DE2354467C3 - Fungizide Dispersionen auf Basis von Benzimidazolmethylcarbamat - Google Patents
Fungizide Dispersionen auf Basis von BenzimidazolmethylcarbamatInfo
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Description
NH-COOCH3
b) 60 bis 85 Gew.-°/o technische, überwiegend geradkettige aliphatische und/oder alicyclische
Mineralöle mit Flammpunkten von 65 bis 180° C und Viskositäten zwischen 1,5 und 30 cp bei
20° C,
c) 6 bis 15 Gew.-% eines Dispergatorgemisches, enthaltend (Cs-Ci2)-Monoalkylphenolpolygiykoläther
und
d) 0,1 bis 3 Gew.-% (C8-Ci5)-Monoalkylbenzolsulfonat,
dadurch gekennzeichnet, daß sie als (C8-Ci5)-Monoalkylbenzolsulfonat das Calciumsalz
und als Dispergatorgemisch eine Kombination des (Cs-Ci2)-Monoalkylphenolpolyglykoläthers mit
Triisobutylphenolpolyglykoläther enthält.
2. Fungizide Öldispersion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als (Cs-C^)-Monoalkylphenolpolyglykoläther
den Oktylphenolpolyglykoläther enthält.
3. Fungizide öldispersion nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Monoalkylbenzolsulfonat
Calciumdodecylbenzolsulfonat enthält.
b) 60 bis 85 Gew.-% technische, überwiegend geradkettige aliphatische und/oder alicyclische
Mineralöle mit Flammpunkten von 65 bis 180° C und Viskositäten zwischen 1,5 und 30 cp bei 20° C,
c) 6 bis 15 Gew.-% eines Dispergatorgemisches, enthaltend (C8-Ci2)-Monoalkylphenolpolyglykolätherund
c) 6 bis 15 Gew.-% eines Dispergatorgemisches, enthaltend (C8-Ci2)-Monoalkylphenolpolyglykolätherund
d) 0,1 bis 3 Gew.-°/o (C8-C]5)-Monoalkylbenzolsulfonat,
dadurch gekennzeichnet, daß sie als C8-Cis-Monoalkylbenzolsulfonat
das Calciumsalz und als Dispergatorgemisch eine Kombination des (C8-C^-Monoalkylphenolpolyglykoläthers
mit Triisobutylphenolpolyglykoläther enthält.
Geeignete Mineralöle sind z. B. entsprechende aliphatische und/oder alicyclische Kohlenwasserstoffe
oder ihre Gemische, insbesondere technische, überwiegend geradkettige und/oder alicyclische Mineralöle, wie
sie z. B. unter den Bezeichnungen Essobayol 90® bzw.
Shellsol K® im Handel sind.
Als Dispergiermittel aus der Reihe der Monoalkylphenol-polyglykoläther
kommen insbesondere solche mit 8 oder 9 C-Atomen im Alkylrest und unterschiedli-
¥> chem Äthoxylierungsgrad, vorzugsweise 8 bis 12
Äthylenoxid (AeO)-Einheiten, in Frage, beispielsweise die unter der Bezeichnung »Triton®« im Handel
befindlichen Typen, (z. B. Triton X-45, X-114, X-207). Ihr Anteil an der Gesamtformulierung beträgt vorzugsweise
5 bis 10 Gew.-°/o. Die außerdem erforderlichen Triisobutylphenol-polyglykoläther sind unter der Bezeichnung
»Sapogenat®« im Handel erhältlich (z. B. Sapogenat T 100, T 110 oder T 150); in ihnen hat der
Polyglykol-Anteil einen Polymerisationsgrad von 8 bis 15, vorzugsweise 10 bis 11. Ihr Anteil beträgt
vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-%.
Die Ca-Salze der höheren Monoalkylbenzolsulfonsäuren
eignen sich wegen ihrer öllöslichkeit als Dispergierzusätze. Besonders bevorzugt sind die Ca-Salze
der (Cio—Ci2)-Monoalkylbenzolsulfonsäuren, vor
allem der Dodecylbenzolsulfonsäure. Die Ca-Alkylbenzolsulfonate
können in fester Form oder vorzugsweise in alkoholischer Lösung, z. B. in i-Propanol oder
i-Butanol, zugegeben werden.
Die Herstellung der öldispersionen erfolgt in an sich
bekannter Weise, beispielsweise in Reibkugelmühlen durch Vermahlung mit Quarzperlen von 1 bis 2 mm
Durchmesser. In den fertigen Dispersionen liegt der Wirkstoff in einer Teilchengröße von weniger als 10,
vorzugsweise weniger als 5 Mikron vor.
Die Eigenschaften der Formulierung hängen entscheidend von der Zusammensetzung des Emulgators
ab. Langwierige Vergleichsversuche ergeben z. B., daß so gebräuchliche Emulgatoren wie ölsäure-, Stearinsäure-
oder Palmitinsäurepolyglykolester, Polyglykolester, von Dodecylmercaptanen, von Oleylaminen oder
Stearylaminen, BCM nicht zu dispergieren vermögen, bzw. keine lagerstabilen Dispersionen bilden. Letzteres
gilt auch für Oleyl-, Stearyl-, Rizinusöl- und technischen
Kokosfetulkohol-Polyglykoläther und Dodecylalkofaolpolyglykoläther
verschiedenen Polymerisationsgrades. Nicht zum Ziel führten auch Versuche mit Emulgatoren
vorn Typ des Polyoxyäthylensorbitans verschiedenen Polymerisationsgrades. Auch Alkylphenolpolygiykoläther
allein ergeben keine befriedigenden Ergebnisse.
Überraschenderweise zeichnen sich demgegenüber die erfindungsgemäßen Dispersionen durch hervorragende
Aktivität und hohe Lagerstabilität aus. Sie übertreffen in dieser Hinsicht die aus GB-PS 11 90 614,
Beispiel 5, bekannte Dispersionen erheblich und sind auch bekannten Spritzpulverformulierungen vor; Benomyl
an Wirksamkeit überlegen, wie die nachfolgenden Beispiele zeigen.
Beispiel 1
(Vergleichsmittel 1)
(Vergleichsmittel 1)
Gemäß Beispiel 5 der GB-PS 11 90 614 wurde eine Dispersion folgender Zusammensetzung hergestellt:
26,0 Gew.-o/o BCM
38,57 Gew.-% Indenharz (Piccolyte resin S-IO)
26,43 Gew.-% niedrigsiedendes Isoparaffinöl (Soltrol
130®)
9,0 Gew.-% Laurylalkohol-polyglykoläther
9,0 Gew.-% Laurylalkohol-polyglykoläther
Dazu wurden 115,71 g (38,57%) Piccolyte resin S-10 in
793 g (26,43%) Soltrol 130 gelöst, in den Rührwerksbehälter
einer Reibkugelmühle gegeben und nach Zugabe von 78 g (26%) BCM und 27 g (9%) Laurylalkoholpolyglykoläther
mit einem Polymerisationsgrad von 10 sowie 500 g 1-mm-Quarzperlen 6 Stunden vermählen.
Hiernach hatte das BCM eine Kornfeinheit von unter 5 Mikron. Die Trennung von den Quarzperlen erfolgte
durch Absiebung.
Nach einer Lagerzeit von 3 Monaten bei 5O0C war die
Dispersion dickflüssig, sie war im Behälter nicht mehr aufschüttelbar und dispergierte in Wasser sehr schwer.
Als weiteres Vergleichsmittel (Vergleichsmittel 2) wurde handelsübliches Benomyl-Spritzpulver herausgezogen.
Zur Veranschaulichung der biologischen Wirksamkeit wurden folgende Versuche durchgeführt, die auch
in Freilandversuchen bestätigt wurden.
25
50
Auf dieselbe Weise wurde eine erfindungsgemäße BCM-Dispersion folgender Zusammensetzung hergestellt:
25,00 Gew.-% BCM
l,0OGew.-% Ca-Dodecylbenzolsulfonat (als 70%ige
l,0OGew.-% Ca-Dodecylbenzolsulfonat (als 70%ige
Lösung in i-Butanol)
2,00 Gew.-% Triisobutylphenol-polyglykoläther (»Sa-
2,00 Gew.-% Triisobutylphenol-polyglykoläther (»Sa-
pogenatT-100®«)
6,00 Gew.-% Octylphenol-polyglykoläther (»Triton
6,00 Gew.-% Octylphenol-polyglykoläther (»Triton
X-207®«)
66,00 Gew.-% paraffinisches Mineralöl (»Essobayol 90®«)
55
Eine andere BCM-Dispersion hatte folgende Zusammensetzung:
20,00 Gew.-% BCM 2,25Gew.-% Ca-Dodecylbenzolsulfonat (als 70%ige
Lösung in i-Butanol)
3,80 Gew.-% Triisobutylphenol-polyglykoläther (»Sa-
3,80 Gew.-% Triisobutylphenol-polyglykoläther (»Sa-
pogenatT-100®«)
8,75Gew.-% Octylphenol-polyglykoläther (»Triton
8,75Gew.-% Octylphenol-polyglykoläther (»Triton
X-207®«)
65,20 Gew.-% paraffinisches Mineralöl (»Essobayol 90®«)
Gurkenpflanzen wurden oberhalb der ersten 2 Blätter abgeschnitten. Sobald diese vollständig ausgewachsen
waren, wurden auch die darunter befindlichen Kotyledonen entfernt und die Pflanze mit wäßrigen Zubereitungen
der in Beispiel 2 und 3 genannten Präparate mittels eines Mikroapplikators nur auf der Blattunterseite
bis zum beginnenden Abtropfen besprüht. Auf diese Weise wurde verhindert, daß die Blattoberseite
und andere Pflanzenteile sowie die Erde mit Wirkstoff kontaminiert wurden.
Als Vergleichsmittel diente ein gemäß Patent GB 1190 614 hergestelltes Präparat (Vergleichsmittel 1)
und ein handelsübliches Spritzpulver auf Basis Benomyl (Vergleichsmittel 2).
Die Anwendungskonzentrationen der Prüfpräparate und Vergleichsmittel betrugen jeweils 1000, 500, 250,
125,60 und 30 mg Wirkstoff je Liter Spritzbrühe.
Nach Antrocknen des Wirkstoffbelages wurden die Pflanzen blattoberseits mit Konidien des Gurkenmehltaus
(Erysiphe cichoracearum) stark und gleichmäßig infiziert. Anschließend kamen die Pflanzen in ein
Gewächshaus mit einer relativen Luftfeuchte von 80 bis 90% und einer Temperatur von 23 bis 25° C. Nach einer
Inkubationszeit von 14 Tagen wurden die Pflanzen auf Befall mit Gurkenmehltau untersucht Der Befallsgrad
wurde nach dem Augenschein beurteilt und in % befallener Blattfläche im Vergleich zu unbehandelten
infizierten Kontrollpflanzen ausgedrückt.
Wie aus dem in Tabelle 1 wiedergegebenen Ergebnis hervorgeht, besitzt die gemäß GB 11 90 614 hergestellte
Formulierung eine weitaus geringere Wirksamkeit als die gemäß Beispiel 2 und 3 hergestellten erfindungsgemäßen
öldispersionen. Letztere sind auch dem Handelspräparat auf Basis Benomyl signifikant überlegen.
Apfelsämlinge wurden im 8-Blattstadium bis auf die 4
jüngsten, entfalteten Blätter entblättert und dann mit Konidien des Apfelschorfs (Venturia inaequalis) stark
infiziert und tropfnaß in eine Klimakammer gestellt, die bei 100% Luftfeuchtigkeit eine Temperatur von 20° C
hatte. Nach 2 Tagen wurden die Pflanzen in ein Gewächshaus gebracht, das auf eine Temperatur von
18° C und eine relative Luftfeuchte von 90 bis 95% eingestellt war.
Nach einer Infektionszeit von 3 Tagen, während der die Konidien keimen und in das Blattinnere eindringen
konnten, wurden die Pflanzen herausgenommen. Sie wurden mit wäßrigen Zubereitungen der gemäß
Beispiel 2,3 und 4 hergestellten öldispersionen mit Hilfe
einer Mikroapplikationsspritze nur auf der Blattunterseite bis zum beginnenden Abtropfen besprüht, daß die
Blattoberseite bzw. der Blattstiel nicht mit den Präparaten kontaminiert wurden.
Als Vergleichsmittel wurden ein gemäß GB 11 90 614
hergestelltes Präparat und eine normale Spritzpulverformulierung von Benomyl (VM 2) in gleicher Weise
appliziert Die Anwendungskonzentration betrug jeweils
iOOO, 500,250,125.60 und 30 mg Wirkstoff je Liter
Spritzbrühe.
Nach Abtrocknen des Spritzbelages wurden die Pflanzen in ihr Gewächshaus zurückgebracht und nach
einer Inkubationszeit von 21 Tagen auf Befall mit Apfelschorf nach dem Augenschein untersucht. Der
Befallsgrad wurde ausgedrückt in % befallener Blattflä-
Zusammensetzung des Mittels
ehe bezogen auf unbeharrdelte infizierte Kontrollpflanzen.
Wie aus dem Versuchsergebnis in Tabelle 2 zu ersehen ist besitzen die erfindungsgemä3en Formulierungen
gegenüber der gemäß GB 11 90 614 hergestellten Formulierung eine bessere Wirksamkeit. Die
erfindungsgemäßen Formulierungen sind auch dem Präparat auf Basis Benomyl signifikant überlegen.
Prozent mit Gurkenmehltau befallene Blaufläche bei mg Wirkstoff/Liter Spritzbrühe
500 250 125
60
BCM-Dispersion 25%ig nach Beispiel 2 BCM-Dispersion 20%ig nach Beispiel 3
Vergleichsmittel 1
BCM-Dispersion nach GB-PS 11 90 614 Vergleichsmittel 2
Handelsübliches Benomyl-Spritzpulver Unbehandelte infizierte Kontrolle
*) Deutliche Schäden an den Blättern.
Zusammensetzung des Mittels
O | O | O | O | 8 | 12 |
O | O | O | O | 5 | 10 |
15*)
85
0 | 0 | 0 | 8 | 15 | 32 |
100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 |
Prozent mit Apfelschorf befallene Blattfläche
bei mg Wirkstoff/Liter Spritzbrühe
bei mg Wirkstoff/Liter Spritzbrühe
500 250 125
60
BCM-Dispersion nach Beispiel 2 BCM-Dispersion 20%ig nach Beispiel 3
Vergleichsmittel 1
BCM-Dispersion nach GB-PS 11 90 614 Vergleichsmittel 2
Handelsübliches Benomyl-Spritzpulver Unbehandelte infizierte Kontrolle
0 | 0 | 0 | 0 | 3 |
0 | 0 | 0 | 0 | 2 |
3*)
0
100
100
10
0
100
100
100
42
15 100
*) Deutliche Verbrennungsschäden an den Blättern.
Claims (1)
1. Fungizide öldispersion mit einem Gehalt an
a) 5 bis 30 Gew.-% ei^er Verbindung der Formel
a) 5 bis 30 Gew.-% ei^er Verbindung der Formel
—COOCH3
2-Benzimidazol-methylcarbamat (BCM) der Formel
lit eine Verbindung mit sehr guten pflanzenfungiziden
tigenschaften (DE-OS 16 20 175). Sie stellt gleichzeitig (las Ausgangsprodukt für die Herstellung des bekannten
Manzenfungizids Benomyl (l-n-Butylaminocarbonyl-2-♦arbamoylamino-benzimidazol)
dar (DE-OS 67 06 331). Durch eine Reihe formulierungstechnischer Maßnahmen,
die ebenfalls in der DE-OS 16 20 175 beschrieben lind, kann die fungizide Wirksamkeit von BCM
gesteigert werden, doch gelang es bisher nicht, damit die Wirksamkeit des Handelsproduktes Benomyl zu erreichen.
Es wurde nun gefunden, daß die fungizide Wirkung von BCM erheblich verbessert werden kann, wenn es
mit bestimmten Formulierungshilfsmitteln in bestimmten Mengenverhältnissen zu Öldispersionen formuliert
wird.
Gegenstand der Erfindung sind daher fungizide öldispersionen mit einem Gehalt an
a) 5 bis 30 Gew.-% einer Verbindung der Formel
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