DE2202537B1

DE2202537B1 - Kontaktanordnung fuer elektrische Fahrzeuge

Info

Publication number: DE2202537B1
Application number: DE19722202537D
Authority: DE
Inventors: Gerd Dr Hinrichs
Original assignee: Schunk and Ebe GmbH
Current assignee: Schunk and Ebe GmbH
Priority date: 1972-01-20
Filing date: 1972-01-20
Publication date: 1973-03-01
Also published as: GB1362355A; FR2168819A5; DE2202537C2

Claims

1 2 rung. Nachteilig ist auch die Neigung zur Verschwei- Patentansprüche: ßung bei hohen Strömen und die Erzeugung von Hochfrequenzstörungen.

1. Kontaktanordnung für elektrische schienen- Bekannt ist auch die Möglichkeit, Bürsten aus gebundene Fahrzeuge, dadurch gekenn- 5 Kohle- oder Graphitfasern oder Graphitwhiskern einzeichnet, daß die vom Gleitkontakt des Fahr- zusetzen. Versuche in dieser Richtung haben bisher zeugs bestrichene Fläche der Stromschiene aus jedoch gezeigt, daß das geforderte Verschleißverhal-Kunstkohle besteht. ten nicht erreicht wird.

2. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, da- Kohlefasern weisen schlechte Gleiteigenschaften durch gekennzeichnet, daß die Stromschiene aus io gegenüber Metall auf, und Graphitwhisker können Kohleleisten zusammengesetzt ist, die mittels nicht in der erforderlichen Länge hergestellt werden, metallischer Halterungen miteinander elektrisch Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die verbunden und am Tragsystem isoliert befestigt Vorteile der metallischen Pinselbürste unter Vermeisind. dung der bekannten Nachteile für eine Kontakt-

3. Kontaktanordnung nach Anspruch 1 und 2, 15 anordnung aus Stromschiene und Gleitkontakt zu dadurch gekennzeichnet, daß die Kohleleiste aus nutzen.

harter Kohle, Elektrographit, kunstharzgebunde- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gener Kohle oder metallhaltiger Kohle besteht. löst, daß die vom Gleitkontakt bestrichene Fläche

4. Kontaktanordnung nach Anspruch 1 bis 3, der Stromschiene aus Kunstkohle besteht.

dadurch gekennzeichnet, daß der fahrzeugseitige 20 Unter Kunstkohle sind in dieser Erfindung sämt-Gleitkontakt ein pinsel- oder bürstenförmiges liehe Kunstkohlesorten zu verstehen, wie z. B. harte Kontaktteil aus elastischem und elektrisch leit- Kohlen, Elektrographite, kunstharzgebundene Kohfähigem Material, wie z. B. Stahldraht, Bronze- len oder metallhaltige Kohlen,
draht, Kohle- oder Graphitfasern ist. Die vom Kontakt des Fahrzeuges bestrichene Par-

25 tie der Stromschiene ist aus Kohleleisten zusammengesetzt, die mittels metallischer Halterungen mitein-

ander elektrisch verbunden und am Tragsystem isoliert befestigt sind. Auf diese Weise können auch mehrphasige Stromsysteme gebaut werden.

Die Erfindung betrifft eine Kontaktanordnung für 30 Der Einsatz einer erfindungsgemäßen Stromzufühelektrische schienengebundene Fahrzeuge. rungsschiene bietet wesentliche Vorteile gegenüber

Üblicherweise wird bei schienengebundenen elek- einer herkömmlichen Stromschiene mit metallischer irischen Fahrzeugen der Strom von einer metallischen Kontaktbahn.

Oberleitung oder meist seitlich angeordneten metal- Der Wärmeausdehnungskoeffizient von Kohle liegt

lischen Schienen über ein Schleif stück aus Kohle oder 35 niit etwa 2,5 · 10~⁶ grad^-1 erheblich niedriger als Metall abgenommen. derjenige metallischer Werkstoffe, wie Stahl

Untersuchungen haben gezeigt, daß die Funktions- (11 · 10~⁶ grad"¹), Kupfer (17 · 10~⁶ grad"¹) und grenze der bekannten Systeme bei maximal 250 bis Aluminium (22 · 10~⁶ grad"¹). Hierdurch werden die km/h liegt. Zur Erzielung guter Kontaktverhält- durch die Wärmedehnung verursachten Schwierigkeinisse zwischen Stromabnehmer und Stromschiene 40 ten stark vermindert.

auch bei hohen Geschwindigkeiten, etwa bei 300 bis Durch die Verwendung von Kohle steht an der

km/h, muß die Massenträgheit des Gleitkontak- Gleitstelle fester Schmierstoff in ausreichendem Maße tes möglichst gering sein. Zur Vermeidung eines den zur Verfügung, so daß die Probleme, die im Zusam-Kontakt unterbrechenden Luftpolsters sollten die ein- menhang mit einer bei ausschließlich metallischen zelnen Kontaktflächen möglichst klein sein. 45 Gleitpartnern notwendigen Fremdschmierung gege-

Diesen Forderungen wird durch ein bekanntes ben sind, von vornherein nicht existieren,
pinsel- oder bürstenförmiges Kontaktteil entsprochen, Im Gegensatz zu Metallen bilden sich auf der

wobei die Einzelfasern vorwiegend aus gut federn- Kohle keine kontakthemmenden Fremdschichten, so dem und elektrisch leitfähigem Material bestehen. daß unabhängig von den atmosphärischen Bedingun-

Bekannt sind Kontaktanordnungen, die aus einem 50 gen und der Zugfolge immer konstante Kontaktvermetallischen pinsel- oder bürstenförmigen Kontakt- hältnisse vorliegen. Die Gefahr der Bildung von teil und einer metallischen Stromschiene bestehen. Schmorstellen auf der Stromschiene, z. B. als Folge

Zur Vermeidung eines zu hohen Verschleißes be- hoher Anfahrströme, ist bei Kohle praktisch ausgedürfen metallische Gleitpartner einer Fremdschmie- schlossen.