DE2030880C3 - Aufräufelbeständiges Gewebe und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Aufräufelbeständiges Gewebe und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D47/00—Looms in which bulk supply of weft does not pass through shed, e.g. shuttleless looms, gripper shuttle looms, dummy shuttle looms
- D03D47/40—Forming selvedges
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- D03D47/42—Forming selvedges by knitting or interlacing loops of weft
- D03D47/44—Forming selvedges by knitting or interlacing loops of weft with additional selvedge thread
Description
Die Erfindung betrifft ein aufräufelbeständiges Gewebe mit einer Vielzahl von Kettfaden und mit
einer Vietaahl von mit den Kettfaden verwebten Schußfadenschleifen, die zum Bilden einer gewirkten
Webkante je durch eine angrenzende Schleife verlaufen und mit einem Fangfaden, und ein Verfahren zur
Herstellung des Gewebes.
Ein bekanntes Verfahren zum Einbinden der Schußschleifen besteht darin, daß jede Schußschleife
durch die vorherige Schußschleife gezogen wird, um eine gewirkte Gewebekante zu bilden. Dieses Verfahren
erzeugt an der gewirkten Kante einen dicken Wulst, und das Gewebe läßt sich in einer Richtung
aufräufeln. Diese Webkantenart ist in der USA.-Patentschrift 3 102 557 erläutert.
Ein zweites Verfahren besteht in der Verwendung eines Fangfadens, der so geführt wird, daß er mit
einer sich hin- und herbewegenden Wirknadel an der Kante des Gewebes in Berührung gebracht wird.
Diese Nadel tritt in die Schüßschleifen ein und zieht eine Schleife des Fangfadens durch die Schußschleife.
Die durchgezogene Schleife wird durch den Schaft der Nadel gehalten, wenn diese in eine nachfolgende
Schußschleife eintritt. Dann zieht die Nadel eine zweite Schleife aus dem Fangfaden durch die
nachfolgende Schußschleife und durch die erste ίο Fangfadenschleife, die jeizt von der Nadel abgenommen
wird. Durch Fortsetzung dieses Vorgangs wird eine gewirkte Kante aus Fangfadenschleifen gebildet,
die durch die Schußschleifen verlaufen. Dieses Verfahren erzeugt ein Gewebe, das zwar keinen unangenehm
dicken Wulst aufweist, jedoch nicht aufräufelbeständig ist. Dieses Verfahren ist in den USA.-Patentschriften
1 296 025 und 1 604 365 erläutert.
Zur Herstellung eines aufräufelbeständigen Gewebes wurde bisher ein drittes Verfahren verwendet,
bei welchem die vorerwähnten beiden Verfahren miteinander kombiniert werden. Bei diesem Verfahren
wird sowohl der Fangfaden als auch die Schußschleife in den Haken der Wirknadel hineingeführt
und durch die vorherige, aus Schußfaden und Fang- »5 faden bestehende kombinierte Schleife hindurchgezogen.
Dieses Verfahren erzeugt ein aufräufelbeständiges Gewebe und eine solche Webkante, führt aber zu
einem noch dickeren Wulst als das vorerwähnte erste Verfahren. Dieses Verfahren ist in der USA.-Patentschrift
2 800 927 erläutert.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht in der Herstellung eines aufräufelbeständigen
Gewebes, bei welchem sich der Schußfaden und die Webkante nicht aufräufeln lassen und bei dem der
dicke Wulst an der Gewebekante vermieden ist.
Diese Aufgabe wird durch das in den Ansprüchen 1 bis 5 erläuterte Gewebe bzw. durch das in den
Ansprüchen 6 bis 10 beschriebene Verfahren zur Herstellung des Gewebes gelöst.
Ausführunsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Aufsicht auf ein erfindungsgemäßes Gewebe, die die Wirknadel beim Beginn
des Durchziehens einer Schußschleife durch eine aus einer Schußschleife und dem Fangfaden hergestellte
vorherige Schleife veranschaulicht,
Fig. 2 eine Ansicht entsprechend Fig. 1, die das
Durchziehen einer Schußschleife und einer Fangfaso denschleife durch die vorherige Schußschleife veranschaulicht,
F i g. 3 eine schematischc Darstellung einer ersten Variante, bei welcher jede dritte Schußschleife eine
Fangfadenschleife enthält,
F i g. 4 eine Ansicht entsprechend F i g. 3, die eine zweite Variante veranschaulicht, bei welcher mit jeder
vierten Schußschleife eine Fangfadenschleife gebildet wird, und
Fig. 5 eine Ansicht entsprechend Fig. 3, die eine
dritte Variante veranschaulicht, bei welcher mit abwechselnden Schußschleifenpaaren Fangfadenschleifen
gebildet werden.
In F i g. 1 und 2 ist das erfindungsgemäße Gewebe schematisch dargestellt und aus mit W bezeichneten
Kettfaden sowie au:i Schleifen eines mit L bezeichneten durchgehenden Schußfadens hergestellt. Die
Schußschleifen sind mit den Kettfaden verflochten und erstrecken sich bei Betrachtung von F i g. 1
und 2 auf der linken Seite über das Gewebe hinaus. Zum Bilden einer mit K bezeichneten gewirkten
Webkante verläuft jedes Schußschleifenende durch die vorherige Schußschleife.
Mit einigen der Schußschleiftnenden ist ein durchgehender
Fangfaden C zusammengekettelt oder gewirkt, der zwischen den Fangfadenschleifen verlauft
oder flottliegt, wobei die Flottstellen miti- bezeichnet
sind. Wie in Fig. 1 und2 gezeigt, wird mit jeder
zweiten Schußschleife eine Fangfadenschleife gebildet oder mit ihr zusammengewirkt. Das Gewebe ist
trotz der Tatsache, daß nicht mit jeder Schußschleife eine Fangfadenschleife gebildet wird, aufräufelbeständig.
Wenn die in F i g. 1 mit 10 bezeichnete Schußschle'fe nach links gezogeii wird, rutscht sie
aus der nächsten Schußschleife 12 heraus. Ein weiteres Ziehen am Schußfaden bewirkt, daß sich die
Schleife 12 zusammenzieht und sich um die Fangfadenschleife 13 fest anzieht. Ein weiteres Ziehen am
Schußfaden bewirkt, -:*8 die Schußschleife 12 die
Fangfadenschleife i3 durch die vorherige Schußschleife 14 zieht. Die Schleife 13 wird durch die
Schleife 14 nicht sehr weit hindurchgezogen, da ein Schenkel der Schleife 13 nach unten zu der nächstniedrigeren
Fangfadenschleife 15 verläuft, durch die sich die Schußschleife 12 erstreckt. Jedes weitere
Ziehen an der Fangfadenschleife 13 durch die Schußschleife 12 bewirkt, daß sich die Fangfadenschkife
15 um die Schußschleife 12 herum fest verschnürt, so daß die Schußschleife 12 gesperrt wird.
Das Verfahren zur Herstellung des in F i g. 1 und 2 dargestellten Gewebes besteht darin, daß aufeinanderfolgende
Schleifen aus einem durchgehenden Schußfaden in aufeinanderfolgende Kettfächer eingetragen
werden und dabei jede Schußschleife an der der Schußeintragseite gegenüberliegenden Kante mit
der vorherigen Schußschleife so zusammengewirkt wird, daß die gewirkte Webkante K entsteht. Die
Schußschleifen werden mit Hilfe einer Eintragnadel 16 eingetragen und auf der der Eintragseite gegenüberliegenen
Seite des Gewebes mit Hilfe einer Wirknadel 18 miteinander verflochten. Die USA.-Patentschrift
3 403 706 erläutert näher die soeben beschriebenen Webeschritte in ihren Einzelheiten und
zeigt außsrdem das Zusammenwirken einer Fangschleife
mit jeder Schußschleife.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird nach Bedarf eine Fangfadenführung 20 betätigt, um den
Fangfaden so in Stellung zu bringen, daß er je nach den Umständen, durch die Wirknadel aufgenommen
wird oder nicht.
Fin 1 und 2 veranschaulichen das bevorzugte
verfahren zum Zusammenwirken einer Fangfaden-Jcheife
mitTeder zweiten Schußsehleife. In Fig.* .st
S Ängfaden C in seiner unwirksamen Ste lung dargestellt
in welcher die Wirknadel 18 nur die Schußsch e e 22 aufnimmt -nd im Begriff ist, sie durch die
Vorher geformte Schußschleife 10 und die Fangfadenschleife
13 zu ziehen. Zwischen den Darstellungei na h Fi g. 1 und 2 wird der Fangfaden C in seme
wirksame Stellung hochgeführt so daß beim nächsten Schußeintrag die Wirknadel 18 den Fangfaden C
und die neu eingetragene Schußschleife 24 aufnimmt. Dabei werden dann der Fangfaden und die Schuß-Skie
24 durch die Schußsehleife 22 gezogen. Der
soeben beschriebene Arbeitszyklus wiederholt sich,
,0 daß das entstehende Gewebe e.ne gewirkte Webkante
aufweist, bei der jede zweite Schußsehleife mn einem Fangfaden zusammengewirkt ist und die übrigen
gewirkten SchußschJeifen nur aus einer Schuß-
r ig. j iciBv o...^ erste Variante, bei der jede dritte
Schußsehleife mit einem Fangfaden zusammengewirkt ist, während die übrigen Schußschleifen nur
aus dem Schußfaden bestehen. Wie aus F i g. 3 ersichtlich, sind die aus Fangfaden und Schußfaden bestehenden
kombinierten Schußschleifen mit 26 und die. Schußschleifen ohne Fangfaden mit 28 bezeichnet.
F i g. 4 zeigt eine zweite Variante, bei der der Fangfaden mit jeder vierten Schußsehleife zusammengewirkt
ist, während die übrigen Schlußschleifen nur aus dem Schußfaden gebildet sind. Die aus Fangfaden
und Schußfaden bestehenden kombinierten Schußchleifen sind mit 30 und die Schußschleifen
ohne Fangfaden mit 32 bezeichnet.
F i g. 5 zeigt eine dritte Variante, bei der der Fangfaden abwechselnd mit zwei aufeinanderfolgenden
Schußschleifen zusammengewirkt ist, auf die zwei aufeinanderfolgende Schußschleifen ohne Fangfaden
folgen. Die aus Fangfaden und Schußfaden bestehenden kombinierten Schußwirkschleifen sind mit 34
und die nur aus einem Schußfaden bestehenden Wirkschleifen mit 36 bezeichnet.
Die nach der ersten und zweiten Variante hergestellten Gewebe sperren beim Versuch des Aufräufelns
nicht so schnell wie bei der bevorzugten Ausführungsform, jedoch beträgt der Unterschied nur einen
Schuß oder zwei. Bei allen Ausführungsformen geht das Aufräufeln des Gewebes oder der Webkante
selbst nicht sehr weit bis zum Auf- bzw. Eintreten des Sperrens der gewirkten Schleifen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Aufräufelbeständiges Gewebe mit einer Vielzahl von Kettfaden und mit einer Vielzahl
von mit den Kettfäden verwebten Schußfadenschleifen,
die zum Bilden einer gewirkten Webkante je durch eine angrenzende Schleife verlaufen
und mit einem Fangfaden, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangfaden (C) nur mit ausgewählten Schußfadenschleifen zusammengewirkt
ist.
2. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangfaden mit abwechselnden
Schußfadenschleifen zusammengewirkt ist.
3. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangfaden mil jeder dritten
Schußfadenschleife zusammengewirkt ist.
4. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangfaden mit abwechselnden
Schußfadenschleifenpaaren zusammengewirkt ist.
5. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß de. Fangfaden mit jeder vierten
Schußfadenschleife zusammengewirkt ist.
6. Verfahren zur Herstellung eines aufräufelbeständigen Gewebes, bei dem an der der Schußeintragseite
gegenüberliegenden Kante des Gewebes das Ende jeder eingetragenen Schußfadenschleife
zum Bilden einer gewirkten Webkante durch die vorher eingetragene Schlußfadenschleife hindurchgezogen
und ein Fangfaden vorgesehen ist, nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fangfaden nur mit ausgewählten Schußfadenschleifen zusammengewirkt wird
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangfaden mit abwechselnden
Schußfadenschleifen zusammengewirkt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangfaden mit jeder dritten
Schußfadenschleife zusammengewirkt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangfaden mit jeder vierten
Schußfadenschleife zusammengewirkt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangfaden mit abwechselnden
Schußfadenschleifenpaaren zusammengewirkt wird.
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