Dipl.-Jng. H. Sauerland · Dr.-lng. R. König ■ Dipl.-lng. K. Bergen
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Unsere Akte; 26 683 25. Mai 1971
Ill/my
International Nickel Limited, Thames House, Millbank
London S.W. 1, Großbritannien
"Verfahren zum Härten eines Überzuges von korrosionsbeständigen
Chromlegierungen"
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Härten eines Überzugs auf korrosionsbeständigen Chromlegierungen,
insbesondere rostfreien Stählen.
Die austenitischen, ferritischen oder martensitischen rostfreien Stähle sind wegen ihrer Beständigkeit gegen Korrosion
und Verschleiß bzw. Abrieb bekannt, bedürfen jedoch für zahlreiche Verwendungszwecke einer Verbesserung. Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht demzufolge darin, ein Verfahren zu schaffen, mit dem sich die Korrosionsbeständigkeit
und Verschleißfestigkeit farbiger rostfreier und anderer Chromstähle sowie mindestens die Korrosionsbeständigkeit
farbloser rostfreier Stähle und anderer Chromstähle verbessern läßt. Aus der britischen Patentschrift
275 781 ist ein Verfahren zum Herstellen von Farbüberzügen auf rostfreien Stählen durch eine Behandlung
mit Chrom- und Schwefelsäure-Lösungen bekannt, bei dem die zu behandelnden Stähle in die Lösung eingetaucht
werden. Weitere Tauchverfahren sind aus den britischen
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-Z-
Patentschriften 1 122 172 und 1 122 173 bekannt, bei denen
die zu behandelnden Stähle jedoch in Chromsäurelösungen getaucht werden, die gleichzeitig auch Schwefelsäure bzw. im
Falle der zweitgenannten Patentschrift auch Mangansulfat enthalten. Nach diesen Verfahren lassen sehr attraktive
Farbüberzüge sich auf rostfreien Stählen erzeugen. Bei den bekannten Verfahren muß der Stahl eine bestimmte Zeit in
der Lösung verharren, ehe sich die Oberfläche einfärbt. Durch Versuche konnte nun festgestellt werden, daß sich
auf der Stahloberfläche schon ein Überzug bildet, ehe sich eine Farbänderung bemerkbar macht, d.h. während der Stahl
noch sein natürliches Aussehen besitzt. Es ist anzuiehmen,
™ daß das farbige Aussehen durch Interferenzerscheinungen verursacht wird, die nur dann auftreten, wenn eine bestimmte
Dicke des Überzugs erreicht ist. Diese Interferenzerscheinungen und damit auch das farbliche Aussehen ändern
sich mit der Überzugsdicke.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nun die Härte
eines durch Tauchen eines Stahls in eine wässrige Lösung von Chromr und Schwefelsäure mit oder ohne andere Zusätze
erzeugten Überzugs auf einem korrosionsbeständigen Chromstahl dadurch erhöht, daß der mit dem Überzug versehene
Stahl als Kathode einer Elektrolyse in einem Elektrolyten unterworfen wird, aus dem Chrom abgeschieden werden kann.
Die Dauer der Elektrolyse ist sehr kurz und entspricht derjenigen Zeit, die ausreicht, um den Überzug zu härten,
darf jedoch nicht so lange sein, daß der Chromüberzug auf der Oberfläche als weißer Niederschlag sichtbar wird.
Für das bei der Elektrolyse beobachtete Härten gibt es noch keine wissenschaftliche Erklärung. Es besteht jedoch
die Möglichkeit, daß sich dabei metallisches Chrom niederschlägt.
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Unabhängig von der fehlenden wissenschaftlichen Erklärung konnte durch zahlreiche Versuche das Härten des
Überzugs und dessen bessere Korrosionsbeständigkeit bestätigt werden, gleichviel ob es zu einer Farbänderung
kam oder nicht. Es ist zwar schwierig, die größere Verschleißfestigkeit von Stählen oder anderen Legierungen
nachzuweisen, die keiner Farbänderung unterliegen. Diese Schwierigkeiten bestehen jedoch nicht bei Stählen mit
geändertem farblichen Aussehen. Es besteht aber andererseits kein Grund zu der Annahme, daß sich eine besse're
Verschleißfestigkeit nicht auch dann ergibt, wenn der Überzug zwar gehärtet ist, jedoch seine Farbe nicht geändert
hat.
Ein Vergleichsversuch zur Ermittlung der Korrosionsbeständigkeit besteht darin, zwei derselben Behandlung in einer
Lösung aus Chromsäure und Schwefelsäure unterworfene Bleche, von denen jedoch nur eins außerdem kathodisch in
einem Elektrolyten zum Härten des Überzugs behandelt wurde, einem Salzsprühtest mit einer wässrigen Lösung von
50 g/l Natriumchlorid und 0,26 g/l Kupferchlorid zu unterwerfen,
die zuvor mit Essigsäure auf einen pH-Wert von 3,2 eingestellt wurde. Die Lösung wird in einer geschlossenen
Kammer bei einer Temperatur von 49°C in einer Menge von
1,5 ml je Stunde und je 80cm aufgesprüht.
Der sich beim Salzsprühtest einstellende Rost wird makraskopisch
festgestellt und entsprechend den Abbildungen der Zeichnung in die folgenden sieben Klassen einteilt:
1. rostfrei,
2. leicht angerostet,
3« leicht bis mäßig angerostet,
4. mäßig angerostet,
5. mäßig bis schwer gerostet,
6. stark gerostet,
7. sehr stark gerostet.
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Bei den Versuchen hat sich gezeigt, daß der Rostgrad eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren oberflächengeharteten
Blechs mindestens eine Kategorie besser ist als der des nicht kathodisch oberflächengeharteten VergleichsblectE.
Ein Versuch zum Bestimmen der Abrieb- bzw. Verschleißfestigkeit besteht darin, Vergleichsbleche dem Abrieb
mit einem schmirgelnde Teilchen enthaltenden Bleistiftradiergummi zu unterwerfen, das unter einer bestimmten Last
mittels eines Schwenkarmes über stets dieselbe Oberflächenzone der Bleche hin- und herbewegt wird. Dabei wird ein
Radiergummi und eine Last gewählt, die einen unbehandelten | Farbüberzug in etwa vier Perioden beseitigen. Ein kathodisch
behandelter Überzug kann bei diesem Versuch als gehärtet angesehen werden, wenn er vierzig Perioden übersteht.
Das Färben der Oberfläche läßt sich mit Lösungen sehr unterschiedlicher
Konzentration und Temperatur durchführen. Um jedoch reproduziabare Ergebnisse und eine gute Farbgebung
zu erhalten, muß sichergestellt werden, daß die Konzentration und Temperatur sowie die Behandlungsdauer sorgfältig
eingestellt werden.
Es wurde festgestellt, daß sich die gewünschten Farben bei ψ austenitischen und ferritischen Stählen leicht erzeugen
lassen, wenn die Zusammensetzung, Konzentration und Temperatur der Lösung wie folgt eingestellt ist:
Konzentration bevorzugter Bereich
g/l g/l
CrO3 |
200 |
bis |
400 |
g/l |
240 |
bis |
300 |
H2SO4 |
350 |
bis |
700 |
g/l |
450 |
bis |
550 |
Temperat |
ur 65 |
bis |
80 |
0C |
68 |
bis |
720C |
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Die vorerwähnten Konzentrationsgrenzen sollten vorzugsweise
nicht überschritten werden, um die Gefahr einer Übersättigung der Lösung und damit ein Ausfällen eines unlöslichen
Niederschlags sowie unkontrollierbare Änderungen der Lösungszusammensetzung zu vermeiden.
Unter optimalen Bedingungen findet das Farbüberziehen des austenitischen oder ferritischen Stahls je nach dem gewünschten
Farbton in etwa 7 bis 15 Minuten statt. Bei geringeren Temperaturen ist eine längere Behandlungsdauer
erforderlich, während höhere Badtemperaturen zu kürzeren 'Behandlungszeiten, demzufolge aber auch zu Schwierigkeiten
bei der Überwachung der Farbgebung führen. Unter optimalen Bedingungen bildet sich ein ausreichender farbloser Überzug
in etwa 5 Minuten,' ein blauer Überzug in etwa 8 Minuten und ein goldener Überzug in etwa 10 Minuten. Überrachenderweise
wurde nun festgestellt, daß ein martensitisher Stahl bei <3er vorerwähnten Farbgebung schwarz wird.
Das erfindungsgemäße kathodische Härten erfolgt vorzugsweise
in einer wässrigen Lösung aus Chrom- und Schwefelsäure, kann jedoch auch in Lösungen von Chromsäure mit Zusätzen
von Siliziumfluorid oder Fluoridionen für sich oder zusammen mit Sulfationen erfolgen. Derartige Lösungen sind
jedoch nicht so wirksam wie Chrom-Schwefelsäure-Lösungen, da sie eine stärkere Neigung zum Niederschlagen metallischen
Chroms auf der Stahloberfläche besitzen. Das erfindungsgemäße kathodische Härten kann auch in einer Lösung eines
dreiwertigen Chromsalzes erfolgen, aus der normalerweise metallisches Chrom abgeschieden werden kann, beispielsweise
aus einer Lösung eines dreiwertigen Chromsalzes in einer Lösung von Dimethylformamid.,
Die Konzentration des CrCU und der Schwefelsäure in dem bevorzugten
Elektrolyten kann sehr unterschiedlich sein; für
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optimale Ergebnisse sollte die Chromoxydkonzentration jedoch mindestens 25 g/l und vorzugsweise mindestens 250 g/l
betragen, kann jedoch auch 850 g/l oder mehr erreichen, während die Konzentration der Schwefelsäure 0,1 bis 10 g/l
oder mehr betragen kann. Die Temperatur des Elektrolyten beträgt 20 bis 800C bei einer Stromdichte von 0,6 bis
30 A/dm . Vorzugsweise enthält der Elektrolyt 240 bis 260 g/l CrO3 und 1,0 bis 2,6 g/l H2SO^ bei einer Temperatur
von 25 bis 400C und einer Stromdichte von 2,4 bis 9,6 A/dm . Innerhalb der vorerwähnten Gehaltsgrenzen beträgt
die Behandlungsdauer 2 bis 30 Minuten. Das erfindungsgemäße kathodische Härten führt normalerweise zu einer
unmerklichen Farbänderung.
Beim kathodischen Härten muß darauf geachtet werden, daß sich metallisches Chrom leicht an Ecken und Kanten niederschlägt,
wo die Stromdichte hoch ist. Dies kann jedoch durch Abschirmen solcher Zonen und gegebenenfalls durch eine geringere
Stromdichte verhindert werden.
Die erfindungsgemäße kathodische Behandlung ergibt eine höhere Härte des Überzugs und verringert zudem die Gefahr
von Fingerabdrucken und einer Rostbildung, Das elektrolytische Härten sollte sobald wie möglich nach dem Farbüberziehen
erfolgen, um die Gefahr einer Rostbildung oder von Eindrücken des ungehärteten Überzugs zu vermeiden.
Trotz einer etwaigen Verzögerung kann das erfindungsgemäße
Härten jedoch sehr wirkungsvoll durchgeführt werden.
Das Färben und Härten kann in mit Blei ausgekleideten und durch Dampfstrahl beheizten Tanks erfolgen, wie sie üblicherweise
beim Verchromen verwendet werden. Die beim Färben verwendete Lösung sollte zum Temperaturausgleich leicht
umgerührt, jedoch nicht heftig bewegt varden.
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Versuche haben gezeigt, daß eine optimale Farbüberwachung möglich ist, wenn die Lösung mehr Schwefelsäure als Chromsäure
enthält, das jedoch beim kathodischen Härten das Verhältnis von Chromsäure zu Schwefelsäure groß sein sollte.
Gleichwohl können in beiden Verfahren dieselben Lösungen verwendet werden, wobei dann das Farbüberziehen ohne Stromdurchgang
und das kathodische Härten nach dem Einschalten des Elektrolysestroms erfolgt, obgleich das Farbüberziehen
dann sehr lange dauert. Eine derartige Lösung enthält 300 g/l CrO2 und 100 g/l H SO und wird in beiden Ver- fahrensstufen
auf 70°C gehalten.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen ate näheren erläutert.
Beispiel 1
Mehrere Bleche aus einem austerLtischen 18/8-Chrom-Nickel-Stahl
wurden in eine Lösung mit 300 g/l CrO^ und 550 g/l H2SO^ bei einer Temperatur von 700C eingetaucht. Eine Gruppe
der Bleche wurde etwa 5 Minuten eingetaucht, um einen farblosen, das natürliche Aussehen des Stahls erhaltenden
Überzug zu erzeugen, während eine zweite Gruppe etwa 8 Minuten eingetaucht wurde um einen blauen Überzug zu erzeugen,
und eine dritte Gruppe etwa 10 Minuten eingetaucht wurde, um einen goldenen Überzug zu erzeugen. Aus allen drei
Gruppen wurde nach Beendigung der Tauchbehandlung einige Proben für den Korrosionsversuch herausgenommen, während
die Überzüge der übrigen Bleche in einem Elektrolyten mit 250 g/l CrO, und 2,5 g/l Schwefelsäure bei einer Temperatur
von 40°C kathodisch gehärtet wurden. Bei weiteren Versuchen wurden ähnliche Bleche in derselben Weise behandelt,
wobei jedoch nur Überzüge mit natürlichem Aussehen und blauer Farbe erzeugt wurden. Die Ergebnisse der Korrosions-
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versuche an allen Blechen sind in der nachfolgenden Tabelle
I zusammengestellt, aus der sich jeweils der Rostgrad entsprechend den Abbildungen in der Zeichnung ergibt.
Tabelle I
Versuch |
Zustand |
Farbe Rostgrad |
4 6 6
2
2
2 |
! |
farblos
farbig
farbig
farblos und
gehärtet
farbig und
gehärtet
farbig und
gehärtet |
natürlich
blau
gold
natürlich
blau
gold |
3
5
1
1 |
|
farblos
farbig
farblos und
gehärtet
farbig und
gehärtet |
natürlich
blau
natürlich
blau |
|
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Die Daten der vorstehenden Tabelle zeigen, daß die Rostbeständigkeit
der Bleche mit kathodisch gehärtetem Überzug stets um mindestens zwei Klassen besser war als die
der Bleche mit ungehärtetem Überzug.
Beispiel 2
Mehrere Bleche aus einem ferritischen Chromstahl mit 17% Chrom wurden entsprechend Beispiel 1 behandelt, um farblose
und blaue Überzüge zu erzeugen; sie wurden alsdann
unter den Bedingungen des Beispiels 1 mit dem in der nachfolgenden Tabelle II zusammengestellten Ergebnissen untersucht
.
Tabelle II
Zustand |
Farbe |
Rostgrad |
farblos
farbig
farblos und
gehärtet
farbig und
gehärtet |
natürlich
blau
natürlich
blau |
4
5
3
3
|
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Beispiel 3
Mehrere Bleche eines rostfreien 18/8 Chrom-Nickel-Stahls
wurden durch achtminütiges Eintauchen in eine wässrige Lösung mit 300 g/l CrO-, und 550 g/l Schwefelsäure bei
700C mit einem blauen Überzug versehen. Dieser blaue Überzug
ging beim Verschleißversuch nach 2 bis 4 Perioden unter einer Last von 500 g verloren. Die restlichen Bleche
wurden dagegen zunächst in verschiedenen Lösungen mit unterschiedlichen Gehalten an Chromsäure bei den verschiedensten
Temperaturen, Behandlungszeiten und Stromdichten kathodisch gehärtet und alsdann dem Verschleißversuch unterworfen.
Die Verschleißversuche wurden nach 200 Perioden abgebrochen. Die dabei ermittelten Ergebnisse sind in
der nachfolgenden Tabelle III zusammengestellt, in der "200+" bedeutet, daß der Überzug nach 200 Perioden noch
nicht beschädigt war.
Tabelle III
Lösung
kathodische Behandlung
Temperatur
(0C)
25OgA1CrO3
+2,5g/l
Zeit (min)
Stromdichte
(A/dm2)
40 |
20 |
0,3 |
40 |
20 |
0,6 |
40 |
10 |
1,2 |
40 |
20 |
1,2 |
40 |
10 |
2,4 |
40 |
15 |
2,4 |
40 |
20 |
2,4 |
40 |
4 |
4,8 |
Periode bis zum Ausfall
50 160 160 200 180 200+ 200 200+
10 9 8 5 0/1670
Lösung
kathodische Behandlung
Temperatur
Zeit (min)
Stromdichte (A/dm2)
Periode bis zum AusJS.1
|
40 |
7 |
4,8 |
200+ |
|
40 |
10 |
4,8 |
200+ |
250g/l, CrO3 +
2,5g/l H2SO4 |
SSS |
12
4 |
4,8
4,8
7,2 |
180
100
160 |
|
40 |
10 |
7,2 |
160 |
|
40 |
4 |
9,6 |
140 |
|
40 |
6 |
9,6 |
130 |
|
40 |
2 |
9,6 |
180 |
|
20 |
20 |
2,4 |
140 |
|
20 |
10 |
4,8 |
80 |
250g/l CrO3 + |
60 |
20 |
2,4 |
100 |
2,5g/l H2SO4 |
60 |
10 |
4,8 |
40 |
|
80 |
20 |
2,4 |
160 |
|
80 |
10 |
4,8 |
50 |
25 g/1 CrO3 +
2,5g/l H2SO4 |
40
40
40 |
20
7
10 |
2,4
4,8
4,8 |
120
140
60 |
|
40 |
10 |
2,4 |
40 |
100g/l CrO3 + |
40 |
20 |
2,4 |
105 |
2,5g/l H2SO4 |
40 |
7 |
4,8 |
120 |
- |
40 |
10 |
4,8 |
70 |
|
40 |
10 |
2,4 |
160 |
400g/l CrO3 + |
40 |
20 |
2,4 |
180 |
2,5g/l H2SO4 |
40 |
7 |
4,8 |
180 |
|
40 |
10 |
4,8 |
200+ |
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|
kathodische Behandlung |
Zeit
(min) |
Stromdichte
(A6m2) |
Periode bis
zum Ausfall |
Lösung |
Temperatur
(0C) |
|
40 |
10 |
2,4 |
80 |
500g/l CrO,+ |
40 |
20 |
2,4 |
90 |
2,5g/l H2SO4 |
40 |
7 |
4,8 |
180 |
|
40 |
10 |
4,8 |
120 |
|
40 |
10 |
2,4 |
180 |
750g/l CrO3 + |
40 |
20 |
2,4 |
140 |
2,5g/l H2SO4 |
40 |
7 |
4,8 |
120 |
|
40 |
10 |
4,8 |
80 |
25Ög/l
10g/l I |
CrO3 +
I2SO4 |
40
40 |
20
10 |
2,4
4,8 |
60
70 |
250g/l
100g/l |
CrO3 +
H2SO4 |
40
40 |
20
10 |
2,4
4,8 |
60
60 |
Beispiel 4
Mehrere Bleche aus drei rostfreien ferritischen Stählen mit 17% Chrom, 13% Chrom sowie 17% Chrom und 1% Molybdän wurden
in einer Lösung so behandelt, daß sich ein blauer Überzug ergab, der in jedem Falle bereits nach weniger als 6 Perioden
entfernt war. Ein Teil der Bleche wurde 20 Minuten kathodisch in einem Elektrolyten mit 250g/l CrO3 und 2,5g/l H2SO4 bei
40°C und einer Stromdichte von 2,4 A/dm behandelt. Diese
Bleche behielten ihr farbiges Aussehenauch nach 80 bis 160 Perioden bei.
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Andere Legierungen, deren Überzüge sich ebenfalls kathodisch härten lassen, sind beispielsweise Nickel-Chrom-Molybdän-Stähle
mit beispielsweise 37% Nickel, 18% Chrom, 15% Molybdän, 1,2% Titan und 1,2% Aluminium sowie Kobaltlegierungen
mit beispielsweise 21% Chrom, 21% Nickel und 13% Molybdän oder Nickel-Chrom-Legierungen mit beispielsweise
30% Chrom und 1% Titan, Rest Nickel.
Auf ein und demselben Blech können selbstverständlich auch verschiedene Farbüberzüge erzeugt werden. Dies geschieht
in der Weise, daß ein Teil der Oberfläche zunächst mit einem säurebeständigen Überzug versehen wird, so daß
sich der Farbüberzug zunächst nur auf dem anderen Teil der Oberfläche bildet. Nach dem Entfernen des säurebeständigen
Überzugs wird dann der unter diesem befindliche Oberflächenteil mit einem farbigen Überzug versehen und sodann
die gesamte Oberfläche kathodisch gehärtet.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die mit einem gehärteten Farbüberzug
versehenen Legierungen ohne Farbänderung beträchtlich verformt werden können. So können mit einem farbigen Überzug
versehene Stahlbleche tiefgezogen oder mittels Profilwalzen zur Erhöhung ihrer Steifigkeit ohne Verluät ihrer
Farbe gewalzt werden.
Andere Vorteile bestehen darin, daß die gehärteten Farbüberzüge kochendem Wasser widerstehen, so daß sich die betreffenden
Legierungen als Werkstoffe für Küchentöpfe, Behälter und Geschirre aus rostfreiem Stahl mit haltbaren
attraktiven Farben eignen.
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