DE2358206B2 - Vorrichtung an Druckmaschinen zum Transport von Bogen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Transport von Bogen an Rotations-Druckmaschinen, bei der die bedruckten Bogen durch endlose Kettenförderer von Druckwerk zu Druckwerk und vom Druckwerk zum Auslegerstapel unter Mitwirkung von über die Bogenbreite sich erstreckende, entgegen der Bogenbewegung und annähernd parallel zur Bogenbahn gerichtete Düsenleisten gefördert werden, an denen zur Führung des aus der jeweiligen Düsenleiste austretenden Luftstromes ein Leitblech angeordnet ist

Bei Druckmaschinen, die von Einzelbogen durchlaufen werden, besteht häufig die Aufgabe, nicht zwangsgeführte Bogenabschnitte an freier Bewegung zu hindern. Dazu wird auch der hydrodynamische Sogeffekt benutzt; mit Hilfe eines Blasstrahles, der auf der Oberseite einer Leitfläche verläuft und dort eine örtlich begrenzte Unterdruckzone erzeugt werden die Bogen angesaugt und festgehalten.

Eine derartige Vorrichtung ist durch die DE-AS 35 105 bekannt Das nähere Studium der Strömungsverhältnisse einer solchen Blassoganordnung zeigt daß je nach der Größe des Abstandes zwischen Gegenfläche und Leitfläche abstoßende oder anziehende Kräfte auf die Flächen wirken können. Eine leichte, bewegliche Gegenfläche im Sinne der Problemstellung die Papierfläche, wird dabei in einem festen Abstand schwebend gehalten, wo sich Eigengewicht Sog- und Druckkräfte in summa aufheben. In diesem Schwebezustand reagiert eine leichte, flexible Fläche jedoch recht empfindlich auf turbulente Grenzschichtstörungen und wird ohne Ausnahme zu Flatterschwingungen angeregt welche den Bogenlauf in der Druckmaschine erheblich stören können. Da dieses Flattern mit Erhöhung der Druckgeschwindigkeiten stark zunimmt werden einfache Blassogriächen, die lediglich aus einer Reihe von Schlitzdüsen und der Leitfläche bestehen, für hohe Druckgeschwindigkeiten völlig unbrauchbar.

Durch die DE-OS 21 37 115 ist es bekannt die Bogen ίο unter Berührungskontakt über Führungsflächen zu führen, wobei der Berührungskontakt durch Unterdruck gewährleistet wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde flatterfreie und geräuscharme Blassogflächen bereitzustellen, die is für jeglichen Einsatz, auch für hohe Druckgeschwindigkeiten geeignet sind.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst daß das Leitblech in dem Bereich, in dem der Luftstrom seine Wirkung ausübt eine Mehrzahl von gegenüber der Grundfläche des Leitbleches erhabenen Stützflächen aufweist

Die Stützflächen können die Form von Rippen haben oder kleine Plateaus bilden. Wesentlich ist daß sie sich im Wirkungsbereich der Strahlströmung befinden und in einer bestimmten Höhe über der Leitfläche stehen.

Von Bedeutung ist auch, daß die Flächensumme der erhöhten Gebiete merklich kleiner als die der tiefer liegenden Grundfläche des Leitbleches ist Damit ist sichergestellt daß große Flächenanteile des Bogens von der Sogwirkung des Blasstrahles erfaßt werden.

Darüber hinaus kann Anordnung, Form und Material der Stützflächen beliebig sein. In der erfindungsgemäßen Ausführung der Leitfläche bleibt die Sogwirkung des Blasstrahles unvermindert erhalten; die Stützflächen halten den Bogen jedoch etwas oberhalb der Schwebehöhe und lassen auf diese Weise kein Bogenflattern aufkommen.

In Ausgestaltung der Erfindung weist das Leitblech Schlitze auf, die durch aus dem Blasluftstrom herausgebogene Blechzungen und dem Leitblech gebildet sind, wobei das Leitblech in Richtung des Blasluftstromes gesehen anschließend in zur Bogenbahn nahezu senkrechte Richtung abgebogen ist Nach einer gewissen Lauflänge des Strahles, d. h. in einer bestimmten Entfernung von der Strahlmündung, hört die gewünschte Sogwirkung auf und schlägt bei einer glatten Grundfläche ohne zusätzliche Maßnahmen in einen Überdruck um. Durch die in diesem Bereich vorgesehenen Schlitze oder öffnungen wird ein möglicher Überdruck mit Sicherheit abgebaut Gleichzeitig wird der Blasluftstrom mit Sicherheit aus der

Bogenbahn abgelenkt Im Sinne einer flatterfreien Bogenführung erfolgt die Ablenkung nahezu senkrecht

zur Bogenbahn.

Als weitere Ausgestaltung der Erfindung ist vorgese-

hen, daß die Blasluft in Abhängigkeit von der Maschinendrehzahl regelbar ist Auf diese Weise wird erreicht daß die Blassogwirkung optimal den verschiedenen Bogentransportgeschwindigkeiten angepaßt werden kann. Es hat sich herausgestellt daß der volle Blasluftstrom nur bei sehr hohen Bogengeschwindigkeiten benötigt wird, während bei verminderten Geschwindigkeiten ein redzierter Strom ausreicht und damit weitere Verminderung der Strahlgeräusche erreicht wird.

Zweckmäßigerweise erfolgt die Blasluftregelung durch Drosselorgane. Als vorteilhaft hat sich die Verwendung eines Fliehkraftreglers erwiesen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der schema-

tischen Zeichnung (Fig. 1 bis 6) noch weiter beschrieben.

Fig. 1 zeigt eine herkömmliche Ausführung, bei der mittels Blasstrahlen 1, die tangential an der Oberseite eines Leitbleches 2 entlangstreichen, eine Kraftwirkung auf eine im Abstand a befindliche, parallele Gegenfläche 3 ausgeübt wird. Unter der Leitfläche ist eine Kammer 4 mit Luftanschluß angeordnet

Entsprechend Fig.2 strömt die Luft aus dieser Kammer durch die Bohrungen 5 in Taschen, die aus einer kansrartig ausgeschnittenen Zwischenlage 6 und einer Deckleiste 7 gebildet sind Diese Anordnung gewährleistet die Bildung von Luftstrahlen mit hoher Austrittsgeschwindigkeit, wobei sich auf einfache Weise durch Wahl der Zwischenlage 6 die Schlitzdüsen und damit die Strahlstärke verändern lassen.

Die von den Strahlen unter Mitwirkung der Leitfläche auf die Gegenfläche ausgeübte Kraft Fist in F i g. 3 als Funktion des Abstandes a dargestellt Wie man sieht tritt bei geringen Abständen eine positive, d.h. abstoßende Kraftwirkung auf, wogegen bei Abständen, die größer als der durch den Nulldurchgang gekennzeichnete Abstand * sind, die gewünschte negative Sogkraft wirksam wird.

Eine erfindungsgemäße Veränderung des Leitbleches 2 ist in Fig.4 gezeichnet Es handelt sich um erhabene Stützflächen 9, die im Bereich der Strahlaustrittszone angeordnet sind und zweckmäßigerweise zur Schonung der Papieroberfläche abgerundete Ecken und Kanten haben. Form und Verteilung der Stützflächen können erheblich variieren, solange die Stützflächen 9 nur ihre Funktion erfüllen, den Bogen in der Strahlzone auf Distanz relativ zu der Grundfläche 8 des Leitbleches 2 zu halten.

In Fig.5 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt Der verbrauchte Strahl kann durch einen Schlitz 11, gebildet aus der abwärts gebogenen Zunge 10 und dem Leitblech 2, entweichen und wird dabei durch die konkave Innenfläche 12 des Leitbleches sicher aus dem Bereich des Bogenlaufes entfernt wenn diese — wie gezeichnet — senkrecht zur Bogenbahn ausläuft

Die letzte Fig.6 soll andeuten, wie mit Hilfe einer drehzahlabhängigen Drosselung der Zulaufdruck zur Düsenleiste optimal der Maschinengeschwindigkeit angepaßt werden kann.

In der Luftleitung 14 ist ein Ventilgehäuse 15 eingeführt dessen Stellkegel 16 durch einen Fliehkraftregler 17 betätigt wird. Wenn der Fliehkraftregler 17 mechanisch mit dem Maschinenantrieb 18 verbunden ist, wird der Durchfluß in gewünschter Weise von der Maschinendrehzahl beeinflußt

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Transport von Bogen an Rctations-Druckmaschinen, bei der die bedruckten Bogen durch endlose Kettenförderer von Druckwerk zu Druckwerk und vom Druckwerk zum Auslegerstapel unter Mitwirkung von über die Bogenbreite sich erstreckende, entgegen der Bogenbewegung und annulierend parallel zur Bogenbahn gerichtete Düsenleisten gefördert werden, an denen zur Führung des aus der jeweiligen Düsenleiste austretenden Luftstromes ein Leitblech angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitblech (2) in dem Bereich, in dem der Luftstrom seine Wirkung ausübt, eine Mehrzahl von gegenüber der Grundfläche (8) des Leitbleches (2) erhabenen Stützflächen (9) aufweist

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe einer Stützfläche (9) mindestens das Zweifache der Austrittshöhe des Luftstromes (1) beträgt

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß die Summe der Stützflächenanteile gegenüber dem Grundflächenanteil klein ist

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitblech (2) Schlitze (11) aufweist die durch aus dem Blasluftstrom herausgebogene Blechzungen (10) und dem Leitblech (2) gebildet sind und das Leitblech (2) in Richtung des Blasluftstromes gesehen anschließend in zur Bogenbahn nahezu senkrechte Richtung umgebogen ist

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß die Blasluft in Abhängigkeit von der Maschinendrehzahl regelbar ist