DE2202086C3 - Spulenhalter für das tangential Abziehen von insbesondere Setgarnen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen hängend angeordneten Spulenhalter für das tangentiale Abziehen von Setgarnen od. dgl. mit hoher Geschwindigkeit, bei dem der Haltermantel mittels Wälzlagern drehbar an einer drehfesten .Spindelachse gehalten ist.

Bekanntlich können nicht alle einer Spulmaschine zum Abzug vorgelegten Garnwickel in der üblichen Weise über Kopf abgezogen werden, d. h. in Richtung der Längsachse des Garnwickels, da bestimmte Garn-Sorten, beispielsweise Setgarne, sich nur schwer von der Wicklung ablösen lassen. Man verwendet deshalb für solche Garne durchweg einen sogenannten rollenden bzw. tangentialen Abzug, bei welchem der Garnwickel drehbar gelagert und der Faden im wesentlichen senkrecht zur Längsachse des Garnwickels abgezogen werden.

Ursprünglich wurde die Abrollspindel horizontal angeordnet, so daß der Garnwickel um eine horizontale Achse roiierte. Nachleiligerweise machte sich dabei jedoch die stets vorhandene, ungleiche Massenverteilung in den Garnwickeln durch den Einfluß der Schwerkraft verstärkt bemerkbar, was verstärkte Schwingungen in den verwendeten, starren Achs- bzw. Spindellagcrn und eine entsprechend verkürzte Lebensdauer derselben verursachte. Infolge dieser Schwingungen mußten die Abrollgeschwindigkeiten verhältnismäßig gering gehalten werden. Ferner übertragen sich diese Schwingungen nachteiligerweise auf das Maschinengestell, in du r il'i· Abrollsp MtI₁I gelagert ist, ι ι il ,11 if weitere, dort ge ,uvte Maschin nclemente, was /inlcm /u erhöhter Ci' Mn u'hbelästi|:· nr liihrt.

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drehen sondern auch in begrenztem Maße seitlich zu verschwenken. Diese Möglichkeit zum Verschwenken ist vorgesehen, um auf besonders einfache und schnelle Weiseren Garnwickel bzw. die Spule auf den Halternrintel aufbringen zu können. Ein besonders schnelles Abziehen des Garnes mit hoher Geschwindigkeit ist nicht vorgesehen. Dies ist auch insofern nicht möglich, ils bei einem seitlichen Ausschwenken des Haitermantels infolge einer etwa vorhandenen Unwucht der Spule bereits bei geringen Ausschwenkwinkeln der obere Rand des Haltermantels an der Achse zur Anlage kommt und ein Herumwirbeln des Haltermantels mit der Spule eintritt, zumal sich der Haltermantel auch ohne ein Ausschwenken parallel zu sich selbst verlagern kann, wobei der Haltermantel an der Achse anstreift Höhere Drehzahlen führen also zwangsläufig zu einem Abwälzen des oberen Randes des Haltermantels am Umfang der Achse und somit zu einem Herumschleudern des beweglichen Teils des gesamten Spulenhaiters einschließlich der Spule.

Schließlich ist noch ein Spulen- bzw. Haspelhalter bekannt (CHPS 5 829), der jedoch nur für allergeringste Drehzahlen bzw. Abzugsgesehwindigkeiten geeignet is'. Fs wird ausdrücklich erwähnt, daß diese bekannte Bauart ein zu schnelles Drehen vermeiden soll. Jedoch zeigt diese bekannte Anordnung bereits eine ein freies pendelartiges Ausschwenken des Spulenhalters n.ich allen Seiten ermöglichende Aufhängung des oberen Endes der Spindelachse am Spulengestell. Diese Aufhängung besteht aus einem am Spulengestell einhängbaren ersten Haken, der an seinem einen freien Ende eine Öse aufweist, in die wiederum ein zweiler Haken eingreift, der an seinem einen Ende eine horizo'ntale Öse besitzt, in der die Achse des Spulenhalter mit Gleitreibung drehbar gelagert ist. Diese Aufhängung weist somit zwei Schwenkpunkte auf, die bei auch nur leicht erhöhten Drehzahlen die Anordnung instabil werden lassen, so daß sehr schnell ein Herumwirbeln der Spule eintritt.

Die der Erfindung zugrundeliegende Auigabe wird darin gesehen, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Bauart zu schaffen, die besonders hohe Abrollgcschwindigkeiten bei möglichst großer Schwingungsfreiheit und entsprechend geringer Geräuschbelästigung gestattet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine ein freies, pendelartiges Ausschwenken des Spulenhalters nach allen Seiten ermöglichende Aufhängung des oberen Endes der Spindelachse am Spulengestell, und durch einen zwischen der Aufhängung und dem Spulengestell angeordneten Schwingungsdämpfer. Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung stellt die Spindelachse mit dem Haltermantel und der Spule einen frei pendelnd nach unten hängenden Kreisel, der lediglich an seinem oberen Ende in einem Schwenkpunki gehalten ist und sich bei Rotation seiner Masse selbst zentriert, ohne durch diese Halterung bzw. Aufhängung in diesem Bestreben behindert zu werden. Infolge der verringerten Beanspruchung der Spindellager durch Schwingungen ergibt sich eine verlängerte Lebensdauer derselben. Ferner entfällt die Übertragung der Schwingungen auf das Maschinengestell sowie eine Lärmbelästigung.

Vorteilhaft besteht die Aufhängung aus einer am oberen Fnde der Spindclachse stationär befestigten Öse und einem am Schwingungsdämpfer befestigten lliikjn, in den die öse einhängbar ist. Während der Haken durch den Schwingungsdämpfer in seinen etwaigen

Bewegungen allseits gedämpft wird, kann sich die Öse an dem Haken unier dem Einfluß der Spindelbewegungen nach allen Seiten verschwenken. Tritt ein Ausschwenken des Spulenhalters ein, beispielsweise unter dem Einfluß sich ändernder Zugspannungen im abgezogenen Garn, dann ist die Si hwerkraft bemüht, den Spulenhalter wieder in die Ausgangslage zurückzubringen. Beim Vorhandensein etwaiger Unwuchten bewegt sich die .Spindelachse dabei im wesentliche auf einer Zylin-Iermantelfläche um den Schwerpunkt der Spulenhalterung, wobei der Schwingungsdämpfer die kreisförmige Bewegung des die Öse tragenden, oberen Endes der Spindelachüe erlaubt. Die Achse des Hakens bewegt sich dabei im wesentlichen auf einer Kegelmantelfläehe.

Die Erfindung und ihre weiteren, vorteilhaften Ausgestaltungen sind im folgenden an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Auslührungsbeispiels näher erläutert.

In der Zeichnung ist ein Spulenhalter 1 mit einem Haltermantel 2 in Form eines Hohlzylinders gezeigt, der mittels zweier Wälzlager 3 und 4 auf einer Spindelachse 5 drehbar gelagert ist. Auf dem Spindelkörper 2 ist ein Garnwickel bzw. eine Spule 6 angeordnet, deren ungleiche Massenverteilung durch die parallelogranimartig verschobene Darstellung angedeutet ist.

Erfindungsgemäß ist eine ein freies, pendelartiges Ausschwenken des Spulenhalter 1 nach allen Seiten ermöglichende Aufhängung 7 des oberen Endes 8 der Spindelachse 5 am Spulengestell 11 vorgesehen; ferner ist zwischen der Aufhängung 7 und dem Spulengestell ein Schwingungsdämpfer 14 angeordnet.

Bei der gezeigten, bevorzugten Ausführungsform besteht die Aufhängung 7 aus einer am oberen Ende 8 der Spindelachse 5 stationär befestigten Öse 9 und einem am Schwingungsdämpfer 14 befestigten Haken 10, in den die Öse einhängbar ist.

Wie aus der teilweise geschnittenen Darstellung in der Zeichnung zu entnehmen ist, ist die Spindelachse 5 in der Ebene der Öffnung der Öse 9 angeordnet. Der Innenrand 12 der Öse 9 ist abgerundet, wodurch sich das Pendeln der Abrollspindel 1 und damit das Verschwenken der Öse gegenüber dem Haken reibungsärmer gestaltet.

Bei dem gezeigten Ausführun^sbeispiel ist die Öse 9 an einer Büchse 13 angeordnet, die auf das obere Ende 8 der Spindelachse 5 aufschraubbar ist. Dadurch läßt sich die Öse besonders einfach und zudem lösbar an der Spindelachse 5 befestigen.

Die Öse 9 und die Büchse 13 lassen sich sehr einfach aus einem Stück herstellen. Zweckmäßig bestehen die Öse 9 und die Büchse 13 aus einem Stück Kunststoff,

zo der auch ohne Schmierung besonders gut am Material des Hakens 10 gleitet bzw. sogar selbst schmierende Eigenschaften besitzt. Als Kunststoff hat sich Polyamid besonders bewährt.

Wie man leicht entnimmt, ist die Abrollspindel 1 mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Lage, PenJelbewegungen nach allen Seiten auszuführen, wobei diese Pendelbewegungen insbesondere beim Anlaufen auftreten. Mit wachsender Abrollgeschwindigkeit erfolgt dann ein Selbstzentrieren des Spulenhalters 1.

Auf das Maschinengestell 11 werden keine Schwingungen mehr übertragen, so daß auch kaum noch Geräusche auftreten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

1. \ 22

   Patentansprüche:

   L Hängend angeordneter Spulenhalter für das ' tangentiale Abziehen von Setgarnen od. dgl. mit hoher Geschwindigkeit, bei dem der Haltermantel mittels Wälzlagern drehbar an einer drehfesten Spindelachse gehalten ist. gekennzeichnet durch eine ein freies, pendelartiges Ausschwenken des Spulenhalter (1) nach allen Seilen ermöglichende Aufhängung (7) des oberen Endes (8) der Spindelachse (5) am Spulengestell (U). und durch einen zwischen der Aufhängung und dem Spulengestell angeordneten Schwingungsdämpfer (14).
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufhängung (7) aus einer am oberen Ende (8) der Spindelachse (">) fest angeordneten Öse (9) und einem am Schwingungsdämpfer (14) befestigten Haken (10) besteht, in den die Öse einhängbar ist.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öse (9) an einer Büchse (13) angeordnet ist. die auf das obere Ende (8) der Spindelachse (5) aufschraubbar ist.
4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Öse (9) und die Büchse (13) aus einem Stück besiehen.