DE205499C

DE205499C -

Info

Publication number: DE205499C
Application number: DENDAT205499D
Authority: DE

Description

3a \on [am Ib.

tSO/IIVIVlMI/lia

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Λ*205499'-KLASSE 7Sd. GRUPPE

Nach der vorliegenden Erfindung wird ein raucharmes, explosionssicheres Lichtpulver dadurch erzeugt, daß man Kupfersulfat oder Chromalaun im entwässerten Zustand mit Magnesium oder Aluminium oder Gemischen von beiden vermengt. Es ist zwar schon versucht worden, Kalialaun, Bariumsulfat, Borsäure und Kieselsäure zu verwenden (D. R. P. 101528). Neu aber ist die Verwendung des Chromalauns oder des Kupfersulfates. Gerade aber diese Körper geben, mit Magnesium oder Aluminium gemischt, Blitzlichtpulver, welche gegenüber den Kalialaun enthaltenden Blitzlichtpulvermischungen eine geringere Rauchentwicklung bei mindestens gleicher Lichtstärke und Verbrennungsgeschwindigkeit zeigen. Gegenüber den Cemitratpulvern besitzen die neuen Mischungen eine wesentlich größere Haltbarkeit. Auch anderen Veröffentlichungen gegenüber, in denen die Anwendung von Alaun oder anderen Metallsulfaten angegeben ist, zeigt die vorliegende Erfindung wesentliche Vorteile. Denn ganz abgesehen davon, daß die nach diesen Patent-Schriften verwendeten Salze Körper von ganz anderer chemischer Natur sind als das jetzt benutzte Chromalaun und Kupfersulfat, Weist das neue Lichtpulver ganz erhebliche Vorzüge vor denen jener Patente auf. Letztere Präparate sind nämlich, wie viele Versuche gezeigt haben, nur schwer zur Entzündung zu bringen und brennen nur langsam ab. Im Gegensatz hierzu zeigen die vorliegenden Präparate die gleiche Explosionssicherheit wie die bekannten, verbunden mit einer ganz außerordentlichen Verpuffungsgeschwindigkeit und leichter Entzündbarkeit, wie sie sonst nur dem sehr explosiven Kaliumchlorat oder den Manganmischungen eigen sind.

Vermengt man die neuen Mischungen mit entsprechenden Mengen von Karbonaten der seltenen oder alkalischen Erden, Glaspulver, Kieselsäure, der kieselsauren Salze usw., so kann man langsam abbrennende Zeitlichtpulver daraus herstellen. Neu hieran ist die Verwendung der seltenen Erden für Zeitlichtmischungen. Sie geben dem Zeitlichtpulver eine erhöhte aktinische Wirkung, indem sie bei der Verbrennung weißglühend werden und so . die Leuchtkraft bedeutend erhöhen.

Beispiel.

Zur Herstellung eines gewöhnlichen Blitzlichtpulvers nimmt man 100 g Chromalaun, entwässert, 100 g Magnesiumpulver oder 150 g Kupfersulfat, entwässert, 75 g Magnesiumpulver, 25 g Aluminiumpulver.

Die neuen Blitzlichtmischungen haben den großen praktischen Vorzug, daß sie bei gleichen Mengen nur etwa den zehnten Teil des Rauches der bekannten Chloratblitzpulver entwickeln; der geringe entwickelte Rauch ist durchsichtig blau, belästigt nicht und verteilt sich so rasch, daß man zwei bis drei Aufnahmen hintereinander in demselben Räume machen kann. Dabei ist Verbrennungsgeschwindigkeit und Lichtstärke wenn auch nicht wesentlich größer, so doch mindestens ·

Claims

gleich. Die Entzündung kann mit Salpeterpapier oder mit offenen Blitzlichtlampen bewerkstelligt werden. Die Haltbarkeit ist im getrennten wie gemischten Zustande unbegrenzt, wogegen" die aus metallischem Magnesium oder Aluminium und Mangansuperoxyd bestehenden Blitzlichtpulver sowie auch diejenigen, bei welchen Kalialaun, Bariumsulfat usw. verwendet ist, im gemischten Zustande nach kurzer Zeit schon nicht mehr brennen. Die aus den Nitraten der seltenen Erden und Magnesium bestehenden Blitzlichtpulver können infolge der hygroskopischen Eigenschaften der einen Komponente nur in absolut dicht verschlossenen Flaschen aufbewahrt werden.

Pa tent-Α ν Spruch:

Verfahren zur Herstellung von Blitz- und Zeitlichtpulvermischungen, gekennzeichnet durch die Verwendung von entwässertem Chromalaun oder entwässertem Kupfersulfat neben Magnesium oder Aluminium bzw. Gemischen dieser beiden Metalle.