DE2127846C3 - Drehgestell für Schienenfahrzeuge - Google Patents
Drehgestell für SchienenfahrzeugeInfo
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Description
nungen näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 das Drehgestell in einer ersten Ausführungsform in Seitenansicht,
F i g. 2 das Drehgestell nach F i g. 1 in der Draufsicht,
Fi g. 3 den Querschnitt entlang der Linie i-l in Fig. 1,
Fig.4 eine schematische Darstellung des Drehgestells
beim Durchfahren einer Kurve,
F i g. 5 eine Teilansicht des Drehgestells in einer zweiten Ausführrngsform und
Fig.6 den Querschnitt entlang der Lin'iP H-Il in ]0
F ig. 5.
Das in den F i g. 1 und 2 dargestellte Drehgestell weist einen Querträger 1 mit angebrachtem Rahmen 2 zur
Aufnahme der nicht dargestellten Hilfsvorrichtungen, z. B. der Bremsvorrichtungen auf. Der Querträger 1 ist
ferner mit einer Kugeldrehpfanne 3 versehen zur Aufnahme und Abstützung des Wagenaufbaus. Zur
Aufnahme der Laufräderpaare 4 dienen Schwi.igarme 5,
die mil ihrem einen Ende am Querträger J1 wie
nachstehend an Hand von Fig.3 im einzelnen
beschrieben, befestigt und an ihrem anderen Ende als Lagergehäuse 6 ausgebildet sind, in denen Pendelrollenlager
7 angeordnet sind, die zur Lagerung der Achsen 8 der Räderpaare dienen.
Zur Abfederung des Drehgestells in vertikaler Richtung dienen Blattfedern 9, deren Federbund 10
jeweils an den Enden des Querträgers 1 mit Gewindebolzen 11 befestigt ist. Die Enden der
Blattfedern 9 stehen über Pendel 12 mit den Schwingarmen 5 in Verbindung.
Die beiden Schwingarme einer Drehgestellseite sind jeweils durch ein lose hängendes Drahtseil 13
verbunden, das bei einem Bruch der Blattfeder 9 als Notfederung dient. Dabei senkt sich der Drehgestellrahmen
so weit ab, bis das Drahtseil 13 gestreckt ist und die Last aufnimmt.
Wie in F i g. 3 im Detail gezeigt, sind die den Achsenlagergehäusen 6 abgewandten Enden der
Schwingarme 5 jeweils eines Räderpaares gabelförmig ausgebildet und durch einen, mit seinen Enden in
Bohrungen der Schwingarme gelagerten, parallel zum Querträger 1 verlaufenden Federstab 14 von rechteckigem
Querschnitt miteinander verbunden, der gleichzeitig zur gelenkigen Verbindung der Schwingarme mit
den an den Enden des Querträgers angeordneten Lagerböcken 15 dient. Die Federstäbe 14 sind in diesen
Lagerböcken 15 montierten Gelenklagern 16 drehbar gelagert. Letztere bestehen aus einem inneren Lagerring
17 mit kugelig ausgebildeter äußerer Lagerfläche und einem auf diesem gelagerten äußeren Lsgerring 18
mit kugeliger, innerer Lagerfläche. Die Federstäbe 14 werden von Federringen 19 in ihrer axialen Lage
gehalten und sind mittels eines Keiles 20 gegen Verdrehung relativ zu den Schwingarmen gesichert. Es
ergeben sich daraus die parallel zur Querachse des Drehgestells verlaufenden Schwingachsen, um welche
beide Räderpaare federnd schwenkbar sind. Dabei liegt die durch die Schwingachsen beider Räderpaare
hindurchgehende Ebene in vertikalem Abstand über der durch die Achsen beider Räderpaare 4 hindurchgehenden
Ebene und nahezu parallel oder parallel dazu. Die Bedeutung dieser Anordnung wird in der nachstehenden
Wirkungsbeschreibung erklärt:
Beim Auftreten von auf die Räderpaare wirkenden seitlichen Stoßen, z. B. infolge seitlicher Abweichung
des Geleises von seiner Normallage oder bei Sinus-Lauf des Drehgestells oder beim Einlauf in Kurven, haben
diese Stöße das Bestreben, die geradlinige Fahrtrichtung des Drehgestells zu verändern, und es werden die
Räderpaare quer zur Längsachse des Drehgestells verschoben. Dabei werden die Schwingarme um ihre
Gelenklager 16 quer zur Fahrtrichtung entgegen der Kraft der Federstäbe 14 geschwenkt, was auch dadurch
ermöglicht wird, daß die Verbindung zwischen den Achsen der Radpaare 4 und den Schwingarmen 5 durch
Pendelrollenlager 7 hergestellt ist. Durch diese Schwenkungen werden die in den Schwingarmen eingespannten
Federstäbe 14 aus ihrer Normallage S-förmig elastisch hin- und hergebogen, und nehmen dadurch alle
Querstöße federnd auf. Es ist dabei auch möglich, die Federstäbe so zu dimensionieren, daß sie selber keine
große Torsionssteif igkeit aufweisen.
Beim Befahren einer Kurve (vgl. F i g. 4) bewirkt die aus dem Gesamtgewicht G des Wagenaufbaus samt
Drehgestell resultierende Fliehkraft, daß die vom Kurvenmittelpunkt entferntere Seite des Drehgestells
stärker belastet wird (Pfeil A), wo die auf dieser Seite liegenden Schwingarme um ihre Gelenklager 16
auseinander verschwenkt werden und der Abstand zwischen den beiden entsprechenden Rädern vergrößert
wird. Auf der gegenüberliegenden dem Kurvenmittelpunkt näher liegenden Seite dagegen werden die
Räder entlastet (Pfeil B), so daß die Schwingarme dieser Seite um ihre Gelenklager nach unten verschwenkt
werden und daher diese Räder eine kleinere Distanz zueinander einnehmen.
Die in F i g. 5 und 6 dargestellte Weiterausbildung des Drehgestells unterscheidet sich von der vorbeschriebenen
Ausführungsform lediglich dadurch, daß die Federstäbe so dimensioniert sind, daß sie als Torsionsfedern
das Gesamtgewicht aufnehmen und die Funktion der Blattfedern übernehmen können, die damit entfallen.
Zu diesem Zweck sind zu beiden Seiten in der Mitte des Querträgers 1 Lagerböcke 21 vorgesehen, die mit
Schlitzen 22 zur verdrehfesten Aufnahme der Federstäbe 14 versehen sind. Die Schlitze 22 sind so ausgebildet,
daß die Federstäbe bei ihrer S-förmigen, elastischen Verbiegung in der durch die Schwingachsen und die
Achsen der diesen jeweils zugeordneten, in Normallage befindlichen Räderpaaren hindurchgehenden Ebene
hin- und herbewegt werden können. Nach Einsetzen des Federstabes in den jeweiligen Schlitz 23 wird auf der
Stirnseite der Böcke 21 eine Abdeckplatte 23 angeschraubt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Drehgestell für Schienenfahrzeuge, dessen zwei Räderpaare tragende Achsen jeweils durch in
Längsrichtung des Drehgestells liegende Schwingarme geführt sind, wobei die Schwingarme an ihrem
einen Ende sowohl in Horizontalrichtung als auch in Vertikalrichtung schwenkbar mit dem Drehgestell
verbunden sind und die Schwingarme durch in diesen beiden Schwenkrichtungen wirksame Federn
gegenüber dem Drehgestell gefedert sind, dadurch gekennzeichnet, daß zur Federung
der Schwenkbewegungen der Schwingarme (5) in Horizontälrichtung und in Vertikalrichtung jeweils
ein gesondertes Federsystem (Blattfeder 9 und Federstab 14) vorgesehen ist.
2. Drehgestell nach Anspruch 1, bei de;n die Schwingarme durch biegebeanspruchte Federstäbe
in Horizontalrichtung gefedert sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingarme (5) in Vertikalrichtung
durch in Längsrichtung des Drehgestells liegende Blattfedern (9) gefedert sind, die in ihrer
Mitte an einem Querträger (1) des Drehgestells befestigt und an ihren Enden über Pendel (12) mit.
den Schwingarmen (5) verbunden sind.
3. Drehgestell nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Lagerstellen
(Gelenklager 16) der Schwingarme (5) hindurchgehende Ebene oberhalb der durch die Achsen (8)
beider Räderpaare (4) hindurchgehenden Ebene liegt.
4. Drehgestell nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die den Schwingarmen
(5) zugewandten Enden der Pederstäbe (14) verdrehfest in den Schwingarmen eingespannt und
in den am Querträger (1) befestigten Gelenklagern (16) aufgenommen sind, die eine allseitige Schwenkung
der Federstäbe ermöglichen.
5. Drehgestell nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Federstäbe (14)
jeweils im Bereich ihres einen Endes an dem einen und im Bereich ihres anderen Endes am anderen
Schwingarm (5) einer Achse (8) verdrehfest eingespannt sind.
6. Drehgestell nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Federstäbe (14) in der Mitte
zwischen ihren Enden jeweils in einem Schlitz (22) von am Querträger (11) angeordneten Lagerböcken
(21) verdrehfest und in der Schlitzebene gleitbar gehalten sind.
7. Drehgestell nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Federstäbe (14) an
ihren den Schwingarmen (5) abgewandten Enden an dem Querträger (1) befestigt sind.
8. Drehgestell nach einem der Ansprüche I bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Federstäbe (14)
torsionsweich sind.
9. Drehgestell nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Federstäbe (14) in
ihrem federnden Längenbereich einen rechteckigen Querschnitt aufweisen.
10. Drehgestell nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils in Fahrtrichtung
hintereinander angeordneten Schwingarme (5) zweier Achsen (8) durch ein Sicherungsscil
1 Drahtseil 13) miteinander verbunden sind.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Drehgestell für Schienenfahrzeuge gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einem bekannten Drehgestell dieser Art (DT-AS 11 86 490) sind die Schwenkbewegungen jedes
Sciiwingarms durch einen einzigen Federstab sowohl in
Horizontalrichtung als auch in Vertikalrichtung abgefedert. Infolgedessen müssen die Federstäbe in erster
Linie so ausgelegt sein, daß sie das Gewicht des Schienenfahrzeugs einschließlich Zuladung beim Einfedern
in Vertikalrichtung übertragen können. Daraus ergeben sich weniger günstige Federungseigenschaften
in Horizontalrichtung.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Drehgestell so
zu verbessern, daß sowohl horizontale als auch vertikale Schwenkbewegungen der Schwingarme möglichst optimal
abgefedert werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Drehgestell nach dem Oberbegriff so ausgebildet, wie im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegeben.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 10, die als echte
Unteransprüche gelten sollen.
Durch die Erfindung ist die Möglichke-t gsgeben, die
Federung der Schwenkbewegungen der Schwingarme einerseits in Horizontalrichtung und andererseits in
Vertikalrichtung individuell auszulegen und optimal abzustimmen. Daraus resultieren sehr gute Gesamtfederungseigenschaften.
Außerdem können die ungefederten Massen und das Trägheitsmoment des Drehgestells
um die Hochachse klein gehalten werden, so daß beim Einlauf in eine Kurve die für das Verdrehen des
Drehgestells erforderlichen Kräfte klein sind und sich ein ruhiger Lauf des Schienenfahrzeugs ergibt.
Für das Horizontal-Federsystem wc rden vorzugsweise Federstäbe eingesetzt, während für das Vertikal-Federsystem
insbesondere Blattfedern oder Spiralfedern in Betracht kommen.
Das erfindungsgemäß ausgebildete Drehgestell ist insbesondere für Güterwagen geeignet. Besonders
hervorzuheben ist eine Ausbildung des Drehgestells, bei der die durch die Lagerstellen der Schwingarme
hindurchgehende Ebene oberhalb der durch die Achsen beider Räderpaare hindurchgehenden Ebene liegt. Bei
dieser Ausbildung wirkt sich eine durch die Fliehkraft bei Kurvenfahrt erzeugte Neigung des Schienenfahrzeugaufbaus
in einer Spreizung der Schwingarme aus, die auf der Kurvenaußenseite stärker ist als auf der
Kurveninnenseite.
Die beiden Radachsen bleiben also nicht mehr parallel zueinander, sondern stellen sich gegen das
Kurveninnere konvergierend ein, so daß sich jedes Räderpaar an die Kurvenführung anpaßt. Bei zweckmäßiger
Elerechnung der einzelnen Bestandteile der Aufhängung kann erreicht werden, daß beim Durchfahren
der am meisten vorkommenden Kurvenraclien mit der dabei am häufigsten gewählten Fahrgeschwindigkeit
sich die Räderpaare radial oder nahezu radial zum Kurvenmittelpunkt einstellen, wodurch der Verschleiß
zwischen Schiene und Rädern, der sogenannte Spurkranzverschleiß, auf ein Mindestmaß herabgesetzt wird.
Die beschriebene Konstruktion ist daher bei Wagen, die auf kurvenreichen Strecken verkehren, wie Berglinien,
besonders vorteilhaft.
Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes anhand schematischer Zeich-
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH845470A CH511733A (de) | 1970-06-05 | 1970-06-05 | Drehgestell für Schienenfahrzeuge, insbesondere für Eisenbahn-Güterwagen |
CH845470 | 1970-06-05 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2127846A1 DE2127846A1 (de) | 1971-12-16 |
DE2127846B2 DE2127846B2 (de) | 1977-05-12 |
DE2127846C3 true DE2127846C3 (de) | 1977-12-29 |
Family
ID=
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