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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Rollsportgerät,
insbesondere in Art eines Rollschuhs oder Inlineskater mit wenigstens
zwei Rollen.
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Mit dem Begriff Rollsportgerät sind im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung sämtliche Fortbewegungsmittel
gemeint, die eine Fuß- bzw.
Schuhhalterung und Rollen aufweisen. Umfasst sind folglich sowohl
die klassischen Rollsportgeräte, die
an einem Schuh befestigt werden als auch modernere Erscheinungsformen
der Rollschuhe, bei denen Schuh und Rollen eine Einheit bilden.
Insbesondere werden darunter auch die sogenannten „Inlineskater" verstanden, bei
denen je eine hintereinander angeordnete Reihe an Rollen vorgesehen
ist, aber auch zwei Rollensätze
parallel angeordnet sein können,
wie bei den klassischen Rollsportgeräten. Zudem sind dabei auch „City-Skater" und „Skateboards" gemeint, bei denen
der Fahrer auf dem Rollsportgerät
steht.
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Bei der Fortbewegung auf Rollsportgeräten besteht
das Problem, dass bereits kleinste Hindernisse, beispielsweise Steine,
Zweige, kleine Äste,
Blätter,
Kriechtiere, Erdreste, Scherben etc., zum Sturz führen können. Die
Hindernisse verfangen sich in den Rollen der Rollsportgeräte und führen zu
einem abrupten Abbremsen bzw. Stillstand der Rollen, was zum Sturz
führen
kann. Insbesondere bei Inlineskater ist dies ein bekanntes Problem,
da dort mehrere Rollen, in der Regel sind es vier, hintereinander
mit relativ geringem Abstand zueinander angeordnet sind. Trifft
eine Person mit einem Inlineskater auf ein Steinchen, so kann es
passieren, dass dieses unmittelbar die Rolle beim Auftreffen abbremst
oder dass der Stein von der Rollenbewegung mitgenommen wird und
in den Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Rollen getragen wird,
wo er sich entweder zwischen den Rollen verklemmen kann oder aber zwischen
dem Rollenträger
und einer Rolle verklemmen kann. Diese Vorgänge führen zu einem abrupten Abbremsen
der betroffenen Rolle und damit des Rollsportgerätes. Infolgedessen ist es gerade
bei der Benutzung von Inlineskatern äußerst wichtig, dass der Untergrund
sauber und möglichst
frei von Verunreinigungen ist. Bei den mit Inlineskatern leicht
erreichbaren vergleichsweise hohen Geschwindigkeiten, von z. B.
30 km/h, führt
das abrupte Abbremsen des Rollsportgeräts jedoch häufig dazu, dass die Person
zum Sturz kommt. Diese Stürze
können
bei hoher Geschwindigkeit jedoch erhebliche Folgen haben. Die Verletzungen
sind oftmals sehr schwer.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es daher, ein Rollsportgerät
bereitzustellen, das die oben beschriebene Problematik verbessert.
Insbesondere soll beim erfindungsgemäßen Rollsportgerät die Sturzgefahr
erheblich vermindert werden.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch
ein Rollsportgerät
nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der
Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß ist am Rollsportgerät ein Reinigungselement
angeordnet, das den sich in der Nähe zum Rollsportgerät befindlichen
Untergrund reinigt, insbesondere der vor der vordersten Rolle des
Rollsportgerätes
befindliche Weg gereinigt wird. Bei dem erfindungsgemäßen Rollsportgerät wird folglich
insbesondere während
der Fahrt der vor dem Rollsportgerät liegende Untergrund, insbesondere die
Straße,
gereinigt. Die kleineren Verunreinigungen, wie Steinchen, Zweige,
Scherben etc. werden folglich entfernt oder gar wegkatapultiert,
so dass der Weg für
das Rollsportgerät
frei wird. Es ist ausreichend, wenn die Reinigungswirkung des Rollsportgerätes den
in unmittelbarer Nähe
zum Rollsportgerät befindlichen
Untergrund reinigt. Dies ist im allgemeinen die Spur jeweils vor
der vorderen Rolle in Blickrichtung. Bei Rückwartsfahrt ist es dabei die
hintere Rolle, also die in Fahrtrichtung jeweils vordere Rolle, wobei
der Reinigung bei Rückwärtsfahrt
wegen der schlechteren Sicht- und damit Ausweichmöglichkeiten
besondere Bedeutung zukommt. Gerade Inlineskater haben eine vergleichsweise
schmale Spurbreite in einer Größenordnung
von ca. 1 cm, so dass es völlig
ausreichend ist, die direkte Fahrspur in ihrer Breite, evtl. mit
einem gewissen Sicherheitsabstand, beispielsweise in einer Breite
von 3 cm zu reinigen.
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Bei dem im erfindungsgemäßen Rollsportgerät vorgesehenen
Reinigungselement kann es sich um jegliche Vorrichtung handeln,
die am Rollsportgerät
befestigt werden kann und mit der sich in der Nähe zum Rollsportgerät befindlicher
Untergrund gereinigt werden kann. Beispielhaft seien Bürsten, Lamellen
aus einem nachgiebigen Material, beispielsweise Gummilamellen, durch
die Bewegung des Rollsportgerätes
angetriebene Walzenbürsten
oder Druckluftvorrichtungen, deren Luftstrahl auf den vor dem Rollsportgerät befindlichen
Untergrund gerichtet ist, genannt. Das Reinigungselement ist bevorzugt am
Rollenträger,
an der Radachse oder aber auch am Schuh, beispielsweise an dessen
Sohle oder Kappe, befestigt, wobei dieses sowohl lösbar als auch
fest mit dem Rollsportgerät
verbunden sein kann.
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Nachfolgend wird die Erfindung an
Hand der Zeichnungen näher
erläutert
und beschrieben. Dabei zeigen:
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1 eine
Seitenansicht auf ein erfindungsgemäßes Rollsportgerät in schematischer
Darstellung und Detailansichten des Reinigungselementes;
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Reinigungselementes
in schematischer Darstellung mit Detailansichten;
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3 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
eines Reinigungselementes in Draufsicht und in Seitenansicht; und
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4 ein
Ausführungsbeispiel
eines angetriebenen Reinigungselementes in Seitenansicht.
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Bei dem in 1 dargestellten Rollsportgerät 1 handelt
es sich bevorzugt um einen Inlineskater. Dieser weist einen Schuh 2 auf,
der mit einem Rollenträger 3 fest
verbunden ist. Am Rollenträger 3 sind die
Rollen 4 hintereinander befestigt. Im Ausführungsbeispiel
der 1 weist das Rollsportgerät 1 vier
Rollen 4 auf. Die Rollen 4 sind jeweils über eine Rollenachse 5 am
Rollenträger 3 gelagert.
Erfindungsgemäß ist nun
ein Reinigungselement 10 vorgesehen, dass am Rollsportgerät 1 befestigt
ist. Die Befestigung erfolgt im Ausführungsbeispiel der 1 über die Rollenachse 5 der
hier nach rechts weisenden vorderen Rolle 4. Wenn mit dem
Rollsportgerät 1 auch
Rückwärtsfahrten
durchgeführt
werden sollen, wie allgemein üblich,
ist auch an der hier linken Rolle 4 ein Reinigungselement 10 angebracht.
Dieses weist hierzu eine Bohrung 11 auf, über die
das Reinigungselement 10 mit der Rollenachse 5 verbunden werden
kann. Wie sich insbesondere aus den Detaildarstellungen in 1, rechts oben ergibt, besitzt das
Reinigungselement 10 eine bogenförmige Halterung 13,
die die Rolle 4 umgreift. Das Reinigungselement 10 weist
zum Untergrund 6 hin Borsten 12 auf, die an der
bogenförmigen
Halterung 13 befestigt sind. Diese Befestigung kann beispielsweise über eine
Verklebung oder ein Klettband 14 erfolgen. Wie sich aus
der 1 ergibt, streifen
die Borsten 12 über
den Untergrund 6 und befreien ihn dadurch von Unreinigungen 7.
Diese werden durch das Reinigungselement 10 zur Seite gekehrt,
wie in 1, rechts oben
durch die Pfeile 15 angedeutet ist, oder bei schnellerer
Fahrt sogar wegkatapultiert.
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Die Ausführung der 1 weist neben der vorteilhaften Reinigungswirkung
noch den Vorteil auf, dass sie leicht nachrüstbar und austauschbar ist.
Da sie über
die Rollenachse 5 befestigt ist, muss lediglich eine Schraube
gelöst
werden, so dass das Reinigungselement 10 über der
Rolle 4 aufgeschoben und erneut mit der Rollenachse 5 verankert
werden kann. Das Reinigungselement 10 kann jedoch auch
an der Seitenfläche
des Rollenträgers 3 oder
der Sohle des Schuhes 3 aufgeklebt oder aufgesteckt werden.
Da diese vorzugsweise symmetrisch gestaltet sind, kann bei einseitiger
Abnützung
leicht ein Vertauschen der Reinigungselemente 10 eines
Rollschuhpaares vorgenommen werden, d. h. die Reinigungselemente des
linken bzw. rechten Rollschuhs oder Vorder- und Rückseite
werden gegeneinander ausgetauscht. Dabei ist jedoch auch eine asymmetrische
Ausführung möglich, wobei
die Borsten 12 stärker
zu einer Seite geneigt sind, um Schmutz mehr zu dieser Seite hin zu
schieben.
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2 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Rollsportgerätes 100.
Das Rollsportgerät 100 weist
wiederum einen Schuh 2 mit einem Rollenträger 3 und
Rollen 4 auf, die über
eine Rollenachse 5 drehbar gelagert und befestigt sind.
Das Reinigungselement 110 hat eine ähnliche Ausführung wie
das Reinigungselement 10 der 1,
nämlich
dass auf einem bogenförmigen
Träger 113,
der über
der Rollenachse 5 befestigt ist, Borsten 112 vorgesehen sind,
die in Fahrtrichtung die Reinigungswirkung vor der hier linken,
vorderen Rolle 4 ausüben.
Zusätzlich ist
noch eine Lasche 116 vorgesehen, die sich gegen die Schuhsohle
abstützt
und mit deren Hilfe das Reinigungselement 110 höhenverstellbar
ist. An der Lasche 116 sind Rastelemente 117 vorgesehen, über die
die Absenkung des Reinigungselementes 110 in Richtung zum
Untergrund 6 bestimmt werden kann. Je nachdem, welches
Rastelement 117 in einem entsprechenden Vorsprung am Rollenträger 3 oder
am Schuh 2 eingerastet ist, reichen die Borsten 112 weiter
zum Untergrund hinab oder weniger weit. Dabei ist es auch möglich, die
Borsten 112 und damit auch das Reinigungselement 110 hochzuklappen,
so dass die Reinigungswirkung reduziert wird. Dieses ist beispielswiese
dann nützlich,
wenn in einer speziellen Rollsportgerätlaufbahn gefahren wird, wo
keinerlei Verunreinigungen existieren. Wird dagegen die Lasche 116 überhaupt
nicht eingerastet, wie in 2, rechts
dargestellt, so sind die Borsten 112 vollständig abgesenkt. Über diese
Höhenverstellbarkeit
lässt sich
auch der Widerstand einstellen, der sich durch das Reinigungselement 110 beim
Fahren ergibt. Zwar ist der Fahrtwiderstand durch das zusätzliche Reinigungselement 110 schon
sehr gering, so dass er kaum wahrnehmbar ist, jedoch wird hierdurch
das Reinigungselement 110 so einstellbar, dass die Borsten 112 mit
minimalem Spalt von einigen Millimetern über den Untergrund 6 laufen,
so dass die Reinigungswirkung noch vorhanden ist, aber der Fahrtwiderstand
minimiert bzw. beseitigt wird. Dies ist mit Hilfe der Lasche 116 oder
einer ähnlichen
Einstellvorrichtung möglich.
Zur besseren Handhabung ist an der Lasche 116 ein Betätigungselement 118 vorgesehen.
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3 zeigt
eine weitere Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Reinigungselementes 210.
Dieses weist keine Borsten (aus Kunststofffasern, Metalldrähten usw.)
auf wie die Reinigungselemente 10 und 110, sondern
Lamellen aus einem elastomeren Material, beispielsweise Gummi, die
in der Art eines Pfluges Verunreinigungen 7 auf den Untergrund 6 wegschieben.
Die Einstellung erfolgt wiederum bevorzugt so, dass das Reinigungselement 210 den Untergrund
kaum oder nur sehr wenig berührt,
um den Fahrtwiderstand zu minimieren. Aufbau und Befestigung des
Reinigungselementes 210 ist ähnlich wie bei 1 und 2.
Auch das Reinigungselement 210 weist eine bogenförmige Gestalt
auf, so dass die jeweils vordere und/oder hintere Rolle 4 in
dem so geschaffenen Freiraum Platz findet. Das Reinigungselement 210 ist
vorzugsweise aus einzelnen Gummilamellen 212 aufgebaut.
Diese sind schichtweise hintereinander oder nebeneinander angeordnet,
was Gewichts- und Stabilitätsvorteile
bringt sowie aufgrund der hohen Elastizität den Katapult-Effekt verstärkt, um
Verunreinigungen aus der Rollenspur weg zu schleudern.
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In 4 ist
schließlich
noch ein weiteres Ausführungsbeispiel
in einer Reinigungsvorrichtung 410 dargestellt. Beim Reinigungselement 410 wird die
Reinigungswirkung durch eine liegend angeordnete Walzenbürste 412 ausgeübt. Diese
bewegt sich über
den Untergrund 6 und fegt daraufliegende Verunreinigungen 7 weg,
wie durch die Pfeile 415 angedeutet. Der Antrieb der Walzenbürste 412 erfolgt, ähnlich wie
bei Kehrmaschinen vorzugsweise über einen
Zahnradsatz, wobei Zahnräder 419 vorgesehen
sind, die entsprechend den eingezeichneten Pfeilen 421 rotieren,
um die Walzenbürste 412 in
der gewünschten
Drehrichtung (vgl. Pfeil) anzutreiben. Alternativ kann an Stelle
der Zahnräder
oder ergänzend
dazu auch ein Riemensatz vorgesehen sein, was in 4 durch unterbrochene Linien angedeutet ist.
Es können
auch zwei Zahnriemen 430 zum Antrieb der Walzenbürste 412 vorgesehen
sein oder ein sich überkreuzender
Riemen, um die gewünschte Dreh-
und damit Kehrrichtung gemäß den Pfeilen 415 herzustellen.
Alternativ ist auch eine Kombination aus Zahnradsatz und Zahnriemen
möglich,
ebenso eine Bürste
mit aufrechter Drehachse, die sich durch Bodenkontakt bei der Fahrt
vor der in Fahrtrichtung vorderen Rolle 4 selbsttätig in Drehung
versetzt. Das Reinigungselement 410 weist ferner einer
Schutzabdeckung 414 auf, die zum einen die Antriebstechnik vor
Verunreinigungen schützt,
und die zum anderen verhindert, dass weggefegte Verunreinigungen 7 (vgl. 1) in den Bereich der Rollen 4 gelangen könnten.