DE2325406B2 - Messer zum Abschälen von Klebeleilen - Google Patents
Messer zum Abschälen von KlebeleilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Messer zum Abschälen von Klebeteilen oder ähnlichem von empfindsamen
Oberflächen, insbesondere von Papierbehältern, das eine Messerklinge aus einem dünnen Streifen eines elastischen
Materials, insbesondere eines unlegierten Werkzeugstahls, mit einem Schaft und einer abgeschrägten
Schneidfläche auf nur einer Seite entlang mindestens einer Seitenkante aufweist, wobei die gegenüberliegende,
rückwärtige Fläche der Messerklinge im wesentlichen flach ist und einen spitzen Winkel mit
der Schneidfläche bildet.
Wenn Klebeteile, wie z.B. Etikettsiegel, Bänder od. dgl., die auf einer Papieroberfläche oder der Oberfläche
eines Papierbehälteis haften, auf herkömmliche Weise abgeschält oder abgezogen werden, neigt die
darunterliegende Papieroberfläche dazu, von dem KIebemittel des Klebeteils abgezogen zu werden. Dies ist
eine Folge davon, daß das an der Papieroberfläche haftende Klebemittel mit voller Kraft von der Oberfläche
abgezogen wird. Bei einem auf eine Papieroberfläche aufgeklebten Klebeteil hat die dazwischenliegende
Klebemittelschicht eine Dicke in der Größenordnung von V1000 mm. Wenn es möglich wäre, diese Klebemittelschicht
parallel zur Papieroberfläche und außerdem so dicht wie möglich an der Papieroberfläche zu schneiden
oder aufzuspalten, wäre es auch möglich, den K!ebeteil ohne Beschädigung der Papieroberfläche abzuschälen.
Es ist jedoch äußerst schwierig, mit einem z. B. aus
der US-PS 632 239 bekannten Messer der genannten Art, das scharfe Schneidkanten aufweist, einen solchen
Schnitt oder eine solche Aufspaltung gleichmäßig durchzuführen, so daß zwischen der Schneidkante des
Messers und der Papieroberfläche ein Zwischenraum erhalten wird, der kleiner als '/τοοο mm ist, wobei die
wahrscheinliche Folge ein unbeabsichtigter Schnitt in die Papieroberfläche ist
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Messers der eingangs genannten Art, mit dem parallel und
so dicht wie möglich zur Papieroberfläche durch die erwähnte Klebemittelschicht geschnitten werden kann.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht daß die Schneidfläche rechtwinklig zur rückwärtigen Fläche
abgeschnitten ist und eine stumpfe Leitkante bildet, und wobei sowohl auf der abgeschrägten Schneidfläche als
auch auf der rückwärtigen Fläche sehr schmale Bereiche, die sich an die Leitkante anschließen und entlang
dieser ausdehnen, stärker unter sehr kleinen Öffnungswinkeln abgeschrägt sind und Abschälkanten bilden.
Vorzugsweise hat der Winkel zwischen Schneidfläche und rückwärtiger Fläche die Größenordnung von
15°, jeder der genannten sehr kleinen Winkel relativ zur Schneidfläche und zur rückwärtigen Fläche die
Größenordnung von 2,5°, die Schneidfläche eine Breite in der Größenordnung von 2 mm für eine durchschnittliche
Breite der Schneidklinge in der Größenordnung von 13,5 mm. jede abgeschrägte Abschälkante eine
Breite in der Größenordnung von 0,03 mm und die Leitkante einer Breite in der Größenordnung von 0,02
bis 0,03 mm aufweist.
Zweckmäßig ist das genannte elastische Material ein unlegierter Werkzeugstahl mit einem Kohlenstoffgehalt
in der Größenordnung von 1,20%.
Grundsätzlich ist die Verwendung stumpfer Schneidkanten zum Abschälen dünner Schichten, beispielsweise
bei uer Reproduktion von Filmbildern, bekannt (CH-PS 489 340). Das Problem des Schälens aufgeklebter
Materialien besteht dort jedoch nicht.
Zwei Ausführungsbeispieie der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer Messerklinge gemäß dieser Erfindung,
F i g. 2 einen vergrößerten Querschnitt eines Teils der Messerklinge,
F i g. 3 einen Querschnitt der Messerklinge bei deren Anwendung,
F i g. 4 eine Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel.
Wie in den Fig. 1, 2 und 3 gezeigt ist, besteht die darin gezeigte Messerklinge 1 aus einem hochelastischen
Material, wie z. B. aus Kohlenstoff-Werkzeugstahl mit einem Kohlenstoffgehalt von 1,10 bis 1,30%,
einem maximalen Siliziumgehalt von 0,35% und einem maximalen Mangangehalt von 0,50%, also einem unlegierten
Werkzeugstahl. Die Klingenbreite liegt in der Größenordnung von 9 mm an der Spitze la, 18 mm am
Absatz 16und 12 mm am Schaft Ic. Die gesamte Länge
liegt in der Größenordnung von 200 mm, einschließlich der Länge des Schaftes Ic von etwa 80 mm.
Eine Seitenkante der Klinge 1 ist abgeschrägt und bildet eine abgeschrägte Schneidfläche 2, die mit einem
Winkel von ungefähr 15° zur Ebene der flachen rückwärtigen
Fläche 3 geneigt ist und eine Breite in der Größenordnung von 2 mm besitzt
Eine Leitkante 4. die die äußerste Außenkante der Klinge 1 darstellt, weist die Form einer flachen, abgeschnittenen
oder abgetrennten, zur Ebene der rückwärtigen Fläche 3 rechtwinkligen Oberfläche auf. Diese
Leitkante 4 wird gebildet, indem angenähert 1 mm der scharfen Kante einer Schneidkante abgeschnim η wird,
die durch den Schnitt einer Ebene der Fläche 3 und der geneigten Ebene der schrägen Schneidfläche 2 gebildet
wird. Die Breite dieser Leitkante 4 liegt in der Größenordnung von 0,02 bis 0,03 mm.
Die äußersten Kantenbereiche der abgeschrägten Schneidfläche 2 und der der Leitkante 4 benachbarten
rückwärtigen Fläche 3 sind weiter abgeschrägt und bilden schmale abgeschrägte Abschälkanten 5 bzw. 6, von
denen jede eine Breite von angenähert 0,03 mm besitzt Diese abgeschrägten Abschälkanten *i und 6 weisen
einen Winkel in der Größenordnung von 2,5° zu der abgeschrägten Schneidfläche 2 bzw. zu der rückwärtigen
Fläche 3 auf.
Die Abschälkanten 5 und 6 sind in der Richtung senkrecht zur Leitkante 4 vorzugsweise mattiert oder
fein geschliffen, um dadurch ein Kleben oder Haften des abzuschälenden Materials zu verhindern.
In F i g. 3 ist dargestellt, auf weiche Weise die Messerklinge
1 der oben beschriebenen Art einen Klebeteil 7 mit einem Klebemittel 9 von einem Stück Papier 8
abschält, wobei die relativen Maße der Teile des Materials und der Messerklinge t zum Zwecke einer klareren
Darstellung gewählt wurden und von den im wirklichen Falle auftretenden Maßen abweichen.
Für den Abschälvorgang wird eine Kante des am Papier 8 haftenden Klebeteils 7 ein klein wenig vom Papier
8 abgezogen, um dadurch zwischen beiden eine sehr kleine lücke herzustellen. Anschließend wird die
Leitkante 4 in diese Lücke eingeführt und die Klinge 1 mit der den Weg führenden Leitkante 4 gegen die Abschälrichtung
gedrückt, wobei sie kleinen Vor- und Rückwärtsbewegui'gen in longitudinaler Richtung unterworfen
wird.
Während dieses Abschälvorganges wird die rückwärtige Fläche 3 flach gegen die Oberfläche 8 des Papiers
gehalten. Als Ergebnis wird die Klinge 1 zu einer gebogenen Figur gekrümmt, wobei der Schaft Ic nach
oben gegen sein Rückende geneigt ist
Wenn die Klinge 1 ihren Abschälvorgang fortführt, während die Leitkante 4 an der Spitze liegt und die
rückwärtige Fläche 3 flach gegen die Oberfläche des Papiers 8 gehalten wird, wird der Klebeteil 7 angehalten,
der Klinge 1 entlang der abgeschrägten Abschälkante 5 zu folgen, während die Leitkante 4 an ihrer
unteren Kante die Schicht des Klebemittels 9 an einer dicht an der Oberfläche des Papiers 8 liegenden Stelle
abspaltet oder trennt Es hat sich herausgestellt, daß als Ergebnis dieses Abspaltvorganges die auf dem Papier 8
verbleibende Schicht des Klebemittels 9 eine Dicke in der Größenordnung von 0,0001 bis 0,0002 mm aufweist
und deshalb für das nackte Auge fast unsichtbar ist.
In einer Abänderung des Ausführungsbeispiels des oben beschriebenen erfindungsgemäßen Messers werden
abgeschrägte Schneidflächen 2 entlang beiden Seitenkanten der Klinge 1 ausgebildet, wie in F i g. 4 gezeigt
ist Jede dieser abgeschrägten Schneidflächen 2 und der darauf bezogenen Teile, d. h. die Leitkanten 4
und die abgeschrägten Abschälkanten 5 und 6, erhalten die gleichen Abmessungen und Formen wie jene des
vorausgehenden Ausführungsbeispiels, und die rückwärtige Räche 3 ist ebenfalls flach, ausgenommen die
abgeschrägten Abschälkanten 6 an den äußersten Seitenkantenteilen. In diesem Ausführungsbeispiel sind die
abgeschrägten Abschälkanten 5 und 6 ebenfalls mattiert oder fein geschliffen, um ein Kleben des Klebemittels
9 zur Zeit des Abschälvorganges zu verhindern oder stark zu mindern.
Die Messerklinge 1 dieser Erfindung wird, gleichgültig ob sie nur eine Schneidfläche hat wie in F i g. 1 gezeigt,
oder ob sie zwei hat, wie in F i g. 4 dargestellt, zweckmäßigerweise für den praktischen Gebrauch mit
einem Handgriff versehen, der aus zwei Hälften bestehen kapn, die an den entgegengesetzten Seiten des
Schaftes lcder Messerklinge 1 befestigt sind.
Auf diese Weise kann das Messer gemäß dieser Erfindung auf Papier und anderen zarten Oberflächen
klebende Klebeteile u. dgl. von diesen Oberflächen sehr leicht und sauber abschälen, ohne die darunterliegenden
Oberflächen zu beschädigen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Messer zum Abschälen von Klebeteilen oder ähnlichem von empfindsamen Oberflächen, insbesondere
von Papierbehältern, das eine Messerklinge aus einem dünnen Streifen eines elastischen Materials,
insbesondere eines unlegierten Werkzeugstahls, mit einem Schaft und einer abgeschrägten
Schneidfläche auf nur einer Seite entlang mindestens ens einer Seitenkante aufweist, wobei die gegenüberliegende
rückwärtige Fläche der Messerklinge im wesentlichen flach ist und einen spitzen Winkel mit der Schneidfläche bildet, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidfläche (2) is rechtwinkelig zur rückwärtigen Fläche (3) abgeschnitten
ist und eine stumpfe Leitkante (4) bildet und wobei sowohl auf der abgeschrägten Schneidfläche
als auch auf der rückwärtigen Fläche sehr schmale Bereiche, die sich an die Leitkante anschließen
und entlang dieser ausdehnen, stärker unter sehr kleinen Winkeln abgeschrägt sind und Abschälkanten
(5,6) bilden.
2. Messer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen Schneidfläche (2) und
rückwärtiger Fläche (3) die Größenordnung von 15°, jeder der genannten sehr kleinen Winkel relativ
zur Schneidfläche und zur rückwärtigen Fläche die Größenordnung von 2,5°, die Schneidfläche eine
Breite in der Größenordnung von 2 mm für eine durchschnittliche Breite der Schneidklinge (1) in der
Größenordnung von 13,5 mm, jede abgeschrägte Abschälkante (5, 6) eine Breite in der Größenordnung
von 0,03 mm und die Leitkante (4) eine Breite in der Größenordnung von 0,02 bis 0,03 mm aufweist.
3. Messer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte elastische Material ein unlegierter
Werkzeugstahl mit einem Kohlenstoffgehalt in der Größenordnung von 1,20% ist.
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