DE2202371A1 - Verfahren zum dynamischen auswuchten von kurbelwellen - Google Patents
Verfahren zum dynamischen auswuchten von kurbelwellenInfo
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Description
- Verfahren zum dynamischen Auswuchten von Kurbelwellen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum dynamischen Auswuchten von mit Gegengewichten versehenen Kurbelwellen beliebiger Ausführung.
- Die heute angewandte moderne Auswuchttechnik bevorzugt die dynamische Methode, bei der nämlich die Auswuchtung in zwei Ebenen, und zwar möglichst an den Enden eines Wuchtkörpers, d.h. bei einer Kurbelwelle an den Enden ihres gekropften Teils in den sogenannten Wuchtebenen erfolgt. Dabei wird in jeder Ebene der Ausgleich durch drei oder vier am Umfang verteilte sogenannte Wuchtaugen durchgeführt, die zur Herstellung des Wuchtgleichgewichts mehr oder weniger abgearbeitet werden und dabei einen Ausgleich in Somponentenform erbringen.
- I)iese methode erfordert Wuchtaugen auf der Iiubseite einzeler Wangen der Kurbelwelle. Diese huchtaugeIl sind schmiedetechnisch und spannungsmäßig nachteilig und verschlechtern die Nöglichkeit fiir den Gegengewichtsausgleich.
- Sollten an einer Kurbelwelle, die nach dem bisher üblichen Auswuchtver£aj'ren ausgewuchtet werden soll, ausreichende huchtaugen nicht untergebracht werden können, dann wird der Wuchtausgleich in zusätzliche Auswuchtscheiben am freien Ende und in das Schwungrad verlegt. Diese Auswuclltscheibe ist ein zusatzliches Bauteil mit zusätzlichen Unwuchten.
- Diese zusätzlichen Unwuchten entstehen vorzugsweise bei der montage, insbesondere durch das radiale I>assungsspiel durch die dadurch mögliche Verschiebung der Scheibe aus der Drehachse und durch die begrenzte Genauigkeit der Winkelfixierung.
- Daher kann die Kurbelwelle erst nach ihrem Zusammenbau mit dem Schwungrad und der Auswuchtscheibe gewuchtet werden und muß dann in diesem Zustand verbleiben. Die an der Kurbelwelle demgemäß bereits anmontierten Teile, nänilich das Schwungrad und die Auswuchtscheibe, bringen eine blontageerschwerung mit sich. Ein einfaches Austauschen dieser Teile im Verschleißfalle, oder wenn aus anderen Gründen das eine oder andere Teil ausgetauscht werden muß, ist allein nicht möglich; es muß also immer das ganze Teil, bestehend aus Kurbelwelle, Schwungrad und Auswuchtscheibe ausgetauscht werden.
- Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein Auswuchtverfahren zu offenbaren, bei dem die Welle wie auch das Schwungrad allein gewuchtet werden können und alle Teile gegeneinander austauschbar sind. Weitere Aufgabe der Erfindung ist es, das gesamte Auswuchtverfahren zu vereinfachen und konstruktive sowie schmiedetechuische Schwierigkeiten bei der Kurbelwelle zu vermeiden, die durch die Anbringung von Wuchtaugen entstehen.
- Diese Aufgaben werden durch die Erfindung dadurch gelöst, dnn in wenigstens zwei senkrecht zur Längsachse der Kurbelwelle verlaufenden Wuchtebenen ein vorbestimmter, den voraussehbaren Unwuchten entsprechender Wuchtüberschuß in Richtung der Gegengewichte vorgegeben wird, durch dessen teilweises Abspanen, beispielsweise durch Anbringung von Wuchtbohrungen und damit durch Naterialabnahme nur im Bereich der Gegengewichte allein die Unwucht ausgeglichen und die Kurbelwelle nur dadurch ausgewuchtet wird. Die Größe der voraussehbaren Unwuchten ergibt sich dabei aus den erfallrungsgemäß auftretenden Fertigungsabweichungen.
- Insbesondere werden die Wuchtebenen an den äußeren Gegengewichten der Kurbelwelle vorgesehen; sie können aber auch zusätzlich bei den den äußeren Gegengewichteten benachbarten Gegengewichten der Kurbelwelle vorgesehen seiii. Die beiden Wuchtebenen liegen dann zweckmäßig jeweils zwischen den beiden Gegengewichten an jeder Seite, so daß je zwei Gegengewichte je Wuchtebene zum Ausgleich herangezogen werden.
- Zweckmäßig ist es, die Wuchtüberschüsse durch entsprechend größere, an der Kurbelwelle schon vorhandene Gegengewichte darzustellen. Die Wuchtüberschüsse können aber auch durch Eingabe von definierten Unwuchten in die vorgesehenen Wuchtebenen am Kurbelwellenrohling durch Wuchtzentrieren vorgesehen werden.
- Dies erfolgt durch im Wuchtkorb angebrachte Gegenunwuchten.
- Besonders vorteilhaft ist es, das Verhältnis des Unwuchtüberschusses zur erwarteten Restunwucht groß zu halten, damit die anzubringenden Entlastungsbohrungen noch leicht innerhalb des Zentriwinkels des Gegengewiciits angebracht werden können.
- Das erfindungsgeniäße Verfahren wird anhand von einigen schematischen Darstellungen in der folgenden Beschreibung näher erläutert, der auch weitere Einzelheiten der Erfindung entnommen werden können. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Graphik einer Kurbelwelle mit zwei \suchtebenen, Fig. 2 eine Ansicht einer bisher üblichen Kurbelwelle mit einem Wuchtauge auf der Hubseite, Fig. 3 die Ansicht einer Kurbelwelle in ihrer Längsachse gemäß der Erfindung mit gerade ausreichendem Wuchtüberschuß &L U im Vergleich zur Unwucht Fig. 4 eine erfindungsgemäßc Kurbelwelle mit großem Wuchtüberschuß 2 U im Vergleich zur auftretenden Unwucht RC.
- Die Auswuchtung von bisher üblichen Kurbelwellen 1 mit Wuchtaugen 2 gemäß Fig. 2 ist in der Fig. 1 schematisch dargestellt, wo insbesondere die beideii uchtebenen 3 und 4 schematisch angedeutet sind. Dabei wurde der Ausgleich in jeder der angedeuteten Ebenen durch drei oder vier gleicllmäßig am Umfang verteilte Wuchtaugen 2 herbeigeführt, die durch spanabhebende Bearbeitung als Ausgleich in Komponentenform angeglichen werden koniiten.
- Die Komponenten 5, 6 und 7 sind in der Ebene 3 gestrichelt dargestellt. Die für diese Art der Auswuchtung notwendigen Wuchtaugen 2 auf der Hubseite sind insbesondere spannungsmäßig nachteilig und können schmiedetechnisch sehr schwer hergestellt werden.
- Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet daher Wuchtaugen und kann mit einer Kurbelwelle 8 auskommen, die die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Form mit den Gegengewichten 9 hat.
- Der Wuchtkörper, d.h. die Kurbelwelle, kann schon beginnend beim Wuchtzentrieren mit einer definierten Unwucht in den beiden Ebenen versehen werden, deren Richtung identisch ist mit den für die Auswucht-Nacharbeit vorgesehenen Gegengewichten. Schon am Kurbelwellenrohling werden so Wuchtüberscliiisse in den betreffenden Ebenen dadurch vorgesehen, daß im Wuchtkorb entsprechend große und entsprechend gerichtete Gegenunwuchten angebracht werden.
- Der Überschuß im Gegengewicht muß so groß sein, daß man ohne Wuciitarbeit auf der llubseite, d.h. dort, wo früher die Wuchtaugen angebracht waren, auskommen kann, um die Auswuchtarbeit allein auf die Gegengewichte zu verlegen. Diese Gegengewichte 9 müssen über den theoretischen Ausgleichszustand hinaus einen gewissen Wuchtüberschuß # U haben, von dessen Größe die Ausgleicharbeit der eigentlichen Restunwuchten RU die aus den Fertigungsabweichungen herrühren und von Welle zu Welle nach Größe und Richtung verschieden sind, abhängt. In den in Fig. 3 und 4 dargestellten schematischen Skizzen sind der Wuchtüberschuß # U und die Restunwucht RU und die aus beiden resultierende Wuchtmöglichkeit UG vektoriell dargestellt.
- Die Abstimmung zwischen dem Wuchtüberschuß 8 U und der Restunwucht RU einerseits sowie der Wuchtmöglichkeit UG am Gegengewichtsumfang andererseits muß im Falle geringsten Wuchtüberschusses so sein, daß der resultierende Vektor UG Z ß U + Ru einen Scheiteikreis 11 um die Spitze des Vektors A U beschreibt.
- Das Auswuchten selbst wird dadurch vorgenommen, daß Bohrungen in Richtung des Vektors UG diesem Vektor entgegengerichtet angebracht werden.
- In Fig. 3 ist das Verhältnis nU : Ru = 1 : 1, so daß der Winkel, den der Vektor UG mit der Achse A-A bildet, verhältnismäßig groß ist. Bei noch größerem Winkel, d.h. bei nicht ausgewogenem Verhältnis von # U : RU wäre es unter Umständen nicht mehr möglich, die Bohrung 13 auf dem Gegengewicht anzubringen.
- In Fig. 4 ist das Verhältnis # U : Ru viel größer. Daraus ergibt sich ein viel kleinerer Scheitelkreis 12. Das bedeutet, daß bei großem a U, also bei großem Gegengewichtüberschuß im Verhältnis zu der zu erwartenden Unwucht Ru immer ein kleiner Scheitelkreis 12 gegeben ist, die Unwucht also in jedem Halle dadurch Anbringung von Bohrungen im Bereich der Gegengewichte 9 ausgeglichen werden kann.
- I)urch die Erfindung können also am Gegengewicht allein neben dem Wuchtüberschuß # U auch die Restunwuchten RU in jeder beliebigen Richtung ausgeglichen werden. Das bedeutet, daß aucli die Restunwuchten ausgeglichen werden können, die normalerweise eiiie Unwuchtbohrung im Hubbereich erfordern würdeu. Im Idealfall gleicher Restunwucht-Ausgleichsmöglichkeiten über 360° müßten die Wuchtmöglichkeiten UG am Gegengewicht der Funktion eines tangentierenden lireises entsprechen : UG = 2 . #U . cos G In der Praxis wird der innere Bereich des Scheitelkreises 11 wegen der begrenzten Größe des Zentriwinkels α, , dessen Schenkel die Grenzen des Gegengewichts 9 tangentieren und zwischen dessen Schenkeln eine Bohrung angebracht werden muß, nicht für eine Anbringung einer Bohrung zum Unwuchtausgleich herangezogen werden können. Andererseits sind dort jedoch die Wuchtkorrekturen so klein, daß sic in den Bereich der zulässigen Restunwucht fallen könnten. Große Wuchtkorrekturen sind dann notwendig, wenn der Wuchtüberschuß # U und die Restunwucht RU in der Richtung praktisch zusammenfallen. In diesem Fall kan auch die Wuchtkorrektur durch die Resultierende aus wei synmetrisch angeordneten Wuchtbohrungen im Gegengewicht durchgeführt werden.
- Reichen die Bohrungeii in einem Gegengewicht je Wuchtebene nicht aus, so kann auch das benachbarte, meist gleichgerichtete Gegengewicht zum Ausgleich mit herausgezogen werden. In diesem Falle werden dann die beiden Wuchtebenen zweckmäßig in die Mitte zwischen den beiden benachbarten Gegengewichten gelegt Ilnd die Aufteilung der Wuchtkorrektur erfolgt auf beide Gegengewichte einer Wuchtebene zu etwa gleichen Teilen.
- Bei Neuauslegungen wird man Verhältnisse ähnlich Fig. 3 anstreben, da über die anfallende Größe von RU noch nichts bekannt ist. Wenn z.B. beim Serienanlauf durch eine statistische Erhebung die tatsächlich auftretende maximale Amplitude von RU bekannt ist, kann dieses Verhältnis in Richtung RU : U « 1 : 3 verändert werden1 wie iii Fig. 4 dargestellt ist. Daraus wird ersichtlich, daß dann der Winkelbereich für die erforderliche Wuchtbohrung verkleinert wird und auch der innere Bereich des Wuchtkreises voll bestrichen werden kann.
Claims (5)
- Ansprüched Verfahren zum dynamischen Auswuchten von mit Gegengewichten versehenen Kurbelwellen, dadurch gekennzeichnet, daß in wenigstens zwei senkrecht zur Längsachse der Kurbelwelle verlaufenden Wuchtebenen (3, 4) ein vorbestimmter, den voraussehbaren Unwuchten entsprechender Wuchtüberschuß in Richtung der Gegengewichte vorgegeben wird, durch dessen teilweises Abspanen, beispielsweise durch Anbringen von Wuchtbohrungen (13), und damit durch ßlaterialabnahme nur im Bereich der Gegengewichte allein die Unwucht ausgeglichen und die Kurbelwelle (8) nur dadurch ausgewuchtet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wuchtebenen (3, 4) an den äußeren Gegengewichten der Kurbelwelle (8) vorgesehen sind.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wuchtebenen (3, 4) zusätzlich zwischen zwei benachbarten Gegengewichten an den Enden der Kurbelwelle (8) vorgesehen sind und je zwei Gegengewichte je Wuchtehene zum Ausgleich herangezogen werden.
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen l - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wuchtüberschüsse durch eine nach Größe und Richtung entsprechende Vergrößerung der an der Kurbelwelle (8) mit angeformten Gegengewichte (9) dargestellt werden.
- 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wuchtüberschüsse durch Eingabe von definierten Unwuchten in die vorgesehenen Wuchtebenen am Kurbelwellenrohling durch Wuchtzentrieren, nämlich durch im Wuchtkorb angebrachte Gegenunwuchten vorgesehen werden.L e e r s e i t e
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