DE2314137A1 - Produkt, verfahren und vorrichtung zur bildung von stabilen komplexen von polyanionen, die in biologischen fluessigkeiten vorkommen - Google Patents
Produkt, verfahren und vorrichtung zur bildung von stabilen komplexen von polyanionen, die in biologischen fluessigkeiten vorkommenInfo
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Description
D-eOOO MÜNCHEN 13. BAUERSTRASSE 22. POSTFACH 78O · FERNRUF (O8I1) 37 ββ 83 · TELEX 5219208 ISAR C j
München, den
M/12 447
M/12 447
ZAMBON S.p.A.
Via Lillo del Duca, 12, Bresso (Mailand)
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Produkt, Verfahren und Vorrichtung zur Bildung von stabilen
Komplexen von Polyanionen, die in biologischen Flüssigkeiten
Komplexen von Polyanionen, die in biologischen Flüssigkeiten
vorkommen
; Die vorliegende Erfindung betrifft eine Klasse neuer Produkte,
: die mit Polyanionen, die in biologischen Flüssigkeiten vor-
! kommen, stabile Komplexe bilden, sowie Verfahren zu deren
! kommen, stabile Komplexe bilden, sowie Verfahren zu deren
Herstellung.
Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Bildung stabiler Komplexe, wodurch Polyanionen aus \
biologischen Flüssigkeiten entfernt werden, sowie Vorrichtungen, die zur Durchführung dieses Verfahrens geeignet sind. ι
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M/12 447 · I 2 3 1 !■>
"ί 3 7
Die vorliegende Erfindung betrifft- insbesondere eine neue
Klasse von Polymeren, die in linearer, wasserlöslicher Form, so daß sie in biologischen Flüssigkeiten als lösliche,
nicht-toxische Komplexe mit Polyanionen anwesend bleiben, die
den Blutgerinnungsmechanismus nicht verändern, oder in vernetzter
unlöslicher Form, so daß diese Polyanionen aus biologischen Flüssigkeiten durch Komplegierung derselben auf
deren geeignet geschaffener fester Oberfläche entfernt werden, hergestellt werden können.
Das Problem der Neutralisierung oder zumindest Mäi3igung ·
der Langzeitwirkungen besonderer Substanzen, die in biologischen Medien künstlich zugeführt sind oder darin spontan vorliegen
ist bekannt und schon lange Gegenstand vor. Untersuchungen und Forschungen. Es ist auch bekannt, da/;, viele dieser Substanzen
den Charakter von Polyanionen haben
Ein besonders wichtiges Beispiel für Situationen dieser Art ist die Notwendigkeit, die Gerinnungseigenschaft des Blutes
unter ausreichend genauer Kontrolle zu halten, wenn darin Substanzen, die eine Antikoaguiationswirkung haben, wie
Heparin oder Polysaccharidsulfo.iate, vorliegen.
Bis jetzt wurden zu diesem Zweck verschiedene Substanzen verwendet oder sind in Erprobung, wie Protaminsulfat und
-hydrochlorid7 Polybrene, Benzalkoniumchlorid, Toluidinblau
und andere, die als Komplexbildner für Heparin oder andere saure Polysaccharide oder Mucopolysaccharide verwendet
werden.
Das Protamin,. das in Form des SuHiats die einzige der vorgenannten
Substanzen ist, die gegenwärtig zu diesem Zweck verwendet wird, ist ein basisches Protein als Extraktstoff,
das von Arginin abgeleitete Guanidingruppen enthält, denen die Wirkung auf Heparin zugeschrieben wird. Polybrene ist
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ein synthetisches Polymeres, das quaternäre ammoniakalische
Gruppen enthält. Benzalkoniumchlorid ist eine nicht-makromolekulare Verbindung mit dem Charakter eines quaternären
Ammoniumsalzes. Toluidinblau ist ein basischer, nichtmakromolekularer Farbstoff.
Davon wirken Protaminsulfat und Polybrene in Lösung, wobei
sie Heparin komplexieren und so seine Antikoagulationskapäzität neutralisieren, sie bringen Jedoch Nachteile mit sich und
sind insbesondere selbst, wenn sie in freier Form vorliegen, starke Antikoagulantien. Daraus ergibt sich, daß ihre Verwendung
zur Neutralisierung von Heparin nicht frei von
Risiken ist, da sie, wenn sie in Bezug auf das Heparin, das sie komplexieren sollen, irrtümlich in Überdosen verabreicht
werden, entgegengesetzt zu der gewünschten Weise wirken und das Blut wiederum hypo- oder unkoagulierbar machen.
Toluidinblau kann wegen seiner Toxicität in der Mehrzahl der Fälle offensichtlich nicht verwendet werden. Benzalkoniumchlorid
wird nicht, wie in den vorstehenden Fällen inLösung verwendet, sondern nur adsorbiert auf der Oberfläche von
Gegenständen, die mit dem Blut in Kontakt gebracht.werden müssen, und die mit Graphit und Benzalkonium ausgefüttert
sind, mit einem Überschuß Heparin behandelt werden und die, da das Heparin durch die Wirkung des Benzalkoniumchlorids,
das mit'ihm komplexiert, auf der Oberfläche zurückgehalten wird
eine Antithrombosewirkung haben. Die Verwendung von Benzalkoniumchlorid
bringt jedoch verschiedene Nachteile mit sich, wie die geringe Stabilität des Heparin/Benzalkoniumchlorid/Graphit/Materialsystems
mit der Zeit und die hämolytische Wirkung des Benzalkoniumchlorids.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Materials, das speziell und selektiv mit Polyanionen reagiert,
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insbesondere mit Heparin oder anderen natürlichen oder
künstlichen sauren Polysacchariden oder Mucopolysaccharide^ |
das Antikoagulationswirkung hat,.das mit diesen stabile | Komplexe bildet, wobei die vorgenannten Nachteile und
Probleme vermieden werden.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung wurde erreicht durch die Herstellung einer neuen Klasse vcn Polymeren, die mit
Polyanionen, die in biologischen Flüssigkeiten vorkommen, stabile Komplexe bilden können, und die dadurch gekennzeichnet
sind, daß sie Monomereneinheiten enthalten, abgeleitet von
Gruppe A, bestehend aus Bis-acrylamiden, nämlich Bis-acryloylpiperazinen
und aliphatischen Bis-acrylainiden der Formel
CH9=CH-CO-N-(CH9L - N - CO - CH = CH9
R1 R2
worin η eine Zahl von 1 bis 6 , und R1 und R2,
die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
bedeuten können,
Gruppe B, bestehend aus primären oder sekundären Aminen der
Formel
NH- (CH2)n-N- R3
R1 R2
R1 R2
worin η die Bedeutungen 1 bis 6 besitzt und R1,
R2 und FU Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis β Kohlenstoffatomen bedeuten, vorausgesetzt, daß nur
eines davon Wasserstoff bedeutet und wenn R1 die
Bedeutung CH, besitzt, R2 nicht CH^ bedeutet,
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und die möglicherweise auch Monomereneinheiten enthalten, abgeleitet von
Gruppe C," bestehend aus ■ Carbonsäure-Aminosäuren, · nämlich
Piperazinmono- und -dicarbonsäuren und aliphatischen Aminosäuren der Formel
H2N-CH2-(R)n-COOH, :
worin η Null oder 1 und R einen geradkettigen oder verzweigten aliphatischen Rest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
bedeutet,
Gruppe D, bestehend aus Allylamin und aliphatischen gesättigter Aminoverbindungen, die 2 bis 12 Kohlenstoffatome, unc
2 primäre Aminogruppen enthalten, und \
Gruppe E, bestehend aus Vinylderivaten, nämlich Vinylpyrrolidor N-Acrylyl-morpholin und Acrylamid.
Die erfindungsgemäßen neuen Polymeren können in Form von linearen Mischpolymerisaten, die in den biologischen Flüssigkeiten
löslich sind, oder in Form von festen vernetzten Mischpolymerisaten,:die in .den biologischen Flüssigkeiten
unlöslich sind, hergestellt werden. j
Wenn man Mischpolymerisate herstellt aus Monomereneinheiten, die nur unter Gruppen A und 3 oder unter Gruppen A, B und C
ausgewählt sind, so erhält man lineare Mischpolymerisate, die nicht vernetzen können und in den biologischen Flüssigkeiten
löslich sind, worin sie lösliche, nicht-toxische stabile Komplexe mit den darin anwesenden Polyanionen bilden.
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M/12 447 . 6 2 3 I 4^37
Wenn man hingegen Mischpolymerisate herstellt, die außer Monomereneinheiten, abgeleitet von Gruppen A, 3 und C,
Monomereneinheiten, abgeleitet von Monomerengruppen D und E
enthalten, so erhält man Mischpolymerisate, die unter geeigneten Bedingungen vernetzte feste Produkte bilden können,
die sich in biologischen Flüssigkeiten nicht lösen, jedoch,
wenn sie mit diesen geeignet in Kontakt gebracht werden, daraus die darin anwesenden Polyanionen entfernen können,
indem sie diese Polyanionen auf ihrer Oberfläche in Form von stabilen Komplexen fixieren.
Die erfindungsgemäßen linearen v/asser-lösliehen Mischpolymerisate
werden hergestellt, indem man mindestens ein Monomeres der Gruppe A, mindestens ein Konomeres der Gruppe B und
gegebenenfalls mindestens ein.Mononieres der Gruppe C in Wasser!
oder in einem hydroxylierten protischen Lösungsmittel, wie Alkoholen, löst und sie bei einer Temperatur zwischen 10
und 500C während einer Zeitdauer von einigen Stunden (3 bis
Stunden) bis einigen Tagen (3 bis 5 Tagen) polymerisieren läßt.
Eine Gruppe erfindungsgemäßer wasserunlöslicher vernetzter Mischpolymerisate
wird hergestellt, indem man mindestens ein Monomeres der Gruppe A, mindestens ein Monomeres der Gruppe B und
gegebenenfalls mindestens ein Monomeres der Gruppe C zusammen mit einer Aminoverbindung, die 2 bis 12 Kohlenstoffatome und J
2 primäre Aminogruppen enthält, in Wasser oder in einem hydroxylierten protisehen Lösungsmittel, wie einem Alkohol,
löst. Man läßt die Monomerenmischung bei einer Temperatur von 10 bis 500C während einer Zeitdauer von einigen Stunden
(3 bis 4 Stunden) bis einigen Tagen (3 bis 5 Tagen) polymerisieren und trennt das gebildete Mischpolymerisat ab.
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M/12 447 ^
Eine weitere Gruppe erfindungsgemäßer vernetzter, wasserunlöslicher
Mischpolymerisate wird hergestellt, indem man mindestens ein Monomeres der Gruppe A, mindestens ein Monomeres
der Gruppe B und gegebenenfalls mindestens ein Monomeres der Gruppe C zusammen mit Allylamin in Wasser oder in einem
hydroxylierten protischen Lösungsmittel, wie einem Alkohol, löst. Diese Monomerenmischung läßt man bei einer Temperatur
zwischen 10° und 50°C während einer Zeitdauer von einigen Stunden bis einigen Tagen polymerisieren. Das so gebildete
lineare Mischpolymerisat läßt man durch die Allylamineinheiten vernetzen, indem man diese Radikal-Polymerisationsbedingungen
in Gegenwart geeigneter Katalysatoren, wie Peroxiden und Azo-Verbindungenjunterwirft.
Eine weitere Gruppe erfindungsgemäßer vernetzter wasserunlöslicher
Mischpolymerisate wird hergestellt, indem man mindestens ein'Monomeres der Gruppe A, mindestens ein Monomerei
Gruppe B, gegebenenfalls mindestens ein Monomeres der Gruppe C und Allylamin in Wasser oder in einem hydroxylierten protisehen
Lösungsmittel, wie einem Alkohol, löst. Die Monomerenmischung läßt man bei einer Temperatur zwischen 10 und 50 C während
einer Zeitdauer von einigen Stunden bis einigen-Tagen polymerisieren.
Das so gebildete lineare Mischpolymerisat wird, noch in Lösung, mit mindestens einem hydrpphilen Vinyl- oder Vinylidenmonomeren
versetzt und man läßt es unter Radikal-Polymerisationsbedingungen in Gegenwart geeigneter Katalysatoren, wie
Peroxiden oder Azo-Verbindungen, vernetzen.
Das Vinyl- oder Vinylidenmonomere ist vorzugsweise ausgewählt unter Vinylpyrrolidon, N-Acrylylmorpholin und Acrylamid.
— 7 —
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Ein weiteres wichtiges Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zum wirksamen Abfangen
natürlicher oder künstlicher Polyanionen in dem gewünschten Ausmaß der vorgenannten Art, die in biologischen Medien
anwesend sind, wobei gleichzeitig nachteilige Neben- und Sekundärwirkungen vermieden werden.
Ein spezielleres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Dosierung des Heparingehalts
in einem biologischen Medium, inbesondere Blut, und Einstellen des Koagulationsgrades des Blutes auf das benötigte
Ausmaß.
Um diese Ziele zu erreichen, schafft die vorliegende Erfindung i ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die
biologischen Medien mit einem pH 3 bis 10, die das unter Kontrolle zu bringende oder abzufangende Polyanion enthalten,
in innigen Kontakt mit einem Abfang- oder Komplexbildungsmittel,
dessen Wirkungsprinzip aus makrpmolekularen Ketten der vorstehend beschriebenen Art besteht, für eine Zeitdauer,
die notwendig ist, damit das Polyamidanin,__das den
aktiven Bestandteil des Komplexbildners darstellt, mit dem abzufangenden Polyanion reagieren kann, insbesondere für
einer Zeitdauer von 1 bis 600 Sekunden.
In einer ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird dieser innige Kontakt zwischen dem Abfangmittel
in fester Form, das in biologischen Flüssigkeiten unlöslich ist und eine große Oberflächenausdehnung hat, und der
biologischen Flüssigkeit, die das Polyanion, insbesondere Heparin, enthält, hergestellt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die zur Neutralisierung von Polyanionen besonders'
brauchbar ist, wird das Abfangmittel, bevorzugt in Lösungsform, mit der biologischen Flüssigkeit, die das zu neutralisierende
Polyanion enthält, gemischt, ohne daß der gebildete Komplex aus der biologischen Flüsssigkeit abgetrennt wird.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung von Mitteln zur praktischen Anwendung der vorstehend beschriebenen
Verfahren und des Produkts. Diese erfindungsgemäßen Mittel bestehen aus einer Vorrichtung mit einem
Strömungskreis für diese biologischen Medien, in denen das unter Kontrolle zu bringende oder abzufangende Polyanion
anwesend ist, wobei in diesem Strömungskreis eine Zone innigen Kontaktes zwischen diesem biologischen Medium und
einem Komplexbildner oder Abfangmittel, wie vorstehend definiert, in . fester Form und mit großer Oberflächenausdehnung
vorgesehen ist.
Bei einer ersten bevorzugten Ausführungsform besteht diese Kontaktzone aus einem röhrenförmigen Element, durch das das
biologische Medium fließt, wobei das röhrenförmige Element mit dem Komplexbildner in fester, unterteilter, vorzugsweise
granulierter Form gefüllt ist, der durch geeignete perforierte Scheidewände in dem röhrenförmigen Element gehalten wird.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform erreicht man diesen Kontakt mittels fester Elemente, bestehend aus einer festen
Unterlage mit großer Oberfläche im Verhältnis zu ihrem Volumen, die mit einem Film überzogen ist, der aus dem
Komplexbildner oder Abfangmittel besteht.
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Bei einer weiteren Ausführungsform erhält man diesen Kontakt mittels fester Elemente, die aus einer Mischung gebildet
sind, die aus dem Komplexbildner und einem Feststoff, der unter den Anwendungsbedingungen inert ist, besteht.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß die erfindungsgemäßen Polymeren die Fähigkeit haben, mit den Antikoagulationsmitteln
sauren Charakters in biologischer Umgebung zu reagieren1, ohne daß schädliche Nebenwirkungen der vorstehend beschriebenen
Art wie bei den Substanzen gemäß dem Stand der Technik auftreten. Diese Polymeren sind daher besonders geeignet, in
der Praxis die bereits bekannten Mittel, die entweder bereits
verwendet werden oder im Labor im Versuchsstadium sind, und die mit Heparin oder anderen sauren Polysacchariden oder
Mucopolysacchariden Komplexe bilden oder sonst reagieren können, zu ersetzen. In ihrer lir.i? ren Form können sie,
wenn sie in Lesung verwendet werden, die Antikoagulationswirkung
von Heparin, das in "wasser oder biologischen Flüssigkeiten
gelöst ist, neutralisieren. Sie haben jedoch nicht selbst, wie dies bei Protamin oder Polybrene der Fall ist,
starke Antikoagulationswirkung, da sie nicht auf die Koagulationsfaktoren einwirken, und somit im Fall einer Überdosierung
kein Risiko entsteht.
Es ist jedoch, wie bereits erwähnt, auch möglich, Polymere mit Polyamidamin -Charakter, die in einem mehr oder weniger
hohen Ausmaß vernetzt sind, und die sonit, während sie
chemische Eigenschaften behalten, die von denen linearer Polyamid amine einfacher Struktur nicht verschieden sind,
in Wasser und in biologischen Flüssigkeiten unlöslich sind, zu erhalten.
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In der vernetzten oder wasserunlöslichen Form können die erfindungsgemäßen Polymeren das Heparin, das in wässriger
Lösung oder in biologischen Flüssigkeiten, wie Plasma, Blut oder dergleichen, anwesend ist selektiv adsorbieren. Überraschenderweise
wurde gefunden, daß sie besonders selektiv sind, indem sie aus den biologischen Flüssigkeiten nur die
sauren Polysaccharide oder Mucopolysaccharide adsorbieren, aber nicht andere anwesende makromolekulare oder nicht-makromolekulare
Substanzen. Sie haben keine hämolytischen Eigenschaften, wirken weder auf die Plättchen noch andere Bestandteile
des Blutes ein, sind zeitlich ausreichend stabil und haben eine hohe Adsorptionskapazität. Beispielsweise können
sie im Fall von Heparin in wässriger Lösung unter geeigneten Bedingungen eine Menge saures Mucopolysaccharid, die gewichtsmäßig
größer ist als ihr eigenes Gewicht, adsorbieren. Sie sind daher, vorzugsweise in Form von Granulat mit einem
Durchmesser von 0,01 bis 15 mm, besonders zur Herstellung
von Molekularfiltern, die das Heparin oder andere saure Mucopolysaccharide aus den Medien, die ,sie durchlaufen,
entfernen können, geeignet. Insbesondere ist die Verwendung derart ausgelegter Filter ein neues Verfahren zur Entfernung
von im Blut anwesendem Heparin, ohne dessen Zusammensetzung zu verändern, insofern als keine Fremdsubstanzen
zugeführt noch andere Bestandteile entfernt, noch die biologischen und funktioneilen Eigenschaften des Blutes in
irgend einer Weise geändert werden.
Besonders interessierende praktische Anwendungen von derart ausgelegten Filtern sind beispielsweise (1) die Extraktion
von Heparin aus damit in Behältern konserviertem Blut für chemische oder biologische Verwendung, etc., um die Gerinnungseigenschaften
vor der Infusion ganz oder teilweise wiederherzustellen, (2) die direkte Verwendung dieser Filter
in dem Kreis extrakorporaler Kreislaufapparate, wie Herz-
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Lungen-Maschine, partieller Uralaufapparate, extrarenaler
Dialyseapparate, extrakorporaler Blutreinigungsapparate, zur Reduzierung der Menge an Heparin oder anderenAntikoagulantien,
die notwendigerweise in der: Apparat verwendet werden, (3) die direkte Verwendung in einem extrakorporalen
arteriellen oder venösen Blutkreislauf, entweder mit oder ohne Nebenpumpe, zur Entfernung von Heparin endogenen oder
exogenen Ursprungs.
Die erfindungsgemäßen Polymeren, allein oder in einer Mischung mit anderen makromolekularen Substanzen,die zur
Bildung von konstruktiven Materialien für biomedizinische
Verwendung geeignet sind, v/erden, wenn sie ir. ¥asser oder
in biologischen Flüssigkeiten unlöslich sind, ihrerseits oberflächlich antithrombogen nach ; völliger Sättigung mit
Heparin, das, wie angegeben,- in.it ihn^n Komplexe bildet, die
über eine lange Zeit sogar bei in weiten Grenzen variierendem pH oder inphysioiogischer Umgebung stabil sind. Sie
sind so besonders geeignet für die Herstellung von Antithromboseartikeln, die die Systeme auf der Grundlage von
Benzalkoniumchlorid ersetzen, gegenüber welchem sie augenfällige Vorteile aufweisen, da sie nicht hämolytisch und
zeitlich und unter mechanischer Beanspruchung viel stabiler siijid.
Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Polymeren entweder allein oder in Mischung mit anderen Substanzen
sind daher gegeben bei der Herstellung von Gegenständen, wie künstlichen Organen, die mit Blut in Kontakt kommen,
wie Pumpen und Ventilen für Blutkreislauf, und vaskulären oder Kardialkatheter und Prothesen.
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Was den toxikologischen Aspekt anbelangt, so reagieren die funktioneilen Gruppen derart, daß keine agressive Wirkung
auf die Zellmembranen ausgeübt wird.
Dies wurde durch Versuche demonstriert die mit drei Polymeren
durchgeführt wurden, die derart als Beispiele für Polymere mit funktionellen Gruppen ausgewählt wurden, daß sie eine
verschiedene Gesamtbasizität hatten. Bei Epithelzellkulturen, wie Heia und 37 RC Stämmen sind sie sogar bei ziemlich
hohen Konzentrationen (von 50 bis 200 γ pro cnr Kulturmedium)
nicht toxisch. Diese Tatsache wird auch durch die' Abwesenheit von Hämolyse durch die roten Blutkörperchen, die mit den betreffenden
Substanzen, entweder in linearer oder vernetzter Form, in Kontakt kommen, bestätigt. Es soll noch betont
werden, daß die Zellmembran der roten Blutkörperchen von besonders zarter Struktur ist und dieses Verhalten daher
als echtes Anzeichen für das Fehlen direkter Toxizität in Form von destruktiven Phenomena auf die Lipoproteinstrukturen
der Membranen, wobei diese Strukturen -die wirkliche Grundlage der Zellvitalität bilden, betrachtet werden kann.
Die durchgeführten Versuche schließen auch die Möglichkeit der Existenz bedeutender metabolischer Einwirkung aus, da
die oben angegebenen beiden Zellarten sogar nach langem Kontakt mit den betreffenden Polymeren weder zerstört noch
verändert wurden.
Diese vorgenannte Abwesenheit von Toxizität bezüglich Strukturen in deren morphologischem und metabolischen Aspekt
gilt nicht nur für die Moleküle in ihrer fundamentalen Struktur sondern auch für die Oligomere und Micromoleküle,
in die sie durch Abbau gespalten werden können.
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In der Praxis ist die akute Toxizität der vorgenannten vernetzten
Polymeren praktisch vernachlässigbar, da Proben i aus einigen Beispielen, die als selektive Mittel zum Abfangen '
von Heparin sehr aktiv waren, nach Injektion unter die Haut ; bei der Swiss Albino Maus von 10 g Polymeres pro Kg Körper- j
gewicht des Tieres in Form von Suspensionen von Körnchen ,
mit einem Durchmesser von 5 bis 50 /um nach längeren Beobachtungen
bis zu einer Woche keine akuten Toxizitätswirkungen ergeben. ι
Außerdem zeigen Hunde, die extrakorporalen Kreislaufexperimenten
mit verschiedenen Filtern, die von 2 bis 10 g aes vernetzten erfindungsgemäßen Polymeren in Form von Körnchen von 100 bis
500/ug enthalten7unterworfen werden keine Krankheitsanzeichen
sogar nach 6 bis 10-stündigem Versuch, wobei das Filter
in einen arteriellen Blutkreislauf am Oberschenkel eingesetzt
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23H137
Beispiel 1
7,76 g 1,4-Bis-Acrylylpiperazin, 14 ml einer 1-molaren Lösung
~vön ·" as-N,N-Dimethylendiamin lind 1,05 g Glycin gibt
man in ein Reagenzglas mit eingeschliffenem Stöpsel und Seitenhahn. Dann entfernt man die Luft aus dem Reagenzglas
durch Einführen eines starken Stickstoffstroms durch den Seitenhahn und rührt unter dem Stickstoffstrom,bis die
Mischung homogen ist, dann gibt man 6 ml einer 1-molaren wässrigen Lösung von Äthylendiamin zu. Man rührt, verschließt
das Reagenzglas in der Stickstoffatmosphäre und beläßt
es 4 Tage. Dann entnimmt man das Produkt, wäscht es mit Wasser, mahlt es in die gewünschte Teilchengröße, wäscht
erneut mit Aceton, Alkohol und Äther und trocknet unter Vakuum von 0,1 mm bei 400C, wobei man 10,5 g eines Polymeren
erhält, der mit B2R-73 bezeichnet wird und folgende Formel hat
-CH2-CH2-CO-N
CHp-CH2, CH2-CHp
N- CO .- CH2-CH2-
-N-t
CH2-CH2-N(CH3)2
3,5/10 χ
■N-
COOH
3,5/10 χ
-N-CH2-CH2-N-
3,5/10 χ
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23U137
Man arbeitet genau wie in Beispiel 1 beschrieben und gibt
7,76 g ( 4 Centimol) 1,4-Bisacrylylpiperazin (hergestellt
nach dem Stand der Technik aus Acrylylchlorid und Piperazin) und 28 ml einer 1-molaren Lösung von as-NjN-Dimethyläthylendiamin
in ein Reagenzglas und rührt die Mischung in einem Stickstoffstrom.
Wenn die Lösung vollständig ist, gibt man 6 ml einer 1-molaren Lösung von Äthylendiamin zu und verfährt weiter wie
in Beispiel 1 beschrieben. Man erhält 10,6 g Polymeres, das mit B1R-73 bezeichnet wird und folgende Formel hat:
* | / 2" 2\ | —ι | - | V | -N- • |
-CH2-CH2-CO-N | N-CO-CH2-CH2- | I CH |
|||
^ CH2-CH2^ | * | ||||
CH2-CH2-N(CH3)2
-N-CH9-CH9-N-
3/10 χ
- 16 -
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4\
23H137
Man wiederholt Beispiel 1 mit der Ausnahme, daß man die 1,05 g Glycin durch 2,436 g 2,3-trans-Piperazindicarbonsäure ersetzt.
Man erhält 11 g eines Produkts, das mit B3R-73 bezeichnet wird und folgende Formel hat
-CH2-CH2-CO-N^
'CH2-CH2"
N-CO-CH2-CH2-
-N-t
CH2-CH2-
3,5/10
COOH COOH
3,5/10 χ
-N-CH2-CH2-N-
3/10 χ
Beispiel 4
Man wiederholt Beispiel 1, aber verwendet mit der gleichen Menge 1,4-Bisacrylylpiperazin 12 ml einer 1-molaren Lösung von
as-N,N-Dimethyläthylendiamin, 0,9 g Glycin und 7 ml einer 1-molaren
Lösung von Äthylendiamin. Man erhält ein Produkt in vergleichbarer Ausbeute, das mit B2R-64 bezeichnet wird.
Ähnlich erhält man mit 7,76 g 1,4-Bisacrylylpiperazin, 10 ml 1-molarem as-N,N-Dimethyläthylendiamin, 0,75 g Glycin und
10 ml 1-molarem Äthylendiamin ein Produkt, das mit B2R-55 bezeichnet wird, und mit 7,76 g 1,4-Bisacrylylpiperazin, 8 ml
1-molarem as-NjN-Dimethyläthylendiamin, 0,6 g Glycin und
12 ml 1-molarem Äthylendiamin ein Produkt, das mit B2R-46 bezeichnet wird und folgende Formel hat:
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M/12 447
-CH0-CH0-CO-N
/ι
-N-
i-
2/10 χ;
CH0
ι £-
COOH
2/10 χ
-N-CHo-CHo-N-
6/10 χ
B e i s ρ i e
Man wiederholt Beispiel 1 und ersetzt die 7,76 g 1,4-Diacrylylpiperazin
durch 8,96 g N,N'-Diäthyl-H,N'-diacrylyläthylendiamin \
und verwendet die gleichen Mengen der anderen Reagentien, so ;
erhält man 11,5 g eines Produkts, das mit E2FR-73 bezeichnet ! wird land folgende Formel het: \
-CH0-CH0-CO-N-CH0-CH0-N-CO-CH0-Ch0-1
(L α. , <L cL , α. έ.
C2H5
C2H5
—14 — t
_ CH2-CH2-N(CH3^ 3>
CH0
_COOHj 3,5/10 χ
_COOHj 3,5/10 χ
-N-CH0-CH
r?-l
3/10 χ
- 18 -
3 O 9 B U 2 /TTJSTCT
M/12 447
23U137
Man wiederhol Beispiel 1 und ersetzt die 6 ml 1-molare wässrige Äthylendiaminlösung durch 6 ml einer 1-molaren wässrigen
Lgsung von Hexamethylendiamin. Man erhält ein Produkt, das mit B2ER-73 bezeichnet wird und folgende Formel hat
-CHp-CHp-CO-N - fc N-CO-CHp-CHp-
^ ^ ^ CHp-CH0-^ ^
CH2-CH2-N(CH3)2
3,5/lC
COOH
3,5/10 χ
-N-CH2-CH2-CH2-CH2-CH2-CH2-N-
■ ·
3/10 χ
Beispiel 7
Man wiederholt Beispiel 1 und ersetzt 14' ml 1-molare wässrige Lösung von as-N,N-Dimethyläthylendiamin durch die gleiche Menge
1-molare wässrige Lösung von sym-N,N'-Dimethyläthylendiamin-
und verwendet die gleichen Mengen der anderen Reagentien. Man erhält so 10,5 g eines Produkts, das mit B4R-73 bezeichnet
wird· und folgende Formel hat
-CH2-
CH,
3
3
Clip—
^N-CO-CH2-CH2-
CH
7/10 χ
N-CHp-CHp-N I22I
3/10 χ
- 19 -
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M/12 447
23H137
Indem man genau wie in Beispiel 1 arbeitet, behandelt man 7,76 g 1,4-Bis-Acrylylpiperazin mit 20 ml einer 2-molaren Lösung
von· 'as-N,N-Dimethyläthylendiamin und läßt 3 Tage bei
Umgebungstemperatur stehen. Man dampft die Lösung dann bei 400C und 1 mm Hg ein, wäscht den Rückstand gründlich mit
Aceton und trocknet das gummiartige Produkt bei 0,1 mm und 40c
wobei man 10 g eines linearen, wasserlöslichen Polymeren erhält, der mit Bl bezeichnet wird und eine grundmolare Viskositätszahl
bei 30° in Äthanol von 0,25 dl/g und.folgende Formel hat
CH2-CH2
-CH2-CH2-CO-N
N-CO-CH9-CH9-N-
CHp-CHp
CH2-CH2-
Beispiel 9
Man arbeitet wie im vorherigen Fall, aber verwendet 7,76 g
1,4-bis-Acrylylpiperazin, 20 ml einer 1-molaren Lösung von
as-N,N-Dimethyläthylendiamin und 1,5 g Glycin, wobei man ein festes Produkt erhält, das in Wasser löslich ist und mit B2'
bezeichnet wird, mit einer grundmolaren Viskositätszahl in Wasser bei 30° von Ö,23'dl/g und folgender Formel
-CH2-CH2-CO-N
CHp-CHp1
CH2-CH2'
.N-CO-CH2-CH2-
■N-ι
CH2-CH2-N(CH3)2
1/2 χ
-N-i
CH9 t ^
COOH
- 20 -
1/2 χ
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M/12 447
23U137
34
Beispiel 10
Man arbeitet wie im vorhergehenden Beispiel und ersetzt die 1,5 g Glycin durch 3,48 g trans-2,3-Piperazindicarbonsäure und
verwendet die gleichen Mengen der anderen Reagentien.
Das Produkt, das mit B3 bezeichnet wird, hat eine grundmolare Viskositätszahl in Wasser bei 30° von 0,35 dl/g und die
Formel:
-CH2-CH2-CO-N
CH2-CH2
N-CO-CH2-CH2-
-N-CH2-CH2-N(CH3O2
1/2 χ
COOH COOH t t
CH -
-N
CH2 - CH2'
N-
1/2 χ
Man arbeitet genau wie in Beispiel 1 beschrieben ,und gibt
7,76 g (4 CentJLmol) l^-Bisacrylylpiperazin, 16 ml einer
1-molaren Lösung von'as-N,N-Dimethyläthylendiamin (1,6 Centimol]
1,201 g Glycin (1,6 Centimol) und 8 ml einer 1-molaren Lösung Allylamin (0,8 Centimol) in ein Reagenzglas und rührt die
Mischung dann in einer Stickstoffatmosphäre.
Nachdem man 24 Stunden bei Umgebungstemperatur belassen hat gibt man 11 g N-Vinylpyrrolidonund 0,150 g Azodiisobutyronitril
zu, wobei man in einem Stickstoffstrom rührt. Dann gibt man
das Reagenzglas weitere 24 Stunden in ein thermostatisches Bad mit 60°. Nach dieser Zeit wird das Produkt gewonnen,
gemahlen, lange mit Wasser, Alkohol und Äther gewaschen und
- 21 -
309842/1080
schließlich bei 60° und 0,001 mm Hg getrocknet, wobei man 18 g eines vernetzten Polymeren erhält, das mit B2R-V1P1 bezeichnet
wird.
Ähnlich werden weiterevernetzte Polyamidamine durch Mischpolymerisation
mit anderen Vinylmonomeren, wie Acrylnitril Acrylamid, Methylmethacrylat oder Methylacrylat hergestellt.
Wenn man in dem zweiten Polymerisationsstadium zusammen mit den genannten Vinyl- oder Vinylidenmonomeren andere bifunktionelie
Monomere, wie Methylenbisacrylamid oder noch weitere Mengen
1,4-Bisacrylylpiperazin zugibt, so erhält man Produkte mit
einem höheren Vernetzungsgrad.
Das gleiche Ergebnis erzielt man, wenn man in dem ersten Polymerisationsstadium die relative Menge Allylamin, bezogen
auf die anderen Aminmonomeren, erhöht.
Gibt man Allylamin bei der Formulierung zu anstelle von Äthylendiamin oder der anderen primären Diamine und arbeitet
dann wie oben beschrieben, so kann man Polymere erhalten, die ähnlich vernetzt sind und als Polyamidaminteil den für alle
Polyamidamine gemäß den vorstehenden Beispielen beschriebenen haben.
64 mg B2R-73 Polymerisat mit einer durchschnittlichen Körnchendurchmesser
von 0,2 bis 1 mm gibt man in einen PVC-Zylinder mit einer Kapazität von 6 ml, 1 cm Durchmesser und 6 cm Länge
mit einer perforierten Scheibe am Boden, auf die eine Schicht
saugfähiges Papier aufgebracht ist, um den Verlust von Polymerisat zu verhindern. Eine wässrige Lösung von 0,025 Mol
CaCl gepuffert mit Veronalpuffer von pH 7,4 enthaltend 10/ug/ml
2 '
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M/12 447 · 23 U
Heparin wird mit einer Geschwindigkeit von o,5 bis 1 ml/Minute perkoliert. Das Heparin wird im Filter stromabwärts dosiert
unter Verwendung geeigneter Koagulationstests, die darin bestehen, daß man ein normales citriertes Plasma unter Zugabe
von CaCl2 (Wiederverkalkungszeit) oder Thrombin (Thrombinzeit)
koaguliert, und die Zeit feststellt, die notwendig ist für die Bildung des ersten Fibrinfadens bei einer Temperatur von
37°C. Die Bildungszeit ist abhängig von der Menge des anwesenden Heparins. Das Heparin wird dann bestimmt durch einen
Vergleich mit den Werten, die mit bekannten Mengen Heparin unter den gleichen 'Versuchsbedingungen erhalten werden.
Es wurde gefunden, daß das Polymere 80 bis 100 % des perkolierten Heparins abfangen kann. Das Abfangen findet sogar
statt, nachdem Mengen an Heparin durchlaufen sind, die an Gewicht gleich dem Gewicht der Körnchen sind, die das
Filter enthält.
Beispiel 12
Man wiederholt den Versuch gemäß Beispiel 11 und verwendet diesmal konzentriertere Heparinlösungen von 10 /ug/ml bis
10 /ug/ml. Es wurde gefunden, daß das Abfangen auf ähnliche
Weise wie im vorherigen Fall stattfindet, wobei nicht weniger als 80 %' abgefangen werden, und daß das Filter erst nach
Durchlaufen einer Menge an Heparin,die gewichtsmäßig gleich dem Gewicht des synthetischen Polymeren B2R-73 ist, nicht
mehr Heparin abfangen kann. Das Experiment wird bei Umgebungstemperatur und bei 37°C durchgeführt, ohne daß Veränderungen
der Hepärinadsorptionskapazität des vernetzten Polymeren aufgrund der Temperatur festgestellt werden.
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309842/1080
Beispiel 13
64 mg B2R-73 Polymerisat, hergestellt gemäß Beispiel 1, werden
durch Mahlen in der flüssigen Phase mit einem.rotierenden
Teflonpistill in einem Glasbehälter (als Potter Homogenisierer bekannt) in sehr feine Körnchen zerkleinert. Man arbeitet dann wie in Beispiel !!beschrieben, aber filtriert unter Vakuum
mittels einer Wasserpumpe (20 mm/Hg )j uta das Durchlaufen der
Antikoagulanslösung durch das Filter zu erleichtern. In diesem Fall ist die Heparinabsorptionskapazität immer etwa 100 %
und wird sogar nach Durchlaufen von Heparinmengen aufrechterhalten, die gewichtlich etwa gleich groß sind, bei Umgebungstemperatur sowohl wie bei 37 C.
Teflonpistill in einem Glasbehälter (als Potter Homogenisierer bekannt) in sehr feine Körnchen zerkleinert. Man arbeitet dann wie in Beispiel !!beschrieben, aber filtriert unter Vakuum
mittels einer Wasserpumpe (20 mm/Hg )j uta das Durchlaufen der
Antikoagulanslösung durch das Filter zu erleichtern. In diesem Fall ist die Heparinabsorptionskapazität immer etwa 100 %
und wird sogar nach Durchlaufen von Heparinmengen aufrechterhalten, die gewichtlich etwa gleich groß sind, bei Umgebungstemperatur sowohl wie bei 37 C.
Man wiederholt Beispiel 13 jedoch mit Durchlaufen konzentrierterer
Heparinlösungen von lCT/ug/ccr5 bis lOycnr. Die Heparinabsorptionskapazität
ist der in Beispiel, 13 beschriebenen gleich
B e i s ρ 1, e 1 15
Die Beispiele 12 und 13 werden wiederholt, jedoch unter Verwendung
von Antikoagulantien, die andere halbsynthetische
saure Polysaccharide sind als Heparin (Dextransulfonat BDH,
Molekulargewicht 500 000).' Die Ergebnisse sind den mit
Heparinlösungen erhaltenen ähnlich.
saure Polysaccharide sind als Heparin (Dextransulfonat BDH,
Molekulargewicht 500 000).' Die Ergebnisse sind den mit
Heparinlösungen erhaltenen ähnlich.
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M/12 | 447 | B e | i | S P | i | e 1 | 16.. | 23H137 |
Man unterwirft die Polymere gemäß den Beispielen 2 bis 7 Versuchen analog denen gemäß Beispielen 11 bis 15 und stellt
fest, daß unter den gleichen Bedingungen die Ergebnisse mit denen für das Polymerisat B2R-73 gefundenen praktisch
identisch sind.
Man wiederholt die Versuche gemäß den Beispielen 11 bis 15 sowohl mit dem Polymeren gemäß Beispiel 1 wie auch mit den
Polymeren gemäß den Beispielen 2 bis 7, verwendet jedoch Lösungen von Heparin in menschlichem Plasma anstelle von in
Wasser und stellt fest, daß die Kapazität der wie oben beschrieben beschaffenen Filter beim Abfangen von Heparin aus
Lösungen in Plasma praktisch identisch ist mit ihrer Kapazität, Heparin aus wässrigen Lösungen abzufangen.
Man wiederholt 'Beispiel 17, gibt jedoch reines mensdiiches
Plasma in die Filter und vergleicht die Koagulationskapazität des Plasmas vor und nach Durchlaufen der genannten Filter.
Es wird in der Praxis keine Veränderung des Koagulationskapazität des Plasmas nach Durchlaufen der Filter festgestellt.
- 25 -
309842/1080
m/12 447 · . . 23U137
Ein zylindrischer Behälter aus PVC mit etwa 20 cm (10cm lang)
wird mit 4 g B2R-64 Körnchen (Teilchengröße 0,1 bis 1 mm) gefüllt. Die Körnchen werden in dem Behälter durch ein geeignetes
Sieb in Form eines Handschuhfingers, der in das PVC-Rohr eingeführt ist, gehalten. Dieses Filter wird mittels eines
Phleboclysenröhrchens mit einer Flasche verbunden, die 500 cnr citriertes menschliches Blut enthält. Man läßt das Blut
durch Schwerkraft durch das Filter perkolieren. Das Plasma wird durch Zentrifugieren von dem filtrierten Blut getrennt.
Folgendes wird mit dem Plasma vorgenommen: (A) Bestimmung des Fibrinogens, (B) einige Koagulationsversuchejdie in der
klinischen Praxis zur Feststellung irgendwelcher Defekte bei den Koagulationsfaktoren bekannt sind, nämlich
P.T. = Prothrombinzeit
P.T.T.= partielle Thromboplastinzeit T.T. = Thrombinzeit,
Zählen der Plättchen,
(C) Spektrophotometrische Bestimmung des Hämoglobins.
Die erhaltenen Ergebnisse zeigen, daß keine Veränderung im Plasmagehalt des Fibrinogens einbetritt, weder bezüglich der
Anzahl der Plättchen noch der anderen zwölf Faktoren, die beim Koagulationsprozess mitwirken. Die Nullwerte für Hämoglobin
bedeuten, daß das Filter keine Hämolyse im Blut verursacht.
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309842/1080
M/12 447 23 U 137
400 mg der Polymeren B2R-73, B3R-73 und B1R-73 mit einer annähernden
Teilchengröße von 0,1 bis 1 mm im Durchmesser werden in einen Behälter gegeben, der ein Filter gemäß
Beispiel 11 darstellt, und darüber perkoliert man 4 ml Serum. Man dosiert die Proteine in dem filtrierten Serum und bestimmt
die quantitative und die qualitative Zusammensetzung. Diese Zusammensetzung wird durch elektrophoretische Trennung
der verschiedenen Serumproteine bestimmt. Es wurde gefunden, daß keine Fraktion-der Proteine des Serums (cc^, a^, ß Albumine
und γ-Globuline) bei Durchlaufen des Filters entfernt wurde.
Mit anderen Worten, durch das Filtrieren des Blutes werden die normalerweise im Serum anwesenden makromolekularen Proteinsubstanzen
nicht entfernt.
Beispiel 21
Man wiederholt Beispiel 20. Diesmal wird eine Suspension menschlicher roter Blutkörperchen iri einer physiologischen
Lösung durch das Filter perkuliert. Die Anzahl der roten Körperchen in dem Filtrat wird pro Volumenseinheit durch
Zählen in einer Burke-Kammer festgestellt. Ein Vergleich
mit den Zahlen in der ursprünglichen Suspension zeigt, daß nach dem Filtrieren in der Anzahl der roten Blutkörperchen
keine Veränderung eintritt. Aus dem gleichen Filtrat trennt man den Körperchenteil durch Zentrifugieren ab und bestimmt
den Hämoglobingehalt im schwimmenden Teil spektrophotometrisch. Die erhaltenen Werte sind Null, was zeigt, daß das Filtrieren,
was die roten Blutkörperchen anbelangt, zu keinerlei Hämolyseerscheinungen Anlaß gibt.
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309842/1080
m/12 447 2 3 H1 3
Man läßt das gesamte Blut durch das Filter in einem System perkolieren, das mit dem in Beispiel 19 beschriebenen identisch
ist. Diesmal wird das citrierte Blut vorher mit Heparin in einer Menge von 10/ug Heparin pro ml Blut dosiert. Man läßt
das Blut mittels Schwerkraft mit einer Fließgeschwindigkeit von 2 ml/Min und 4 ml/Min durch das Filter perkolieren.
Man sammelt die Proben filtrierten Blutes und trennt das Plasma durch Zentrifugieren ab. Man bestimmt den verbleibenden
Heparingehalt im Plasma durch Feststellen der Thrombinzeit der verschiedenen Plasmafraktionen und einen relativen Vergleich
mit den Thrombinzeiten, die man mit dem gleichen Kontrollplasma, das mit bekannten Mengen Heparin dosiert
ist, erhält. Man stellt fest, daß das Filter 98 bis 100 % des im Plasma gelösten Heparins abfangen kann. Die Abfangkapazität
hängt, von der Menge und der Teilchengröße des vernetzten Polymeren ab und von der Kontaktzeit des Blutes
mit den Filterkörnchen.
B e i s ρ i e 1 25
Granuliertes B2R-64 (Teilchengröße 0,1 bis 1 mm) wird in
einer physiologischen Lösung, gepuffert mit Natriumveronal von pH 7,4 (physiologischer pH), verteilt. Zwei Proben des
gleichen Granulates gleich einem Volumen von 1 ml werden mit 5 ml einer wässrigen Lösung (10 mg/ml) Heparin inkubiert.
Eine Probe wird bei 370C inkubiert, die zweite Probe bei
Umgebungstemperatur. Es wurde gefunden, daß das Abfangen bei Umgebungstemperatur und bei 370C gleich war.
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M/12 447 23 H
Beispiel 24
Man entnimmt einem Hund Blutproben, um grundlegenie Koagulationsparameter aufzustellen. Das Tier wird durch eine intravenöse
Injektion von 25 mg/kg Nembutal narkotisiert und sofort danach injiziert man 3 mg/kg Heparin in den Blutkreislauf
des Tieres. Nach 8 Minuten wird eine weitere Probe venösen Blutes entnommen, um das Ausmaß der Reduzierung der Koagulatiom
fähigkeit zu bestimmen, die durch die Droge verursacht wurde.
Dann werden die Arterie und Oberschenkelvene des Tieres isoliert und chirurgisch geeignet präpariert. Sie werden
dann mit Kanülen versehen und wie folgt an einen extrakorporalen Kreislauf angeschlossen: Die arterielle Kanüle
wird mit einer Röhre A aus Silastic mit 3 mm Durchmesser und einer Länge von 40 cm verbunden. Das andere Ende dieser
Röhre wird mit dem Einlaß eines Filters verbunden, das im wesentlichen aus einem zylindrischen Behälter mit zwei öffnunger
an den Enden besteht und eine Kapazität -von 30 cm und Wände
aus nicht-toxischem PVC aufweist und etwa 2 g B2R-64 Granulat
enthält, das durch ein Sieb aus Plastikmaterial des Typs wie es in Transfusionsfiltern verwendet wird, gehalten wird.
Das Auslaßende des Filters wird mit einer zweiten Röhre C mit gleichen Eigenschaften wie die vorstehend beschriebene
Röhre, verbunden· Das Distalende dieser Röhre wird mit der
Venenkanüle verbunden, die das Blut in den Hund zurückführt und man bringt an der Röhre eine rotierende De Bakey-Pumpe
an, damit das Blut mit einer kontrollierbaren Fließgeschwindigkeit
fließt.
Sowohl in Röhre A als auch in Röhre B sind Dreiwegverbindungen aus Siliconplastikmaterial eingesetzt, um das Samueln von
Blutproben während des Experiments zu erleichtern.
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309842/1080
M/12 447 ■ 2 3 1 k 1 3
Die Auswertung der Gesamtergebnisse, verglichen mit Kontrollen, die vorher und nachher beim gleichen Tier vorgenommen werden,
und mit Daten, die aus der Literatur bekannt sind, kann geschlossen werden, daß durch das Passieren und Rezirkulieren
des Blutes durch das beschriebene System eine Beschleunigung der Rückkehr der normalen Koagulationsfähigkeit des Blutes
erreicht wird, die auf dem Abfangen eines Teils des Heparins durch das Filter beruht.
Dieses Abfangen ist bei gleichen Heparinkonzentrationen
im Blut und gleichen Gewichtsmengen an im Filter verwendeten Polymerenmaterial abhängig von folgenden Parametern:
(1) der Zirkulationsmasse des Tieres,
(2) den Dimensionen des Filters, oder genauer, dem Ausmaß der Kontaktoberfläche zwischen Polymerisat und Blut,
oder genauer bei dem von uns verwendetem System von der Teilchengröße des Materials,
(3) von der Kontaktzeit zwischen Blut und Polymerisat in Relation zu der Fließgeschwindigkeit, die durch die
Pumpe bewirkt wird und somit von der Durchlaufgeschwindigkej^t
durch das Filter.
Die Bedeutung dieser Parameter kann voll aufgezeigt werden, wenn man Blutproben untersucht, die während des Experiments
gleichzeitig im Zulauf und im Ablauf des Filters entnommen werden.
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309842/1080
Man wiederholt Beispiel 24 und verwendet anstelle des Granulats B2R-64 eines der folgenden Granulate als Filter
material: B1R-73, B3R-73, B2R-73, B2R-55, B2R-46, B4R-73, B2FR-73 oder B2ER-73, deren Herstellung in den Beispielen
2 bis 7 beschrieben ist. Die Ergebnisse sind praktisch identisch.
Dieses und die nachfolgenden Beispiele betrifft die Entfernung von Heparin durch ein Molekularfilter, das in der Auslaßleitung
eines extrakorporalen Kreislaufes vorgesehen ist, wobei die Zugabe von Heparin zum Blut "örtlich" erfolgt, das heißt
indem man Heparin kontinuierlich kontrolliert in die Einlaßleitung der Vorrichtung (wo das Blut in den Apparat eintritt)
zugibt.
Ein Tier mittlerer Größe (Hund) wird verwendet und durch drei Tage vor dem Experiment durchgeführte Binephrectomie
urämisch gemacht. Man verwendet einen Apparat zur"extrakorporalen
Blutdialyse vom Typ Kiil, der den Kreislauf zwischen der Oberschenkelarterie und -vene verbindet. Man
injiziert in die Einlaßleitung des Apparates Heparin durch Chronoinfusion in einer Menge von 20 Tropfen/Minute einer
Lösung von 150 mg in 500 cnr5 für einen extrakorporalen
Kreislauf mit einer Fließgeschwindigkeit von 200 cm5/Minute.
Durch dieses Verfahren kann das Blut durch den Kreislauf fließen, ohne daß Koagulationsphenomene auftreten. Durch
Blutentnahmen aus dem Kreislauf kann kontrolliert werden, daß die Koagulationszeit ausreichend lang ist.
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m/12 447 23 H
Ein Filter mit einem Polymeren vom Typ B2R64 wird in die
Auslaßleitung des Apparates eingefügt, wobei vorher oder nachher eine De Bakey Pumpe zwischengeschaltet wird. Mit
dieser Vorrichtung kann man Heparin entfernen wobei man wiederum die ursprünglichen Koagulaticsnswerte erhält.
Dies kann durch Blutentnahmen bestätigt werden, die man nach dem Molekularfilter entnimmt. Man kann auch, falls gewünscht,
eine teilweise Entfernung des Heparins erreichen, indem man (a) die Umlaufgeschwindigkeit erhöht_(Pumpgeschwindigkeit),
(b) indem man das Filter parallel in die Austrittsleitung des Apparates einsetzt, (c) indem man die Menge an
molekularem aktivem Material im Filter, oder dessen Dimensionen reduziert.
Die vorstehenden Beispiele haben die Eigenschaften und Bedeutung der vorliegenden Erfindung in ihren verschiedenen
Aspekten ausreichend veranschaulicht.
Es soll jedoch noch darauf hingewiesen werden, daß die erfindungsgemäßen
Produkte auch in anderen physikalischen Formen und· insbesondere gemäß folgenden Möglichkeiten verwendet
werden können:
(1) Der Kontakt zwischen der biologischen Flüssigkeit, die die Polyanionen enthält und dem Abfangmittel oder Komplexbildner
gemäß der vorliegenden Erfindung erfolgt mittels einer Vorrichtung, bei welcher die Polyamidamine einen dünnen
Film mit großer Oberflächenausdehnung bilden, der von einem geeigneten Trägermaterial getragen wird und man läßt die
biologische Flüssigkeit über die Oberfläche dieses Filmes laufen.
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(2) Man stellt den Kontakt her zwischen der biologischen Flüssigkeit und einem Filter, bei dem das erfindungsgemäße
Komplexierungsmittel in Form von festen Granulaten aus Polyamidaminen, gemischt mit einem bezogen auf die biologische
Flüssigkeit selbst chemisch inerten Polymerisat, das somit sowohl einen physikalischen Träger und ein festes Verdünnungsmittel
für das Polyamidamin darstellt, anwesend ist.
(3) Man stellt den Kontakt her, indem man die biologische Flüssigkeit durch ein oder mehrere röhrenförmige Elemente
passieren läßt, deren Innenwände aus einem aktivem Polyamidamin gemäß der vorliegenden Erfindung gebildet sind.
Es liegt jedoch auf der Hand, daß weitere zahlreiche Modifikationen
und Variationen die mechanisch und auslegungsmäßig äquivalent sind ,"möglich sind und diese ebenfalls in den
Rahmen der vorliegenden Erfindung fallen.
-Beispiel 27
Ein Gitter aus Zellulosefaden mit Maschen von 2 cm χ 1 cm
und einer Fadendurchmesser von 0,5 mm wird mit einer wässrigen Lösung der.Monomerenmischung, die wenn sie wie in
Beispiel·6 (c) beschrieben polymerisiert wird, das Polymerisat B2R-64 ergibt, getränkt und wird dann in einer geschlossenen
Kammer aufgehängt, deren Atmosphäre mit Feuchtigkeit gesättigt gehalten wird, um die Verdampfung der Lösung) mit der der
Faden getränkt ist, zu verhindern. Die Polymerisation tritt
so auf dem Faden ein, der, wenn die Reaktion beeendet ist, innig mit B2R-64 Polymerisat bedeckt ist.
Dieses 'Gitterfilter wurde unter ähnlichen Bedingungen "wie die vo
hergehenden Filter getestet und es wurde gefunden, daß es
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zusätzlich zu seiner spezifischen Punktion als Heparinent
ferner nach völliger Sättigung mit Heparin eine interessante Antithrombose-Oberflächenwirkung hat.
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Claims (28)
1. Polymere, die mit Polyanionen, die in biologischen Flüssigkeiten vorkommen, stabile Komplexe bilden können,
dadurch gekennzeichnet, daß sie Mcnomereneinheiten enthalten, die abgeleitet sind von
Gruppe A, bestehend aus Bis-acrylamiden, nämlich- Bisacryloylpiperazinen
und aliphatischen Bisacrylamiden der Formel
- CHo = CH - CO - N - (CHoL - N - CO.- CH = CH0
R1 R2
worin, η eine Zahl von 1 bis 6 und R1 und R2,
die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
bedeuten,
Gruppe B, bestehend aus primären oder sekundären Aminen der
Formel
• NH - (CH2)n - N - R3
Rl ■ R2
Rl ■ R2
worin η die Bedeutungen 1 bis 6 besitzt und R1,
R2 und R-z Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen bedeuten, unter der Voraussetzung, daß nur eines davon Wasserstoff bedeutet und, wenn
R1 die Bedeutung CH, besitzt, R2 nicht CH, bedeutet,
309842/1080
und "gegebenenfalls auch Monomereneinheiten abgeleitet von:
Gruppe C, bestehend aus Carbonsäure-Aminosäuren, nämlich
Piperazinmono- und -dicarbonsäuren und aliphatischen Aminosäuren der Formel
H2N-CH2-(R)n-COOH,
worin η Null oder 1 und R einen geradkettigen oder
verzweigten aliphatischen Rest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeuten,
Gruppe D, bestehend aus Allylamin und aliphatischen gesättigten Aminoverbindungen, die 2 bis 12 Kohlenstoffatome und
zwei primäre Aminogruppen enthalten und
Gruppe E, bestehend aus VinyIderivaten, nämlich Vinylpyrrolidon,
N-Acrylylmorpholin und Acrylamid,
enthalten.
2. Polymere gemäß Anspruch 1, die linear und in.biologischer.
Flüssigkeiten löslich sind, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens eine Monomereneinheit, abgeleitet von jeder der
Gruppen A und B' enthalten.
3. Polymere gemäß Anspruch 1, die linear und in biologischer. Flüssigkeiten löslich sind, dadurch gekennzeichnet, daß sie
mindestens eines Monomereneinheit, abgeleitet von jeder der Gruppen A, B und C enthalten.
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M/12 447 23 H
4. Polymere gemäß Anspruch 1, die vernetzt und in biologischen Flüssigkeiten unlöslich sind, dadurch gekennzeichnet, daß sie
mindestens eine Monomereneinheit, abgeleitet von jeder der Gruppen A, B und D enthalten.
5. Polymere gemäß Anspruch 1, die vernetzt und in biologischen Flüssigkeiten unlöslich sind, dadurch gekennzeichnet, daß
sie mindestens eine Monomereneinheit, abgeleitet von jeder der Gruppen A, B, C und D enthalten.
6. Polymere gemäß Anspruch 1, die vernetzt und in biologischen
Flüssigkeiten unlöslich sind, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens eine Monomereneinheit, abgeleitet von jeder der
Gruppen A, B, C, D und E enthalten.
7. Polymere gemäß Anspruch 1 und 2, ,die regelmäßige Additionsmischpolymerisate von 1,4-bis-Acryloylpiperazin und N,N-Dimethyläthylendiamin
sind.
8. Polymere gemäß Ansprüchen 1 und 3, die regelmäßige Additionsmischpolymerisate von 1,4-bis-Acryloylpiperazin,
N,N—Dimethyläthylendiamin und Glycin sind.
9. Polymere gemäß Ansprüchen 1 und 3, die regelmäßige Additionsmischpolymerisate von 1,4-bis-Acryloylpiperazin,
Ν,Ν-Dimethyläthylendiamin und 2,3-trans-Piperazindicarbonsäure
sind.
- 37 -
309842/1080
M/12 447 ■ 2 3 I L \ 3
10. Polymere gemäß Anspruch 1 und 4, die regelmäßige
Additionsmischpolymerisate von 1,4-Bis-acryloylpiperazin,
N,N-Dimethyläthylendiamin und Äthylendiamin sind.
11. Polymere gemäß Anspruch 1 und 4, die regelmäßige Additionsmischpolymerisate von 1,4-Bisacryloylpiperazin,
NjN'-lDimethyläthylendiamin und Äthylendiamin sind.
12. Polymere gemäß Anspruch 1 und 5, die regelmäßige Additionsmischpolymerisate von 1,4-Bisacryloylpiperazin,
N,N-Dimethyläthylendiamin, Glycin und Äthylendiamin sind.
13· Polymere gemäß Anspruch 1 und 5, die regelmäßige
Additionsmischpolymerisate von 1,4-Bisacryloylpiperazin, Ν,Ν-Dimethyläthylendiamin, 2,3-trans-Piperazindicarbonsäure
und Äthylendiamin sind.
14. Polymere gemäß Anspruch 1 und 5, die regelmäßige
Additionsmischpolymerisate von 1,4—Bisäcryloylpiperazin,
Ν,Ν-Dimethyläthylendiamin, Glycin und Hexamethylendiamin sind.
15. Polymere gemäß Anspruch 1 und 5, die regelmäßige
Additionsmischpolymerisate von l',"4-Bisacryloylpiperazin,
Ν,Ν-Dimethyläthylendiamin, Glycin und Allylamin sind.
16. Polymere gemäß Anspruch 1 und 6, die regelmäßige Additionsmischpolymerisate von 1,4-Bisacryloylpiperazin,
Ν,Ν-Dimethyläthylendiamin, Glycin, Allylamin und N-Vinylpyrrolidon
sind.
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3098 h2/1080
M/12 447 23U137
17· Verfahren zur Herstellung von linearen Polymeren
gemäß Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Monomeren,ausgewählt aus den Gruppen A, B und C, in den
gewünschten Verhältnissen in einem Lösungsmittel, ausgewählt unter Wasser und hydroxylierten protischen Lösungsmitteln,
löst und "bei einer Temperatur zwischen 10 und 500C
für eine Zeitdauer von 3 Stunden bis 5 Tagen polymerisieren läßt.
18. Verfahren zur Herstellung von vernetzten Polymeren gemäß Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Monomeren ausgewählt - aus den Gruppen A, B und C und eine gesättigte Aminoverbindung, die 2 bis 12 Kohlenstoffatome
und zwei primäre Aminogruppen enthält, ausgewählt aus G:-appe D, in den gewünschten Verhältnissen in einem Lösungsmittel
ausgewählt unter Wasser und hydroxylierten protischen Lösungsmitteln löst und bei einer Temperatur zwischen 10 und
500C für eine Zeitdauer von 3 Stunden bis 5 Tagen polymerisieren
läßt.
19. Verfahren zur Herstellung von vernetzten Polymeren gemäß Anspruch'4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Monomeren, ausgewählt aus den Gruppen A, B und C und Allylamin,in den gewünschten Verhältnissen in einem Lösungsmittel,
ausgewählt unter Wasser und hydroxylierten protischen Lösungsmitteln löst und bei einer Temperatur zwischen 10 und 500C
für eine Zeitdauer von 3 Stunden bis 5 Tagen polymerisieren, und das so gebildete Mischpolymerisat · unter Radikal-Polymerisationsbedingungen
weiter polymerisieren läßt.
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309842/1080
M/12 447 2 3 ί 4 1 3
Mo
20. Verfahren zur Herstellung von vernetzten Polymeren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Monomeren ausgewählt aus Gruppen A, B, C und Allylamin in den gewünschten Verhältnissen in einem Lösungsmittel,
ausgewählt unter Wasser und hydroxylierten protischen Lösungsmitteln
löst und bei einer Temperatur zwischen 10 und 500C
polymerisieren und die so gebildeten Mischpolymerisate mit Monomeren ausgewählt aus Gruppe E unter Radikal-Polymerisationsbedingungen
weiter polymerisieren läßt.
21. Verfahren zur festen Komplexierung und somit
Neutralisierung oder Entfernung von Polyanionen, die in biologischen Flüssigkeiten vorkommen, dadurch gekennzeichnet,
daß man die auf einen pH zwischen 3 und 10 eingestellte biologische Flüssigkeit mit einem Polymeren gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 16 für eine Zeitdauer von 1 bis 600 Sekunden in Kontakt bringt.
22.' Verfahren gemäß Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß man die biologische Flüssigkeit mit einer wässrigen Lösung eines Polymeren gemäß Anspruch 2 und 3 in"Kontakt
bringt, wobei die zwei flüssigen Phasen geeignet gemischt werden.'
23· Verfahren gemäß Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß die biologische Flüssigkeit mit einem festen Polymeren gemäß Anspruch 4, 5 oder 6 in Kontakt gebracht wird, wobei
dieses Polymere in Form von Partikeln, Filmen oder imprägnierten Oberflächen vorliegt.
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23ΊΑ137
M/12 447
24. Vorrichtung zum Entfernen von Polyanionen die in biologischen Flüssigkeiten vorkommen, dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen Strömungskreis für diese biologischen Flüssigkeiten umfaßt, worin eine Zone festen unlöslichen Polymerisats
gemäß Ansprüchen 4, 5 und 6 derart vorgesehen ist, daß ein inniger Kontakt der biologischen Flüssigkeit, die die
Polyanionen enthält, mit dem festen Polymeren hergestellt wird.
25. Vorrichtung gemäß Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß diese Zone aus einem Röhrenabschnitt besteht der durch
durchlöcherte Trennwand"abgegrenzt wird, innerhalb welcher die Teilchen des festen unlöslichen Polymeren gehalten werden.
26. Vorrichtung gemäß Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß diese Zone* aus einem Röhrenabschnitt besteht, dessen
Innenwand mit dem festen unlöslichen Polymeren ausgekleidet ist.
27. Vorrichtung gemäß Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß diese Zone aus einer Unterlage besteht, die mit einem
Film des festen unlöslichen Polymeren überzogen ist.
28. Vorrichtung gemäß Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß diese Zone aus einer Trennwand aus Zellulosefäden besteht,
die mit dem festen unlöslichen Polymeren getränkt sind.
309842/1080
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