DE2212591C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine transvenös ins Herz einführbare
Elektrodenanordnung mit einem Herzkatheter nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Eine derartige Elektrodenanordnung ist aus der Zeitschrift
"Arch. Intern. Med.", Band 126, Juli 1970, Seiten 158 bis 161
bekannt. Die dort beschriebene Elektrodenanordnung besteht aus
einer im distalen Endbereich eines Herzkatheters angeordneten
Elektrode sowie aus einer außerhalb des Herzens angeordneten
Flächenelektrode.
Aus der US-PS 34 78 746 ist ein implantierbarer Bedarfsherz
schrittmacher bekannt, dessen Elektroden im Endbereich eines
transvenös einführbaren Herzkatheters angeordnet sind. Die eine
Elektrode befindet sich dabei an der äußersten Spitze des Ka
theters, während die andere Elektrode in einem relativ gering
fügigen Abstand davon angeordnet ist.
Die DE-GM 66 06 402 zeigt einen Katheter zur elektrischen Rei
zung des Herzens, der transvenös ins Herz einführbar ist. Auch
bei diesem Katheter befindet sich eine Elektrode am äußersten
Ende des Katheters, während die andere Elektrode in einem rela
tiv geringen Abstand davon angeordnet ist.
Während der letzten Jahrzehnte sind in den entwickelten Gebieten
der Erde Herzerkrankungen, insbesondere Erkrankungen der Herz
kranzgefäße, zur häufigsten Todesursache geworden. In den Verei
nigten Staaten von Amerika sind diese Erkrankungen beispielswei
se für über eine halbe Million Todesfälle jährlich verantwort
lich. Mehr als die Hälfte dieser Todesfälle tritt plötzlich, au
ßerhalb des Krankenhauses ein, das heißt bevor dem Patienten die
erforderliche medizinische Hilfe geleistet werden kann. Obwohl
die genaue Ursache für den plötzlichen Tod bei Erkrankungen des
Herzens, insbesondere der Herzkranzgefäße, bis jetzt noch nicht
vollständig geklärt wurde, kann auf Grund der verfügbaren Er
kenntnisse der Tod in der Mehrzahl dieser Fälle schweren Störun
gen der elektrischen Herzaktivität zugeschrieben werden, die
schließlich zu Herzkammerflimmern führen.
Ein damit in Verbindung stehendes Problem ergibt sich daraus, daß
gegenwärtig tödlichen und nicht tödlichen Arrhythmien außerhalb
eines Krankenhauses nicht wirksam begegnet werden kann. Innerhalb
des Krankenhauses haben jüngste Erfahrungen deutlich gezeigt,
daß das Herzkammerflimmern und sein häufiger Vorbote, die Herz
kammertachykardie, reversible Phänomene sind, wenn sofort eine
Defibrillation des Herzens eingeleitet wird. Unter diesen Umstän
den kann die Herzfunktion häufig wieder auf den Normalzustand zu
rückgebracht werden, ohne daß der Patient unter dauernden Rest
schäden leidet. Bei dem derzeitigen Stand der Entwicklung ist
eine Defibrillation jedoch weitestgehend auf hochspezialisierte
medizinische Einrichtungen angewiesen, so daß eine solche Behand
lung auf gut ausgerüstete, moderne Krankenhäuser beschränkt ist.
Es besteht daher ein erhebliches Bedürfnis nach Schaffung eines
Defibrillators, der von Personen getragen werden kann, die zu
einer der zahlreichen lebensbedrohenden Arrhythmien neigen, die
oben allgemein diskutiert wurden. Bei einer erheblichen Anzahl
von Patienten mit Herzerkrankungen könnte dadurch ein tödlicher
Ausgang einer Herzkammertachykardie oder eines Herzkammerflimmerns
selbst dann vermieden werden, wenn keine sofortige ärztliche Hil
fe zur Verfügung steht. Der erste Schritt besteht dabei selbst
verständlich darin, diejenigen Patienten zu ermitteln, die zu
Herzfehlfunktionen neigen, welche zu Herzkammertachykardie oder
Herzkammerflimmern führen.
Während es nicht möglich ist, mit absoluter Genauigkeit vorher
zusagen, welcher herzkranke Patient das Opfer eines plötzlichen
Todes sein wird, sind doch verschiedene Gruppen von Patienten
feststellbar, die einem hohen Risiko ausgesetzt sind. Beispiels
weise ist bei Patienten, die einen Myokardinfarkt hatten, selbst
dann, wenn sie den Infarkt mit guter Gesundheit überleben, die
Gefahr eines plötzlichen Todes groß. Sie beträgt ein Mehrfaches
der Wahrscheinlichkeit, die bei der Gesamtbevölkerung gegeben
ist. Falls ferner bei Patienten mit Myokardinfarkt bereits ernst
hafte Herzkammerarrhythmien und/oder Herzstillstand eingetreten
sind oder falls Anzeichen für eine andauernde Myokardempfindlich
keit vorliegen, kann logischerweise angenommen werden, daß die
Gefahr eines plötzlichen Todes wesentlich gesteigert ist. Patien
ten der vorstehend genannten Art käme es entscheidend zugute,
wenn ein selbsttätiger, im Bedarfsfall wirksam werdender Defi
brillator zur Verfügung stünde.
Ein derartiger selbsttätiger Defibrillator wäre auch für Kranken
hauspatienten eine Hilfe, die einen Myokardinfarkt erfahren ha
ben und die noch in der Herzbehandlungsstation liegen oder aus
der gut ausgerüsteten Herzbehandlungsstation bereits entlassen
wurden. In solchen Fällen könnte der Defibrillator für die rest
liche Zeitspanne des zu erwartenden Krankenhausaufenthaltes im
plantiert werden. Eine weitere Möglichkeit bestünde darin, den
Defibrillator für die Dauer zu implantieren, so daß er sowohl
während des Krankenhausaufenthaltes als auch nach der Entlassung
zur Verfügung steht. Eine weitere beachtliche Gruppe von Patien
ten, die auf einen automatischen Defibrillator besonders angewie
sen ist, umfaßt Patienten, die zwar noch keinen Myokardinfarkt
erlitten haben, bei denen jedoch ernsthafte Symptome einer Herz
erkrankung vorhanden sind, beispielsweise eine der medizinischen
Behandlung trotzende Herzkammerarrhythmie oder Angina pectoris.
Die obige kurze Diskussion läßt klar erkennen, daß ein selbsttätiger
Defibrillator zahlreiche Anwendungen hat. Ein derartiger
selbsttätiger Bedarfsdefibrillator bildet den Gegenstand des
älteren Patents P 21 04 591. Er ist weiterhin aus der Zeitschrift
"Arch. Intern. Med." Band 126, Juli 1970, Seiten 158
bis 161 bekannt. Dieser selbsttätige Bedarfsdefibrillator weist
eine Überwachungssonde auf, die eine Elektrode trägt, die in die
rechte Herzkammer eingebracht wird.
Bei einer zweiten Elektrode, die von der Überwa
chungssonde gesondert und mit dieser nicht verbunden ist, han
delt es sich im allgemeinen um eine flache Platte, die entweder
auf die Oberfläche des Brustkorbes aufgelegt wird, die unter die
Haut der vorderen Brustwand genäht wird oder die unmittelbar
auf das ventrikuläre Myokard geheftet wird. Infolgedessen erfor
dern derartige Anordnungen einen verhältnismäßig großen chirurgi
schen Eingriff. Außerdem kann es sich je nach der Lage der zwei
ten Elektrode um ein nur teilweise implantiertes System handeln.
Des weiteren bedingen solche Anordnungen einen Kondensator von
hinreichender Größe und Kapazität, um eine Spannung von nahezu
2500 V aufzunehmen, was bei diesen Anordnungen die für eine De
fibrillation erforderliche Spannung darstellt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Elektrodenanord
nung für einen Kardioverter zu schaffen, die mit einem einzigen
operativen Eingriff voll implantierbar ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Die Elektroden
anordnung besitzt eine am distalen Ende des Herzkatheters ausge
bildete erste Kardioverterelektrode sowie eine von der ersten
Kardioverterelektrode in proximaler Richtung des Herzkatheters
beabstandete zweite Kardioverterelektrode, wobei beide Kardio
verterelektroden einerseits eine solche Ausdehnung in Katheter-
Längsrichtung aufweisen, daß eine für die Kardioversion ausrei
chende Elektrodenoberfläche vorhanden ist, und andererseits so
flexibel sind, daß sie transvenös ins Herz einführbar sind. Die
gesamte Elektrodenanordnung kann also mit einem einzigen opera
tiven Eingriff voll implantiert werden. Der Abstand der beiden
Kardioverterelektroden wird dabei so gewählt, daß in Arbeits
stellung des Herzkatheters die erste Kardioverterelektrode im
Ventrikel und die zweite Kardioverterelektrode im Atrium oder
unmittelbar über dem Atrium gerade außerhalb des Herzens im
Cavalsystem plaziert sind.
Die erfindungsgemäße Elektrodenanordnung dient zur Verwendung
mit einem Bedarfskardioverter, also mit einer elektronischen
Anordnung, die nach Ermittlung einer der obengenannten letalen
oder nicht letalen Arrhythmien selbsttätig für ein Kardio
vertieren des Herzens des Patienten sorgt.
Unter Kardiovertieren wird dabei ein Verfahren verstanden, das sich zur Korrektur oder
Behebung einer Anzahl von Herzarrhythmien eignet, die sowohl le
tal als auch nicht letal sein können. Zu diesen arrhythmischen
Herzzuständen gehören Vorhoftachykardie, Vorhofflattern, Vorhof
flimmern, Herzkammertachykardie, Herzkammerflattern, Herzkammer
flimmern und alle anderen ähnlichen, nicht für die richtige
Schrittfolge sorgenden arrhythmischen Zustände, die korrigiert
oder beseitigt werden können, indem dem Herzen elektrische
Schocks zugeführt werden. Der Ausdruck "Defibrillieren" fällt
dementsprechend unter den Oberbegriff "Kardiovertieren" und be
zieht sich auf ein Verfahren zum Anlegen von elektrischen Schocks
an das Herz mit dem Zweck, einen flimmernden Vorhof oder eine
flimmernde Herzkammer zu defibrillieren. Patienten, die für die
Ausbildung von Herzkammertachykardie und/oder Herzkammerflim
mern oder für andere Arten von Tachyarrhythmien besonders an
fällig sind, die sich durch Kardiovertieren korrigieren oder beseitigen
lassen, können mit einem Defibrillator und der Elektrodenanordnung nach der Erfindung
entweder zeitweise oder dauernd versehen werden. Wegen seiner
extrem geringen Größe kann das Gerät einschließlich beider
Elektroden als Ganzes vollständig unter der Haut des Patienten
implantiert werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das
Gerät mit Ausnahme des die beiden Elektroden tragenden
Katheters extern zu tragen.
Durch die erfindungsgemäße Elektrodenanordnung ist es möglich,
ein anomal arbeitendes Herz extrem rasch und mit verhältnis
mäßig niedrigen Energiewerten zu defibrillieren.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In den beiliegenden Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Elektrodenanordnung mit
einem Herzkatheter,
Fig. 2 die Lage des Katheters im Herzen,
Fig. 3 einen typischen Druckverlauf für die rechte
Kammer eines normal arbeitenden Herzens,
Fig. 4, 4a ein Schaltbild einer Ausführungs
form einer elektronischen Schaltung, die in Ver
bindung mit einem Bedarfsdefibrillator verwendbar
ist und
Fig. 5 zur Erläuterung der Arbeitsweise des Sägezahn
generators eine Darstellung der Spannung in Ab
hängigkeit von der Zeit.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden für den
Einsatz zur Herzkammerdefibrillation erläutert. Es versteht
sich jedoch, daß das Gerät nach der Erfindung auch zum Kardio
vertieren bei anderen arrhythmischen Zuständen der obengenann
ten Art verwendet werden kann.
Fig. 1 zeigt ein einziges intravaskuläres Katheterelektroden
system 10, das eine Schrittmacherspitze 11, eine vordere Elek
trode 12 und eine hintere Elektrode 13 aufweist. Unter dem Be
griff "Katheter" soll vorliegend eine intravaskuläre oder trans
venöse Leitung verstanden werden, die gegebenenfalls mit einem
Hohlraum versehen werden kann. Der elektrische Anschluß an eine
hohle leitende Kappe 16, die am äußeren vorderen Ende des Kathe
terelektrodensystems 10 befestigt ist, erfolgt über einen Schrau
benfederdraht 14, der in einem im wesentlichen zylindrischen Ge
häuse 19 aus Silikonkautschuk vollständig gekapselt ist, um das
System 10 gegen Korrosion innerhalb des menschlichen Gefäß
systems zu schützen und gegen Körpermedien inert zu machen. Die
Kappe 16 dient als Elektrode oder Schrittmacherspitze, wenn das
Katheterelektrodensystem für einen Schrittmacherbetrieb verwen
det werden soll. Die Verwendung einer Schraubenfeder macht es
möglich, einen Sondenführer hindurchzuschieben, um das Katheter
elektrodensystem besser in die richtige Lage bringen zu können.
Die Kappe 16 kann beispielsweise aus massivem Platiniridium ge
fertigt sein.
Die vordere Elektrode 12 weist mehrere in Abstand voneinander
angeordnete leitende Metallringe 17 auf. Bei der veranschaulich
ten Ausführungsform sind drei solche Ringe vorgesehen. Die Me
tallringe 17 können beispielsweise aus massivem Platiniridium
gefertigt sein und umfassen das Gehäuse 19 eng, wodurch sie ge
gen seitliche Bewegung gesichert sind. Zwischen jeweils zwei
aufeinanderfolgenden Metallringen 17 befindet sich ein Zwischen
raum 18, um für die notwendige Flexibilität der Elektrode zu sor
gen, so daß diese ohne übermäßige Beanspruchung und Mühe in dem
Gefäßsystem eingestellt werden kann. Mehrere Ringe sind für die
Elektrode 12 vorgesehen, damit ein ausreichender Flächenkontakt
mit den Herzgeweben erhalten wird, so daß nach dem Implantieren
für einen guten elektrischen Kontakt gesorgt ist. Die Metallrin
ge 17 sind mittels eines niederohmigen Drahtes 15 elektrisch in
Reihe geschaltet. Bei dem Draht 15 kann es sich beispielsweise
um Platinlahndraht oder um dreilagigen Kupferlahndraht handeln.
Der Draht muß ausreichende Leitfähigkeit besitzen, um die für
das Defibrillieren verwendeten Spannungswerte einwandfrei durch
zulassen.
Die hintere Elektrode 13 weist mehrere in Abstand voneinander
angeordnete leitende Metallringe 20 auf. Bei der veranschaulich
ten Ausführungsform sind vier derartige Ringe vorgesehen. Die
Metallringe 20 können beispielsweise aus massivem Platiniridium
gefertigt sein und sitzen stramm auf dem aus Silikonkautschuk
gefertigten Gehäuse 19. Zwischen je zwei aufeinanderfolgenden
Metallringen 20 ist ein Zwischenraum 21 vorgesehen, um die Elek
trode so flexibel zu halten, daß sie ohne übermäßige Kraftanwen
dung und Beanspruchung in das vaskuläre System eingebracht wer
den kann. Die Elektrode 13 ist aus mehreren Ringen aufgebaut,
damit ein ausreichender Flächenkontakt mit den Herzgeweben her
gestellt wird, um nach dem Implantieren für einen guten elektri
schen Kontakt zu sorgen. Die Metallringe 20 sind mittels eines
niederohmigen Drahtes 22 elektrisch in Reihe geschaltet. Bei dem
Draht 20 kann es sich beispielsweise um einen Platinlahndraht
oder um einen dreilagigen Kupferlahndraht handeln. Der Draht muß
ausreichende Leitfähigkeit besitzen, um die beim Defibrillieren
verwendeten Spannungen einwandfrei durchzulassen. Das Gehäuse 19
umschließt die Drähte 14, 15 und 22; es macht auf diese Weise
die Drähte inert gegenüber Körpermedien und sorgt für eine gegen
seitige elektrische Isolation der Drähte.
Die Anzahl der Metallringe 17 der vorderen Elektrode 12 kann
ebenso wie die Anzahl der Metallringe 20 der hinteren Elektrode
13 variiert werden. Auch die Länge jedes Ringes 17 und 20 und
die Zwischenräume 18 bzw. 21 zwischen diesen Ringen lassen sich
ändern. Wichtig ist, daß das Katheterelektronensystem 10 hinrei
chend flexibel ist, um innerhalb des Gefäßsystems leicht einge
stellt werden zu können, und daß gleichzeitig jede Elektrode eine
hinreichende Oberfläche besitzt, um für einen guten elektrischen
Kontakt mit dem Herzen zu sorgen, wenn das Katheterelektroden
system 10 in die geeignete Stellung gebracht ist, um im Betrieb
der Anordnung dem Herzen Spannungen zuführen zu können, die für
ein Defibrillieren ausreichen. Bei der veranschaulichten Aus
führungsform haben die Metallringe 17 und 20 jeweils eine Länge
von 6,35 mm, während die Zwischenräume 18 und 21 jeweils 9,53 mm
lang sind. Die Gesamtlänge des Katheterelektrodensystems kann
beispielsweise im Bereich von ungefähr 60 bis 70 cm liegen.
Eine weitere wesentliche Abmessung ist der in Fig. 1 mit d
bezeichnete Abstand zwischen dem von der Kappe 16 am weitesten
entfernt liegenden Metallring 17 der vorderen Elektrode und dem
der Kappe 16 am nächsten liegenden Metallring 20 der hinteren
Elektrode. Es versteht sich, daß der erforderliche Abstand von
Patient zu Patient geringfügig variiert. Im Mittel wird der Ab
stand d zwischen 101 und 115 mm liegen.
Das Katheterelektrodensystem 10 kann eine Überwachungssonde tra
gen, wenn es in Verbindung mit einem selbsttätigen Kardiovertier
gerät verwendet wird. Die Überwachungssonde weist einen Hauptab
schnitt 24 und einen Druckaufnehmer 26 auf. Die elektrischen Ver
bindungen zu dem Druckaufnehmer 26 werden an einem Anschlußkasten
28 hergestellt. Der Hauptabschnitt 24 der Überwachungssonde hat
die Form eines flachen Streifens oder Bandes, während der Druck
aufnehmer 26 kugelig ausgebildet ist.
Fig. 2 zeigt eine zur Erzielung von ventrikulärer Defibrilla
tion geeignete mögliche Lage des Katheterelektrodensystems 10
im Herzen. Das Katheterelektrodensystem 10 wird durch eine peri
phere Vene, beispielsweise die rechte Jugularvene, mittels eines
chirurgischen Eingriffes eingeführt, der sehr ähnlich dem bei
der Implantation eines Schrittmacherkatheters verwendeten Ein
griff ist. Eine sehr günstige Stellung wird, wie gefunden,
erhalten, wenn die vordere Elektrode 12 in der Spitze der rech
ten Herzkammer festgekeilt wird und die hintere Elektrode 13
unmittelbar über dem rechten Vorhof oder gerade außerhalb des
Herzens in dem Cavalsystem liegt. In dieser Stellung
sollte der von der Kappe 16 am weitesten entfernt liegende Me
tallring 17 der vorderen Elektrode nicht zu dicht an der Tri
kuspidalklappe liegen; der Abstand d zwischen den beiden Elektro
den ist so zu wählen, daß die hintere Elektrode 13 gerade außer
halb des Herzens liegt.
Wenn das Katheterelektrodensystem 10 in die richtige, in Fig.
2 veranschaulichte Lage gebracht ist, sind die Kappe 16 der
Schrittmacherspitze 11 und die Elektrode 12 voneinander unab
hängig. An die Kappe 16 und die Elektrode 12 können über den
Schraubenfederdraht 14 und den Draht 15 herkömmliche Schrittma
chersignale angelegt werden. Da das Herz auf die Schrittmacher
signale nur dann günstig anspricht, wenn die Kappe 16 der Schritt
macherspitze 11 richtig angeordnet ist, eignet sich dieses Vor
gehen zur Kontrolle der Lage des Katheterelektrodensystems 10.
Die richtige Lage kann auch auf andere Weise bestimmt werden,
beispielsweise durch Fluoroskopie oder durch Aufzeichnung des
Druckes. Nachdem festgestellt ist, daß das Katheterelektroden
system 10 geeignet angeordnet ist, wird es an Ort und Stelle
festgelegt und wird die Verbindung mit dem Schrittmacher unter
brochen. Daraufhin wird die dem Bedarfsdefibrillator zugeordne
te elektronische Schaltung über die Drähte 15 und 22 mit den
Elektroden 12, 13 verbunden.
Fig. 3 zeigt den Verlauf des Druckes in der rechten Herzkam
mer bei einem normal arbeitenden Herzen. Die veranschaulichten
Pulsschläge 30 und 32 wiederholen sich bei einem normal arbei
tenden Herzen mit einer Frequenz von ungefähr 60 bis 70 Schlägen
je Minute. Fig. 3 läßt deutlich erkennen, daß jeder Pulsschlag
einen Spitzenwert 34 bzw. 36 hat und daß diese Spitzenwerte über
einem voreingestellten Druck liegen, der durch die gestrichelte
Linie 38 angedeutet ist. Die gestrichelte Linie 38 entspricht
dem Grenzwert zwischen einem gesunden Herzen und einem Herzen,
das defibrilliert werden muß. Wenn das Maximum der Spitzenwerte
34 und 36 unter den durch die Linie 38 angedeuteten Druck fällt,
stellt die Überwachungssonde 24, 26 eine Fehlfunktion fest; wie
unten erläutert, wird die Defibrillation des Herzens eingeleitet.
Mit Bezugnahme auf Fig. 4 und 4a sei eine Ausführungsform einer elektro
nischen Schaltung erläutert, die sich für den Bedarfsdefibrilla
tor nach der Erfindung eignet. Die elektronische Schaltungsanord
nung nach Fig. 4 und 4a kann in verschiedene Stufen unterteilt werden.
Die erste Stufe ist ein Druckwandler 40, der unmittelbar der
Drucküberwachungssonde zugeordnet ist. Daran schließt sich eine
Kombination aus einem Verstärker und einem Sägezahngenerator an,
die als Block 42 dargestellt ist. Mittels des Verstärkers können
die vom Druckwandler 40 abgegebenen Signale verstärkt werden. Der
Sägezahngenerator weist einen Transistor und einen Kondensator
auf, der zwischen den Kollektor des Transistors und Masse ge
schaltet ist. Das vom Sägezahngenerator abgegebene Signal wird
dann einem Ausgangsverstärker 44 zugeführt, dessen Ausgangssignal
zur Basis eines Transistors einer Relaisstufe 46 gelangt. Die
Relaisstufe 46 befindet sich normalerweise im offenen Zustand.
Wenn sie schließt, wird einem Gleichspannungs-Gleichspannungs
wandler 48 ein Gleichspannungssignal aufgedrückt. Der Gleichspan
nungs-Gleichspannungswandler 48 hebt die Eingangsspannung von un
gefähr 15 V auf den für das Defibrillieren erforderlichen Span
nungswert an. Das Gleichspannungssignal des Wandlers 48 wird einem
Speicherkondensator 70 zugeführt, dem eine Zündschaltung zugeord
net ist. Die Kombination aus Speicherkondensator und Zündschal
tung ist mit 50 bezeichnet. Wenn die Zündschaltung eine Entladung
des Kondensators 70 bewirkt, wird das erforderliche Defibrilla
tionsspannungssignal an die in Fig. 1 veranschaulichten Elektro
den 12 und 13 angelegt. Wenn daher die Überwachungssonde 24, 26
eine Herzfehlfunktion erkennt, gibt der Kondensator nach einer
vorbestimmten Zeitverzögerung an das Herz einen Impuls mit der geeigneten Defi
brillationsspannung ab.
Der Druckwandler 40 hat die Form einer Widerstandsbrücke, deren
einer Widerstand von dem Druckaufnehmer 26 in der Spitze der Über
wachungssonde 24, 26 gebildet wird. Die restlichen Zweige der
Brücke werden von Widerständen gebildet, die in dem Anschluß
kasten 28 nach Fig. 1 untergebracht sind. Der Druckwandler 40
ist so aufgebaut, daß der von dem Druckaufnehmer 26 erfaßte Druck
in ein elektrisches Signal umgewandelt wird, dessen Amplitude dem
von dem Druckaufnehmer 26 erfaßten Druck unmittelbar proportional
ist. Das Ausgangssignal des Druckwandlers 40 wird in dem in üb
licher Weise ausgelegten, innerhalb des Blockes 42 veranschaulich
ten Verstärker verstärkt. Die verstärkten Impulse gelangen dann
zu dem innerhalb des Blockes 42 dargestellten Sägezahngenerator.
Mittels eines Abgleichpotentiometers 52 werden die Eingänge des
zugehörigen Verstärkers abgeglichen.
Wird der Sägezahngenerator nicht von außen beeinflußt, liefert
er ein Ausgangssignal, wie es in Fig. 5 bei 54 gezeigt ist. Wenn
jedoch dem Sägezahngenerator ein Signal zugeführt wird, das min
destens eine vorbestimmte Amplitude hat, fällt die Ausgangsspan
nung des Sägezahngenerators auf der Leitung 56 sofort auf Null
und beginnt dann erneut zu steigen. Werden infolgedessen an den
Sägezahngenerator sich wiederholende Impulse mit einer vorbestimm
ten Mindestspannung angelegt, wird ein Ausgangssignal ähnlich dem
Signal 58 nach Fig. 5 erhalten.
Wenn die von dem Druckaufnehmer 26 überwachte und vom Druckwand
ler 40 erfaßte Herzfunktion normal ist und der Kurve nach Fig. 3
entspricht, bewirkt das auf einen Impuls des Herzkammerdruckes
zurückzuführende verstärkte Signal, daß das Ausgangssignal des
Sägezahngenerators auf Null abfällt. Das den Sägezahngenerator
erreichende Schwellwertsignal kann durch Veränderung des Ver
stärkungsfaktors des innerhalb des Blockes 42 dargestellten Ver
stärkers eingestellt werden. Der Verstärker 44 hat einen Schwell
wert, der mittels eines Potentiometers 62 so eingestellt wird,
daß der Verstärker 44 das Relais 64 der Relaisstufe 46 erst nach
einer Herzfehlfunktion von ungefähr 6 Sekunden Dauer betätigt.
Wenn daher der Herzkammerdruck unter den der gestrichelten Linie
38 entsprechenden Druck abfällt und während der vorbestimmten
Zeitspanne unterhalb dieses Schwellwertes bleibt, reicht die dem
Sägezahngenerator zugeführte verstärkte Spannung nicht aus, um
einen Abfall der Generatorausgangsspannung auf Null zu bewirken.
Die Generatorausgangsspannung folgt vielmehr der Kurve 54 nach Fig. 5,
und der Schwellwert 68 wird erreicht. Mittels eines Ab
gleichpotentiometers 60 werden die Eingangssignale abgeglichen,
die dem Ausgangsverstärker 44 von der Leitung 56 und dem Potentio
meter 62 aus zugeführt werden.
Das Ausgangssignal des Verstärkers 44 gelangt zu der Relais
stufe 46. Die Kontakte des Relais 64 dieser Stufe sind zunächst
geöffnet, wodurch die 15-V-Quelle von dem Gleichspannungs-Gleich
spannungswandler 48 abgetrennt wird. Die Relaisstufe 46 ist so
aufgebaut, daß die Kontakte erst schließen, wenn der durch die
Wicklung 66 fließende Strom einen vorbestimmten Wert erreicht.
Die Ausgangsspannung des Sägezahngenerators muß den den Schwell
wert des Verstärkers 44 darstellenden Wert 68 erreichen, bevor
der Strom in der Wicklung 66 ausreicht, um das Relais 64 zum
Schließen der Relaiskontakte zu veranlassen.
Wenn das Relais 64 anzieht, wird die 15-V-Quelle unmittelbar an
den Gleichspannungs-Gleichspannungswandler 48 angeschlossen. Aus
den Fig. 3 bis 5 geht hervor, daß ungefähr 6 Sekunden verstrei
chen müssen, innerhalb deren eine dauernde Herzfehlfunktion vor
liegt, bevor das Relais 64 vom offenen in den geschlossenen Zu
stand übergeht. Jeder "Zahn" der Kurve 58 entspricht nämlich
einem Spitzenwert des EKG-Signals für die rechte Herzkammer,
und die Spitzen der Druckkurve wiederholen sich mit einer Fre
quenz von ungefähr 60 bis 70 pro Minute. Der EKG-Strompegel muß
daher den Schwellwert für ungefähr 6 Sekunden unterschreiten,
bevor dem Gleichspannungs-Gleichspannungswandler 48 eine Ein
gangsspannung zugeführt wird. Wenn das Herz zu einem beliebigen
Zeitpunkt während dieser 6 Sekunden seine normale Funktion wie
deraufnimmt, fällt die Ausgangsspannung des Sägezahngenerators
auf Null und beginnt die 6 Sekunden andauernde Periode von neuem.
Wenn das Relais 64 geschlossen hat und dem Gleichspannungs-Gleich
spannungswandler 48 ein Gleichspannungssignal von 15 V zugeführt
wird, erscheint an den Ausgangsklemmen des Wandlers ein Ausgangs
signal, dessen Spannung ausreicht, um für ein Defibrillieren zu
sorgen. Diese Spannung wird dem Speicherkondensator 70 unmittel
bar zugeführt. Gleichzeitig läuft dieses Spannungssignal zu einer
Widerstandskette sowie über eine Glimmlampe 74, insbesondere eine
Neonlampe, zur Basis eines Transistors 72. Ein Thyristor (das
heißt eine Vierschicht-Triode) 76 wird durchgeschaltet, wenn der Tran
sistor 72 leitend wird.
Die innerhalb des Blockes 50 dargestellte Zündschaltung arbeitet
wie folgt: Das vom Gleichspannungs-Gleichspannungswandler 48 kom
mende Spannungssignal wird an den Speicherkondensator 70 angelegt.
Wenn der Speicherkondensator 70 voll geladen ist, wird der Tran
sistor 72 auf Grund der jetzt leitenden Glimmlampe 74 stromfüh
rend. Die Widerstandsketten und die Glimmlampe 74 sind derart
miteinander verbunden, daß die Glimmlampe 74 leitend wird,
wenn die Spannung am Speicherkondensator 70 den vollen Wert
der Spannung des Gleichspannungs-Gleichspannungswandlers 48 er
reicht. Sobald die Glimmlampe 74 Strom führt, werden auch der
Transistor 72 und der Thyristor 76 stromführend. Die volle De
fibrillationsspannung läuft daher über die Elektroden 12 und 13.
Das Herz wird mit einer Spannung geschockt, die ausreicht, um
eine Defibrillation zu bewirken.
Wie hervorgehoben, ist es wichtig, daß zwischen der Ermittlung
einer Herzfehlfunktion und der Abgabe eines Defibrillations
schocks an das Herz eine gewisse Zeitspanne verstreicht. Zu
einer Verzögerung von ungefähr 6 Sekunden Dauer kommt es zwi
schen der ersten Ermittlung einer Fehlfunktion und dem Schließen
des Relais 64. Eine weitere Verzögerung in der Größenordnung von
einigen Sekunden ist auf die Ladezeit des Speicherkondensators
70 zurückzuführen. Das heißt, wenn das Relais 64 sechs Sekunden
nach dem Beginn der Fehlfunktion schließt, beginnt der Konden
sator erst sich aufzuladen. Infolgedessen vergeht
eine unter 20 Sekunden liegende Zeitspanne zwischen der ersten
Feststellung einer Herzfehlfunktion und der Entladung des Konden
sators über das Herz. Durch Ändern der Anstiegszeit des Sägezahn
generators und der Ladezeit des Speicherkondensators kann die
Zeitverzögerung von 20 Sekunden nach Wunsch verlängert oder ver
kürzt werden. Falls zu einem beliebigen Zeitpunkt während dieser
Verzögerungszeitspanne das Herz wieder seine normale Funktion
aufnimmt, beginnt die Verzögerungszeitspanne automatisch von
neuem.
In jüngster Zeit durchgeführte Versuche an Hunden, bei denen
ein Flimmern durch Drogen oder durch ein elektrisches Wechsel
stromsignal ausgelöst wurde, wurde für eine erfolgreiche Defi
brillation mit einer Energie von weniger als 3 Wattsekunden bei
Spannungen von einigen wenigen 100 V gesorgt. Es ist jedoch mög
lich, brauchbare Ergebnisse durch geeignete Wahl der Parameter
der Anordnung mit noch niedrigerer Spannungen zu erzielen.
Es sind zahlreiche Abweichungen von dem
beschriebenen Ausführungsbeispiel möglich. Beispielsweise kann
eine Herzfehlfunktion auf andere Weise als durch Überwachung
des Druckes in der rechten Herzkammer festgestellt werden. An
stelle eines einzigen Thyristors können mehrere Thyristoren
oder ein Vakuumrelais vorgesehen werden. Statt eines einzigen
Speicherkondensators kann eine Gruppe von Kondensatoren verwen
det werden.
Claims (5)
1. Transvenös ins Herz einführbare Elektrodenanordnung mit
einem Herzkatheter, der in seinem distalen Endbereich mit
zumindest einer Elektrode für einen Kardioverter versehen
ist und durch den Elektrodenzuleitungen von den Elektroden
zu Anschlüssen an seinem proximalen Ende geführt sind,
gekennzeichnet durch
eine am distalen Ende des Herzkatheters ausgebildete erste Kardioverterelektrode (12) sowie eine von der ersten Kardio verterelektrode (12) in proximaler Richtung des Herzkathe ters beabstandete zweite Kardioverterelektrode (13),
wobei beide Kardioverterelektroden (12; 13) einerseits eine solche Ausdehnung in Katheter-Längsrichtung aufweisen, daß eine für die Kardioversion ausreichende Elektrodenoberfläche vorhanden ist, und andererseits so flexibel sind, daß sie transvenös ins Herz einführbar sind,
und wobei der Abstand der zweiten Kardioverterelektrode (13) von der ersten Kardioverterelektrode (12) so gewählt ist, daß in Arbeitsstellung des Herzkatheters die erste Kardio verterelektrode (12) im Ventrikel und die zweite Kardio verterelektrode (13) im Atrium oder unmittelbar über dem Atrium gerade außerhalb des Herzens im Cavalsystem plaziert sind.
gekennzeichnet durch
eine am distalen Ende des Herzkatheters ausgebildete erste Kardioverterelektrode (12) sowie eine von der ersten Kardio verterelektrode (12) in proximaler Richtung des Herzkathe ters beabstandete zweite Kardioverterelektrode (13),
wobei beide Kardioverterelektroden (12; 13) einerseits eine solche Ausdehnung in Katheter-Längsrichtung aufweisen, daß eine für die Kardioversion ausreichende Elektrodenoberfläche vorhanden ist, und andererseits so flexibel sind, daß sie transvenös ins Herz einführbar sind,
und wobei der Abstand der zweiten Kardioverterelektrode (13) von der ersten Kardioverterelektrode (12) so gewählt ist, daß in Arbeitsstellung des Herzkatheters die erste Kardio verterelektrode (12) im Ventrikel und die zweite Kardio verterelektrode (13) im Atrium oder unmittelbar über dem Atrium gerade außerhalb des Herzens im Cavalsystem plaziert sind.
2. Elektrodenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kardioverterelektroden (12; 13) jeweils aus einer
Anzahl elektrisch in Reihe geschalteter, beabstandeter Ring
elektroden (17; 20) bestehen.
3. Elektrodenanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ringelektroden (17; 20) der Kardioverterelektroden
(12; 13) Platiniridiumringe sind.
4. Elektrodenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodenzuleitungen (19,
22) aus Platinlahndraht bestehen.
5. Elektrodenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Elektrodenzuleitungen (19, 22)
aus Kupferlahndraht bestehen.
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