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Kraftfahrzeug-Lenkschloß Die Erfindung bezieht sich auf ein Lenkschloß
für Eraftfahrzeuge mit einem in Verriegelungsstellung federbelasteten, verschieblichen
Sperrbolzen und einem den Sperrbolzen betätigenden Zylinderschloß, dessen drehbar
gelagerter SchlieBzylinder an einem Steuernocken zur Mitnahme des Sperrbolzens aus
der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung bei Verdrehung des Schließzylinders
über eine Rastverbindung mit einem federbelasteten Eupplungsglied befestigt ist.
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Ein derartiges Benkschloß ist bereits bekannt (Df-OS 1 910 806).
Der Schließzylinder ist mit einem innen geschlossenen Schlüsselkanal versehen und
axial verschieblich, ebenso wie der Steuernocken. Dieser wirkt zur Sicherung des
Sperrbolzens in der Entriegelungsstellung bis zum vollständigen oder teilweisen
Schlüssel abzug unter Axialverschiebung des Zylinders und des Steuernockens und
Freigabe des Sperrbolzens mit dem Sperrbolzen über ein federbelastetes Sicherungsglied
zusammen.
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Der Steuernocken ist am Zylinder über eine Rastverbindung
befestigt,
und zwar kann der Zylinder mit einem axialen Ansatz in einer axiale Bohrung entsprechender
Querschnittsgestalt des Steuernockens eingreifen, wobei im Ansatz ein nach außen
federbelasteter Kupplungsstift radial beweglich angeordnet ist, welcher einen radial
nach innen gerichteten Vorsprung mm Steuernocken hintergreift. Dabei kann der Vorsprung
des Steuernockens eine schräge Anlagefläche für den Kupplungsstift aufweisen.
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Alle diese Maßnahmen dienen der Erleichterung der Montage des Zylinderschlosses
beim bekannten Lenkschloß.
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Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein Lenkschloß für Kraftfahrzeuge
der eingangs angegebenen Art zu schaffen, bei dem eine Betätigung des Sperrbolzens
nach gewaltsamer Entfernung des Schließzylinders ausgeschlossen ist.
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Dies ist erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Kupplungsglied
im Steuernocken radial verschieblich ist, am Schließzylinder angreift und bei Entfernung
des in Halt-Stellung befindlichen Schließzylinders federnd in eine Stellung beweglich
ist, in welcher die Xupplungsstellen des Steuernockens und des Kupplungsgliedes
verschlossen sind. Wird also der Schließzylinder in der Halt-Stellung, in welcher
bei abgezogenem Schlüssel die Zuhaltungen aus dem Zylinder vorstehen und die Zündung
des mit dem Lenkschloß versehenen Kraftfahrzeugs abgeschaltet ist, gewaltsam entfernt,
dann rastet er aus dem Steuernocken aus, so daß das Kupplungsglied sich verschiebt
und nicht nur jeden Angriff am Steuernocken zur Verdrehung desselben unmöglich macht,
sondern auch selbst nicht mehr in eine solche Stellung zurückbewegt werden kann,
in welcher ein derartiger Angriff erfolgen könnte.
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Zusätzlich dazu oder stattdessen ist erfindungsgemäß
vorgesehen,
daß das im Steuernocken radial verschiebliche und am Schließzylinder angreifende
Kupplungsglied bei Entfernung des in Halt-Stellung befindlichen Schließzylinders
zur Festlegung des Steuernockenæ federnd in eine Ausnehmung des LenkschloBgehäuses
beweglich ist, in welcher Stellung die Kupplungsstelle des Kupplungsgliedes verschlossen
ist.
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Der Steuernocken ist also dann, wenn der Schließzylinder bei ausgeschobenen
Zuhaltungen und abgeschalteter Eraftfahrzeugzündung gewaltsam entfernt wird, wobei
sich die Rastverbindung zwischen Schließzylinder und Steuernocken löst, fonschlüssig
im Lenkschloßgehäuse festgelegt, kann also nicht mehr verdreht werden. Diese Verriegelung
des Steuernockens kann nicht durch ein Zurückschieben des Eupplungsgliedes aufgehoben
werden, da dessen Xupplungsstelle verschlossen ist und das Kupplungsglied somit
keine Angriffsfläche für irgendein Werkzeug bietet.
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Vorzugsweise ist der Schließzylinder mit einem axialen Zapfen versehen,
welcher eine in den Führungsschlitz für das Kupplungsglied mündende Steueraockenöffnung
durchsetzt und hinter dem Schlitz drehfest, jedoch axial verschieblich am Steuernocken
angreift, wobei dieses Zapfenende vom Eupplungsglied hintergriffen ist. Mit Vorteil
ist dabei das Kupplungsglied als plattenförmiger, die Steuernockenöffnung bei entferntem
Schließzylinder verschließender Schieber mit einer Durchgangsöffnung für den Zapfen
ausgebildet. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Steuernockenöffnung mit abgeschrägten
Kanten versehen ist. Damit ist auf einfache Weise gewahrleistet, daß nach gewaltsamer
Entfernung des Schließzylinders nicht mit einem Werkzeug am Steuernocken zu dessen
Verdrehung angegriffen werden kann, da jedes Werkzeug an den abgeschrägten Kanten
abgleiten würde.
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Der Zapfen und das Xtipplungsglied sind vorzugsweise
mit
jeweils einer zur Zapfenlängsachse schrägen fläche auf der dem Schließzylinder abgewandten
Kupplungsgliedseite gegeneinander gedrückt. Dies vermittelt insbesondere den zusätzlichen
Vorteil, daß der Zapfen mit seinem am Steuernokken angreifenden Ende derart axial
in die Aufnahmevertiefung entsprechenden Querschnittprofils im Steuernocken gedrückt
wird, daß sich eine spielfreie Verbindung zwischen Schließzylinder und Steuernocken
ergibt.
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Die Erfindung kann auch bei anderen Verriegelungsmechanismen als
Lenkschlössern für Eraftfahrzeuge verwirklicht werden. Auch ist es nicht unbedingt
erforderlich, daß diese Verriegelungsmechanismen durch einen Schlüssel betätigbar
sind. Beispielsweise kann die Betätigung auch über einen Handgriff, wie einen Türgriff,
erfolgen, oder kann es sich um einen Verriegelungsmechanismus mit Nummernschloß
handeln.
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Bei Zylinderschlössern für Verriegelungsmechanismen ist es bereits
bekannt, zur Verhinderung einer unbefugten Entriegelung durch gewaltsames Einwirken
auf den Schließzylinder diesen axial verschieblich anzuordnen und nach Axialverschiebung
durch übermäßige Gewalt einwirkung im zugehörigen Gehäuse drehfest und axial unverschieblich
festzulegen, wobei zwei federbelastete Stifte im Schließzylinder in entsprechende
Bohrungen im Gehäuse einrasten und bei einem Benkschloß für Kraftfahrzeuge auch
im Sperrbolzen vorgesehen sein können, um in Bohrungen von dessen Gehäuse einzutreten,
wenn zum Schließzylinder senkrechte und damit Sormschlüssig verbundene Sperrbolzen
durch unzulässige Gewalteinwirkung auf den Schließzylinder verdreht wird (US-PS
Nr. 2 004 434 und 2 031 155). Auch ist es bekannt, den axial verschieblichen Schließzylinder
bei unzulässiger Gewalt einwirkung vom zugehörigen Steuernocken abscheren und neben
dem Exzenter desselben in eine Nut des normalerweise vom Steuernocken betätigten
Sperrbolzens
eintreten zu lassen, so daß dieser formschlüssig blockiert
ist (US-PS 2 000 280).
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Nachstehend ist eine Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnung
beispielsweise beschrieben. Darin zeigen, jeweils schematisch: Fig. 1 einen Längsschnitt
durch ein erfindungsgemäßes Lenkschloß für Kraftfahrzeuge, wobei sich der Sperrbolzen
in Verriegelungsstellung und der Schließzylinder in Halt-Stellung befinden, und
der Schlüssel abgezogen sowie die Zündung des mit dem Lenkschloß versehenen Kraftfahrzeuges
abgeschaltet ist; Fig. 2 den mittleren Teil des Längsschnitts gemäß Fig. 1 in größerem
Maßstab; und Fig. 3 den Querschnitt entlang der Linie III - III in Fig. 2, wobei
das Lenkschloßgehäuse weggelassen ist und der Schließzylinder gewaltsam entfernt
wurde.
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Das Lenkschloß weist ein Lenkschloßgehäuse 1 auf, in welches von
einer Seite her ein Zylinderschloß bestehend aus einem Schließzylinder 2 und einem
Zylinderschloßgehäuse 3 und von der anderen Seite her ein Zündanlaßschalter 4 eingesetzt
sind. Die beiden Gehäuse 1 und 3 sind aneinander befestigt.
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Der Schließzylinder 2 ist im Zylinderschloßgehäuse 3 drehbar gelagert
und mit einem Steuernocken 5 drehfest verbunde, welcher mit einer Achse 6 den Zündanlaßschalter
4 betätigt und einen Exzenter 7 zur Mitnahme eines im Lenkschloßgehäuse 1 verschieblich
gelagerten Sperrbolzens 8 aus der
Verriegelungsstellung gemäß Fig.
1 in eine Entriegelungsstellung aufweist, in welcher der Sperrbolzen 8 in das Lenkschloßgehäuse
1 zurückgezogen ist.
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Der Sperrbolzen 8 weist einen Querarm 9 auf, und ist durch eine Druckfeder
10 aus dem Lenkschloßgehäuse 1 heraus in Verriegelungsstellung belastet. Die Feder
10 ist zwischen dem Querarm 9 des Sperrbolzens 8 und dem Lenkschloßgehäuse 1 eingeschlossen.
Die Montageöffnung im Lenkschloßgehäuse 1 für den Sperrbolzen 8 ist durch ein Verschlußstück
11 verschlossen.
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In der in Fig. 1 wiedergegebenen Stellung ist der Schlüssel aus dem
Schließzylinder 2 abgezogen, so daß dessen Zuhaltungen 12 daraus vorstehen und in
entsprechende Kammern 13 des Zylinderschloßgehäuses 3 ragen, der Schließzylinder
2 also nicht gedreht werden kann. Soll das Lenkschloß betätigt werden, dann wird
der Schlüssel in den Schließzylinder 2 eingeführt, so daß die Zuhaltungen 12 in
den Schließzylinder 2 zurücklaufen. Dieser wird nunmehr gedreht, gleichzeitig auch
der Steuernocken 5. Dessen Exzenter 7 kommt an dem freien Ende des Sperrbolzen-Querarmes
9 zur Anlage und zieht den Sperrbolzen 8 entgegen der Wirkung der Feder 10 in das
Lenkschloßgehäuse 1 zurück. Gleichzeitig wird über die Achse 6 der Zündanlasschalter
4 betätigt.
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Erfindungsgemäß ist der Schließzylinder 2 am Steuernocken 5 über
eine Rastverbindung mit einem federbelasteten Kupplungsglied 14 befestigt, welches
im Steuernocken 5 radial verschieblich ist, am Schließzylinder 2 angreift und bei
Entfernung des in Halt-Stellung gemäß Fig. 1 und 2 befindlichen Schließzylinders
2 federnd in eine Stellung beweglich ist, in welcher die Kupplungsstellen des Steuernockens
5 und des Ktipplungsgliedes 14 verschlossen sind, ferner das Eupplungsglied
14
in eine Ausnehmung 15 des Lenkschl'oßgehäuses 1 eingreift, so daß der Steuernocken
5 gegen Verdrehung im Lenkschloßgehäuse 1 gesichert ist.
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Wie besonders deutlich aus-Fig. 2 ersichtlich, weist der Schließzylinder
2 an der dem Steuernocken 5 benachbarten Stirnseite einen axialen Zapfen 16 auf,
welcher am freien Ende 17 in Fig. 2 nach oben verbreitert ist. Das Zapfenende 17
greift in eine Vertiefung 18 des Steuernockens 5 ein. Zapfenende 17 und Vertiefung
18 weisen dasselbe Qierschnittspro fil auf, welches so ausgebildet ist, daß der
Steuernocken 5 sich auf dem Zapfen 16 nicht drehen kann.
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Das Xupplungsglied 14 ist als plattenförmiger Schieber ausgebildet,
mit einer Durchgangsöffnung 19 für den Zapfen 16 versehen und in einem Schlitz 20
des Steuernockens 5 verschieblich angeordnet. Es hintergreift das Zapfenende 17
und drückt dieses axial fest in die Vertiefung 18 des Steuernockens 5, und zwar
aufgrund der den Schieber 14 belastenden Druckfeder 21.
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Dazu ist der Zapfen 16 am Ende 17 auf der dem Schließzylinder 2 zugewandten
Seite mit einer zur Zapfenlängsachse schrägen Fläche 22 versehen, und weist der
Schieber 14 an der benachbarten Kante der Öffnung 19 eine entsprechena schräge Fläche
23 auf. Die Beder 21 drückt den Schieber 14 mit der schrägen Fläche 23 gegen die
schräge Fläche 22 des Zapfens 16, so daß dieser in der Vertiefung 18 des Steuernockens
5 festgekeilt ist.
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Der Zapfen 16 durchsetzt eine Öffnung 24 im Steuernocken 5 auf der
dem Schließzylinder 2 zugewandten Seite, welche in den Fuhrungsschlitz 20 für das
Kupplungsglied bzw. den Schieber 14 mündet. Die Öffnung 24 ist mit stark abgeschrägten,
also
sehr flachen Kanten 25 versehen.
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Die Wirkungsweise der geschilderten Rastverbindung ist, wie folgt.
Wird der in der Halt-Stellung gemäß Fig. 1 und 2 befindliche Schließzylinder 2 gewaltsam
entfernt, d.h.
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nach links gezogen, dann gleitet der Zapfen 16 wegen der schrägen
Flächen 22 und 23 unter Verschiebung des Kupplungs gliedes bzw. Schiebers 14 entgegen
der Wirkung der Feder 21 unter diesem mit seinem Ende 17 hindurch, um aus der Steuernockenöffnung
24 herauszulaufen. Das Kupplungsglied bzw. der Schieber 14 verschiebt sich dann
unter der Wirkung der Feder 21 nach unten und fällt in die Ausnehmung 15 des Lenkschloßgehäuses
1 ein, wie aus Fig. 3 ersichtlich. Daraus ist auch zu entnehmen, daß dann die Steuernockenöffnung
24 durch das Kupplungsglied bzw. den Schieber 14 vollkommen geschlossen ist.
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In der Stellung nach Fig. 3 ist es nicht möglich, den Steuernocken
5 zu betätigen und somit den Sperrbolzen 8 in das Lenkschloßgehäuse 1 (Fig. 1) zurückzuziehen.
Ferner ist es ausgeschlossen, das Kupplungsglied bzw. den Schieber 14 aus der Ausnehmung
15 zurückzuziehen, da keinerlei Angriffsmöglichkeit am Kupplungsglied bzw. Schieber
14 gegeben ist.
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Selbst wenn die Ausnehmung 15 im Lenkschloßgehäuse 1 fehlen würde
und das Kupplungsglied bzw. der Schieber 14 in der Stellung gemäß Fig. 3 nicht aus
dem Steuernocken 5vorstehen würde, wäre ein Verdrehen des Steuernockens 5 ausgeschlossen,
da wegen der flachen, abgeschrägten Kanten 25 der Steuernockenöffnung 24 keine Angriffsmöglichkeit
für irgendein Werkzeug gegeben ist, welche das Verdrehen des Steuernokkens 5 entgegen
der Wirkung der diesen über den Sperrbolzen-Querarm 9 belastenden Feder 10 erlauben
würde.