DE2135110B2 - Vorrichtung zum Bedrucken von Dragees - Google Patents
Vorrichtung zum Bedrucken von DrageesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bedrucken von Dragees, Tabletten und Kapseln,
bestehend aus einem Vorratstrichter, einem mit Aufnahmeöffnungen für das Druckgut versehenen
Rotor und je einer beiderseits des Rotors gegenüberliegend angeordneten Bedruckwalze.
In den letzten Jahren wird in der Pharmaindustrie aus verkaufstechnischen Gründen und zur Verringerung
der Verwechslungsgefahr das Bedrucken von Dragees immer mehr eingeführt.
Dragee-Bedruckmaschinen sind in einigen Ausführungsformen bekannt. Diese Maschinen ermöglichen oft
nur ein einseitiges Bedrucken und weisen in bezug auf den relativ großen Platzbedarf eine geringe Leistung
auf. Während derartige Maschinen an sich ohne weiteres auf verschiedene Drageegrößen umstellbar
sein sollten, hat es sich jedoch gezeigt, daß dies bisher nur bei Maschinen mit kleiner Leistung durchgeführt
werden kann. Die Art, in der diese Umstellung erfolgt, Ό hat außerdem gewisse Nachteile und erfordert einen
großen Zeitaufwand.
Die Zuführung des Druckgutes erfolgt auf unterschiedliche Weise. Bei einer bekannten Dragee-Bedruckmaschine
(DE-OS 20 19 186) werden die Objekte durch Fliehkraft in die Aussparungen einer sich
drehenden Transportscheibe gedrückt und dort zweiseitig bedruckt. Da die Bedruckung nach diesem System
nur in einer Bahn erfolgen kann, ist die Leistung gering.
Bei einer anderen Dragee-Bedruckmaschine (US-PS
28 59 689) mit einem Vorratstrichter und einem Druckfarbenzufuhrsystem dient der Rotor mit mehreren
Reihen von Aufnahmeöffnungen nur für den Transport der Objekte vom Vorratstrichter zu den
Transportketten. Die Bedrückung erfolgt in den ^ Transportketten. Eine Umstellung auf andere Drageegrößen
ist nicht möglich, da der Aufwand dafür viel zu groß ist.
Bekannt ist auch bei Stempelmaschinen für Nüsse
(US-PS 13 39 050) den Rotor als Trommel mit in mehreren Reihen angeordneten Aufnahmeöffnungen
im Mantel vorzusehen, um auf mehrere Nüsse gleichzeitig einseitig einen Aufdruck anzubringen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
kompakte, einfach gebaute und kostengünstig betreib-
K bare Vorrichtung zum Bedrucken von Dragees zu
schaffen, mit der in kurzer Zeit auf ein anderes Dragee-Format umgestellt werden kann.
Eine Dragee-Bedruck vorrichtung, die diese Aufgabe
löst, ist in Anspruch 1 gekennzeichnet. Diese Vorrichtung ist technisch einfach und leistungsfähig, in kurzer
Zeit auf ein anderes Dragee-Format umstellbar und bietet trotz kleiner Grundfläche Platz für palettengängige
Transportbehälter. Sie genügt allen Anforderungen an Genauigkeit und Sicherheit und ist nicht nur zum
Bedrucken von Dragees, sondern auch von Tabletten und Kapseln geeignet.
Ausgestaltungen der Erfindung nach Anspruch 1 sind in den Unteransprüchen enthalten.
Die im folgenden Text beschriebene und in den Zeichnungen schematisch dargestellte Dragee-Bedruckmaschine
stellt eine bevorzugte Ausführungsform der oben geschilderten Vorrichtung dar.
F i g. 1 zeigt die gesamte Vorrichtung in der Vorderansicht;
F i g. 2 zeigt die gesamte Vorrichtung in der Draufsicht;
F i g. 3 zeigt die Aufnahme-Öffnungen im Rotor; F i g. 4 zeigt die Befestigung des Rotors;
F i g. 5 zeigt die Befestigung der Walzen;
Fig.6 zeigt die Anordnung des Umlaufsystenis für
die Druckfarbe in der gesamten Vorrichtung.
In den Figuren ist im einzelnen folgendes ausgeführt:
F i g. 1 zeigt einen Vorratstrichter 1 mit einer Abstreif-Bürste 3 und einem trommelartigen Rotor 2,
umgeben von Plexiglas-Führungsteilen 4, die das zu bedruckende Gut auf dem Weg zu Bedruckwalzen 5 in
Aufnahme-Öffnungen 6 halten. Nach dem Bedrucken fallen die Dragees über eine Führungsbahn 9 in einen
Behälter 12 oder werden erforderlichenfalls durch eine Auswurf-Bürste 8 aus den Aufnahme-Öffnungen 6
gedrückt. Vor dem Wechseln der Behälter 12 wird die Verschlußklappe 10 geschlossen. Da die Bedruckung
der Dragees beim Behälterwechsel nicht unterbrochen wird, werden die Dragees während dieser Zeit in der
Führungsbahn 9 über der Verschlußklappe 10 gesammelt Der Antrieb des Gerätes erfolgt über einen
regelbaren Motor 13. Der Transportbehälter 12 gleitet in Schienen Ii. F i g. 2 zeigt die gesamte Vorrichtung in
der Draufsicht, insbesondere die Anordnung des Antriebs und der Walzen. Der Motor treibt über einen
Kettentrieb eine Welle 14 mit einer aufgeschweißten Scheibe 15 an. In F i g. 3 sind die Aufnahmeöffnungen 6
für das Bedruckgut dargestellt, welche zur Innenseite der Wandung mit Ansätzen 7 versehen sind. Aus den
F i g. 4 und 5 sind die Befestigungen des Rotors und der Walzen im Detail ersichtlich. F i g. 6 zeigt die Anordnung
des geschlossenen Umlaufsystems für die Druckfarbe 16, in der gesamten Vorrichtung, Vorratsbehälter,
Schlauchpumpe, sowie zwei Farbbehälter 17 mit einstellbarer Füllhöhe und verschiebbaren Deckblechen,
die Aussparungen für Formzylinder 18 tragen und durch Zugfedern befestigt sind.
Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung soll nachfolgend anhand der Figuren näher
erläutert werden:
Die zu bedruckenden Dragees werden pneumatisch mit einem Luftförderrohr oder von Hand in den
Vorratstrichter 1 gefüllt. Die Aufnahme-Öffnungen fl des Rotors 2 nehmen im Vorratstrichter Dragees auf.
Sie können durch einen Verschiebe-Rechen im Vorratstrichter bei laufender Maschine verschlossen werden.
Die Bürste 3 dient als Abstreifer. Das Plexiglas-Führungsteil 4 hält die Dragees auf dem Wege zu den
Bedruckwalzen 5 in den Aufnahme-Öffnungen. Auf dieser Strecke kann auch die Füllung der Aufnahmeöffnungen des Rotors kontrolliert werden. Beim
Passieren der Bedruckwalzen 5 werden die Dragees bedruckt. Die Aufnahme-Öffnungen haben an der
Innenwandung des Rotors Ansätze 7. Die Ansätze verhindern, daß die Dragees durch die Aufnahme-Öffnungen
in den Innenraum des Rotors fallen. Da nur der Außenrand der Dragees von den Ansätzen erfaßt wird,
ragen die stark gewölbten Dragees in den Rotor hinein und werden von der Bedruckwalze im Rotor bedruckt.
Bei der beidseitigen Bedruckung bedruckt die außerhalb des Rotors angebrachte Bedruckwalze gleichzeitig die
andere Seite der Dragees. Bei der einseitigen Bedrukkung wird nur mit der einen Bedruckwalze bedruckt,
während die andere nur als Gegendruckwalze mitläuft.
Statt der Ansätze in den Aufnahme-Öffnungen können auch Plexiglas-Führungsteile im Innern des
Rotors vom Aufgabetrichter bis zu den Bedruckwalzen angebracht werden.
Nach dem Bedrucken fallen die Dragees aus dem Rotor über die Führungsbahn 9 in den Behälter 12.
Die angedeutete Bürste 8 drückt die Dragees — sofern erforderlich — aus den Bohrungen. Sie wird über
einen Kettentrieb angetrieben.
In den Farbbehältern werden die Oberflächen der Formzylinder 18 mit Farbe benetzt. Abstreifer streifen
die Farbe von den Formzylindern wieder ab. Lediglich in der Gravur der Formzylinder bleibt Farbe zurück, die
auf die Bedruckwalzen (z. B. Gummiwalzen) und von diesen auf die Dragees übertragen wird. Die Farbe wird
im geschlossenen System mit einer Schlauchpumpe
if> umgepumpt. Die Entleerung der Farbbehälter erfolgt
über Ventile in einen Farbvorratsbehälter, dessen Füllstand durch einen Füllstandsanzeiger kontrolliert
werden kann.
Die Bedruckwalzen können zum Zwecke des Reinigens mit Spannhebeln etwa 50 mm vom Rotor
weggeschwenkt werden. Dabei werden sie gleichzeitig einige Millimeter von den Formzylindern abgehoben.
Die Drehung der Bedruckwalzen bleibt über die Zahnradverbindung mit den Formzylindern erhalten.
Gummiwalzen und Formzylinder sind als Zylinder ausgebildet, die auf die Antriebswellen gesteckt und mit
Schrauben, die in geschlitzten Bunden der Walzen untergebracht sind, festgezogen werden. Bei der
Einstellung der Maschine können die Walzen axial und radial verschoben werden. Der Antrieb der Maschine
erfolgt über den regelbaren Motor 13. Der Motor treibt über einen Kettentrieb die Welle mit der aufgeschweißten
Scheibe an. Gleichzeitig treibt der Motor über einen Kettenantrieb die Formzylinder und diese über
JO Zahnräder die Bedruckwalzen an. Rotor und Walzen
laufen synchron.
Beim Formatwechsel können der mit nur drei Schrauben auf der Scheibe befestigte Rotor 2 und alle
Walzen in wenigen Minuten nach hinten abgezogen und gegen andere ausgetauscht werden. Die Stellung des
Rotors auf der Scheibe ist durch Führungszapfen fixiert. Die Transportscheibe hat öffnungen, durch die die im
Rotor angeordneten Walzen in Richtung Transportscheibe abgezogen werden können. Als Transportbehäl-
•Ό ter 12 können palettengängige Aluminium-Behälter
verwendet werden, die für den innerbetrieblichen Transport eingesetzt sind. Für das Herausziehen der
gefüllten Aluminium-Behälter aus der Maschine ist kein großer Kraftaufwand erforderlich, da die Behälter auf
•»5 Schienen 11 gleiten, die auch mit Rollen bestückt
werden können. Die Maschine braucht beim Behälterwechsel nicht abgestellt zu werden, da die Dragees
während dieser Zeit über der Verschlußklappe 10 in der Führungsbahn 9 gesammelt werden.
Mit der Vorrichtung, die praktisch vollautomatisch arbeitet, kann auf einer kleinen Grundfläche (etwa
0,4 m2 einschließlich Platz für palettengängigen Transportbehälter) eine große Leistung erzielt werden (etwa
500 000 Dragees/h).
Die Vorrichtung zum Bedrucken von Dragees usw. kann aus den üblichen metallischen Werkstoffen
hergestellt werden. Der Rotor kann sowohl aus Metall als auch aus Kunststoff bestehen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Vorrichtung zum beidseitigen Bedrucken von Dragees, Tabletten und Kapseln, bestehend aus
einem Vorratstrichter, einem mit Aufnahmeöffnungen für das Druckgut versehenen Rotor und je einer
beiderseits des Rotors gegenüberliegend angeordneten Bedruckwalze, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rotor als Trommel (2, 15) mit in mehreren Reihen im Trommelmantel (2) angeordneten
Aufnahmeöffnungen (6) ausgebildet ist und der Trommelmantel (2) und die Bedruckwalzen (5) in
gleicher Achsrichtung unabhängig voneinander abziehbar angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeöffnungen (6) an der
Innenseite des Trommelmantels (2) Ansätze (7) zum Erfassen nur des Druckgutaußenrandes aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Vorratstrichter (1) und
Bedruckwalzen (5) beidseitig vom Trommelmantel (2) durchsichtige Führungsteile (4) im Bereich der
Aufnahmeöffnungen angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Vorratstrichter (1) und den
Bedruckwalzen (5) auf der Außenseite des Trommelmantels (2) ein durchsichtiges Führungsteil (4)
angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsteile (4) aus
Plexiglas bestehen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich für das Druckgut im Vorratstrichter
(I) in Richtung der Bedruckwalzen (5) eine Abstreifbürste (3) und innerhalb der Trommel (2,15)
unterhalb der Bedruckwalzen eine Auswurfbürste (8) befindet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (2, 15), die
Bedruckwalzen (5), die Bürste (8) sowie die mit den Bedruckwalzen zusammenarbeitenden Formzylinder
(18) an der offenen Seite der Trommel gelagert sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Trommelmantel (2) auf
einer Transportscheibe (15), die Bedruckwalzen (5) sowie die Formzylinder (18) auf den Antriebswellen
befestigt und in Richtung der Transportscheibe (15) abziehbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet
durch zwei Farbbehälter (17) mit einstellbarer Füllhöhe und verschiebbaren Deckblechen, die
Aussparungen für die Formzylinder (18) tragen und durch Zugfedern befestigt sind.
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