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"Feuchtigkeitsdichter Verschluß, insbesondere für Tablettenbehälter"
Die Erfindung betrifft einen feuchtigkeitsdichten Verschluß, insbesondere für Tablettenbehälter
mit einem in einem Behälter untergebrachten hygroskopischen Agens und einer Kappe.
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Es ist bekannt, daß Medikammente in Tabletten- oder Pillenform vielfach
dazu neigen, in feuchter Atmosphäre zu zerfallen. Diese Gefahr besteht insbesondere
dann, wenn derartige Arzneimittel, in den zugehörigen 3ehältern nach trophischen
oder subtropischen Ländern geliefert und/oder in diesen Ländern verwendet werden.
Es ist ferner bekannt, in Veroacküngen für feuchtigkeitsempCindliche Guter hypgros
kopische Mittel, wie beIspielsweise Silicagel oder ähnliche Agenzien unterzubringen,
um die in den Verpackungen enthaltene Luft zu entfeuchten. Diese Agenzien können
dabei in luftdurchlässigen Beuteln eingelegt sein. Bei Tablettenbehältern ist es
auch bekannt, in der Kappe einen entsprechenden Behälter für das hygroskopische
Agens mit anzuformen oder anzuordnen.
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Bei diesen bekannten Anordnungen weist der Behälter an seiner unteren,
den Tabletten oder ähnlichen zugewandten Ende eine Öffnung auf, die durch ein luftfurchlässiges
Teil, beispielsweise Papier, abgedeckt ist. Nachteilig dabei ist, daß nur die im
Behälter befindliche Luft entfeuchtet werden kann, während von außen feuchte
Luft
ziemlich ungehindert in den Behälter einströmen bzw.
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nachströmen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen feuchtigkeitsdichten
Verschluß zu schaffen, der sowohl die Entfeuchtung der innen im Behälter befindlichen
Luft bewirkt, als auch den Zutritt feuchter Luft verhindert.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einem Verschluß der eingangs
erläuterten Art im wesentlichen dadurch gelöst, daß der Behälter für das hygroskopische
Agens etwa tassenförmig ausgebildet ist, mit einem Ringrand dessen Außendurchmesser
etwa dem Außendurchmesser des Tablettenbehälters entspricht, daß der Behälter an
seinem der Kappe zugewandten Seite eine kreisförmige mit einem saugfähigem Blattmaterial
abgedeckte Öffnung aufweist und daß im Ubergangsbereich zwischen Ringrand und halbkugelförmigen
bzw. tassenförmigen Behälterteil Öffnungen angeordnet sind.
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Dadurch wird erreicht, daß von außen eventuell noch eintretende Luft
gezwungen wird zwischen dem Innenrand des Halses oder Mundes des Tablettenbehälters
und dem tassenförmigen Behälter für das hygroskopische Agens vorbeizustreichen,
wobei durch die im Ubergangsbereich angebrachten Öffnungen die Entfeuchtung bewirkt
werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Öffnungen als Längsschlitze
ausgebildet sind, so daß auch die im Behälterinneren befindliche Luft durch diese
Öffnungen leicht in den Innenraum des Behälters für das hygroskopische Agens eintreten
kann.
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Zur Erhöhung der Abdichtungswirkung ist es, nach einem weiteren Merkmal
der Erfindung vorteilhaft, wenn die Kappe im Bereich der Offnungen des Behälters
einen kalottenförmigen Vorsprung aufweist, zur Deformation des saugfähigen Blattmaterials
im verschlossenem Zustand.Dadurch können Toleranzen im Volumen des eingebrachten
hygroskopischen Agens derart ausgeglichen werden, daß das saugfähige blattförmige
Material stets auf dem, meist sandförmigen oder körnigen hygroskopischen Agens aufliegt.
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In an sich bekannter Weise kann ein kreisringförmiger Dicht--rand
im Innern der Kappe vorgesehen werden, der mit dem Ringrand des Behälters für das
Agens zusammenwirkt. Dazu ist es ferner vorteilhaft, wenn das Behältermaterial elas-tisch
und weicher als das Material der Kappe ist.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Kappe als Schraubkappe
ausgebildet. Sie kann aber auch als Schnappverschluß oder dgl. geformt sein.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden anhand der Zeichnung
näher erläutert, die schematisch ein Ausfuhrungsbeispiel darstellt. Dabei zeigt
Fig. 1 einen Teilschnitt im verschlossenen Zustand und Fig. 2 einen Verschluß nach
der Erfindung in auseinander gezogener Darstellung; teilweise im Schnitt.
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Die Zeichnung zeigt einen an sich beliebigen Tablettenbehälter li
in dem Tabletten 2 untergebracht sind. Zweekmäßigoi-st noch ein Wattppfropfen 5
eingefügt. Der Tablettenbehälter 1 weisteinen Hals 4 mit Außengewinde 5 auf. Zum
Verschluß dient eine
Schraubkappe 6 mit Innengewinde 7, das mit
dem Außengewinde 5 zusammenwirkt. In der Mundöffnung des Halses 4 des Tablettenbehälters
1 ist ein Behälter 3 für ein hygroskopisches Agens eingesetzt. Dieser Behälter 8
ist dabei etwa tassenförmig ausgebildet und weist einen Ringrand auf, der am oberen
Rand des Halses 4 des Tablettenbehälters 1 aufliegt. Dabei ist die Ausbildung so
getroffen, daß der Außendurchmesser des Ringrandes O etwa gleich dem Außendurchmesser
des Halses 4 ist. Der Behälter 8 weist an seiner der Schraubkappe 6 zugewandten
Oberfläche eine etwa kreisförmige Öffnung 10 auf, die durch ein saugfähiges Blattmaterial
11 abgedeckt ist. Im Inneren des Behälters 8 ist das hygroskopische Agens 12 eingefüllt.
Im Ubergangsbereich zwischen Ringrand ? und tassenförmigem Teil 16 des Behälters
3 si;nd Luftdurchtrittsöffnungen 15 vorgesehen.
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Diese Luftdurchtrittsffnungen 15 sind derart angeordnet und ausgebildet,
daß sie einen Austritt des hygroskopischen Agens verhindern, andererseits aber der
Luft einen freien Zutritt in den Innenraum des Behälters 8 ermöglichen. Dadurch
wird erreicht, daß sowhhl Luft aus dem Inneren des Behälters 1 durch diese Öffnungen
15 in den Innenraum des Behälters 8 eindringen kanal als auch Außenluft die zwischen
dem Gewinde 5, 7 eindringen kann. Zu ihrer weiteren Abdichtung gegenüber der Außenluft
dient ein an sich bekannter kreisförmiger Dichtring 16 im Inneren der Schraubkappe
6, der mit dem Ringrand 9 des Behälters 8 zusammenwirkt.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist die Schraubkappe 6
einen kalottenförmigen Vorsprung 14 auf, der beim
Aufschrauben de
Schraubkappe ö auf den Behälter 1 eine Deformation des saugfähigen Blattmaterials
11 bewirkt, derart, daß dieses Blat-t, wenn die Schraubkappe 6 fest auf'dem Behälter
1 aufgeschraubt ist, satt auf der Füllung des Behälters 8 aufliegt. Auf diese Weise
ist sichergestellt, daß Außenluft entweder nur über das saugfähige Blatt 11 in den
Innenraum eintreten kann oder die zwischen dem oberen Rand des Halses 4 und der
Unterfläche des Ringrandes 9 eintretende Luft durch die Öffnungen 15 angesaugt und
im Innanraurri des Behälters 8 entfeuchtet wird. In analoger Weise kann eventuell,
beispielsweise beim Öffnen des Behälters 1 zur Entnahme einer Tablette 2, in den
Innenraum eingedrungene feuchte Luft durch die Öffnungen 15 mit dem hygroskopischen
Agens 12 in Verbindung treten.
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Um eine besonders gute Abdichtwirkung am Ringrand 9 zu erzielen, ist
es zwckmäßig, wenn das Material für den Behälter O elastisch und weicher ist, als
das Material der Schraubkappe 6.
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Obgleich beim beschriebenen Ausführungsbeispiel eine Schraubkappe
Verwendung findet, ist die Erfindung nicht darauf beschränkt. Die Kap-pe kann auch
mit einem Innenrand versehen sein und nach Art eines Schnappverschlusses wirken.
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Die Erfindung ist daher nicht auf das dargestellte und beschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt. Sie umfaßt auch alle fachmännischen Abwandlungen
sowie alle Teil- und Unterkombinationen der beschriebenen und/oder dargestellten
Merkmale und Maßnahmen.