DE2327159C3 - Einfach- und Doppelsteckmuffe zur Verbindung von Rohrenden und Formstücken bei im Wickelverfahren hergestellten faserverstärkten Kunststoffrohren - Google Patents
Einfach- und Doppelsteckmuffe zur Verbindung von Rohrenden und Formstücken bei im Wickelverfahren hergestellten faserverstärkten KunststoffrohrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einfach- und Doppelsteckmuffe, wie sie im Oberbegriff des Anspruchs 1
beschrieben und aus der DT-OS 1425470 bekannt ist.
Wenn Rohrteile oder Formstücke größeren Durchmessers mittels Muffen miteinander zu verbinden
sind, müssen besondere Vorkehrungen getroffen werden, die sicherstellen, daß trotz knapp oder auch nicht
eingehaltener Toleranzgrenzen doch eine einwandfreie Abdichtung der zusammengefügten Rohrteile
oder Formstücke gewährleistet wird. Dabei istauch der Tatsache Rechnung zu tragen, daß die verlegten und
zusammengefügten Rohrteile eine Reihe von Beanspruchungen unterliegen, die sowohl Längenänderungen
als auch Durchmesseränderungen und Winkel änderungen zwischen den zusammengefügten Rohrteilen
oder Formstücken zur Folge haben. Hierbei sind u. a. zu erwähnen Längenunterschiede durch Dehnung
infolge von Temperaturänderungen, infolge Unter- oder Überdruck im Rohr, infolge Abwinkelung
5 oder infolge nachträglichen Absinkens des Kanals, in
dem das Rohr verlegt ist.
Bei den bekannten Rohrverbindungen ist diesen Faktoren nur so weit Rechnung getragen, daß ein
nachträgliches, selbsttätiges Ändern der Einstecklänge nur in Abhängigkeit von in Axiairichtung ausgeübten
Beanspruchungen erfolgt.
Durch die DT-OS 1425470 ist eine leicht lösbare Steckverbindung für Rohrleitungen oder dergleichen
bekannt, bei welcher das in den Anschlußkörper einsteckbare Rohrleitungsende einen zwischen einem
Halteteil und einem Dichtmittel liegenden Bund aufweist, der zur Wahrung einer gewissen Winkelbeweglichkeit
der Rohrleitungen in der Anschlußbohrung gegenüber deren Innenwand mit Spiel gehalten wird.
Hierzu wird das unmittelbar in eine Anschlußbohrung des Anschlußkörpers eingesteckte Rohrleitungsende
mit dem zu seiner senkrechten Mittelebene symmetrisch ausgebildeten und zur Oberflache des Rohrleitungsendes
hin gewölbten Bund durch den Halteteil und das Dichtmittel axial unverschiebbar und abgedichtet
gehalten. Hierdurch soll unter Wahrung der Winkelbeweglichkeit eine vollkommene Abdichtung
und Halterung des Rohrleitungsendes erreicht werden. Bei dieser bekannten Verbindung ist aber kein
definiertes Spiel des Rohres in der Muffe gegeben, da für das Rohrende in der Muffe kein Anschlag vorgesehen
ist. Dies bedeutet, daß in Abhängigkeit der Einstecktiefe des Rohres in die Muffe das Rohrende
bei der Neigung keinen definierten Anschlag zur Begrenzung des Neigungswinkels aufweist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Einfach-
und Doppelsteckmuffe der im Oberbegriff genannten Art so zu verbessern, daß für das Einsteckteii
in der Muffe ein definiertes Spiel gegeben ist, den quer zur Längsachse des Rohres und den sich somit zusammen
mit den in Längsrichtung des Rohres auftretenden Beanspruchungskomponenten begegnet wird und
hierdurch mögliche Beschädigungen von vornherein ausgeschlossen werden.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Hierdurch wird also mit einfachen Mitteln sichergestellt, daß die Muffe nicht nur genau über die Anlageschulter
paßt und somit abdichtend wirkt, sondern daß auch ein gewisser Neigungswinkel zwischen den
verbundenen Rohrenden bzw. Formstücken selbsttätig einstellbar ist. Der notwendige Aufwand sowohl
bezüglich Material als auch bezüglich der Herstellung ist gering. Auch eine Längsverschiebung infolge äußercr
Einflüsse bleibt nachträglich möglich. Bei dieser Verbindung ist also sowohl die Anlage der Gummidichtung
als auch die Einstecktiefe und auch der maximale Neigungswinkel definiert. Dieser Neigungswinkel
ist von drei festen, unveränderlichen Abhängigkeiten bestimmt:
1. von der Sprengringabmessung und Lage
2. von dem Abstand zwischen Schulter und Anschlag
3. von der Dicke der zweiten Beschichtung.
Außerdem wird durch die Lage des Anschlages und der Länge der Muffe im voraus dafür gesorgt, daß
die zu verbindenen Rohrenden möglichst nahe zusammenschließen, so daß eine entsprechende Veren-
gung im Innern der Muffe nicht notwendig ist.
Eine weitere Ausbildung der Erfindung kann dem. Anspruch 2 entnommen werden.
Hierdurch wird in einfacher Weise Material eingespart,
was in Anbetracht des großen Durchmessers (in der Größenordnung von 1000 mm) der Rohre bzw.
Formstücke erheblich ins Gewicht iällt.
An Hand der Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Es sind nur die für
das Verständnis wichtigen Einzelheiten schematisch dargestelh. Bei den Zeichnungen handelt es sich im
wesentlichen um die Darstellung des Prinzips. Es sind die eingehaltenen Maßstäbe nicht der tatsächlichen
Ausführung entsprechend, um eine möglichst klare Darstellung der wichtigen Einzelheiten erzielen zu
können.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt einer Hälfte eines Rohrendes und die wichtigsten Merkmale gemäß der
Erfindung;
Fig. 2 zeigt einen vergrößerten Querschnitt des Gummidichtringes;
Fig. 3 zeigt einen verkleinerten Querschnitt des Sprengringes.
In der Fig. 1 ist mit 1 die obere Hälfte des rechten Rohrendes bezeichnet. Mit 2 ist die mit diesem Rohrende
verbundene obere Hälfte des angekoppelten Rohrendes bezeichnet. Mit 3 ist die diese Rohrenden
verbindende Muffe bezeichnet. In der Zeichnung ist also die Muffe bereits aufgeschoben. Das Rohr besteht
vorzugsweise aus faserverstärkten Reaktionsharzen und wird hergestellt im Wickelverfahren. Auch die
Muffe ist aus entsprechendem Kunststoff.
Auf dem gezeigten Rohrende ist mit 4 eine aufgespritzte, angegossene oder aufgewickelte Schicht bezeichnet,
welche auch über die Stirnseite 5 des Rohrendes gezogen ist. Diese Schicht, die auch dazu dient,
dem Rohr, das nicht in genauen Toleranzgrenzen hergestellt werden kann, zumindest am Rohrende einen
bestimmten vorgeschriebenen Querschnitt und auch eine glatte Oberfläche zu geben, liegt ringförmig, das
Rohrende umfassend auf der äußeren Oberfläche des Rohrendes. Diese Schicht weist eine ebenfalls ringförmig
das Rohr umfassende Anlageschulter 6 auf, dessen Außendurchmesser somit größer als der Außendurchmesser
des Rohres und seiner Beschichtung am Rohrende ist, so daß dadurch eine Kippbewegung der
Muffe an einem auf den äußeren Umfang dieser Anlageschulter liegenden Punkt möglich wird. Aus dem
Vorstehenden geht also hervor, daß die Schulter entsprechend über die Beschichtung zwischen dieser Anlageschulter
und dem Rohrende hinausragt. Diese Beschichtung zwischen der Anlageschulter und dem
Rohrende ist so dick, wie es zur Festlegung des zugelassenen Neigungswinkels der Muffe notwendig ist.
Die Dicke dieser Schicht ist also, wenn sich die Muffe um den durch die gestrichelte Linie 7 angedeuteten
Winkel neigt, für den maximalen Neigungswinkel maßgebend. Aber nicht nur die Dicke dieser Schicht,
sondern auch der Abstand zwischen Arlageschulter und Rohrende ist bestimmend für diesen Neigungswinkel.
Der Neigungswinkel ist in der zeichnerischen Darstellung in Fig. 1 natürlich übermäßig groß gezeichnet
und beträgt in Wirklichkeit nur etwa 1° bis 2°. Aus vorstehendem Grunde ist also die Breite dieser
Beschichtung mit ausschlaggebend für den Neigungswinkel, und die Fläche dieser Beschichtung ist
deshalb als Toleranzfläche 8 bezeichnet.
An der dem Rohrende zugekehrten Seite der Anlageschulter ist der Gummidichtring 9 vorgesehen. Dieser
Gummidichtring kann, muß aber nicht in eine Vertiefung 10 einrasten. Es reichen aber auch über den
Umfang verteilte Erhöhungen. Der Gummidichtring ist auch in Fig. 2 noch mal gezeigt, um darzustellen,
daß'iieser Gummiring innen hohl ausgebildet (18) ist, und zwar zeigt dieser Hohlraum im Querschnitt eine
Ellipsenform, deren Längsachse quer zur Rohrachse liegt. Hierdurch wird erreicht, daß an der Stelle, wo
beim Zusammendrücken des Gummidichtringes die größte Verformung auftritt, auch das meiste Material
(Gummi) vorhanden ist, so daß dieser Ring auch dort, wo er am höchsten beansprucht wird, am stärksten
ist. Der Gummidichtring muß so dick sein, daß er bei
'5 nicht aufgeschobener Muffe über die Anlageschülter
hinausragt, damit bei jedem Neigungswinkel der Muffe eine einwandfreie Abdichtung erzielt wird. Dadurch,
daß ein Hohlraum vorgesehen ist, erhält der Dichtring auch eine ausreichende federnde Wirkung,
so daß er auch stets die möglichst beste Dichtform einnehmen kann (vgl. Fig. 1).
In einem Abstand von dieser ersten Schicht ist eine zweite Schicht auf dem Rohr aufgebracht, welche einen
ringförmig im Rohr umfassenden Anschlag auf-
J5 weist, der als Begrenzung für die Aufschublänge der
Muffe dienen soll. Die beiden Schichten sind nur aus Gründen der Materialersparnis voneinander getrennt.
Es kann durchaus sinnvoll sein, diese Schichten auch miteinander in Verbindung treten zu lassen, wenn dies
die Vereinfachung der Fertigung wünschenswert erscheinen läßt (auch verstärkend).
An der dem Rohrende zugekehrten Seite des Anschlages befindet sich eine zweite sogenannte Toleranzfläche,
welche den anderen max. zulässigen Neigungswinkel, welcher mit der gestrichelten Linie 13
angedeutet ist, angibt. Auch dieser Winkel ist nur der Klarheit wegen zu groß gezeichnet.
Zwischen der Anlageschulter und dem Anschlag befindet sich ein bei aufgesteckter Muffe in der in der
Innenwand dieser Muffe vorgesehenen Nut 14 einrastender
Sprengring 15.
Der Sprengring, der vor oder nach dem Aufspritzen
bzw. Aufgießen oder Aufwickeln der Schicht auf das Rohr aufgesteckt wird, paßt sich, da, wie in Fig. 3
dargestellt ist, eine Aussparung 16 vorhanden ist, dem jeweiligen Neigungswinkel und somit dem Raum zwischen
Rohr und Muffe an.
Die mehrmals erwähnte Schicht ist an allen Seiten, wo eine Berührung mit der aufzuschiebenden Muffe
zustande kommen kann, abgerundet oder abgeschrägt, um Beschädigungen zu vermeiden.
In Abhängigkeit verschiedener Faktoren, wie beispielsweise Temperaturänderung Unterdruck (Rohr
wird kürzer), nachträgliches Absinken des Erdreiches bzw. Längenänderung durch Abwinkein der beiden
Rohrenden bezüglich einander, können Lageveränderungen auftreten. Dies bedeutet also, daß die Muffe
sich nachträglich in Längsrichtung verschieben müssen kann. Dies bedeutet auch, daß bei der Montage
also die Muffe nicht bis zum Anschlag aufgesteckt werden darf. Der verbleibende Zwischenraum zwischen
Muffe und Anschlag kann erforderlichenfalls mit einem zusätzlichen, diese Stelle umspannenden
Band oder mit einer entsprechend vorgesehenen Abdichiungslippe abgedichtet werden.
Zusätzlich zum Gummidichtring hat auch der Sprengring eine zusätzliche abdichtende Wirkung.
Außerdem sorgt der Sprengring dafür, daß die Muffe
mit dem Rohr untrennbar verbunden wird.
Aus dem Vorstehenden geht hervor, daß sowohl die Längs- als auch die Querkomponenten, die auf
die Rohrenden wirken, dadurch aulgefangen werden können* daß sich sowohl die Muffe über die Rohrenden
verschieben kann als auch ein Neigungswinkel zwischen zwei miteinander verbundenen Rohrenden
sich selbsttätig einstellen kann. Bei der Verlegung kann durch entsprechende Aufteilung der Strecke auf
mehrere Rohrstücke, wenn der Boden dies verlangt, sichergestellt werden, daß durch in größerem Umfange
auftretendes Absinken des Erdreiches ein ausreichend großer Neigungswinkel in bezug auf die entsprechend
der Aufteilung auftretende Vervielfachung der Neigungswinkel sich einstellen kann. Bei beispielsweise
fünf Rohrstücken verfünffacht sich auch über die entsprechende Strecke der über die Gesamtlänge
mögliche Neigungswinkel.
Bleibt noch zu erwähnen, daß in der Fig. 1 der Gummidichtring in zusammengedrücktem Zustand
und also mit deformiertem Innenhohlraum dargestellt ist. Falls erforderlich, kann auch auf der zweiten ToIeranzflächc
ein zusätzlicher Gummidichtring vorgesehen werden. Dieser ist dann in einer cntsprechenc
vorzusehenden, in der Beschichtung auszubildender Nut einzulegen. Eine solche Vertiefung oder Nu
erübrigt sich an der dem Rohrende zugekehrten Seite der Anlageschulter, da dort beim Aufschieben dei
Muffe ein Nachhintenschieben des Dichtungsringe; nicht möglich ist.
Der Innendurchmesser der Muffe ist etwa gleich dem Auliendurchmesser der Anlageschulter, um eini
möglichst gute Führung und Abdichtung zu erreichen Der Außendurchmesser des Anschlages muß größei
als der Innendurchmesser der Muffe sein, um die Funktion als Anschlag ausführen zu können.
Die Toleranzfläche am Rohrende und die Anlage schulter sind, wie bereits erwähnt, aus einem Stücl
aufgespritzt oder angegossen bzw. aufgewickelt. Auch der Anschlag und die zweite Toleranzfläche sind ir
einem Stück angegossen, aufgespritzt oder aufgewik kelt. Der Zwischenraum zwischen den beiden, ζ. Β
»ο aufgewickelten Teile, wird von dem notwendigen Nei
gungswinkel und der möglichen Längsverschiebunj bestimmt. Das gleiche gilt für die Breite der zweitei
Toleranzflächc.
Claims (2)
1. Einfach- und Doppelsteckmuffe zur Verbindung von in diese eingesteckten im Wickelverfahren
hergestellten faserverstärkten Kunststoffrohren und rohrförmigen Formstücken, wobei die
Abdichtung durch zumindest einen zwischen der Muffe and dem Einsteckteil vorgesehenen Gummidichtring
erfolgt und an der Außenfläche des Einsteckteils zum Halten dieses Gummidichtringes
beim Aufschieben der Muffe in einem bestimmten Abstand von diesem Ende eine ringförmige,
die Außenfläche des Einsteckteils umspannende, in den Innendurchmesser der Muffe
passende Schulter größeren Außendurchmessers als der Außendurchmesser des Einsteckteils vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß vom Einsteckteil (1) eine einen kleineren Durchmesser
als den Innendurchmesser der Muffe (3) aufweisende, in die genannte Schulter übergehende
erste Beschichtung (4) hinter dieser Schulter (6) und eine ebenfalls eine einen kleineren
Durchmesser als den Innendurchmesser der Muffe
(3) in einer deren Einschublänge begrenzenden, das Einsteckteil ringförmig umspannenden, einen
größeren Außendurchmesser als zumindest der Innendurchmesser der Muffe aufweisenden Anschlag
(11) übergehende zweite Beschichtung (12) vorgesehen sind, wobei ein zwischen der Muffe
und der zweiten Schicht angeordneter Sprengring (15), der Abstand zwischen Schulter (6) und Anschlag
(1.1) sowie die Dicke der zweiten Schicht (12) den maximal zulässigen Neigungswinkel des
Einsteckteils bezüglich der Muffe (3) bestimmen.
2. Einfach- und Doppelsteckmuffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste
am Einsteckteil (1) anfangende Beschichtungsteil
(4) und die Schulter (6) ein erstes und die zweite nach der Schulter (6) beginnende Beschichtung
(12) und der Anschlag (11) ein zweites aufgespritztes bzw. angegossenes bzw. aufgewickeltes
Teil des Einsteckeiis (1) bilden und in einem von der zugelassenen Längenänderung und Neigungswinkeländerung
bestimmten Abstand voneinander liegen.
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