DE2062130A1 - Vinyl chloride two-stage suspension poly- - merisation - Google Patents

Vinyl chloride two-stage suspension poly- - merisation

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DE2062130A1
DE2062130A1 DE19702062130 DE2062130A DE2062130A1 DE 2062130 A1 DE2062130 A1 DE 2062130A1 DE 19702062130 DE19702062130 DE 19702062130 DE 2062130 A DE2062130 A DE 2062130A DE 2062130 A1 DE2062130 A1 DE 2062130A1
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Leonard Spring Valley N.Y.; Gelman Sheldon F. Danbury Conn.; Feiler (V.StA.)
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Stauffer Chemical Co
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F14/00Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen
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Description

  • Verfahren zur Herstellung leichter zu verarbeitender Vinylhalogenid-Homopolymerer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Vinylhalogenid-Homopolymere, insbesondere Polyvinylchloride, die ohne Schmälerung ihrer physikalischen Eigenschaften verbesserte Verarbeitungseigenschaften aufweisen. Sie werden hergestellt indem man ein Vinylhalogenid-Monomeres bei einer Anfangstemperatur partiell polymerisiert, die Reaktionstemperatur anschliessend erhöht und die Polyterisation bei dieser erhöhten Temperatur vorzugsweise in Gegenwart eines Kettenübertragungsmittels unter Gewinnung eines Polymerisats, dessen durchschnittlicher Molekulargewichtsbereich sich von jenem des Produktes aus der ersten Temperaturstufe unterscheidet, fortsetzt. Das so erhaltene Polyvinylchlorid weist die physikalischen Eigenschaften von Polymergemischen auf, lässt sich dabei aber viel leichter verarbeiten als ein mechanisches Gemisch von Homopolymeren mit unterschiedlichem Molekulargewicht. Es schmilzt leichter, ohne dass dabei die lästige Bildung von Fischaugen eintritt.
  • Vinylhalogenid-Homopolymere, wie Polyvinylchlorid (PVC), können mit sehr unterschiedlichem Molekulargewicht hergestellt werden, wobei diejenigen mit höherem Molekulargewicht gegenüber jenen Polymeren mit niedrigem Molekulargewicht im allgemeinen bessere physikalische Eigenschaften, so z.B. eine bessere Zähigkeit entfalten.
  • Doch lässt sich andererseits das Polymere umso schlechter zu den gewünschten Endprodukten verarbeiten, je höher sein Molekulargewicht ist. Im Hinblick auf Formen und Strangpressen z.B. erfordern die höhermolekularen Vinylhalogenid-Polymeren für ihre Plastifizierung eine grössere Schubspannung (shear force) und/oder höhere Temperaturen als die niedermolekularen Stoffe. Die Verwendung erhöhter Schubspannung und/oder höherer Temperaturen erhöht die Innentemperatur des Polymeren. Da nun Vinylhalogenid-Polymere thermisch instabil sind und bei übermässiger Wärme zerfallen, ist diese Erhöhung der Innentemperatur des Polymerisats äusserst ungünstig.
  • Ausserdem erfordert die Anwendung erhöhter Schubspannung zusätzliche Arbeitsenergie, die bei der Verarbeitung niedermolekularer Polymerer nicht notwendig ist, wodurch sich die fabrikationsmässige Herstellung solcher höhermolekularer Produkte verteuert.
  • Bei der Suche nach Produkten, deren Plastifiziereigenschften der niedermolekularen Vinylhalogenid-Polymeren und deren physikalischen Eigenschaften denjenigen der höhermolekularen Polymeren gleichen sollen, wurden verschiedene Mischungen dieser Materialien formuliert.
  • Doch waren solche Versuche, die beiden Arten von Polymeren während ihrer Fabrikation zu vermischen, mit Schwierigkeiten behaftet. So erweicht das Polymere mit niedrigem Molekulargewicht bei der Verarbeitung zuerst und aufgrund der schlechten WSrmedbertragungseigenschaften der Vinylhalogenid-Polymeren wird das höhermolekulare Polymere nur partiell plastifiziert.
  • Zudem bleiben die während der Bearbeitung zur Plastifizierung angewendeten Schubspannungen ohne Wirkung auf die höhermalekularen Stoffe, da diese in dem erweichten niedrigniolekularen Stoff flotieren oder suspendiert sind und 8omit ohne zu schmelzen durch die Verarbeitungsvorrichtung getrieben werden. Produkte aus solchen Mischungen weisen beachtliche Materialfehler, d.h. die sogenannten Fischaugen auf, die aus Gelpartikeln aus nichtgeschmolzenem höhermolekularem Polymerem bestehen. Diese Fischaugen sind nicht nur in ästhetischer Hinsicht nachteilig, sondern sie schwächen auch weitgehend das Produkt. Daher müssen alle Polymergemische, die harten Schlagkräften widerstehen sollen, wie Filme, Folien, Schläuche, Flaschen und dergl., praktisch frei von Fischaugen sein.
  • Da Vinylhalogenid-Polymere thermisch zersetzt und umso unbeständiger werden, je länger sie unter Scherbeanspruchung bearbeitet werden, ist es unzweckmässig, derartige Mischungen zur Umgehung einer Fischaugenbildung hohen Temperaturen und/oder einer verlängerten Bearbeitung zu unteruerfen. Eine solche ausgedehnte Bearbeitung ist überdies unwirtschaftlich. Zudem lässt das Vorhandensein von Fischaugen einwandfrei auf unvollständig und unsachgemäß geschmolzene Harzpartikel und somit auf ein technisch unzulässiges Produkt schliessen.
  • Ziel der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung von Vinylhalogenid-Homopolymeren, die ohne Schmälerung ihrer physikalischen Eigenschaften verbesserte Bearbeitungseigenschaften aufweisen, bereitzustellen.
  • Insbesondere soll ein Verfahren zur Herstellung von Vinylhalogenid-Homopolymeren, deren physikalische Eigenschaften sich denjenigen der Gemische aus hoch- und niedrigmolekularen Polymeren nähern, aber sich gleichzeitig leichter verarbeiten lassen und geformte, fischaugenfreie Endprodukte bereitstellen, vorgelegt werden.
  • Weitere Ziele und Vorzüge gehen aus den nachstehenden Ausführungen hervor.
  • Erfindungsgemäss können Vinylhalogenid-Homopolymere in wirtschaftlicher Weise so hergestellt werden, dass sie den angestrebten breiten, durch Mischungen erzielbaren Molekulargewichtsbereich aufweisen, dabei aber leichtverarbeitbar sind und im geformten Fertigprodukt keine Fischaugen bilden. Es handelt sich also um Vinylhalogenid-Polymerprodukte, die sich durch verbesserte Verarbeitbarkeit ohne Beeinträchtigung der physikalischen Eigenschaften auszeichnen.
  • Erfindungsgemäss wird nun ein Verfahren zur Herstellung von Vinylhalogenid-Homopolymeren mit verbesserten Verarbeitungseigenschaften vorgelegt. Danach wird zunächst eine durch freie Radikale ausgelöste Polymerisation eines Vinylhalogenid-Monomeren bei einer 1. Reaktionstemperatur von etwa 35 - 55 oC eingeleitet. Nach erfolgter partieller Polymerisation, d.h. nach Erlangung eines Umwandlungsgrades von Monomerem zu Polymerem von etwa 10 - 40 %, wird die Reaktionstemperatur auf mindestens etwa 60 - 800C erhöht, worauf die Polymerisation dann bei dieser erhöhtenTemperatur, vorzugsweise in Gegenwart eines nachstehend beschriebenen Kettenübertragungsmittels, das zum Zeitpunkt der genannten Temperaturerhöhung in das System eingeführt wird, zu Ende geführt wird. Die Anwendung der zweiten, erhöhten Temperaturstufe ermöglicht die Bildung eines Polymerisats, mit einem mittleren Molekularg icht, das unter demjenigen des Produktes aus der ersten oder niedrigeren Temperaturstufe liegt. Überraschenderweise werden gemäss diesem Verfahren Vinylhalogenid-Homopolymere gebildet, die ein hohes mittleres Molekulargewicht aufweisen und die durch physikalische Eigenschaften charakterisiert sind, die denjenigen von nach der Standardtechnik hergestellten Polymerisaten mit gleichem mittlerem Molekulargewicht entsprechen, wobei - als weiterer Vorzug - die bei der Scherbeanspruchung eintretende Schmelzfluss-Viskosität der erfindungsgemäss hergestellten Polymerisate herabgesetzt ist, so dass sie sich also leichter verarbeiten lassen. Diese Herabsetzung der Schmelzfluss-Viskosität unter Scherbeanspruchung ermöglicht die Verarbeitung dieser Polymerisate unter thermischen Bedingungen, die dem Zerfall weniger förderlich sind, ohne dass eine Sehmälerung ihrer physikalischen Eigenschaften erfolgt.
  • Zudem besitzen diese Polymerisate Eigenschaften, die den physikalischen Eigenschaften von Mischungen aus hoch- und niedrigmolekularen Polymeren nahe kommen, wobei aber die erflndungsgemässen Produkte ohne Fischaugenbildung herstellbar sind.
  • Die chemische Beschaffenheit der Polymerisate aus dem erfindungsgemässen Verfahren ist nicht genau bekannt.
  • Theoretisch wird angenommen, dass sich innerhalb eines jeden Polymeren oder Harzpartikels im erhaltenen Endprodukt eine Durchmischung von Polymerketten mit einer breiten Verteilung des Molekulargewichts vollzogen hat.
  • Jedoch ist diese Erklärung rein theoretischer Natur, an den sich die Anmelderin nicht gebunden fühlt.
  • Erfindungsgemäss verwendbare Vinylhalogenid-Monomere sind z.B. Vinylfluorid, Vinylchlorid, Vinylbromid und Vinyljodid, wobei dem Vinylchlorid der Vorzug gilt. Es wird darauf hingewiesen, dass das erfindungsgemässe Verfahren auf die Herstellung von Homopolymeren aus jedem der vorgenannten Vinylhalogenid-Monomeren gerichtet ist und dass die Herstellung von Mischpolymeren dieser Vinylhalogenide miteinander oder mit anderen Arten von Vinylmonomeren ausser Betracht bleibt. Die bevorzugte Ausführungsform dieses Verfahrens besteht überdies in der Herstellung von Polyvinylchlorid (PVC).
  • Das erfindungsgemässe, durch freie Radikale eingeleitete Polymerisationsverfahren kann unter Anwendung verschiedener herkömmlicher Polymerisationsmethoden, nämlich durch Polymerisation in Masse (bulk),- d.h. Block- (mass) oder sogenannte Olphasen-Polymerisation, durch Lösungspolymerisation, wobei das Vinylhalogenid in einem Lösungsmittel gelöst wird, durch Suspensions-, Perl- oder Granulat polymerisation, wobei das Vinylhalogenid in Form grosser Tropfen in einem wässrigen Medium, das gewöhnlich ein nicht-emulgierandes Suspensionsmittel, wie Hydroxymethylcellulose oder Polyvinylalkohol enthält, suspendiert wird, oder durch Emulsionspolymerisation, wobei das Vinylhalogenid mit Hilfe eines oberflächenaktiven Emulgators in Wasser emulgiert wird, erfolgen. Bevorzugt wird die Suspensionspolymerisation. Einzelheiten dieser Polymerisationsmethoden sind in "Unit Processes in Organic Synthesis von F.H. Groggins, dritte Auflage, Seite 847 - 858 (McGraw-Hill Book Co., Inc. N.Y., 1947) angegeben. Genauere Angaben zur Polymerisation von Vinylhalogeniden sind in "Vinyl and Related Polymers von C.E. Schildknecht, Seite 392 - 398 (John Wiley and Sons, Inc., N.Y. 1952) gemacht. Alle möglichen, dem Fachmann bekannten änderungen der Polymerisationsbedingungen abhängig von der Art des Monomergemisches, dem Initiatorsystem und dem gewählten Polymerisationsverfahren fallen in den Rahmen der vorliegenden Erfindung.
  • Zur Ausführung des erfindungegemässen Verfahrens nach der bevorzugten Suspensionsmethode muss eine wirksame Konzentration eines Suspensionsmittels, z.B. Gelatine, Hydroxymethylcellulose, Hydroxyäthylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Carboxymethylcellulose, Talkum, Ton, Polyvinylalkohol und dergl. angewendet werden. Dem Fachmann ist bekannt, dass Art und Konzentration des verwendeten Suspensionsmittels in gewisser Weise Einfluss auf die Teilchengrösse des Endproduktes haben. Über die genaue Konzentration und über die Art des Suspensionsmittels kann der Fachmann entscheiden, so lange die gewünschte Teilchengrösse des Produktes erzielt wird. Für die meisten Zwecke ist es wünschenswert, daß sie eine solche Teilchengrösse besitzen, dass sie ein Sieb einer Maschenweite von 0,42 mm (40 mesh US. Sieve size screen) passieren und im wesentlichen alle auf einem Sieb einer Maschenweite von 0,044 mm (325 mesh U.S. Sieve size screen) zurückgehalten werden. Damit die Teilchengrösse des Endproduktes innerhalb dieses Bereiches liegt, sollte das Suspensionsmittel in einer Konzentration von etwa 0,1 bis 0,8 %, bezogen auf das Gewicht der Vint alogenid monomer-Beschickung, verwendet werden. Die Methode der Suspensionspolymerisation wird im allgemeinen @eswegen bevorzugt, weil eine solche Polymerisation leichter durchführbar ist und weil das Endprodukt mit einer Teilchengrösse anfällt, die eine raschere Handhabung und Verarbeitung des Polymerisats in den dafür vorgesehenen Vorrichtungen erlaubt. Es können auch verschiedene andere Zusätze, z.B. Wärmestabilisatoren, Puffer und dergl., wie sie normalerweise für die Suspensionspolymerisation von Vinylhalogenid verwendet werden, in das erfindungsgemäss System eingeschlossen werden. Auch können Methoden, wie die Unterbrechung (short-stopping) der Reaktion zu jedem gegebenen Zeitpunkt, angewendet werden.
  • Wie ausgeführb, wird die Polymerisationsreaktion bei einer Temperatur von etwa 35 - 550, vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa 43 - 48°C, eingeleitet. Nachdem die Umwandlung zu etwa 10 bis 40 % vollzogen ist, wird die Reaktionstemperatur auf etwa 60 - 800, vorzugsweise auf etwa 63 - 680C angehoben. Die Polymerisation wird dann bei dieser zweiten oder erhöhten Reaktionstemperatur zu Ende geführt, wobei die Reaktion in der Regel bei einer Umwandlung von etwa 75 - 90 % beendet ist, was durch einem Abfall des Reaktionsdruckes um etwa 1,35 - 3,11 kg/cm2 angezeigt wird. Die Temperaturerhöhung kann praktisch momentan oder aber stufenweise oder kontinuierlich über einen Teil der Polymerisationszeit oder im Verlauf der gesamten Polymerisationsdauer in der Art erfolgen, dass die gewünschte Wirkung des vorliegenden Verfahrens erzielt wird. Damit umfasst das erfindunggemässe Verfahren nicht nur eine praktisch momentane Erhöhung der Temperatur sondern auch die Anwendung einer Anzahl von stufenweisen Temperaturerhöhungen sowie eine kontinuierliche Temperaturerhöhung.
  • Die Wahl der ersten und zweiten Reaktionstemperatur sowie die Dauer der Gesamtpolymerisationszeit hängen ab von den im Endprodukt gewünschten Eigenschaften.
  • Letztere werden im allgemeinen von der Verteilung des mittleren Molekulargewichts oder von der Anzahl von Polymerketten mit spezifischen Molekulargewichten der jeweiligen Polymerpartikel bestimmt. Bei den erfindungsgemässen Produkten beruht die letztliche Molekulargewichtsverteilung auf der additiven Grösse der Gesamtkonzentration von während der Polymerisation erzeugtem Polymerem. Die Molekulargewichtsverteilung kann vor der Polymerisation formuliert werden, dass man die Molekulargewichtsverteilungskurve eines unter einem Satz von Reaktionsbedingungen gebildeten Polymerisats ermittelt und die entsprechenden Molekulargewichtskonzentration, die während der anschliessenden, unter erhöhten Temperaturbedingungen auszuführenden Phase der Polymerisation entstehen können, hinzuaddiert.
  • Die Molekulargewichtsverteilung wird durch verschiedene Reaktionabedingungen, 8o z.B. durch Temperatur, Zeit und Halbwertszeit des freie Radikale erzeugenden Initiators, beeinflusst. Für jeden Satz von Bedingungen kann eine spezifische Molekulargewichtsverteilung, d.h. Konzentration gegenüber Molekulargewicht, ermittelt und aufgezeichnet werden. Eine änderung in den Reaktionsbedingungen bringt etwa eine wanderung in der Molekulargewichtsverteilung,~und es kann-eine neue Kurve für die veränderten Bedingungen aufgezeichnet werden. Der additive Gesamtbetrag kann dann für eine'' angenäherte Bestimmung der Zusammensetzung des Endproduktes verwendet werden.
  • Durch Ermittlung der unter verschiedenen Bedingungen erhätlichen Molekulargewichtsverteilungen kann die Polymerisationsreaktion so programmiert werden, dass man Polymerpartikel mit vielfältiger Molekulargewichtsverteilung-und dadurch Polymerisate mit verschiedenen physikalischen Eigenschaften erhält. Der Fachmann wird derartige Berechnungen leicht durchführen können.
  • Die erfindungsgemässe Polymerisation von Vinylhalogenid-Monomeren erfolgt -in Gegenwart einer wirksamen Konzentration eines freie Radikale erzeugenden Initiators oder Katalysators. Geeignete Initiatoren für freie Radikale sind u.a. organische oder anorganische Peroxide,, Persulfate, Ozonide, Hydroperoxide, Persäuren, Percarbonate, Azo-Verbindungen, Diazoniumsalze, Diazotate, Peroxysulfonate,-Trialkylboran/Sauerstoff-Systeme und Aminoxide.
  • Für die Polymerisation in Masse, die Suspensions- und die Lösungspolymerisation verwendet man in der Regel einen in der organischen Phase löslichen Initiator, wie Benzoylperoxid, Diacetylperoxid, Azobis-isobutyronitril, Diisopropyl-peroxydicarbonat, Azo-bis-(α-methyl-γ-carboxybutyronitril), Caprylylperoxid, Lauroylperoxid, Azo-bisisobutyramidin-hydrochlorid, t-Butyl-peroxypivalat, 2,3-Dichlorbenzoyl-peroxid und Azo-bis-( a, y-dimethylvaleronitril). Für die' Emülsionspolymerisation werden wasserlösliche Initiatoren, wie Ammoniumpersulfat oder Wasserstoffperoxid eingesetzt.
  • Vorzugsweise soll es sich bei demerfindungsgemäss ein-, zusetzenden Initiator um einen sogenannten "heissen Katalysator1' handeln, der bei niedrigen Temperaturen eine hohe Aktivität zur Bildung freier Radikale besitzt was eich durch dessen kurze Halbwertszeit ausdrückt.
  • Solche heissen Katalysatoren können als Katalysatoren mit einer Halbwertszeit bei einer Temperatur unter etwa 55 0C von etwa 10 Stunden definiert werden. Beispiele für solche heissen- Katalysatoren sind: α,α'-Azo-bis-(α,γ-dimethylvaleronitril), t-Butylperoxypivalat, Diidopropyl-peroxydicarbonat und «, -Azo-bjs-(α,γ-dimethyl-γ-methoxy-valeronitril) usw. Die. Verwendung von Initiatoren mit niedrigerem Aktivitätsgrad ist weniger empfehlenswert, da sie längere Polymerisationszeiten erforderlich machen, die, einen durch Verfärbung, z.B. durch Rosawerden sich ankündigenden Produktzerfall (preliminary product degradation) einleiten können. Auch andere bekannte Mittel wie Ultraviolettlicht oder Bestrahlung mit Gamma-Strahlen können zur Einleitung der Vinylhalogenid-Polymerisation verwendet werden. Das vorliegende Verfahren kann auch mit Initiatoren, die eine ionische oder Koordinationspolymerisation bewirken, so z.B. mit Ziegler-Initiatoren, durchgefUhrt werden, sofern als Reaktionsmedium organische Lösungsmittel eingesetzt werden. Die Wahl des jeweiligen Initiatorsystems hängt von der angewendeten Polymerisationstemperatur ab, da sich sein Vermögen, freie Radikale zu erzeugen, in der Regel mit der Temperatur ändert. Der Fachmann wird unschwer die richtige Wahl treffen. Bezogen auf das Gesamtgewieht der Vinylhalogenidmonomer-Beschickung, soll der gewählte Initiator für freie Radikale in dem System in einer Konzentration von etwa 0,02 bis 0,15 % zugegeh sein.
  • Für das erfindungsgemässe Verfahren kann eine Kombination von zwei oder mehr freie Radikale erzeugenden Initiatoren verwendet werden, wobei sich der eine Initiator durch seine Radikale bildende Wirksamkeit oder Halbwertszeit von dem anderen unterscheidet Vorzugsweise setzt man einen Katalysator dieser Kombination während der ersten oder' nie4tiget Temperaturstufe ein, während der zweite Initiator der anschliessenden oder höheren Temperaturstufe der Polymerisation vorbehalten bleibt. Die Verwendung verschiedener Katalysatoren in Kombination mit der erforderlichen Temperaturerhöhung ist ein weiteres Mittel zur Modifizierung der Kurven der Molekulargewichtsverteilung in den unter unterschiedlichen Bedingungen hergestellten Produkten sowie zur Modifizierung der Kurve der Molekulargewichtsverteilung des Endproduktes.
  • Dadurch wird die Mannigfaltigkeit der erfindungsgemäss herstellbaren Produkte noch erweitert.
  • Werden für das erfindungsgemässe Verfahren zwei freie Radikale bildende Initiatoren verwendet, so wird ein Initiator während der ersten, bei der ersten Reaktionstemperatur durchgeführten Polymerisationsstufe eingesetzt, während der zweite Initiator in der zweiten Polymerisationsstufe bei der zweiten oder höheren Reaktionstemperatur verwendet wird. Initiatoren mit einer Halbwertszeit bei 80°C von 30 Minuten oder weniger eignen sich für die erste, vorzugsweise von etwa 35 - 55°e durchgeführten Polymerisationstufe, Beispiele fftr Initiatoren mit Halbwertszeiten von unter 30 Minuten bei 80°C sind Azo-bis-(α,γ-dimethyl-γ-methoxyvaleronitril) Azo-bis-(α, rditnethylvalerdnitril), 2,4-Dichlorbenzoylperoxid, t-Butyl-peroxypivalat, Azo-bisisobutyramidin-hydrochlorid usw. Für die zweite, bei etwa 60 - 80°C erfolgende Reaktionsstufe sollten herkömmliche Initiatoren mit Halbwertszeiten bei 80°C von über 30 Minuten verwendet werden. Beispiele für solche konventionelle Initiatoren sind Laurylperoxid, Caprylperoxid, Azo-bis-iso-butyrnitril, Azo-bis-(α-methyl-γ-carboxybutyronitril), Acetylperoxid, Benzoylperoxid, t-Butylperoxylsobutyrat und dergl.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren wird die Polymerisation bei einer ersten2 d.h. bei einer niedrigen Temperatur eingeleitet, so dass ein Polymerisat mit hohem Molekulargewicht gebildet wird. Wenn die Umwandlung von etwa 10 - 60 %, vorzugsweise von etwa 22 - 72 % fortgeschritten ist, wird die Reaktionstemperatur erhöht und die Polymerisation bis zu Ende geführt. Das daraus hervorgehende Produkt hat eine Molekulargewichtsverteilung, die derjenigen eines Produktes, dabei einer durchweg bei einer höheren Temperatur durchgeführten Polymerisation erhalten wurde, vergleichbar ist, mit der Ausnahme, dass das hochmolekulare Polymere in h8herer Konzentration vorliegt. Die Polymerisation kann und sollte vorzugsweise bei der zweiten Reaktionstemperatur beendigt werden, doch kann gegebenenfalls eine dritte oder vierte Reaktionstemperatur, die beide nacheinander höher als die zweite Temperaturstfe sind, angewendet werden.
  • Wie ausgeführt, erfolgt das vorliegende Verfahren vorzugsweise unter Verwendung einer wirksamen Konzentration einer KettenUbertragungsmittels, das dem System zu dem Zeitpunkt zugesetzt wird, zu dem die Temperatur auf die zweite oder obere Stufe erhöht wird. Hierfür kann jedes für diesen Zweck übliche Kettenübertragungsmittel herangezogen werden, so z.B. aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Cumol, Aldehyde, wie Acetaldehyd, Ketone, wie Aceton, cyclische Xther, wie Tetrahydrofuran, aliphatische Alkohole, wie Äthanol, sowei alle Mono-, Di- oder Polymercaptane, z.B. Laurylmercapten, Athandithiol und Pentaerythrittetrathioglycolat. Beste Ergebnisse erzielt man jedoch mit einem halogenierten, vorzugsweise einem chlorierten, aliphatischen Kohlanwasserstoff, wie Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, Propylenchlorid, Methylchloroform, Methylenchlorid, Butylchlorid und vor allem mit Trichloräthylen.
  • Bezogen auf die gesamte Vinylhalogenidmonomer-Beschickung.
  • wird das gewählte Kettenübertragungsmittel dem System in einer Menge von etwa 0,5 - 2 Gew.% zugesetzt. Die gesamte Menge dieses Kettenübertragungsmittels soll auf einmal, also durch sogenannten "Vollzusatz" ("one-shot" addition) in etwa zu dem gleichen Zeitpunkt, an welchem die Temperatur des Systems auf den angegebenen Bereich von etwa 60 - 800C erhöht wird, zugegeben werden. Erfolgt die Temperaturerhöhung kontinuierlich oder stufenweise, dann ist das Kettenübertragungsmittel entweder zu dem Zeitpunkt, an dem die kontinuierliche Temperaturerhöhung beginnt, oder an dem die erste stufenweise Temperaturerhöhung durchgeführt wird, zuzusetzen.
  • Zufriedenstellende Polymerprodukte erhält man zwar auch ohne die Verwendung eines Kettenüertragungsmittels, doch wird vorzugsweise ein solches zugesetzt, da durch dessen Gegenwart das Molekulargewicht des entstehenden Polymeren sats reguliert wird, ohne dass zu diesem Zweck übermässig hohe Polymerisationstemperaturen angewendet werden müssen.
  • Dadurch wird die Wärmeentwicklung (heat history), d.h.
  • die Wärmemenge, die während der Polymerisation auf das Polymere einwirkt, verringert, so dass ein wärmebeständigeres Produkt entsteht. Überdies können aufgrund der Verminderung des Reaktionsdruckes als Folge dieser niedrigeren Reaktionstemperaturen herkömmliche Suspensionsmittel, die zum Teil wärmeempfindlich sind, wie etwa Hydroxymethyl- und Hydroxypropyicellulose, sowie herkömmliche für, die PVCSuspensionspolymerisation verwendet Reaktoren eingesetzt werden.
  • Wesentlich ist bei der Verwendung eines Kettenübertragungsmittels, dass dieses zum gleichen Zeitpunkt oder unmittelbar vor dem Zeitpunkt zugesetzt wird, zu dem die Temperatur des Systems erhöht wird, so dass ein Endprodukt entsteht, dessen Eigenschaften denjenigen einer Mischung aus hoch- und niedrigmolekularem Harz möglichst vollständig gleichen, wodurch ein erheblich leichter verarbeitbares Polymerprodukt erzielt wird. Wird das Kettenübertragungsmittel zu früh zugesetzt, dann liegt das Molekulargewicht des Endproduktes wesentlich unter dem erforderlichen Wert und die gewünschtenVerarbeitungseigenschaften gehen teilweise oder gänzlich verloren.
  • Wird andererseits das Kettenübertragungsmittel zu einem Zeitpunkt weit nach Einleitung der hohen Temperaturstufe zugesetzt, so hat das Endprodukt ein viel höheres Molekulargewicht als erwünscht und es verliert wiederumu einige oder alle der angestrebten Verarbeitungseigenschaften.
  • Eigenschaften und Verarbeitbarkeit der erfindungsgemässen Produkte werden also durch den gewichtsmässigen Anteil (weight fraction) und die Molekulargewichte der entsprechenden Anteile der Produkte bestimmt, die jeweils während der niederen und der hohen Temperaturstufe des zu ihrer Herstellung angewendeten Polymerisationsverfahrens entstehen. Wessentliche Verfahrensvariable sind u.a.: 1) Die extrakte Temepratur, die während jeder Reaktionsphase verwendet wird, dient als variable zur Steuerung des Molekulargewichts; 2) Die Reaktionszeit für jede Phase dient als Faktor zur Steuerung des Gewichts des in jeder Tempaturstufe gebildeten Polymerisats; 3) Die freigestellte Verwendung von Kettenübertragungsmitteln als weitere Faktor zur Molekulargewichtssteuerung.
  • Die aus dem erfindungsgemässen Verfahren hervorgehenden Vinylhalogenid-Polymergemische, insbesondere die Polyvinylohloride, können für alle dem Fachmann bekannten Beschichtungs-, ImprEgnier-, Formungs- sowie Strangpress- und Kalandrierzwecke herangezogen werden. So können sie beispielsweise für die Herstellung so verschiedenartiger Artikel wie kalandrierte Filme und Folien, geblasene Flaschen, stranggepresste Flachbettfilme und geblasene Filme (extruded flat bed and blown films), stranggepresste Gegenstände und Rohre usw. verwendet -un d-für-Spritzgussverfahren, Wirbelschicht-Besichtung, - -elektrostatische Pulveraufsprühung, Rotationsbeschichtung und dergl. eingesetzt werden. Für alle vorstehenden Zwecke können diese verbesserten Vinylhalogenid-Polymergemische überdies mit verschiedenen, beliebigen Zusätzen, z.B. mit Weichmachern, wie Alkylestern der Phthal-, Adipin- und Sebacinsäure und Arylphosphatester, wie Dioctylphthalat, Ditridecylphthalat und Tricresylphosphat usw., mit Gleitmitteln, wie Stearinsäure oder deren Metallsalze, Wachsen auf Erdoelbasis, Mineralölen, Polyäthylen usw. sowie mit WErme- und Lichtstabilisatoren, wie Barium/Cadmium/Zink-, Barium/Cadmium-, Calcium/Zinkstearat, basischen Bleiverbindungen, Zinnverbindungen, wie Thiollaurinsäure oder -anhydrid und n-Butyl-stannosäure, epoxidierte ölen, Phenylsalicylaten, Benzophenonen und Benzotriazolen usw. versehen werden. Eine vollständigere Aufstellung von Weichmachern, Gleitmitteln, Stabilisatoren und anderen funktionellen Zusätzen ist in 1,Polyvinyl Chloride von H.A. Sarvetnick, (Van Nostrand Reinhold Co., N.Y., N.Y., 1969), zu finden.
  • Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung. Sofern nicht anders vermerkt, beziehen sich alle darin angegebenen Teile auf das Gewicht.
  • Beispiele 1-8 Sofern keine anderen Angaben gemacht sind, wurde in den Beispielen 1 bis 8 die nachstehend beschriebene Suspensionspolymerisation durchgeführt.
  • Das Reaktionsgemisch oder die Beschickung qurde in einem 37, 1 (10 gallon) fassenden, mit Glas ausgekleideten, mit Rührwerk ausgestatteten Reaktor fest verschlossen.
  • Es wurde so lange polymerisiert, bis bei annähernd 80 %-iger Umwandlung ein Druckabfall von 1,7 bis 2,05 kg/cm² eintrat. Wie aus Tabelle I zu entnehmen ist, wurden einige Polymerisationsversuche in zwei deutlich verschiedenen Temperaturstufen, d.h. zunächst bei niedriger und dann bei erhöhter Temperatur durchgeführt. Soweit dies der Fall war, wurde die Temperaturerhöhung zu einem Zeitpunkt eingeleitet, zu dem eine etwa 20 - 25 %-ige Umwandlung von Monomerem zu Polymerem eingetreten war. Soweit Kettenübertragungsmittel verwendet wurden, setzte man diese unmittelbar vor Einleitung der Temperaturerhöhung zu. Die vollständige Beschickung setzte sich, in Gewichtsteilen angegeben, wie folgt zusammen: Teile Vinylchlorid (Monomer) 100 entionisiertes Wasser 200 Hydroxymethylcellulose (Suspensionsmittel) Initiator I (siehe Tabelle I) Initiator II (siehe Tabelle I) Kettenübertragungsmittel (siehe Tabelle I) TABELLE I A = Diisopropyl-peroxydicarbonat B = Azo-bis-iso-butyronitril C = tert.-Butylperoxypivalat D = Trichloräthylen E = Cumol
    Beispiel 1 2 3 4 5 6 7 8
    Temperatur 1 (°C) 45 71,5 65,5 62,5 45 45 45 45
    (Stunden) 8 5 5 8 3/4 4 1/2 5 1/4 3 1/2 4 1/2
    Temperatur 2 (°C) -- -- -- -- 65 65 65 65
    Initiator I A B B B A A A C
    Teile Initiator I
    auf 100 Teile Monomeres 0,028 0,04 0,04 0,045 0,022 0,03 0,03 0,065
    Initiator II -- -- -- -- B -- -- B
    Teile Initiator II
    auf 100 Teile Monomeres -- -- -- -- 0,12 -- -- --
    Kettenübertragungsmittel -- -- D -- D D E --
    Teile Kettenübertragungs-
    mittel auf 100 Teile Monomeres -- -- 1,05 -- 2,2 2,2 2,2 --
    Relative Viskosität
    1 g/dl/Cyclohexanon bei 30°C 2,76 1,84 1,84 2,11 2,07 1,89 1,97 2,20
    BRABENDER-Messung 2,900 1,570 1,600 1,905 1,260 1,380 1,515 1,920
    Drehmoment im Gleichge-
    wichtszustand (Metergramm)
    (Equilibrium Torque, meter-grams)
    Die PVC-Polymerisate aus den Beispielen 1 bis 8 wurden durch Vergleich ihrer Schmelz- und Lösungsviskositäten ausgewertet. Ihre Schmelzviskosität gibt Aufschluss über die Arbeitsleistung, die für die Verarbeitung des Harzes zu einem Fertigprodukt erforderlich ist. Diese Eigenschaft wird mit Hilfe eines Schmelz-Drehmoment-Rheometers (Fusion torque rheometer) der C.W.V. Brabender Company (Plasti-Corder), ermittelt. Dabei wird das Polymerisat in pulvriger Form in dieses Gerät gebracht und unter dem Einfluss von Wärme- und Scherbeanspruchung geschmolzen. Das Gerät, das praktisch ein Dynamometer ist, misst die Drehkraft, die notwendig ist, um die Rotoren des Mischers bei konstanter Geschwindigkeit zu halten, während das Polymerisat geschmolzen wird. Im allgemeinen erhöht sich die Drehkraft von einem niedrigen Wert, bei dem die Polymerprobe in pulvriger Form vorliegt, auf einen hohen Wert bei Schmelzfluss (at flux), und es sinkt dann auf einen Zwischenwert, d.h. Gleichgewichtswert oder Gleichgewichtsdrehkraft. Die Drehkraft bleibt bis zum Zerfall des Polymerisats konstant und erhöht sich danach infolge Vernetzung des Polymeren. Der Wert der Drehkraft im Gleichgewichtszustand bestimmt die Arbeitsleistung in Metergramm, die bei der Verarbeitung auf das Polymerisat anzuwenden ist. Diese Versuche wurden unter Verwendung einer Schale von 60 ccm als Probe mit Banbury-Rotoren, die auf 60 Umdrehungen/min bei 1860C eingestellt waren, durchgeführt. Die Proben enthielten 100 Teile Polymerisat, 3 Teile eines schwefelhaltigen Organozinn-Stabilisators (Thermolite 31", der Metal and Thermit Corporation, Rahway, New Jersey) und 0,5 Teile Calciumstearat als Gleitmittel. Die Werte für die Schmelz-Drehkraft-Rheologie werden in Metergramm (meter grams) angegeben und gelten für die Gleichgewichtsdrehkraft.
  • Die Lösungsviskosität der jeweiligen Polymeren, die als relative Viskosität unter Verwendung einer 1 g/dl Lösung des Polymerisats in Cyclohexanon bei 300C gemessen wurde, gab Aufschluss über das Molekulargewicht dieser Polymeren, denn die relative Viskosität nimmt mit dem Molekulargewicht derselben zu.
  • Bei einer Reihe typischer kommerziell verfügbarer PVC-Harze erhöht sich die für ihre Verarbeitung erforderliche Arbeitsleistung mit ihrem Molekulargewicht. So hat das PVC aus Beispiel 2 z.B. eine relative Viskosität von 1,84 der eine Gleichgewichts-Schmelzviskosität von 1.570 Metergramm gegenübersteht, während das PVC aus Beispiel 1 eine relative Viskosität von 2,76 aufweist, die einer Gleichgewichtsdrehkraft von 2.900' Metergramm entspricht. Dazwischen-liegt das Polymerprodukt aus Beispiel 4 mit einer relativen Viskosität von 2,11 und einer Gleichgewichtsdrehkraft von 1.905 Metergramm.
  • Diese drei PVC-Proben sind typisch für die gängige Produkte, die bei gleichbleibender Temperaturhöhe polymerisiert werden. Wie hinsichtlich des Produktes aus Beispiel 3 ersichtlich ist, ermöglicht das in die Polymerisationsreaktion eingeführte Kettenübertragungsmittel - in diesem Falle Trichloräthylen - eine Herabsetzung derjenigen Temperatur, die andernfalls für ein dem Produkt des Beispiels 2 vergleichbares Produkt erforderlich wäre. Dabei tritt aber keine Änderung der Verarbeitungseigenschaften ein. Das Produkt des Beispiels 8, das unter Anwendung von zwei Polymerisationstemperaturen, d.h. zunächst einer niedrigen und dann einer erhöhten Temperaturstufe durchgeführt wurde, zeichnet sich angesichts seiner tatsächlich gemessenen relativen Viskosität durch eine niedrigere Schmelzviskosität, die als Gleichgewichtsdrehkraft ausgedrückt ist, aus. Darüberhinaus zeigen sich die aus diesem PVC-Harz hergestellten Fertigprodukte keine ungeschmolzenen Partikel oder Fischaugen.
  • Wie die betreffenden Produkte des Beispiele 5 bis 7 erkennen lassen, wird diese Wirkung dadurch erheblich gesteigert, dass man unmittelbar vor Einleitung der Temperaturerhöhung ein Kettenübertragungsmittel zusetzt. Man erzielt diese verbesserten Verarbeitungseigenschaften ohne Erhöhung des Reaktionsdruckes während des Polymerisationsverlaufs und ohne erhöhte Wärmeeinwirkung auf das Produkt, also nicht durch im Gesamtverlauf der Polymerisation angewendete höhere Temperaturen, um das gleiche Ziel zu erreichen.
  • Die Erfindung kann in verschiedener Weise modifiziert werden, ohne vom Rahmen derselben abzuweichen.

Claims (17)

  1. Patent ansprüche
  2. {1) Verfahren zur Herstellung von Vinylhalogenid-Homopolymeren mit verbesserten Verarbeitungseigenschaften, dadurch gekennzeichnet, dass man a) die durch freie Radikale initiierte Polymerisation eines Vinylhalogenid-Monomeren in Gegenwart einer wirksamen Menge eines freie Radikale bildenden Katalysators einleitet, wobei die Polymerisation bei einer Anfangstemperatur durchgeführt wird, bis ein Umwandlungsgrad von etwa 10 - 60 % erreicht ist, und dann b) die Temperatur des Systems gegenüber der Anfangstemperatur der Stufe a) erhöht und bis zur Beendigung des Polymerisation auf dieser Höhe hält, 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als freie Radikale bildenden Katalysator einen heissen Katalysator verwendet.
  3. 3. Verfahren nac,h Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Kombination von zwei freie Radikale bildenden Katalysatoren verwendet, wobei in der Stufe a eine wirksame Menge eines heissen Katalysators zugegen ist und bei Einleitung der Stufe b dem System eine wirksame Menge eines herkömmlichen Katalysators zugesetzt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Anfangstemperatur des Systems während der Stufe a eine Temperatur von etwa 35 bis 550C und als erhöhte Temperatur während der Stufe b eine Temperatur von etwa 60 - 800C verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man als Anfangstemperatur eine Temperatur von etwa 43 - 480C und in der Stufe b eine Temperatur von etwa 63 - 680 verwendet.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Temperatur der Stufe b kontinuierlich erhöht.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Temperatur der Stufe b stufenweise erhöht.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Stufe a bis zur Erlangung eines Umwandlungsgrades von etwa 22 - 32 % bei der Anfangtemperatur durchführt.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man dem System in der Stufe b im wesentlichen gleichzeitig mit der Erhöhung der Polymerisationstemperatur ein Kettenübertragungsmittel zusetzt, so dass dieses während des gesamten Zeitraums, in dem die Polymerisation bei erhöhter Temperatur zu Ende geführt wird, im System zugegen ist.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass man als Kettenübertragungsmittel einen halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoff verwendet.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass man als Kettenübertragungsmittel Trichloräthylen verwendet.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Vinylhalogenid-Monomeres Vinylchlorid verwendet.
  13. 13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Polymerisation nach der Suspensionsmethode in einem wässrigen Medium, in dem eine wirksame Menge Suspensionsmittel enthalten ist, durchfahrt.
  14. 14. Verfahren nach Anspruch t-i1 zur Herstellung von Polyvinylchlorid mit verbesserten Verarbeitungseigenschaften, dadurch gekennzeichnet, dass man als Vinylhalogenid-Monomeres Vinylchlorid-Monomeres verwendet und die Polymerisation nach der Suspensionsmethode in einem wässrigen Medium, in dem eine wirksame Menge Suspensionsmittel enthalten ist, durchführt.
  15. 15. Verfahren nach Anspruch 1-8 zur Herstellung von Polyvinylchlorid mit verbesserten Verarbeitungseigenschaften, dadurch gekennzeichnet, dass man als Vinylhalogenid-Monomeres Vinylchlorid-Monomeres verwendet, die Polymerisation nach der Suspensionsmethode in einem wässrigen Medium, in dem eine wirksame Menge Suspensionsmittel enthalten ist, durchführt und dem System praktisch gleichzeitig mit der Temperaturerhöhung der Stufe b eine wirksame Menge eines Kettenübertragungsmittels zusetzt, so dass dieses während des gesamten Zeitraums, in dem die Polymerisation bei der erhöhten Temperatur zu Ende geführt wird, zugegen ist.
  16. 16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass man als Kettenübertragungsmittel einen halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoff verwendet.
  17. 17. Verfahren nach Anspruch 16 dadurch gekennzeichnet, dass man als Kettenübertragungsmittel Trichloräthylen verwendet.
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