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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zur Klimatisierung eines Fahrzeugsitzes gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Stand der Technik
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Aus
US
1 541 213 und
US 2922466 sind Sitzauflagen
bekannt, bei denen eine Vielzahl nebeneinander in einer Ebene angeordnete
Spiralen eine Abstandsschicht zwischen Sitz und Benutzer bildet. Dies
soll zu starkes Schwitzen des Benutzers verhindern. Eine echte Kontrolle
des Feuchteabtransport ist jedoch nicht gegeben.
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Aus
US
2 992 604 ist eine Sitzauflage bekannt, bei der Luft durch
einen Ventilator geblasen und in eine auf dem Sitz liegende Spiralen-Matte
geblasen wird. Im Winter müssen
diese Auflagen jedoch entfernt werden, um die Sitzheizung aktivieren zu
können.
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Aus
DE
102 28 406 ist bekannt, in Spiralen aus Kunststoff einen
Heizleiter einzuarbeiten, um einen Sitz zu beheizen. Der Wirkungsgrad
einer solchen Anordnung ist jedoch begrenzt, da der Abstand zum
Sitzbenutzer sehr groß ist.
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Aufgabe
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Es besteht die Aufgabe, alternative
Vorrichtungen zur Klimatisierung von Fahrzeugsitzen zu schaffen.
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Gegenstand der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruches 1. Weitere Ausgestaltungen sind
den Unteransprüchen
entnehmbar.
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Beschreibung
der Erfindung
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1) Klimakomfort
Polsterverbund:
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In Fig. X ist ein Polsterkern als
Verbundbauteil dargestellt, welches eine obere, dem Passagier zugewandte
Luftverteilschicht und eine untere, auf der Sitzstruktur aufliegende
Luftverteilschicht aufweist. Der Polsterkern besteht PU-Weichschaum oder
Gummihaar. Die Verteilschicht wird durch ein Distanzmaterial gebildet,
welches sich durch eine hohe Luftdurchlässigkeit quer zur Oberfläche als auch
senkrecht dazu auszeichnet.
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- a) Der Lufteintritt in das Polsterteil befindet
sich auf der Unterseite. Der Lufttransport von der Polsterunterseite
zu Polsteroberseite kann in verschiedener Weise ausgeführt sein:
i)
Ein oder mehrere senkrechte Luftdurchlässe verbinden senkrecht Polster-Ober-
und Unterseite. Die Luftdurchlässe
können
als runde Kanäle gestaltet
sein, die im Schäumprozeß ausgeformt werden,
oder nachträglich
gestanzt werden. Die senkrecht in die Oberfläche mündenden Kanäle brauchen keine zusätzliche
Abstützung,
da beim Einsitzen einer Person geringe Kräfte auf die Kanalwände wirken
und damit keine Querschnittsänderung
des Kanals stattfindet. Wird das Belüftungsfeld auf der Polsteroberfläche durch
Gräben in
mehrere Felder unterteilt, die durch Bezugsquerabheftungen entstehen,
so muß jedes
Feld mit mindestens einem Luftdurchlaß versehen sein.
ii) Eine
durchgängig über den
Schaumkern gezogene Luftverteilschicht schafft die Luftverbindung von
Polsterober- und Unterseite. Dies kann durch eine mattenartig ausgebildete
Schicht erreicht werden, die über
die Frontfläche
oder rückwärtige Seitenfläche des
Polsterkerns geschlagen wird, so daß obere, untere Verteilschicht
und Luftverbindung in einem Bauteil realisiert sind. Der Polsterkern
ist so gerundet, daß auch
beim Einsitzen einer Person die Ventilationsschicht nicht einknicken
kann und damit die Luftströmung
behindert oder unterbrochen wird.
- b) Für
die untere Luftverteilschicht gibt es zwei Gestaltungsmöglichkeiten:
i)
Die Schicht wird durch ein flächiges
Material gebildet. Dadurch entstehen große Querschnitte für die Luftleitung
bei gleichzeitig geringer Bautiefe, typisch 5 mm bis 15 mm. Diese
Schicht kann eine Spiralmatte sein, die durch das Verkleben der
Spiralen auf einem textilen Trägermedium
entsteht. Der Träger
kann zum Schaumkern oder zur Sitzstruktur weisen.
ii) Ein oder
mehrere an der Schaumunterseite ausgeformte Kanalgräben, die
parallel zur Schaumunterfläche
verlaufen werden gegen ein Kollabieren beim Einsitzen eine Person
durch Spiralen abgestützt.
Die Kanäle
können
in sich parallel verlaufen oder von einem Zentrum ausgehend, an dem
sich der Lüfter
befindet, sternförmig
zu den verschiedenen Polsterbereichen führen. Die Kanalform kann halbrund,
rechteckig oder trapezförmig
ausgeformt sein.
- c) Für
die obere, zum Passagier gewandte Luftverteilschicht gibt es mehrere
Gestaltungsmöglichkeiten:
i)
Die Schicht wird durch eine Spiralstrukturmatte gebildet. Die Spiralmatte
entsteht durch das Verkleben der Spiralen auf einem textilen Trägermedium.
Der Träger
kann zum Schaumkern oder zur Sitzstruktur weisen.
ii) Die Schicht
wird durch eine oder mehrere Lagen Abstandsgewirke gebildet. Das
Gewirke wird durch Stanzung auf die gewünschte Kontur des Belüftungsfeldes
hergestellt.
iii) Die Schicht besteht aus einem flächig geformten
Gummihaarkörper,
aus einer Borstenmatte oder sonstigen luftquerdurchströmbaren Materialien
iv)
Der Polsterkern weist eine strukturierte, noppenartige Oberfläche auf,
oder ein zusätzliches Formschaumteil
mit strukturierter Oberfläche
wird auf den Schaumkörper
geklebt. Das Formschaumteil kann aus retikulierten (offenzelligem, luftdurchlässigem)
Schaum gefertigt sein. Die Struktur kann dann auch zum Schaumkern
weisen. Dadurch wird eine geringere Abzeichnung der Struktur auf
der Bezugsoberfläche
erreicht. Die Strukturierung kann durch Prägung des Schaums oder durch
Materialabtrag (Fräsen)
hergestellt werden.
- d) Die Belüftung
der Sitzkontaktfläche
unter Einsatz des oben beschriebenen Polsterelements kann wie folgt
umgesetzt werden:
i. Ein Ventilator ist an der Polsterunterseite
angebracht und bläst
in die untere Luftverteilschicht ein. Der Ventilator kann an der
Sitzstruktur oder dem Polsterteil selbst befestigt sein. Die untere Ventilationsschicht
weist eine Lufteintrittsöffnung auf.
ii.
Die untere Ventilationsschicht weist eine Lufteintrittsöffnung auf
und die obere Schicht eine verdeckte Luftaustrittsöffnung auf.
Diese kann für den
Sitzpassagier nicht sicht- und spürbar zwischen Lehne und Sitzkissen
angebracht sein oder in die Lehnenabdeckung eingearbeitet sein und somit
zum Fondpassagier gerichtet sein. Die Luftströmung unter der Sitzkontaktfläche entsteht durch
natürliche
Konvektion, die in Art eines Kamins durch eine Aufheizung der Luft
in der oberen Schicht entsteht. Die Aufheizung erfolgt durch die Körperwärme des
Passagiers, die auf das Sitzpolster übergeht.
iii. Wie ii)
jedoch entsteht die Aufheizung der Luft in der oberen Verteilschicht
durch eine in die Schicht eingearbeitetes Heizmedium. Das Heizen der
Luft bewirkt einen größeren Temperaturunterschied
zur Umgebungsluft und damit eine stärkere Konvektion. Zudem ist
die warme Luft feuchtenaufnahmefähiger.
iv.
Wie ii) jedoch entsteht die Aufheizung der Luft in der oberen Verteilschicht
durch die Aufheizung der Sitzoberfläche durch Sonneneinstrahlung
im Fahrzeugstillstand. Zusätzlich
wirkt die obere Luftverteilschicht wärmeisolierend, so daß sich der
Polsterkern weniger stark aufheizt. Eine im Aufheizung des sonnenbeschienen
Polsterkerns wirkt sich im Fahrbetrieb für den Passagier thermophysiologisch
nachteilig aus, da dem Körper aus
der thermischen Masse des Schaums und der Sitzstruktur über lange
Zeit Wärme
zugeführt wird.
Zu
1) d) i) Anschluß des
Ventilators an die untere Luftverteilschicht
w) Auf der Unterseite
der Luftverteilschicht befindet sich eine Lufteinlaßöffnung in
das Abstandsmedium. Die Öffnung
entspricht im Querschnitt der Luftauslaßöffnung des Ventilators. In
der Spiralstrukturmatte entsteht die Öffnung durch einen Ausschnitt
in der Deckschicht, der optional durch einen Rahmen oder ein Gitter
zum Schutz des Lüfterrotors
abgestützt
wird.
x) Der Ventilator ist an der Stirnfläche der Verteilschicht angebracht.
Eine Adaption paßt
die Querschnittsform des Ventilatorauslaß an den flächigen Einlaß in der
Verteilschicht an. Vorzugsweise kommt aus strömungstechnischen Gründen ein Radiallüfter zum
Einsatz, der einen engeren Auslaß wie ein Axialgebläse aufweist
und die von unten angesaugte Luft um 90° umgelenkt ausbläst
y)
Die Spiralstrukturmatte mündet
in einen sich aufweitenden Verbindungskanal, der durch kreisrunde
Spiralen mit zunehmenden Durchmessern abgestützt wird. Die Eintrittsöffnung am
Ende des Kanals entspricht im Querschnitt der Luftauslaßöffnung des
Ventilators.
z) wie y) jedoch entsteht der Kanal durch die
Fortführung,
Aufweitung und Verflechtung der Spiralen aus der Spiralstrukturmatte
- e) Die Entfeuchtung der Sitzoberfläche kann durch einen Feuchte-Zwischenpuffer
im oberen Abstandsmedium verstärkt
werden. Dies wirkt sich vorteilhaft im Falle des Einstiegs einer
stark schwitzenden Person aus, da an der Sitzkontaktfläche anfallende
Feuchte bzw. Wasserdampf rasch vom Polster aufgenommen wird. Durch
die Belüftung
und Beheizung des Polsters wird der Puffer kontinuierlich entleert.
Der Puffer kann in folgender weise in die Schicht eingebracht werden:
i.
Auffüllen
der Spiralzwischenräume
oder Spiralinnenräume
mit feuchteadsorbierendem Granulat, z.B. aus Aktivkohle
ii.
Bestäubung
der Spiraloberfläche
feuchteadsorbierendem Pulver. Anhaftung des Pulvers durch Aufschmelzen
der Spiraloberfläche
oder Klebebeschichtung
iii. Feuchteaufnehmende Vliesdeckschicht
der Spiralmatte.
- f) Die Luftverteilschichten müssen mit dem Polsterkern verbunden
werden, um ein verrutschen der Schichten bei Bezugsmontage (Bepolsterung) und
Sitzgebrauch zu verhindern. Die Verbindung kann wie folgt hergestellt
werden:
i. Die Verteilschicht kann im Formschaumprozeß eingebracht
werden (Einschäumen).
Dadurch wir eine ganzflächige
Haftung der Schicht erreicht. Eine Trennschicht aus Folie oder dichtem
Textil verhindert das Durchdringen des flüssigen Schaums im Herstellungsprozeß und hält die Kanäle (Spiralekanäle) offen.
Die Trennschicht kann die nach unten gewandte Trägerschicht des Spiralmatte
ganz oder teilweise ersetzten. Die Ventilatoreinlaßöffnung befindet
sich im Bereich der Kanten des oberen Formschaumwerkzeuges und wird
im Schäumprozeß durch
eine Abdeckung freigehalten oder wird in Art eines Schnorchels aus
dem Schaumwerkzeug geführt.
ii.
Die Verteilschicht wird in Form einer Matte eingebracht, die in
Vertiefungen des Schaumkerns eingelegt wird. Die Vertiefungen bilden
ein Negativ der Außenform
der Matte. Durch den Formschluß wird
ein Verrutschen der Matte verhindert.
iii. An den Schaumkern
sind Halterungen in Form von Krallen, Haken oder Klettverschlüssen befestigt.
Diese Halterungen werden vorzugsweise durch den Formschäumprozeß am Schaumkern befestigt
oder umschäumt.
Die Halterungen greifen an der Mikrostruktur der Verteilschicht
oder den Spiralbändern.
iv.
Die Verteilschicht wird durch eine Klebeverbindung am Schaumkern
befestigt
v. Die zur Schaumoberfläche weisende Trägerschicht
hat einen Konturüberstand
zum Abstandsmedium. Der überstehende
Rand der textilen oder folienartigen Schicht wird mit dem Schaumkern mit
einer Klebung verbunden.
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2) Eingeschäumtes Heizungs-
und Klimatisierungsmodul
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Ein Formschaumteil mit Komfortschicht
im Bereich der Sitzkontaktfläche
kann wie folgt gestaltet sein:
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- i. Ein Heizmedium ist mit einem Abstandsmedium flächig verbunden.
Der Verbund bedeckt die obere, dem Passagier zugewandte Seite eines
Formschaumkerns. Das Heizmedium bildet dabei die äußere, zur
Oberfläche
weisende Schicht. Vorzugsweise wird der Komfort-Verbund innerhalb des
Formschäumens
in den Fertigungsprozeß eingebracht,
dadurch entsteht eine stabile, kleberfreie und vollflächige Verbindung.
- ii. Wie i) jedoch ist das Heizmedium integraler Bestandteil
des Abstandsmediums.
- a) Das Abstandsmedium ist ein biegeschlaffes Material mit hoher
Stauchhärte
und großem
Rückstellverhalten,
so daß beim
Einsitzen eines Passagiers definierte Freiräume erhalten bleiben. Dennoch
soll sich das Medium jeder Kontur im Schaum leicht anpassen können und
Druckbelastungen ohne Verteilung an dem Schaum weitergeben können, damit
der Sitzkomfort durch das Medium nicht beeinträchtigt wird.
i) Die Schicht
wird durch eine Spiralstrukturmatte gebildet. Die Spiralmatte entsteht
durch das Verkleben der Spiralen auf einem textilen Trägermedium.
Der Träger
kann zum Schaumkern oder zur Sitzstruktur weisen.
ii) Die Schicht
wird durch eine oder mehrere Lagen Abstandsgewirke gebildet. Das
Gewirke wird durch Stanzung auf die gewünschte Kontur des Belüftungsfeldes
hergestellt.
iii) Die Schicht besteht aus einem flächig geformten
Gummihaarkörper,
aus einer Borstenmatte oder sonstigen luftquerdurchströmbaren Materialien.
iv)
Der Polsterkern weist eine strukturierte, noppenartige Oberfläche auf,
oder ein zusätzliches Formschaumteil
mit strukturierter Oberfläche
wird auf den Schaumkörper
geklebt. Das Formschaumteil kann aus retikulierten (oftenzelligem, luftdurchlässigem)
Schaum gefertigt sein. Die Struktur kann dann auch zum Schaumkern
wei sen. Dadurch wird eine geringere Abzeichnung der Struktur auf
der Bezugsoberfläche
erreicht. Die Strukturierung kann durch Prägung des Schaums oder durch
Materialabtrag (Fräsen)
hergestellt werden.
- b) Heizelement
i) Das flächig ausgebildete Heizmedium
wird mit einer Klebschicht in einem Kaschierprozess mit dem Abstandmedium
verbunden. Vorzugsweise wird ein thermo- oder Heißdampf – aktivierbares Klebevlies
verwendet
Das flächige
Heizmedium besteht aus
– Heizleiter,
der auf einem flächigen
Träger
verlegt und verklebt wird
– Netzwerk
paralleler Carbonfasern, der in einem Näh-Wirk-Prozeß auf einen
textilen Träger
aufgebracht wird.
– Metallischer
Beschichtung auf Trägerfolie
– Heizmedium
aus leitfähiger
Kunststoffschicht. Der Kunststoff zeichnet sich durch eine Abnahme der
spezifischen Leitfähigkeit
mit zunehmender Temperatur aus (PTC). Der Heizstrom fliest zwischen
zwei Elektrodenschichten senkrecht zur Polsteroberfläche. Die
Heizleistung kann dadurch regional der Wärmeabfuhr folgend unterschiedlich
sein.
ii) Das Heizmedium wird als Heizleiter in das Abstandsmedium
eingebracht.
1. Dabei wird der Heizleiter zwischen den Spiralen verlegt
und durch eine Klebung an der Trägerschicht
befestigt werden
2. Die Heizleiter werden durch die Spiralen
gezogen und anschließend
ohne zusätzliche
Befestigung zu liegen kommen
3. Die Heizleiter werden über eine
Schlaufe zur nächstliegenden
Spirale geführt
werden. Dadurch entsteht eine mäanderförmige Verlegung
des Heizleiters.
4. Die Schlaufen können am Träger durch Klebepunkte an den
Wendepunkten fixiert werden oder an einer Kleberbahn auf einem überstehenden Rand
des Trägers
gehalten werden.
5. Die thermoplastische Oberfläche der
Spiralen aus thermoplastischem Kunststoff kann durch Wärmeeintrag
aufgeschmolzen werden. Der Wärmeintrag
kann durch Bestrahlung, Heißluft
oder Beheizung der Leiter selbst vorgenommen werden. Dadurch werden
an den Kontaktstellern des Leiters zur Spirale Klebepunkte geschaffen,
die nach erhärten
des Thermoplasts für
eine mechanische Verbindung sorgen.
6. Die Heizleiter können eine
Ummantelung aufweisen, die als Scheuerschutz dient.
- c) Die Verbindung des Abstandmediums zum Schaum kann in folgender
Weise gestaltet sein:
– Die
Verteilschicht kann im Formschaumprozeß eingebracht werden (Einschäumen). Dadurch
wir eine ganzflächige
Haftung der Schicht erreicht. Eine Trennschicht aus Folie oder dichtem
Textil verhindert das Durchdringen des flüssigen Schaums im Herstellungsprozeß und hält die Kanäle (Spiralekanäle) offen.
Die Trennschicht kann die nach unten gewandte Trägerschicht des Spiralmatte
ganz oder teilweise ersetzten. Ein Überstand der Trennschicht schützt gleichfalls
die seitlichen Kanten des Abstandsmediums. Der Überstand kann um das Abstandme dium
geschlagen werden und an dessen Oberseite fixiert werden.
– Das gesamte
Komfortbauteil wird in die Schaumwerkzeugform eingelegt und gegen
Verrutschen im Schaumprozeß fixiert.
Die Trennschicht weist dabei zum Schaumkern.
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3) Spiral-Strukturmatte
mit aufgefülltem
Zwischenräumen
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Ein Formschaumteil mit Komfortschicht
im Bereich der Sitzkontaktfläche
kann wie folgt gestaltet sein:
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Die Komfortschicht wird durch eine
Spiralstrukturmatte gebildet: Die Spiralmatte entsteht durch das
Verkleben der Spiralen auf einem textilen Trägermedium. Der Träger kann
zum Schaumkern oder zur Sitzstruktur weisen. Die Verklebung der
Spiralen auf den Träger
kann durch Aufschmelzen der Bänder
aus thermoplastischem Material erfolgen.
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Die Spiralstrukurmatte ist ein biegeschlaffes Abstandsmedium
mit hoher Stauchhärte
und großem Rückstellverhalten,
so daß beim
Einsitzen eines Passagiers definierte Freiräume erhalten bleiben. Dennoch
kann sich das Medium jeder Kontur im Schaum leicht anpassen und
Druckbelastungen ohne Verteilung an dem Schaum weitergeben. Damit
wird der Sitzkomfort des Polsters durch das Medium nicht beeinträchtigt.
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Die Freiräume der Spiralstruktur können für das Auffüllen mit
komfortwirksamen Materialen genutzt werden, als auch für die Leitungslegung
und Aufnahme von Sensoren. Die Polstereigenschaften des ungefüllten Abstandsmaterials
sollen weitgehenden erhalten bleiben, weshalb nur ein Teil des zur Verfügung stehenden
Volumens aufgefüllt
wird.
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- a) Die Füllung
besteht aus Kugeln, Flocken oder Granulat. Als Füllmaterialien kommen in Frage:
i)
Kügelchen
aus wärmeisolierendem
Styropor / Polystyrol. Dadurch wird eine geringere Aufheizung des
Schaumkerns bei Sonnenein strahlung im Fahrzeugstillstand erreicht.
Die im Polsterkern gespeicherte Wärme wirkt sich im Fahrbetrieb
für den
Passagier thermophysiologisch nachteilig aus. Die obere Schicht
wirkt auch bei winterlichen Bedingungen wärmeisolierend, so daß im kalten Fahrzeugsitz
weniger Körperwärme zum Schaumkern
geleitet wird.
ii) Feuchteadsorbierendem Granulat, z.B. Aktivkohle
zur zur Verbesserung des Sitzklimakomforts
iii) Recycling-Schaumflocken
für guten
Polsterkomfort und Rückstellverhalten
iv)
Granulat-Schaumflockengemisch für
guten Polsterkomfort, Rückstellverhalten
und verbesserten Sitzklimakomforts
v) Tierische und pflanzliche
Naturfasern zur Verbesserung des Sitzklimakomforts und thermischen
Komforts
- b) Die Freiräume
in der Spiralmatte können
für die Aufnahme
von Sensoren genutzt werden
– Drucksensoren für Sitzbelegungserkennungen. Diese
werden, wenn sie folienartig ausgebildet sind vorzugsweise unter
der Spiralmatte angeordnet. Die Spiralmatte hat die Eigenschaft
die Druckinformation gerichtet nach unten weiterzugeben. Die Sensoren
sind dadurch von Beschädigungen
geschützt,
die bei beim bezugsnahen Einbau durch den Sitzgebrauch entstehen
können.
– Temperatursensoren
für Sitzbeheizungen,
Klimasteuerungen
– Feuchtsensoren
für Steuerung
von Sitzklimaeinrichtungen
– Thermostate für Sitzbeheizungen
– Bedienschalter
oder Drucksensoren für
die Bedienung von Sitzverstellungen und anderen elektro-mechanischen
Komfortelementen
- c) Die Freiräume
in der Spiralmatte können
für die Aufnahme
von Aktuatoren genutzt werden, wie z.B. Massagemotoren
- d) Die Freiräume
in der Spiralmatte können
für die Aufnahme
von Leitungen genutzt werden. Die Leitungen sind dadurch vor Beschädigung bei
Montage und Sitzgebrauch geschützt.
Weiterhin sind die Leitungen für
den Benutzer nicht spürbar
und zeichnen sich nicht im Laufe des Gebrauchs an der Polsterfläche ab.
– Heizleiter
– Rundkabel
für die
Versorgung von Sitzbeheizungen, Sitzverstellungen
– Flachbandleitungen
für die
Versorgung von Sitzbeheizungen, Sitzverstellungen
– Versorgungsschläuche für pneumatische
Sitzverstellungen
– Flüssigkeitsführende Schläuche für Sitzbeheizung
und Sitzkühlung
- e) Einbau der Komfortschicht:
Eine durchgängig über den
Schaumkern gezogene Schicht schafft die Verbindung von Polsterober-
und Unterseite. Dies kann durch ein mattenartig ausgebildetes Bauteil
erreicht werden, das über
die Frontfläche
oder rückwärtige Seitenfläche des
Polsterkerns geschlagen wird. Der Polsterkern ist so gerundet, dass
auch beim Einsitzen einer Person die Schicht nicht einknicken kann und
damit in der Schicht geführte
Leitungen (siehe d)) beschädigt
werden können.
Weiterhin ist die Leitungsführung
verdeckt und für
den Benutzer weder sicht- noch spürbar.
- f) Die Trägerschichten
für das
Spiralmedium können
folgende Eigenschaften aufweisen:
– Die Deckschicht wird durch
eine textiles Medium oder Schaum gebildet, damit ein Durchzeichnen des
Füllgranulats,
der Leitungen, der Sensoren oder der Spiralen selbst zur Polsteroberfläche verhindert
wird. Die Deckschicht kann grobmaschig oder offenzellig sein, jedoch
sollen die Granulate die Deckschicht auch beim Gebrauch des Sitzes
nicht durchdringen können.
– Die Deckschicht
kann dampfdurchlässig
und wasserabweisend sein, um unter der Schicht liegende Medien und
Bauteile vor eindringender Flüssigkeit
zu schützen
und gleichzeitig den Klimakomfort des Sitzes zu wahren.
– Für die Deckschicht
kommen alle Materialien in Frage, die zusätzlich die Polstereigenschaften des
Sitzes und die Haptik der Polsteroberfläche verbessern: Vliese, Textilien,
Schäume,
Folien. Einschränkungen
in der Auswahl entstehen durch die Umsetzung einer Klebeverbindung
zum Spiralmedium.
– Lichtdurchlässige Folien
in Verbindung mit einer perforierten Bezugsfläche und ein Leuchtmedium im
Sitz ermöglichen
eine Beleuchtung der Polsteroberfläche. Die Beleuchtung kann für eine Visualisierung
der Bedienelementposition, Sensorposition und dem Funktionszustand
eines Komfortelementes dienen. Durch die Beleuchtung wird zudem
eine optische Aufwertung des Sitzdesign erzielt.
- g) Ersatz des gesamten Polsters durch Spiralstrukturmedium
Die
geometrischen und konstruktiven Freiheiten der Spiralstruktur ermöglichen
eine Substitution des gesamten Schaumkerns. Mit der Anwendung mehrer
Spiralschichten, großer
Spiralquerschnitte, ineinander verflochtener Spiralen wird der Aufbau
eines voluminösen
Formkörpers
erreicht. Die thermoplastische Verformbarkeit ermöglicht die Bearbeitung
des Oberflächenprofils
als letzten Fertigungsschritt.
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Als Trägerschicht des Spiralmediums
3f) kann der Verbund von Bezugsstoff und Unterwaren selbst verwendet
werden. Somit wird das gesamte Sitzpolster bestehend aus Polsterkern,
Bezug und Unterfederung durch eine Baueinheit ersetzt.