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"Sehtestgerät vorzugsweise zur Ermittlung des Dämmerungssehvermögens"
Die Erfindung bezieht sich auf ein Sehtestgerät, vorzugsweise zur Ermittlung des
Däinrungssehvermagens, mit binokularem Einblick und ftir Jeden Einblick Je einer
Ansahl von auswechselbaren, mit konstanter Helligkeit durchleuchteten Testfeldern.
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Es sind s.B. aus den deutschen Gebrauchsmustern 1.737.506, 1.760.318,
1.965.439, 1.965.441, 1.973.684 und 1.980.982 Adaptations-Testgeräte bekannt, die
technisch sehr aufwendig ausgestattet und zur genauen klinischen Untersuchung bestimmt
sind. Solche Geräte sind unter anderem auch zur Ermittlung der visuellen Leistungsgrenze
des PrU£-lings beim Dämmerungssehen verwendbar. Sie sind Jedoch wegen ihres diffisilen
Aufbaues und ihres hohen materiellen Aufwandes nicht für Reihenuntersuchungen geeignet,
in deren Rahmen lediglich festzustellen ist, ob PrUflinge ein zur Bewltigung einer
bestimmten Aufgabe, z.B. zum Führen eines Kraftfahrzeuges ausreichendes Dämmerungssehvermögen
besitzen.
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Es ist andererseits ein relativ einfaches Gerät zur Prüfung von Dämmerungssch-
und Blendungsempfindlichkeit bekannt, bei dem mehr oder weniger kontrastreiche Testfiguren
auf eine Tafel projiziert werden, in der zusätzlich eine Blendlichtquelle angeordnet
ist. Bei Verwendung dieses Gerätes ist es erforderlich, den gesamten Untersuchungsraum
vor und während der Untersuchung dunkel zu halten, wodurch insbesondere Reihenuntersuchungen
erheblich erschwert werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein zur Ermittlung des Dämmerungsschvermögens
geeignetes Sehtestgerät zu schaffen, da durch seinen einfachen Aufbau und die leichte
Handhabung zur Durchführung von Reihenuntersuchungen geeignet ist und außerdem nicht
die Verdunkelung des Untersuchungsraumes erfordert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Einblickgerät gelöst,
bei dem jede einem Einblick zugeordnete, nacheinander dargebotene Testfeldreihe
Testfelder gleicher Umfeldhelligkeit aufweist, in denen sich vom Prüfling zu erkennende
Kontrastzeichen befinden, deren Kontrast zum Umfeld von Testfeld zu Testfeld abnimmt.
Durch die Ausbildung als Einblickgerät, bei dem der Raum zwischen den Augen der
zu untersuchenden Person und den Einblicköffnungen des Gerätes durch einen sich
der Kopfform des Prüflings gut anpassenden Tubus umschlossen ist, kann das Gerät
in normal beleuchteten Räumen aufgestellt werden. Bei dem Test können beide Augen
der zu prüfenden Person
gleichseitig auf ihre Funktionscilchtigke
it getestet werden, da Jedem Auge separat eine Testfeldreihe dargeboten wird.
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Die Testfelder können z.B. in paarweise gleicher Ausführung in an
sich bekannter Weise in einer drehbaren Trägerscheibe angeordnet sein, wobei gleiche
Testfelder radial entgegengesetzt angeordnet sind.
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In Anlehnung an die im Straßenverkehr zumeist auftretende Blendsituation
kann neben Jedem der beiden Betrachtungsorte für die Testfelder eine Blendlichtquelle
vorgesehen sein, die Jeweils links neben dem Betrachtungsort, vorzugsweise unter
einem Bildwinkel von ca. so zur Testfeldmitte angeordnet sein kann. Diese Blendlichtquellen
können vor der Ebene der Testfelder angeordnet sein.
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Die Testfelder selbst können s.B. aus durchscheinenden oder durchsichtigen
Glasscheiben gebildet sein, auf welche die Kontrastzeichen mit entsprechendem Transmissionsgrad
autgedampft sind. Die aufgedampfte Schicht kann s.B. aus Titan bestehen. Ebenso
können die Testfelder nebst Kontrastzeichen auf fotochemischem Wege oder einem anderen
Reproduktionsverfahren hergestellt sein.
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Zur Anpassung des Testverlaufes an die in der Praxis vorkommenden
Situationen können in den Einblickstrahlengängen Feldlinsen vorgesehen sein, die
die Testfelder für die zu untersuchende Person im Unendlichen erscheinen lassen.
Weiterhin können in den einzelnen
Strahlengängen Korrektionslinsen
zum Ausgleich der Dämmerungsmyopie vorgesehen sein.
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Um konstante Voraussetzungen für Reihenuntersuchungen zu schaffen,
kann dieLichtquelle für die Testfelddurchleuchtung sowie die Blendlichtquellen derart
mit an sich bekannten elektronischen Regelkreisen zusammenwirken daß die Lichtstärke
unabhängig von etwaigen Schwankungen der Speise spannung des Gerätes oder auch von
Alterungserscheinungen der eigentlichen Lichtquellen konstant bleibt.
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Zur schrittweisen Änderung der Helligkeit der Testfelder können im
Beobachtungs strahlengang Graufilter angeordnet sein, die Je nach Bedarf ein- oder
ausschwenkbar sein können.
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Zur Vermeidung von Streulicht innerhalb des Gerätegehäuses kann das
Gehäuse an seinen Jjrnannächsn matt schwarz gefärbt sein und es können die Oberfichen
der optischen Glaskörper reflexmindernd vergütet Zur Steuerung des Testablaufes
kann ein an sich bekanntes Programmschaltwerk vorgesehen sein, das das Weiterschalten
der einzelnen Testfelder in bestimmten Zeitabständen sowie das Ein- und Ausschalten
der Blendlichtquellen in Zuordnung zu bestimmten Testfeldern bewirkt.
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Das Programmschaltwerk kann so ausgebildet sein, daß es vor dem Anlauf/der
eigentlichen Testfeldreihe eine bestimmte Adaptationszeit einhält, während der für
die zu prüfende Person nur ein dunkler oder sehr schwach erleuchteter
Testfeldbereich
erkennbar ist. Der Start des Testablaufes einschließlich der Adaptationsielt kann
durch einen Schalter ausgelöst werden, der vom Kopf der zu prUfenden Person betätigt
wird, so bald dieser die Prüfhaltung eingenommen hat. Der Testablauf kann durch
diesen Schalter abgebrochen werden, sobald die zu prüfende Person den Kopf aus der
Prtlfhaltung entfernt, wobei sich die Prüfungsbedingungen ändern würden.
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Für einen Grobauslesetest kann die Testfeldhelligkeit 0,03 cd/m2,
der Kontrast der Zeichen zum Umfeld 1 t 2 betragen. Bei dem Grobauslesetest mit
Blendung ist beispielsweise die Testfeldhelligkeit 0,1 cd/m , wobei der Kontrast
wiederum 1 : 2 beträgt. Die so bezüglsich der photometrischen Daten festgelegten
Zeichen sollen von der zu prUfenden Derson noch erkannt werden. Bei einem qualifisierteren
Eignungstest z.B. für Gutachten kann der Kontrast der zu erkennenden Zeichen zum
Umfeld ohne und bei Blendung stufenweise verändert werden, vorzugsweise in den Stufungen
1 s 5, 1 s 2,7, 1 s 2, 1 s 1,67.
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Außerdem kann den eigentlichen Dämmerungstests ein Heiltest vorgeschaltet
sein. Dieser Helltest kann zur normalen Sehschärfeprüfung fur das Tages sehen verwendet
werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Hierbei zeigen: Fig. 1 einen waagerechten Schnitt durch ein erfindungsgemäßes
Gerät, Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch ein ähnliches Gerät wie Fig. 1, doch
mit Umlenkung der Beobachtungsstrahlengänge, Fig. 3 eine Vorderansicht einer Testfeldscheibe
zusammen mit den Blendlichtquellen, Fig. 4 einen axialen Schnitt durch die in Fig.
3 geneigte Teßtteldscheibe und Fig, 5 einen Längsschnitt durch eine Blendlichtquelle.
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Im einzelnen ist in Fig. 1 das Gerätegehäuse 1 erkennbar, an dem einblickseitig
ein Einblicktubus 2 angeordnet ist, der Fremdlicht vom Raum zwischen den Augen 3
und 4 der zu untersuchenden Person und den Feldlinsen 5 und 6 abhält. Hinter den
Feldlinsen 5 und 6 sind aus dem Beobachtungsstrahlengang herausschwenkbare Kokturglä.ser
7 und 8 angeordnet. Diese Korrekturgläser dienen zur Kompensation der Dämmerungsmyopie
bei solchen Testpersonen, welche diesbesüglich überdurchschnittliche Werte erreichen.
Die Stärke der Korrekturlinsen kann -1 dpt betragen. In Richtung der
optischen
Achsen 9 und 10 der beiden Beobachtungsstrahlengänge folgen die beiden Graufilter
11 und 12, die Jeweils vor den eigentlichen Testfeldern 13 und 14 angeordnet und
aus dem Beobachtungsstrahlengang herausschwenkbar sind. Die Testfelder 13 und 14
sind zusammen mit einer Reihe von weiteren Tentfeldern in der drehbaren Testscheibe
15 angeordnet. Hierbei befinden sich Jeweils zwei gleiche Testfelder radial gegenüber.
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Die Testfelder 13 und 14 werden von hinten her von einer gemeinsamen
Lichtquelle 16 Uber den Spiegel 17 und 18 durchleuchtet.
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Die lichtsteuernden Überfanggläser 41 und 42 gewährleisten eine gleichmäßige
Durchleuchtung der Testfelder 13 und 14.
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In Blickrichtung links neben Jedem Betrachtungsort für Testfelden
3 und 14 befinden sich Blendlichtquellen 19 und So. Die Blickwinkel 21 und 22 zwischen
den Mitten der Testfelder 13 und 14 und den Blendlichtquellen 19 und 20 betragen
etwa 3°. Zur Abschirmung von kontrastmiiderndem Streulicht befindet sich innerhalb
des Gehäuses 1 eine Streulichtblende 23. Eine Trennwand 24 trennt die Beobachtungsstrahlengänge
für die beiden Augen.
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Die nach beiden Seiten um eine senkrechte Achse schwenkbare Klappe
25 gestattet die Abdeckung Jeweils eines Beobachtungsstrahlenganges und ermöglicht
die getrennte Untersuchung der Augen.
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Fotodetektoren 26 und 27 messen die Helligkeit der Blendlichtquellen
19 und 20 und bewirken über einen elektronischen Regelkreis die Konstanthaltung
der
Helligkeit. Ein weiterer Fotodetektor 28 bewirkt auf gleiche Weise die konstante
Helligkeit der Lichtquelle 16.
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Fig. 2 neigt ein Gerät, das demJenigen nach Fig. 1 im Prinsip gleicht,
und es sind deshalb für gleiche Bauteile die gleichen Bezugsziffern verwendet. Abweichend
von der Ausführung nach Fig. 1 ist lediglich die um 90° geschwenkte Anordnung der
Testscheibe 15 mit der zugeordneten LLichtquelle 16 und der Blendlichtquelle 19,
wobei der Beobachtungsstrahlengang über einen Umlenkspiegel 29 nach unten um 900
abgelenkt ist. Diese Anordnung ergibt eine gedrungenere Ausführung des Gerätes.
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Eine elektrische Schalteinrichtung 30 steuert das Ein- und Ausschalten
der Blendlichtquellen in Zuordnung In bestimmten Testfeldern.
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Fig. 5 neigt die axiale Ansicht einer Teßtscheibe 15 mit einer Reihe
von Testfeldern 13,14.
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Die Betrachtungsorte für jeweils ein Testfeld sind durch Ausschnitte
31, 32 in einemGeräteteil 33 gegeben. Jeweils links neben diesen Betrachtungsorten
erscheinen die Blendlichtquellen 19 und 20.
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Fig. 4 zeigt einen axialen Schnitt durch eine Testscheibe 15. In dem
undurchsichtigen Grundwerkstoff, der Testscheibe 15 ist eine Trägerglasplatte 34
angeordnet, mit der paarig und radial gegenüberliegend Glasplättchen 35 verbunden
sind, auf welchen die die Jeweilige
Testfigur darstellenden Kontrastzeichen
aufgebracht sind. Der Graufilter 36 ist der bei den einzelnen Testfeldern erwtinachten
Helligkeit entsprechend gewählt.
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In Fig. 5 ist eine der beiden Blendlichtquellen komplett im Längsschnitt
gezeigt.
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Die Glühlampe 37 ist so gefasst, daß deren Wandel nicht von der Öffnungsblende
38 begrenst ist. Die Öffnungsblende 38 erscheint als leuchtende Öffnung und wird
verkleinert durch die Linse 39. die eine Stärke von -20 dpt aufweisen kann, virtuell
vor der Öffmmgsblende 38 abgebildet, Hierbei ist die Wirkung und die Länge des Fassungstubus
40 beztiglich des Verkleinerungsverhältnisses dergestalt aufeinander abgestimmt,
daß die Öffnung 38 unter einem bestimmten Schwinkel, beispielsweise 180. erscheint.
Der Durchmesser der Linse 39 ist so dimensioniert und ihre Zentrierung so gewählt,
daß die Achse des Lichtkegels die Mitte der Feldlinse 5 bzw. 6 (Fig.6) durchstößt
und sie gleichseitig vollständig und gleicbinäßig ausleuchtet.
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Patentansprüche