DE2254299C3 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rahmeneinheit eines Kraftfahrzeuges zum Absorbieren von Aufprallenergie,
bei der je ein Abschnitt der einen geschlossenen Rechteckquei schnitt aufweisenden und aus Metall
bestehenden, versteifenden Rahmenlängsträger in bezug auf die Längsrichtung nach innen gekrümmt ist und
Energie absorbierende Teile in den gekrümmten Abschnitten angeordnet sind.
Es ist bereits bekannt, einen Abschnitt der Rahmenlängsträger dergestalt zu biegen, daß hierdurch
Aufprallenergie absorbiert werden kann. Da jedoch ein derartig gebogener Rahmenlängsträger zu einer rasehen
Abnahme seiner Belastbarkeit bei einem verformenden Aufprallstoß und damit eine zu geringe
Absorptionswirksamkeit hat, mußte, um die Stoßenergie im gewünschten Umfang absorbieren zu können, die
Gesamtdicke der Rahmenlängsträger vergrößert werden, was zu großen und schweren Bauteilen führt.
Aus der britischen Patentschrift 11 83 920 ist es weiter
bekannt, die Rahmenlängsträger bei einer Rahmeneinheit für ein Kraftfahrzeug nach innen zu krümmen und
einem Einbrechen der Rahmenträger durch Ausschaumen der vorgegebenen Knickstellen mit einer elastischen
oder metaliförmigen Masse entgegenzuwirken. Das Vorsehen solcher ausgeschäumter Bereiche führt
jedoch zu Schwierigkeiten bei der Herstellung um Abdichtung gegenüber den übrigen Abschnitten de
Längsträger, da die ausgeschäumten Bereiche de Rahmenlängsträger genau festgelegt werden müssen
um den gewünschten Erfolg zu erzielen, d.h. jede ansgeschäumte Bereich muß durch mindestens zwei
qjier zur Längsrichtung des Trägers eingeschweißt*
Bleche abgetrennt werden. Erst danach kann da; Ausschäumen erfolgen. Hierdurch wird die Herstelluni
der Rahmenlängsträger wesentlich erschwert, insbeson dere dann, wenn längere Abschnitte der Rahmcnlängs
träger gleichmäßig ausgeschäumt werden sollen. Außer dem verändert der zum Ausschäumen verwendete
Kunststoffschaum bei niedrigen Temperaturen seini mechanischen Eigenschaften und absorbiert untei
Umständen Wasser, was zu Korrosion an den tragender Bauteilen führen kann. Des weiteren können durch da;
Ausschäumen in der Regel an den Rahmenlängsträgerr vorgesehene Befesügungslöchsr sowie Anschraubbol
zen verstopft werden, was zu Schwierigkeiten bei dei späteren Weiterverwendung der gebildeten Rahmen
einheit führt. Zur Änderung der Energie absorbierender Charakteristik des gebildeten Längsträgers muß wcitei
der Schaumstoff selbst und damit unter Umständen auch sein Einbringungsverfahren geändert werden. Darübei
hinaus ist das nachträgliche Anschweißen von Werkstücken an den ausgeschäumten Bereichen solcher
Längsträger kaum möglich, da der Schaumstoff die auftretenden Schweißtemperaturen nicht aushält bzw
solche Schweißarbeiten behindert.
Demgegenüber soll durch die Erfindung eine Energie absorbierende Rahmeneinheit für Kraftfahrzeuge dei
eingangs erwähnten Gattung geschaffen werden, bei der hohe Belastbarkeit der Längsträger mit gutem
Absorptionsvermögen vereint sind, und die hinsichtlich ihrer Wirkungsweise keine Abhängigkeit von der
Umgebungstemperatur, insbesondere von niederen Temperaturen, zeigt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß die Energie absorbierenden Teile aus Metall
hergestellt sind, schalenförmige Vorsprünge aufweisen und an in Biegerichtung einander gegenüberliegenden
Innenflächen jedes Rahmenlängsträgers befestigt sind wodurch die schalenförmigen Vorsprünge bei einer
Verformung in Biegerichtung gegeneinander stoßen können.
Durch das Vorsehen der metallischen Energie absorbierenden Teile an den Innenflächen der Rahmenlängsträger
läßt sich die Aufprallenergie bei einem Zusammenstoß in wirksamer Weise aufnehmen, wobei
mit kleineren und leichteren Rahmenlängsträgern diese Eigenschaft erzielt werden kann. Durch eine zweckmäßige
Auswahl der Blechdicke für die Rahmenlängsträger, deren Querschnittsgestalt und des Ausmaßes der
Krümmung der Längsträger sowie der Gestaltdicke und Materialien für die absorbierenden Teile nach der
Erfindung, kann die Axialbelastbarkeit und Verformungsverzögerung bei einem Aufprallunfall auf jeder
beliebigen, gewünschten Wert eingestellt bzw. erhöhl werden. Da die absorbierenden Teile aus Metal
bestehen, wird die Absorptionswirkung bei der praktisch vorkommenden Temperaturen im wesentli
chen nicht verändert, so daß sowohl bei hohen als auch niedrigen Umgebungstemperaturen, anders als be
Vorsehen von Schaumstoffen, im wesentlichen gleiche Funktionseigenschaiien gewährleistet sind. Des weiteren
beeinträchtigt das Vorsehen der absorbierender Teile in den Rahmenlängsträgern weder die später«
Anbringung von anderen Fahrzeiigbautcilcn mittel!,
Schraubverbindungen noch irgendweiche Schweißarbeiten, die gegebenenfalls im Laufe des weiteren
Fertigungsprozesses notwendig werden.
Eine Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß das Energie absorbierende Teil den
schalenförmigen Vorsprung an seinem Boden und Flansche zum Befestigen an gegenüberliegenden Seilen
seiner Öffnung aufweist.
Um eine noch verstärkte absorbierende Wirkung zu erzielen, kann gemäß einer anderen Weiterbildung der
ErHndung das Energie absorbierende Teil einen doppelwandigen schalenförmigen Vorsprung, bestehend
aus einem Innen- und einem Außentcil aufweisen und können Flansche zum Befestigen an gegenüberliegenden
Seiten der Öffnung angebracht sein. Eine andere Ausbildung des Energie absorbierenden Teils zeichnet
sich dadurch aus, daß dieses einen flachen Vorsprung an seinem Boden aufweist, Sicken in dem flachen
Vorsprung ausgebildet :>ind, eine kastenähnliche Befestigungsanordnung
mit Seitenwänden an gegenüberliegenden Seilen des flachen Vorsprunges ausgebildet ist
und einen Boden zur Befestigung an gegenüberliegenden seitlichen Enden der Öffnung vorgesehen ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Draufsicht auf einen Teil eines Kraftfahrzeugrahmens
gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform
eines Energie absorbierenden Teile·,;.
Fig.3 eine teilweise weggebrochene Draufsicht auf
einen gekrümmten Abschnitt, einer Rahmeneinheit nach der Erfindung,
Fig.4 eine teilweise weggebrochene Vorderansicht
der Rahmeneinheit nach F i g. 3,
F ig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V in F i g. 3,
Fig.6 eine geschnittene Ansicht von einem anderen
Ausführungsbeispiel von einem gekrümmten Rahmenabschnitt, mit daran befestigten Energie absorbierenden
Teilen,
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht einer anderen Ausführungsform von einem Energie absorbierenden
Teil,
F i g. 8 A, B, C verschiedene Verformungszuslände der erfindungsgemäßen Rahmeneinheit,
Fig.9A, B, C verschiedene Verformungszustände
einer herkömmlichen Rahmeneinheit, und
Fig. IO die charakteristischen Kurven bezüglich des Verlaufes der Axialbelastung der Rahmeneinheiten
nach F i g. 8 und 9 während eines Aufprallunfalles.
In der Draufsicht nach Fig. t ist ein vorderer
Abschnitt von Rahmenlängsträgern 1 und 2 gezeigt, welche die Seitenholme eines Kraftfahrzeuges bilden.
Die Längsträger 1 und 2 bestehen aus Stahl und bilden im Querschnitt eine geschlossene rechteckige Form,
gemäß F i g. 5. Sie sind mit rechtwinklig zu ihren entsprechenden Längsrichtungen gekrümmten Abschnitten
3 bzw. 4 versehen, die Energie absorbierend wirken.
Verschiedene Paare Energie absorbierender Teile 5 und 6 sind in den gekrümmten Abschnitten 3 und 4
angeordnet, wie in den F i g. 2 bis 5 dargestellt ist.
jedes Energie absorbierende Teil besteht aus Stahl od. dgl. und hat einen schalenförmigen Vorsprung 7<), Tb
am Boden, wie in Fig. 2 und 3 dargestellt, sowie Flansche 8 und 9 zum Befestigen an gegenüberliegenden
Seiten einer öffnung. ]edes Teil ist weiter so geformt, daß es sich den Längsträger!! 1 und 2 anpaßt.
Wie in den Fig. 1,3 und 5dargestellt,sind die Energie
absorbierenden Teile υ und 6 mittels der Flansche 8 und 9 so angeschweißt oder anderswie befestigt, daß die
schalenförmigen Vorsprünge Ta und 75 einander gegenüberliegend an den beiden Innenseiten 10 und 11
der Längsträger 1 und 2 in der Krümmung zu liegen kommen, so daß die Vorsprünge aufeinander stoßen
können.
Während drei Paare Energie absorbierender Teile in dem dargestellten Ausführungsbeispiel gezeigt sind,
versteht es sich, daß die Erfindung nicht darauf beschränkt ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Energie absorbierenden Teile 5 und 6 so gekrümmt, daß die Flansche 12 und 13 zwischen den
Flanschen 8 und 9 ein wenig im Abstand von den Innenseiten 10 und 11 der Längsträger 1 und 2 stehen. Es
versteht sich jedoch, daß die Erfindung ebenfalls nicht auf diese spezielle Ausbildung beschränkt ist.
Fig. 6 zeigt ein anderes Austührungsbeispiel von Energie absorbierenden Teilen, bei welchen der
schalenförmige Vorsprung von jedem absorbierenden Teil einen Doppelaufbau, bestehend aus einem Innenteil
14 und einem Außenteil 15, aufweist. F i g. 7 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel, bei welchem der in F i g. 2
gezeigte schalenförmige Vorsprung Ta durch einen flachen Vorsprung 16 ersetzt ist. in dem Sicken 17 und
18 ausgebildet sind. Gegenüberliegende Seiten des flachen Vorsprunges 16 sind zu einer kastenartigen
Befestigungsanordnung mit Seitenwänden 19 und 20 sowie Böden 21 und 22 ausgebildet, wobei letztere an
den Innenflächen der Längsträger befestigt werden können.
Die Wirkung der erfindungsgemäß aufgebauten Rahmeneinheit wird nachfolgend im Vergleich zu einer
herkömmlichen Rahmeneinheit beschrieben. Werden die Rahmenlängsträger als Seitenholme verwendet, so
wird der gekrümmte Abschnitt, wie oben beschrieben, ausgebildet, um die nötige Steifigkeit während des
Betriebes sicherzustellen und andererseits die Aufprallenergie absorbieren zu können. Der gekrümmte
Abschnitt 3 nimmt einen Teil des Biegemomentes entsprechend der Exzentrizität H, vlg. Fig. 1, auf. Bei
einem Zusammenstoß wird dieser Abschnitt verbogen, um die Aufprallenergie zu absorbieren.
Ein herkömmlicher Rahmenlängsträger 23, der in Fig.9A im Zustand der ersten Aufpraüphase gezeigt
ist, d. h. der axialen Belastung F ausgesetzt wird, verformt sich gemäß, wie bei Fig. 9B durch 24
dargestellt. Der Rahmenquerschnitt beginnt dann einzubrechen, bevor die volle Bruchlast des Längsträgers
23 erreicht ist.
Wird der Längsträger weiterverformt, so kollabiert die Querschnittsform im wesentlichen gemäß in
F i g. 9C, bis kein Biegewiderstand mehr vorliegt. Die charakteristische Kurve der Axialbeanspruchung im
Verlauf eines Stoßes zeigt in diesem Fall, wie in F i g. 10 strichpunktiert wiedergegeben, einen Spitzenwert bei
einem Punkt 9ß, welcher dem Zustand gemäß F i g. 9B entspricht. Die Kurve fällt danach rasch ab, worauf beim
Punkt 9C entsprechend dem Zustand gemäß Fig.9C der Stoß ohne wesentlichen Widerstand weitergeleitet
wird.
Im Gegensatz dazu ergibt sich bei dem ,rfindungsgemäßen
Rahmenlängsträger 25, gemäß F i g. 8A, folgendes: In dem Moment, in dem die Axialkraft Feinwirkt,
werden die schalenförmigen Vorsprünge 28 und 29 der paarweise angeordneten Energie absorbierenden Teile
26 und 27, weiche in dem gekrümmten Abschnitt befestigt sind, gegeneinander gestoßen und beginnen
sich plastisch zu verformen. Aufgrund des Widerstandes gegenüber der plastischen Verformung, wird die
Querschnittform des Rahmenlängsträgers 25 im wcsentlichen
im Ausgangszustand gehalten, so daß der Beanspruchung solange voller Widerstand entgegengesetzt
werden kann, bis die plastische Bruchlast des Rahmenlängslrägers 25 erreicht ist. Wenn der BcIastungsstoß
weiter anwächst, schreitet die plastische Verformung der Energie absorbierenden Teile 26 und
27 fort, wie in Fig.8C dargestellt ist, und die Querschnittsform des Längsträgers 25 wird entsprechend
dem Verformungsumfang deformiert, so daß kein plötzlicher Abfall des Biegemomentes stattfindet.
Demzufolge fällt im Verlauf eines Stoßes in diesem Fall die Axialkrafi Γ nicht hinter dem Punkt 8ß.
entsprechend dem Zustand nach Fig.8B. ab, vgl. in
Fig. 10 ausgezogene Kurve, sondern verläuft in der dargestellten Weise zum Punkt 8C, entsprechend dem
Zustand nach F i g. 8C. Auch danach ist noch kein plötzlicher Abfall der Kurve festzustellen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Rahmeneinheit eines Kraftfahrzeuges zum Absorbieren von Aufprallenergie, bei der je ein
Abschnitt der einen geschlossenen Rechteckquerschnitt aufweisenden und aus Metall bestehenden
versteifenden Rahmenlängsträger in bezug auf die Längsrichtung nach innen gekrümmt ist und Energie
absorbierende Teile in den gekrümmten Abschnitten angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Energie absorbierenden Teile (5, 6) aus Metall hergestellt sind, schalenförmige Vorsprünge
(7a) aufweisen und an in Biegerichtung einander gegenüberliegenden Innenflächen jedes Rahmenlängsträger
(1, 2) befestigt sind, wodurch die schalenförmigen Vorsprünge bei einer Verformung
in Biegerichtung gegeneinander stoßen können.
2. Rahmeneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Energie absorbierende Teil
(5,6) den schalenförmigen Vorsprung (7a) an seinem Boden und Flansche (8, 9) zum Befestigen an
gegenüberliegenden Seiten seiner Öffnung aufweist.
3. Rahmeneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Energie absorbierende Teil
(5, 6) einen doppelwandigen, schalenförmigen Vorsprung, bestehend aus einem Innen- (14) und
einem Außenteil (15) aufweist, und Flansche zum Befestigen an gegenüberliegenden Seiten der
Öffnung angebracht sind.
4. Rahmeneinheit nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Energie absorbierende Teil
einen flachen Vorsprung (16) an seinem Boden aufweist, Sicken (17, 18) in dem flachen Vorsprung
(16) ausgebildet sind, eine kastenähnliche Befestigungsanordnung mit Seitenwänden (19, 20) an
gegenüberliegenden Seiten des flachen Vorsprunges (16) ausgebildet sind und ein Boden (21, 22) zur
Befestigung an gegenüberliegenden seitlichen Enden der Öffnung angebracht ist.
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