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Fahrzeugluftreifen mit GleitschutzelementenO Die Erfindung betrifft
einen Fahrzeugluftreifen mit einer Vieizahl.von die Lauffläche überragenden Gleitschutzelementen,
insbesondere Stahistiftsn (Spikes).
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Ein wirklicher Bedarf, ein Fahrzeug mit Spikes-Reifen zu fahren, besteht
nur bei Eis- oder Schneeglätte.
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Da ein Auswechseln der Spikes-Reifen gegen normale Reifen sehr umständlich
ist, und zwar auch dann noch, wenn man die Reifen mitsamt der Rapdscheibe auswechselt,
und im Hinblick darauf, daß eine Vereisung der Straße plötzlich eintreten kann,
werden Spikes-Reifen im wesentlichen während der gesamten Winterperiode benutzt.
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Wegen der erheblichen Schäden, die Spikes-Reifen an den Strassendecken
verursachen, besteht ein starkes volkswirtschaftlichas Interesse, die Spikes bei
einwandfreien Strassenzuständen auf einfache Weise unschädlich zu machen und ihre
Wirksamkeit ohne besondere Umstände wieder hervorzurufen, sobald die Wetter- oder
Strassenverhältnisse dies erfordern.
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Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, einen Reifen mit
Gleitschutzelementen zu schaffen, dessen Gleitschutzelemente in einfacher Weise
vom Fahrer des Fahrzeuges unter die Reifenlauffläche zurückgezogen und in ebenso
einfacher Weise wieder aus der Lauffläche herausgeschoben werden können.
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Es ist zwar bekannt, Spikes-Reifen mit Kippbar gelagerten Spikes zu
versehen. Dabei legen sich die Spikes während der Normalfahrt an eine Schrägfläche
der Reifenvertiefung an, wobei sie nur wenig aus der Lauffläche herausragen.
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Bei einem Bremsvorgang kippen die Spikes dagegen an eine Steil fläche
und treten dabei stär-ker aus der Reifenlauffläche heraus. In diesem Falle ist die
Gleitschutzwirkung der Spikes jedoch während der Normalfahrt vermindert. Andererseits
wird die schädliche Wirkung der Spikes bei guten Strassenverhältnissen nicht vollkommen
vermieden.
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Nach der Erfindung ist daher vorgesehen, die Gleitschutzelemente durch
innerhalb des Reifenkörpers in Hohlräumen angeordnete aufblasbare Luftkissen nach
aussen verschiebbar anzuordnen.
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Die erfindung und deren weitere Ausgestaltung soll nachfolgend an
Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erlautert werden.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Teilquerschnitt durch einen Fahrzeugluftreifen;
Fig. 2 und 3 die Herstellung einer druckfesten Umhüllung für ein Luftkissen nach
der Erfindung; Fig. 4 ein echlauchförmiges Luftkissen in der Draufsicht und
Fig.
5 die schematische Teilansicht auf einen in Umfangsrichtung geschnittenen Reifen
mit zwei Reihen von Luftkissen.
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Gemäss Fig. 1 weist ein Reifen 1 übLicher Bauart unterhalb der Reifenlauffläche
2 eine Reihe von Hohlräumen 3 auf, die durch Innenauskleidungen 4 derart versteift
sind, daß die Hohlräume bei einer Belastung des Reifens nicht wesentlich zusammengedrückt
werden. Innerhalb der Auskleidungen 4 sind Luftkissen 5 angeordnet, die an ihren
Oberseiten mit Stahiplatten 6 versehen sind, an denen wiederum Stahlatifte oder
Spikes 8 befestigt sind. Die Stahletifte 7 sind frei verschiebbar in Bohrungen 8
des Reifens angeordnet, die von den Hohlräumen 3 zur Reifenlauffläche 2 fUhren.
Die Luftkissen 5 sind miteinander und mit einem Uentil ti-9 uerbunden, durch das
Luft in die Luftkissen eingepumpt und abgelassen werden kann. Die über die Leitung
lo aufgepumpten Luftkissen drücken die Platten 6 mit den Stahletiften 7 nach aussen,
so daß die Stifte die Reifenlauffläche 2 überragen. Durch Ablassen der Luft aus
den Luftkissen 5 können die Stifte 7 aus der Lauffläche 2 zurückgezogen werden.
Die Luftkissen 5 werden zu diesem Zweck vorzugsweise auf ihrer der Radmitte zuweisenden
Fläche in den Auskleidungen 4 befestigt. Wird dann die Luft aus den Luftkissen herausgesaugt,
und sodann das Ventil 9 geschlossen, so können die
Stahlstifte 7
durch die beim Rollen der Räder auftretenden Zentrifugalkräfte nicht nach aussen
geschleudert werden.
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Eine Fertigungsmöglichkeit der Einheiten von Luftkissen, Platten mit
Stahlstiften und Auskleidungen besteht z. B.
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darin, daß man ein Leichtmetallblech 4 mit Durchtrittsbohrungen für
die Stahlstifte 7 um die an die Platte 6 angeklebte Luftkissenhülle 5 herumbiegt.
Zweckmässig wird das Luftkissen dabei an den Stellen 11 mit der Auskleidung 4 verklebt,
damit die Platte 6 Mit den Stahlstifter 7 beim Evakuieren des Luftkissens 5 nach
unten gezogen wird.
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Die Luftkissen für mehrere Platten mit Stahlstiften können gemäss
Fig. 4 durch einen durchgehenden Schlauch verwirklicht werden. Ein Schutz gegen
ein Zusammendrücken der Verbindungsabschnitte 12 zwischen den einzelnen Luftkissen
ist nicht erforderlich, weil deren Durchmesser hinreichend klein gehalten werden
kann.
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Zweckmässig werden für einen Reifen zwei getrennte Luftkissensysteme
mit je einem Ventil vorgesehen, so daß bei einem Defekt eines Luftkissens die Gleitschutzfunktion
des Reifens noch zur Hälfte erhalten bleibt.
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In der Fig. 5 ist ein Reifen mit zwei nebeneinander
liegenden
Reihen von Luftkissen dargestellt. In diesem Fall werden die Luftkissen auf zwei
Luftkissensystemen zweckmässig derart aufgeteilt, daß jedes System je zur Hälfte
des Reifenumfangs auf verschiedenen Reifenseiten verläuft. In der Fig. 5 sind die
Luftkissen, die dem Ventil 13 zugeordnet sind, durch Schraffur hervorgehoben.
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Das Ventil für das zweite Luftkissensystem befindet sich dem Ventil
13 diametral gegenüber. r Die Herstellung des Reifens kann in derilleise erfolgen,
daß zunächst die Auskleidungen 4 mit den Luftkissen 5 und den Stahletiften 7 in
den Reifen einvulkanisiert werden und sodann die mit Durchtrittsbohrungen für die
Stahlstifte versehene Laufflächenschicht auf den Reifen vulkanisiert wird.
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Das Aufblasen der Luftkissen kann an einer Tankstelle erfolgen.
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Es ist aber auch möglich, den druckluftgefullten Reifen selbst als
Druckluftquelle zu verwenden. Zu diesem Zweck kann ein kurzer Schlauch dienen, der
an das normale Reifenventil und an das Ventil 9 angeschraubt wird. Sodann werden
beide Ventile geöffnet, und es strömt Luft aus den Reifen in die Luftkissen. Der
Druckverlust im Reifen ist dabei nur gering, da das Reifenvolumen um ein Vielfaches
grösser ist als das Volumen der Luftkissen.
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Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung von Stahistiften
als
Gleitachutzalemente beschränkt. Durch die Luftkissen können auch Profilnocken von
grösseren Abmessungen nach aussen geschoben werden, wie es überhaupt durch die Erfindung
möglich ist, die Gleitschutzelemente wesentlich weiter aus der Lauffläche herausragen
zu lassen, als dies bei den ueblichen Spikes-Reifen wegen der Strassenbeschädigungen
und im Hinblick auf ein geräusch armes Fahrverhalten zulässig ist. Der Reifen kann
auf diese Weise Eigenschaften erlangen, die sonst nur durch das umständliche Anlegen
von Schneeketten erzielbar wären.
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Patentansprüche