DE2335580C3 - Mahlwerk, insbesondere motorbetriebenes Scheiben-Mahlwerk für Haushalts-Kaffeemühlen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein elektromotorisch angetriebenes Scheiben-Mahlwerk für eine Haushalts-Kaffeemühle, mit zwei einander zugeordneten, als Blechstanzteil ausgebildeten Mahlscheiben, Jeren eine feststehend und deren andere angetrieben und an ihrer, der feststehenden Mahlscheibe zugekehrten Seite mit einer tellerartigen Vertiefung versehen ist, in deren geneigter Randfläche mindestens annähernd radial verlaufende, durch Werkstoffverdrängung, wie Prägen, Stemmen, Hauen od. dgl. ausgeformte, als Schneidkanten dienende Vorsprünge angeordnet sind.

Im allgemeinen werden bei elektromotorisch angetriebenen Haushalts-Kaffeemühlen Mahlscheiben verwendet, welche aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt sind. So sind beispielsweise Mahlscheiben bekannt, die einen mit Schneidkanten versehenen ringförmigen Mahlkörper haben, welcher im Falle der Verwendung als angetriebene Mahlscheibe mit Nieten oder Schrauben auf einer als Träger dienenden Scheibe befestigt ist. Diese Scheibe ist ihrerseits mit einer Kupplungsmuffe zum Befestigen auf einer Antriebswelle ausgestattet. Der ringförmige Mahlkörper der bekannten Mahlwerke ist als Schmiede- oder Sinterteil mit verhältnismäßig großer Masse ausgebildet und durch einen spanabhebenden Fräsvorgang oder auch durch einen Prägevorgang beim Sintern mit Schneidkanten versehen.

Die Herstellung derartiger Mahlscheiben ist aber insgesamt sehr werkstoff- und Iphnkostenaufwendig und daher teuer. Hinzu kommt, daß für die relativ große Masse der zusammengesetzten Mahlsciieiben ein erhebliches Anlaufdrehmoment und daher ein verhältnismäßig groß dimensionierter und daher teurer Antriebsmotor erforderlich ist.

Es sind ferner auch schon Mahlscheiben bekanntgeworden, welche als Blechstanzteile ausgebildet und mit durch Prägen, Stemmen, Hauen od. dgl. geformten Schneidkanten ausgestattet sind. Derartige, als Stanzteile besonders einfach und wirtschaftlich herzustellende Mahlscheiben sind jedoch nur bei langsam laufenden, sprich von handbetriebenen Haushalts-Kaffeemühlen

anwendbar, da wegen der relativ dünnen Wandstärke und der dadurch bedingten geringen Masse dieser gestanzten Mahlscheiben so gut wie kein durch spanabhebende Bearbeitung der Mahlscheibe herzustellender Massenausgleich möglich ist

ίο Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorteile der durch Stanzen aus einem Blecbteil hergestellten Mahlscheiben für hochtourig angetriebene Haushalts-Kaffeemühlen zu nutzen und dabei gleichzeitig eine für diese Antriebsart notwendige einfache

t₃ Möglichkeit des Massen- bzw. Unwuchtausgleiches zu schaffen.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die angetriebene Mahlscheibe an ihrem Umfang mit einem kragenförmigen, senkrecht zurück gebogenen Rand ausgestattet ist, welcher in eine Vielzahl von in regelmäßigen Abständen voneinander angeordneten Abschnitten unterteilt ist, deren Masse höchstens so groß ist, wie die zulässige Unwucht der Mahlscheibe.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Mahlscheibe ist es auf einfache Weise möglich, diese trotz ihrer nur geringe» Masse durch Ausbrechen entsprechender Randabschnitte einwandfrei auszuwuchten. Eine vorteilhafte Weiterbildung des Gegenstandes der Erfindung wird dadurch erreicht, daß die Verbindung der einzelnen Abschnitte mit dem Rand der Mahlscheibe durch eine in deren Biegezone liegende Einschnürung als Sollbruchstelle ausgebildet ist. Mit der erfindungsgemäß als Sollbruchstelle ausgebil deten Verbindung der einzelnen Abschnitte mit dem Rand der Scheibe ist es besonders einfach, die Mahlscheiben durch Ausbrechen einzelner Abschnitte rasch und präzise auszuwuchten.

In der Zeichnung ist ein Aw.-führungsbeispiel des

Mahlwerkes nach der Erfindung im Zusammenhang mit einer Haushalts-Kaffeemühle dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 eine Haushalts-Kaffeemühle, die zur Sichtbarmachung ihres eine angetriebene und eine feststehende Mahlscheibe aufweisenden motorbetriebenen Mahl werks teilweise aufgebrochen ist,

F i g. 2 die angetriebene Mahlscheibe in der Ansicht von vorn,

Fig.3 die Mahlscheibe von der Seite gesehen, geschnitten nach der Linie H-II der F i g. 2,

Fig.4 die Mahlscheibe nach Fig.2, gesehen in Richtung des Pfeiles IV in F i g. 2 und

Fig.5 die feststehende Mahlscheibe von der Seite gesehen, im Schnitt Eine in der F i g. 1 mit 10 bezeichnete Haushalts-Kaf-

ss feemühle weist ein Gehäuse 11 auf, das in der üblichen Weise mit einem Vorratsbehälter 12 und einem herausziehbaren Schubfach 13 für das Mahlgut ausgestattet ist Unterhalb des Vorratsbehälters 12 ist in dem Gehäuse 11 ein Mahlwerk 14 angeordnet, welches zwei einander zugeordnete Mahlscheiben aufweist, deren eine als feststehende Mahlscheibe mit 15 und deren andere als angetriebene Mahlscheibe mit 16 bezeichnet ist Die ungetriebene Mahlscheibe 16 sitzt auf einer Antriebswelle 17, die in einem Lager 18 geführt ist und zu einem nicht sichtbaren Antriebselektromotor gehört

Wie insbesondere aus den F i g. 2 bis 4 hervorgeht, ist

die angetriebene Mahlscheibe 16 an ihrer, der feststehenden Mahlscheibe 15 zugekehrten Seite mit

einer tellerartigen Vertiefung versehen, in deren konisch geneigter Randfläche 16' annähernd radial verlaufende, als Schneidkanten dienende Vorsprünge 19 angeordnet sind. Die angetriebene Mahlscheibe 16 ist als Blechstanzteil ausgebildet, aus dessen Oberfläche die Schneidkanten 19 durch Werkstoffverdrängung, wie Prägen, Stemmen, Hauen od. dgl. ausgeformt sind. Die Schneidkanten 19 befinden sich dabei vorzugsweise im äußeren Bereich der geneigten Randfläche 16' und nur etwa jede fünfte, mit 20 bezeichnete Schneidkante erstreckt sich über die volle Breite der Randfläche. Im Zentrum der angetriebenen Mahlscheibe 16 ist ein Blechdurchzug 21 ausgeformt, mit dem die angetriebene Mahlscheibe 16 durch Aufpressen unmittelbar auf der Antriebswelle 17 befestigbar ist

Wie insbesondere aus der F i g. 3 und 4 hervorgeht, hat die angetriebene Mahlscheibe 16 an ihrem Umfang senkrecht zurückgebogene Lappen 22, welche als Windflügel dienen, mit deren Hilfe das zerkleinerte Mahlgut aus der Umgebung des Mahlwerks 14 abgeführt wird. Zwischen den Lappen 22 befindet sich eine Vielzahl von in regelmäßigen Abständen voneinander angeordneten Abschnitten 23, deren Masse höchstens so groß ist, wie die zulässige Unwucht der angetriebenen Mahlscheibe 16. Am Übergang der Abschnitte 23 in den Außenrand der angetriebenen Mahlscheibe 16 befindet sich jeweils eine Einschnürung 24, die als Sollbruchstelle für die Abschnitte 23 dient

Die in der F i g. 5 im Schnitt dargestellte feststehende Mahlscheibe 15 unterscheidet sich von der vorstehend beschriebenen angetriebenen Mahlscheibe 16 im wesentlichen dadurch, daß bei jener das von der geneigten Randfläche 15' umgebene Zentrum der Scheibe ausgestanzt ist Auf diese Weise ist die feststehende Mahlscheibe 15 im wesentlichen als ein Ring mit geneigter Randfläche 15' ausgebildet Die den Lappen 22 bei der angetriebenen Mahlscheibe entsprechenden Lappen 22' an der feststehenden Mahlscheibe dienen zu deren Befestigung am Gehäuse. Die feststehende Mahlscheibe 15 ist ebenso, wie die angetriebene Mahlscheibe 16 mit Schneidkanten 19 bzw. 20 ausgestattet, welche durch Werkstoffverdrängung, **ie Prägen, Stemmen, Hauen od. dgl. aus der gestanzten

Mahlscheibe ausgeformt sind. Bei der feststehenden Mahlscheibe 15 können die dem Auswuchten dienenden Ansätze 23 entfallen.

Die beschriebenen und dargestellten, aus Blech gestanzten Mahlscheiben 15 und 16 sind aufgrund ihrer

ίο gehauenen Schneidkanten 19 und 20 schärfer und weisen damit ein besseres Schneid- und Standverhalten auf, als das bei den herkömmlichen gesinterten oder gefrästen Mahlscheiben der Fall ist Infolgedessen ist das Anlaufverhalten des Mahlwerkes wesentlich günstiger, da die größere Schärfe der gehauenen Schneiden die Blockierneigung des Mahlwerkes verringert Somit kann das Anlaufdrehmoment und damit auch die Leistung des Antriebsmotors der Haushalts-Kaffeemühle erheblich reduziert werden. Ferner ist es auch auf

ίο einfache Weise möglich, einen gleichmäßigen schmalen Mahlspalt zwischen den Scheiben zu erzielen, was zu einer erwünschten gleichmäßigen feilen Körnung des Mahlgutes beiträgt Dazu erhält die angetriebene Mahlscheibe 16 im auf die Antriebswelle 17 aufgepreß-

*5 ten Zustand an ihrer äußeren Kante einen Flächenschliff von wenigen Millimetern. Es werden dadurch auch die beim Aufpressen der angetriebenen Mahlscheibe 16 auf die Welle 17 entstehenden Rundlauftoleranzen und Unebenheiten beseitigt

Bei der feststehenden Mahlscheibe 15 erfolgt die Befestigung entweder durch Nieten oder mit Hilfe der Lappen 22', die durch entsprechende Schlitze im Gehäuse der Haushalts-Kaffeemühle gesteckt und durch Kleben oder Verschränken befestigt werden.

Zum Auswuchten der angetriebenen Scheibe 16 werden ein oder mehrere Zähne an der entsprechenden Stelle ausgebrochen, wodurch auf einfache Weise ein einwandfreies Auswuchten der angetriebenen Scheibe gewährleistet ist

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   1, Mahlwerk, insbesondere motorbetriebenes Scheiben-Mahlwerk für eine Haushalts-Kaffeemüh-Ie, mit zwei einander zugeordneten, als Blechstanzteil ausgebildeten Mahlscheiben, deren eine feststehend und deren andere angetrieben und an ihrer der feststehenden Mahlscheibe zugekehrten Seite mit einer tellerartigen Vertiefung ,versehen ist, in deren geneigter Randfläche mindestens annähernd radial verlaufende, durch Werkstoffverdrängung, wie Prägen, Stemmen, Hauen od. dgl. ausgeformte, als Schneidkanten dienende Vorsprünge angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die angetriebene Mahlscheibe (16) an ihrem Umfang mit einem kragenförmigen, annähernd senkrecht zurückgebogenen Rand ausgestattet ist, der in eine Vielzahl von in regelmäßigen Abständen voneinander angeordneten Abschnitten (23) unterteilt ist, deren Masse höchstens so groß ist, wie die zulässige Unwucht der Mahlscheibe (16).
2. 2. Mahlwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der einzelnen Abschnitte (23) mit dem Rand der Mahlscheibe (16) durch eine in deren Biegezone liegende Einschnürung (24) als Sollbruchstelle ausgebildet ist