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Kassette zur Aufnahme#eines Wickels aus einem streifenförmigen Material
Die Erfindung betrifft eine Kassette zur Aufnahme und drehbaren Lagerung eines Wickels
aus einem streifenförmigen Material, mit einer den Wickel durch Reibung gegen ein
ungewolltes Verdrehen sichernden Hemmvorrichtung.
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Bei Kassetten dieser Art, die insbesondere zur Aufnahme von Filmmaterial
verwendet werden, kann es zu Betriebsstörungen kommen, wenn der Wickel infolge der
elastischen Verformung des streifenförmigen Materials, welche dieses bei der Bildung
des Wickels erfährt aufschnurrt. Ein solches Aufschnurren kann verhindert werden,
wenn der Wickel oder die diesen tragende Spule gegen ein ungewolltes Drehen durch
eine Henunvorrichtung gesichert wird, sofern der Anfang des den Wickel bildenden
Streifens gegen eine ungewollte Verschiebung gesichert ist, wie dies üblicherweise
der Fall ist.
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Bei einer bekannten Kassette (US-PS 2.206.032) ist die Hemmvor richtung
als formschlüssige Sperre mit einem in axialer Richtung verschiebbaren Sperrglied
ausgebildet, das-in einen radialen Schlitz eines den Wickel tragenden Wickelkerns
einzugreifen vermag. Nachteilig ist hierbei der relativ große Aufwand, der erforderlich
ist, um das Verriegelungsglied immer dann in den Schlitz einzuführen, wenn vom Wickel
kein Material abgezogen werden muß,und das Verriegelungsglied in die Freigabestellung
zu bringen, wenn der Wickel frei drehbar sein soll.
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Weniger aufwendig ist daher eine andere bekannte Kassette (US-PS 3.502.283),
bei der als Hemmvorrichtung eine seitlich am Wickel anliegende Scheibe ausgebildet
ist, die eine über ihren Rand überstehende, elastisch verformbare,ringförmige Ronde
tragt. Diese Ronde liegt, wenn der Wickel in der Kassette eIngesetzt ist, an der
Innenmantelfläche des den Wickel aufnehmenden Innenraums der Kassette an und erzeugt
dadurch ein Bremsmoment, das ein ungewolltes Verdrehen des Wickels verhindert. Aber
auch für diese Hemmvorrichtung ist der Aufwand noch für viele Fälle zu groß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kassette zur Aufnahme
und drehbaren Lagerung eines Wickels aus einem streifenförmigen Material zu schaffen,
die eine möglichst einfach ausgebildete Hemmvorrichtung aufweist. Bei einer Kassette
der eingangs genannten Art ist diese Aufgabe erfindungsgemaß dadurch gelöst, daß
die Hemmvorrichtung durch mindestens einen gegen die Seitenfläche des Wickels drückenden
Fortsatz des Kassettengehäuses gebildet ist.- Der Aufwand für eine solche Hemmvorrichtung
ist äußerst gering, da der Fortsatz ein Teil des Gehäuses ist und daher gleichzeitig
mit diesem hergestellt werden kann. Ein zusätzliches Bauteil, wie dies die Scheibe
bei der vorbekannten Hemmvorrichtung darstellt, ist also nicht erforderlich. Dies
ist auch im Hinblick auf das automatische Laden der Kassetten von erheblicher Bedeutung.
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Sofern eine Kassettenhülle vorhanden ist, mittels deren zusammen mit
dem Kassettengehäuse ein lichtdichtes Magazin gebildet werden kann, ist es von Vorteil,
je eine jedem Fortsatz zugeordnete, mit der Kassettenhülle zusammenwirkende und
beim Einsetzen des Kassettengehäuses in die Kassettenhülle den Fortsatz aus einer
Freigabestellung in die Hemmstellung drückende Steuerfläche vorzusehen. Die Hemmvorrichtung
wird dann selbsttätig beim Zusammensetzen von Kassettengehäuse und Kassettenhülle
wirksam und beim Öffnen zum Entnehmen des Wickels wieder unwirksam gemacht.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform bildet ein Teil der Außenfläche
der Kassettenhülle in einem Bereich, welcher dem mit der Steuerfläche zusammenwirkenden
Teil des Innenraums zugeordnet ist, eine Vertiefung. Hierdurch kann in einfacher
Weise ein Teil der Wandfläche der Kassettenhülle als Steuerfläche verwendet werden.
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Vorzugsweise werden, um den Wickel durch die Hemmvorrichtung nicht
in axialer Richtung zu verschieben, zwei im wesentlichen parallel zu den Stirnseiten
des Wickels liegende und zwischen
sich einen Klemmspalt bildende
Fortsätze vorgesehen. Diese Fortsätze können auf ihrer Außenfläche, welche der jeweiligen
Innenfläche der Kassettenhülle zugeordnet ist, als Steuerfläche je einen kuppenförmigen
Vorsprung aufweist.
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Vorzugsweise ist jeder Fortsatz durch einen zungenförmigen Wandteil
des Kassettengehäuses gebildet, wodurch sich eine sehr einfache Form des Fortsatzes
ergibt.
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Wenn, wie dies bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Fall
ist, zumindest der eine#Fortsatz mit einem deü Wickel hintergreifenden Ansatz versehen
ist, so kann mittels eines solchen Ansatzes der Wickel mit äußerst einfachen Mitteln
im Kassettengehäuse in der gewünschten Position gehalten werden.
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Im Interesse einer richtigen Positionierung ist es ferner vorteilhaft,
wenn das Kassettengehäuse mindestens einen das falsche Ausrichten in einem Gerät
zur Handhabung des streifenförmigen Materials verhindernden Anschlag und eine das
Positionieren der Kassette gestattende Aussparung aufweist, in welche die Welle
einer Transportwalze einer Transporteinrichtung eingreifen kann, wenn die Kassette
bezüglich des Gerätes richtig ausgerichtet ist.
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Im folgenden ist die Erfindung anhand eines auf der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivisch und teilweise aufgebrochen dargestellte
Ansicht eines Magazins mit einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kassette;
Fig. 2 eine perspektivisch und auseinandergezogen dargestellte Ansicht des Magazins
gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine perspektivisch dargestellte Teilansicht
der Kassette und einer darin befindlichen Spule.
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Ein lichtdichtes Magazin 1 für einen Filmstreifen F, der auf eine
Filmspule R aufgewickelt ist, besteht aus einer Kassette 2 und einer Kassettenhülle
3. Die Kassette 2 besitzt einen offenen Innenraum 4, welcher derart gestaltet ist,
daß in ihn die den Filmstreifen aufnehmende Filmspule R entnehmbar eingesetzt und
drehbar gelagert werden kann. Die Kassettenhülle 3 weist einen offenen Innenraum
5 auf, in welchen die Kassette 2 eingeschoben werden kann. Sowohl die Kassette 2
als auch die Kassettenhülle 3 sind in ihrem Aufbau einander derart angepaßt, daß
sich eine lichtdichte Kammer zur Aufbewahrung des auf der Filmspule befindlichen
Filmstreifens bildet, sobald die Kassette in die Kassettenhülle eingeschoben ist.
Die Kassette 1 eignet sich für einen Einsatz in einem Gerät zur Handhabung von streifenförmigem
Material, zum Beispiel in einem photographischen Gerät, welches eine mit Transportwalzen
versehene Filmtransportvorrichtung besitzt. Bei dem Filmstreifen F handelt es sich
im Ausführungsbeispiel um einen Filmstreifen desjenigen Typs, der einen Durchbruch
6 besitzt, welcher zwischen den einander abgekehrten Oberflächen 7 und 8 des Filmstreifens
verläuft und in jedem Filmstreifenende 30 vorgesehen ist. Der Durchbruch 6 dient
dazu, das vordere Filmstreifenende 30 in der Kassette auf eine Ein- und Austrittsöffnung
16 ausgerichtet zu halten und ein Zurückziehen dieses Filmstreifenendes in die Kassette
hinein zu verhindern. Selbstverständlich ist das Magazin aber auch für Filmstreifen
ohne einen solchen Durchbruch und auch für anderes streifenförmiges Material verwendbar.
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Die Kassette 2 weist, wie Fig. 2 zeigt, zwei einander gegenüberliegende
Wandteile 9 und 10 auf, welche parallel zu den Spulenflanschen 11 und 12 der Filmspule
R verlaufen, die im offenen Innenraum 4 der Kassette 2 angeordnet ist und den aus
dem Filmstreifen F gebildeten Wickel trägt. Die einander gegenüberliegenden Wandteile
haben Innenflächen 13 bzw. 13' und Außenflächen
14 bzw. 14'. Teile
der einander gegenüberliegenden Wandteile 9 und 10 bilden je einen in der Ebene
der Wandteile liegenden Fortsatz 15 bzw. 15'. Diese Fortsätze 15 und 15' haben gleiche
Form und sind einander gegenüberliegend angeordnet. Außerdem sind sie senkrecht
zu den Spulenflanschen 11 und 12 der eingesetzten Filmspule federnd bewegbar und
können derart aufeinander zubewegt werden, daß es zwischen ihnen und dem jeweiligen
Spulenflansch zu einem engen Reibungskontakt kommt (vgl. Fig. 3). Die Fortsätze
15 und 15' bilden dann eine Klemmeinrichtung für die Filmspule R.
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Die Ein- und Austrittsöffnung 16 der Kassette 2 wird durch zwei einander
gegenüberliegende U-förmige Filmführungen 19 und 19' gebildet, welche den durch
die Ein- und Austrittsöffnung laufenden Filmstreifen F führen. Zur Positionierung
des vorderen Filmstreifenendes 30 ist eine den Filmstreifen berührende und unter
Kontrolle haltende Zunge 17 vorgesehen, die ein mit der Kassette verbundenes festes
Ende sowie ein freies Ende besitzt, das sich in Richtung der Ein- und Austrittsöffnung
16 erstreckt.
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Am festen Ende der Zunge ist ein den Filmstreifen haltender Widerhaken
18 ausgebildet.
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Weiterhin weist die Kassette 2 Aussparungen 20 und 20', welche in
ihre Wandteile 9 bzw. 10 eingeschnitten. sind, Anschlagkanten 21 und 21', welche
an den Fortsätzen 15 bzw. 15' ausgebildet sind, eine am freien Ende des Fortsatzes
15' vorgesehene Sperre 22, mittels deren die Filmspule in der Kassette gehalten
wird, auf den Wandteilen 9 und 10 angeordnete Flanschteile 23 bzw. 23', mittels
deren die Filmspule in der Kassette gehalten werden kann, sowie kuppenförmige Vorsprünge
24 und 24' (vgl. Fig. 3) auf, welche an den Fortsätzen 15 bzw. 15' ausgebildet sind.
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Die Kassettenhülle 3 hat zwei einander gegenüberliegende Wandteile
25 und 26. Diese Wandteile besitzen jeweils Teilaußenflächen 27 bzw. 27' sowie Teilinnenflächen
28 bzw. 28'. Die Teilaußenflächen 27 und 27' bilden zurückgesetzte Bereiche,
welche
auf drei Seiten von einem höherliegenden Behälterteil 32 umrahmt sind.
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Die Kassette 2 sowie die Kassettenhülle 3 werden vorzugsweise je als
einstückiger Bauteil aus einem Kunststoff hergestellt.
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Aber auch andere Materialien, beispielsweise Blech, könnten verwendet
werden.
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Der aus dem Filmstreifen F auf der Filmspule R gebildete Wickel kann,
da die Kassette auf drei Seiten geöffnet ist, ohne Schwierigkeiten in den offenen
Innenraum 4 der Kassette eingesetzt werden. Der zum Wandteil 10 in vorspringende
Flanschteil 23 am oberen Rand des Wandteiles 9, der zum Wandteil 9 hin vorspringende
Flanschteil 23' am unteren Rand des Wandteiles 10 sowie eine Anschlagfläche 29 an
der an der Innenseite des freien Endes des Fortsatzes 15' angeformten Sperre berühren
die eingesetzte Filmspule R an den Stirnkanten der Spulenflansche 11 bzw.
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12 an drei in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt liegenden Stellen,
wodurch die Filmspule sicher, dennoch aber drehbar, im offenen Innenraum 4 der Kassette
gehalten wird. Dadurch, daß die Sperre 22 am Fortsatz 15 angeformt ist, gibt die
Anschlagfläche 29 die Stirnkante 12' des Spulenflansches frei, wenn der Fortsatz
15' vom. gegenüberliegenden Fortsatz 15, also senkrecht vom Spulenflansch 12, wegbewegt
wird. In der wegbewegten Position wird also die Filmspule R für die Entnahme aus
dem Innenraum 4 freigegeben. Ebenso gestatten die beiden Fortsätze 15 in der Stellung,
in der sie auseinander bewegt sind, ein ungehindertes Einsetzen der Filmspule R.
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Wenn die Kassette 2 in die Kassettenhülle 3 eingeschoben wird, kommen
die kuppenförmigen Vorsprünge 24 und 24' der Außenflächen 14 bzw. 14' der elastischen
Fortsätze 15 bzw. 15' in Anlage an Teilinnenflächen 28 bzw. 28' der Kassettenhülle.
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Diese Teilflächen drücken die elastischen Fortsätze 15 und 15' gegeneinander,
und zwar so weit, daß sie an den Spulenflanschen 11 und 12 der eingesetzten Filmspule
anliegen, und zwar mit einer
Kraft, die eine ausreichend große Reibung
ergibt, um jegliches unbeabsichtigtes Drehen der Filmspule zu verhindern. Hierdurch
wird in Verbindung mit der Positionierung des vorderen Filmendes 30 ein Aufschnurren
des von der Filmspule getragenen Wickels verhindert, ohne das Abziehen des Filmstreifens
von der Filmspule zu beeinträchtigen. Die Klemmwirkung der beiden Fortsätze 15 und
15' wird selbsttätig wieder aufgehoben, wenn die Kassette zwei aus der Kassettenhülle
3 herausgezogen wird, da dann Fortsätze infolge der Vorspannung, die sie bei wirksamer
Klemmsicherung haben, sich auseinanderbewegen und dadurch die Filmspule freigeben.