DE2437066C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Blockierschutzanlage für druckmittelbetätigte Fahrzeugbremsen entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, nach dem Haupt­ patent DE-PS 23 20 559.

Das Hauptpatent befaßt sich mit einer Blockierschutz­ anlage mit Einzelradregelung, die jedoch für die Vorderräder derart modifiziert ist, daß ein zu hoher Bremskraftunterschied und damit ein zu hohes Giermo­ ment vermieden wird. Hierzu sind die Auswerteschal­ tungen der beiden Vorderräder miteinander verknüpft.

Bei einem Fahrzeug, das mit einer derartigen Blockier­ schutzanlage gemäß dem Hauptpatent ausgerüstet ist, wird, wenn bei Einleiten einer Bremsung die Räder einer Achse unterschiedliche Reibwerte vorfinden, das Rad auf dem niedrigen Reibwert zuerst Blockierneigung zeigen und demzufolge die zu diesem Rad gehörige Auswerteschaltung ein Steuersignal zur Regelung des Bremsdruckes an diesem Rad abgeben. Um in der Ein­ bremsphase große Bremskraftunterschiede zwischen dem Rad auf dem niedrigen Reibwert und dem Rad auf dem höheren Reibwert und damit große Giermomente zu vermeiden, wird der Bremsdruck des Rades auf dem höheren Reibwert von einem oder mehreren Steuersigna­ len der Auswerteschaltung des Rades auf dem niedrigen Reibwert so lange mitgesteuert, bis an dem Rad auf dem höheren Reibwert der Bremsdruck soweit angestiegen ist, daß auch hier ein eine Blockierneigung anzeigen­ des Signal auftritt, so daß die weitere Regelung des Bremsdruckes an diesem Rad durch die zugehörige Auswerteschaltung erfolgt.

Eine solche Anlage kann jedoch noch nicht voll und ganz befriedigen, da bei Auftreten eines Fehlsignals an einem Rad der Bremsdruck am anderen Rad ebenfalls durch dieses Fehlsignal beeinflußt wird, was im Extremfall dazu führen kann, daß der Bremsdruck an beiden Rädern gleich Null wird - durch ständiges Erregthalten der Ein- und/oder Auslaßmagnetventile -.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel zu beseitigen und die Blockierschutzanlage derart auszugestalten, daß bei Erscheinen eines Signals an einem Rad der Bremsdruck am anderen Rad in Abhängigkeit von diesem Signal, jedoch unabhängig von der Regelung des Bremsdruckes an diesem Rad - Senken, Halten, Ansteigen - langsam und konstant aufgebaut wird, bis auch hier ein Signal erscheint, durch welches die weitere Regelung des Bremsdruckes erfolgt.

Die Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 enthal­ tene Erfindung gelöst.

Die Unteransprüche enthalten zweckmäßige Ausgestal­ tungen der Erfindung.

Anhand der Abbildung wird nachstehend ein Ausführungs­ beispiel der Erfindung näher erläutert.

Alle zum Verständnis der Erfindung nicht erforder­ lichen bekannten Einrichtungen, zugehörige Schaltungen und Leitungen sind der besseren Übersicht halber weggelassen worden.

Die Abbildung zeigt die erfindungsgemäße Verknüpfung der Pulseinrichtungen mit den Auswerteschaltungen.

Die Auswerteschaltungen werden in der Abbildung als Logikblock dargestellt.

Von der Logik (1) des rechten Rades wird ein Steuer­ signal direkt auf den einen Eingang eines ODER-Gatter (2) gegeben. Ein über die Dauer eines Regelvorganges von der Logik (1) abgegebenes Signal t _{v 1} gelangt von einem zweiten Ausgang der Logik (1) zu einem Eingang eines ODER-Gatters (5) und zu einem negierten Eingang eines UND-Gatters (6). Das Ausgangssignal des ODER- Gatters (2) wird über einen Endverstärker (3) der Drucksteuereinheit (4) (Einlaßmagnetventil) des rechtes Rades und einem zweiten Eingang des ODER-Gat­ ters (5) zugeführt.

Der Aufbau der Schaltung des linken Rades entspricht der vorstehend beschriebenen des rechten Rades. In der Abbildung werden die der rechten Schaltung entsprechen­ den Elektronikbauteile der linken Schaltung mit um Hundert erhöhten Bezugszahlen bezeichnet.

Die Verknüpfung der beiden Schaltungen erfolgt über die ODER-Gatter (5, 105) und die UND-Gatter (6, 106).

Das Ausgangssignal des ODER-Gatters (5) gelangt auf den einen Eingang des der Pulseinrichtung (107) vorgeschalteten UND-Gatters (106). Das Ausgangssignal des ODER-Gatters (105) wird einem weiteren Eingang des der Pulseinrichtung (7) vorgeschalteten UND-Gatters (6) zugeführt.

Vom UND-Gatter (6, 106) gelangt, wenn am negierten Eingang des UND-Gatters (6, 106) ein Signal t _{v 1} der entsprechenden Logik (101, 1) nicht vorliegt, ein Signal auf den Eingang der Pulseinrichtung (107, 7). Das von der Pulseinrichtung (107, 7) erzeugte Signal wird über einen zweiten Eingang des ODER-Gatters (102, 2) und dessen Ausgang einem Endverstärker (103, 3) zugeführt. Der Endverstärker (103, 3) gibt das Puls­ signal auf die Drucksteuereinheit (104, 4) (Einlaßmag­ netventil).

Die Wirkungsweise des Erfindungsgegenstandes wird im folgenden anhand der Abbildung näher erläutert.

Es wird angenommen, daß die Räder eines Fahrzeugs rechts einen niedrigeren Reibwert vorfinden als links und demzufolge beim Einleiten einer Bremsung das rechte Rad früher Blockierneigung zeigt als das linke. Bei Erreichen einer bestimmten Verzögerung des rechten Rades wird von der Logik (1) ein Steuersignal über das ODER-Gatter (2) und den Endverstärker (37) auf die Drucksteuereinheit (4) gegeben, wodurch ein Senken, Halten und Wiederaufbauen des Bremsdruckes an diesem Rad bewirkt wird. Gleichzeitig wird das Signal t _{v 1} über das ODER-Gatter (5) auf den einen Eingang des UND-Gatters (106) gegeben. Am zweiten negierten Eingang des UND-Gatters (106) liegt kein Signal t _{v 1} der Logik (101) an, da das linke Rad aufgrund des höheren Reibwertes noch keine Blockierneigung zeigt, so daß das Signal t _{v 1} der Logik (1) auf den Eingang der Pulseinrichtung (107) gelangt. Die von der Puls­ einrichtung (107) erzeugten Signalimpulse gelangen vom Ausgang der Pulseinrichtung (107) auf einen Eingang des ODER-Gatters (102). Das vom ODER-Gatter (102) abgegebene Signal wird über den Endverstärker (103) der Drucksteuereinheit (104) des linken Rades zuge­ führt. Durch das impulsweise Öffnen und Schließen der Drucksteuereinheit (104) wird ein langsamer Bremsdruck­ aufbau im Bremszylinder dieses Rades bewirkt. Wenn der Bremsdruck soweit angestiegen ist, daß das Rad Blockier­ neigung zeigt, wird von der zu diesem Rad gehörigen Logik (101) ein Steuersignal auf die Drucksteuereinheit (104) gegeben. Gleichzeitig gelangt ein Signal t _{v 1} der Logik (101) auf den negierten Eingang des UND-Gatters (106) und sperrt dieses, so daß die Pulseinrichtung (107) vom Signal t _{v 1} der Logik (1) nicht mehr erregt werden kann. Die Regelung des Bremsdruckes im Bremszy­ linder des linken Rades erfolgt ab diesem Zeitpunkt durch ein oder mehrere Steuersignale der Logik (101).

Tritt der Fall ein, daß vor Einleiten eines Bremsvor­ ganges ein Defekt an der Blockierschutzregeleinrichtung eines Rades auftritt und ein unkontrolliertes Signal auf das Einlaßmagnetventil dieses Rades gelangt, so wird die Pulseinrichtung der Auswerteschaltung des anderen Rades vom Signal t _{v 1}, welches während der Dauer des Fehlsignals ebenfalls auftritt, erregt. Die von der Pulseinrichtung abgegebenen Signale bewirken ein impulsweises Schließen und Öffnen des Einlaßmagnet­ ventils und somit beim Einleiten eines Bremsvorganges einen gleichmäßigen, langsamen Bremsdruckaufbau im Bremszylinder des anderen Rades, und zwar so lange, bis das Rad Blockierneigung zeigt und der Bremsdruck von der zu diesem Rad gehörigen Auswerteschaltung weitergeregelt wird.

Wenn am Einlaßmagnetventil des einen Rades ein Signal anliegt, das nicht von der Auswerteschaltung dieses Rades, sondern lediglich von dem der Auswerteschaltung nachgeschalteten Endverstärker abgegeben wird (defek­ ter Endverstärker), wird dieses Signal auf das ODER- Gatter (5, 105) gegeben und gelangt von diesem zur Pulseinrichtung der Auswerteschaltung des jeweils anderen Rades.

Claims (3)

1. Blockierschutzanlage für druckmittelbetätigte Fahrzeugbremsen, insbesondere für Straßenfahr­ zeuge, wobei dem linken und dem rechten Rad einer Achse je eine das dynamische Radverhalten abtastende und auswertende Signalgewinnungsein­ richtung zugeordnet ist, deren Signale beim Überschreiten vorgegebener Schwellenwerte für die Radverzögerung, die Radbeschleunigung und den Radschlupf über je eine elektronische Auswerteschaltung den jeweiligen Radbremsdruck mittels einer Drucksteuereinheit (4, 104) abbauen, konstanthalten oder erhöhen, und wobei die Auswerteschaltungen (1, 101) der beiden Räder über je ein UND-Gatter (6, 106) mit einem negierten Eingang derart miteinander verknüpft sind, daß ein oder mehrere Ausgangssignale der Auswerteschaltung (1, 101) des Rades mit dem niedrigeren Reibwert die Drucksteuereinheit (4, 104) des Rades mit dem höheren Reibwert veran­ lassen, mindestens während des ersten Regel­ zyklusses des Rades mit den niedrigeren Reibwert den Radbremsdruck des Rades mit dem höheren Reibwert konstant zu halten oder mittels Puls­ einrichtungen verlangsamt zu erhöhen, solange dieses Rad nicht geregelt ist, nach Patent 23 20 559, dadurch gekennzeichnet, daß weitere Pulseinrichtungen (7, 107) derart mit den Auswerteschaltungen (1, 101) verbunden sind, daß die Pulseinrichtung (7, 107) der Auswerteschal­ tung (1, 101) des einen Rades von einem oder mehreren Ausgangssignalen der Auswerteschaltung (1, 101) oder von Eingangssignal der Druck­ steuereinheit (4, 104) des jeweiligen anderen Rades erregbar ist.

2. Blockierschutzregelanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Aus­ gangssignale der einen Auswerteschaltung (1, 101) oder das Eingangssignal der Drucksteuer­ einheit (4, 104) des einen Rades der Pulsein­ richtung (7, 107) der Auswerteschaltung (1, 101) des anderen Rades über ein ODER-Gatter (5, 105) und das UND-Gatter (6, 106) zuführbar sind, wobei das UND-Gatter (6, 106) der jeweiligen Auswerteschaltung (1, 101) von einem Ausgangs­ signal dieser Auswerteschaltung (1, 101) sperr­ bar ist.

3. Blockierschutzanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pulseinrichtung (7, 107) der Auswerteschaltung (1, 101) des einen Rades vor Einleiten eines Bremsvorganges von einem oder mehreren Ausgangssignalen der Auswerteschal­ tung (1, 101) oder einem Eingangssignal der Drucksteuereinheit (4, 104) des anderen Rades erregbar ist.