DE2436268A1

DE2436268A1 - Verfahren und vorrichtung zum erzeugen von treib- und/oder brenngasen aus minderwertigen brennstoffen

Info

Publication number: DE2436268A1
Application number: DE2436268A
Authority: DE
Inventors: Ernst Kirchgaessner
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1974-07-27
Filing date: 1974-07-27
Publication date: 1976-02-12

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von Treib- und/oder Brenngasen aus minderwertigen Brennstoffen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Erzeugen von hochwertigen Treib- und/oder Brenngasen aus minderwertigen Brennstoffen, insbesondere aus Müll-Abfall-Briketts, ferner auf eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Im Rahmen eines noch nicht zum Stande der Technik gehörenden Verfahrens wurde eine Möglichkeit aufgezeigt, Abfallstoffe unterschiedlichster Art und Zusammensetzung zu brikettierten Brennmaterialien von weitgehend gleichbleibenden Heizw-erten aufzubereiten. Als Rohstoffe für die Aufbereitung zu derartigen Brennstoffen kommen Haushaltsmüll, Klärschlamm, landwirtschaftliche Abfälle, Abfälle aus der Forstwirtschaft, Industriemüll, Raffinerierückstände, Koksgrus, Koksasche, Kohlenstaub, Altöle, Fette, Teere, Gummi- und Kunststoffabfälle, Ölsande und sonstige brennbare Fossilien in Betracht.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sollen nun ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erzeugen von hochwertigen Gasen aus minderwertigen Brennstoffen geschaffen werden, wobei insbesondere an Brennstoffe aus Abfallstoffen der vorstehend angegebenen Art gedacht ist, jedoch ohne hierauf die Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens und die Brauchbarkeit der zu schaffenden Vorrichtung zu beschränken. Die zu erzeugenden Gase können beispielsweise zum Betrieb von Gasturbinen Verwendung finden.
In verfahrenstechnischer Hinsicht ist die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß der eingesetzte Brennstoff zunächst einem Vergasungsprozeß bei Luftmangel unterworfen und dann allmählich fortschreitend weitestgehend vollständig verbrannt wird, und daß die bei dem Vergasungsprozeß anfallenden Gase zumindest bei der Nachverbrennung des Brennstoffs durch das Brenngut hindurchgeleitet und dadurch von Schadstoffen weitgehend befreit werden, um schließlich aus dem Prozeß zur weiteren Nutzung abgeführt zu werden.
Das Wesen der Erfindung besteht mithin in der Vergasung eines minderwertigen, vergasungsfähigen Brennstoffs, vorzugsweise eines aus Abfallstoffen gewonnenen Brennstoffs von weitgehend gleichbleibendem Heizwert, und in der Reinigung des beim Vergasungsprozeß gewonnenen Rohgases infolge eines nachgeschalteten Ausbrennvorganges, der dadurch zustande kommt, daß die Rohgase bei der restlichen Verbrennung der eingesetzten Brennstoffe durch das Brenngut hindurchgeleitet werden. Auf diese Weise ist einerseits eine hygienisch einwandfreie Beseitigung der zuvor in einem noch nicht zum Stande der Technik gehörenden Verfahren zu handels- und lagerfähigen Brennmaterialien aufbereiteten Abfallstoffe gewährleistet, andererseits aber auch eine Möglichkeit zur Verwertung der in den Abfallstoffen chemisch gebundenen, thermischen Energien geschaffen So eignen sich, wie einschlägige Versuche gezeigt haben, die erfindungsgemäß hergestellten Treib- und/oder Brenngase aus minderwertigen Brennstoffen der vorgenannten Art hervorragend zum Betrieb von Gasturbinen, wobei die aus dem Generator abgezogenen Gase nach dem Ausbrennvorgang, bei dem die Gase von Schadstoffen, wie Teeröle, Kohlenwasserstoffe und dgl., befreit werden, in bekannter Weise einer Reinigung, insbesondere einer Entstaubung, unterworfen werden müssen.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist durch die Verbrennung in zwei aufeinanderfolgenden Stufen gekennzeichnet, wobei das im Vergasungsprozeß teilverbrannte Brenngut unter Schwerkraft in Bereiche vollständiger Verbrennung gelangt und die im Vergasungsprozeß gewonnenen Gase im Gegenstrom durch das Brenngut hindurchtreten und über dem der weitgehend vollständigen Verbrennung unterliegenden Brenngut abgezogen werden. Bei einer derartigen Führung der Gase gelingt eine hochwirksame Entfernung der beim Vergasungsprozeß ausgefallenen, in den Gasen enthaltenen Schadstoffe. Als vorteilhaft hat sich auch erwiesen, den im Vergasungsprozeß gewonnenen Gasen vor der Durchströmung des der vollständigen Verbrennung unterliegenden Brenngutes Vergasungsmittel in Form von Druckluft und/oder Wasserdampf zuzusetzen. Insbesondere können im Rahmen der Erfindung die im Vergasungsprozeß gewonnenen ohgase vor deren Einleitung in die Nachverbrennung mit Verbrennungsluft in einer die vollständige Verbrennung des im Vergasungsprozeß teilverbrannten Brennstoffes gewährleistenden Menge aufgeladen werden.
Bezüglich der Vorrichtung zur Durchführung des vorstehend aufgezeigten Verfahrens ist die Erfindung durch die Ausbildung der Vorrichtung als Gasgenerator mit einem den Gassammelraum nach unten abschließenden, umlaufenden Treppendrehrost gekennzeichnet, dem die für den Vergasungsprozeß erforderliche Verbrennungsluft von außen zugeführt wird, ferner durch einen sich an den Treppendrehrost anschließenden Verbrennungsraum für die vollständige Verbrennung des im Vergasungsprozeß heilverbrannten Brennstoffs und durch Mittel zur Führung der erzeugten Gase durch das der vollständigen Verbrennung unterliegende Brenngut hindurch.
Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist auch der Verbrennungsraum für die vollständige Verbrennung des Brenngutes nach unten von einem Treppendrehrost abgeschlossen, der mit dem den Gassammelraum abschließenden Treppendrehrost gleichachsig ausgebildet und einen mit letzterem gemeinsamen Drehantrieb aufweisen kann.
Nach einem ebenfalls ausgestaltenden Erfindungsmerkmal kann zumindest der den Verbrennungsraum für die vollständige Verbrennung abschließende Treppendrehrost mit Fördermitteln zur Ab förderung der festen Verbrennungsrückstände zum Rostzentrum hin ausgestattet sein, beispielsweise in Form von Spiralbahnen, die eine allmählich fortschreitende Bewegung der etwa in Form von Asche anfallenden Verbrennungsrückstände bei der Restdrehung zum Rostinnern hin sicherstellen. Im Zentrum des Rostes können diese Aschebestandteile dann nach unten durchfallen und in geeigneter Weise aus dem Verbrennungsraum abgezogen werden, z.B. über eine Aschenschleuse.
Ein ebenfalls vorteilhaftes Ausgestaltungsmerkmal ir erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Verbrennungsraum für die vollständige Verbrennung des im Vergasungsprozeß teilverbrannten Brennstoffs ein Ringraum ist.
Ebenfalls nach einem Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung kann der Gassammelraum im Bereich des Treppendrehrostes von einer sich bis an letzteren heranerstreckenden, trichterartigen Kokillenschürze abgeschlossen sein, die den darunterliegenden Verbrennungsraum für die vollständige Verbrennung des im Vergasungsprozeß teilverbrannten Brennmaterials nach oben abschließt und einen sich nach oben konisch verengenden Ringraum bildet, an den sich wenigstens eine Abzugsleitung für den Abzug der Gase über dem Verbrennungsgut anschließt, die im Vergasungsprozeß gewonnen und bei der Durchströmung des der Nachverbrennung unterliegenden Verbrennungsgutes infolge Verbrennung von Schadstoffen teilweise gereinigt werden.
Bei einer derartigen Vorrichtung hat es sich auch als vorteilhaft erwiesen, wenn sich die Zuführleitung für die Verbrennungsluft zentral durch die gleichachsig angeordneten Treppendrehroste der beiden übereinanderliegenden Prozeßstufen hindurcherstreckt. Diese Zuführleitung für die Verbrennungsluft kann dabei mit Austrittsöffnungen für die Verbrennungsluftzufuhr zu dem Bereich vollständiger Verbrennung versehen sein, jedoch nach einem ausgestaltenden Merkmal auch ausschließlich in den den Vergasungsraum nach unten abschließenden Rost einmünden, so daß lediglich die Verbrennungsluft für den unter Luftmangel durchzuführenden Vergasungsprozeß durch diese Leitung zugeführt wird. Auch ist es bei einer derartigen Vorrichtung zweckmäßig, den Treppendrehrost als von unten offenen Hohlkörper auszubilden und den den Verbrennungsraum für die vollständige Nachverbrennung nach unten abschließenden Rost mit Düsen auszurüsten, durch die das dem Gassammelraum entnommene Rohgas hindurchströmt und so in den Nachverbrennungsprozeß zwecks Ausbrennung von Schadstoffen eingeleitet wird. Durch diese Düsen kann dem Prozeß der vollständigen Verbrennung auch die erforderliche Verbrennungsluft zugeführt werden, die nach einem ausgestaltenden Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens zuvor den aus dem Gassammelraum abgezogenen Rohgasen zugesetzt sein kann.
Schließlich kann die erfindungsgemäße Vorrichtung nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal auch dadurch gekennzeichnet sein, daß der Generator als Abhitzekessel mit einem zwischen doppelten Wandungen angeordneten Mantel aus flüssigem Medium ausgebildet ist, wobei dieser Kühlmantel aus flüssigem Medium in Abhängigkeit von der Flußgeschwindigkeit des Kühlmediums eine Beeinflussung der Temperatur der aus dem Gassammelraum austretenden Gase ermöglicht. Der Verbrennungsraum für die vollständige Verbrennung des im Vergasungsprozeß teilverbrannten Brennstoffs kann, ebenfalls nach einem ausgestaltenden Erfindungsmerkmal, von einem von Kühlflüssigkeit durchströmten Rohrregister umgeben sein, so daß einerseits eine wirksame Abhitzeverwertung im Bereich der vollständigen Verbrennung gewährleistet ist, andererseits jedoch auch eine das Auftreten zu hoher Prozeßtemperaturen unterbindende Kühlung. Wenn dieses Rohrregister als Siederohrregister ausgebildet ist, so gelingt unter Ausnutzung der bei der vollständigen Verbrennung auftretenden Wärmeenergie beispielsweise die Gewinnung von Heißdampf, der als Hochdruckdampf für die Durchführung von Prozeßabläufen oder auch für einen kombinierten Gas-Dampfturbinenbetrieb herangezogen werden kann.
Eine mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der beigefügten Zeichnung schematisch dargestellt und soll nachstehend im einzelnen beschrieben werden.
Der in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnete Gasgenerator besitzt einen i1 wesentlichen zylindrischen Gassammelraum 11, der nach unten von einem Treppendrehrost 12 abgeschlossen ist.
Umgeben ist der Gassammelraum von einer Kokille 13, die ihrerseits von einem Kühlmedienmantel 14 umschlossen ist, der sich zwischen der Kokille und einer Außenwand 15 befindet.
Bei 16 ist schematisch ein Anschluß zur Zu- und Abführung von Kühlmedium gemäß Doppelpfeil 17 angedeutet. Die obere Abschlußwand des domartig ausgebildeten Gassammelraums 11 ist von einer Schleuse 18 durchbrochen, durch die der Gasgenerator mit Brennmaterial beschickt werden kann, wie Pfeil 19 andeutet. Ferner ist die obere Abschlußwand von einer Gasabzugsleitung 20 zur Entnahme des im Gasgenerator im Zuge eines Vergasungsprozesses gewonnenen Rohgases durchbrochen.
Nach unten wird der Gassammelraum, wie bereits oben ausgeführt, durch den Treppendrehrost 12 abgeschlossen, an den sich eine konisch gestaltete Kokillenschürze 21 heranerstreckt.
Diese konische Kokillenschürze 21 trennt von dem über dem Treppendrehrost 12 befindlichen Vergasungsraum einen konisch gestalteten, ringförmigen Verbrennungsraum 22 ab, der nach unten ebenfalls von einem Treppendrehrost 23 abgeschlossen ist. Die beiden Treppendrehroste 12, 23 sind gleichachsig zueinander angeordnet und als Hohlkörper ausgebildet. Sie besitzen einen gemeinsamen Drehantrieb in Form eines Zahnkranzes 24, eines Ritzels 25 und eines dieses Ritzel antreibenden Motors 26, die insgeamt nur s hematisch angedeutet sind.
Der ringförmige Verbrennungsraum 22 über dem unteren Teil 23 des Treppendrehrostes dient der vollständigen Verbrennung der auf dem Treppendrehrost 12 im Zuge eines Vergasungsprozesses teilverbrannten Brennstoffe, die bei fortschreitendem Vergasungsprozeß infolge Drehung des Treppendrehrostes allmählich fortschreitend in Bereiche vollständiger Verbrennung gelangen, also die Abtrennung der beiden Räume 11, 22 vermittels der Kokillenschürze 21 überwinden. Umschlossen ist der Verbrennungsraum 22 für vollständige Verbrennung von einem Rohrregister 27, das einerseits eine Kühlung der erheblichen thermischen Beanspruchungen unterworfenen Verbrennungsraumwandungen bewirkt, andererseits aber auch eine Ausnutzung der bei der vollständigen Verbrennung anfallenden Wärmeenergien sowie deren Umsetzung in beispielsweise Heißdampf ermöglicht.
Die Verbrennungsluft für den Vergasungsprozeß im Vergasungsraum 11 wird über eine Leitung 28 zugeführt, die sich im unteren Teil des Gasgenerators durch die Außenwandungen hindurch und zentral in den Treppendrehrost hineinerstreckt, um im oberen Drehrostbereich 12 in den Gassammelraum 11 einzumünden. Ebenfalls zentral von unten mündet in den als Hohlkörper ausgebildeten Treppendrehrost die am oberen Ende aus dem Gassammelraum 11 herausgeführte Rohgasleitung 20 ein.
Das in Rlchtung des Pfeils 29 durch diese Abzugs leitung 20 geführte Rohgas tritt mithin von unten in den Treppendrehrost 23 ein und durchströmt im Drehrost angeordnete, nur schematisch angedeutete Düsen 70.
Das dem Gassammelraum 11 während des Verfahrensablaufs kontinuierlich entzogene Rohgas kann bei der Förderung zum Treppendrehrost 23 des der vollständigen Verbrennung der Brennstoffe dienenden Verbrennungsrauin iJin solchem Maße mit Verbrennungsluft aufgeladen werden, daß diese für die Gewährleistung einer vollständigen Verbrennung der festen Brennstoffe im Verbrennungsraum 22 ausreicht. Andererseits kann die Zufuhr von Verbrennungsluft zum Verbrennungsraum 22 zur Gewährleistung einer vollständigen Verbrennung der festen Brennstoffe auch über die Leitung 28 erfolgen.
Nach unten fließt sich an den als Hohlkörper ausgebildeten Treppendrehrost 23 ein Sammelraum 31 für die beim Verbrennungsprozeß zurückbleibenden, festen Verbrennungsrückstände an, die über eine betätigbare Schleuse 32 aus diesem Raum abgezogen werden können. Anfallende Schlackebestandteile wandern dann gemäß Pfeil 33 weiter nach unten, um schließlich über eine Schleuse 34 in hier nicht weiter interessierender, grundsätzlich bekannter Weise abgezogen zu werden.
An den der vollständigen Verbrennung der festen Brennstoffe dienenden, ringförmigen Verbrennungsraum 22 schließt sich eine Gasabzugsleitung 35 an, durch die in Richtung des Pfeils 36 die aus dem Gassammelraum 11 abgezogenen Gase über dem Glutbett auf dem Treppendrehrost 23 abgezogen und einer an sich bekannten, hier nicht weiter interessierenden Gasentstaubung 37 zugeführt zu werden, von der diese Gase gemäß Pfeil 38 zur weiteren Verwertung abgeleitet werden, beispielsweise zu einem Gasturbinenprozeß. Anfallende Staubpartikel werden bei 39 aus der Gasentstaubung 37 abgeführt.
Im Betrieb der Vorrichtung werden die im Prozeß zu verarbeitenden Brennstoffe, bei denen es sich bevorzugt um sog. Müll-Abfallstoff-Briketts handeln kann, über die Schleuse 18 in den Vergasungsraum 11 eingegeben. Unter eingestelltem Luftmangel erfolgt auf dem Treppendrehrost 12 eine Teilverbrennung und mithin Vergasung der Brennstoffe. Mit fortschreitender Vergasung wandern die im Vergasungsprozeß teilverbrannten Brennstoffe unter der Kokillenschürze 21 hindurch in den Verbrennungsraum 22, um dort auf den unteren Stufen 23 des Treppendrehrostes einer vollständigen Verbrennung unterworfen zu werden. Die dabei anfallenden, festen Verbrennungsrückstände werden in der obenbeschriebenen Weise nach unten aus der Vorrichtung abgezogen. Das im Vergasungsprozeß gewonnene Rohgas wird über die Leitung 20 aus dem Gassammelraum 11 abgezogen und von unten durch den Treppendrehrost 23' und mithin durch die der vollständigen Verbrennung unterliegenden Brennstoffe hindurchgeleitet, wobei im Vergasungsprozeß ausgefallene, im Rohgas enthaltene Schadstoffe, wie Teere, ätherische 0le und dgl. ausbrennen. Im Rohgas können, was in der Zeichnung nicht dargestellt ist, Verbrennungsluft und/oder Wasserdampf zur Prozeßbeeinflussung und/oder zur Erzeugung eines Mischgases beigegeben werden. Das über dem Glutbett im Verbrennungsraum 22 durch den Absaugkanal 35 abgezogene Gas ist mithin von für die weitere Nutzung schädlichen Stoffen weitestgehend befreit, so daß es lediglich noch einer Entstaubung im Gasentstauber 37 bedarf, bevor das Gas beispielsweise einem Gasturbinenprozeß zugeführt und dort weiterverwertet werden kann.
Es versteht sich von selbst, daß die beim Vergasungsprozeß freigesetzte Wärme über das im Kühlmedienmantel 14 geführte Kühlmedium ebenso genutzt werden kann, wie die bei der vollständigen Verbrennung im Verbrennungsraum 22 anfallende Abhitze über das Siederohrregister 27. Schließlich kann die bei dem Verbrennungs- und Vergasungsprozeß anfallende Abhitze auch zur Vorwärmung der für den Prozeß benötigten Ansaugluft oder unmittelbar bei einem sich anschließenden, kombinierten Gas-Dampfturbinenprozeß Verwendung finden.

Claims

Patentansprüche

1. Verfahren zum Erzeugen von hochwertigen Treib- und/oder Brenngasen aus minderwertigen Brennstoffen, insbesondere aus Müll-Abfall-Briketts, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff zunächst einem Vergasungsprozeß bei LuStmangel unterworfen und dann allmählich fortschreitend weitestgehend vollständig verbrannt wird, und daß die bei dem Vergasungsprozeß anfallenden Gase zumindest bei der Nachverbrennung des Brennstoffs durch das Brenngut hindurchgeleitet und schließlich aus dem Prozeß abgeführt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennung in zwei aufeinanderfolgenden Stufen durchgeführt wird, wobei das im Vergasungsprozeß teilverbrannte Brenngut unter Schwerkraft in Bereiche vollständiger Verbrennung gelangt und die im Vergasungsprozeß gewonnenen Gase im Gegenstrom durch die Brennzone hindurchtreten und über dem der weitgehend vollständigen Verbrennung unterliegenden Brenngut abgezogen werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß den im Vergasungsprozeß gewonnenen Gasen vor der Durchströmung des der vollständigen Verbrennung unterliegenden Brenngutes Vergasungsmittel in Form von Druckluft und/oder Wasserdampf zugesetzt werden.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die im Vergasungsprozeß gewonnenen Rohgase vor deren Einleitung in die Nachverbrennung mit Verbrennungsluft in einer die vollständige Verbrennung des im Vergasungsprozeß teilverbrannten Brennstoffs gewährleistenden Menge aufgeladen werden.

5. Vorrichtung zur Durchführung eines der Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch die Ausbildung als Gasgenerator (10) mit einem den Gassammelraum (11) nach unten abschließenden, umlaufenden Treppendrehrost (12), dem die für den Vergasungsprozeß erforderliche Verbrennungsluft von außen zugeführt wird, durch einen sich an den Treppendrehrost anschließenden Verbrennungsraum (22) für die vollständige Verbrennung des im Vergasungsprozeß teilverbrannten Brennstoffs und durch Mittel (20) zur Führung der erzeugten Gase durch das der vollständigen Verbrennung unterliegende Brenngut hindurch.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbrennungsraum (22) für die vollständige Verbrennung des Brenngutes nach unten von einem Treppendrehrost (23) abgeschlossen ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Treppendrehroste (12, 23) der beiden Verbrennungsräume gleichachsig angeordnet und mit einem gemeinsamen Drehantrieb (24, 25, 26) ausgerüstet sind.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis'7, dadurch gekennzeichnet, daß der Treppendrehrost (12, 23) mit Fördermitteln zur Abförderung der festen Verbrennungsrückstände zum Rostzentrum hin ausgerüstet ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbrennungsraum (22) für die vollständige Verbrennung des im Vergasungsprozeß teilverbrannten Brennstoffs ein Ringraum ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Gassammelraum im Bereich des Treppendrehrostes (12, 23) von einer sich bis an letzteren heranerstreckenden, trichterartigen Kokillenschürze (21) abgeschlossen ist, die den darunterliegenden Verbrennungsraum (22) für die vollständige Verbrennung des im Vergasungsprozeß teilverbrannten Brennstoffs nach oben abschließt und einen sich nach oben konisch verengenden Ringraum bildet, an den sich zumindest eine Abzugsleitung (35) für die gewonnenen Gase anschließt.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Zuführungsleitung (28) für die Verbrennungsluft zentral durch die gleichachsig angeordneten Treppendrehroste (12, 23) hindurcherstreckt.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführleitung (28) für die Verbrennungsluft in den den Vergasungsraum nach unten abschließenden Rost (12) einmündet.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Treppendrehrost (12, 23) als von unten offener Hohlkörper ausgestaltet und daß der den Verbrennun-gsraum (22) für die vollständige Nachverbrennung abschließende Rost (23) mit den Austritt von Verbrennungsluft und/oder Rohgas vermittelnden Düsen (30) ausgerüstet ist.

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Generator (10) als Abhitzekessel mit einem zwischen doppelten Wandungen angeordneten Mantel (14) aus flüssigem Medium ausgebildet ist.

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbrennungsraum (22) für die vollständige Verbrennung des im Vergasungsprozeß teilverbrannten Brennstoffs von einem von Kühlflüssigkeit durchströmten Rohrregister (27) umgeben ist.

16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem von Kühlflüssigkeit durchströmten Rohrregister um ein Siederohrregister (27) handelt.