DE2202730A1 - Verfahren zur Herstellung lagerstabiler,hochreaktiver Aminotriazin-Aldehyd-Lackharze - Google Patents
Verfahren zur Herstellung lagerstabiler,hochreaktiver Aminotriazin-Aldehyd-LackharzeInfo
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Description
DR. R. FOSCHENRlEDi. λ
DR. E BOLTINHR 430
DIPL-ING. K-J. MULLEP
r Patentanwälte
8 München so 2 202730
""SSÄiatflNOTA KUNSTHARZ '
i;;;:CEi^LLSCHAFT , A-1C1C Wien 1, Johannesgasse H (Österreich)
Verfahren zur Herstellung lagerstabiler, hochreaktiver
Aminotriazin-Aldehyd-Lackharze.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur· Herstellung hochreaktiver, lagerstabiler Aminotriazin-Formaldehyd-Harze,
die vor allem in Kombination mit Alkydharzen als Bindemittel für Lacke dienen.
Es ist bekannt, aus NHg-Gruppen tragenden Stoffen durch
Umsetzung mit Formaldehyd in wässriger oder alkoholischer Lösung, im alkalischen oder sauren Medium, Methylolverbindungen
zu gewinnen, die im sauren Bereich mit Mono- oder Polyalkohole!! veräthert werden können. In erster Linie werden für diese
Reaktionen als NH2~Gruppen tragende Verbindungen Melamin oder
Harnstoff verwendet, aber auch substituierte Guanamine. Diverse andere NHO-Gruppen tragende Triazinderivate sind als
Ausgangsstoffe in der Literatur ebenfalls bekannt und werden in der Technik vetwendet. Zur Verätherung der Methylolverbindung
wird üblicherweise n- oder iso-Butanol verwendet, aber auch Methanol, Xthanol oder Propanole finden für diesen Zweck
Verwendung.
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χ ■
Die aus diesen Grundstoffen nach bekannten Verfahren hergestellten
Umsetzungsprodukte zeigen wertvolle Eigenschaften, da sie für sich allein oder in Verbindung mit anderen hydroxylgruppentragenden
hochmolekularen Stoffen durch Anwendung von erhöhten Temperaturen bzw. durch Zusatz von Säuren in einen
weitgehend unlöslichen, harten, elastischen, festhaftenden
Film übergeführt werden. Von dieser Eigenschaft wird Gebrauch gemacht, um z.B. Lackharze, Gießmassen oder Appreturen
herzustellen.
Besonderes Interesse haben dabei Kombinationen von hochreaktiven Aminotriazin-Formaldehyd Kondensaten mit kurzöligen
Alkydharzen erlangt, die als Basis für Einbrennlacke dienen, die bereits bei niedrigen Einbrenntemperaturen im Bereich
von 80 - 1OO°C gut vernetzte, glänzende, elastische und
gut haftende Filme ergeben.
Mischungen bzw. Lacke mit solchen Alkydharzen zeigen aber den Nachteil, daß sie nur eine beschränkte Lagerstabilität aufweisen.
Diesen Mangel zu beheben ist Ziel der vorliegenden Erfindung.
Es konnte gefunden werden,, daß hochreaktive Aminotriazin-Aldehyd-Kondensate
erhalten werden, wenn die Herstellung dieser Harze in Gegenwart von 0,1 - 1 Mol, vorzugsweise
0,2 - 0,5 Mol Tris-(2-hydroxyäthyl)-isocyanurat pro drei Aminogruppen der Aminotriazinverbindung durchgeführt wird.
Die Zugabe des Tris-(2-hydroxyäthyl)-isocyanurat erfolgt vorzugsweise in der alkalischen Phase, aber auch zu Beginn
oder im Laufe der sauren Phase der Kondensation.
Es ist bekannt, daß Tris-(2-hydroxyathyl)-isocyanurat
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mit Hilfe von sauren Katalysatoren homopolymcrisiert werden
kann und auf diesem Wege Gießharze von guter Härte untl
Wasserbeständigkeit bzw. Appreturen für Textilien erziel-.b'ai*
sind. Außerdem ist bekannt, daß Tris-(2-hydroxyäthyl)-isocyanurat
mit Formaldehyd unter Verwendung von sauren Katalysatoren copolymerisiert werden kann. Auf diesem Wege
sind Harze zu gewinnen, die zur Herstellung von Preßschichtstoffen verwendet werden können. Auch ist bekannt, daß durch
Umsetzung von 1,8-3 Mol Formaldehyd und 0,01 - 0,2 Mol Tris-(2-hydroxyäthyl)-isocyanurat pro Mol Melamin bei einem
pH-Wert von etwa 9,0 wässrige Harzlösungen hergestellt werden können, die als Laminatharze gute Wiederverformungseigenschaften
bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur zeigen.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Kondensate dienen
Aminotriazinverbindungen mit einer oder mehreren Aminogruppen, z.B. Melamin, Guanamine, wie Benzoguanamin, Acetoguanamin,
etc., die in bekannter Weise mit Aldehyden, vorzugsweise Formaldehyd, zu den entsprechenden Alkylolverbindungen
umgesetzt werden. Die AlkylolverWindungen werden gleichzeitig
oder anschließend teilweise oder weitgehend mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen veräthert.
Werden anstelle von Melamin andere Aminotriazine verwendet, so, sind die oben angeführten Molverhältnisse zwischen
Aminotriazin und Tris-(2-hydroxyäthyl)-isocyanura.t sinngemäß im Verhältnis der vorhandenen reaktiven Aminogruppen
zu ändern, z.B. Melamin : Benzoguanamin = 6 : 4.
Anstelle von nur einer Aminotriazinverbindung können auch Gemische von Triazinverbin'dungen eingesetzt werden.
Die im vorliegenden Verfahren besonders günstige Eigenschaften
ergebenden Kondensate enthalten mindestens 3,5 Methylolgruppen
je Mol Melamin, von denen 40 - 90 % veräthert sind.
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Im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten Lackharzen
weisen sowohl die so hergestellten Aminotriazinharze für sich allein, als auch ihre Mischungen mit Alkydharzen
eine ausgezeichnete Lagerstabilität auf.
Die Lagerstabilität der aus den erfindungsgemäßen Kondensaten
hergestellten Lacke kann durch einen teilweisen Ersatz der eingesetzten Lösungsmittel durch Methanol synergistisch erhöht
werden. Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Kondensate bereits Methanol als Verätherungs- oder bzw. und Lösungsmittel,
u.z; von 10 - 25 %, vorzugsweise etwa 15 %, bezogen
auf Harzfestkörper. Das Methanol kann aber auch der fertigen Harz- oder Lackmischung zugesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Kondensate dienen, wie bereits oben
erwähnt, vor allem zur Herstellung äußerst lagerstabiler Lacke in Verbindung mit Alkyd- oder Acrylharzen, und können
bei 70 - 14O°C oder darüber, vorzugsweise bei 80°C, vernetzt
werden. Die gute Vernetzung ist u.a. an der Beständigkeit des eingebrannten Filmes gegen Quellen durch Lösungsmitteleihfluß
(z.B. Xylol) zu erkennen. Das Mengenverhältnis Aminharz zu Alkyd- bzw. Acrylharz beträgt vorzugsweise 10 :
bis 30 : 70 (gerechnet als Harzfestkörper). Die Kondensate können aber auch für «ich allein, ohne Zusatz anderer Komponenten,
als Lackharze verwendet werden.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt
in einer wesentlichen Verkürzung der Reaktionszeit bei der Herstellung im Vergleich zu anderen hochreaktiven Typen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung ohne sie zu beschränken.
Beispiel 1 ; ·
In einem mit Rührer, Wasserabscheider, Rückflußkühler und
Thermometer versehenen Reaktionsgefäß werden
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220273Q
273 g n-Butanol
165 g Paraformaldehyd, 91 %ig
126 g Melamin
130 g Tris-(2-hydroxyäthyl)-isocyanurat
gemischt und mit Triäthylamin ein pH-Wert von 6,5-7,0 eingestellt. Anschließend wird auf 90 - 95°C erhitzt und
das nun klare Reaktionsgemisch mit 4 g 4-normaler Essigsäure angesäuert. Nach einer Stunde bei 90 - 95°C wird bei dieser
Temperatur das Reaktionswasser durch azeotrope Destillation mit Xylol abgetrennt. Nach 1 Stunde haben sich etwa 44 ml
Wasser gebildet. Der Ansatz wird gekühlt und mit Triäthylamin wieder auf einen pH-Wert zwischen 7 und 8 eingestellt. Abschließend
wird mit 40 g technischem Xthanol verdünnt.
Analog Beispiel 1 werden
273 g n-Butanol
145 g Paraformaldehyd, 91 %ig
126 g Melamin
70 g TriS~(2-hydroxyäthyl)-isocyanurat
gemischt und mit Triäthylamin ein pH-Wert von 6,5-7 eingestellt. Anschließend wird auf 90 - 95°C erwärmt und das
nun klare Reaktionsgemisch mit 0,5 g 25 %iger Phosphorsäure angesäuert. Nach 1 Stünde bei 90 - 950C wird das Reaktionswasser durch azeotrope Destillation mit Spezialbenzin (Siedebereich
80 - 1200C) abgetrennt. Nach zwei Stunden sind etwa
35 g Wasser gebildet. Der Ansatz wird gekühlt und mit Triäthylamin wieder auf einen pH-Wert von 7-8 eingestellt.
Anschließend wird mit 28 g%Methanol verdünnt.
Analog Beispiel 1 werden
255 g n-Butanol
145 g Paraformaldehyd, 91 %ig
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126 g Melamin 100 g Tris-(2-hydroxyäthyl)-isocyanurat
kondensiert.
Der Ansatz wird gekühlt und mit Triäthylamin wieder auf einen pH-Wert zwischen 7-8 eingestellt.
580 g Formaldehyd, 36 %ig 126 g Melamin 100 g Tri-(2r-hydroxyäthyl)-isocyanurat
werden in einem mit Rührer, Wasserabscheider, Rückflußkühler
und Thermometer ausgestatteten Reaktionsgefäß gemischt und mit Triäthylamin ein pH-Wert von 6,5 - 7,0 eingestellt.
Nach Zugabe von 75 g iso-Butanol wird auf 900C erwärmt. Das
azeotrop abdestillierte Wasser wird in Abständen von Minuten durch die 1 1/2-fache Yolumsmenge iso-Butanol
ersetzt. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis ingsgesarat 460 g iso-Butanol zugegeben wurden.
Dann wird mit 4 g 4-normaler Essigsäure angesäuert und
weiter durch azeotrope Destillation das Wasser entfernt. Nach 6 Stunden werden weitere 1,6 g Essigsäure zugegeben und
noch 2 Stunden weiter das Wasser azeotrop entfernt. Dann wird gekühlt und mit Triäthylamin auf einen pH-Wert zwischen
7-8 eingestellt.
Analog Beispiel 3 werden
240 g n-Butanol 200 g Paraformaldehyd, 91%ig
112 g Benzoguanamin 75,5g Melamin 39 g Tris-(2-hydroxyäthyl)-isocyanurat
kondensiert.
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Nach 6 Stunden sind 48 g Wasser abgetrennt. Nach Abkühlen wird der Ansatz mit Triäthylamin auf einen pH-Wert von
7-8 eingestellt.
397 g Isobutanol
200 g Paraform 91 %ig
werden mit Triäthylamin auf einen pH-Wert von 7-10 eingestellt und so lange auf 9O°C gehalten, bis das Reaktionsgemisch bei
dieser Temperatur weitgehend klar ist. Dann werden
Melamin
Tris-(2-hydroxyäthyl)-isocyanurat
4 η Essigsäure
zugegeben und mit Xylol bei 900C unter Anlegen von Vakuum
das Reaktionswasser durch azeotrope Destillation entfernt. Nach ca. 4 Stunden sind 45 g Wasser abgetrennt. Der Ansatz
wird gekühlt und mit Triäthylamin auf einen pH-V»'ert von
7-8 eingestellt.
Die nach den oben angegebenen Verfahren hergestellton Amin-Formaldehydharze
werden rrit Butanol auf 50 % Festkörpei'gehalt
verdünnt und mit einem handelsüblichen hochreaktiven Phthalatharz auf Basis von dehydratisiertem Rizinusöl mit
30 % Ölgehalt im Verhältnis 20 : 80 gemischt. Diese Mischungen
werden bei 6O°C in Gardner-Viskositäts-Röhrcnen '^-lagert,
und die Zeit in Stunden angegeben, nach der beim Kippen des
Röhrchens die Luftblase nicht mehr nach oben wandert, die Harzmischung also geliert ist.
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Zum Vergleich der Härte werden Lackfilme mit einer Naßfilmstärke von 150 μ 30 Minuten bei 8O°C eingebrannt und die
Pendelhärten nach Persoz gemessen.
Beispiel Pendelhärte in see. (PERSOZ) Lagerzeit 600C "Stunden
1 | 200 | 140 |
2 | 220 | 120 |
3 | 205 | 215 |
4 | 210 | über 600 |
5 | 200 | über 600 |
6 | 200 | 600 |
Vergleichsbeispiel A
210
Vergleichsbeispiel B
180
Bei den Melaminharzen der Vergleichsbeispiele A und B handelt
es sich um handelsübliche hochreaktive Produkte, die von den Herstellern für Einbrenntemperaturen von 800C empfohlen werden
Pigmentierte Lacke auf Basis von Mischungen mit den erfindungs·
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gemäßen Kondensaten ergeben, 1 Stunde bei 8O°C eingebrannt,
Filme von glänzender Oberfläche, guter Haftung und guter Lösungsmittelbeständigkeit.
> η c
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Claims (4)
- Vei'fahren zur Herstellung eines hochreaktiven veräthorten Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensates, das in Kombination mit kurzöligen Alkydharzen für lagerstabile Einbrennlacke dient, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensat in Gegenwart von 0,1-1 Mol, vorzugsweise 0,2 - 0,5 Mol Tris-(2-hydroxyäthyl)-isocynnurat, pro drei Aminogruppen der Aminotriazinverbindung neben den üblichen niederen Monoalkoholen, in bekannter Weise herstellt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tris-(2-hydroxyäthyl)-isocyanurat in der alkalischen Phase der Kondensation zugesetzt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tris-(2-hydroxyäthyl)-isocyanurat in der sauren Phase zugesetzt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß Methanol als Verätherungs- und/oder Lösungsmittel mitverwendet wird.209841/0992
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AT265071A AT304725B (de) | 1971-03-29 | 1971-03-29 | Verfahren zur Herstellung eines hochreaktiven verätherten Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensates für lagerstabile Einbrennlacke |
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