DE2261565C3 - Verfahren zur Herstellung von Polyethylenterephthalat - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polyethylenterephthalat

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DE2261565C3
DE2261565C3 DE19722261565 DE2261565A DE2261565C3 DE 2261565 C3 DE2261565 C3 DE 2261565C3 DE 19722261565 DE19722261565 DE 19722261565 DE 2261565 A DE2261565 A DE 2261565A DE 2261565 C3 DE2261565 C3 DE 2261565C3
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terephthalate
ethylene glycol
bis
reaction
oligomerization
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John Wyckoff; Pugach Joseph Ho-Ho-Kus; N.J. Kollar (V.St.A.)
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von PoSyäthylenterephthalat durch Erhitzen einer Esterbeschickung, die im wesentlichen aus Bis(/?-acyloxyäthyl)terephthalat, Mono(0-acyloxyäthyl)terephthalat oder einer Mischung davon besteht, wobei die Acylgruppe 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthält, in Gegenwart von Katalysatoren.
Alle bekannten Verfahren zur Herstellung von Polyethylenterephthalat haben den gleichen schwerwiegenden Nachteil, daß man von außerordentlich reiner Terephthalsäure oder außerordentlich reinem Dirnethylterephthalat ausgehen muß, um Polyester annehmbarer Qualität zu erhalten. Die hierzu erforderlichen Reinigungsmethoden sind ungewöhnlich aufwendig und kostspielig. Sie werden jedoch als unerläßlich angesehen, da bisher angenommen wurde* daß nur außerordentlich reine monomere Komponenten zur Herstellung von Polyestern geeignet sind.
Es ist bekannt, Terephthalsäure in Bis(j?-aceto:icyäthyl)terephthalat umzuwandeln und diesen Acetoxyäthyldiester von Terephthalsäure dann direkt in den Polyester zu überführen (GB-PS 7 60 125). Trotz der scheinbaren Attraktivität dieser Methode hat sie jedoch keine technische Anwendung gefunden.
Aus BE-PS 7 68 492 ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyethylenterephthalat aus einer Esterbeschikkung bekannt, die im wesentlichen besteht aus einem Bis(/}-acyloxyäthyl)terephthalat, dessen Acylreste 1 bis 4 Kohlenstoff atome aufweisen oder dessen Oligomeien oder einer Mischung dieses. Diesters mit dem entsprechenden Mono(/?-acyloxyäthyl)terephthalat, das darin besteht, daß man in einer ersten Stufe eine Mischung der Esterbeschickung mit wenigstens 0,25 Mol Wasser pro Äquivalent Acylgruppen der Esterbeschickung bei einer Temperatur von 100 bis 275° C hydrolysiert und in der zweiten Stufe das erhaltene Hydrolysat in an sich bekannter Weise polykondensiert
Alle Versuche, Bis<ß-acetoxyäthyl)terephthalat direkt zu einem Polymeren mit verhältnismäßig hohem Molekulargewicht zu polymerisieren, blieben bisher jedoch ohne Erfolg oder führten nur zu einem Polyethylenterephthalat, das zur Herstellung von Fasern oder Folien wenig oder überhaupt nicht geeignet ist
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines verbesserten Verfahrens zur Herstellung von Polyethylenterephthalat, mit dem die Mängel und Nachteile bekannter Verfahren vermieden werden.
Diess Aufgabe wird beim Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß man in einer ersten Verfahrensstufe die Esterbeschickung durch Erhitzen in Gegenwart eines Katalysators auf Temperaturen zwischen 200 und 3500C oligomerisiert, bis wenigstens 50% der Acylatreste in der Esterbeschickung freigesetzt sind, und in einer zweiten Verfahrensstufe das erhaltene oligomerisierte Reaktionsprodukt in Gegenwart von Äthylenglycol in an sich bekannter Weise polykondensiert.
Die gegenüber dem in BE-PS beschriebenen Verfahren zusätzliche Verwendung von Äthylenglycol ermöglicht eine noch günstigere Gestaltung der Polykondensation an Polyäthylenterephthalat, wodurch man ein besonders sauberes Produkt erhält Die vorliegende Arbeitsweise eröffnet daher einen neuen und äußerst interessanten weiteren Weg zur Herstellung von Polyäthylenterephthalaten.
Die als Ausgangsmaterialien benötigten Acyloxyäthylterephthalate lassen sich beispielsweise durch Umsetzung von Terephthalsäure mit Äthylenglycoldiesteirn der niederen Carbonsäuren, wie Äthylenglycoldiacetat und Äthylenglycoldiformiat zum Beispiel durch Erwärmen herstellen (DT-OS 19 60 006, DT-OS 21 26 785 und BE-PS 7 42 175). Wenn die als Nebenprodukt gebildete Carbonsäure während der Umsetzung nicht entfernt wird, wird die Bildung von Mono-Bis-Mischungen begünstigt Bei Entfernung der Carbonsäure entstehen jedoch praktisch ausschließlich Bis(/?-acyloxyäthyljterephthalate. Mono(/?-acyloxyäthyi)terephthalate können auch durch Umsetzung von Äthylenglycoldiestern mit p-Toluolsäure unter Veresterung der Carboxylgruppe in einer Acidolysereaktion und anschließende bekannte Oxydation der Methylgruppe erzeugt werden.
Die erfindungsgemäße Oligomerisationsreaktion wird so lange fortgeführt, bis wenigstens 50 Molprozent, vorzugsweise wenigstens 75 Molprozent, der Acylatreste in der Esterbeschickung freigesetzt sind.
Diie erfindungsgemäße Polykondensation wird von der Bildung verschiedener Nebenprodukte begleitet, hauptsächlich Verbindungen der Formel
O
RC-OH
wie Essigsäure
O O
Il Il
R-C-O-CH2-CH2O-CR
wie Äthylenglycoldiacetat, Wasser oder
HO-CH2-CH2-OH
Der Monoester von Äthylenglycol
Il
HO-CH2-CH2-O-C-R
kann: ebenfalls vorhanden sein. R steht darin jeweils für Alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen.
Erfindungsgemäß werden die Nebenprodukte der Oligomerisation von dem oligomerisierten Reaktionsprodukt vorzugsweise gleichzeitig mit der OUgomerisationsreaktion oder nach Beendigung dieser Reaktion, wenigstens in solchem Ausmaß abgetrennt, daß 50 Gewichtsprozent, vorzugsweise 75 Gewichtsprozent, der freigesetzten Carbonsäure und des freigesetzten Carbonsäureesters entfernt werden. Hierauf versetzt man das Esterprodukt mit Äthylenglycol, und nach entsprechender Umsetzung wird das Reaktionsgemisch zum Polyethylenterephthalat polykondensiert
Der im Ausgangsmaterial enthaltene Diester hat die Strukturformel
° 00 ο
R-C-O-CH2-CH2-O-C-^A-C-O-CH2-CH2-O-C-R
während der Monoester der Formel
OO O
Ii y^v I! I!
HO-C-^ V-C-O-CH2-CH2-O-C-R 2Q
aufweist, worin R jeweils wie vorher definiert ist
Geeignete Beschickungen für das erfindungsgemäße Verfahren sind also Bis(ß-formoxyäthyl)terephthalat, Bisiß-acetoxyäthyQterephthalat, Bis(ß-propionoxyäthyl)terephthalat und Bis(J3-butvroxyäthyl)terephthalat, die entsprechenden Mono(ß-acyloxyäthyl)terephthalate und Mischungen der Mono- und Bisester. Auch Mischungen dieser Bisterephthalate oder Mischlingen dieser Monoterephthalate können ebenso wie Interester oder gemischte Ester davon, zum Beispiel ß-Formoxyäthyl-ß-acetoxyäthylterephthalat, verwendet werden. Von diesen Estern werden Bis(ß-acetoxyäthyQterephthalat, MonoG3-acetoxyäthyl)terephthalat und Mischungen aus Mono- und Bis(ß-acetoxyäthyl)terephthalat bevorzugt, da Essigsäure und ihre Derivate verhältnismäßig wohlfeil und leicht zugänglich sind.
Die Mono-Bis-Mischungen können von einer Mischung von Bis(0-acyloxyäthyl)terephthalat mit nur einer Spur Mono(ß-acyloxyäthyl)terephthalat bis zu einer Mischung des Monoesters mit einer Spur der Bisverbindung reichen. Gewöhnlich ist jedoch das Bis(JJ-acyloxyäthyl)terephthalat die vorherrschende Komponente der Mono-Bis-Mischung. Mischungen mit bis zu 70% Monoester sind ebenfalls geeignet Gute Ergebnisse lassen sich auch mit Mischungen erzielen, die bis zu 90 oder 95% Monoester enthalten. In der Beschickung können ferner kleine Mengen zahlreicher Coprodukte in einer Gesamtmenge bis zu etwa 40 Molprozent der gesamten Beschickung und im allgemeinen bis zu etwa 5 Molprozent vorliegen, die aus der Herstellung der 0-Acyloxyäthylterephthalate stammen. Die Bezeichnung »Coprodukt«, wie sie hierin verwendet wird, soll Nebenprodukte der Umsetzung, nicht umgesetzte Reagenzien und ähnliche Komponenten der Terephthalatbildumgsreaktion umfassen. Die Anwendung von Beschickungen, die solche Mengen an Coprodukten enthalten, kommt für die erfindungsgemä-Ben Zwecke ebenfalls in Betracht Zu solchen Coprodukten gehören Äthylenglycol, Äthylenglycolmonoacylat (z. B. das Monoacetat), Äthylenglycoldiacylat (z. B. das Diacetat), Terephthalsäure, Mono(0-hydroxyäthyl)terephthaiat, BisO-hydröxyäihy!>tcrcphthalat und Bis(JJ-hydroxyäthyl)terephtoalatrnonoaeylat.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Menge an Äthylenglykol sollte wenigstens so hoch sein, daß 0,06 Mol, zweckmäßigerweise wenigstens 0,15 Mol, vorzugsweise wenigstens 0,20 Mol hiervon pro Mol der Terephthalsäurereste in der Esterbeschickung vorliegen. Die obere Grenze für die Menge des als zusätzlichen Reaktionsteünehmer verwendeten Glycols wird durch wirtschaftliche Gründe bestimmt, da überschüssiges Glycol während der abschließenden Polykondensation entfernt wird. Es werden deshalb normalerweise weniger als 10 Mol, zweckmäßigerweise weniger als 5 Mol, vorzugsweise weniger als 2 Mol, Äthylenglycol pro Mol Terephthalsäurereste in der Esterbeschkkung angewandt Ein Arbeiten mit etwa 0,1 bis 0,7 Mol Äthylenglycol pro Acyloxyäquivalent wird besonders bevorzugt.
Zur Bildung brauchbarer faser- oder filmbildender Polyester mit hohem Molekulargewicht müssen wenigstens 50%, zweckmäßigerweise wenigstens 75%, der ursprünglichen niederen Acylatreste entfernt werden. Es wird am besten so gearbeitet, daß mehr als 90% der Acylatreste in der Esterbeschickung entfernt werden. Das Ausmaß der Oligomerisation läßt sich leicht durch Analyse repräsentativer Proben, beispielsweise durch Verseifung zur Messung der Menge an entfernten Acylatresten, verfolgen.
Die Oligomerisierung wird bei Temperaturen zwischen 200 und 3500C, zweckmäßig bei Temperaturen zwischen 20O0C und 3000C, vorzugsweise 2300C und 2800C, durchgeführt
Der Druck ist für die Durchführung der Reaktion nicht kritisch. Er wird zweckmäßigerweise jedoch so niedrig wie möglich gehalten, um die Entfernung freigesetzter Nebenprodukte zu erleichtern. Im allgemeinen wird bei Atmosphärendruck oder Unterdruck, zum Beispiel einem Druck von 1 mm bis 760 mm Hg, vorzugsweise 5 bis 100 mm Hg, gearbeitet Auch ein Arbeiten bei Oberdruck, beispielsweise bei 2 Atmosphären oder darüber, ist jedoch möglich.
Bei festgelegten Hydrolysegraden können die Reaktionszeiten nicht frei gewählt werden, da die Reaktionszeit von den bereits genannten Faktoren abhängig ist Im allgemeinen liegen die Reaktionszeiten jedoch zwischen 10 Minuten und 10 Stunden, und gewöhnlich zwischen 45 Minuten und 4 Stunden.
Die Oligomerisierung wird unter Verwendung von Oxiden, Carbonaten, Sulfiden, Hydroxiden oder Carboxylaten von Metallen, wie Antimon, Zink, Calcium, Cer, Cadmium, Blei, Lithium, Zirkon, Aluminium, Zinn, Titan oder Kobalt, als Katalysatoren durchgeführt. Die Katalysatorkonzentrationen betragen hierbei 1 ppm bis 10 000 ppm, zweckmäßigerweise 100 bis 1000 ppm, und vorzugsweise weniger ais etwa 50öppm. Diese Gewichtsprozentsätze sind auf die Esterbeschickung für die Umsetzung bezogen.
Die erfindungsgemäße Umsetzung kann ohne Anwendung fremder Lösungsmittel durchgeführt werden.
Die erfindungsgemäße Oligomerisation der Esterbeschickung wird vorteilhafterweise in flüssiger Phase vorgenommen und kann entweder absatzweise oder kontinuierlich durchgeführt v/erden. Die Umsetzung kann ferner auch in Verbindung mit einer Vorrichtung zur fraktionierten Destillation vorgenommen werden, um die Abtrennung von Nebenprodukten mit fortschreitender Umsetzung zu erleichtern.
Die Nebenprodukte der Oligomerisation sind, wie angegeben. Carbonsäure und die niederen Carbonsäureester von Äthylenglycoi, welche der Carboxylatgruppe der in der Esterbeschickung enthaltenen Mono- und Bis(f?-acyloxyäthyl)terephthalate entsprechen, zusammen mit etwas Glycol. Die relativen Anteile an Nebenprodukten hängen dabei von der Zusammensetzung der Esterbeschickung ab. Diese Nebenprodukte lassen sich leicht durch fraktionierte Destillation abtrennen, da die Carbonsäure, zum Beispiel Essigsäure, das Glycol und die niederen Carbonsäureester von Glycol wesentlich niedrigere Siedepunkte als die der Reaktion zugeführten Terephthalate und die Oligomeren, die während der Umsetzung entstehen und in dem Reaktionsprodukt enthalten sind, aufweisen. Eine solche Trennung kann in einer eigenen Destillationszone erfolgen, in die das oligomerisierte Produkt überführt wird, und der von Nebenprodukten freie Sumpf kann dann zur weiteren Umsetzung in die Oligomerisationszone rückgeführt werden. Die Trennung wird Vorzugsweise jedoch in der Oligomerisierungszone selbst vorgenommen, indem man die Umsetzung in Verbindung mit einer entsprechenden Destillationsvorrichtung unter geeigneten Destillationsbedingungen durchführt. Durch diese Entfernung von Nebenprodukten ist es möglich, das gewünschte Ausmaß der Oligomerisation der in der Esterbeschickung enthaltenen Acyloxyäthylterephthalate zu erreichen. Selbst dann, wenn nur der Mindestumsatz erfolgt, ist das Reaktionsprodukt jedoch ein geeigneter Vorläufer für Polyester hoher Qualität
Vor der abschließenden Polykondensation entfernt man aus wirtschaftlichen Gründen zweckmäßigerweise praktisch die gesamten in der Oligomerisationsreaktion entstandenen Nebenprodukte. Wird daher die Oligomerisation unter gleichzeitiger Entfernung von Nebenprodukten durchgeführt, wobei jedoch noch beträchtliche Mengen an Nebenprodukten im Reaktionsgemisch verbleiben, dann wird das Reaktionsgemisch vorzugsweise vor Zusatz von Äthylenglycoi und vor Durchführung der Polykondensation fraktioniert destilliert. Ebenso kann eine solche weitere Entfernung von Nebenprodukten angewandt werden, wenn während der Oligomerisationsreaktion eine getrennte Entfernung von Nebenprodukten in einer eigenen Destillationszone stattgefunden hat und wenn das schließlich gewonnene Oligomerisationsprodukt noch beträchtliche Mengen an Nebenprodukten enthält. Diese abschließende Entfernung von Nebenprodukten der Oligomerisationsreaktion kann leicht durch übliche fraktionierte Destillation in üblichen Vorrichtungen für die fraktionierte Destillation erreicht werden. Beispielsweise kann eine Destillation des gesamten Oligomerisationsprodukts bei Blasentemperaturen von 50 bis 300° C und Drücken von 1 bis 760 mm Hg durchgeführt werden. Eine solche Reinigung ist jedoch fakultativ und nicht erforderlich, wenn diese Nebenprodukte in einem späteren Abschnitt entfernt werden sollen.
Nachdem das Äthylenglycoi dem Oligomerisationsreaktionsprodukt zugesetzt und damit umgesetzt worden ist, wird die Polykondensation zum Polyester mit hohem Molekulargewicht nach üblichen Methoden durchgeführt, wie sie normalerweise für die Polykondensation von Bis(]3-hydroxyäthy!)terephthalat angewandt werden. Die Umsetzung zwischen dem Äthylenglycoi und dem Oligomerisationsprodukt wird zweckmäßig durch Erwärmen der Mischung in der flüssigen Phase für eine kurze Zeit, zum Beispiel 1 bis 100 Minuten, auf erhöhte Temperatur, zum Beispiel Oligomerisationstemperatur, unter einem Druck, der ausreicht, um die flüssige Phase aufrechtzuerhalten, durchgeführt. Der Katalysator für die Polykondensation wird zweckmäßig mit dem Glycol zugesetzt, wenn er nicht bereits in dem System vorhanden ist. Die Polykondensation erfordert die Gegenwart eines Katalysators und es kann jeder übliche Katalysator, der für die Polykondensation von Bis(/?-hydroxyäthyl)terephthalat wirksam ist, angewandt werden, einschließlich der obengenannten Katalysatoren, die für die Oligomerisationsreaktion geeignet sind. Bei der Polykondensation werden solche Katalysatoren gewöhnlich in Mengen angewandt, die 5 χ 10~6 bis etwa 5 χ 10-2 Mol Metall pro Mol Äquivalent Terephthalsäure in der Beschickung ergeben. Mit »Äquivalent« Terephthalsäure in der Beschickung ist nicht nur jegliche freie Terephthalsäure, die vorhanden sein mag, gemeint, sondern auch ihre Äquivalente in jeder Form, die in der Beschickung vorhanden sind. Für die Polykondensation selbst ist Erwärmen im Vakuum erforderlich, beispielsweise auf eine Temperatur zwischen 220°C und 3250C bei einem Druck von 0,05 mm Hg bis 20 mm Hg, bis die Freisetzung von Äthylenglycoi aufhört Dazu sind normalerweise etwa 20 Minuten bis etwa 6 Stunden erforderlich. Es ist zu beachten, daß das während der Polykondensation freigesetzte Material nicht nur Äthylenglycoi, sondern auch Derivate der niederen Carbonsäure enthält, die dem Acylrest der Beschickung entspricht im allgemeinen in Form des Carbonsäuremonoesters von Äthylenglycoi, zum Beispiel Äthylenglycolmonoacetat. 0,1 bis 20% des während der Polykondensation freigesetzten Äthylenglycols oder sogar noch mehr können in Form solcher Derivate freigesetzt werden.
Das schließlich erzeugte Polymere liegt im allgemeinen in Form einer weißen Festsubstanz mit einem Schmelzpunkt von über etwa 2500C und mit Grenzviskositäten (intrinsic viscosity) von über etwa 0,50 (für Lösungen in 60Gewichtsprozent Phenol und ^Gewichtsprozent symmetrischem Tetrachloräthan bei 30° C bestimmt) vor.
Durch die folgenden Beispiele wird die Erfindung weiter erläutert. Teile und Prozentsätze beziehen sich auf Molteile und Molprozent, wenn nichts anderes angegeben ist.
Beispiel 1
Eine Esterbeschickung, die aus 100 Teilen einer Mischung von 70% Bis(j3-acetoxyäthyl)terephthalat und 30% Mono(|3-acetoxyäthyl)terephthalat besteht, wird mit 350 ppm Zinkacetat vermischt. Die in diesem Beispiel verwendete Esterbeschickung wird durch thermische Reaktion von Terephthalsäure mit Äthylenglycoldiacetat hergestellt. Mit dieser Mischung wird ein Glasreaktor beschickt, der oben mit einer Oldershaw-Destillationskolonne mit 20 Glasböden ausgestattet ist. Der Reaktor ist mit Heizeinrichtungen versehen. Die Mischung wird 1 Stunde unter einem Druck von 760 mm Hg auf 2400C und dann 3 Stunden bei
10 mm Hg auf 2800C erwärmt. Während dieser Zeit werden etwa 27 Teile Essigsäure und 51 Teile Äthylenglycoldiacctat kontinuierlich entfernt. Das übergehende Produkt wird analysiert. Es wird gefunden, daß es 76% der eingesetzten Acetalreste enthält. Das Sumpfprodukt wird mit 30 Teilen Äthylenglycol versetzt, worin 300 ppm Antimontrioxid gelöst sind. Mit der erhaltenen Mischung wird eine Polykondensationsvorrichtung aus Glas beschickt und die Temperalur wird auf 200° C erhöht und 1 Stunde bei diesem Wert gehalten (um das Äthylenglycol umzusetzen). Dann wird die Temperatur rasch auf 2800C erhöht. Bei dieser Temperatur verdampfen Äthylenglycol, Älhylenglycoldiacetat und -monoacctat aus der Mischung. Die Temperatur wird 30 Minuten bei 280°C gehalten und dann wird der Druck in einer Zeit von 30 Minuten auf etwa 1 mm Hg vermindert, während die Temperatur weiter bei 280° C gehalten wird. Das Erwärmen im Vakuum wird weitere 3 Stunden fortgesetzt. Während dieser Zeit gehen weiteres Äthylenglycol und Äthylenglycolacelate über. Als Produkt wird Polyäthylenterephthalat mit weißer Farbe und mit einer Grenzviskosität (intrinsic viscosity) von 0,60 (als Lösung in 60 Gewichtsprozent Phenol und 40 Gewichtsprozent symmetrischem Tetrachloräthan bei 300C bestimmt) erhalten.
Beispiel 2
Die Arbeitsweise von Beispiel i wird mit der Ausnahme wiederholt, daß ein größerer Anteil an Äthylenglycol zugesetzt wird. Es werden nämlich 50 Teile Äthylenglycol verwendet. Aus der beschriebenen Mischung wird ein weißes Produkt erhalten und nach Polykondensation wird ein weißes Polymeres mit einer Grenzviskosität (intrinsic viscosity) von 0,66 (wie in Beispiel 1 beschrieben bestimmt) gewonnen.
Beispiel 3
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wird erneut mit Magnesiumacetat als Oligomerisationskatalysator und mit den gleichen Mengen an Esterbeschickung wiederholt, mit der Ausnahme, daß 81% der Acetatreste entfernt und 20 Teile Äthylenglycol zugesetzt werden. Das Polymer ist von hoher Qualität und hat eine Grenzviskosität (intrinsic viscosity) von 0,65.
Beispiel 4
Die Arbeitsweise von Beispiel 3 wird mit einer Beschickung wiederholt, die 27 Teile Bis(ß-acetoxyäthyl)terephthalat, 66 Teile Mono(ß-acetoxyäthyl)terephthalat und 7 Teile Terephthalsäure enthält. Es werden 88% der Acetatreste entfernt und 20 Teile Äthylenglycol verwendet. Es wird ein Produkt mit hoher Qualität erhalten, das eine Grenzviskosität (intrinsic viscosity) von 0,74 aufweist.
Beispiel 5
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wird mit den entsprechenden ß-Formoxyäthylterephthalaten, ß-Propionoxyäthylterephthalaten, 0-Butyroxyterephthalateii und ß-lsobutyroxyäthylterephthalaten anstelle dei ß-Acetoxyäthyl-terephihalate wiederholt. In jedem FaI werden ähnliche Polymere wie in Beispiel 1 erhalten.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Polyäthylen terephlhalat durch Erhitzen einer Esterbeschickung, S die im wesentlichen aus Bis(/?-acyloxyäthyl)terephthalat Mono(j3-acy!oxyäthyl)terephthalat oder einer Mischung davon besteht, wobei die Acylgruppe t bis 4 Kohlenstoffatome enthält, in Gegenwart von Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man in einer ersten Verfahrensstufe die Esterbeschickung durch Erhitzen in Gegenwart eines Katalysators auf Temperaturen zwischen 200 und 3500C oligomerisiert, bis wenigstens 50% der Acylatreste in der Esterbeschickung freigesetzt sind, and in einer zweiten Verfahrensstufe das erhaltene oligomerisierte Reaktionsprodukt in Gegenwart von Äthylenglycol in an sich bekannter Weise polykondensiert
DE19722261565 1971-12-16 1972-12-15 Verfahren zur Herstellung von Polyethylenterephthalat Expired DE2261565C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US20893671A 1971-12-16 1971-12-16
US20893671 1971-12-16

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Publication Number Publication Date
DE2261565A1 DE2261565A1 (de) 1973-06-20
DE2261565B2 DE2261565B2 (de) 1977-03-03
DE2261565C3 true DE2261565C3 (de) 1977-10-20

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