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Schärf- und Schleifmaschine, insbesondere fUr Messer Die Erfindung
betrifft eine Schärf- und Schleifmaschine, insbesondere für Messer, wobei als Werkzeug
umlaufende Schärf- bzw.
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Schleifscheiben verwendet werden, an deren Umfangsfläche das Werkstück
angedrückt wird.
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Bei derartigen Maschinen verläuft der Schärf- bzw. Schleifvorgang
in der Weise, daß die beiden Seiten der keilförmigen Schneide bzw. der Schneidfase
nacheinander bearbeitet werden. Diese Methode verlangt neben einer gewissen Erfahrung
eine sorgftiltige Führung des Werkstücks und wird in der Hauptsache beim materialabhebenden
Schleifen der Schneidfasen und der Schneiden angewandt. Außerdem benötigt das Einzelschleifen
jeder Seite mehrere Arbeitsgänge.
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Bei einer durch Materialabheben hergestellten Schneide ist die Schneidwirkung
und Standzeit durch die Struktur des Werkstoffs begrenzt. Dies ist darauf zurückzuführen,
daß mit der Verkleinerung des Keilwinkels der Schneide zwar die Schneidwirkung zunimmt,
daß aber andererseits - auch bei sehr homogenen Stählen -der
Spitzenbereich
des Schneidkeiles infolge seines kleinen Querschnittes und der beim materialabhebenden
Schleifen unvermeidbaren haarfeinen Rillen, nur noch geringe Festigkeit besitzt.
Eine Vergrößerung des Schneidenkeilwinkels ergibt zwar eine höhere Belastbarkeit
der Schneide, erhöht aber auch andererseits den Schneidwiderstand.
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Man unterzieht daher, insbesondere bei hochbeanspruchten Messern,
die vorgeschliffene Schneide einer Nachbearbeitung, bei welcher der Grat am Auslauf
des Schneidenkeiles entfernt und die Schneide selbst durch sehr harte Werkzeuge
verdichtet und abgezogen wird, wobei zugleich durch Drockfeilen oder "Rollieren"
die Materialstruktur bei geringster Werkstoffablösung geglättet wird.
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Derartig bearbeitete Schneiden haben trotz eines günstigen, also sehr
kleinen, Schneidwinkels eine hohe Standzeit bei großer Schneidleistung. Nachteilig
ist jedoch, daß die erwähnte Nachbearbeitung mit einem verhältnismäßig großen Aufwand
an Zeit und Einrichtungen verbunden ist. Außerdem sind derartige Arbeiten nur von
geschultem Personal mit Erfolg durchführbur, wobei es z.B. bei Verwendung von Abziehstählen
häufig vorkommt, daß die Messerfläche beschädigt oder verkratzt wird. Aus diesen
Grunden unterbleiben vielfach diese Feinschärfarbeiten oder werden nur nachlössig
durchgeführt, was dann zu der Notwendigkeit eines häufigen Nachschleifens und zu
einem sehr hohen Messerverschleiß führt.
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Die ollen dargelegten Probleme sind insbesondere in Metzgereibetrieben
ständig aktuell. Bekanntlich wird hier sehr viel von Hand geschnitten, so daß ein
scharfes Messer mit geringem Schneidwiderstand und großer Standzeit für den rationellen
Ablauf der verschiedenen Schneidaufgaben von ausschlaggebender Bedeutung ist. Aber
auch Messer für maschinelle Fleischzerkleinerung, insbesondere Kuttermesser, zählen
zu den hoch- und höchstbeanspruchten Messern, deren Behandlung bzw. Schärfung im
oben angeführten Sinne wegen der besonderen Messerform noch zusätzliche Probleme,
insbesondere bezüglich der richtigen Messerfuhrung beim Schärfen und der Einhaltung
des richtigen Schneidenkwinkels, stellt, Die Bearbeitung derartiger Messer ist daher
bei Verwendung der herkömmlichen Schleif- und Abzieheinrichtungen besonders aufwendig
und erfordert große Sachkenntnis.
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Demzufolge besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, für
die Herstellung bzw. das Nachschärfen hochwertiger Schneiden von Messern aller Art,
insbesondere von Messern für Metzgereibetriebe, eine Schärf- und Schleifmaschine
zu schaffen, durch welche die erforderlichen Arbeiten mit weniger Zeitaufwand und
wesentlich einfacher als bisher möglich sind und die verlangte Schneidenqualitöt,
insbesondere die exakte Einhaltung eines en vorausbestimmbaren Keil- bzw. Schneidminkels
gewährleistet ist.
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Außerdem wird angestrebt, daß insbesondere das Feinschärfen und Läppen
der Schneide sehr rasch und ohne besondere Fachkenntnisse durchführbar ist.
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Erfindungsgemöß wird dies durch eine Schärf- und Schleifmaschine mit
umlciufenden Schd.rf- bzw. Schleifscheiben erreicht, bei welcher die Scheiben auf
zwei oder mehreren parallel zueinander verlaufenden rotierenden Wellen befestigt
und so angeordnet- sind, daß die Ebenen der Stirnflächen der einander gegenüber
stehenden Scheiben parallel zueinander, jedoch dicht aneinander vorbei, verlaufen,
und daß das Werkstück im Bereich der sich geometrisch tangierenden oder Uberschneidenden
Scheibenumfangsflöchen an diese angedrUckt wird. Bei einer derartigen Maschine ist
es möglich, die Messerschneide zugleich auf beiden Seiten ZU bearbeiten, wobei der
Schneidenkeilwinkel dem Schnittwinkel der im Schnittpunkt der Scheibenumfangskreise
angelegten Tangenten entspricht. Da dieser Winkel eine Funktion des egenseitien
abstandes der Scheibenwellen ist, so ist nach der Erfindung der Abstand zwischen
den Scheibenwellen zur Bestimmung des herzustellenden Schneidenwinkels stufenlos
einstell- und fixierbar.
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Ferner sind nach der Erfindung auf weder Helle mehrere, eine Scheibengruppe
bildende, Schärfscheiben angeordnet, deren axiale Abstande voneinander so bemessen
sind, daß die Scheiben der einen Welle passend, jedoch beruhrungsfrei, zwischen
den Scheiben der anderen Welle laufen können.
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Mit diesen erfindungsgemößen Mitteln läßt sich im Sinne der Erfindungsaufgabe
ein außerordentlich umfangreiches Schtirf- und Schleifprogramm durchfuhren, wobei
insbesondere das erwähnte Fein-Schörfen bzw. Entgraten in Verbindung mit einem Läppen
des
Schneidkeiles wesentlich rascher und exakter als bisher und
ohne Kratz-Beschädigungen der Messerfläche ermöglicht ist.
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Dies ist insbesondere darauf zurUckzufUhren, daß die Schneide zugleich
beidseitig exakt geführt und bearbeitet wird, wobei der seitliche Anpreßdruck als
Komponente des in -Richtung der Halbierenden des Schneidenwinkels ousgeübten Arbeitsdrucks
wirkt und daher auf beiden Seiten weitgehend gleich ist. Da vorzugsweise Scheiben
aus nitriertem Stahl oder gesintertem Keramikmaterial verwendet werden, ergibt sich
durch die beiden Seitendrucke eine homogene Entgratung, Verdichtung und Gldttung
der Schneide. Aus den angeführten Vorteilen resultiert daher die Möglichkeit, mit
wesentlich geringerem Arbeits- und Materialaufwand hochqualifizierte Schneiden herzustellen
und dadurch die Schneidarbeiten optimal zu rationalisieren.
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Besonders vorteilhaft ist es dabei daß die aus Erfahrung resultierenden
Größen des für bestimmte Arbeiten geeigneten Schneiden winkelz durch Ändern des
Wellenabstandes einstellber eind, wobei die einfoche Handhaubung beei der enckten
Durchführung dieser Maßnahme auch den Einsatz von ungeschulten Arbeitskräften ermöglicht.
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Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß jede Scheibenwelle mit ihrom Antriebered
am einen Ende eines Fuhrungsbügele gelogert, welchor on seinem enderen Ende auf
einer im Gehäuse gelogexten Achse schwenkbar angeordnet ist, wobei auf jeder Achse
ein Kettenrad drehbar gelagert ist, welches über eine Gelenkkette mit dem
Antriebsrad
für die Scheibenwelle antriebsverbunden ist, und wobei auf den Achsen der beiden
Führungsbügel Zahnrdder drehbar angeordnet sind, die miteinander in Eingriff stehen,
und welche die vom Motor kommende Antriebskraft auf die Kettenruder Ubertragen.
Nach der Erfindung ist jeder Führungsbügel mit einer Verstellmutter versehen, in
welcher eine am Gehöuse axial unverschiebbar gelagerte Verstellspindel schraubbar
ist, wobei die beiden Verstellmuttern mit den zugehörigen Spindelabschnitten selbstsperrende
Rechts- bzw. Linksgewinde besitzen. Vorteilhaft ist ferner, daß eine von der VerstellspindeL
angetriebene Anzeigevorrichtung mit Skala vorgesehen ist, weiche an einem Ablesefenster
des Gehduses den jeweils eingestellten Vergleichswert des Scheibenwellenabstandes
und damit des Schneidenwinkels ablesbar macht. Dadurch ist eine gezielte stufenlose
Abstandverstellung der Scheibenweilen auch während des Betriebes möglich.
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Die aus hintereinander. angeordneten Scheiben bestehenden Scheibengruppen
ergeben durch ire oxicle Länge und durch denn von den sich überschneidenden Scheiben
gebildeten, Winkel eine ausreichende lineare und formschlüssige Führung für die
Messerbewegungen. De es jedoch Anwendungsfälle gibt, bei welchen es zweckmäßig ist,
die Schneide se auszubilden, daß der Übergangswinkel der Schneidfase zur Schneide
auf beiden Messerseiten verschieden ist, se ist erfindungsgemäß vorgeschen, daß
das Messer bzw. die Schneidfase aus der Winkelhalbierenden seitlich herausgeneigt
wird, is daß die beiden Anlagewinkel vorschieden sind. Um diese Maßnahme exakt und
gezielt durchführen zu können,
ist erfindungsgemäß eine Halte- und
FUhrungsvorrichtung für das WerkstUck vorgesehen, welche am Gehäuse abnehmbar angebracht
werden kann und deren Fuhrungsmittel mit einem stufenlos verstellbaren und fixierbaren
Anschlag fUr die Bearbeitungslage des Werkstücks versehen sind, so daß verschiedene
oder Ubereinstimmende Schneidfasenwinkel des Messers einstellbar sind.
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Ferner ist nach der Erfindung die Drehzahl jeder Scheibenwelle für
sich stufenlos veränderbar und fixierbar, wobei zwischen den Zahnrädern und den
Scheibenwellen-Antriebsrödern je ein stui fenloser Drehzahl- bzw. Drehmomentwandler
eingesetzt, bzw. wobei jede Scheibenwelle mit einem eigenen Antriebsmotor mit regelbarer
Drehzahl ausgestattet sein kann. Dadurch sind die Umfongsgeschwindigkeiten der beiden
zusammenwirkenden Scheibengruppen verschieden, so daß auch die Intensität der Schneidenbearbeitung
verschieden ist und somit verschieden breite Schneidfasen entstehen. Derartige Messer
werden z.B. vielfach als Hobelmesser verwendet.
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Zur Feinschärfung von Kreismessern ist erfindungsgemäß eine Halte-und
Führungsvorrichtung vorgesehen, welche am Gehäuse abnehmbar angebracht werden kann,
und an deren Messeraufnahmekopf das Messer in Richtung seiner Drehachse verstellbar
befestigt ist, wobei der Kopf an einem parallel zur Scheibenwellenachse verlaufenden
horizontalen Tragstab angebracht ist, welcher verdreh- und fixierbar in der Muffe
eines 9O0-WinkelstUcks gelagert ist, dessen vertikale Muffe an einem verdrehbaren
Führungsstab höhenverstell- und fixierbar geführt ist, und wobei das untere Ende
des Fuhrungsstabes axial verschieb- und fixierbar an einer horizontalen Verstlwelle
angebracht
ist, welche zur Feineinstellung der Höhenlage des Werkstücks durch eine Gewindespindel
verdrehbar am Gehälse gelagert ist. Diese Vorrichtung ergibt alle erforderlichen
räumlichen Einstellmöglichkeiten, also insbesondere Grob- und Fein-Anpassung an
den jeweiligen Durchmesser des Kreismessers, Einstellung der Fasenbreite bzw. des
Fasenwinkeis und des Schneidenwinkels Die fUr die Schneidenbearbeitung erforderliche
gleichmäßige Drehbewegung des Kreisiossers könnte durch ein besonderes Ubertragungsgetriebe
VOM Antriebsiotor der Maschine abgenommen werden. Erfindungsgem wird diese Antriebsaufgabe
in wesentlich einfacherer Weise durch eine derartige Einstellbarkeit des Messers
gelöst, daß die Resultierende der von den Werkzeugscheiben auf das Kreismesser wirksamen
Tangentialkröfte am Drehpunkt des Kreis-Messers in eine. radialen Abstand vorbei
verläuft, so daß ständig ein Drehmoment vorhanden ist, welches das Kreisiesser wehr
und der Bearbeitung dreht.
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Zu diese. Zweck könnte das Kreismesser so geschwenkt werden, daß sein
Ebene Mit dem Umfang der Schärfscheiben einen Winkel bildet, so daß deren Angriffszone
entsprechend verschoben ist. Eine vorteilhaftere, weil exaktere und einfachere,
Maßnahme besteht erfindungsgemöß darin, daß die Schärfscheiben und das Kreismesser
relativ zueinander parallel zur Schtlrfscheibenwelleverschiebbar sind. Dabei bevorzugt
die Erfindung eine Ausführung, bei welcher das die Schärfacheiben Mit Antrieb und
Zubehör tragende Aggregat
und/oder die Halte- und FUhrungseinrichtung
fUr das Kreismesser verschiebbar sind.
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Ferner sind nach der Erfindung für die Kontrolle der Einstellwerte
der Kreismesserlage Ablese-Skalen vorgesehen, wodurch das exakte Schärfen erleichtert
wird, so daß es auch von ungeübten Arbeitskrdften durchführbar ist.
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Eine weitere Bedienungsvariante ist erfindungsgemäß dadurch erzielbar,
daß zur Herstellung von balligen Schneidfasen der gegenseitige Abstand der Scheibenwellen
ständig veränderbar ist, derart, daß die Scheibenwellen oszillierende Bewegungen
zwischen einem größten und einem kleinsten Abstand ausführen, wobei die oszillierenden
Bewegungen so gesteuert sind, daß sie unperiodisch verlaufen, so daß eine gleichmäßige
Abnutzung der Scheiben gewährleistet ist. Ballige Schneidfasen werden besonders
für Schneidaufgaben eingesetzt, bei welchen hohe Biegebeanspruchungen auftreten.
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Die Umfangsflächen der Schärfscheiben sind vorzugsweise eben ausgebildet,
wodurch eine gute MesserfUhrung erreicht wird. Bei strukturiert ausgebildeten Schneiden,
z.B. bei wellenförmigem Schneigverlauf, ist es zweckmäßig, wenn der Umfang der Schärfschoiben
konvex bzw. ballig geformt ist, so daß die Bearbeitung der Schneide nur durch eine
BerUhrungslinie erfolgt. In diesen Fällen kommen nur zwei einander überschneidende
Schörfscheiben zur Anwendung.
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Das beim Feinstschdrfen sehr wichtige Kuhlproblem wird bei der erfindungsgemd.ßen
Maschine in einfacher und wirksamer Weise dadurch
gelöst, daß
die Schärf-Scheiben mit ihrem unteren Teil durch eine Kühlflüssigkeit laufen und
so angetrieben werden, daß die über den Scheibenwellen liegenden Umfangszonen der
- Scheiben auseinanderlaufen. Diese Anordnung gewährleistet, daß die KUhlflUssigkeit
auf dem kürzesten Weg durch Adhasion an die Schneide herangefuhrt wird und auf dem
längeren, die Abkühlung der Flüssigkeit bewirkenden, Weg wieder in den Behälter
zurückkehrt. Da die Scheiben in der Schärfzone auseinanderverlaufen, ist ein Einklemmen
der zu bearbeitenden Schneide vermieden. Dabei ist durch die verhaltnismößig niedrige
Scheibendrehzahl ein Abschleudern der FlUssigkeit nicht zu erwarten.
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Die Förderung der KUhlflUssigkeit durch Adhasion kann erfindungsgemäß
dadurch intensiviert werden, daß die Umfangsfliichen der Schdrfscheiben mit Umfangsrillen
versehen sind.
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Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist es, in besonderen
Anwendungsfallen, vorgesehen, daß die beiden Scheibenwellen gleichsinnig angetrieben
werden, da auch bei dieser Antriebsart kein Einklemmen der Schneide zu befUrchten
ist. Davon wird erfindungsgemaß in vorteilhafter Weise dadurch Gebrauch gemacht,
daß mehr als zwei parallele Wellen mit zusammenwirkenden Scheibengruppen vorgesehen
sind, wobei mindestens zwei zusammenwirkende Scheibengruppen gleichsinnig angetrieben
werden, so daß sich mehrere Bearbeitungsstellen in einer Maschine anordnen lassen.
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In diesem Sinne ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Scheiben
von zwei benachbarten Scheibenwellen im wesentlichen zum Entgraten
und
zur materialverdichtenden Bearbeitung der Messerschneide durch Läppen und Abziehen,
z.B. aus nitriertem Stahl, oder gesintertem Keramikmaterial bestehen, während die
Scheiben der anderen Welle zur materialabhebenden Bearbeitung durch Schleifen aus
dem üblichen Schleifscheibenwerkstoff (z.B. Korund) hergestellt sind. Dadurch ist
es möglich, an der gleichen Maschine zunächst die Schneidfase anzuschleifen und
anschließend die Schneide zu schärfen bzw. zu lappen. In diesem Zusammenhang könnte
eine bauliche Vereinfachung dadurch erreicht werden, daß die Scheiben zum materialobhebenden
Schleifen der Schneidfase au einer gemeinsamen Welle mit den Scheiben zum materialverdichtenden
Schärfen angeordnet sind, wobei sich die Schleifgruppe axial vor der Schorfgruppe
befindet.
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Bei den genannten Anordnungen könnte eine zusötzliche materialabhebende
Schleifwirkung auch dadurch erreicht werden, daß beim Feinstschörfen unter Verwendung
von lose aufgebrachte. Schleifmittel gearbeitet wird.
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Um die Scheiben je nach Verschleiß auswechseln zu können, wird, insbesondere
bei größeren Maschinen, die aus Einzelecheiben und Distanzscheiben bestehende Scheibengruppe
bevorzugt. Erfindungsgemaß ist es aber auch denkbar, z.B. bei klineren Durch- ssern,
die Scheibengruppe einstückig a wzubilden; wodurch eine Einsprung von Einzelteilen
und Montagezeit erzielbar ist.
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Das erfindungsgemäße Prinzip der in sich zurocklaufenden, einander
mit veränderbarem Winkel überschneidenden Schwarz bzw. Entgratungs werkzeuge ldßt
sich auch in Verbindung mit dem bekannten Schleifband
vorteilhaft
anwenden. Dabei sind drei, im Dreieck angeordnete, FUhrungsrollen vorgesehen, von
denen die untere als Antriebsrolle wirkt. Mehrere endlose Schleifbänder sind nebeneinander
einerseits um die Führungsrolle, und andererseits abwechselnd um eine der oberen
Rollen gelegt, so daß sich die Bänder Uberschneiden und einen Schleifwinkel bilden,
welcher eine gleichzeitige Bearbeitung der Schneide auf beiden Seiten ermöglicht.
Auch hier kann der Schleifwinkel der Bänder durch Verändern des Wellenabstandes
der beiden oberen Rollen variiert werden. Eine derartige Maschine eignet sich nicht
nur zum Schleifen, sondern auch zum Entgraten, Feinstschärfen und Polieren der Schneide.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise dargestellt.
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Es zeigen: Fig. 1 die Frontansicht der Maschine, Fig. 2 die Seitenansicht
der Fig. 1, Fig. 3 die Ansicht von oben, Fig. 4 eine Variante der Scheibenanordnung,
Fig. 5 die Ansicht bei abgenommenen Frontteil, Fig. So eine Seitenansicht der Skalentrommel,
Fig. 6 den Schnitt A/A aus Fig. 5, Fig. 7 die Frontansicht mit der Haltevorrichtung
für ein Kreismesser, Fig. 8 die Seitenansicht der Fig. 7 (Pfeil B) Die erfindungsgemäße
Schårf- und Schleifmaschine besteht aus einem mehrteiligen Gehäuse 1, welches den
Antriebsmotor 2 für die Schärf- und Scheibengruppen 3, 4 sowie das Getriebe für
die drehzahlreduzierende Übertragung der Antriebsleistung auf die Wellen 5, 6 der
Scheibengruppen enthält. Letztere bestehen aus mehreren, z.B. drei, Schärf- (oder)Schleifscheiben
7, welche unter Zwischenlage von Distanzscheiben 8 auf den Wellen 5 bzw. 6 befestigt
sind. Die Dicke der Distanzscheiben 8 ist so gewählt, daß die auf Lücke gesetzten
Schärfscheiben der beiden Gruppen ineinander geschoben werden können. Die Lagerträger
der Wellen 5, 6 sind um Drehpunkte(D) schwenkbar, so daß der Uberschneidungswinkel
(ß) der Scheibengruppen verstellbar ist (Fig. 4).
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Der im Überschneidungsbereich der Schärfscheiben gebildete variable
Winkel ß ist fUr den Keilwinkel der Schneide des zu schärfenden Gegenstandes, z.B.
des Messers M, bestimmend. Dieses Messer wird zur Bearbeitung in den Winkel zwischen
den Scheibengruppen gedrückt und gleichzeitig hin - und herbewegt.
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Unterhalb der Schärfscheiben 7 ist ein Behälter 9 für Kühlmittel vorgesehen,
in welches die Scheiben eintauchen. Das Kühlmittel gelangt durch Adhäsion zu der
Bearbeitungsstelle, an welcher die Scheiben auseinanderlaufen, so daß der Kühlmittelweg
sehr kurz ist, während der Rückweg zum Behälter etwa doppelt so lang ist, wodurch
eine ausreichende Abkühlung des Kühlmittels gewährleistet ist. An sich ist die Umfangsgeschwindigkeit
der Schärfscheiben so gewählt, daß kein Abschleudern der Flüssigkeit erfolgt. Falls
notwendig können die Scheibengruppen mit einer Abdeckung (nicht gezeichnet) versehen
werden, welche eine Öffnung für das werkstück freiläßt.
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Wie schon eingangs ausgeführt ist, soll die erfindungsgemäße Maschine
in erster Linie zum Entgraten, Feinschärfen und Verdichten der Messerschneide dienen,
wobei also nur sehr wenig Werkstoff abgehoben wird, im Gegensatz zum Schleifvorgang,
bei welchem durch Werkstoffabheben eine Schneidfase ("F", Fig. 2) gebildet wird,
deren Schneide einen Grat besitzt, welche dann in einem gesonderten Arbeitsverfahren
beseitigt werden muß.
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Bei einer Anordnung der Scheibengruppen nach Fig. 4 können diese Bearbeitungsarten
in einer einzigen Maschine vereinigt werden, wobei zB. drei oder mehr Scheibengruppen
(3, 4, 4a) zusammenwirken.
Dabei sind die Scheiben der Gruppen
3, 4 als Schurf-bzw. Läppsclleiben, und die Scheiben der Gruppe 4a als Schleifscheiben
ausgebildet. Während die Scheibengruppen 3, 4 in der ivrbeitszone auseinanderlaufen,
laufen die Gruppen 4, 4a im Uhrzeigersinn. Dadurch ist hierin der Arbeitszone die
Gefahr einer Einklemmung des Werkstücks ebenfalls vermieden. Es ist also möglich,
zunachst zwischen 4 und 4a eine Schneidfase anzuschleifen und anschließend deren
Schneide zwischen 3 und 4 zu entgraten bzw. feinzuschleifen und zu läppen.
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In Fig. 4 ist ferner gezeigt, daß eine Verstellung des Abstandes der
Wellen 5, 6 voneinander auch dann möglich ist, wenn z.B. die Welle 5 fest installiert
ist. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, bevorzugt die Erfindung jedoch eine Ausführung,
bei welcher die Lagerhalter beider Wellen 5, 6 um Drehpunkte D schwenkbar sind,
weil dadurch der Verstellweg bzw. die Verstellzeit abgekürzt werden kann.
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6 In den Fig. 5, 5g und sind noch nähere Einzelheiten in Ausührungsbeispielen
dargestellt. Diese betreffen die Antriebsübertragung auf den Wellen 5 und 6 der
Schleifgruppen, sowie deren Abstandsverstellung. Zu diesem Zweck ist jede Welle
mit ihrem Antriebs/rskdtttnbzw 11a am einen Ende eines FUhrungsbügels 12, 12a gelagert,
dessen anderes Ende auf einer Achse 13 bzw. 13a drehbar angeordnet ist. Diese Achsen
sind im Gehäuse 1 gelagert und tragen je ein Zahnrad 14, 14a, mit welchem ein Kettenrad
15 bzw. 15a verbunden ist. Dieses steht über eine Kette 16 bzw. 16a mit dem Kettenrad
11 bzw. 11a in Antriebsverbindung.
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Durch diese Anordnung ist erreicht, daß die Führvngsbügel 12, 12a
unabhangig vom Antrieb der Wellen 5, 6 um die Achsen 13, 13a schwenkbar sind. Dieser
Antrieb wird vom Ritzel 17 des Motors 2 Uber die Zwischenräder 18, 19 auf das Zahnrad
14 und von diesem auf das Zahnrad 14a übertragen, wobei zugleich die Motordrehzahl
reduziert bzw. das auf die Wellen 5, 6 geleitete Drehmoment erhöht wird.
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Für die Verstellung des Abstandes der Wellen 5 und 6, und damit für
die Veränderung des Uberschneidungswinkels ß, ist eine Verstellspindel 21 vorgesehen,
welche im Gehäuse gelagert ist und mit einem Betätigungsknopf 22 versehen ist. Diese
Spindel besitzt zwei Gewindezonen, welche in den Verstellmuttern 23, 23a schraubbar
sind, wobei die eine Zone mit einem rechtsgängigen und die andere Zone mit einem
linksgängigen selbstsperrenden Gewinde versehen ist. Die Verstellmuttern 23, 23a
sind durch Bolzen 20 an den Führungsbügeln 12, 12a drehbar befestigt. Je nach Drehrichtung
des Knopfes 22 wird der Wellenabstand 5-6 großer oder kleiner.
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Um den jeweils eingestellten Abstandswert und vergleichsweise den
Winkel ß ablesbar zu machen, ist im Gehäuse eine Trommel 24 mit einer Skala 25 drehbar
gelagert, deren Zahlen von außen durch ein Fenster 26 sichtbar sind (Fig. 5a). Die
Trommel 24 ist über eine Zugschnur 27, welche in mehreren Windungen auf der Verstellspindel
21 aufliegt und dort befestigt ist, mit dieser auf Drehung gekoppelt. Der von der
Verstellspindel abhängige
Antrieb der Skclentrommel könnte auch
durch andere bekannte Mittel erreicht werden.
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Die axicl aneinander gereihten Schurfscheiben ergeben eine gute Führung
für das zu bearbeitende Werkstück. Falls erforderlich, könnte jedoch ohne besonderen
Aufwand eine Halterung über den Scheibengruppen S, 4 angebracht erden welche einen
hin- und herbeweglichen Führungsschlitten besitzt, in welchen das Messer eingespannt
werden kann. Dieser Schlitten kann so ausgebildet sein, daß zur unsymmetrischen
Bearbeitung des Schneidenkeiles die Einstellung einer entsprechenden seitlichen
Neigung des Messers möglich ist.
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In den Figuren 7 und 8 ist die erfindungsgemäße Maschine mit einer
Halte- und Führungsvorrichtung für ein Kreismesser 30 dargestellt, welches nur eine
einseitige Schneidfase F besitzt.
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Zum Feinschärfen und Läppen des Schneidenkeiles werden jedoch auch
hier die Vorteile der nach der Erfindung angeordneten Scheibengruppen 3, 4 wirksam.
Zur Berücksichtigung der verschiedenen Kreismesserarten und Bearbeitungsaufgaben
ist die Haltevorrichtung mehrfach verstell- und einstellbar ausgebildet.
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Zu diesem Zweck ist der Messeraufnahmekopf 31 an einem parallel zu
den Scheibenwellen 5, 6 verlaufenden Tragstab 32 angebracht.
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Dabei ist das Kreismesser an einer Verstellspindel 33 befestigt, welche
im Aufnahmekopf 31 schraubbar ist und deren Lage durch einen Schraubkopf 34 fixierbar
ist. Diese Einrichtung dient insbesondere auch zur Feineinstellung der Kraft, mit
welcher
die Messerschneide an die Schärfscheiben angedrückt wird.
Der Tragstab 32 ist verdreh- und fixierbar in der Muffe 35 eines 900-Winkelstücks
36 gelagert, dessen vertikale Muffe 37 an einem Führungssteb 38 höhenverstellbor
und z.B. durch eine Klemmvorrichtung 39 fixierbar geführt ist.
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Die gegenseitige Verdrehbarkeit der Teile 32 und 35, welche z.B. durch
eine Stellschraube 35c arretierbar ist, dient ur Feineinstellung der Schräglage
des Kreismessers 1 in Bezug auf die Vertikalebene und damit einer Anpassung des
Schneidenkeiles an die angesçhliffene Fase F. Zur Kontrolle dieser Lage ist eine
Skala 40 vorgesehen.
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Durch die Höhenverstellbarkeit am Führungsstab 38 ist eine Berücksichtigung
des jeweiligen Kreisscheibendurchmessers bzw.
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Schörfscheibendurchmessers möglich. Diese Einstellung wird durch eine
Feineinstellung unterstützt, wobei der Führungsstab 38 mit seinem unteren Ende auf
einer horizontalen Verstellwelle 41 angeordnet ist, welche drehbar in Konsellagern
42 gelagert ist.
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Auf der Welle 41 ist ferner ein Schwenkhebel 43 befestigt, an welchem
eine Verstellmutter 43a gelenkig gelagert ist, in der eine Gewindespindel 44 schraubbar
ist. Diese ist axial unverschiebbar in einem Konsollager 45 gelagert und auf der
Bedienungsseite mit einem kleinen Handrad 46 versehen. Eine Drehung dieses Rades
bewirkt eine Schwenkung des Hebels 43 und damit eine Verdrehung der Verstellwelle
41 und somit ein Heben oder Senken des Tragstabes 32 mit dem Kreismesser 1 (Pfeil
E).
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In Ergänzung zur Feinverstellung in Richtung der Achse des Kreismessers
(Teile 3, 34) ist vorgesehen, das untere Ende des Führungsstubes 38 mit einer Muffe
47 zu versehen, deren horizontaler Teil 48 auf der Verstellwelle 41 verschiebbar
und durch eine Klemmvorrichtung 49 fixierbar ist. In den vertikalen Teil 50 dieser
Muffe ist der Fuhrungsstob 38 drehbar und durch eine Arretierung 51 fixierbar eingesetzt.
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Auch hier ist zur Kontrolle der Verdrehung eine Skala 52 vorgesehen.
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Eine weitere Verstellbarkeit betrifft die relative Horizontalverschiebbarkeit
der gesamten Haltevorrichtung bzw. der Maschine.
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Diese dient insbesondere dazu, um die Angriffskomponente der Scheibengruppen
3, 4 am Kreismesser 3a so zu verlagern, daß die Kraftlinie K in einem radialen Abstand
a an der Drehachse des Messers vorbei verläuft. Dadurch wirkt beim Schärfen ein
ständiges Drehmoment auf das Kreismesser, so daß sich dieses in Pfeilrichtung dreht.
Die Drehgeschwindigkeit kann durch relatives Verschieben der Halteeinrichtung bzw.
des Kreismessers gegenüber der Maschine bzw. der Scheibengruppen geändert werden.
Zu diesem Zweck sitzen die Konsollager 42 und 45 auf einem gemeinsamen Rahmen 53,
der am Maschinensockel 54 verschiebbar und durch Schrauben 55 fixierbar geführt
ist.
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Insbesondere bei größeren Maschinen ist es auch denkbar, die beschriebene
Halte- und Führungsvorrichtung als ein von der Schärfmaschine getrenntes Gerät auszubilden
und die Maschine relativ zur Haltevorrichtung axial verschiebbar zu machen.