DE2034144A1 - Verfahren zur elektrolytischen Abscheidung von porenfreiem Kupfer hoher Duktilität und Reinheit - Google Patents
Verfahren zur elektrolytischen Abscheidung von porenfreiem Kupfer hoher Duktilität und ReinheitInfo
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Description
Werner Flühmann Galvanische Anstalt, Zürich
Heinrichstrasse 216 ■ (Schweiz)
Verfahren zur elektrolytischen Abscheidung von porenfreiem
Kupfer hoher Duktilität und Reinheit
Die vorliegende Erfindung betrifft einige Verbesserungen
bei der Herstellung von Kupferüberzügen auf der elektrisch leitfähigen Oberfläche von Materialien. Sie bezieht sich insbesondere
auf die elektrolytische Abscheidung von Kupferüberzügen mit ·
verbesserten Eigenschaften und wird hauptsächlich bei der Herstellung
von sogenannten gedruckten Schaltungen angewendet.
Es sind verschiedene Verfahren zur elektrolytischen Abscheidung von Metallen, insbesondere von Silber, Gold, Nickel,
Chrom, Zink oder Kupfer bekannt. Gewöhnlich geht man dabei so vor,
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1.7.70 . 21687 b
dass der elektrolytisch zu beschichtende Gegenstand in ein elektrolytisches Bad eingetaucht wird, welches Ionen des abzuscheidenden
Metalls enthält. Dieser Elektrolyt kann ausserdem organische oder anorganische Zusätze enthalten, welche befähigt
sind, die Metallbeschichtung während der Abscheidung, die elektrisehe
Leitfähigkeit, die Stromdichte und anderesMDeeinflussen.
Der Gegenstand wird dann als Kathode verwendet, wobei die elektro-Iytisehe
Abscheidung durch elektrischen Strom hervorgerufen wird. Dieser Strom kann zeitweise unterbrochen oder während kurzer
Perioden umgekehrt werden, um die Schichtdicke.zu modifizieren.
Temperaturen, pH-Werte und Bewegung des Bades werden dabei kontrolliert.
Sobald die gewünschte Schichtdicke erreicht ist, was durch die Elektrizitätsmenge und die Elektrodenoberfläche bestimmt
werden kann, wird der Gegenstand aus dem Bad genommen, gründlich gespült und getrocknet.
Nichtmetallische Gegenstände können nach einem der bekannten Verfahren auf der Oberfläche elektrisch leitfähig
gemacht werden, siehe auch K„'Heymann* Angewandte Chemie 82 (1970),
Seiten 412-421.
Es ist eine Erfahrungstatsache, dass elektrolytisch,
erzeugte Metallüberzüge einen höhere Härte 'und eine geringere
Duktilität aufweisen als solche, die nach anderen metallurgischen Methoden hergestellt wurden. Das ist ein Nachteil, da bei
vielen technischen Anwendungen die Duktilität des Werkstoffs eine Hauptforderung darstellt und nur bei duktilen Schichten
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BAD
2034
die Gewähr besteht, dass die Bildung von Rissen vermieden werden. kann. Die zu geringe Duktilität ist in der Regel durch organische
Einschlüsse verursacht, die bei der elektrolytisChen Abscheidung
aus Glanzzusätze enthaltenden Elektrolyten zwangsläufig nritabgesehieden
werden.
Desgleichen enthalten elektrolytisch hergestellte Metallüberzüge
einen höheren Gasgehalt als durch metallurgische Verfahren hergestellte Metalle. Dieser Mangel macht sich besonders
beim Lotprozess bemerkbar, da durch die Erwärmung Gasbildung
ensteht, durch die die Lotung erschwert wird.
Ferner vermindern organische Einschlüsse und ein hoher
Gasgehalt die elektrische und thermische Leitfähigkeit von Metallüberzügen.
Diese Probleme und die damit zusammenhängenden Nachteile
sind auch von der elektrolytisehen Verkupferung bekannt. Zweck
dieser Erfindung ist es nun, die angeführten Nachteile zu beheben
durch ein elektrolytisches Bad, das durch die Zusammensetzung
und durch entsprechende Vorbereitungsmassnahmen und Betriebsbedingungen
die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt. Durch einen hohen Reinheitsgrad des Elektrolyten wird angestrebt,
dass man duktile, glänzende, dichte und porenfreie Kupferniederschläge
von hoher Reinheit erhält.
Es wurden bereits Versuche unternommen, um hochduktile, harte
unspröde und reine Kupferüberzüge herzustellen, die jedoch ohne Erfolg blieben.
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BAD OBlGlNAU
Bei der elektrolytischen Kupferabscheidung nach bekannten Verfahren werden Kupferüberzüge von niedriger Duktilität
erhalten. Unter einer niedrigen Duktilität wird hier eine Duktilität von 1 bis 6 /£, insbesondere von 1 bis 3 $, gemessen
als maximale geradlinige Ausdehnung bei Normaltemperatur, verstanden.
Die Bezeichnung "hohe Duktilität" bedeutet im vorliegenden
Fall' eine Duktilität von über 6 $, vorzugsweise von 10 bis
30 fo, insbesondere von 15 bis 20 fo. Es ist wichtig, dacs eine
derart hohe Duktilität ohne eine entsprechende Abnahme der Zugfestigkeit und Härte erhalten wird.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung hoch duktiler, dichter und porenfreier
elektrolytischer Kupferabscheidungen von hoher Reinheit zu schaffen, welche eine glänzende Oberfläche und einen Gehalt an
organischem Stoff und/oder Gasen von weniger als 100 ppm aufweisen. Die Lösung dieser Aufgabe stellt das erfindungsgemässe
Verfahren dar, welches in der Verwendung eines äusserst reinen elektrolytischen Abscheidungsbades besteht, das als mindestens
einen Stoff Kupferpyrophosphat oder eine Kombination von Kupfersulfat und Kaliumpyrophosphat enthält, wobei der Elektrolyt frei
von Partikeln mit einer Grosse von über 3/um ist.
Durch das erfindungsgemässe Verfahren werden Kupfer-Überzüge
hoher Duktilität erhalten, deren maximale Ausdehnung 10 bis 30 fo und Zugfestigkeit 27 bis 29 kg/mm unter einer Belastung
von 50 g (KHN(-0) betragen. Eine weitere vorteilhafte
Eigenschaft ist die ausgezeichnete Zähigkeit der erfiridungsgeituiss
- 4
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erhaltenen Üeberzüge. Die Zähigkeit ist im vorliegenden Fall das
Produkt aus Zugfestigkeit und Duktilität, wobei für die erfindungsgemäss
erhaltenen Ueberzüge Werte von 400 bis 650 kg/mm , insbesondere
um 560 kg/mm , gemessen wurden. Es ist ein wesentlicher Teil der Erfindung, dass extrem reine elektrolytisehe Bäder benutzt
werden. Die in der konventionellen Galvanotechnik benutzten
Bestandteile von Abscheidungsbädern sind nicht rein genug, um
für das erfindungsgemässe Verfahren geeignet zu sein, da sie
stets organische Stoffe und/oder unlösliche Partikeln von einer Grosse übei 3/um enthalten. Ausserdem kann.Staub aus der umgebenden
Atmosphäre in das Bad fallen. Nur die konsequente Einhaltung einer extram hohen Reinheit, die sonst nur auf bestimmten
Gebieten der pharmazeutischen Industrie bekannt ist, gewährleistet die hervorragenden Ergebnisse.
Der Gehalt an organischem Stoff und/oder an Gasen in den erfindungemäss erhaltenen Ueberzügen wird durch Vakuum-Extraktion
bei 1300 C geprüft. Beides, organischer Stoff und Gas, das
erstere als Pyrolyseprodukt in Gasform, kann nach dieser Methode bestimmt werden.
Das Verfahren wird insbesondere zur elektrolytischen
Abscheidung von Kupfer auf Plastikmaterial und auf gedruckten Schaltungen in der Elektrotechnik angewendet. Durch die hohe
Duktilität ist die Möglichkeit gegeben, das abgeschiedene Kupfer. niveaugleich zurückzupressen, weil es bei der. Stauchung nicht zur
Rissbildung kommt. Um die Bedingungen des erfindungsgemässen Verfahrens ständig einhalten zu können, ist es nicht nur erforderlich,
von einem Elektrolyten auszugehen, der frei von Partikeln mit
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einer Grosse von über 3/um ist, sondern es muss der Elektrolyt
auch während der Abscheidung ständig gereinigt werden, was am besten durch dessen Kreislaufführung geschieht, wobei der
Elektrolyt ausserhalb des Bades gereinigt wird. Dabei kann der Elektrolyt entweder durch Mikrofilter filtriert oder
durch Adsorptionsmittel gereinigt und durch Mikrofilter filtriert werden. Die Mikrofilter haben vorzugsweise eine Porenweite zwischen
0,1 und 1,5/um, insbesondere von 0,5/um, so dass sich die
Verwendung von Molekularsieben empfiehlt, Als Adsorptionsmittel
eignen sich Aktivkohle, Kieselsäuregel oder Tonerde. Der Elektrolyt
soll während der Kupferabscheidung vorzugsweise eine Temperatur zwischen 30 und 75 C, insbesondere von 55 C, haben. Ein pH-Wert
des Elektrolyten zwischen 7 und 9, insbesondere von 8, ist angebracht.
Es hat sich herausgestellt, dass periodisches Umpolen oder periodisches Unterbrechen die gleichmässige Abscheidung
des Kupfers günstig beeinflussen, was auch für das Arbeiten
mit einem dem Elektrolysestrom überlagerten Wechselstrom zutrifft.
Vor der elektrolytischen Abscheidung von Kupfer auf gedruckten Schaltungen kann man diese entweder einseitig oder
beidseitig mit Kupfer kaschieren oder man kann auch die gedruckten Schaltungen nach der Mehrechichtentechnik ("Multilayer")
aufbauen. Um eine gleichmässige Abscheidung des Kupfers in den Lochwandungen der gedruckten Schaltungen zu gewährleisten,
empfiehlt es sich, diese vorher leitend zu machen, beispielsweise durch Behandlung mit chemischen Mitteln. Die folgenden Beispiele
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BAD ORIGINAL
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sollen das erfindungsgemässe Verfahren und dessen Anwendung
näher erläutern.
Doppelseitig kaschierte gedruckte Schaltungen mit einer Plattendicke von 1,6 mm, die Bohrungen von 0,4 ram Durchmesser
aufweisen, werden mittels einer der bekannten Methoden elektrisch leitend gemacht. Zur elektrolytischen Verstärkung der auf
chemischem Wege aufgebrachten Kupferschicht wird ein Bad folgender Zusammensetzung und Betriebsbedingungen verwendet:
25 g/l Kupfer in Form von Kupferpyrophosphat
200 g/l Kaliumpyrophosphat; pH-Wert 8 Der Elektrolyt wird zuerst über Aktivkohle gereinigt und
hierauf in drei Stufen (Porendurchmesser der Filter 3/um — 1,2
/um - 0,6 /um) über Mikrofilter filtriert.
Mit diesem Bad wurde unter Umpolung im Zyklus - kathodisch:
10", anodisch ι 1" - mit einer Stromdichte bei kathodischer Polung
von 2 Amp/dm und bei anodischer Polung von 1 Amp/dm gearbeitet.
Die Badtemperatur betrug 55 C Das Bad wurde kontinuierlich
filtriert (Porengrösse des Mikrofilters 0,8 /um) und zusätzlich
durch Bewegung der Kathodenstange bewegt.
Man erhielt einen duktilen, knospenfreien und glänzenden
Kupferauftrag auf der gedruckten' Schaltung, wobei die Schichtdicke des Kupferniederschlages von 40/um auf der Plattenoberfläche und
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2034 1U
an den Lochwandungen inclusive Lochkante die gleiche war.
Ein Bad, das 30 g/l Kupfer in Form von Kupferpyrophosphat
und 250 g/l Kaliumpyrophosphat enthält, wird mit Aktivkohle gereinigt und hierauf stufenweise mit Mikrofiltern von abnehmendem
Porendurchmesser filtriert und die Filtration bei einem Porendurchmesser
von 0,1/um solange fortgesetzt, bis im lichtmik^oekopischen
Bereich auf dem Filter keine Rückstände mehr sichbar sind.
Wird während der Kupferabscheidung sowohl die Aktivkohlereinigung wie auch die Mikrofiltration aufrechterhalten, so erhält
man Kupferniederschläge, deren Duktilität mindestens 30 i° beträgt
und deren Gasgehalt die Werte N„ : 1 ppm, H„ : 6 ppm und 0 : 50
ppm nicht überschreiten. Solche Niederschläge sind äusserst feinkörnig, dicht und porenfrei und werden vorzugsweise als Werkstoff
in der Ultrahochvakuumtechnik bei erhöhten Temperaturen eingesetzt.
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BAD ORIGiNAL
Physikalische Eigenschaften von abgeschiedenen Kupferüberzügen
Beispiel 1 · Beispiel 2
Duktilität [max. Ausdeh nung in fo ] ■ |
20 | 22 |
Max. Zugfestigkeit [kg/mrrf ] | 29 | 27 |
Mikrohärte [KHN50 ] | 200 | 210 _ |
Schichtdicke [/um ] | 40 | 45 |
Org. Stoff und Gase nach _ Vakuumextraktion bei 1300 C |
||
N2 [ppm ] H2 [ppm] |
1 5 |
1 6 |
O2 [ppm] | 45 | 50 |
Zähigkeit [kg/mm2] | 580 | 596 |
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• BAD
Claims (16)
1. Verfahren zur elektrolytischen Abscheidung van metallischem porenfreiem Kupfer hoher Duktilität und Reinheit
mit einem Gehalt an organischen Verbindungen und/oder an Gasen von weniger als 100 ppm aus einem Kupferpyrophosphat und/oder
einer Kombination von Kupfersulfat und Kaliumpyrophosphat
enthaltenden Elektrolyten, dadurch gekennzeichnet, dass ein Elektrolyt verwendet wird, der frei von Partikeln mit einer
Grosse von über 3/um ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektrolyt durch Mikrofilter filtriert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektrolyt durch Adsorptionsmittel gereinigt und durch
Mikrofilter filtriert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrofilter eine Porenweitc zwischen 0,1
und 1,5/um, borzugsweise 0,5yum, haben.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Molekularsieb verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Adsorptionsmittel Aktivkohle, Kieselsäuregel oder
Tonerde verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man bei einer Temperatur zwischen 30 und 75 C,- vorzugsweise
von 55° C;arbeitet.
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" 10 - ' BAD" ORIGINAL
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass man bei einem pH-Wert des Elektrolyten zwischen 7 und 9,
vorzugsweise bei 8,0, arbeitet.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass man unter periodischem Umpolen des Elektrolysestroms arbeitet.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man mit periodischer Unterbrechung des Elektrolysestromo
arbeitet.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass man mit einem dem Elektrolysestrom überlagerten Wechselstrom
arbeitet.
12. Verfahren nach Anspruch 1 zur elektrolytischen Abscheidung von Kupfer auf gedruckten Schaltungen in der Elciirotechnik.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die gedruckten Schaltungen einseitig.mit Kupfer kaschiert
werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
dass die gedruckten Schaltungen beidseitig mit Kupfer kaschiert werden.
15. Verfahren nach Anspruch 12 und einem der Ansprüche
13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die gedruckten / Schaltungen nach der Mehrschichtentechnik aufgebaut werden.
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20341 A4
A.
16. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, days die Lochwandungen der gedruckten Schaltungen mit
einem elektrisch leitenden Ueberzug versehen werden.
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BAD ORIGINAL
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