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- Vorrichtung zur Verhinderung des gegenseitigen Beißens von Tieren
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verhinderung des gegenseitigen Beißens
von Tieren, insbesondere für Schweine.
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Infolge des regen Spiel-bzw. Beschäftigungstriebes von gruppenweise
gehaltenen Schweinen, z.B. in den Boxen der Mästereien, entstehen häufig am Schwanz
oder an den Ohren eines Schweines Verletzungen mit Blutaustritt. Der insbesondere
bei den Schweinen beachtlich ausgeprägte Kannibalismus führt dann dazu, daß die
übrigen Schweine über das verletzte Schwein herfallen und es in erheblichen Umfang
weiter verletzen. Oft wird es dabei getötet, in der Regel aber muß es notgeschlachtet
werden. Daaus folgt ein erheblicher Verlust an Schweinen bei der Schweineaufzucht
oder dgl.
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Demgemäß besteht die Aufgabe der Erfindung in der Schaffung einer
Vorrichtung für insbesondere Schweine, mit welcher das gegenseitige Beißen ausgeschaltet
ist.
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Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß die eingangs genannte Vorrichtung
aus einer an der den evtl. Bissen ausgesetzten
Tierkörperstelle
anbringbaren Einrichtung mit spitzen bzw. stachelartigen, nach außen gerichteten
Vorsprüngen besteht. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß die Einrichtung aus einem zylindrischen, über den Schweineschwanz schiebbaren
Rohrabschnitt mit wenigstens zwei axialen biegsamen Fortsätzen besteht, wobei vorzugsweise
der Rohrabschnitt mit äußeren Stacheln versehen ist0 In weiterer Ausbildung besteht
ein Merkmal darin, daß das den Fortsätzen abgewandte Ende des Rohrabschnittes mit
mehreren, einen Abstand voneinander aufweisenden Stacheln besetzt ist, wobei in
einem Fall eine um den halben Rohrabschnittumfang verlaufende Stachelreihe vorgesehen
ist. Ein weiteres Merkmal besteht darin, daß die Fortsätze an ihren freien Enden
mit einer fest gegen den Schweineschwanz zur Anlage bringbaren scharfkantigen inneren
Verdickung versehen sind.
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Nach dieser Lösung ist insbesondere das gegenseitige Schwanzbeißen
der Schweine verhindert. Die vorstehend genannte Einrichtung wird über den Schwanz
geschoben und an der gewünschten Stelle dadurch festgesetzt, daß ein Gummiring ueber
die biegsamen Fortsätze geschoben wird, der die scharfkantige innere Verdickung
der Fortsätze fest gegen den Schwanz zur Anlage bringt, so daß die Einrichtung von
den Schweinen nicht entfernt werden kann. Die auf dem Rohr abschnitt vorhandenen
äußeren Stacheln sorgen nun dafür, daß sich die Schweine sofort zurückziehen, wenn
sie mit ihrer Schnauze den Schwanz berühren.
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Da außer dem Schwanz auch die Ohren zu den bevorsugten Stellen zum
Beißen gehören, offenbart die Erfindung auch eine entsprechend
abgeänderte
Einrichtung für die Ohren. Insgesamt ist durch die Erfindung die Verlustquote an
Schweinen bei der Schweineaufzucht bzw. Schweinehaltung in erheblichem Umfang herabgesetzt.
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Nachstehend ist die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen zusammen
mit den anliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 im Axialschnitt
und vergrößerten Maßstab ein erstes Ausführungsbeispiel nach der Erfindung, Fig.
2 das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 leicht abgeändert und im Eingriff mit einem
teilweise dargestellten Schweine schwanz, Fig. 3 eine Stirnansicht von links auf
das Beispiel nach Fig. 1, wobei nur die obere Halfte dargestellt ist, Fig. 4 eine
Aufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel nach der Erfindung, Fig. 5 eine Seitenansicht
des Beispiels nach Fig. 4 von links mit teilweise dargestelltem Schweineohr, Fig.
6 eine im Schnitt gezeigte Ansicht nach dem Vorbild der Fig. 5, jedoch leicht abgeändert,
Fig. 7 eine Weiterbildung des zweiten Ausführungsbeispiels in teilweise geschnittener
Seitenansicht.
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Nach den Fig. 1 bis 3 besteht das erste Ausführungsbeispiel aus einem
vorteilhaft zylindrischen Rohrabschnitt 1 mit sich an einem Ende in axialer Richtung
verlaufend anschließenden Fortsätzen 2, von denen mindestens zwei vorhanden sind,
die sich gegenüberliegen. In diesem Beispiel sind vier Fortsätze 2 gewählt, die
entlang dem Umfang des Rohrabschnitts etwa gleichmäßig verteilt
an
einem Rohrabschnittende vorgesehen sind und voneinander einen solchen Abstand aufweisen,
daß sie radial nach innen gebogen werden können, um gegen den Schweineschwanz zur
Anlage kommen zu können, wie noch beschrieben wird. Das den Fortsätzen 2 gegenüberliegende
Ende des Rohrabschnittes 1 weist gemaß Fig. 1 auf dem halben Umfang des Rohrabschnittes
eine Reihe aus einen Abstand voneinander aufweisenden äußeren Stacheln 3 auf 0 Es
können auf dem Rohrabschnitt auch noch mehrere Stachelreihen oder beliebig viele
und mit beliebigem Abstand voneinander angeordnete Stacheln vorgesehen sein. Gewünschtenfalls
können auch die Fortsätze 2 äußere Stacheln aufweisen. Die Stacheln 3 sind vorteilhaft
nur auf dem halben Umfang (Fig. 3) des Rohrabschnittes verteilt, um eine Selbstverletzung
der Schweine zu vermeiden.
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Das freie Ende der Fortsätze 2 ist innen mit einer Verdickung 4 versehen,
die vorzugsweise bei 5 eine scharfe Kante besitzt, damit die an den Schwanz angebrachte
erfindungsgemäße Vorrichtung nicht von den Schweinen selbst entfernt werden kann.
Gegenüber der Verdickung 4 befindet sich am Fortsatz 2 eine äußere wulstartige Erhebung
6. Wenn mehr als zwei Fortsätze 2 vorgesehen sind, weisen mindestens die beiden
sich gegenüberliegenden Fortsätze je eine äußere wulstartige Erhebung 6 auf. Die
Erhebungen dienen zum Arretieren eines eng anliegenden Gummiringes 7 beim Anbringen
der Vorrichtung am Schweineschwanz 10, wozu der Ring sich zunächst beispielsweise
auf dem Rohrabschnitt 1 befindet und beim Festsetzen der Vorrichtung nach hinten
geschoben bzw. gerollt wird, wodurch die Fortsätze 2 radial nach innen gebogen werden
und
wobei die scharfen Kanten 5 so in den Schweineschwanz eindringen, daß sie einerseits
die Vorrichtung sicher festhalten (Fig. 2), andererseits aber keinen Schaden anrichten.
Der innere Durchmesser des Kohrabschnittes 1 ist so gewählt, daß sich die Vorrichtung
leicht über den Schwanz streifen läßt.
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Das Material zur Herstellung der Vorrichtung besteht vorteilhaft aus
flexiblem Kunststoff. Es kann auch anderes Material verwendet werden, vorausgesetzt,
die Fortsätze können biegsam bzw. nach innen bewegbar gestaltet werden. Vorteilhaft
wird so vorgegangen, daß die Vorrichtung aus einem Stück hergestellt wird, z.B.
im Spritzguß- oder Druckgußverfahren.
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Eine Abänderung des vorbeschriebenen Ausführungsbeispiels kann gemäß
Fig0 2 derart vorgenommen werden, daß die Stacheln 3 erst nachträglich angebracht
werden. Hierzu werden Nägel 8, z.B. Ubliche Pappnägel oder Blaustifte, in den Rohrabschnitt
von innen her eingesetzt, deren Köpfe z.B. mittels einer inneren Hülse 9 od.
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dgl. mit abgerundeten Kanten abgedeckt bzw. wodurch die Nägel am Herausstoßen
gehindert werden.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in den Fig. 4 bis 7 dargestellt.
Diese Ausführungsform ist für die Ohren der Schweine gedacht, da hier eine weitere
bevorzugte Bißstelle liegt. Nach diesem Beispiel besteht die Vorrichtung aus einer
Platte 11, die einerseits die äußeren Stacheln 3 und andererseits, d.h. an der dem
Ohr 12 zugewandten Seite, einen Befestigungsstift 13 mit einer
nahe
seinem Ende umlaufenden Vertiefung 14, z.B. einer Eehlung, aufweist. Angebracht
wird die Platte in der Weise, daß mit dem Stift 13 der Platte 11 das Ohr durchstochen
wird, weshalb der Stift entsprechend angespitzt ist, wonach in die auf der anderen
Seite des Ohrs wieder austretende Kehlung 14 ein gelochtes Festhalteplättchen 15
gemäß Fig. 5 einrastet.
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Vorteilhaft sind auf der stachelfreien Seite der Platte 11 mehrere
vorspringende Absätze 16 angeordnet, wodurch zwischen dem Ohr und der Platte ein
freier Raum entsteht. Das hat den weiteren Vorteil, daß, wenn die Platte an einer
Stelle, an der gebissen worden ist, angebracht wird, nunmehr die Stelle abheilen
kann, weil ausreichend Luft an die Bißstelle gelangen kann.
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In Abänderung dieses Beispiels kann die Platte 11 mit den Stacheln
3, wenn sie nicht zusammen mit dem Befestigungsstift 13 aus einem Stück hergestellt
wird, in Anlehnung an die Abänderung des ersten Beispiels auch so hergestellt werden,
daß wiederum Nägel 17 in die Platte 11 gedrückt werden, deren Köpfe mit einer festen
Schicht 18 abgedeckt sind, damit die Nägel nicht herausfallen iFig. 6). Der Befestigungsßtift
13 kann ebenfalls gesondert angebracht sein oder mit der Platte 11 aus einem Stück
bestehen, Ferner können auch die Absätze 16 vorgesehen sein, z.B als Bestandteil
der Schicht 18. Als Werkstoff für dieses Ausführungsbeispiel dient vorteilhaft Kunststoff.
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Eine Alternative des zweiten Ausführungsbeispiels besteht darin, daß
die Platte 11 um einen stacheifreien umklappbaren Bereich
19 erweitert
ist, der sich an einer Umfangskante der Platte 11 anschließt und in der Regel kleiner
als die Platte ist und der eine Durchbrechung 20 für den Durchtritt des Befestigungsstiftes
13 aufweist. Der Bereich 19 kann aus einem ausreichend breiten, mit der Platte ii
zusammenhängenden Streifen bestehen. Durch ihn entfällt das gelochte Festhalteplättchen
15. Diese vorteilhaft sus flexiblem Kunststoff bestehende Ausführungsform kann ebenfalls
die vorstehenden Absätze 16 besitzen.
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Es sei ausdrücklich betont, daß die Platte 11 nicht ausschließlich
aus einer ungelochten Platte bestehen muß, sondern sie kann zwischen den Stacheln
beliebig gelocht sein, wodurch unter Umständen die Absätze 16 entfallen können.
Alternativ kann eine gitterartige Platte odO dgl. verwendet werden, an deren Enotenpunkten
die Stacheln und der Befestigungsstift vorgesehen sind bzw. ist.