deren herstellung und anwendung - Google Patents
Ueberzogene filmmaterialien sowie verfahren zu deren herstellung und anwendungInfo
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Description
28. August 1974 ' W. 42126/74 - Ko/Ne
Imperial Chemical Industries Limited, London (England)
Überzogene Filmmaterialien, sowie Verfahren zu deren Herstellung und Anwendung
Die Erfindung betrifft überzogene Filmmaterialien, insbesondere überzogene Filmmaterialien in Form von
lichtempfindlichen Diazotypiematerialien sowie Materialien zur Herstellung von Photoreliefbuchstabenpressdruckplatten,
welche photopolymerisierbare Überzüge tragen.
Es wurde gefunden, dass Filme aus synthetischen Kunststoff materialien, die mit einer harzartigen Schicht auf
einer Seite überzogen sind, eine Neigung zur Kräuselung zeigen, welche die wirksame Handhabung der Filme, beispielsweise
für Photoreliefdruckplattengebrauch, hindern kann und die bei Bildwiedergabematerialien, beispielsweise
diazosensibilisierten Mikrofilmen, Fokussierschwierigkeiten erbringen können. Diese Neigung ist besonders ausgeprägt
bei Filmen, die mit einer Schicht, wie Celluloseacetat, CsLluloseacetatbutyrat, Celluloseacetatpropionat, Poly-
B098U/1000
vinylacetat oder teilweise hydrolysiertem Polyvinylacetat
überzogen sind, die selbst mit einem üblichen lichtempfindlichen Diazotypiematerial imprägniert oder überzogen
ist.
Bekannte Verfahren zur Verringerung der Kräuselung umfassen den Überzug beider Seiten des Filmes mit einer
Harzschicht, also einem unbequemen und teuren Verfahren,
oder den Zusatz eines Plastifizierers oder eines polymeren Modifizierers zu der Harzschicht. Durch Plastifizieren
ergibt sich jedoch eine Verringerung der Haftung der Schicht an dem Film.
Gemäss der Erfindung besteht das Verfahren zur Herstellung
eines überzogenen selbst-tragenden Filmes eines
synthetischen Kunststoffmaterials darin, dass eine Schicht eines harzartigen Überzugsmaterial auf eine Oberfläche des
Films aus einem organischen Medium aufgebracht wird, welches ein Lösungsmittel für das Überzugsmaterial und
10 bis 80 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des Lösungsmittels, eines Nicht-Lösungsmittels für das Überzugsmaterial
umfasst, wobei das Nicht-Lösungsmittel einen höheren Siedepunkt
und eine niedrigere Verdampfungsgeschwindigkeit als das Lösungsmittel hat.
Die Erfindung befasst sich noch mit dem nach diesem Verfahren hergestellten überzogenen Film. Der überzogene
Film ist praktisch flachliegend, d. h. er zeigt eine verringerte Neigung zur Kräuselung oder Wölbung.
Es wird angenommen, dass Kräuselung bei den bisherigen Filmen auftrat, da die Polymerketten des Überzugsmaterials
eine eigene Tendenz zur Spiralbildung hat. Wenn der Überzug aus einem organischen Lösungsmittel allein aufgetragen
wird, zeigt sich eine Neigung dieser Ketten zur Abrollung, so dass das Überzugsmaterial auf die Filmoberfläche in
diesem Zustand aufgetragen wird. Nach der Trocknung und
50981Α/Ί000
Entfernung des Lösungsmittels kehren die Ketten in ihren
spiralförmigen Zustand zurück, wodurch sie eine.Kräuselung
des aufgezogenen Filmes ergeben.
Durch das Aufziehen aus einer Masse, die ein Nicht-Lösungsmittel enthält, nach der Erfindung, dürften die
Polymerketten im spiralförmigen Zustand abgeschieden werden. Es wird angenommen, dass dieser Effekt dadurch
entsteht, dass die relative Konzentration des Nicht-Lösungsmittels zu dem Lösungsmittel in dem Überzug zunimmt, wenn
die Trocknung fortschreitet, da das Lösungsmittel die höhere Verdampfungsgeschwindigkeit hat. Dies ermöglicht
die Spiralbildung der Polymerketten, bevor die letzten Spuren des organischen Mediums aus der aufgezogenen Schicht
entfernt sind.Das Nicht-Lösungsmittel muss ein solches
sein, worin das Uberzugsmaterial praktisch in dem NichtLösungsmittel unlöslich ist, obwohl eine gewisse Quellung
des Uberzugsmaterials stattfinden kann. Ein Material, welches eine schwache Löslichkeit auf das harzartige
Uberzugsmaterial hat, würde eine entsprechend schwache
Verringerung der Kräuselung verursachen und wird als "Nicht-Lösungsmittel" für die Zwecke der vorliegenden Erfindung bezeichnet.
Wenn die aufgezogenen Filme gemässder Erfindung
für Bildwiedergabezwecke verwendet werden, ist der Überzug günstigerweise transparent und die Menge des in der Überzugsmasse
angewandten Nicht-Lösungsmittels ist vorzugsweise nicht so hoch, dass sich eine Ausfällung des Überzugsmaterials
und eine schlechte Kohäsionskraft der Überzugsschicht ergibt.
Es ist möglich, mehr als ein Nicht-Lösungsmittel und/oder mehr als ein Lösungsmittel in der Überzugszusammensetzung
anzuwenden.
5098U/10Q0
Typische Lösungsmittel und Nicht-Lösungsmittel, die zur Anwendung im Rahmen der Erfindung geeignet sind, sind
in den nachfolgenden Tabellen I und II zusammen mit ihren Jeweiligen Siedepunkten und Verdampfungsgeschwindigkeiten
angegeben. Die Wahl des Lösungsmittels und des NichtLösungsmittels hängt von dem zur Herstellung der Überzugsschicht angewandten Art ab. Die in den Tabellen I und II
aufgeführten Lösungsmittel und Nicht-Lösungsmittel sind zur Anwendung für das bevorzugte Celluloseacetatpropionat-Überzugsmaterial,
wie nachfolgend angegeben, geeignet.
Tabelle I | Verdampfungsge schwindigkeit (Äther = 1) |
|
Lö sungsmittel | Siedepunkt ο c |
2,1 6,3 |
Aceton Methyläthylketon |
56,2 79,6 |
|
Nicht-Losungsmittel | Siedepunkt ο C |
Verdampfungsge schwindigkeit (Äther = 1) |
Cyclohexanol | 160,7 | 403 |
n-Butanol | 117,8 | 33 |
Amylalkohol | 128 | - |
Me thy1cyelohexano1 | 165 | 807 |
n-Octanol | 195,2 | - |
1,3-Butylenglykol | 207 | |
Äthylenglykol | 197 | - |
5098U/1000
In den vorstehenden Tabellen sind die Verdampfungsgeschwindigkeit als Mehrfaches der Zeit angegeben, die
zur Verdampfung eines gleichen Volumens Äther unter identischen Verdampfungsbedingungen erforderlich ist.
Die selbst-tragenden Filme, die für Bildwiedergabezwecke transparent sein sollten, können sämtliche geeigneten
synthetischen Kunststoffmaterialien, wie Celluloseacetat, Cellulosetriacetat, Cellulosenitrat, Polymere und
Copolymere von Vinylchlorid, Polymere und Copolymere von Olefinen, z. B. Polyäthylen und Polypropylen, Polyvinylacetat,
Polyvinylalkohol, Acrylpolymere, ζ. B. PoIymethylmethacrylat,
Polystyrol und lineare Polyester, diedurch Kondensation mit einer oder mehreren Dicarbonsäuren
oder deren niedrigen Alkydiestern mit einem oder mehreren
Glykolen gebildet werden, beispielsweise Polyalkylenterephthalat.
Laminate von·zwei oder mehr Kunststoffmaterialien können ebenfalls verwendet werden. Gewünschtenfalls
kann der selbst-tragende Film durch Streckung in einer oder mehreren Richtungen molekular orientiert sein und
durch Varmeverfestigung bei erhöhten Temperaturen unter Dimensionsbeschränkung in bekannter Weise dimensionsstabilisiert
sein. Filme von linearen Polyestern, wie PoIyäthylenterephthalat,
werden vorzugsweise orientiert und wärmeverfestigt.
Es kann günstig sein, die Oberfläche einiger Filme zur Begünstigung der Haftung zwischen der Filmobeffläche
auf dem aufgetragenen Überzug vorzubehandeln. Diese Vorbehandlung ist besonders günstig, wenn der Film ein biaxial orientierter und wärmeverfestigter Film eines linearen
Polyesters, wie Polyäthylenterephthalat ist/und kann
ein Überziehen des Filmes mit einem Material, welches eine Quellungs- oder Lösungswirkung auf den Film hat, beispielsweise
mit einer Lösung von p-Chlor-m-kresol, 2,4-
5098U7 1000
2U1135
Dichlorphenol, 2,4,6- oder 2,4,5-Trichlorphenol oder 4-Chlorresorcin
oder Gemischen derartigen Materialien in einem üblichen organischen Lösungsmittel, beispielsweise
Aceton oder Methanol, umfassen. Lösungen mit 0,5 bis 20 Gew.% derartiger Materialien in den üblichen organischen
Lösungsmitteln sind geeignet. Nach der Auftragung einer derartigen Lösung kann die Filmoberfläche getrocknet und
auf erhöhte Temperatur während einiger Minuten, beispielsweise 2 Minuten bei 60° bis 80° C, erhitzt werden.
Alternativ zu einer derartigen Vorbehandlung oder zusätzlich zu einer derartigen Vorbehandlung kann ein
Material mit einer Quellungs- oder Lösungswirkung an den Film in die Überzugsmasse, die das harzartige Überzugsmaterial enthält, einverleibt werden.
Die aus dem Lösungsmittel/Nicht-Lösungsmittel-Gemisch aufgetragene Schicht kann direkt auf die Filmoberfläche
oder auf eine Zwischenschicht, welche auf die Filmoberfläche aufgetragen wurde, aufgebracht werden.
Die Erfindung ist besonders brauchbar für die Auftragung von harzartigen Überzugsmaterialien auf ■Filmgrundlagen,
welche zur Herstellung von Bildwiedergabefilmen geeignet sind, beispielsweise diazosensibilisierte Filme
oder Photoreliefbuchstabenpressdruckplatten, wobei die letzteren durch Aufziehen des harzartigen Überzuges mit
einem photopolymerisierbaren Harz hergestellt werden. Besonders geeignete harzartige Überzugsmaterialien zur Anwendung
aus Lösungsmittel/Nicht-Lösungsmittel-Gemischen nach der Erfindung sind Celluloseacetat, Polyvinylacetat
und besonders hydrolysiertes Polyvinylacetat und insbesondere
Celluloseacetatpropionat und Celluloseacetatbutyrat.'
Gemäss einer Ausführungsform kann die Erfindung zur
Herstellung von Bildwiedergabematerialien angewandt werden, insbesondere solchen, welche eine strahlungsempfindliche
509814/1000
Diazoniumverbindung der in der britischen Patentschrift
1 128 8$7 angegebenen Art enthalten. So kann eine biaxial orientierte und wärmeverfestigte Polyäthylenterephthalat-Filmgrundlage
durch Überziehen mit einer Schicht diazosensibilisiert werden, die eine Diazoniumverbindung enthält
oder sie kann hiermit imprägniert werden. Es wird bevorzugt, die Polyäthylenterephthalatfilmoberflache mit
einem oder mehreren Materialien mit einer Quellungs- oder Lösungswirkung, wie vorstehend angegeben, vorzubehandeln
und dann eine haftungsbegünstigende Polymerzwischenschicht aufzutragen, die eines der folgenden Materialien, wie in
der britischen Patentschrift 1 128 837 angegeben, enthalten kann:
(1) Ein Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymeres oder ein
teilweise hydrolysiertes VinylChlorid-Vinylacetat-Copolymeres
oder
(2), ein Vinylidenchlorid-Acrylnitril-Copolymeres oder ein Copolymeres von Vinylidenchlorid mit einem Acrylsäure- oder Methacrylsäureester.
(2), ein Vinylidenchlorid-Acrylnitril-Copolymeres oder ein Copolymeres von Vinylidenchlorid mit einem Acrylsäure- oder Methacrylsäureester.
Das abschliessende trockene Überzugsgewicht dieser Haftungsbegünstigungsschicht beträgt vorzugsweise 0,1
ρ .
bis 10 mg/dm . Alternativ oder zusätzlich kann die das
haftungsbegünstigende Polymere enthaltende Masse eines oder mehrere Materialien mit einer Quellungs- oder Lösungswirkung auf die Filmoberfläche enthalten. Die die Diazoniumverbindung
enthaltende oder hiermit imprägnierte Schicht kann über die Haftungsbegünstigungsschicht aufgetragen
werden und sollte aus einem organischen Lösungsmittel/Nicht-Lösungsmittel-Gemisch
in erfindungsgemässer Weise aufgetragen werden. Vorzugsweise ist die Schicht, welche auf die Haftungsbegünstigungsschicht aufgetragen
wird, auf"den vorstehenden harzartigen Überzugsmaterialien
entsprechend den folgenden Zusammensetzungen aufgebaut:
6098U/1000
(a) Celluloseacetat, Celluloseacetatpropionat, Celluloseacetatbutyrat,
Polyvinylacetat oder teilweise hydrolysiertes Polyvinylacetat, wobei die Schichten
eine lichtempfindliche Diazoniumverbindung enthalten,
(b) Celluloseacetat, Celluloseacetatpropionat, Celluloseacetatbutyrat,
Polyvinylacetat oder teilweise hydrolysiertes Polyvinylacetat, wobei die Schicht anschliessend
mit einer lichtempfindlichen Diazoniumverbindung imprägniert wird, oder
(c) Celluloseacetat, Celluloseacetatpropionat oder Celluloseacetatbutyrat,
wobei die Schicht anschliessend einer Oberflächenhydrolyse und Imprägnierung mit einer lichtempfindlichen
Diazoniumverbindung unterworfen wird.
Celluloseacetatpropionat ist besonders als harzart'iges Überzugsmaterial bei dieser Ausführungsform bevorzugt.
Die Schicht wird vorzugsweise.aus einem Gemisch der in den Tabellen I und II aufgeführten Lösungsmittel und
Nicht-Lösungsmittel aufgetragen. Ein besonders günstiges Lösungsmittel ist Aceton und ein besonders günstiges
Nicht-Lösungsmittel ist Cyclohexanol oder n-Octanol. Ein
Gemisch von 75 Gew.% Aceton mit 25 Gew.% Cyclohexanol erwies sich als besonders brauchbar für die Auftragung des
bevorzugten Celluloseacetatpropionats. Die Überzugszusammensetzung sollte vorzugsweise mit einer Konzentration
von 5 his 20 g/100 ml des Lösungsmittels/Nicht-Lösungsmittels-Gemisches
aufgetragen werden. Beispielsweise kann die Masse 7 g Celluloseacetatpropionat auf 100 ml eines
Gemisches mit ^^ Gew.% Aceton und 25 Gew.% Cyclohexanol
enthalten. Das Aufziehen kann durch sämtliche üblichen Verfahren erfolgen, worauf anschliessend während 1 bis 30
Minuten bei einer Temperatur bis zu 120° C getrocknet wird, so dass eine Trockenüberzugsstärke von 1 bis
10 Mikron erhalten wird.
5098U/1000
Wie vorstehend ausgeführt, ketonen die bevorzugten
harzartigen Überzugsmaterialien eine Diazoniumverbindung enthalten oder hiermit imprägniert sein und gewünschten-?
falls, kann das Material, falls das Material aus Celluloseacetat, Celluloseacetatpropionat oder Celluloseacetat—
butyrat besteht, vor der Imprägnierung oberflächenhydrolysiert
werden. Falls die Diazoniumverbindung durch Imprägnierung angewandt wird, sollte sie in einem Lösungsmedium aufgetragen werden, welches eine Quellwirkung auf
das Kunststoffüberzugsmaterial hat.
Sämtliche bekannten lichtempfindlichen Diazoniumverbindungen können zur Herstellung der Bildmaterialien aus
den überzogenen Filmen gemäss der Erfindung angewandt werden.Gewünschtenfalls können Kupplungsmittel und/oder
Stabilisatoren und/oder andere bekannte Zusätze zusammen
mit der Diazoniumverbindung verwendet v/erden.
Die Filmmaterialien gemäss der Erfindung sind auch zur Herstellung von flexiblen Photoreliefbuchstabenpressplatten
direkt von einem photographischen Negativ geeignet,
da die photopolymerisierbaren Harze eine ausgezeichnete Haftung an der überzogenen Oberfläche besitzen.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung
der Erfindung. In den Beispielen'wurden folgende Testverfahren angewandt:
Haftung
Haftung
Die Haftung der aufgetragenen Überzüge wurde vor und nach der Entwicklung des Diazoniumbildes durch Schneiden
der Überzüge mit einem Rasiermesser und Aufkleben eines Klebbandes über der Kerbung bestimmt. Nach Abreissen des
Bandes und Wiederholung bis zu dem 8. Mal wurde die Haftung von 1 bis 5 bewertet, wobei die Bewertung 1 angibt, dass
kein Überzug oder Bild nach 8 Abzügen des Bandes entfernt wurde, und die Bewertung 5 angibt, dass der gesamte iJber-
509814/1000
zug und das Bild bei einem Abzug entfernt wurden. Der abschliessende diazoniumsensibilisierte PiIm ist lediglich
annehmbar, falls die Trockenhaftung nach der Entwicklung
der Bewertung 1 entspricht.
Kräuselung
Kräuselung
Die Kräuselung wurde durch Bestimmung der Krümmung
2
von Proben mit 1 dm des Filmes gegen Messingplatten
von Proben mit 1 dm des Filmes gegen Messingplatten
bewertet, welche genau maschinell zu einem Bogen eines gegebenen Radius bearbeitet waren. Die Kräuselung wurde
als reziproker Wert des Radius der Krümmung in cm der Versuchsplatte, welche auf die Kräuselung der Filmprobe
passte, angegeben. Diazoniumsensibilisierte Filme sind lediglich für Mikrofilmgebrauch anwendbar, falls der
Kräuselungswert £ 0,04 cm" nach der Entwicklung ist.
Ein üblicher biaxial orientierter und wärmeverfestigter
Polyalkylenterephthalat film mit einer Stärke von 0,0063
cm (0,0025 inch) wurde auf einer Seite mit der folgenden Lösung unter Bildung eines feuchten Überzugsgewichtes von
100 mg/dm2 behandelt:
p-Chlor-m-kresol 5»0 g
teilweise hydrolysiertes Vinylchlorid/Vinylacetat-Copolymeres
(Handelsprodukt mit der Bezeichnung "Vinylite" VAGH) 1,0 g
Aceton 100,0 ml
Der Film wurde während 2 Minuten bei 90° C getrocknet.
Die vorbehandelte Oberfläche wurde dann mit der folgenden haftungsbegünstigenden Lackmasse aus einem
5098.14/1000
harzartigen Überzugsmaterial und einem Lösungsmittel/liicht-Lösungsmittel-Gemisch
überzogen;
Celluloseacetatpropionat
(Handelsprodukt der Farbenfabriken
Bayer AG mit der Bezeichnung
PR900) ' 7,0 g
Cyclohexanol ' 25,0 g
Aceton 75,0 g
Der Überzug wurde während 5 Minuten bei 100° C zu einer Trockenstärke von 5 Mikron getrocknet. Die Lackschicht
haftete stark an dem vorbehandelten Film und der
-1
Film hatte einen Kräuselungswert von 0,15 cm zu der
Film hatte einen Kräuselungswert von 0,15 cm zu der
überzogenen Seite.
Die lackierte Seite des Filmes wurde, dann mit der folgenden Diazoniumlösung für Ammoniaktrockenbehandlung
losungsmittelsensibilisiert:
Bestandteil | Menge |
4-Diazo-N,N-diäthylanilin- | |
fluorborat | 4,0 g |
Resorcin | 1,3 g |
2,5-Dihydroxynaphthalin | " 0,6 g |
Citronensäure | 1,5 S |
Methoxyäthylacetat | 5,0 ml |
Methanol | 10,0 ml |
Aceton | 85,0ml |
Der überzug wurde während 2 Minuten bei 90° C getrocknet.
Der erhaltene einseitige Diazoniumfilm hatte eine ausgezeichnete Haftung und war praktisch flachliegend,
5098U/1000
wie sich aus der nachfolgenden Tabelle III ergibt. Dieser Film war zur Anwendung als Mikrofilmmaterial geeignet.
In Tabelle II ist die Kräuselung des Filmes nach der Auftragung des Lackes und auch nach der Sensibilisierung
sowohl vor als auch nach der üblichen Entwicklung und weiterhin die Haftung der Überzüge nach der Entwicklung
mit den Eigenschaften der drei Kontrollfilme verglichen.
Kontrolle 1 zeigt die Anwendung eines Plastifizierers in dem Lack zur Steuerung der Kräuselung, jedoch ist die
Haftung schlecht.
Kontrolle 2 zeigt die Anwendung eines Harzmodifizierers in dem Lack, jedoch ist die Kräuselungsverringerung
schlecht.
Kontrolle 3 zeigt den unannehmbaren Wert der Kräuselung,
wenn das Gelluloseacetatpropionat in einem Gemisch lediglich-von Lösungsmitteln gelöst wird.
5098U/1000
Probe Zusammensetzung des Lackes
-1
Lackstufe Sensibilisierte Stufe
Vor der
Entwicklung
Entwicklung
Hach der Entwicklung
Haftung nach der Entwicklung
cn
ο co
ο co
Beisp. 7 g CAPR in 100 ml eines Gemisches
mit 85/25 Gew.% Aceton/ 0,2 Cyclohexanol
Kon- 7 g CAPR in 100 ml eines Gemi- trolle sches von 44/38/11 Gew.% 2-Meth-
1 oxyäthanol/Aceton/Diacetonal- 0,15 kohol +15 Gew.% CAPR von Triäthylenglykol-di-(2-äthylhexoat),
das als "Flexol" JGO handelsüblich
ist
Kon- 7 g CAPR in 100 ml eines Gemi- trolle sches im Verhältnis 44/38/
2 11 Gew.% 2-Methoxyäthanol/ Aceton/Diacetonalkohol + 30 Gew.% 0,26
CAPR eines modifizierten PoIyvinylacetats,
welches als "Gelva" C3 handelsüblich ist
Kon- 7 g CAPR in 100 ml eines Gemi-
trolle sches aus 44/38/11 Gew.% . 0,4
3 2-Methoxyäthanol/Aceton/Diacetonalkohol
0,02
0,08
0,01
0,03
0,18
0,14
0,33
0,4
CAPR = Celluloseacetatpropionat
Ein üblicher biaxial orientierter und wärmeverfestigter
Polyathylenterephthalatfilm mit einer Stärke von 0,01 cm (0,004- inch) wurde auf einer Seite vorbehandelt
und mit einer Gelluloseacetatpropionatinasse entsprechend Beispiel 1 überzogen.
Ein Silbernegativ wurde auf einen Glasraster gegeben und mit einem 0,0012 cm (0,0005 inch) dicken Polyathylenterephthalatfilm
zum Schutz überdeckt und eine 0,063 cm (0,025 inch) dicke Schicht eines bekannten flüssigen photopolymeri
si erbaren Polyesterharzes wurde über die Oberseite des Filmes ausgebreitet. Der mit Celluloseacetatpropionat
überzogene Film wurde dann auf das photopolymerisierbare
Harz aufgeschichtet und eine weitere Glasplatte auf die Oberseite der gesamten Anordnung gebracht. Bei der
Aussetzung an Ultraviolettlicht durch die obere Glasplatte wurde eine gehärtete Grundschicht des photopolymerisierbaren
Harzes hergestellt und eine zweite Belichtung durch das Silbernegativ härtete die Bildbereiche. Das Filmlaminat
wurde dann in einer wässrigen Lösung mit 2 Gew.% Borax und 50 C gewaschen, getrocknet und erhielt schliesslich
eine Ultraviolettlicht-Aussetzung zur Härtung der Buchstabendruckplatte, welche zum Drucken von Zeitungen auf
einer üblichen Buchdruckmaschine geeignet war.
Die Haftung des photopolymerisierbaren Harzes an der lckierten Filmgrundlage war ausgezeichnet und hielt die
auf die Druckplatte während des Druckarbeitsganges angewandten Spannungen aus. !Der Film verblieb flach und widerstand
jeder Kräuselung während des gesamten Verfahrensarbeitsganges.
5038U/1000
Ein üblicher biaxial orientierter wärmeverfestigter Polyäthylenterephthalatfilm mit einer Stärke von 0,006$ cm
wurde auf einer Seite mit der folgenden Lösung vorbehandelt und ergab ein Eeuchtüberzugsgewicht von 100 mg/dm :
p-Chlor-m-kresol 2,0 g
Aceton 100,0 ml
Der EiIm wurde während 2 Minuten bei 90° C getrocknet.
Die vorbehandelte Oberfläche wurde dann zu einem iberzu
überzogen:
überzogen:
Nassüberzugsgewicht von 100 mg/dm mit der folgenden Lösung
Bestandteil . Menge
Teilweise hydrolysiertes Vinylchlorid/Vinylacetat-Copolymeres
(Handelsbezeichnung "Vinylite" VAGH) 1,0g
Aceton 100,0 ml
Der EiIm wurde während 2 Minuten bei 90° C getrocknet.
Die überzogene Oberfläche wurde darin weiter mit dem Celluloseacetatpropionatlack und den in Beispiel 1
aufgeführten, die Diazoniumverbindung enthaltenen Massen unter Anwendung der dort angegebenen Überzugs- und Trocknung
sverfahren überzogen. Der erhaltene sensibilisierte
EiIm hatte ähnliche Haftungs- und Flachheitseigenschaften wie der Film nach Beispiel 1 und war für Mikrofilm- und
Mikrofiche-Gebrauch geeignet.
50981 4/1000
Ein üblicher biaxial orientierter und wärmeverfestigter Polyäthylenterephthalatfilm einer Starke von
0,0063 cm (0,0025 inch) wurde auf einer Seite mit einer Lösung von p-Chlor-m-kresol vorbehandelt und wie in Beispiel
1 getrocknet.
Die vorbehandelte Oberfläche wurde dann mit einem Lack, der ein sensibilisierendes Diazoniumsalz enthielt,
zu einem Feuchtüberzugsgewicht von 100 mg/dm überzogen. Der Lack hatte die folgende Zusammensetzung:
Celluloseacetatpropionat
(Produkt der Farbenfabriken Bayer
AG mit der Bezeichnung PE900) 7,0 g 4-Diazo-N,N-diäthylanilinfluor--
boifat 1,3 g
Resorcin 1,$ g
2,3-Dihydroxynaphthalin 0,6 g
Citronensäure 1,5 g
Methoxyäthylacetat 5iO ml
Methanol % 10,0 ml
Cyclohexanol 24,0 ml
Aceton 65»0 ml
Der Film wurde während 5 Minuten bei 100° C getrocknet
und er ergab eine Stärke von etwa 5 Mikron.
Der erhaltene sensibilisierte Film hatte ähnliche Haftungs- und Flachheitseigenschaften wie der in Beispiel
1 hergestellte Film und war für Mikrofilm- und Mikrofiche-Gebrauch geeignet.
5098H/1000
Ein üblicher biaxial orientierter und wärmeverfestigter
Polyäthylenterephthalatfilm mit einer Stärke von 0,0063 cm (0,0025 inch) wurde auf einer Seite mit einer
Lösung von p-Chlor-m-kresol und teilweise hydrolysiertem
Vinylchlorid/Vinylacetat-Copolymeren vorbehandelt und wie in Beispiel 1 getrocknet. ■
Die vorbehandelte Oberfläche wurde dann mit einem Celluloseacetatpropionatlack der folgenden Zusammensetzung
überzogen:
Beg tandteil ii?££®_
Celluloseacetatpropionat
(Produkt der Farbenfabriken Bayer
AG mit der Bezeichnung PS900) 7,0 g
n-Octanol 30,0 g
Aceton 80,0 g
Der Überzug wurde während 5 Minuten bei 100° C zu
einer trockenen Lackstärke von 5 Mikron getrocknet. Der
Lack haftete stark an der vorbehandelten Polyesterfilmoberfläche und der Film hatte einen Kräuselungswert von
-1 ·
0,13 cm zu der überzogenen Seite.
Die mit Lack überzogene Oberfläche wurde dann mit der in Beispiel 1 angegebenen äiazoniumsalzhaltigen Masse
überzogen und während 2 Minuten bei 90° C getrocknet. Der erhaltene sensibilisierte Film hatte ähnliche Haftungsund
Flachheitseigenschaften wie der Film nach Beispiel 1
und war für Mikrofilm- und Mikrofiche-Gebrauch geeignet.
Ein üblicher biaxial orientierter und wärmverfestigter Polyäthylenterephthalatfilm mit einer Stärke von
5098 U/ 1 0 00
0,0063 cm (0,0025 inch) wurde auf einer Seite mit einer
Lösung von p-Chlor-m-kresol und teilweise hydrolysiertem
Vinylchlorid/Vinylacetat-Copojymeren vorbehandelt und wie
in Beispiel 1 getrocknet.
Die vorbehandelte Oberfläche wurde mit der folgenden Lackmasse überzogen:
Bestandteile Menge
Celluloseacetatbutyrat 14-,O g
Cyclohexanol 25,0 g
Aceton 75,Og
Der überzogene Film wurde während 5 Minuten bei 100° C
getrocknet und ergab eine trockene Lackstärke von 5 Mikron. Der Lack haftete stark an der vorbehandelten
Polyesterfilmoberfläche an. Der Film hatte einen Kräuse-
-1
lungswert von 0,14 cm zu der überzogenen Seite.
lungswert von 0,14 cm zu der überzogenen Seite.
Die überzogene Lackoberfläche wurde dann mit der in Beispiel 1 angegebenen diazoniumsalzhaltigen Masse
überzogen und während 2 Minuten bei 90 C getrocknet.
Der erhaltene sensibilisierte Film hatte ähnliche Haftungs- und Flachheitseigenschaften wie der Film nach
Beispiel 1 und war für Mikrofilm- und Mikrofiche-Gebrauch geeignet.
509 8U/1000
Claims (10)
- Patentansprüche.1? Verfahren zur Herstellung eines überzogenen selbst-tragenden Filmes aus synthetischem Kunststoffmaterial, wobei eine Schicht eines harzartigen Überzugsmaterials auf eine Oberfläche des Filmes aus einem organischen Medium aufgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein organisches Medium verwendet wird, welches ein Lösungsmittel für das Überzugsmaterial und 10 bis 80 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des Lösungsmittels, eines Nicht-Lösungsmittels für das Überzugsmaterial umfasst, wobei das Nicht-Lösungsmittel einen höheren Siedepunkt und eine niedere Verdampfungsgeschwindigkeit als das Lösungsmittel besitzt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Film ein orientierter und wärmeverfestigter Film aus Polyäthylenterephthalat verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Film verwendet wird, dessen Oberfläche mit einem Material mit einer Quellungs- oder Lösungswirkung auf den Film vorbehandelt wurde.
- 4-. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, dass als harzartiges Überzugsmaterial Celluloseacetat, Polyvinylacetat, teilweise hydrolysiertes Polyvinylacetat, Celluloseacetatpropionat oder Celluloseacetatbutyrat verwendet wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lösungsmittel, welches Aceton und/oder Methyläthylketon umfasst, verwendet wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5i dadurch gekennzeichnet, dass als Nicht-Lösungsmittel Cyclohexanol, n-Butanol, Amylalkohol, Methylcyclohexanol, n-Octanol, 1,3-Butylenglykol und/oder Äthylenglykol verwendet wird.5098U/ 1 000
- 7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als harzartiges Überzugsmaterial Celluloseacetatpropionat verwendet wird und aus einem Gemisch aus 75 Gew.% Aceton und 25 Gew.% Cyclohexanol aufgetragen wird.
- 8. Verfahren zur Herstellung eines diazosensibilisierten Filmes nach Anspruch Λ bis 7» dadurch gekennzeichnet, dass eine haftungsbegünstigte Polymerzwischenschicht auf die Filmobex'fläche nach der Vorbehandlung mit dem Quellungs- oder Lösungsmaterial aufgetragen wird, wobei die haftungsbegünstigende Zwischenschicht(1) ein Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymeres oder ein teilweise hydrolysiertes Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymeres oder(2) ein Vinylidenchlorid-Acrylnitril-Copolymeres oder ein. Copolymeres von Vinylidenchlorid mit einem Acrylsäure-oder Methacrylsäureester
umfasst. - 9· Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die haftungsbegünstigende Zwischenschicht mit einer Schicht des harzartigen Überzugsmaterials aus einer Lösungsmittel~/Nicht-Lösungsmittel-Zusämmensetzung aufgetragen wird und durch eine der folgenden Massnahmen diazosensibilisiert wird:(a) Aufnahme einer lichtempfindlichen Diazoniumverbi-ndung in die Masse zur Auftragung des harzartigen Uberzugsmaterial,(b) Imprägnierung der aufgetragenen Schicht auS dem harzartigen uberzugsmaterial mit einer.Michtempfindlichen Diazoniumverbindung oder(c) falls das harzartige Uberzugsmaterial aus Celluloseacetat, Celluloseacetatpropionat oder Celluloseacetatbutyrat besteht, Behandlung der aufgetragenen Schicht50981 Ul 1000des harzartigen Uberzugsmaterials zur Erzielung^ Oberflächenhydrolyse und anschliessende £ mit der lichtempfindlichen DiazoniumverMndung.
- 10. Anwendung eines überzogenen selbst-tragenden Filmes aus synthetischem Kunststoffmaterial, welcher nach einem Verfahren gemäss Anspruch 1 bis 9 hergestellt wurde, als diazosensibilisierter Film oder als Photoreliefbuchstabendruckplatte.5098U/1000ORJGtNAL I1NSPECTtO
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