DE2413548A1 - Verfahren zur regelung der formhaltigkeit von walzgut und walzgeruest zur durchfuehrung dieses verfahrens - Google Patents
Verfahren zur regelung der formhaltigkeit von walzgut und walzgeruest zur durchfuehrung dieses verfahrensInfo
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Description
Dr. Werner Haftler
Patentanwalt Lüdenscheid, den 19. März 1974 - 7
588 LÜDEN SCH El D A 7445 '
Asenberg 30-Postfach 1704 2 4 1 3 5 A 8
Anmelderin: Firma Nippon Steel Corporation 6-3, Otemachi, 2-chome
Chiyoda-ku, Tokio / Japan
Chiyoda-ku, Tokio / Japan
Verfahren zur Regelung der Formhaltigkeit von Walzgut und Walzgerüst zur Durchführung
dieses Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Formhaltigkeit
von Walzgut wie Platten, Bleche, Bänder beim Walzen. Außerdem betrifft die Erfindung ein Walzgerüst zur Durchführung
dieses Verfahrens.
Das Verfahren nach der Erfindung ist auf die Regelung der Formhaltigkeit
von Walzgut, insbesondere auf die Regelung der Ebenheit sowie der Querschnittskonstanz ausgerichtet.
Zur Regelung der Formhaltigkeit von Walzgut ist ein Verfahren
bekannt, wonach das Spaltprofil zwischen der oberen und der unteren Arbeitswalze in Achsrichtung der Arbeitswalzen veränderbar
ist, indem eine zwangsweise Verbiegung der Arbeitswalzen oder der Stützwalzen durch eine Öldruckeinrichtung oder in
anderer Weise erfolgt. Neben diesen Verfahren unter Anwendung äußerer mechanischer Zusatzkräfte für die Walzen finden solche
Verfahren praktische Anwendung, bei denen die Wärmeausdehnung der Walzen in Achsrichtung durch Änderung des Gleichgewichts
zwischen der von den Walzen aufgenommenen und der durch die Walzen abgeleiteten Wärmemenge verändert wird, indem die Menge
eines auf die Walzenoberfläche aufgesprühten Kühlmittels (Wasser, ölhaltige oder fetthaltige Emulsion) oder die Strömungsverteilung
eines solchen Kühlmittels in Richtung der Walzenachse ge-
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ändert wird.
Beim Nachwalzen, wo kein Kühlmittel verwendet wird, wendet man zur Änderung der Form des Walzgutes ein Verfahren an, wonach
die Wärmeausdehnung der Walzen in Achsrichtung durch Auswahl
der Wärmekapazität derselben eingestellt wird und wonach eine große Anzahl von Gasbrennern, die auf die Oberfläche der Walzen
in Achsrichtung derselben ausgerichtet sind jeweils entsprechend ein- und ausgeschaltet wird.
Da die Walzen der wichtigste Faktor für die Festigkeit des WaIzgerüsts
und auch für die Genauigkeit des Walzgutes sind, haben sie einen großen Querschnitt. Wenn also äußere mechanische Zusatzkräfte
auf die Walzen zur Einwirkung kommen, um die Form des Walzgutes zu kontrollieren, muß die auf die Walzen einwirkende
Biegekraft stark genug sein, weil sonst kein wahrnehmbarer Effekt auftritt. Infolgedessen ist die erforderliche Einrichtung
zur Ausübung dieses Verfahrens umfangreich. Es ist sehr schwierig, ein vorhandenes Walzgerüst mit einer solchen
umfangreichen Zusatzeinrichtung zur Regelung der Formhaltigkeit
des Walzgutes auszurüsten.
Im Rahmen der genannten -Verfahren kann die jeweilige Auswirkung auf die Form des Walzgutes nur unter großen Schwierigkeiten
theoretisch verfolgt werden, worin ein Nachteil dieser Verfahren zu sehen ist. Es ist selbstverständlich auf der Hand liegend,
daß mit zunehmender Kühlmittelmenge für den Mittelteil der Walzen die Aufbaudimg im Mittelteil kleiner wird. Doch eine quantitative
Bestimmung dieser Kontraktion der Aufbauiurg im Mittelbereich
ist schwierig. Das Verfahren mit veränderlicher Belastung der Walzen kann zur Regelung der Formhaltigkeit in nur einem
Walzgerüst wirksam sein;es beeinflußt jedoch die Arbeitsweise der anderen Walzgerüste, so daß bei der Anwendung dieses Verfahrens
besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden müssen. Die Querschnittsform des Walzgutes kann nach diesem Verfahren
nur mit großen Schwierigkeiten beeinflußt werden. Die Biegevor-
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_ 1Z _
richtung für die Walzen läßt sich allein aufgrund theoretischer Simulation kaum in zureichendem Maße einstellen, da Kopplungsfaktoren wie die Änderung des Regeleinflusses in Abhängigkeit
von der Änderung der Walzenbelastung, die Änderung der axialen Verteilung der Walzenbelastung und die' Änderung der Verteilung
der Walzkräfte zwischen den Arbeitswalzen und den Stützwalzen in axialer Richtung der Walzen"eine Rolle spielen.
Wegen der schwierigen Anwendung einer theoretischen Simulation zur Regelung der Formhaltigkeit von Walzgut beim Walzen, erfolgt
die Regelung nicht nach theoretischen Gesichtspunkten, sondern nach dem Augenschein einer Bedienungsperson oder nach
dem Ausgangesignal eines Nachweisgerätes für die äußere Form
des Walzgutes. Zur Regelung der Querschnittsform einer Platte also der Dickenverteilung in Breitenrichtung wird nicht die
Walzenbiegeeinrichtung mit einem kleinen Regeleffekt benutzt, sondern normalerweise die Einstellung der Kühlmittelzufuhr.
Dabei ist die Anwendung einer theoretischen Simulation zur Bestimmung des Regeleffektes noch schwieriger. In einer Hochleistungswarmbandstraße
sind die hergestellten Bänder manchmal im Mittelbereich konkav aufgrund einer unzureichenden Kühlung
der Walzen, die durch ein Ungleichgewicht zwischen der Kühlung der Walzen und der Ausbringung bedingt ist. Infolgedessen ist
es schwierig, die gewünschte Form des Walzgutes beim Kaltwalzen des jeweiligen Wickels zu erhalten, so daß die. Ausbringung der
Warmbandstraße zurückerhalten werden muß, um den nachteiligen Einfluß der ungenügenden Kühlung zu kompensieren. Dieser Nachtei
tritt dann auf, wenn die den Walzen zugeführte Wärmemenge zu groß ist, so daß sie mit dem Kühlmittel nicht abgeführt werden
kann. Die Auswirkungen dieser thermischen Balligkeit der Walzen lassen sich nicht einfach beseitigen, so daß im Mittelbereich
des Bandes ein konkaver Abschnitt entsteht.
Wenn man als Gegenmaßnahme eine Anfangsballigkeit der Walzen anwendet,
so muß diese Anfangsballigkeit nach der jeweiligen Verwendung des Warmbandes festgelegt werden. Die Anfangsballigkeit
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läßt sich jedoch während des Walzbetriebs in keiner Weise beeinflussen.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur genauen Regelung der Formbeständigkeit des Walzgutes beim
Walzen von Platten, Blechen, Bändern und dgl., indem die thermische Balligkeit der Walzen eingestellt wird.
In weiterer Zielsetzung der Erfindung soll die thermische Balligkeit der Walzen während des Walzbetriebes nachstellbar
sein.
Diese Aufgabe wird nach der-Erfindung dadurch gelöst, daß jede
Arbeitswalze während des Walzens unter Ausnutzung eines axialen Durchgangs erhitzt wird und daß die jeweils zugeführte Wärmemenge
im Hinblick auf die gewünschte Größe der Balligkeit abgestimmt wird, wodurch die Form- des Walzgutes geregelt wird.
Im Rahmen der Erfindung ist durch Einspeisung einer kleinen Zusatzwärmemenge in die Walzen eine Nachstellung der thermischen
Balligkeit während des Walzbetriebs möglich, so daß damit die Balligkeit schnell und zuverlässig geändert werden kann.
In weiterer Ausbildung der Erfindung wird ein Walzgerüst zur Durchführung des genannten Verfahrens einer solchen Ausbildung
vorgeschlagen, daß jede Arbeitswalze einen axialen, zentralen Durchgang zur Aufnahme einer Wärmequelle besitzt.
Einzelbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme
auf die anliegenden Zeichnungen erläutert, in denen darstellen:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt einer Arbeitswalze mit thermischer Einstellbarkeit der Balligkeit,
Fig. 2 eine Wärmequelle innerhalb einer geschnittenen Arbeitswalze,
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. 3 | -5- 2413548 | |
Fig | . 4 | einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig.4, |
■ Fig | einen vergrößerten Teilschnitt nach der Linie | |
. 5 | IV-IV in Fig.2, | |
Fig | eine schematische Ansicht der Wicklung des Heiz | |
. 6 | drahtes der Fig.4, | |
Fig | . 7 | eine abgewandelte Wärmequelle im Schnitt, |
Fig | . 8 | einen Schnitt nach der Linie VII-VII in Fig.6, |
Fig | eine schematische Darstellung der Wicklung des | |
.9 | Heizrohres der Fig.6, | |
Fig | eine schematische Darstellung der Temperaturver | |
.10 | teilung in einer Arbeitswalze herkömmlicher Art, | |
Fig | eine schematische Darstellung der Temperaturver | |
.11 | teilung in einer Arbeitswalze nach der Erfindung, | |
Fig | eine abgewandelte Ausführungsform von Arbeits | |
.12 | walzen im Schnitt, | |
Fig | eine schematische Darstellung des Walzprogramms | |
.13 | für eine Platte, eine ELatine, ein Band od.dgl., | |
Fig | • | der Verlauf der thermischen Balligkeit, die sich |
.14 | im Betrieb an den Arbeitswalzen ausbildet, | |
Fig | der Verlauf der thermischen Balligkeit bei der | |
.15 | Ausführung des Walzprogramms, | |
Fig | eine schematische Erläuterung der Balligkeit, die | |
16 | sich an dem Walzgut ausbildet, | |
Fig. | eine Kurve der Änderung der Größe der Balligkeit, | |
17 | die auf dem Walzgut ausgebildet wird, | |
Fig. | eine Darstellung der Änderung der Walzenballig | |
keit bei Anwendung der Einstelleinrichtung nach | ||
18 | der Erfindung, | |
Fig. | eine Arbeitskurve für eine Ausführungsform der | |
19 | Erfindung, | |
Fig. | ein Blockschaltbild zur Erläuterung des Regelver | |
20 | fahrens nach der Erfindung, | |
Fig. | eine Darstellung der Arbeitsweise einer Ausführung | |
21 | der Erfindung, | |
Fig. | eine Anschlußeinrichtung für die elektrischen | |
Heizkörper mit einer geschnittenen Arbeitswalze, | ||
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Fig. 22 eine Darstellung einer Anschlußvorrichtung für für elektrischen Heizkörper mit geschnittener
Arbeitswalze.
Damit die Walzen durch die festgelegte Menge der thermischen Energie möglichst wirkungsvoll aufgebaucht werden, empfiehlt
sich eine Wärmezufuhr außerhalb des Mittelteils der Walzen. Diese Empfehlung ist darin begründet, daß im Vergleich zu einem
zusätzlichen Druck auf einen dickwandigen Zylinder zwischen einem Zusatz innerhalb eines Mitteldurchgangs und einem Zusatz
an der Außenfläche die gleiche Druckgröße eine größere Verformung der Umfangsfläche bei Druckzusatz in einem Mitteldurchgang
gegenüber einem Druckzusatz auf der Außenfläche erzeugt. Nach dieser Theorie der Verformung eines dickwandigen Zylinders
ist das Verhältnis der beiden Verformungsarten wie folgt:
■{(1- y)n2+(1+ V) J /2:1 mit V= 0,3 als Poisson'cher Shl und η
als Verhältnis zwischen dem Außendurchmesser r und dem Innendurchmesser
r., also r /r.
Für r = 325mm und r.= 25mm ergibt das obige Verhältnis den Wert 85.
Im Rahmen der Erfindung wird die obige Theorie zur Regelung der
Formbeständigkeit von Walzgut beim Walzen von Platten und dgl. derart angewandt, daß die dem Innendruck entsprechende Spannung
innerhalb des zentralen Durchgangs längs der Mittelachse der Walze zugefügt wird, nämlich ein Druck durch die Wärmespannung
aufgrund des Temperaturanstiegs in der Umgebung des Durchgangs, wobei sich diese Wärmespannung in axialer Richtung der Walze
ändert, so daß sich auch die Größe der Balligkeit ändert.
Ein weiterer Vorteil der Aufheizung des Zylinders der Arbeitswalze von der Innenseite liegt darin, daß der Wärmestrom vom
Mittelteil nur in einem kleineren Ausmaß in axialer Richtung gegenüber der radialen Richtung übertragen wird. Der größere
Strom des Wärmeflusses fließt in radialer Richtung. Ferner ist das zur Aufheizung erforderliche Volumen so klein, daß ein
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lokaler Temperaturanstieg leicht verwirklicht werden kann. Im Gegensatz dazu "bewirkt eine Wärmezufuhr von der Außenfläche
eine Verteilung des Wärmeflusses auf die axiale Richtung und die radiale Richtung, so daß auch Bereiche erhitzt werden, die
nicht erhitzt werden sollen. Das für die Beheizung erforderliche Volumen ist so groß, daß die Erzeugung eines lokalen Temperaturanstiegs
schwierig wird« Man würde zur Ausbildung eines großen Unterschiedes der lokalen Wärmedehnung in axialer Richtung eine
große Wärmemenge benötigen, wodurch die Kühlwirkung der Walze beeinträchtigt wird.
Fig. 1 zeigt den Aufbau einer Arbeitswalze im Rahmen der Erfindung.
Innerhalb einer Arbeitswalze 1 ist ein axialer zentraler Durchgang 6 ausgebildet, in dem Heizkörper 2,2!, 3 als
elektrische Heizstäbe angeordnet sind. Eine Leitung 7 ist über eine Drehkupplung 4 mit einer äußeren Energiequelle für die
Heizkörper verbunden. Ein nachgiebiges Koppelteil 5 hält die Leitung und die Drehkupplung 4, wodurch ein Anschluß an die
elektrische Energiequelle verwirklicht wird. Die Heizkörper 2und 2f sind in Reihe geschaltet, so daß gleichzeitig an beiden
axialen Endteilen der Walze Strom eingespeist wird. Der Heizkörper
3 ist getrennt von den Heizkörpern 2 und 2' verbratet, damit eine bessere Regelwirkung möglich ist.
Ein derartiger Heizkörper ist in Einzelheiten in den Figuren 2 und 3 dargestellt. Sechs Heizstäbe 31 sind parallel zueinander
und zu der Achse der Arbeitswalze 1 innerhalb des Durchgangs 6 angeordnet. Jeder Heizstab 31 umfaßt einen schraubenförmig gewickelten
Draht 33 aus Chromnickelstahl, der durch ein Stahlrohr 35 aus nichtrostendem Stahl abgeschirmt ist. Dieses Stahlrohr
35 ist mit Magnesiumoxid 34 als elektrischer Isolator
gefüllt. Die Steigung des Drahtes 33 in den Endabschnitten 33a und 33c ist kleiner als in dem Mittelabschnitt 33b. Diese
Wicklung mit veränderlicher Steigung liefert eine Wärmeverteilung innerhalb der Arbeitswalze 1, die die gewünschte thermische
Balligkeit ergibt.
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Geschichtete Glimmerringe 36 sind, an gegenüberliegenden Enden
eines Heizelements befestigt, damit eine Berührung zwischen der Arbeitswalze 1 und dem Heizelement 32 ausgeschaltet ist. Jedes
Heizelement 32 ist mithilfe von Muttern 39 an einer Anschlußscheibe
37 festgeschraubt, von deren Mitte ein Kontaktstab 38 abgeht. Dieser Kontaktstab ist mithilfe einer Klemmverbindung
in einer Isolierscheibe 40 befestigt, die innerhalb der Arbeitswalze 1 gehalten ist. Dadurch werden die sechs Heizelemente
elektrisch isoliert in dem zentralen Durchgang 6 der Arbeitswalze 1 gehalten.
Die elektrische Energiequelle ist mit einem nicht dargestellten Spannungsregler ausgestattet. Die Heizelemente können in eine
größere Anzahl von Abschnitten unterteilt sein, damit die erzielten Ergebnisse verbessert werden.
Ein abgewandelter Heizkörper ist in den Fig. 6 und 7 dargestellt Dieser Heizkörper 45 umfaßt ein spulenförmig gewickeltes Heizrohr
46, durch das vom Einlaß 47 zum Auslaß 48 ein auf hohe Temperatur erhitztes Öl strömt. Nach Fig.8 sind die Heizrohre
46a und 46b symmetrisch zueinander angeordnet. Die Steigung des Heizrohres 46 kann sich in Achsrichtung der Arbeitswalze 1
ebenso wie bei dem elektrischen Heizelement ändern. Der Durchgang 6 der Arbeitswalze 1 wird nach Einsetzen des Heizrohres
durch ein wärmebeständiges Harz gefüllt. Man kann das Heizrohr
46 in dem Durchgang 6 auch mithilfe einer Klemmvorrichtung halten.
Anstelle von Öl kann man auch Dampf als Heizmittel einsetzen.
Fig. 9 zeigt schematisch die Temperaturverteilung innerhalb
einer Arbeitswalze beim Warmwalzen von Platten und dgl. nach einem herkömmlichen Walzverfahren. Im Mittelteil des Walzenkörpers
bewirkt die Wärme 9, die von der Oberfläche des Walzgutes 8 übertragen und durch die Walzreibung erzeugt wird einen
Temperaturanstieg in diesem Mittelbereich. Anderersei 4^ steigt
die Temperatur in den Endbereichen des Walzenkörpers aufgrund
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der von dem Mittelteil ausgehenden Wärmeströmung, wobei jedoch dieser Temperaturanstieg durch die Kühlung des Oberflächenbereiches
kompensiert wird. Die Wärmeverteilung 11 der Oberflächen temperatur 10 der Walze ist in axialer Richtung parabelförmig.
Aufgrund der Temperaturdifferenz zwischen dem Mittelteil und dem Endteil der Walzen ergibt sich für den Mittelteil eine Aufbauchung,
die als thermische Balligkeit bezeichnet wird. Dies ist die schwerwiegendste Störung beim Walzen hinsichtlich der
Schwierigkeit einer Regelung. Die thermische Balligkeit steigt · mit der Menge des Walzgutes an, bis ein Wärmegleichgewicht in
kontinuierlichem Betrieb unter gleichbleibenden Bedingungen erreicht ist. Außerdem ändert sich die Größe der thermischen
Balligkeit entsprechend der Walzleistung, der Breite des Walzgutes
und anderer Walzgrößen.
Fig.10 zeigt die Verteilung.12 der Walzentemperatur im Rahmen
der Erfindung. Dabei wird Wärme im Durchgang der Walze zugeführt, insbesondere in den Endbereichen dieses Durchgangs. Diese
Wärme wird durch elektrische Heizelemente 2 und 2' in den Endbereichen
der Walze erzeugt. Wie man aus der Zeichnung entnimmt, tritt in den Endbereichen der Walze eine große Änderung der
Wärmeverteilung 12 ein, so daß in der Nähe des Durchgangs eine große Wärmedehnung stattfindet, die zu einer Vergrößerung der
äußeren Teile der Walze in radialer Richtung führt.
Im folgenden sind Einzelangaben für eine Ausführungsform der
Erfindung zusammengestellt.
Walzgerüst: Durchmesser der Arbeitswalze: 640mm
Länge der Arbeitwalze: 1422mm
Durchmesser der Stützwalze: 1245mm
Länge der Stützwalze: 1372mm
Walzgut: Stahl mit niedrigem Kohlenstoffgehalt, Breite 735mm,
Eintrittsdicke 2,9mm,Austrittsdicke 2,3mm
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Walzgeschwindigkeit: 500 bis 59Om/min.
Ausbr ingung: 3 3 Ot/h
Walztemperatur: 900 bis 8800C
Kühlwasser für die Walzen:Temperatur: 27°C, Menge 35OnP/h
(gleichförmige Besprühung)
elektrischer Heizkörper: Durchmesser 30mm,Länge 400mm
(2 Heizkörper jeweils von den Enden des Walzenkörpers über einen Abstand von 400mm )
Heizleistung: 3,OkW χ 2 (2 Heizkörper) Durchmesser des zentralen Durchgangs: 50mm
Oberflächentemperatur des Durchgangs: 93,5°C (200mm vom Ende des
Walzenkörpers) Oberflächentemperatur der Walze: 65°C im Mittelbereich
370C 20mm vom Walzenende Ergebnisse des Walzens :
Oberflächentemperatur der Walzen: kein Unterschied unmittelbar
nach dem Walzen, unabhängig davon, ob Heizleistung zugeführt wird.
Form des Walzgutes :
Nach dem fünften Stich : Wellige Kante (Durchhängen an beiden
Enden)
- zeigt sich bei einem Walzgut, das durch Walzen mit gleicher Ausgangsqualität
wie im herkömmlichen Walzverfahren gewalzt war, wenn Heizleistung zugeführt wird; das Walzgut ist eben, wenn keine
Heizleistung zugeführt wird.
Beziehung zwischen der zugeführten Leistung und der Ausgangsballigkeit:
Wenn keine Leistung eingespeist wird, ist das Walzgut bei einer Anfangsballigkeit von-0,10mm eben
( Balligkeit im Durchmesser der oberen und unteren Arbeitswalze); Wenn Leistung zugeführt wird, wird
das Walzgut bei einer Anfangsballigkeit von +0,02mm eben.
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Die obigen Ergebnisse zeigen, daß es mit einer einfachen Einrichtung
aus zwei elektrischen Heizelementen einer Heizleistung von 3k¥ in dem axialen Durchgang einer Walze möglich ist, die
!Profilform der Walze ebenso wirksam zu regeln, wie wenn die Walze eine Anfangsballigkeit von 0,12mm hat. Damit ermöglicht
die Erfindung eine Regelung der Formhaltigkeit beim Walzen von
Platten und dgl. und zwar in einem wesentlich weiteren Bereich, indem die Anfangsballigkeit auf einen Mittelwert eingestellt
und Heizleistung durch das zentrale elektrische Heizelement zugeführt wird. In einer jeden Arbeitswalze sind mehr als zwei
Heizelemente mit unterschiedlicher Heizleistung vorgesehen, so daß man die Temperaturverteilung der Walzen zwecks Regelung ·
der thermischen Balligkeit einstellen kann.
Im folgenden wird eine weitere Ausführungsform der Erfindung
beschrieben, die eine Vereinfachung der Heizkörper für die jeweiligen Walzen und eine Erhöhung der Walzleistung durch unterschiedliche
Wärmeverteilungen zwischen der unteren und oberen Arbeitswalze bezweckt, die dem Walzgut gegenüberstehen. Die
Wärmeenergie wird jeweils in einem zentralen Durchgang der entsprechenden Walzen eingespeist, damit der Walzbetrieb mit zwei
Walzen erfaßt werden kann.
Nach Fig. 11 besitzt eine obere Arbeitswalze 13 innerhalb eines
zentralen Durchgangs 6 einen Heizkörper 15 etwa in der Mitte der
Arbeitsfläche der Walze, bezogen auf die Breitenrichtung des Walzgutes. Eine untere Arbeitswalze 14 besitzt zwei Heizkörper
16 und 16', deren Wärmeverteilung von der Wärmeverteilung des
Heizkörpers 15 verschieden, ist. Der Einsatz von Heizkörpern mit
unterschiedlicher Wärmeverteilung in der oberen und unteren Arbeitswalze läßt eine gleiche Wirkung erzielen, die durch
Einsatz von Heizkörpern mit verschiedener Wärmeverteilung in ein und derselben Walze erzielbar ist.
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Nach der Erfindung hat jede Walze einen einzigen Heizkörper, so daß die Drehkupplung 4 für einen einpoligen Anschluß ausgebildet
sein kann. Wenn elektrische Energie als Heizenergie benutzt wird wird die von einer elektrischen Energiequelle 18 stammende
elektrische Energie in einem Heizmengenregler 19 aufgeteilt und über Leitungen 20 der oberen und der unteren Arbeitswalze zugeführt.
Der elektrische Stromkreis geht von der Drehkupplung 4 über die Leitung 7, den Heizkörper 15 oder die Heizkörper 16 und
16', eine Kontaktstelle 17 und die Lager 21 zu dem Walzenständer der geerdet ist, so daß sich der Stromkreis schließt. Man kann
jede elektrische Energiequelle verwenden, solange Spannung und Strom gesondert regelbar sind. Wenn man als Wärmequelle ein
Strömungsmittel einsetzt, so muß dasselbe gesondert nach Durchflußmenge und Temperatur regelbar sein.
Bei Verwendung eines Strömungsmittels als Wärmequelle ist die der Kontaktstelle 17 entsprechende Abströmstelle offen, damit
das Strömungsmittel abströmen kann.
Walzen mit unterschiedlicher Wärmeverteilung der in den einzelne^
Walzen angeordneten Wärmequellen sind ebenso wirksam wie Walzen, de.ren jede eine Wärmequelle mit veränderlicher Wärmeverteilung
hat. Die Verwendung -von Walzen mit unterschiedlicher Wärmeverteilung
ist jedoch im konstruktiven Aufbau einfacher als der zuletzt genannte Fall, wo für eine Walze mehrere Regelkreise erforderlich
sind. Dies bringt für die Erfindung eine hohe wirtschaftliche Bedeutung. Die Regelung für die thermische Balligkeit
wird nunmehr in Einzelheiten erläutert.
Sowohl beim Warmwalzen als auch beim Kaltwalzen ergibt sich beim Walzen von Platten und dgl. im Mittelteil des Walzenkörpers ein
Temperaturanstieg, der von der Wärmeübertragung vonseiten des Walzgutes herrührt. Dieser Temperaturanstieg im Mittelbereich
ist größer als der Temperaturanstieg an den Walzenenden, die durch den Walzvorgang nicht so stark beeinflußt sind. Die Größe
dieses Temperaturanstiegs hängt von der Breite des Walzgutes,
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von der Ausbringung und anderen Größen ab. Die Größe dieses Temperaturanstiegs läßt sich aus der Konstruktion des Walzgerüsts
und aus der Form des Walzgutes sowie der Ausbringung abschätzen. Die Änderung der Ausbildung der thermischen Balligkeit
beim Walzvorgang kann unter Ansatz der genannten Walzbedingungen abgeschätzt werden, so daß sich die thermische Balligkeit, die
in einem gegebenen Zeitpunkt für die Arbeitswalze erforderlich ist, geregelt werden kann. Dieses wird durch Überwachung der
Querschnittsform des Walzgutes weiter unterstützt, wobei die übrigen Arbeitsbedingungen im Rahmen des Walzprogramms ebenfalls
in Ansatz kommen.
Fig.12 zeigt ein Walzprogramm für eine übliche Arbeitsweise in
einer Bandstraße. Zuerst wird eine kleine Partie eines Werkstoffes geringer Breite gewalzt; dann wird ein Werkstoff größerer
Breite und sodann wieder ein Werkstoff geringerer Breite gewalzt Die Abmessungen des Walzgutes, ändern sich für jede Partie. Infolgedessen
ändert sich bei der Abwicklung dieses Walzprogramms die Wärmezufuhr zu den Walzen so sehr, daß sich eine thermische
Balligkeit ausbildet, so daß sich der Mittelteil einer Walze ausbaucht. Das Ausmaß dieser mittleren Ausbauchung hängt von
der Größe, insbesondere der Breite des Walzgutes und der Ausbringung (t/h) ab. Ein Beispiel für die Bestimmung dieses Ausmaßes
der Ausbauchung ist folgendes: Wenn ein Walzgut einer vorgegebenen
Breite kontinuierlich mit einer bestimmten Ausbringung gewalzt wird, bildet sich an .den Walzen eine thermische Balligkeit
nach der Kurve A in Fig.13 aus. Im' wirklichen Walzbetrieb
werden jedoch nacheinander Materialien unterschiedlicher Breite gewalzt, so daß man nicht eine Kurve erhält, sondern eine unregelmäßige
Folge von Kurvenabschnitten, wie durch die gestrichelte Linie in Fig. 14 angegeben. Diese Linienfolge ist in dem
Bereich zwischen der Kurve B für Walzgut großer Breite und der Kurve C für Walzgut geringer Breite. Beim Walzen nach dem WaIzprogramm
der Fig.12 bildet sich die thermische Balligkeit nach dem unregelmäßigen Linienzug der gestrichelten Linie D in Fig.14
aus. Infolgedessen neigt in den Anfangsstufen der Walzbehandlung
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das Walzgut zu einer Ausbauchung im Mittelteil, sodann stellt sich über die gesamte Breite eine gleichförmige Ebenheit ein.
Die Größe der Balligkeit einer gewalzten Platte bemißt sich nach Fig. 15 wie folgt:
to + t-5
Mit T als Größe der Balligkeit des Walzgutes,
t>| als Dicke des Mittelteils des Walzgutes in Breitenrichtuni
und t2 und t- jeweils die Diel© an beiden Enden.
Wenn beim Kaltwalzen beispielsweise ein Warmband als Walzband
eingesetzt wird, muß die gewünschte Balligkeit der Kurve E in Fig.16 entsprechen. In der Praxis bildet sich jedoch die Balligkeit
an dem Walzgut nach der Kurve F aus, wobei also ein großer Unterschied der Balligkeit zwischen dem Walzbeginn und dem Walzende
vorhanden ist. Infolgedessen ist die Balligkeit des Walzgutes geringer Breite am Walzbeginn zu groß, jedoch für eine
große Breite in der Endstufe zu klein. Dieses beruht auf der thermischen Balligkeit der Walzen, die nicht ausgeglichen werden
kann, auch nicht durch Änderung der Anfangsballigkeit der Walzen
Zur Regelung dieser thermischen Balligkeit ist im Mittelbereich der Walzen in axialer Richtung ein Heizelement vorgesehen, damit
die Menge der für diesen Zweck zugeführten Wärme eingestellt werden kann. Ein besonderes Merkmal der vorliegenden Erfindung
ist die Vorhersage und die Einstellung der Wärmemenge, die von dem Heizelement in zentralem Durchgang der Walze zugeführt
werden muß.
Das Heizelement im zentralen Durchgang der Walze soll in eine Anzahl von Abschnitte unterteilt sein, damit die Heizung im
Mittelteil und an den Enden der Walze möglichst wirkungsvoll geregelt werden kann. Durch Regelung der Verteilung der Wärmeerzeugung
also durch Regelung der Wärmeverteilung in Längsrichtung
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der ¥alze kann man auch die thermische Balligkeit regeln. Fig.17
zeigt die Beziehung zwischen der Wärmezufuhr für das Heizelement im "Mittelteil und in den Enden der Walze sowie der Ausbildung
der Balligkeit. Wenn die Wärmezufuhr für das Heizelement zum Aufbauchen des Mittelteils gesteigert wird, steigt die mittlere"
Aufbauchung der Walze an. Wenn die Wärmezufuhr für das Heizelement
so herabgesetzt wird, daß die Wärmemenge für das Heizelemenzum Aufbauchen der Seiten der Walze ansteigt, nimmt die seitliche
Aufbauchung der Walze zu, so daß damit die Zusammenziehung der mittleren Aufbauchung begünstigt wird. Die Regelung der
Verteilung der durch das Heizelement erzeugten Wärme kann für eine Walze insgesamt oder jeweils gesondert erfolgen, je nach.
der Arbeitsweise der beiden Walzen also der oberen und der unteren Arbeitswalze.
Nach der Erfindung erfolgt die Regelung der Balligkeit auf den Wert, der durch die Anfangsballigkeit vorgegeben ist, mindestens
für die genannten Walzen und für das jeweilige Walzprogramm. Die Änderung der thermischen Balligkeit, die sich auf den Walzen
während des Walzbetriebs ausbildet, wird mittels einer Vorwärtsregelung der Wärmezufuhr für das Heizelement und die Verteilung
der Wärmeerzeugung geregelt, damit die Walzen vom Arbeitsbeginn an immer die gewünschte Balligkeit haben. Erforderlichenfalls
wird die Größe der Balligkeit des Walzgutes gemessen, so daß die Vorwärtsregelung korrigiert werden kann.
Fig. 18 zeigt die jeweilige Größe der Wärmezufuhr für die Walze und die Verteilung der Wärmeerzeugung .durch das Heizelement für
einen normalen Fall,wo die_ Kenngrößen der Änderung der Balligkeit
gemäß Fig.17 ausgenutzt sind, so daß der Walzbetrieb durch Einstellung des Heizelements für die Aufbauchung des Mittelteils
bestimmt wird, wenn man die Walze im Zustand eines aufgebauchten Mittelteils beläßt. Infolgedessen hat die Walze eine Balligkeit
vom Walzbeginn an in gleicher Größe wie die thermische Balligkeit die sich im Betrieb ausbildet. Damit kann man Platten und
dgl. mit Walzen verformen, die die gewünschte und entsprechend
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eingestellte Größe der Balligkeit haben.
Gleichzeitig mit dem Walzbeginn wird auf die Walze von dem Walzgut Wärme übertragen, wodurch die von dem Heizkörper für die
Aufbauchung des Mittelteils zugeführte Wärme so lange ersetzt wird, bis dieser Heizkörper einige Zeit nach Walzbeginn stillgesetzt
wird. Da die Wärmezufuhr von dem Walzgut kontinuierlich ansteigt, bleibt die Form der Aufbauchung des Mittelteils erhalten.
Wenn jedoch die Breite des Walzgutes immer kleiner wird, entsprechend dem Arbeitsprogramm der Fig.12, wird der genannte
Zustand der Walze weiter begünstigt. Damit dieser Zustand sich nicht in übermäßigem Ausmaß ausbildet, muß man die Heizkörper
für die Aufbauchung der Seiten einschalten und zwar vor dem Walzbeginn. Dann wird die Änderung der Balligkeit durch die von
dem Walzgut übertragene Wärme so vorgegeben, daß der Fortschritt des Walzprogramms einschließlich der Ausbringung die von dem
Heizkörper abgegebene Wärmemenge bestimmt. Man kann so die gewünschte Größe der Balligkeit erhalten, die durch die gestrichel
Linie E in Fig. 16 dargestellt wird.
Nach der Erfindung kann man die Größe der Balligkeit der Walzen während des gesamten Walzprogramms vom Beginn bis zum Ende oder
bis zum Endbereich der Arbeitswalzen in Übereinstimmung mit dem Walzprogramm regeln.
Fig. 19 zeigt ein Blockschaltbild für eine Regelung im Rahmen der Erfindung. Für das Walzwerk sind die zu verarbeitenden
Partien des Walzgutes durch die Auftragsbestände und Lagerbestände
sowie die Produktionsplanung und auch die Ausbringung vor
gegeben. Dieses wird bei der Aufstellung des Walzprogramms berücksichtigt, aus dem mit thermodynamischen Hilfsmitteln der
Einfluß der Walzenballigkeit auf die Walzen bestimmt wird.Dann wird die Änderung der Balligkeit, die sich auf den Platten od.dg
beim Walzen ausbildet, abgeleitet, indem man den Einfluß des Kühlungsmittels und anderer Mittel zur Steuerung der Balligkeit
in Rechnung stellt. Die gewünschte Änderung der Balligkeit für
509840/0532
das Walzgut, die bei der Änderung der Größe des Walzgutes auftritt
und die tatsächliche Balligkeit, die sich auf dem Walzgut ausbildet, werden miteinander verglichen, worauf die Differenz
in ein Ausgangssignal zur Regelung der Wärmezufuhr für den Heizkörper
der jeweiligen Walze und die Verteilung der Wärmezufuhr umgewandelt wird.
Erforderlichenfalls wird der für die Balligkeit des Walzgutes abgeleitete Wert unter Berücksichtigung des jeweiligen Istwertes,
der für die Balligkeit während des Walzens gemessen ist, korrigiert.
Im Rahmen einer Ausführungsform der Erfindung, arbeitet eine Fertigstraße
mit sechs Tandemgerüsten für Warmband einer Breite von 1422mm folgendermaßen. Die Abmessungen der Walzgerüste sind
folgende:
Durehmesser der Arbeitswalzen- 655 bis 596mm,
Länge des Walzenkörpers: 1422mm,
Durchmesser d-er Stützwalzen: 1245 bis 1150mm, Länge der Walzenkörper: 1372mm.
Durchmesser d-er Stützwalzen: 1245 bis 1150mm, Länge der Walzenkörper: 1372mm.
Fig.11 zeigt eine obere Arbeitswalze 13 mit einem Durchgang von
40mm Durchmesser, der sich in axialer Richtung zentral innerhalb des Walzenkörpers erstreckt. In dem Durchgang der oberen Arbeits·
walze ist im Mittelteil ein elektrischer Heizkörper 15 für eine Spannung von 200 V und eine Leistung von 5 kW eingebaut, dessen
Heizteil 600mm lang ist. Die untere Arbeitswalze 14 hat einen Durchgang mit 40mm Durchmesser, der elektrische Heizkörper I6und
16' für eine Spannung von 100 V und eine Leistung von 2,5 kW
enthält, deren Heizteil 300mm lang ist. Diese Heizkörper sind im Endbereich des jeweiligen Durchgangs jeweils hintereinander
geschaltet, so daß die Gesamtleistung bei einer Spannung von 200 V 5kW beträgt. Diese Heizkörper sind an die elektrische
Energiequellen 18 und 19 über entsprechende Speiseeinrichtungen angeschlossen.
509840/0532
Die Anfangsballigkeit, die an den jeweiligen Walzen eines jeden Gerüstes gemessen wird, ist in der folgenden Tabelle angegeben.
Tabelle 1 Anfangsballigkeit der Walzen eines jeden Gerüsts
der Fertigstraße
Gerüst Nr. | F1 | F2 | F3 | F4 | F5 | F6 |
obere, untere Arb e it swa'l ζ en mm |
-30 100 |
-30 100 |
-20 100 |
-15 100 |
-10 100 |
-5 100 |
obere, untere Stützwalzen mm |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Das jeweilige Walzprogramm für dieses Beispiel ist in der Tabelle 2 angegeben. Aufgrund früherer Erfahrungen wird die Ausbringung
im Mittel mit 357 t/h angesetzt. Unter diesen Arbeitsbedingungen werden die Wärmezufuhr für den elektrischen Heizkörper
15 der oberen Arbeitswalze und die elektrischen Heizkörper 15 und 16' der unteren Arbeitswalze sowie die Verteilung
der Wärmezufuhr also das"Wärmemuster die in der folgenden Tabelle 3 angegebenen Werte für die Vorwärtsregelung angesetzt:
509840/0532
Tabelle 2 Walzprogramm
Bearbeitungsfolge
Größe des
Walzgutes mittleres Wickelgewicht
2o0 χ 935m: 12.5
Anzahl der Wälzst ücke
3o2 χ 1245
10
2.5 χ 1235
13.5
2.0 χ 1025 12.5
12
2.0 χ 935 12.5
30
2.0 χ 860 11.5
15
2.0. χ 785 9.8
25
2.0 χ 735 9.8
22
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Verteilung der Wärmezufuhr für die oberen und
unteren | Gerüst Nr. | F1 | Arbeitswalzen | 0 0 |
F3 | 0 0 |
F4 | F5 | F6 |
Arbeitsprogramm | 200 0 |
F2 | 0 0 |
200 0 |
0 0 |
150 0 |
150 0 |
100 0 |
|
30 min. vor ur Walzenmontage Ir |
0 0 |
200 0 |
0 50 |
0 0 |
0 0 |
0 0 |
0 0 |
0 0 |
|
10 min. vor ur Walzenmontage Ir |
200 0 |
0 0 |
0 150 |
200 0 |
0 50 |
150 0 |
150 0 |
100 0 |
|
nach Abschluß ur der Walzenmon- Ir tage (Walzbeginn) |
100 0 |
200 0 |
0 150 |
100 0 |
0 100 |
100 0 |
100 0 |
100 0 |
|
30 min. nach ur Walzenmontage Ir |
50 0 |
100 0 |
50 0 |
50 0 |
50 0 |
50 0 |
|||
60 min. nach ur Walzenmontage Ir |
0 0 |
50 0 ' |
50 0 |
50 0 |
0 0 |
||||
90 min. nach ur Walzenmontage Ir |
0 0 |
50 0 |
50 0 |
0 0 |
|||||
120 min. nach ur Walzenmontage Ir |
0 50 |
0 0 |
0 0 |
0 0 |
|||||
150 min. nach ur Walzenmontage Ir |
0 150 |
0 0 |
0 0 |
0 0 |
|||||
180 min. nach ur ! Walzenmontage Ir |
0 150 |
0 50 |
0 0 |
0 50 |
|||||
210 min. nach ur Walzenmontage Ir |
|||||||||
Bemerkung: ur = obere Arbeitswalze
Ir = untere Arbeitswalze
Ir = untere Arbeitswalze
50984 0/0532
Fig. 20 zeigt die an dem Walzgut vorhandene Balligkeit jeweils 5m vom Ende des betreffenden Bandes, wobei die Anzahl der
gewalzten Teile aufgetragen ist. Die Kurve G gibt die Balligkeit nach der Erfindung an. Die Änderung der Balligkeit in
einem herkömmlichen Walzbetrieb liegt innerhalb des Bereiches zwischen den Kurven J und K. Dadurch wird bestätigt, daß im
Rahmen der Erfindung eine gewalzte Platte eine Balligkeit hat, die der idealen Form sehr nahe kommt.
Im folgenden sind die Anschlüsse zwischen dem Stromkreis des Heizkörpers innerhalb der Walze und dem Stromkreis der
elektrischen Energiequelle außerhalb der Walze angegeben. Fig. 21 zeigt eine elektrische Verbindung zwischen einem Rotorteil
und einem Statorteil außerhalb des Walzenkörpers. Danach ist die Arbeitswalze 1 mit Drehkontakten 22,23 ausgestattet, die
jeweils einen Schleifring oder andere Elemente haben. Jedoch arbeitet die Arbeitswalze 1 mit dem Innern angeordneten Stromkreis
nicht immer unter guten Arbeitsbedingungen. In einer Warmbandstraße oder einer Kaltbandstraße wird eine große Menge
Kühlmittel angewandt, so daß die Atmosphäre im Bereich der Walzen eine große Menge Feuchtigkeit in Tropfenform oder Nebelform
enthält. Die Walzen erleiden starke Stöße von dem verarbeiteten Band. Dieses bedingt erschwerte Arbeitsbedingungen,
so daß ein ausreichender Schutz der Drehkontakte schwierig ist. In Fig. 21 ist die Leitung 7, die innerhalb des Durchgangs 6
bis zur Stirnfläche der Arbeitswalze 1 geführt ist, mit dem Rotorteil 22 des Drehkontaktes verbunden. Dieser Rotorteilv22
ist an der Arbeitswalze 1 befestigt und dreht sich zusammen mit derselben·. Anschließend an den Rotorteil 22 ist ein Statorteil
23 mit Kohlebürsten angeordnet," die die Leitung 7 im Innern
der Arbeitswalze 1 elektrisch leitend mit der Leitung 20 des elektrischen Stromkreises außerhalb der Arbeitswalze 1 verbinden,
wenn der Statorteil 23 an dem Rotorteil 22 Kontakt gibt.
Ein Anschlaghebel 24 ist mit einem festen Gestellteil verbunden und verhindert eine Ausschwenkung des Statorteils 23 durch den
Rotorteil 22. Diese Anordung dient in weitem Umfang für die
5098 k0/0532
elektrische Verbindung zwischen dem Stromkreis innerhalb des Drehkörpers mit dem Stromkreis außerhalb desselben und bedient
sich herkömmlicher Mittel. Doch kann unter bestimmten Arbeitsbedingungen des Drehkörpers der Drehkontakt ungünstigen Einflüssen
ausgesetzt sein.
Nach Fig.22 kann'im Rahmen einer abgewandelten Ausführungsform
der Drehkontakt selbst an einem gestellfesten Teil 26 angeordnet sein, der gesondert von der Arbeitswalze 1 aufgestellt ist.
Die Arbeitswalze 1 und der Rotorteil 22 des Drehkontakts sind über eine biegsame Welle 25 elektrisch und mechanisch miteinander
gekoppelt, so daß die Drehbewegung auf den Rotorteil 22 übertragen wird. Der Hantel der biegsamen Welle 25 besteht aus
einem elektrischen Isolator. Die biegsame Welle dient zur Übertragung der Drehbewegung und als Leiter für den elektrischeji
Strom. Sie enthält einen Leiterdraht hoher Leitfähigkeit und Biegsamkeit wie Phosphorbronze. Die biegsame Welle 25 ist aus
mehreren Lagen aufgebaut entsprechend der Leiterzahl des elektrischen Stromkreises. Diese Lagen sind jeweils durch eine
Isolatorfolie od. dgl. elektrisch gegeneinander abgetrennt, so daß man eine gleiche Anzahl Leiter wie in dem elektrischen
Stromkreis hat. An beiden Enden der biegsamen Welle 25 befinden sich Bajonettstecker 27 -und 28 mit einer der Anzahl der Leiter
entsprechenden Anzahl von Kontaktstiften, die jeweils von dem
zugehörigen Kopplungsteil getrennt werden können.
Im Rahmen der Erfindung ist ein Leiter des elektrischen Stromkreises
unmittelbar an die Walze geführt und über das Walzgerüst geerdet, so daß die Anzahl der Leiter, die aus dem Ende
der Walze durch den Drehkontakt'herausgeführt werden, für einen Zweileiterstromkreis einen Leiter ausmacht, so daß man die biegsame
Welle 25 aus einem Einzelleiter hoher Leitfähigkeit ausbilden kann.
509840/0532
Zum Walzenwechsel muß der Drehkontakt "bei der zuerst beschriebenen
Ausführungsform jedes Mal abgenommen werden, wenn nicht
jede Walze mit einem Drehkontakt ausgestattet ist. Dieser Nachteil läßt sich im Rahmen der Erfindung ausschalten,, weil der
Drehkontakt durch eine Steckkupplung an die Walze angeschlossen werden kann. Schwingungen und Verschiebungen des Drehkontaktes
können sich im Rahmen der Erfindung nicht nachteilig auswirken.
509840/0532
Claims (8)
- Patenten s ρ r ü c h e1j Verfahren zur Regelung der Formhaltigkeit von Walzgut wie Platten, Bleche, Bänder beim Walzen dadurch gekennzeichnet, daß jede Arbeitswalze während des Walzens unter Ausnutzung eines axialen Durchgangs erhitzt wird und daß die jeweils zugeführte Wärmemenge im Hinblick auf die gewünschte Größe der Balligkeit abgestimmt wird, wodurch die Form des Walzgutes geregelt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere und die untere Arbeitswalze unter Anwendung unterschiedlicher Wärmeverteilungen erwärmt werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der jeweils zugeführten Wärmemenge mindestens unter Berücksichtigung der Anfangsballigkeit, der voraussichtlichen Änderung der Größe der Balligkeit während des Walzvorgangs und auch der Änderung der Verteilung der Balligkeit mit fortschreitendem Walzprogramm eingestellt und die Wärmezufuhr zu den Arbeitswalzen sowie die Verteilung der Wärmezufuhr so vorgegeben wird, daß durch entsprechende Regelung die Größe der Balligkeit der Arbeitswalzen vom Beginn des Walzens bis zu der letzten Bearbeitungsstufe gleichgehalten wird.
- 4. Walzgerüst zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Arbeitswalze (1) einen axialen, zentralen Durchgang zur Aufnahme einer Wärmequelle (2,3) besitzt.
- 5. Walzgerüst nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmequelle mehr als zwei Einheiten mit unterschiedlich einstellbarer Wärmeabgabe umfaßt.
- 6. Walzgerüst nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmequellen als elektrische Heizkörper ausgebildet sind509840/0532
- 7. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmequellen der unteren und der oberen Arbeitswalze verschiedene Wärmemuster haben.
- 8. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Übertragung elektrischer Energie von einer Anschlußquelle zu den Heizkörpern eine nachgiebige Welle mit Leitungen hoher Leitfähigkeit und hoher Flexibilität und mit einer Drehkupplung vorgesehen ist.509840/0532
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DE2413548A1 true DE2413548A1 (de) | 1975-10-02 |
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ID=27185841
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DE2413548A Pending DE2413548A1 (de) | 1974-03-20 | 1974-03-21 | Verfahren zur regelung der formhaltigkeit von walzgut und walzgeruest zur durchfuehrung dieses verfahrens |
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