DE234156C

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Publication number: DE234156C
Application number: DENDAT234156D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 234156:- ICLASSE 55/. GRUPPE

LOUIS FIEDLER in COSWIG i. A.

Papiermaschine mit Druckeinrichtung. Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. Oktober 1907 ab.

Die bisherige Herstellung von mit scharf umgrenzten mehrfarbigen Mustern (Blumen, Figuren u. dgl.) versehenen Papieren, wie Tapeten u. dgl., vollzog sich in der Weise, daß zunächst in Papierfabriken Papierrollen entweder gefärbt oder ungefärbt von den gewünschten Dimensionen hergestellt und dann in Tapeten- oder Buntpapierfabriken durch besondere Druckmaschinen mit dem jeweils gewünschten mehrfarbigen Druck versehen wurden.

Die neue Einrichtung bezweckt die Vereinigung der genannten beiden Prozesse in einen einzigen Arbeitsgang, wodurch das Herstellungsverfahren nicht nur wesentlich vereinfacht und verbilligt, sondern auch der Abfall bei Verarbeitung des fertigen Papiers in obigen Fabrikationszweigen bedeutend vermindert wird, weil das Fabrikat nicht, wie bisher, getrennt in verschiedenen Fabriken erzeugt wird. Dies gilt insbesondere bei Ausnutzung der ganzen Maschinenbreite der Papiermaschine zur Erzeugung von mehrfarbig bedruckten Papieren. Nach der Erfindung erfolgt der mehrfarbige Druck auf einer in der Trockenpartie der Papiermaschine eingebauten Druckvorrichtung, und zwar zu einem Zeitpunkte, in welchem das Papier noch einen gewissen Feuchtigkeitsgrad besitzt. Dies ist für den durchzu- machenden Druckprozeß von ganz besonderem Vorteil, denn die aufgedruckten Farben dringen zu einem Teil in die Papierbahn ein, wodurch die erzielte Färbewirkung eine intensivere, bessere und dauerhaftere wird als nach dem bisher üblichen Herstellungsverfahren.

Soweit bisher in der Technik davon die Rede war, Papier auf der Papiermaschine zu mustern, hat es sich um das Aufbringen von meist nur einer einzigen Farbe und dann nur auf der Naßpartie gehandelt. Es ist klar, daß in einem derartigen Stadium der Papierbahn das Anbringen scharf umgrenzter Bildmuster ausgeschlossen war.

Auch war die Herstellung gemusterter Papiere auf der Papiermaschine mit Hilfe von mit einer zusammenhängenden Papierstoffbahn zusammengegautschten, unter Benutzung von Schablonen hergestellten Papierstoffmustern bekannt.

Bei dem Erfindungsgegenstand handelt es sich um ein Anbringen scharf umgrenzter mehrfarbiger Bildmuster auf der gewöhnlichen Papierbahn, eine vorher weder gelöste, noch gestellte Aufgabe. Für den Stand der Technik sei auf einen fachmännisch geschriebenen Artikel in dem Wochenblatt für Papierfabrikation 1909, S. 1010 hingewiesen. Die dort angeführten Patente haben die Herstellung gefleckter, wolkenähnlich gemusterter, marmorierter o. dgl. Papiere zum Ziel.

Ferner sei erwähnt, daß in einem in der Patentschrift 114253 beschriebenen Verfahren zum einseitigen Färben von Papier auf der Papiermaschine die Herstellung scharfkantiger Farbstreifen ermöglicht ist. Der Erfindungsgegenstand unterscheidet sich von diesem Verfahren, abgesehen von der verschiedenen Art der Musterung, dadurch, daß bei letzterem die Farbe auf der Oberfläche lagern (linke Spalte, vierte Zeile von unten) und nicht wie bei dem Erfindungsgegenstand in die Papier-

bahn eindringen soll, und daß die Färbevorrichtung auf dem letzten Trockenzylinder angeordnet ist, während beim Erfindungsgegenstand die Musterung durch eine von den übrigen Teilen der Trockenpartie unabhängige, vollkommen selbständig wirkende Druckvorrichtung hervorgerufen wird.

Claims

Patent-Anspruch:
Papiermaschine, dadurch gekennzeichnet, daß in der Trockenpartie eine besondere, von den übrigen Teilen der Trocken-' partie unabhängige Vorrichtung zum Aufdrucken mehrfarbiger scharf umgrenzter Bildmuster eingebaut ist'.