DE2259512B2 - gamma-Glutamyl-4-nitranilid-3carbonsäure, deren Salze, Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen und deren Verwendung - Google Patents
gamma-Glutamyl-4-nitranilid-3carbonsäure, deren Salze, Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen und deren VerwendungInfo
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Description
Die Geschwindigkeit der Freisetzung des gelbge- sungsmittel.
färbten p-Nitroanilins kann optisch verfolgt werden Zur isolierung des Rohproduktes bedient man sich
Und ist ein Maß für die vorhandene Aktivität an 40 zweckmäßig Chromatographischer Methoden, bei-
y-GT. spielsweise der Anionenaustauscherchromatographie
Für eine routinemäßige Anwendung dieses Ver- oder/und der Adsorptionschromatographie unter Verfahrens
ist die Instabilität und schlechte Löslichkeit wendung von Adsorptionsmitteln wie Kiesefgel oder
des Substrates y-Glutamyl-4-nitranilid ein schwerer Aluminiumhydroxyd, wie sie sich insbesondere für die
Nachteil. Die Verbindung läßt sich nur schwer in 45 Dünnschichtchromatographie eignen.
Lösung bringen und die Lösungen sind nur kurzzei- Die Löslichkeit (in Wasser bzw. 0,2 M Tris-Puffer tig (etwa 2 Stunden) haltbar. Es war daher erforderlich, pH 8,25 bei 20 bis 25°C) der erfindungsgemäßen VerAbfüllungen jeweils nur für relativ wenige innerhalb bindung ohne Lösungsvermittler liegt über 120 mM, kurzer Zt it durchzuführende Bestimmungen herzustel- d. h., daß sie mindestens 20mal größer als die Löslichlen. Eine Aufbewahrung der Reagenslösungen war so keit des y-Glutamyl-4-nitranilids ist.
nicht möglich. Ein weiterer Nachteil bestand darin, Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung der daß die SuI: stanz bei 50 bis 6O0C in Lösung gebracht erfindungsgemäßen Verbindung, ihre Eigenschaften Werden mußte, bei einem Überschreiten dieser Tempe- und ihre Verwendung als Substrat für die Bestimmung fatur aber spontan hydrolysierte. Eine derartige der y-Glutamyltranspeptidase (y-GT).
Hydrolyse teeinflußt die optische Extinktion der 55 Bei der enzymatischen Spaltung der erfindungsge-Lösungen, die für die Messung entscheidend ist, in mäßen Verbindung wird 2-Nitro-5-amino-benzoettarkem Maße. Dies ist insbesondere von großem Nach- säure freigesetzt. Deren UV-Spektrum weist folgende teil bei der Durchführung der y-GT-Bestimmung mit Charakteristika auf:
Analysenautomaten, da infolge der dabei gebildeten χ _ 3gonm
hohen Absorption höhere Aktivitäten nicht exakt 60 £ max _ 9 4 (Cm2/uMol) bei 405 nm
genug gemessen werden können. Infolge dessen wurde = ^75 (cm2/„Mol) bei 380 nm;
bisher bei suboptimalen Substratkonzentrationen von c _ 9 93 . jq-b ^j
nur 3 bis 4 mM gemessen im Gegensatz zur optimalen '
Lösung bringen und die Lösungen sind nur kurzzei- Die Löslichkeit (in Wasser bzw. 0,2 M Tris-Puffer tig (etwa 2 Stunden) haltbar. Es war daher erforderlich, pH 8,25 bei 20 bis 25°C) der erfindungsgemäßen VerAbfüllungen jeweils nur für relativ wenige innerhalb bindung ohne Lösungsvermittler liegt über 120 mM, kurzer Zt it durchzuführende Bestimmungen herzustel- d. h., daß sie mindestens 20mal größer als die Löslichlen. Eine Aufbewahrung der Reagenslösungen war so keit des y-Glutamyl-4-nitranilids ist.
nicht möglich. Ein weiterer Nachteil bestand darin, Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung der daß die SuI: stanz bei 50 bis 6O0C in Lösung gebracht erfindungsgemäßen Verbindung, ihre Eigenschaften Werden mußte, bei einem Überschreiten dieser Tempe- und ihre Verwendung als Substrat für die Bestimmung fatur aber spontan hydrolysierte. Eine derartige der y-Glutamyltranspeptidase (y-GT).
Hydrolyse teeinflußt die optische Extinktion der 55 Bei der enzymatischen Spaltung der erfindungsge-Lösungen, die für die Messung entscheidend ist, in mäßen Verbindung wird 2-Nitro-5-amino-benzoettarkem Maße. Dies ist insbesondere von großem Nach- säure freigesetzt. Deren UV-Spektrum weist folgende teil bei der Durchführung der y-GT-Bestimmung mit Charakteristika auf:
Analysenautomaten, da infolge der dabei gebildeten χ _ 3gonm
hohen Absorption höhere Aktivitäten nicht exakt 60 £ max _ 9 4 (Cm2/uMol) bei 405 nm
genug gemessen werden können. Infolge dessen wurde = ^75 (cm2/„Mol) bei 380 nm;
bisher bei suboptimalen Substratkonzentrationen von c _ 9 93 . jq-b ^j
nur 3 bis 4 mM gemessen im Gegensatz zur optimalen '
Konzentration bei etwa 6 mM (CHn. Chim. Acta, 31 Die erfindungsgemäße Verbindung weist nicht nur
[1971], 175 bis 179). 65 eine bessere Löslichkeit als das y-Glutamyl-4-nitrani-
Die aufgeführten Nachteile konnten teilweise be- lid auf, es erfordert auch beim Lösen kein Erwärmen,
seitigt werden durch das in der DT-AS 20 42 829 be- so daß höhere Blindextinktionen vermieden werden,
schriebene Reagens, bei welchem in Gegenwart eines Die Stabilität in Lösung ist gut, bei der Optimalisierung
3 7 4
der Testbedingungen zur Bestimmung der y-GT treten /?/-Werte im System Butanol/Eisessig/Wasser (Ver-
keine Probleme auf, was für die Erfordernisse der klini- hältnis 50:15:15):
sehen Chemie von großer Bedeutung ist Die Herstel- y-G!utamyl-4-nitranilid-3-c2rbonsäure: 0,25;
lung der Verbindung ist einfach uri billig, die Emp- 4-Nitranilin: 0,6;
findlichkeit der Meßanordnung entspricht der bei S Glutaminsäure: 0,18;
Verwendung von y-Glutamyl-4-nitranilid. -,„„,- T~ /·κ;
" ' J Der optische Drehwert λ m 10%iger Losung (bi-
».;..:,! ι destilliertes Wasser bei 25° C) in einem 50 mm langen
BeiSpieil Rohr beträgt 37,6°.
Herstellung von y-GIutamyl-^nitraniJid-S-carbon- Tri7
säure (GLUPA-3-carbonsäure) 10 UV-Spektrum:
/max = 317 mn;
9,1 g 2-Nitro-5aniino-benzoesäure (5OmMoI) und ε = 11,7 (αη*/μΜο1) bei 317 nm.
14,2 g Phthaloylglutaminsäureanhydrid (55 mMol)
werden in 50 ml absolutem Dioxan nach Zusatz von Das UV-Spektrum ist in der Zeichnung wiedergege-
13 ml Tributylaiflin gelöst. Das Reaktionsgemisch wird 15 ben, zusammen mit dem Spektrum der bei der enzyma-
2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Nach dem Ab- tischen Spaltung freigesetzten 2-Nitro-5-aminobenzoe-
kühlen werden dem Reaktionsgemisch 100 ml 2 N- säure in 0,2 M 2-Amino-2-(hydroxymethyl)-l,3-pro-
Ammoniak zugesetzt und das sich abscheidende Tri- pandiol (Tris-Puffer) und 45 mM GlycyJglycin pH
butylamin mit Äther ausgeschüttelt. Die wäßrige Lö- 8,25.
sung wird zur Trockne eingeengt, in Methanol gelöst ao
sung wird zur Trockne eingeengt, in Methanol gelöst ao
und mit 80%igem Hydrazinhydrat auf pH 10 gestellt. Beispiel 2
Die Reaktionslösung bleibt etwa 20 Stunden bei Verwendung der GLUPA-3-carbonsäure zur
Raumtemperatur stehen. Teilweise scheidet sich dabei Bestimmung der y-GT
ein Produkt ab, das nach dem Abfiltrieren und nach
dem Waschen mit Methanol verworfen wird. Das 35 A. Durchführung der Messung
methanolische Filtrat wird bis zur Trockene konzen- Jn eme KüveUe pjpettieren·
triert, und das zurückbleibende Öl in etwa 300 ml destil- Q. M ΤΚΙ5.Ρ^εΓ 40 mM Glycyl.
liertes Wasser gelöst. , ; H = g 25 2 g ml
Diese wäßrige Losung wird über eine Säule mit m mM GLUpA.3<arbonsälire in
100 ml eines stark basischen Anionenaustauschers auf 30 Q pujfer 0 2 ml
Styrolbasis mit einer Korngröße zwischen 0,15 und Temperieren auf 25°C, Bestimmung'
0,30 mm m Formiat-Form Chromatographie« mit starten durch z be von
300 ml destilliertes Wasser gewaschen und graduie- Hnmansenim 0 2 ml
- » — . — — t A 1 Λ *" » ■■ A * 1 '-^ Uli JCWlDWi Ulli ■■«·»«*···«··■>■>· XJmSm IAJLI
rend mit 2 1 Wasser gegen 2 1 0,5 N-Ammoniumcarbo-
natlösungeluiert. Das Eluat wird in 100-ml-Fraktionen 35 mischen, Extinktion bei 405 nm ablesen, gleichzeitig
aufgefangen und dünnschichtchromatographisch (Kie- Stoppuhr starten. Nach genau 1,2 und 3 min Ab-
selgelplatten) im System Butanol/Eisessig/Wasser im lesung wiederholen.
Verhältnis 50:15:15 untersucht (Entwicklung der Aus den Extinktionsdifferenzen pro min (Δ i/min)
Chromatogramme: im UV-Licht blaue Flecke oder Mittelwert bilden und diesen in die Berechnung ein-
nach Besprühen mit Ninhydrin und anschließendem 40 setzen.
Erhitzen, braune Flecke der aminosäurehaltigen
Z' ien). Die Fraktionen, die das Produkt y-Glutamyl- B. Berechnung
4-i..tranilid-3-carbonsäure enthalten (R. Wert 0,25) Eine intemationale Einheit {u) ist die Enzymaktivi-
werden gesammelt und im Vakuum bis zur Trockene tät dje bd 25oc j M(J, Substrat in 1 min umsetzt Be.
konzentriert. Das zurückbleibende Pulver wird mit 45 ZOgen wird auf 1 ml Körperflüssigkeit, z. B. Serum. Für
absolutem Alkohol verrührt, abfiltnert und im Va- die Berechnung der Enzymaktivitäten pro ml (A)
kuum über Calciumchlorid getrocknet. ^ allgemein die Formel
Ausbeute: 7 g y-Glutamyl^-nitranilid-S-carbon-
säure, Di-Ammoniumsalz (58% der Theorie). ^ _ V' IQQQ . ^ £ (mU/ml)
Elektrophoretische Mobilität: 50 min · ε · d ■ ν
V = konstant; 1 120 Volt, etwa 35 mA, _ _ . . . , ,. . .. . . T.. ...
0,05 M Triäthylammonium-carbonat-Puffer pH 7,5 , D<? Extinkt.onskocffizient (ε) von 4-Nitramlin-
Laufzeit: 45 min bei Raumtemperatur, ^Cfb°n Q Sa,UrC ^w8 "AcI" Z*ft ^T^
Laufstrecke· 405 nm 9,4 αη2/μΜο1. Die Schichtdicke (d) der Ku-
bei Bezug auf die Laufstrecke der Glutamnnsäure 55 ^ette ist,n\cmA Lht A dal V"lumei\,des eingesetzten
(= 1,0) ergibt sich ein Verhältnis der Laufstrecken Se'urns (0,2 ml), K ist dieSumme der Voluminaι (3,2ml).
für y-Glutamyl^-nitranilid-S-carbonsäure: 0,82, Die ^«»«"8 der Extinktion £ erfolgt in Abstanden
für 4-Nitranilin-3«arbonsäure: 0,88, jeweils ano- von X min· Daraus er8lbt slch
disch. A = Δ (405 nm)/min · 1702 (mU/ml)
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. y-Glutamyl-^nitranilid-a-carbonsäure und sehr verbessert werden, und auch die Haltbarkeit der
deren Salze. S Lösungen wird wesentlich verbessert. Auch m diesem
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen Fall ist jedoch immer noch ein Erwärmen auf 50 bis
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 600C erforderlich mit der Gefahr der spontanen Hyman
jeweils in an sich bekannter Weise zunächst drolyse und der dadurch hervorgerufenen Ungenauig-2-Nitro-5-amino-benzoesäure
mit Phthaloylglut- keit der Messung.
aminsäureanhydrid und anschließend das Reak- io Die erfindungsgemäße Verbindung beseitigt diese
tionsprudukt mit Hydrazin umsetzt und y-Glut- Nachteile und weist einerseits ausgezeichnete Löslich-
amyl-4-nitranilid-3-carbonsäure, gegebenenfalls in keitseigenschaften auf und bildet gleichzeitig ein gutes
Salzform, in üblicher Weise isoliert Substrat für das Enzym y-GT. Besonders letzteres ist
3. Verwendung der Verbindungen gemäß An- überraschend, da andere Derivate des y-Glutamylipruch
1 eis Substrat für die Aktivitätsbesthnmung 15 4-nitranilid mit löslichkeitsverbessernden Substituvou
y-Glutamyltranspeptidase. enten der y-GT nicht als Substrat dienen können.
Sie ist bei Raumtemperatur gut löslich und erreicht etwa 80% der Umsatzrate von y-GIutamyi-4-nitranihd
bei gleichen Bedingungen. Die erfindungsgemäße Ver-
ao bindung ist daher ein überlegenes Substrat für die Bestimmung der j'-Glutamyltranspeptidase.
Gegenstand der Erfindung ist die neue Verbindung Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbin-
y-Glutamyl-4-nitranilid-3-carbonsäure und deren Salze. dung erfolgt durch Umsetzung von 2-Nitro-5-amino-Gegenstand
der Erfindung sind ferner ein Verfahren benzoesäure mit einem aktivierten Glutaminsäure-
«ur Herstellung von y-GlutamyM-nitranilid-S-carbon- as derhat, aämlich Phthaloylglutaminsäureanhydrid. Die
Säure und deren Salzen sowie deren Verwendung als Umsetzung wird einem polaren organischen Lösungs-Substrat
zur Aktivitätsbestimmung der y-Glutamyl- mittel in Gegenwart eines Amins durchgeführt und
transpeptidase gemäß den vorstehenden Patentan- das erhaltene Reaktionsprodukt mit Hydrazin unter
Sprüchen. alkalischen Bedingungen zur Reaktion gebracht, wobei
Die Bestimmung der y-GIutamyltranspeptidase 30 die erfindungsgemäße Verbindung erhalten wird. Als
(y-GT) wird im klinisch-chemischen Labor in zuneh- polares organisches Lösungsmittel wird Dioxan beinendem
Maße zur Diagnostik von Lebererkrankungen vorzugt. Es können aber auch andere Lösungsmittel
durchgeführt. Nach einem bekannten Verfahren er- verwendet werden, wie Tetrahydrofuran oder Formfolgt
die Bestimmung entsprechend der Reaktion: amid. Als Amin wird ein tertiäres aliphatisches Amin
... .... _, , , . 35 eingesetzt, insbesondere mit 1 bis 6 Kohlenstoffato-
y-Glutamyl-4-nitranilid + Glycylglycm men je Alkylgruppe. Die Umsetzung mit Hydrazin er-
«*= 4-Nitranihn + GlutamylglycyCglycin folgt in einem njedrjgen Alkohol oder Keton als Lö-
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DE19732333798 DE2333798C3 (de) | 1973-07-03 | gamma-Glutamyl-4-nitranilid-3sulfonsäure, deren Salze, Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen und deren Verwendung | |
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US05/419,455 US3979447A (en) | 1972-12-05 | 1973-11-27 | γ-Glutamyl-4-nitroanilide compounds |
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Cited By (2)
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Also Published As
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |