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Bezeichnung: Gießmaschine mit wenigstens zwei gesonderten Flüssigkeitsumläufen
zum Beschichten plattenförmiger Werkstücke -Die Erfindung bezieht sich auf eine
Gießmaschine mit wenigstens zwei gesonderten Flüssigkeitsumläufen, die aus Flüssigkeitsbe-.
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hälter mit Pumpe, Filter, Gießkopf, Auffangrinne unterhalb der Werkstückdurchlaufebene
für die rückkehrende Flussigkeit sowie Leitungen bestehen, geeignet zum Begießen
bzw. Beschichten plattenförmiger oder bandförmiger WerkstUcke oder flexibler Zuschnitte
mit Flüssigkeiten wie Lack, Farben, wässerigen Lösungen und dergleichen.
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Gießmaschinen dieser Art finden insbesondere dann Verwendung, wenn
mit unterschiedlichen FlUssigkeiten in häufigem Wechsel gearbeitet werden soll oder
die Flüssigkeiten unterschiedliche Komponenten darstellen, die nach erfolgter Beschichtung
auf der Werkstückoberfläche nach ihrem Zusammentreffen miteinander zu reagieren
haben. Bei mehr als zwei Gießköpfen in ein und derselben Maschine lassen sich auch
beide Möglichkeiten insofern vereinen, als wahlweise sowohl das Komponentenverfahren
angewendet wie auch im Wechsel mit einfachen Flussigkeiten beschichtet werden kann.
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Um dies zu ermöglichen, sind verschiedene Methoden vorgeschlagen und
ausgeführt worden. So lassen sich die einzelnen Gießkbpfe allein oder gemeinsam
mit der ihnen zugehörenden Auffangrinne aus der Arbeitsstellung über der Werkstückdurchlaufebene
quer zur Transportrichtung der Werkstücke horizontal aus der Anlage herausziehen.
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Will man den Flüssigkeitskreislauf auch dann ununterbrochen aufrechterhalten,
wenn er im Augenblick nicht benützt wird, so wurde hierfür vorgeschlagen, den gesamten
FlUssigkeitskreislauf quer zur Transportrichtung der Werkstücke aus der Maschine
bzw. Arbeitsstraße herauszuziehen und außerhalb der Anlage in Betrieb zu halten.
Dies könnte mit einem oder mehr als einem Flüssigkeitskreislauf gleichzeitig geschehen.
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Ein weiterer Vorschlag, bei aufrcchterhaltenem Kreislauf den FlieP
vorhang durch Umleitung der Flüssigkeit zu unterbrechen, besteht darin, in den Bereich
des freifallenden F*ließvorhanges horizontal in Transportrichtung der Werkstücke
eine Abfangrinne einzuschieben, die oberhalb der Westücke den Fließvorhang wegzuleiten
hat.
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Den bereits vorgeschlagenen Maßnahmen haften verschiedene Nachteile
an: Die quer zur Transportrichtung der Werkstücke ausziehbare Gießeinheit, bestehend
entweder aus dem Gießkopf oder dem Gießkopf und der ihm zugeordneten Auffangrinne
oder bestehend aus dem gesamten Flüssigkeitskreislauf, ist im ausgefahrenen Zustand
hinderlich für die freie Zugängigkeit des Bereiches neben der Maschine.
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Führt man in den frei fallenden Fließvorhang seitlich in horizontaler
Ebene eine Abfangrinne zusätzlich ein, um den Fließvorhang abzufangen und unterhalb
der Transportebene der Werkstücke
wegzuleiten, so ist ein weiteres
Maschinenteil durch die Flüssigkeit benetzt und muß, sofern es sich um eine aushärtende
Flüssigkeit oder um eine solche mit flüchtigen Lösungsmitteln handelt, öfters und
zusätzlich aus der Anlage entnommen und gereinigt werden.
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Erfindungsgemäß werden bei einer Gießmaschine der eingangsgenannten
Gattung die geschilderten Nachteile auf einfachste Weise dadurch beseitigt, daß
unterhalb der nicht wegschwenkbaren und quer zur Transportrichtung der Werkstücke
nicht ausziehbaren Gießkopf in Gießmschinen mit zwei oder mehr als zwei stetigen
Flüssigkeitsumläufen die Auffangrinnen je eine Hubeinrichtung für ihre Vertikalanhebung
in die Hochlage oberhalb der Werkstück-Durchlaufebene aufweisen.
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Es wird dabei lediglich der Vertikalabstand zwischen der Auffangrinne
und dem darüber befindlichen Gießkopf so weit verringert, daß die zu begießenden
Werkstücke unterhalb der Auffangrinne hindurchgeführt werden können. Dabei behält
der Gießkopf seine Lage im Raum bei, der Flüssigkeitskreislauf wird nicht unterbrochen
und ter Raum außerhalb der Maschine sowie der Bereich seitlich der Transportebene
werden freigehalten. Das Überraschende des erfindungsgemäßen Vorschlags ist die
große Einfachheit der getroffenen Lösung, die alle denkbaren Vorzüge in sich vereinigt.
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Zur Veränderung der Höhenlage der Auffangrinne lassen sich beliebige
herkömmliche, an sich bekannte Hubeinrichtungen verwenden, die entweder von Hand,
motorisch, pneumatisch oder hydraulisch betätigt werden können. Zweckmäßigerweise
ist die Hubeinrichtung mit je einer an sich bekannten selbsttätigen Hubbegrenzung
in Hochlage und in abgesenkter Beschichtungsposition ausgerüstet.
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Um rasch einen Arbeitswechsel zwischen den verschiedenen Flüssigkeiten,
d.h. zwischen der Anwendung der zwei oder mehr
als zwei verschiedenen,
hintereinander angeordneten Flüssigkeitskreisläufe durchführen zu können, wird vorgeschlagen,
die Hubeinrichtung in bekannter Weise mit einem selbsttätigen Antrieb und einer
entsprechenden Steuerung auszurüsten, so daß eine nur wenige Sekunden beanspruchende
Umstellungszeit von eter Beschiohtungsweise auf die andere benötigt wird.
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Eine praktische Ausführung der Erfindung wird nachstehend anhand der
Zeichnung dargestellt und beschrieben. Die Zeichnungen betreffen folgende Einrichtungen:
Fig. 1 - 3 stellen schematisch eine Flüssigkeitsgießmaschine mit zwei freifallenden
Fließvorhängen aus zwei voneinander unabhängigen Flüssigkeit 6 kreilläufen dar.
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Fig, 4 zeigt das Beispiel einer Flüssigkeitsgießmaschine, die mit
drei voneinander unabhängigen Fl«ssigkeitskreisläufen ausgerüstet ist.
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Fig. 5 zeigt eine Flüssigkeitsgießmaschine in Ansicht der Transportrichtung
der Werkstücke bei ab gesenkter Auffangrinne in Betriebsstellung.
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Fig. 6 zeigt die gleiche Ansicht, Jedoch in derart angehobener Position
der Auffangrinne, daß die Werkstücke unter der Auffangrinne hindurchgeführt werden
können.
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Fig. 7 zeigt die Maschine gemäß Fig. 6 in Längsansicht mit Durchlauf
der Werkstücke in Pfeilrichtung von rechts nach links, wobei die linke Auffangrinne
in Betriebsstellung abgesenkt und die rechte Auffangrinne hochgezogen ist, so daß
unter ihr die Werkstücke unbeschichtet hindurch transportiert werden können.
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In den Figuren 1 - 3 sind zwei Flüssigkeitskreisläufe vereinfacht
angedeutet durch die Gießköpfe 1 und 2, denen die Auffangrinnen
3
und 4 zugeordnet sind. Während in Fig. 1 die Auffangrinnen 3 und 4 sich in abgesenkter
Betriebsstellung befinden, ist in Fig. 2 eine der Auffangrinnen nach Stellung 4'
hochgezogen. Dies trifft in Fig. 3 auch für die hochgezogene Stellung der Auffangrinne
3' zu. Mit Hilfe der Transportbänder 5 und 6 wird das Werkstück 7 in die Stellung
7' in Transportrichtung 8 befördert. Dabei wird das Werkstück 7 zuerst durch den
freifallenden Fließvorhang 9 und anschließend durch den freifallenden Fließvorhang
10 benetzt, wobei beide Fließvorhänge auf der Werkstückebene zusammentreffen. Bei
hochgezogener Auffangrinne 4' laut Fig. 2 verkürzt sich auf 10' der Fließvorhang
10 des Gießkopfes 2 dementsprechend wie auch in Fig. 3 der Fließvorhang 9 des Gießkopfes
1 auf 9'. In beiden Fällen, nach Fig. 2 und Fig. 3, werden die Werkstücke nur einmal
begossen.
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Zur Unterstützung der Werkstückführung im Bereich zwischen den Bandwalzen
11 und 12 sind im Schema Stützwalzen 13 und 14 angeordnet, so daß eine gute Weiterführung
des Werkstückes 7 nach 7' gewährleistet ist.
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Es lassen sich ohne weiteres je nach Bedarf mehr als zwei Gießköpfe
in einer Gießmaschine anordnen, siehe Fig. 4. Hier kann z.B. aus Gießkopf 15 ein
Klarlack aufgegossen werden, während die Gießkopf 16, 17 Komponentenlack führen.
Um letzteren aufzutragen, wird man die Auffangrinne 18 in hochgezogene Stellung
bringen, während die Auffangrinnen 19, 20 in Arbeitsstellung stehen. Auch hier übernehmen
die Transportbänder 21, 22 sowie die Stützwalzen 23, 24, 25, 26 den Transport des
Werkstückes 27 über die Stellungen 27', 27" zum Auslauf der Maschine.
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In Fig. 5 ist die Auffangrinne 4 abgesenkt in Betriebsstellung gezeichnet.
Sie nimmt den Rest des aus dem Gießkopf 2 austretenden freifallenden FlüssighitstDmes
10 auf, so weit er nicht durch die Oberfläche des Werkstückes 7 abgefangen und übernommen
wurde.
Die Restflüssigkeit strömt über den Auslauf 28 zum Flüssigkeitsbehälter 29 zurück,
von wo sie neu in Umlauf gebracht wird. Dies geschieht mit Hilfe einer nicht dargestellten,
im Flüssigkeitsbehälter 29 befindlichen Pumpe, die über das Getriebe 30 mit Pumpenmotor
31 betrieben wird. Dabei steigt die Gießflüssigkeit über einen Schlauchanschluß
32 zum Filter 33, Rohr 34 und gelangt dann zum Gießkopf 2. Die Anlage wird noch
ergänzt durch die Hubeinrichtung der Auffangrinne. Im Beispiel besteht diese aus
einem Ständerpaar 35, 36, das eine quer zur Durchlaufrichtung der Werkstücke angeordnete
Achse 37 trägt. Auf ihr ist ein Ketten- oder Seilzugpaar 38, 39 angeordnet, an das
die Auffangrinne 4 angehängt ist. Zwei Führungssäulen 40, 41 stabilisieren die Hubbewegung
der Auffangrinne 4. Dabei ist die erfindungsgemäße Hubbegrenzung beispielsweise
durch die Elektroendschalter 42, 43 erreicht, gegen die Elemente der Führungssäule
41 zum Anschlag kommen. Die Hubbewegung selbst wird durch einen Elektrogetriebemotor
44, 44' bewirkt. Ergänzend stellt die Fig. 5 noch Teile der Gießmaschine dar, nämlich
die Maschinenständer 45, 46, Aufnahmekonsole 47, 48 zum Gießkopf 2, Führungssäulen
49, 50, Transportgetriebemotor 51 mit Antriebskette 52 und Bandwalze 12.
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Das Handrad 53 dient zur Höheneinstelbng des Gießkopfes 2.
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In Fig. 6 ist die Auffangrinne 4 nach Stellung 4' hochgezogen, so
daß der volle Inhalt des aus dem Gießkopf 2 ausströmenden freifallenden Fließvorhanges
10' durch die hochgezogene Auffangrinne aufgenommen und über den Auslauf 28 zum
FlUssigkeitsbehElter 29 weggeführt werden kann. Eine ungewollte Beaufschlagung des
Werkstückes 7, auch nur tropfenweise durch den Fließvorhang 10', ist damit völlig
ausgeschlossen.
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Den zwei möglichen Einstellungen der Auffangrinnen nach Fig. 3 entspricht
die beispielsweise Darstellung von Fig.7.
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Hier sind beide Gießkopf 1, 2 in Betrieb. Die Auffangrinne 3' ist
hochgezogen, so daß der freifallende Fließvorhang 9' voll abgefangen und über den
Auslauf 28 weggeführt wird. Das Werkstück 7, das in Pfeilrichtung 8 durch die Maschine
transportiert wird, bekommt also unterhalb des Gießkopfes 1 keine Flüssigkeitsauflage.
Das Werkstück 7 wird erst unter dem Gießkopf 2 ein einziges Mal mit Flüssigkeit
beschichtet. Zu diesem Zweck ist die Auffangrinne 4 in Betriebsstellung abgesenkt
worden und nimmt von Fließvorhang 10 nur denjenigen Teil der Gießflüssigkeit auf,
der durch das Werkstück 7' nicht aufgenommen wurde.
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Im Ausführungsbeispiel befinden sich die Gießkdpte 1, 2 auf einem
gemeinsamen Xonsolplattenpaar 54, 55, das durch die Führungssäulen 49, 50 getragen
und gegen den Maschine ständer 45, 46 abgestützt wird. Betätigt wird die Hub- und
Senkbewegung der Auffangrinnen durch die Elektrogetriebemotore 44, 44'. In der Darstellung
sind noch sichtbar das Handrad 53 und Schneckengetriebe 56 der Gießkopfhdheneinstellung,
die Ständersäulen57, 57', das Einstellhandrad 58 für die Transportgeschwindigkeit
sowie die Säulen 40, 41 der Hubeinrichtung der Auffangrinnen.